Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
46 Die Erdteile.
von Seiten Rußlands und 1846 durch die Einverleibung der Republik Krakau
vervollständigt wurde. 1806 hatte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder-
gelegt und den Titel Kaiser von Österreich angenommen.
Die Ungarn oder Magyaren (mädjaren), ein aus Asien stammender
finnischer Stamm, eroberten gegen Ende des ä. Jahrhunderts das von Goten,
Hunnen und Awaren besetzte Gebiet. Ihren furchtbaren Raubzügen in das
Innere Deutschlands machten die sächsischen Könige Heinrich I. und Otto
der Große ein Ende. Ums Jahr 1000 nahmen die Ungarn das Christentum
an. Nach Eroberung des griechischen Kaisertums durch die Türken bildeten
die tapferen Ungarn eine treffliche Schutzwehr für die abendländischen Christen.
Ihr letzter König Ludwig Ii. verlor in der Schlacht bei Mohacs (möhatsch)
das Leben. Nun wählte man Ferdinand I. von Österreich zum König von
Ungarn. Später wurde die ungarische Krone im österreichischen Kaiserhause
erblich.
6. Das Deutsche Reich.
Wiederhole aus dem 2. Abschnitt die Grenzen, die Bewässerung, die wich-
tigeren Gebirge und zähle die einzelnen Staaten auf!
7. Das Königreich der Niederlande (Holland).
33000 qkm, 5,3 Mill. Ew., vou denen 2/s evang., 1!s kath. sind.
Das Land. Es umsaßt in der Hauptsache das Mündungsgebiet des Rheins.
Wiederhole, was über die Rheinmünduugen S. 8 gesagt wurde! Das Land ist
eben und liegt zum Teil tiefer als der Meeresspiegel. Wo es daher nicht durch
Dünen geschützt ist, müssen zum Schutze desselben Dämme oder Deiche gebaut
werden. Große Stücke Landes hat das Meer in früheren Jahrhunderten weg-
gerissen, dies bezeugen die Zuidersee, der Dollart und eine Reihe niedriger
Inseln, welche die Nordküste umlagern. Das ganze Land ist von Kanälen durch-
zogen, auf deuen ein großer Teil des Verkehrs mit Hilfe von flachen Kähnen, die
von Pferden, Schleppern oder Menschen gezogen werden, bewerkstelligt wird. Die
Felder sind wohl angebaut und liefern reiche Ertrüge; auf deu grasreichen Marsch-
wiesen weiden die schwarzweiß gefleckten Friesländer Kühe. Die Edamer Käse sind
weltberühmt. Wälder fehlen; als Brennmaterial dient außer Steinkohlen der Torf
der zahlreichen Moore. Fischfang und Schiffahrt beschäftigen viele Menschen. Be-
deutend sind der Heringsfang und der Walfischsang im Nördlichen Eismeer.
Die Bewohner. Der Holländer ist deutscher Abstammung, langsam und be-
dächtig. Der Kamps mit dem Meere hat ihn beharrlich und ausdauernd gemacht.
Wo andere Völker leidenschaftlich werden und aufbrausen, bewahrt er seine Kalt-
blütigkeit. Sprichwörtlich ist die holländische Reinlichkeit. Bekannt ist auch die
Vorliebe des Holländers für Blumen. Mit Tulpenzwiebeln wurde früher eiu aus-
gedehnter Haudel getrieben.
Amsterdam, 539000 Ew., auf Pfählen gebaut, am 2); Sitz der Regierung ist
der Haag, eine Stadt von 222000 Ew., in deren Nähe das Seebad Scheveningen
sskeveningen); in Lehden und Utrecht am Altrhein sind Hochschulen; Rotterdam
am Leck (348000 Ew.) ist der bedeutendste Seehandelshafen des Landes; im Nordosten
Gröningen.
Kolonien. In Asien: die Inseln Java, Eelebes, Borneo, sowie der größte
Teil von Sumatra, serner die Kleinen Sundainseln und die Molukken.^ In Amerika:
verschiedene westindische Inseln, ein Teil von Guyana (Surinam). In Australien:
der westliche Teil von Neu-Guinea. Die niederländischen Kolonien umfassen 2 Mill. qkm
mit 38,5 Mill. Einwohnern, an Ausdehnung das 60 fache des Mutterlandes.
8. Das Königreich Belgien.
29 000 qkm, 6,8 Mill. fast nur kath. Ew.
Das Land. Im Südosten ist das Land von den Ausläufern der Ardeunen
durchzogen, in den übrigen Teilen Tiefland. Bewässert wird es von Maas und
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Extrahierte Personennamen: Franz_Ii Franz Heinrich_I. Heinrich_I. Otto Ludwig_Ii Ludwig Ferdinand_I._von_Österreich Ferdinand_I. Neu-Guinea Maas
Extrahierte Ortsnamen: Republik_Krakau Asien Deutschlands Ungarn Ungarn Holland Rheins Rheinmünduugen Amsterdam Seebad_Scheveningen Utrecht Rotterdam Gröningen Asien Borneo Sumatra Amerika Guyana Surinam Australien Belgien
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
8 X "Teutschland. '
b. Die Sudeten.
