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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 380

1904 - Habelschwerdt : Franke
380 anwandte und die Lehre von der knstlichen Dngung wissenschaftlich begrndete. Diese Errungenschaften kamen anfangs allerdings nur dem landwirtschaftlichen Grobetriebe zugute und fanden erst nach und nach bei den kleineren Landwirten Ausnahme. 2. Aufschwung der Naturwissenschaften; Erfindungen, Verkehrs-Wesen und Industrie. Der eifrige Betrieb der Naturwissenschaften fhrte zu vielen Erfindungen, die im Erwerbs- und Verkehrslebeu groe Vernderungen hervorriefen. In immer weiterem Umfange wurde die Dampfmaschine verwendet; sie fand bald auch in den landwirtschaftlichen Betrieben Eingang. Im Jahre 1807 baute der Nordamerikaner Robert Fultou (sult'u) das erste zweckmige Dampf-schiff und richtete auf dem Hudson (hdfn) bei New-Aork eine regel-mige Dampfschiffahrt ein. Den Rhein besuhr das erste Dampfboot im Jahre 1816. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gelang es auch, den Dampf zur Fortbewegung von Lasten auf dem Lande zu verwerten. Der Englnder Stephenson (stesens'n) baute 1814 die erste leistungsfhige Lokomotive; 1830 wurde die erste fr den ffentlichen Berkehr bestimmte Eisenbahn zwischen Liverpool (liwwerpnhl) und Manchester (mantschestr) erffnet. 1835 wurden Nrnberg und Frth, 1837 Leipzig und Dresden und 1838 Berlin und Potsdam durch Eisenbahnen verbunden. Der preuische Staat begnstigte die entstehenden Eisenbahngesellschaften und baute selbst einige Bahnlinien. Immer mehr verdrngten die Eisenbahnen die Fahrposten, die bei der starken Vermehrung der Kunststraen an Ausdehnung und Schnelligkeit bedeutend zugenommen hatten. In den letzten Jahren der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. betrug die Lnge der preuischen Schienenwege schon gegen 600 Meilen. Der 1833 von Gan und Weber in Gttingen erfundene elektromagnetische Telegraph berwand fr wichtige Nach-richten Raum und Zeit. Einige Jahre spter erfand der Nordamerikaner Morse den noch hent gebruchlichen Schreibtelegraphen. Dem in Petersburg lebenden deutschen Physiker Jakobi gelang die Erfindung der Galvanoplastik, durch die der Bilderdruck und die Metall-Industrie eine auerordentliche Frderung erfuhren. In den zwanziger Jahren wurde die Photographie erfunden. Andere Erfindungen dieser Zeit find die der Phosphorzndhlzchen (1833), der Nhmaschine (1844) und des Zndnadelgewehrs (Dreyse 1827). Die Folgen der zahlreichen Erfindungen zeigten sich besonders im wirtschaftlichen Leben. Es entstanden viele Fabriken, in denen mit Hilfe der Dampfkraft und der Maschinen die Gebrauchs- Die Anfnge der Eisenbahnen. Atzler, Qu. u. L. Iii.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 445

