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Si st. Minister
Dortnninrt.
ym^y-b.
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fceogr^Aast.v. Wagneridetesieipzig
dem Erzbist. Trier und Bist. Lttich (zwisch. der mittl. Mosel u. Maas) lag das Herzogt. Luxemburg (Ltzelburgv stl. v. d. Bist. Lttich (zwisch. Maas und Scheide) im N. das Herzogt. Brabant mit Brssel und Antwerpen (a. d. und. Schelde), im S. die Grafsch. Hennegau (stl. v. d. ob. Scheide auf beiden Seiteu d. ob. Sambre) und die Grafsch. Namur (a. d. und. Sambre). Reichsstdte waren Kln und Aachen.
Die Gebiete an der rechten Seite der und. Maas und des und. Rheins an der Jjssel bis zur Zuidersee waren das Herzogt. Geldern [chclbern]; westl. davon am Rhein und nrdlich lag das Bist. Utrecht (utrecht].
Von den friesischen Gebieten an der Nordseekste war das Insel- und sdl. Kstenland der Scheldemndungen zur Grafsch. Seeland, das Mndungsgebiet des Rheins nrdl. bis zur Zuidersee zur Grafsch. Holland geworden. Der friesische Name erhielt sich nur in den Kstenstrichen zwischen der Zuidersee
1) Ein Teil von Geldern (Obergeldern) lag zwischen Cleve und Jlich.
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70
1. Südlich von der Donau die Alpen, die im O. gabelförmig
auseinandertreten. Nach So. zieht das Karstgebirge mit seiner
Fortsetzung auf der Balkanhalbinsel, das im unmittelbaren Zusammen-
hange mit den Alpen bleibt, während der nordwestliche Zweig,
2.die Karpathen, sich auch äußerlich von den Alpen trennt und
in großem Bogen das ungarische Tiefland umsäumt;
3. ganz selbständig ist die böhmische Erhebungsmasse, ei»
Teil der deutschen Mittelgebirgslandschaften.
Innerhalb dieser Gebirge dehnen sich die drei Donauebenen aus,
die durch enge Durchbruchstäler voneinander und von der untere»
(walachischen) Donauebene geschieden sind:
1. das Wiener Becken mit den Ebenen und Hügelländern der
March;
2. die oberungarische Tiefebene;
3. die niederungarische Tiefebene oder das Alföld.
Der Hauptfluß der Monarchie, die Pulsader ihres Verkehrs wie
ihres geschichtlichen Lebens ist die Donau, nach der Wolga der größte
Strom Europas überhaupt. Sie entspringt im Schwarzwalde (siehe
S. 18), nimmt einen östlichen Lauf, mit der einzigen bedeutenden
südlichen Abweichung von Waitzen bis zur Draumündung, und mündet
in das Schwarze Meer. Sie hat daher die wichtige Aufgabe, de«
Orient mit Mitteleuropa zu verbinden, ist aber als Wasser-
straße von geringerer Bedeutung als der Rhein, 1) wegen der Hinder-
nisfe, die sie in mehreren Gebirgsdurchbrüchen zu überwinden hat, 2) weil
sie in ein Binnenmeer mündet.
§ 88. An Flächeninhalt (625000 qkm) übertrifft Österreich-Ungarn
das Deutsche Reich, ist aber nicht so dicht bevölkert (45 Millionen,
72 auf 1 qkm) und steht in dieser Beziehung auf der gleichen Stufe
wie Frankreich. Kein Großstaat hat eine so gemischte Bevölkerung
und von den kleineren nur die Schweiz und Belgien. Zwar hat Ruß-
land noch mehr Völker, aber das russische Volk übertrifft alle anderen
weit an Zahl und durch seine zentrale Stellung. In Österreich-Ungarn
kommt dagegen keinem einzigen Volke ein solches natürliches Übergewicht
zu, und nur Bildung, Reichtum und politische Macht können dem einen
oder anderen Volke den Vorrang verschaffen. In Österreich ist die
deutsche, in Ungarn die magyarische Sprache das vorherrschende
Verständigungsmittel.
Die räumliche Verteilung der vier Hauptstämme ist im allgemeinen
folgende. Die Slaven (21 Mill.), zwar am zahlreichsten, aber in ver-
schiedene Stämme zersplittert, bewohnen den Norden und Süden der
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Balkanhalbinsel Donau Europas Mitteleuropa Rhein Deutsche_Reich Frankreich Belgien Ungarn
92
Die Niederlande.