Man versteht darunter gewöhnlich den etwa 220 km langen südöstlich ziehenden
Gebirgszug an der schlesisch-böhmischen Grenze von der Lausitzer Neiße bis zum
mährischen Gesenke und unterscheidet folgende Hauptteile:
Das Zsergebirg zwischen Lausitzer- und Riesengebirg mit der Tafelfichte (1150 in).
Das Riesengebirg zwischen Queis und Bober, das höchste der deutschen Mittelgebirge.
Es besteht aus zwei parallelen Kämmen. Ans dem nördlichen die Schnee- oder
Riesenkoppe 1600 m hoch. Das Längental zwischen beiden Kämmen heißt das
Tal der sieben Gründe. Das Glaser Bergland, ein nach Böhmen einspringendes
Hügelland, ist von Randgebirgen umgeben. Den Nordostrand bildet das Eulen-
gebirg. Diesem vorgelagert ist der Basaltkegel des Zobten (718 m). Das
Mährische Gesenke, das Südostende des ^udetenzngs, ist ein langgestreckter Höhen-
rücken. Der Altvater (1500 ,m). Die höchsten Striche sind bäum- und strauchlos,
aber mit reichem Graswuchs bedeckt
B. Wederdeutschtand.
Das deutsche Tiefland dehnt sich zwischen dem deutschen Mittelgebirge und
der Nord- und Ostsee, aus. In mehreren Buchten bringt es in das mitteldeutsche
Bergland eiu. Der Bodengestaltung nach ist es meist niedriges Land, das von
Höhenzügen durchsetzt ist oder sich in weiten Ebenen hinzieht. In Westen geht es
durch die Niederlande in das schmälere französische Tiefland über; im Osten hängt
es mit dem osteuropäischen Flachland zusammen. Nach seiner Abdachung zerfällt
es in einen milderen westlichen und eiueu rauheren östlichen Teil.
1. Das westdeutsche Tiefland.
Ihm gehören an: der Unterlauf des Rheins, die Ems, die Jade und der
Unterlauf der Weser.
Der Rhein tritt unterhalb Bonn in das Tiefland ein. Sein Unterlauf
bildet ein Delta. Die Teilung beginnt, sobald der Fluß die Grenzen des Deutschen
Reiches überschritten hat. In der Hauptsache lassen sich zwei Arme unterscheiden:
der Rhein rechts und die viel stärkere Waal links. Der Rhein schwächt sich noch
weiter, indem er rechts die Mel in den Znidersee und links — etwa 90 km vor
seiner Mündung - den Leck an Rotterdam vorüber in die Nordsee entläßt. Der
unbedeutende Rest, auch alter Rheiu genannt, mündet unterhalb Lehden durch ein
Schleußentor ins Meer. Die Waal empfängt durch die Maas noch erhebliche
Vermehrung ihrer Wassermasse und ergießt sich in mehreren Armen ins Meer. In
neuerer Zeit ist die Maas durch einen Kanal direkt mit dem Meer verbunden,-''
Die Ems entspringt am Südrande des Teutoburger Waldes, nimmt rechts
die am Nordabhang des Teutoburger Waldes entspringende Hase aus und mündet
in den Meerbusen Dollart. Durch den Dortmund-Emskanal ist das rheinische
Industriegebiet in direkte Verbindung mit der Nordsee gebracht. Links der unteren
Ems liegt das Burtanger Moor, die ausgedehnteste Moorstrecke Deutschlands.
Die Jade, ein unbedeutendes Küstenflüßchen mündet in den Jadebnsen, der uns
nur wegen des deutschen Kriegshafens Wilhelmshasen erwähnenswert erscheint.
Die Weser, nachdem sie durch den Engpaß der Westsälischen Pforte ins Tief-
land eingetreten ist, nimmt rechts ihren bedeuteudsteu Nebenfluß, die Aller mit der
Ocker vom Harze und der Leine vom Eichsfeld, auf. Links geht ihr unweit ihrer
Mündung die Hunte vom Wiehegebirg zu' ^
Die Küste der Nordsee ist so niedrig, daß nur durch künstliche Deiche
oder Dämme dem Eindringen des Meeres gewehrt werden kann. Nur wenige
Stellen sind durch uatürliche Saudwälle — Düneu — geschützt. Die der Küste
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Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
97
6. Licht- und Schattenseiten der Gebundenheit wie der Freizügigkeit.
7. Freizügigkeit begünstigt durch die Erleichterung des Verkehrs
durch die Eisenbahnen.
34. Unterstützungswohnsttz.
Betrachtet euch dies Mort, welches sind seine zwei Bestandteile?