1904 - Habelschwerdt : Franke
445 verlieh das neue Deutsche Reich feilten Angehrigen ein gemeinsames Heimatrecht. Infolgedessen ist jeder Deutsche innerhalb der Reichs-grenzen zum festen Wohnsitz, zum Gewerbebetriebe, zu ffentlichen mtern, zur Erwerbung von Grundstcken und zum Genuffe aller sonstigen brgerlichen Rechte zuzulassen und geniet berall denselben Rechtsschutz wie der Einheimische. Erst durch dieses Recht, das die Freizgigkeit in sich schlo, wurden die Deutschen wirklich zu Brger eines gemeinsamen Staates. e. Rechtseinheit. Nachdem schon 1871 durch Einfhrung des Strafgesetzbuches des Norddeutschen Bundes die Einheit auf dem Gebiete des Strafrechts hergestellt worden war, trat am 1. Oktober 1879 eine Reihe von Gesetzen in Kraft, welche die Gerichtsverfassung und Prozeordnung des Reiches einheitlich gestalteten. Gleichzeitig wurde zur Whrung der Rechtseinheit das Reichsgericht zu Leipzig geschaffen. Am 1. Januar 1876 wurde durch ein Gesetz die obligatorische Zivilehe und die Beurkundung des Personenstands eingefhrt. Die Beurkundung der Geburten, Eheschlieungen und Sterbeflle erfolgt seit dieser Zeit kostenfrei durch die vom Staate angestellten Standesbeamten. pte Entwicklung Kreutzens unter Wilhelm I. a. Der Ausbau der preuischen Selbstverwaltung. Die auf die Wohlfahrt des Deutschen Reiches gerichteten Bestrebungen der Regierung Kaiser Wilhelms kamen naturgem auch Preußen zugute. Doch entfaltete die preuische Regierung im Verein mit dem Landtage auch im besonderen eine reiche gesetzgeberische Ttigkeit. Die unter Friedrich Wilhelm Iii. von Stein begonnene Einfhrung der Selbstverwaltung wurde durch die Kreisordnung von 1872 und die Proviuzialorduuug von 1875 (anfangs nur fr die stlichen, spter fr alle Provinzen) vollendet. (der die Selbstverwaltung s. u.) b. Der Ausbau der Verkehrswege. Bei dem groen wirtschaftlichen Aufschwnge nach den glcklichen Kriegen und der fort-gesetzten Verbesserung der Verkehrsmittel wurde in Preußen mit Eifer am Ausbau des Wegenetzes gearbeitet. Whrend der Staat die Anlage und Pflege der Landstraen und Chausseen den Gemeinden, Kreisen und Provinzen berlie, erwarb er durch Kauf fast smtliche Eisenbahnen und baute auf eigene Kosten neue, so da allmhlich alle greren Ortschaften dem Verkehr leicht zugnglich gemacht wurden. Auch auf den Ausbau der Wasserstraen verwendete Preußen groe Summen. Die Stromlufe mehrerer Flsse wurden reguliert; 1887 wurde der Bau des Nordostsee- oder Kaiser Wilhelm-Kanals begonnen. Schubait, Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reiches und des Preuischen Staates. 18. Aufl. Breslau 1904.

3. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 147

1909 - Habelschwerdt : Franke
147 Im Jahre 1895 wurde durch den Finanzminister M i q u e l in Preußen eine Steuerreform vollendet, durch welche die kleineren Einkommen und der Grundbesitz entlastet, die größeren Einkommen und das Großkapital höher besteuert wurden. Alle Jahreseinkommen bis 900 Mark sind seitdem von der Staatssteuer frei. Außerdem überließ der Staat die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer den Gemeinden. In außerordentlicher Weise wurde unter Wilhelm Ii. die Anlage von Wasserstraßen und Eisenbahnen gefördert. Der 1887 begonnene Kaiser-Wilhelm-Kanal, der die Nordsee mit der Ostsee verbindet, wurde 1895 vom Kaiser eröffnet. Da inzwischen die Kriegsschiffe sehr vergrößert worden sind, wird seit 1907 an einer Vertiefung und Verbreiterung des Kanals gearbeitet. Auch der- Dortmund-Ems-Kanal und der Elbe-Trave-Kanal wurden unter Wilhelm Ii. dem Verkehr übergeben. Im Jahre 1896 kam nach langer Arbeit das Bürgerliche Gesetzbuch zustande. Es trat am 1. Januar 1900 in Kraft, so daß seit dieser Zeit ganz Deutschland ein gemeinsames Recht hat. Auf allen Gebieten herrscht unter dem starken Schutze des Reiches ein reges Vorwärtsstreben. Kaiser Wilhelm Ii. ist rastlos tätig und nimmt an allem, was dem Wohle des Vaterlandes dient, mit einer Arbeitsfreudigkeit teil, die bis jetzt nur wenigen Fürsten eigen gewesen ist. Er hat eine hohe Auffassung von seinem Herrscherberufe und ist in der Pflichterfüllung ein leuchtendes Vorbild für seine Untertanen. Darum sind wir auf unseren Kaiser nicht bloß stolz, sondern wir sehen auch hoffnungsfroh der Zukunft unseres Vaterlandes entgegen. Aus den ^ , "en in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr Deutschland nicht nur in politischer, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht große Umgestaltungen. Die neue Zeit wird besonders gekennzeichnet durch das starke Wachstum der Städte, durch den gewaltigen Aufschwung der Industrie, durch die Ausdehnung des Handels, der sich jetzt über die ganze Erde erstreckt, durch die riesige Entwicklung des Verkehrs und durch zahlreiche Erfindungen und Entdeckungen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich noch ungefähr 2/s des deutschen Volkes mit Landwirtschaft. Da sich Wilhelms Ii. Rede bei der Vorfeier zur Eröffnung des Nordostseekanals. Atzler, Qu. Nr. 182. 10* 0001332501