(Vgl. D. Sch.-A. 23.)
Geographische Lage. Wie das Seinebecken Süddeutschland entspricht, so
entsprechen die Niederlande Mittel- und Norddeutschland. Die Südqrenze verläuft
schräg vom Parallel von Mannheim (49^°) bis zum Parallel von Köln (51°), dte
Nordgrenze liegt im Parallel von Hamburg (53^u). Die Ostarenze (gegen Deutsch-
land) bildet ungefähr der 6. Meridian im S. und der 7. im N., tm W. reichen die
Niederlande kaum über 2° O.
§ 119. Die westelbische Tiefebene des Deutschen Reiches setzt sich
shne natürliche Grenzen in den Niederlanden fort. Diese sind mit
Ausnahme des Ardennenplateaus im So. (Teil des Rheinischen
Schiefergebirges, s. S. 33) eine einzige Tiefebene, wenige Meter über,
ja zum großen Teil sogar unter dem Meeresspiegel gelegen. Dieses
eigentliche Niederland stände daher unter Wasser, wenn es nicht durch
Dünen und kunstvolle Deiche geschützt wäre. Im N. ist auch hier
die Dünenkette mehrlach zerbrochen (die westfriesischen Inseln), von
Helder an ist sie aber bis an die Rhein- und Scheldemündung (daher
die Küste geradlinig) und jenseits der Schelde wieder bis Calais (kala)
erhalten. Freilich halten auch die Schutzwehren nicht immer dem wilden
Meere stand, und der Niederländer lebt in beständigem Kriege mit dem
Meere, das ihm schon manch schönes Stück Land entrissen hat, wie die
Geschichte der Zuidersee (seuoersee) beweist, die ursprünglich ein
Binnensee war und sich erst am Ende des 14. Jahrhunderts in einen
Meerbusen verwandelt hat.
Die Niederlande sind das Mündungsgebiet des Rheins und zum
Teil durch dessen Anschwemmung entstanden. Das Rheindelta be-
ginnt knapp unterhalb der deutschen Grenze durch die Teilung in
Waal und Rhein; von diesem trennt sich dann die Jjssel (eissel),
die in die Zuidersee geht, während sich der Hauptstrom in den Lek
und Krummen Rhein und dieser wieder in die Vecht und den
Alten Rhein teilt. Mit der Waal vereinigt sich die Maas, die aus
Frankreich kommt und die Ardennen durchschneidet, wo sie die Sambre
(ßangbr) aufnimmt. Mit dem Rheindelta vereinigt sich das der Schelde,
die ganz der Tiefebene angehört. Unzählige Kanäle durchfurchen die
Ebene nicht bloß zur Entwässerung, sondern auch als Straßen dienend.
Das Flachland teilt sich auch hier in Geest (mit Moor) und Marsch,
aber die Marschen sind nicht bloß aus die Küsten beschränkt, sondern
viel ausgedehnter durch die Flußanschwemmung im Deltagebiete. Das
Klima zeichnet sich, wie in allen dem Einflüsse des Meeres offen
liegenden Ländern, durch milde Winter, aber verhältnismäßig kühle
Sommer, reichliche Niederschläge und viel Nebel aus.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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60
Holstein dehnt sich von der Eider bis zur Elbe aus. An der
letzteren liegt die größte Stadt, Altona** (ältona), die eigentlich nur
einen Teil von Hamburg bildet. An der Ostsee ist Kiel** zum Haupt-
kriegshasen umgeschassen worden, als Handelshafen ist es hauptsächlich auf
den Verkehr mit Dänemark angewiesen; außerdem ist es Universitätsstadt.
Kiel geht einer bedeutenden Zukunft entgegen, seit der auch für große
Seeschiffe befahrbare Nord-Ostsee-Kanal (Kaiser-Wilhelm-Kanal),
der an Stelle des alten Eiderkanals von der Kieler Förde über Rends-
bürg zur Elbemündung führt, vollendet ist. Unter den Binnenstädten
hat nur Neumünster* als Eisenbahnknotenpunkt einige Bedeutung.
Schleswig, der nördliche Teil der Provinz, im N. von Dänen
bewohnt, steht außerhalb des Weltverkehrs. Schleswig ist Hauptstadt
der Provinz, Flensburg* der Haupthafen des Landes. Die Grenze
gegen Dänemark wird zum Teil durch das Flüßchen Königsau gebildet.