Mas hat der Mohnsitz mit Unterstützung zu tun? Sprecht euch darüber
aus! Melche Leute wohnen im hiesigen vrmenhause? Wem gehört
das Armenhaus? (Der Gemeinde.) von wen: werden also die armen
Leute, die im hiesigen vrmenhaus wohnen, unterhalten und unterstützt?
Ost die Gemeinde hierzu verpflichtet? Melche armen Leute muß sie
unterstützen, welche Bedingungen müssen erfüllt sein? ((8 Zähre alt,
2 Zähre in der Gemeinde ununterbrochen wohnhaft, von: s. April s909
ab nur f6 Jahre alt und \ Zahr wohnhaft.)
Mar das immer so? Nun, Schäfer, wo bist du geboren, wo
wohnst du? Meiches ist nun deine bfeimatgemeiude? Der Dichter
Mar v. Scheukendorf sagt einmal: „Dem Land, wo meine Wiege stand,
ist doch kein andres gleich, es ist mein liebes Heimatland und heißt das
Deutsche Reich". Dementsprechend wäre der bseimatsort wohl der Grt,
wo meine Wiege stand. So war es auch früher; die Heimat war der
Geburtsort; es konnte einer jahrzehntelang von seiner Heimat fern
gewesen sein, kehrt er arm und gebrechlich dorthin zurück, so war er
in der Heimat und mußte von ihr unterstützt werden.
Zn unsern Schülerlisten, die alljährlich ausgefüllt werden, ist eine
Rubrik „Heimatsort der Schüler", und dabei steht der vermerk: Heimats-
ort ist Wohnort der Eltern.
Heimatsort ist also jetzt der Wohnort. Dieser Wechsel hängt init
der Gewerbefreiheit und Freizügigkeit zusammen; inwiefern? (Die
Leute verlassen in jungen kräftigen fahren ihren Geburtsort, wohnen
wo anders, zahlen an ihren Wohnort ihre Steuern, da ists billig, daß
im Unterstützungsfall der Grt sie unterstützt, wo sie gearbeitet und
Steuer bezahlt haben, nicht der Geburtsort, mit dem sie vielleicht gar
keine Verbindung mehr unterhielten.)
viele Gemeinden und Städte hatten aus alter Zeit Znvaliden-
und Armenhäuser; diese standen früher nur beit einheimischen Bürgern
offen, jetzt auch den zugezogenen Einwohnern, wenn sie den Uuter-
Dr. Seidenberger. Unrgerkunde. 7
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
29
Gemeinde und Staat, Staat und Reich verfolgen vielfach die
aleichen Ziele, haben die gleichen Rufgaben, aber auf verschiedenem
Weae, in verschiedenem Umfange. Wie sorgen z. B. diese 3 Verbände
für die Sicherheit und für die Rechtspflege? (Grtspolizei, Grtsgericht;
Gendarmerie, Rmtsgerichte, Landgerichte; Militär, Reichsgericht).
Für viele Gebiete gibt das Reich die Richtlinien, die Bestimmungen,
die Gesetze; die einzelnen Staaten richten sich darnach und führen die
Gesetze aus.
Welche Handlungen z. B. strafbar find, bestimmt das Strafgesetz-
buch des deutschen Reiches, die Gerichte der einzelnen Staaten ent-
scheiden dementsprechend. Rehnlich in der Schule! Was in jeder Rlaste
zu lernen ist, bestimmt unser Lehrplan; die einzelnen Schulen, Riassen
und Schüler haben sich darnach zu richten und sich das Pensum anzu-
eignen, wenn auch bei den einzelnen Schulen Lehrer und Lehrbücher
verschieden sind.
Wollte bei den Eisenbahnen der eine Staat seine Eisenbahn-
schienen \ 1/2 Meter von einander legen, der andere ihnen eine Spur-
weite von t V4 Mieter geben, so gäbe das sicher große Störungen im
Betriebe; wollte der eine Staat seinen Eisenbahnen diese Unterlage geben,
jener eine andere, so litte die Sicherheit. Drum hat das Reich das
Recht, über Anlage, Ausrüstung und Betrieb der deutschen Eisenbahnen
Vorschriften zu erlassen, für deren Ausführung dann die einzelnen
Bundesstaaten sorgen. Weiß vielleicht einer, nebenbei bemerkt, die
Normalspurweite der Eisenbahnen? Q,^35). Wird die einheitliche
Festsetzung der Spurweite der Eisenbahnschienen aus Deutschland be-
schränkt sein, oder wird man nicht vielleicht wünschen, daß dieselben
Wagen auch nach Frankreich, nach Belgien u. s. w. lausen können?
Fasse das Ergebnis in einen Satz zusammen, worin die Worte: Aus-
dehnung des Verkehrs, internationale Regelung oder Vereinbarung
vorkommen! (Normalspurweite in Rußland s,52h, in Spanien Auch
im Interesse der Landesverteidigung z. B. der Beförderung der Truppen
muß das Reich auf Einheitlichkeit des Betriebes und der Tarife sehen.