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 451

1912 - Habelschwerdt : Franke
451 zugute. Doch entfaltete die preuische Regierung im Verein mit dem Landtage auch im besonderen eine reiche gesetzgeberische Ttigkeit. Die unter Friedrich Wilhelm Iii. von Stein begonnene Einfhrung der Selbstverwaltung wurde durch die Kreisordnung von 1872 und die Provinzialordnung von 1875 (anfangs nur fr die stlichen, spter fr alle Provinzen) vollendet. (der die Selbst-Verwaltung s. u.) 2. Der Ausbau der Verkehrswege. Bei dem groen wirtschaftlichen Aufschwnge nach den glcklichen Kriegen und der fort-gesetzten Verbesserung der Verkehrsmittel wurde in Preußen mit Eifer am Ausbau des Wegenetzes gearbeitet. Whrend der Staat die Anlage und Pflege der Landstraen und Chausseen den Gemeinden, Kreisen und Provinzen berlie, erwarb er durch Kauf fast smtliche Eisenbahnen und baute auf eigene Kosten neue, so da allmhlich alle greren Ortschaften dem Verkehr leicht zugnglich gemacht wurden. Durch diese Verstaatlichung der Eisen-bahnen gewann der Staat eine Einnahmequelle, die jhrlich bedeutende berschsse liefert. Auch auf den Ausbau der Wasserstraen verwendete Preußen groe Summen. Die Stromlufe mehrerer Flsse wurden reguliert; 1887 wurde der Bau des Nordostsee- oder Kaiser-Wilhelms-Kanals begonnen. Da sich infolge der neuen staatlichen Unternehmungen eine berlastung des Handelsministeriums einstellte, wurde 1879 von diesem fr die Verwaltung des Eisenbahn-und Bauwesens das Ministerium der ffentlichen Arbeiten abgezweigt. 3. Kirche und Schule. Als im Jahre 1870 das Vatikanische Konzil das Dogma von dem unfehlbaren Lehramt der Kirche ver-kndete, entstand in Deutschland eine Gegenbewegung, und es bildete sich die kirchliche Gemeinschaft der Altkatholiken". Nach dem Franzsischen Kriege geriet die preuische Regierung mit der katho-tischen Kirche in Streit der die beiderseitigen Machtbefugnisse. Die Jesuiten wurden ausgewiesen, und es kam 1873 zum Erla der sog. Maigesetze, die in das innere Leben der Kirche tief einschnitten und ihre Ttigkeit zum Teil lhmten. Als jedoch im Jahre 1878 Papst Leo Xiii. zur Regierung kam, wurde zur groen Freude des greisen Kaisers der kirchliche Friede nach und nach wiederhergestellt. In der Zeit des kirchenpolitischen Streites, des sogenannten Kulturkampfes, entzog der Staat vielen Geistlichen die Aufsicht der die Jugendbildung. Durch das Schulaufsichtsgesetz" von 1872 wurden die vom Staate ernannten Schulinspektoren mit der Aufsicht der die Volksschulen betraut. In demselben Jahre erlie Schubart, Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reiches und des Preuischen Staates. 24. Aufl. Breslau 1911. 29*