Weit von der Nordseeküste entfernt liegt die kleine Felseninsel
Helgolands, bis 1890 englisch, ein starkbesuchtes Seebad.
Politische Einteilung der preußischen Provinzen.
1. Ostpreußen, Regierungsbezirke Königsberg, Gumbinnen und
Allenstein.
2. Westpreußen, Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder.
3. Pommern, Regierungsbezirke Stettin, Köslin und Stralsund.
4. Schleswig-Holstein bildet einen einzigen Regierungsbezirk.
Das westliche Tiefland.
§ 74. Das westliche Tiefland ist eine sich langsam zum Meere
abdachende Ebene. Nur wenige Punkte übersteigen 100 m Höhe, selbst
der Südrand liegt nur 50—70 m über dem Meere. Der Küstenstreifen
ist fruchtbarer Marschboden, der aber ebenso wie die ostfriesischen
Inseln von Sturmfluten bedroht wird; noch im Mittelalter haben
diese tiefe Buchten, den Dollart und den Jadebusen, eingerissen
(vgl. auch D. Sch.-A. 2/3). Das Binnenland ist entweder Geest oder Moor.
Moore entstehen in der gemäßigten und kalten Zone überall, wo das
Wasser keinen genügenden Abfluß findet, weder nach unten, weil hier
undurchlässiger (toniger) Boden ist, noch oberflächlich, weil hier das
Gefälle zu schwach ist. Die abgestorbenen Teile der Pflanzen, die sich
hier angesiedelt haben, verwesen unter dem Wasser nicht, sondern ver-
faulen und bilden mehr oder weniger mächtige Lager von Torf,
der als Feuerungsmaterial Verwendung findet. Sümpfe und Seen
(z. B. das „Steinhuder Meer") wachsen durch die vorrückende Vegetation
von Riedgräsern langsam zu, und wo Torsmoose gedeihen, überziehen
sie mit stetig in die Höhe wachsenden gewölbten Polstern auch höher
i) Heiligellland.
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218
Reiche und in den Vereinigten Staaten große Bedeutung. Fast aus-
schließlich herrscht er in Kanada zwischen dem Schlitten- und Eisen-
bahngürtel und im großen Amazonasbecken. Am weitesten verbreitet
ist aber noch immer die ursprünglichste aller Verkehrsarten, der Sauul-
verlehr, der keiner besonders günstigen Naturbedingungen bedarf und
hohe Gebirge wie weite Wüsten überwindet. Die wichtigsten Lasttiere
sind 1) das Pferd und seine nächsten Verwandten, der Esel und das
Maultier, besonders für das östliche Asien und für Mittel- und
Südamerika, und 2) das Kamel, das „Schiff der Wüste", das ent-
weder ausschließlich oder im Verein mit dem Pferde den Verkehr im
großen Wüstengürtel der Alten Welt (mit Ausnahme Tibets, wo die
einheimische Rinderart, der Jak, an Stelle des Kamels tritt) vermittelt
und sich auch.' im Innern Australiens gut bewährt. Der Mensch
endlich wird zur Beförderung von Lasten im ganzen tropischen Afrika
verwendet.
Seeverkehr.
^ § 263. Der Seeverkehr war bis zum Ende des 15. Jahrhunderts
auf die Binnenmeere und ozeanischen Küsten beschränkt, dann entwickelte
sich der überseeische Verkehr im Atlantischen und Indischen Ozean,
im 19. Jahrhundert auch im Großen Ozean. Einen gewaltigen Auf-
fchwung nahm er, als 1807 nach vielen mißlungenen Versuchen die
Dampfschiffahrt (zuerst auf dem Hudson von New Jork aufwärts)
eingerichtet wurde. Obwohl die Zahl der Segelschiffe etwa doppelt so
groß ist als die der Dampfer, können sie weniger als die Hälfte Waren
unterbringen; um so viel sind die Dampfer durchschnittlich größer als
die Segelschiffe. Die Leistungsfähigkeit der Dampfer wird außerdem
noch dadurch gesteigert, daß sie, indem sie vom Winde unabhängig sind,
schneller fahren und einen bestimmten Weg öfter zurücklegen können als
ein Segelschiff zu gleicher Zeit. Durchschnittlich kann man die Leistungs-
fähigkeit eines Dampfers auf das Dreifache eines Segelschiffes ver-
anschlagen. Das letztere hat aber den großen Vorzug, daß es billiger
fährt (weil es keine Kohlen braucht), und wird daher für den Transport
weniger wertvoller und umfangreicher Güter noch immer benutzt. Den
Transport anderer Waren und besonders den Personenverkehr besorgen
aber die Dampfer. Postdampfer heißen diejenigen, die auf be-
stimmten Routen mit festen Absahrts- und Ankunftszeiten fahren, ebenso
wie die Eisenbahnen.