Die Impfung der Rinder ist durch Reichsgesetz vorgeschrieben;
die Ausführung dieses Gesetzes ist den Bundesstaaten überlasten; diese
bestimmen also, wann, wo, durch wen geimpft wird und wer die Rosten
der öffentlichen Impfung trägt.
Unser Münz-, Maß- und Gewichtssvstem ist Reichssache, die
Prägung und Eichung geschieht durch den Bundesstaat. Ruf unsern
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Belgien Rußland Spanien
243
Als aber im Nov. 1813 die Preußen unter Bülow
in den Niederlanden vordrangen, kehrte der Sohn des
1806verstorbenen Erbstatthalters, Prinz Wilhelm von
Oranien, aus England zurück und erhielt 1815 das
Königreich der Niederlande, welches aus Holland
und Belgien gebildet wurde. An Sprache und Charakter
von den Holländern verschieden, fügten sich die Belgier
nur ungern dieser Bestimmung, und bald nach der fran-
zösischen Julirevolution brach 25. August 1830 ein Auf-
stand in Brüstet aus, der die Trennung Belgiens von
Holland zum Zweck und, nach hartnäckigem Kampfe,
in welchem ein französisches Heer die Belgier unterstützte,
auch zum Ausgang hatte. Die Belgier wählten 1831
den Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg zum Könige;
der jetzige König der Niederlande, der seinem Vater
Wilhelm Ii. 1849 nachfolgte, ist Wilhelm Iii.
Das Königreich der Niederlande hat 605 Q. M. und
über 3v2 Mill. E. Sein Handel und Verkehr ist sehr an-
sehnlich. Seine bedeutendsten Städte sind: Amsterdam mit
250000 E., Haag, Residenz des Königs, Haarlem, Rotterdam,
Leyden, Utrecht, Nimwegen, Groningen rc. Die Bevölkerung
seiner Kolonieen in Asien (Java mit der Hptst. Batavia rc.),
Afrika und Amerika (Surinam rc.) beträgt mindestens 12
Mist. — Zum deutschen Bunde gehört Luxemburg und der
größte Theil von Limburg (Ii. tz. 50).
Die Holländer zeichneten sich namentlich im 16.und 17.
Jahrh, in Wissenschaft und Kunst Vortheilhaft aus. In
dieser Beziehung waren ihre bedeutendsten Männer: Erasmus
von Rotterdam, der gelehrte Kenner der classischen Literatur,
geb. 1467, der Staatsmann Hugo Grotius 1583, der Philo-
soph Spinoza 1632, der Geograph Mercator 1512, die Na-
turforscher Huygens 1629 und Swammerdam 1637, die Dich-
ter Cats 1577 und Bilrerdyk 1750, die Maler Joh. van Eyk
1370, Joh. vomschoreel 1495, Rembrandt 1606, Wouver-
mann 1620, Ruysdael 1635.
§. 75. Belgien war, gleich Holland, früher ein
Theil Burgund's gewesen, dann an Maximilian I. und
von diesem durch Erbschaft an die Könige von Spanien
16*
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_von
Oranien Wilhelm August Leopold_von_Sachsen-Coburg Leopold Wilhelm Wilhelm Hugo_Grotius Spinoza Rembrandt Maximilian_I. Maximilian_I.
Extrahierte Ortsnamen: Niederlanden England Niederlande Holland Belgien Belgiens Holland Niederlande Niederlande Amsterdam Haarlem Rotterdam Utrecht Nimwegen Groningen Asien Afrika Amerika Surinam Luxemburg Limburg Rotterdam Holland Spanien
300
Holland.
In der Prov. Lüttich: Lüttich, Hauptst. an der Maas mit 70,000
E., berühmt durch ihre Gewehrfabriken und Kanonengießereien. Inder
Nähe Sera in g, D., bekannt durch die großartigen Fabrikanlagen
Cockeritts. Verviers, St. mit berühmten Tuchfabriken; Spaa,
kleine Stadt mit berühmten warmen Bädern in 2en Ardennen.
Iii. Königreich der Niederlande, auch Holland genannt,
535 [Ii M. mit 2,900,000 E. (mit Luxemburg und Limburg aber 624 □
M. Mit 3,300,000 E.), größtenteils Protestanten, aber auch vielen Katho-
liken, gränzt nördlich und westlich an die Nordsee, südlich an Belgien
und östlich an Deutschland. Im Norden und Westen muß es durch sogenannte
Deiche oder Dämme gegen die See geschützt werden; auch die Dünen oder
natürlichen Sandhügelkettcn dienen zum Schutze dieses Landes, welches lauter
Tief- und Flachland ist und wo sich nur in den südöstlichen Gegenden einige
Hügelreihen finden, die man hier mit dem Namen Berge beehrt. Eben
so fehlt es gänzlich an Waldungen, so wie auch an Quellwasser, Metallen
und Steinen. Hauptstüsse sind der Rhein, die Maas und die Schelde; der
Rhein aber, welcher sich vielfach verästelt, erhält hier mehrere Namen. In
Geldern, wohin er aus Deutschland gelangt, bildet er zwei Arme, von welchen
der südliche den Namen Waal und da, wo er sich mitdermaas vereinigt, den
Namen Merwe erhält. Der nördliche Arm theilt sich bei Arnheim wieder, und
der nach Norden in die Zupdersee (spr. Seudersce), einen Meerbusen der Nord-
see, fortfließende bekommt den Namen Issel (spr. Eissel); der aber, welcher west-
lich strömt und den Namen Rhein behält, theilt sich noch einmal. Der stärkste
Arm heißt nun Leck, und der schwächste, welcher sich nach Utrecht und Leiden
wendet, verlor sich ehemals ganz vor den Dünen der Nordsee im Sande, hat
aber in den neueren Zeiten wieder freien Ausfluß in die See durch einen Ca-
nal bekommen. Die Maas und Schelde haben auch ihre Mündung in die
Nordsee. Es gibt mehrere Landseen, worunter das Haarlemer Meer, wel-
ches man jetzt austrocknen will. — Der Boden des Landes ist größtenteils
fruchtbar, doch mehr Weide, als Ackerland; daher herrliche Rindviehzucht mit
ausgezeichneter Käsebereitung; auch zieht man mehrere Handelsgewächse und
Gemüfe von vorzüglicher Güte, und in keinem Lande ist die Blumenzucht und
der Blumenhandel stärker, als in Holland. Wichtig ist gleichfalls der See-
fischfang. Den Mangel an Brennholz ersetzt der große Reichthum an Torf.
Die Bewohner dieses Landes reden die holländische Sprache, in einigen Ge-
genden auch friesisch und flämisch und zeichnen sich durch ihren Gewerbfleiß
und ausgebreiteten Handel aus, den sie sowohl zur See, als zu Lande, treiben.
Den Landhandel begünstigen die vielen schiffbaren Canäle, worunter der große 12
Meilen lange nordholländische Canal, welcher bis nach Amsterdam zieht, höchst
kostspielig und kunstvoll ist. Überhaupt sikid die Holländer in Wasserbauten Mei-
ster. Ihr Seehandel, zwar nicht mehr so groß, als sonst, da sie mit den Eng-
ländern wetteiferten, ist immer noch von Wichtigkeit, wozu auch der Besitz
ihrer ansehnlichen Colonien beiträgt, unter denen die Colonien in Asien, na-
mentlich die schöne und große Insel Java und die Molucken oder Gewürzinseln,
am wichtigsten sind. Das Königreich zerfällt in 10 Provinzen.
In Nordhollarid: A m ft e r d a m, Hauptst. des ganzen Königreichs,
am Meerbusen A (spr. Ei) und an der Amstel, eine der wichtigsten
Handelsstädte Europa's mit vielen Fabriken, schönem Rathhause
(fetzt königl. Palast) und 212,000 E.; Haarlem, St. unweit des
Haarlemer Meeres, mit 22,000 E., bekannt durch ihren Blumenhan-
del; Broek (spr. Bruk), D., berühmt wegen der übertriebenen Rein-
lichkeit seiner Einwohner; Saar dam, größtes D. in Holland, merk-
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Extrahierte Personennamen: Lüttich
Extrahierte Ortsnamen: Holland Niederlande Holland Luxemburg Limburg Nordsee Belgien Deutschland Rhein Rhein Deutschland Rhein Utrecht Holland Amsterdam Asien Nordhollarid Haarlem Haarlemer_Meeres Holland
301
Holland. Außerdeutsche preuß. Länder.