Unter den Handelsflotten der Erde nimmt die englische eine alle weit-
aus überragende Stelle ein, denn ihre Leistungsfähigkeit ist fast ebenso groß
wie die aller anderen Handelsflotten zusammen. An Raumgehalt folgt ihr
die der Vereinigten Staaten, an Leistungsfähigkeit aber die deutsche, weil
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: New_Jork
Extrahierte Ortsnamen: Kanada Asien Tibets Afrika Indischen_Ozean Ozean
221
Steinheil und dem Amerikaner Morse (mors) verdanken. Die erste
Leitung wurde 1833 in Göttingen eingerichtet, in allgemeinen Gebrauch
gelangte der Telegraph aber erst in den 40er Jahren. Die Leitungen
auf dem Lande sind vorwiegend oberirdisch, zum Teil aber auch
unterirdisch (Kabel). Einen gewaltigen Aufschwung nahm das
Telegraphenwesen, als 1851 die erste unterseeische Verbindung (durch
Seekabel oder Kabel kurzweg) zwischen Dover und Calais hergestellt
wurde; 1866 wurde bereits Europa mit Amerika durch ein Kabel ver-
bunden. Ganz neu ist die Erfindung der drahtlosen oder Funken-
telegraphie, um die sich besonders der Italiener Marconi und
die Deutschen Slaby und Arco verdient gemacht haben. Seit 1897,
wo die ersten Versuche in England gemacht wurden, hat sie sich mächtig
entwickelt, doch ist nicht zu erwarten, daß sie die Drahttelegraphie ver-
drängen wird. Sie dient besonders zur Verbindung der Schiffe mit
dem Lande und erwies sich auch zu militärischen Zwecken in unzivili-
sierten Ländern als sehr nützlich.
§ 267. Die Länge der Telegraphenlinien ist jetzt dreimal so groß
wie die der Eisenbahnlinien. Die Elsenbahnen entlang finden wir sie
überall, aber wir finden sie auch dort, wo noch keine Eisenbahnen sind,
wie z. B. im chinesischen Reiche. Verhältnismäßig wenig entwickelt ist
das Telegraphenwesen in Südamerika, wo große Teile des Innern
(wie das Amazonasbecken) dieses Verständigungsmittel noch entbehren,
und noch weniger in Afrika, dem einzigen Erdteil, der keinen Über-
landtelegraphen besitzt und wo überhaupt Landtelegraphen nur in Län-
dern mit geordneten Verhältnissen (Ägypten, Algerien, Tunis, außer-
tropisches Südafrika) eine Rolle spielen. Nichtsdestoweniger sind bereits
alle wichtigeren Hafenplätze telegraphisch miteinander verbunden. (Vgl.
D. Sch.-A. 46/47.)
Im W. beginnen die Weltlinien in den westamerikanischen Hasen-
Plätzen von Vancouver bis Valparaiso, llberlandtelegraphen
führen an die Ostküste, wo sich von Kanada bis La Plata die atlan-
tischen Kabel nach Europa anschließen. Von hier führen zwei
Hauptlinien zum Großen Ozean: 1) der sibirische llberlandtelegraph
(durch das südliche Sibirien, ungefähr entlang der Eisenbahn) bis Niko-
lajewsk und Wladiwostok, danu nach Japan und China; 2) die vorder-
asiatische Linie durch Kleinasien und Mesopotamien und dann teil-
weise mittelst Kabel nach Bombay, wo sie sich mit der Suez-Kabel-
linie (durch das Mittelländische und Rote Meer) vereinigt. Von
Bombay verläuft die südliche Linie nach Madras, dann unterseeisch nach
Singapore und teilt sich hier a) in die ostasiatische (China, Japan)
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Extrahierte Ortsnamen: Göttingen Dover Europa Amerika England Südamerika Afrika Algerien Tunis Vancouver Valparaiso Kanada La_Plata Europa Sibirien Niko- Wladiwostok Japan China Kleinasien Mesopotamien Bombay Bombay Madras China Japan
26
Übersicht der durchschnittlichen volksbichte in Süb-
beutschlanb.