würdig wegen der vielen Windmühlen. Hier lernte der Kaiser Pe-
ter 1. von Rußland die Schiffsbaukunst, und noch steht das einst von
ihm bewohnte Häuschen; Alkmaar, St. am nordholländischen Ca-
nale, mit dem stärksten Käsehandel. An der Nordspitze Hollands ist
das D. Helder mit neu angelegtem Hafen. Gegenüber liegt die
Insel Terel mit großer Rhede (d. i. eine Meeresgegend mit sicherm
Ankergrunde). — In Südholland: Haag oder s'gravenhaag,
Residenzst. mit 60,000 E., dabei das D. Scheveningen am
Meere, mit Seebädern; Leyden, St. am Rhein, mit Universität
und 36,000 E.; Rotterdam, wichtige Handelsft. am Rhein, hier
Merwe genannt, mit vielen Fabriken und 80,000 E.; Dortrecht,
St. an demselben Flusse, mit bedeutendem Handel, und westlich von
da, an der M. der Maas in das Meer die feste St. Helvoetsluis
(spr.helvuthsleus)mit vortrefflichem Hafen.— Jn Zeeland (Seeland),
fast aus lauter, durch die Scheldearme gebildeten Inseln bestehend:
Middelburg, feste Hanptst. mit 15,000 E. und Vlissingen,
feste St. an der M. der Westerschelde, mit vortrefflichem Kriegsha-
fen. — In Nordbrabant: Herzogenbusch, feste Hanptst. mit
21.000 E.; Bergen op Zoom und Breda, zwei St. und starke
Festungen. — Zn Geldern: Arnheim, St. und Festung am Rhein,
mit 15,Ooo E., und Nimwegen, St. und Festung an der Waal.—
In Limburg *): Mastricht, St. und starke Festung an der Maas,
mit Lederfabriken und der bekannten Mastrichter Höhle. — In Utrecht:
Utrecht, Hanptst. am alten Rhein, mit Universität und 44,000 E. —
In Overyffel: Zwoll, feste Hauptstadt am schwarzen Wasser, mit
16.000 E. — In Friesland: Leeuwarden (spr. Löwarden),
Hanptst. mit 21,000 E. — In Groningen. Groningen (spr.
Groningen), Hanptst. mit Universität und 30,000 E.
Indem wir jetzt in die Nähe des äußersten Nordwesten Deutschlands gelangt
sind, durchwandern wir in östlicher Richtung Norddeutschland und erreichen so
Iv. Die außerdeutschen preußischen Länder, näm-
lich das eigentliche Königreich Preußen (in Ost- und Westpreußen zer-
fallend) und das Großherzogthum Posen, welche die beiden Provinzen
gl. N. bilden, 1714 sz M. mit 3'/, Millionen E., von denen über die Hälfte
Evangelische, der Rest Katholiken, Mennoniten und Juden sind. Nördlich
gränzen diese Provinzen an die Ostsee, östlich und südöstlich an Rußland
und Polen /südlich an Polen und Deutschland und westlich an Deutsch-
land und gehören zu dem großen Tieflande Europa's. Außer den zwei groß-
ßen Binnenseen, dem lyrischen und frischen Haff, welche durch Meerengen
mit der Ostsee in Verbindung stehen, gibt es eine Menge Landseen. Haupt-
flüsse sind die Memel (vorher Niemen genannt), der Pregel und die Weich-
sel mit der durch die Netze verstärkten Warthe, welche in die Ostsee gehen.
Das ziemlich gemäßigte Klima und der fruchtbare Boden begünstigen den
Ackerbau, daher Getraide ein Haupterzeugniß ist. Viehzucht und Fischerei, so
wre der Handel, gewähren auch vielen Bewohnern Unterhalt; die Industrie ist
*) Die Provinz Lrmburg gehört zwar zu den deutschen Bundesstaaten, aber
die beiden darin gelegenen Städte Mastricht und Venloo werden nicht
dazu gerechnet, s. oben S. 298.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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342
Nordamerkca.
in einer Breite von mehr als 4000 F. 160 F. tief herabstürzt, so
daß man das entsetzliche Getöse 4 M. weit hört. Zn-diesem, an
mancherlei Producten reichen britischen Nordamerica gehören: a) das
grefje Land bañada, worin am St. Lorenzstrome die feste Hauptst.
Quebec mit 30,006 E. und auf einer Insel desselben Stromes die
wichtige Handelsst. Montreal mit 40,000 E.; b) die beiden durch
eine Landenge verbundenen Halbinseln Neu braun schweig und Neu-
schottland; c) die große, besonders wegen ihres reichen Kabelsau-
oder Stockfischfanges wichtige Insel Neufouudland und mehrere
andere kleinere Inseln.
Vs. Die vereinigten Staaten von Nordamerika,
107,000 p M. mit 17 Mill. E., gränzen nördlich an das britische
Nordamerica, das Binnenland der freien Indianer und au die Nord-
westküften-Lander, westlich an den großen Ocean und die Republik
Merico, südlich an den Meerbusen von Merico und östlich an den
atlantischen Ocean, bestehen theils aus Hochland, wo das Alleghany-
und das Felsengebirg, theils aus Tiefland, werden an der nörd-
lichen Gränze von dem St. Lorenz ström, im Innern von dem
mächtigen Missisippi, mit seinengroßen Nebenflüssen Missouri,
Ohio, Arkansas, rothem Fluß :c. und im W. seuseits des Fel-
sengebirges von dem Columbia oder Oregon durchflossen. Letzterer
geht in den großen Ocean, der Missisippi aber in den Meerbusen
von Merico. Außer den schon oben im britischen Nordamerica ange-
führten großen Seen ist noch der Michigan (spr. Mittschighänn) anzu-
führen. In den nördlichen Gegenden ist das Klima gemäßigt, in
den südlichen warm, daher das Land sowohl die Produkte der gemä-
ßigten, als der warmen Erdstriche erzeugt und besonders reich an
Vieh aller Art, Getraide, Reiß, Tabak, Baumwolle, selbst Zucker
ist, überdieß einen unerschöpflichen Reichthum von Fischen, unermeß-
liche Waldungen und große Mineralschätze besstzt, worunter treffliches
Eisen, außerordentlich viel Blei, Steinkohlen und Salz, auch etwas
Gold. Die Hauptbeschäftigung dev E. ist Landbau, welcher in den
südlichen Gegenden mehr auf Gewinnung von Colonialwaaren geht.