Oberdeutsche Hochfläche.......75 auf dem qkm
Fränkisches Becken.........95
Schwäbisches Becken........127 „
Oberrhein ...........160 .
Lothringen...........99
§ 27. Das oberrheinische Land wird von zwei Volksstämmen
bewohnt: im N. von den Franken, im S. von den den Schwaben
nahe verwandten Alemannen (zu denen auch die deutschen Schweizer
und die Vorarlberger gehören). Die politische Zersplitterung, unter der
das alte Deutsche Reich litt, erreichte hier ihren Höhepunkt und spiegelt sich
noch jetzt in der starken Mischung des evangelischen und des katholischen
Bekenntnisses wider; sie war es auch, die den Verlust des größten Teiles
des linksrheinischen Landes an die Franzosen verschuldet hat. Auch jetzt
teilen sich noch fünf Staaten in das Land: Baden, das Reichsland,
Bayern, Hessen und Preußen.
§ 28. Den größten Teil des rechten Rheinlandes nimmt das
Großherzogtum Baden ein, benannt nach der Stadt Baden (zum
Unterschied von anderen Orten gleichen Namens: Baden-Baden), deren
berühmte warme Quellen schon den Römern bekannt waren. Die be-
deutendsten Ortschaften liegen am Ostrande der Ebene oder in der
Ebene selbst, aber nicht am Rhein, weil dieser bis in die Gegend von
Karlsruhe zu ungestüm ist, früher (bis zur Flußregulierung) sein Bett
häufig wechselte und vielfach die Ufer versumpfte. Karlsruhe** ist
jetzt Hauptstadt, zugleich Sitz einer technischen Hochschule (frühere
Residenz das benachbarte Durlach). Die ehemalige Festung Rastatt
bewachte den Eingang in das Murgtal. Universitätsstädte sind Frei-
bürg* in einer Ausbuchtung der Rheinebene und Heidelberg* am
Austritte des Neckars (ehemals Residenz der Pfalzgrafen am Rhein,
deren prächtiges Schloß von den Franzosen 1689 in vandalischer Weise
zerstört wurde). An der Einmündung des Neckars in den Rhein liegt
das schachbrettförmig gebaute Mannheim**, mit dem die Reihe der
großen rheinischen Uferstädte beginnt. Als Anfangspunkt der lebhaften
Dampfschiffahrt ist Mannheim zu einem der ersten Handelsplätze von
Süddeutschland (Einfuhr von Getreide und Baumwolle aus Amerika
und von niederrheinischer Kohle, Ausfuhr süddeutscher Erzeugnisse) empor-
gewachsen und hat sogar Karlsruhe an Volkszahl überflügelt.
Der Schwarzwald, wo außer dem Holzhandel noch mancherlei
Hausindustrie (besonders die weitverbreiteten Schwarzwälder Uhren) das
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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75
sich in unterirdischen Hohlräumen, von denen die durch prächtige Tropf-
steinbildungena) ausgezeichnete Adelsberger Grotte die größte
Höhle Europas ist. Die Flüsse fließen bald oberflächlich durch wannen-
artige Vertiefungen, die sich von gewöhnlichen Tälern durch ihre
allseitige Geschlossenheit unterscheiden, bald verschwinden sie im Boden.
Seen entleeren und füllen sich periodisch durch Kanäle, die in die Tiefe
führen (Zirknitzer See). Die Hochflächen sind, soweit man sie des
Waldes entkleidet hat, wahre Felswüsten geworden. Zwischen den
Alpen und dem Karst breitet sich das weite Talbecken von Laib ach*
(Hauptstadt) aus, der natürliche Mittelpunkt des Landes. Jdria ist
eins der ersten Ouecksilberbergwerke der Erde.
§ 96. Die drei nördlichen und das östliche Alpenland haben mit-
einander gemein, daß sie sich nicht bloß über die Alpen, sondern auch
über die fruchtbaren Vorländer ausdehnen. Am wenigsten daran teil
hat Salzburg mit der gleichnamigen Hauptstadt* in herrlicher Lage
am Fuße der Alpen. Das Land (bis 1814 selbständiges geistliches
Fürstentum) umfaßt das Salzachgebiet bis zu den Hohen Tauern, in
denen die berühmten Thermen von Gast ein liegen.
Die Salzburger Alpen zu beiden Seiten des Salzachquer-
tales sind sehr salzreich. Das Berchtesgadener Land wurde schon bei
Bayern erwähnt (S. 17). Das durch herrliche Seen geschmückte und
daher viel besuchte Traungebiet, im S. überragt von dem mächtigen
Dachsteinstocke (3000 m, östlichster Gletscher), führt von seinem Haupt-
Produkte den Namen Salzkammergut (zu Oberösterreich gehörig).
Inmitten davon liegt der vornehme Badeort Ischl.
Die Provinzen Ober- und Niederösterreich, die noch in die
Sudetenländer hinübergreifen, bilden gleichsam eine Mulde mit niederem
Nord- und hohem Südrand (Alpen), deren tiefste Stelle das Donau-
tal einnimmt. Die breite Lücke zwischen der böhmischen Masse und
den Alpen ist eine der wichtigsten Verkehrslinien zwischen den mittleren
und unteren Donauländern einerseits und Deutschland und Westeuropa
anderseits (Hauptbahn Wien—paris). Die Hauptstadt Oberösterreichs,
Linz* liegt an der Stelle, wo die seit alters wichtige Salzstraße (aus
dem Salzkammergut nach dem salzarmen Böhmen) die Donau über-
schreitet. Das Eisen der österreichischen Kalkalpen wird an vielen Orten
verarbeitet, größere Bedeutung besitzt aber nur die Eisenindustrie von
Steyr. Niederösterreich hat mehr Flachland und ist daher fruchtbarer;
hier beginnt auch bereits der Weinbau, der sich längs des Ost-
. Das durch die Höhlenwände durchsickernde Wasser läßt beim Verdunsten
seinen Kalkgehalt als Tropfstein zurück.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Jdria
Extrahierte Ortsnamen: Europas Salzburg Bayern Ischl Niederösterreich Deutschland Westeuropa Donau Steyr Niederösterreich
86
Im W. des zentralen Gebirges dehnt sich das Tiefland bis an den
Ozean aus. Es ist keine einförmige Ebene wie das westdeutsche, sondern
hat eine ähnliche Beschaffenheit wie das englische, indem es durch niedere
Höhenzüge in die drei Becken der Seine (ßan), der Loire (loär) und
der Garönne (garön) zerfällt, die jedoch durch breite Lücken in den Um-
grenzungshöhen untereinander in Verbindung stehen. Aber auch mit
den Talebenen des Ostens sind sie verbunden, einerseits durch den
Tieslandstreifen zwischen dem Zentralplateau und den Pyrenäen, ander-
seits durch die Einsenkungen am Süd- und Nordende der Eüte d'or.
Alle drei Verbindungsstellen sind zur Anlage schiffbarer Kanäle benutzt
worden, so daß zusammenhängende Wasserstraßen aus dem Atlantischen
Ozean, dem Kanal und der Nordsee (durch den Rhein—rhone-Kanal)
nach dem Mittelländischen Meere führen.
§ 112. Frankreich ist gegenüber Deutschland durch seine südlichere
Lage, gegenüber Österreich-Ungarn, mit dem es in gleicher Breite liegt,
durch die unmittelbare Nachbarschaft des Ozeans begünstigt. Da die
Gebirge den Osten einnehmen, so haben die Seewinde ungehinderten
Zutritt und gewähren Frankreich die Wohltat eines milden Winters
«nd eines nicht zu heißen Sommers. Zu dieser klimatischen Begünsti-
gung kommt noch die große Ausdehnung des Tieflandes; es sind als»
alle Bedingungen vorhanden, um eine große Volksmenge zu ernähren.
Trotzdem zählt Frankreich auf 536000 qkm nur 39 Millionen Bewohner,
d. h. nur 73 auf 1 qkm, es steht somit weit hinter dem Deutschen Reiche
zurück. Frankreich ist derjenige europäische Staat, der seine Volkszahl
am wenigsten vermehrt; daher auch eine genüge Auswanderung. Mit
Ausnahme der Bretagne (keltisch) und Korsikas (italienisch) herrscht in
ganz Frankreich die französische Sprache und noch ausschließlicher
die katholische Kirche. Von allen Großstaaten hat nur noch Italien
eine so einheitliche Bevölkerung. (Vgl. D. Sch.-A. 29.)