Auch Bergbau, Industrie, Handel und Schifffahrt, besonders Dampf-
schifffahrt, werden mit großer Thätigkeit betrieben und steigen, so wie
Künste und Wissenschaft, mit jedem Jahre und mit der außerordentlich
wachsenden Bevölkerung. Mit Canälen und Eisenbahnen ist das Land,
wie mit einem Netze, überzogen, wodurch die Verbindung der entfern-
testen Gegenden äußerst befördert wird. Die meisten E. sind Euro-
päer und Abkömmlinge derselben, und alljährlich kommen neue An-
kömmlinge in großer Zahl aus Europa, besonders aus Deutschland
und Großbritannien. Sie genießen völlige Freiheit ihrer verschiedenen
Glaubensbekenntnisse; da ist keine herrschende Kirche, kein Adel, kein
Geburtsvorrecht, kein Zunftzwang. Leider aber gibt es auch noch in
den südlichen Staaten über 2 Mill. Negersclaven. Die Ureinwohner,
die Indianer, deren Zahl sich täglich vermindert, sind in die Gegen-
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Extrahierte Personennamen: Merico Lorenz Merico
Extrahierte Ortsnamen: Quebec Montreal Nordamerika Hochland Missouri Ohio Arkansas Columbia Oregon Michigan Europa Deutschland
Belgien.
299
Ostgränze berührt, letzteres Tiefland und wird von der Maas durch-
flossen. Luxemburg, Hauptst. und Bundesfestung an der Elze,
mit 11,500 E. im Großherzogthum Luxemburg, und Roer monde.
St. an der M. der Roer in die Maas, im Herzogth. Limburg, mit
6000 E.
Nachdem wir nun Deutschland, unser großes und schönes Vaterland, ken-
nen gelernt haben, wollen wir auch die anderen Länder Mitteleuropa's kennen
lernen, und zwar zuerst die westlich an Deutschland gränzenden Königreiche
Belgien und Holland (oder der Niederlande).
Ls. St ó n t fl v e i ct) Belgien, seit 1830 entstanden, 540 □ M. groß
mit mehr als 4 Millionen E., fast lauter Katholiken, gränzt nördlich an Hol-
land, östlich an Deutschland, südlich an Frankreich und westlich an die
Nordsee. Es gehört bis auf einen kleinen südöstlichen Theil, der von Bergen,
die aus den Ardennen abstreifen, durchzogen wird, zum Tieflande Europa's,
und wird von der Maas und Schelde durchflossen. Bei einem gemäßigten
Klima und fruchtbaren, trefflich angebauten Boden bringt es nicht nur die ge-
wöhnlichen Erzeugnisse des Pflanzenreiches Mitteleuropa's (mit Ausnahme des
Weins) hervor und zwar in solcher Menge, daß es in dieser Hinsicht für seine
verhältnißmäßig äußerst starke Bevölkerung keine Einfuhr bedarf; sondern es
unterhält auch treffliche Viehzucht und besitzt in seinem Innern großen Reich-
thum an Steinkohlen und Eisen. Mit der blühenden Landescultur geht auch
eine äußerst hoch gestiegene Industrie Hand in Hand. Vorzüglich berühmt in
der ganzen Welt sind die Brabanter, namentlich Brüsseler Spitzen. Auch der
Handel, begünstigt durch die vielen schiffbaren Canäle und Eisenbahnen, womit
das Land wie mit einem Netze überzogen ist, blüht sehr, doch mehr zu Lande,
als zur See. Die Einwohner sprechen in den meisten Gegenden flämisch, in
einigen andern wallonisch und in den größeren Städten viel französisch. Das
Königreich begreift 9 Provinzen.