Erläuterung. Im Altertume war Frankreich, damals Gallien
genannt, von Kelten bewohnt. Von Cäsar der römischen Herrschaft
unterworfen, nahmen sie bald die lateinische Spracke an. Die spätere
Einwanderung der deutschen Franken änderte an dem Volkscharakter
wenig, und die heutigen Franzosen sind als die Nachkommen der alten,
mit romanischen Elementen vermischten Gallier zu bettachten. Nur in
einzelnen Gegenden der Bretagne wird noch keltisch gesprochen. Wie
die Deutschen, so scheiden sich auch die Franzosen sprachlich in Nord-
und Südstämme; die ersteren sagen für „ja" oui (m), die letzteren
oc, daher langue (langg) d'oui und langue d'oc. Die langue d'oui
ist jetzt die Schriftsprache; durch ihre reiche Literatur verbreitete sie
sich im 18. Jahrhundert weit über die Landesgrenzen, indem sie die
Sprache der Höfe und höheren Stände wurde, und ist auch jetzt noch
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Süd- Atlantischen
Ozean Nordsee Rhein—rhone-Kanal Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Frankreich Korsikas Frankreich Italien Frankreich Gallien Bretagne
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§ 120. Die Niederlande, zum größeren Teil von Niederdeutschen
und Friesen bewohnt, gehörten im Mittelalter ebenso wie die Schweiz
zum Deutschen Reiche. Während aber die Schweizer noch durch die
hochdeutsche Schriftsprache mit Deutschland verbunden sind, bedienen
sich die Niederländer ihrer niederdeutschen Mundart als Schriftsprache
(vgl. D. Sch.-A. 29).
Am Ende des 15. Jahrhunderts kamen die Niederlande durch Erb-
schaft an das Haus Habsburg und bei der Teilung der Habsburgischen
Länder in eine österreichische und eine spanische Hälfte an die letztere.
Damals schuf die Religionsverschiedenheit erst den Gegensatz zwischen den
nördlichen und südlichen Niederlanden: jene wurden protestantisch,
diese blieben katholisch (vgl. Sch.-A. 29): jene rissen sich nach Helden-
mutigen Kämpfen von Spanien los und wurden eine selbständige Re-
publik, diese blieben spanisch und kamen nach dem Aussterben der spanischen
Habsburger an Österreich. Nach den Wirren der französischen Revolution
und des napoleonischen Kaiserreichs wurden beide Niederlande zu einem
Königreiche vereinigt, aber der religiöse Gegensatz kam schon 1830 in der
Revolution der Südniederländer (Belgier) zum Ausdruck und bewirkte
eine abermalige Trennung.
qkm Einwohner auf 1 qkm
Königreich der Niederlande . . 33000 5 700000 172
Königreich Belgien..... 29000 7 200000 246
§ 121. Das Königreich der Niederlande (Herrscherhaus
Oranien) umfaßt das ganze Mündungsgebiet des Rheins und der
Schelde. Die Bewohner sind durchaus Germanen und zu zwei Drittel
Protestanten. Sie treiben von alters her Fischfang und Landwirt-
schaft, hauptsächlich Rinderzucht, wozu sich die Marsch besonders
eignet; im Unabhängigkeitskampsl entwickelten sie sich dann zu einer
großen See- und Handelsmacht und erwarben reiche Kolonien
in Ostindien (die westindischen sind im Vergleich mit jenen unbedeutend;
vgl. D. Sch.-A. 42/43). Im Besitze dieser Kolonien und der Mündung des
wichtigsten mitteleuropäischen Stromes haben die Niederländer noch immer
ihre Bedeutung als See-, Handels- und Kolonialvolk bewahrt, wenn sie
auch aus der ersten Stelle durch die Engländer verdrängt worden sind.
Am volkreichsten sind die am Meere gelegenen westlichen Pro-
vinzen. Von dem befestigten Kriegshafen Held er bis an die Waal-
mündung reicht Holland, das mit Ausnahme des Dünenwalles ganz
unter dem Meeresspiegel liegt. Nach dieser Hauptprovinz nennt man
häufig auch das Königreich „Holland" und alle Niederländer „Hollän-
der". Am I (ei), einer Seitenbucht der Zuidersee, die durch einen
Schisfahrtskanal mit der Nordsee verbunden ist, liegt die erste und
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Deutschland Niederlande Haus_Habsburg Habsburgischen
Länder Niederlanden Spanien Niederlande Belgien Niederlande Rheins Ostindien Holland