Brüssel, Haupt- und Residenzst. an der Senne, in der Provinz
Südbrabant gelegen, schön gebaut, hat ohne die großen Vorstädte
(mit 38,000 E.) 113,000 E. In der Nähe das D. Waterloo und
Vorwerk la Belle Alliance, wo die große Schlacht den 18. Juni 1815
vorfiel, an welche mehrere daselbst errichtete Denkmäler erinnern. (Hier
wurde Napoleon von den mit Engländern vereinten tapfern Preu-
ßen völlig besiegt.) Löwen, mit Universität und 26,000 E. —
In der Prov. Antwerpen: Antwerpen, Haupt- und wichtige
Handelsst. an der Schelde, befestigt, mit trefflichem Hafen und
78,000 E. Eisenbahn nach Brüssel. — In Ostflandern: Gent,
Hauptst. an der Schelde, mit wicytigen Baumwollenfabriken, Uni-
versität und 85,000 E. — In Dzestflandern: Brügge, Hauptst.,
mit wichtigen Fabriken und 43,000 E.; Ostende, feste St. an der
Nordsee, mit Hafen und stark besuchtem Seebade. Unweit der fran-
zösischen Gränze: Cortrpk (franz. Courtray), St., baut den fein-
sten Flachs, hat vortreffliche Bleichen und ist der Sitz der feinsten
Leinwandweberei.— In Hennegau : Mon s oder Bergen, gewerb-
same Hauptst. mit 23,000 E.; Doornik (Tournay), gewerbsame
feste St. an der Schelde. Unweit der Sambre und der Stadt
Charleroi liegt Couillet, größte Eisenhütte Belgiens, welche
viele Tausende von Menschen beschäftigt. — In der Prov. Nanrur:
Namur, feste, gewerbsame St. an der Maas, mit 22,000 E. —
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Courtray
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Maas Luxemburg Luxemburg Limburg Deutschland Deutschland Belgien Holland Niederlande Belgien Deutschland Frankreich Nordsee Antwerpen Antwerpen Ostflandern Nordsee Hennegau Charleroi Belgiens Namur Maas
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496 Geschichte der neuen Zeit.
nigin von England ward. Sie ist seit 1840 mit dem Prinzen Albert
V. Sachsen-Coburg-Gotha vermählt,ohne jedoch diekönigl.würde
mit diesem zu theilen. — In Hannover, wo vorzugsweise die
männliche Erbfolge gilt, herrscht seit dem Tode Wilhelms Iv. der
fünfte Bruder, Ernst August.
Nach einer fast 43jährigen Negierung starb 1840 Friedrich Wil-
helm Iii., König v. Preußen. Sein Sobn Friedrich Wilhelm Iv.
hat nunmehr den Thron inne. — In Schweden trat im Frühling
1844 ein Negentenwechsel ein, indem König Karl Xiv. Johann
(Bernadotte) starb und Oskar I., der Sohn desselben, die Regie-
rung übernahm.
Überblicken wir zum Schluffe noch einmal das ganze Gebiet der
Weltgeschichte, so sehen wir, wie oft in früheren Zeiten, so auch jetzt,
in vielen europäischen und außereuropäischen Ländern die Entwicke-
lung zum Besseren unter zum Theil schweren Kämpfen vor sich geht;
nur Deutschland schreitet seit 1815 auf der Friedensbahn vor-
wärts. Es wünscht sehnlichst, darin nicht etwa durch einen Krieg ge-
stört zu werden. Daß es jedoch einen Krieg in anderer Hinsicht nicht
zu fürchten braucht, dafür bürgt ihm der deutsche Bund und der
Sinn seiner Bewohner. Diese sind für alles, was kommt, innig ver-
eint, wie selbst schon ihre allgemeine Theilnahme an dem großen
Brandunglücke Hamburgs im Mai 1842 zeigte. — Deutschlands
Zollverein, der nun bald 30 Millionen Menschen umfaßt, hat durch
die im I. 1838 in Dresden abgeschlossene allgemeine Münzcon-
vention ein Band mehr und eine neue Erleichterung des aufblühen-
den inneren Verkehres erhalten. Eisenbahnen, wovon die erste
in den kleineren deutschen Bundesstaaten, die zwischen Fürth und
Nürnberg, seit 1835 im Gebrauche ist, werden dasselbe bald ganz
durchkreuzen. Dampfboote durcheilen seit 1816 in stets vermehrter
Anzahl seine Ströme. Von einem Canale zwischen der Donau und
dem Maine, durch welchen die Nordsee mit dem schwarzen
Meere in Verbindung kommt und an dem seit 1836 auf Anordnung
des Königs Ludwig von Bayern gearbeitet wird, ist im Mai
1843 die Strecke von Bamberg bis Nürnberg eröffnet worden. —
Durch alle diese Verbindungsmittel kommen die Bewohner der ent-
ferntesten Gegenden einander näher, und ein reger Verkehr weckt und
bildet sie. Was zunächst dem irdischen Gewinne dienen soll, das muß
also zugleich dem Reiche Gottes, diesem Reiche der Liebe und der
Wahrheit, vielleicht in noch höherem Grade dienen.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms Wilhelms Ernst August Friedrich_Wil- Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_Xiv Karl Johann
(Bernadotte Johann Oskar_I. Ludwig_von_Bayern Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: England Hannover Schweden Deutschland Hamburgs Deutschlands Dresden Nürnberg Donau Maine Nordsee Bamberg Nürnberg Gottes