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 472

1912 - Habelschwerdt : Franke
472 ' "W dm Schiffen^ die gefahrvolle Fahrt durch das Skagerrak und Kattegat zu vermeiden, und hat auch groe militrische Bedeutung, Der Kaiser-Wilhelm-Kanal ist bei etner Lange von fast 100 km der zweitgrte Kanal der Erde Da die neuesten Kriegs- und Handelsschiffe so groß sind, da sie ion7 ? 1 llt^t mv* 9e^rtog bentzen knnen, wird er seit 1907 auf 11 m Wassertiefe. 44 m Sohlenbreite und 102 m Spiegelbreite vergrert Auch der fr das rheinisch-westflische Industriegebiet wichtige Dortmund-Ems-Kanal und der Elbe-Trave-Kanal der das Elbgebiet mit der Ostsee verbindet, wurden dem Verkehr bergeben. Im Jahre 1905 bewilligte der preuische Landtag groe Summen zum weiteren Ausbau des Kanal-netzes u. a. zur Anlage einer Verbindung des Dortmund-Ems-Kanals mit der Weser und der Leine und eines Gro chiffahrts-Weges zwischen Berlin und Stettin. Nach mehr als zwanzigjhriger Arbeit der deutschen Rechts-gelehrten kam im Jahre 1896 das Brgerliche Gesetzbuch zustande das am 1. Januar 1900 in Kraft trat. Nach den Worten des Kaisers ist damit durch vereinte Ttigkeit der verbndeten Re-gierungen und des Reichstages dem deutschen Volke ein kostbarer besitz gewonnen, der ihm im Laufe einer tausendjhrigen Geschichte noch niemals vergnnt war". Das neue gemeinsame Recht wird ein neues, starkes Band um die deutschen Stmme schlingen." Am 18. Januar, dem Tage des Reichsjubilums, stiftete der Kaiser den Wilhelmsorden, der die Inschrift trgt: ..Wirke im Andenken an Kaiser Wilhelm den Groen." und fr hervor-ragende Verdienste um die Wohlfahrt und Veredelung des Volkes verliehen wird. t Im Frhjahr 1902 sandte Kaiser Wilhelm seinen Bruder Nordamerika, um durch persnlichen Verkehr freundschaftliche Beziehungen mit der Union anzuknpfen. Prinz Heinrich fand in New-Aork und anderen groen Stdten eine begeisterte Aufnahme. 3>anuar 1904 ablaufenden Handelsvertrge ohne Schdigung der wirtschaftlichen Verhltnisse erneuern zu knnen, legte die Regierung 1902 dem Reichstage einen neuen Zolltarif vor. der zwischen den Bedrfnissen der Landwirtschaft und der Industrie die richtige Mitte zu treffen sucht. Erst rtach schweren parloroentarifchen Kmpfen wurde der Tarif, der eine Erhhung der Getreidezlle brachte, angenommen. In den Jahren 1904 und -5^ in g, Das Brgerliche Gesetzbuch. - Wilhelms Ii. Botschaft Sur Feier des 25,ahr. Reichsjubilums. Atzler. Qu. u. L. Iii. Nr. 76 u. 71.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 382

1912 - Habelschwerdt : Franke
382 gab es .5wch zahlreiche Zlle. Es war darum von hoher Wirtschaft-[icher B Deutung, da Preußen im Jahre 1818 sein Zollwes en gnzlich u ^gestaltete. Alle Wasser- und Binnenzlle (Zlle, die beim bergu >u9 der Waren in einen anderen Landesteil oder beim Eingang in i Stadt entrichtet werden mssen) wurden aufgehoben und die bestehe.n^cn 67 Zolltarife durch einen einzigen, vereinfachten Waren tarif ersetzt. Auch das Mnzwesen wurde in Preußen einheitlich geordnet. Innerhalb des ganzen Staates war seit 1818 der Gterven W fr; Preußen war dadurch ein einheitliches Wirtschaftsgebiet gen worden, und die Staatswirtschaft hatte zum groen Vorteile des ^ xmms endgltig die Stadt- und Terri-torialwirtschaft verd wgt Die Zostellen, die bisher an jedem Stadttore bestanden hatiwurden an die Grenze verlegt. b. Die Grndung a' Zollvereins. Da Preußen aus zwei getrennten Teilen bestand . md viele kleine Staaten ganz oder teil-weise einschlo, waren die k Mte fr die Grenzbewachung sehr groß. Die preuische Regierung sui W darum mit den Nachbarstaaten in einen Zollverein zu treten. Me aber auf groe Schwierigkeiten. Bayern und Wrttemberg schk Ifen aus Gegnerschaft gegen Preußen den sddeutschen Zollver<'in. und Sachsen. Hannover, die thringischen und einige andere *femstaaten den mitteldeutschen Handelsverein. Die wirtschc Mchen Vorteile, die der Anschlu an das preuische Zollgebiet bot, bewogen jedoch 1828 Hessen-Darmstadt zum Beitritt. Nachdem es gelungen war. die sddeutsche und mitteldeutsche Zollvereinigung z um Anschlu an den preuischhessischen Zollverein zu bewegen, trat am 1. Januar 1834 der ..Deutsche Zoll- und Handel sverein" ins Leben. Nach und nach schlssen sich alle deutschen Staaten dem Zollverein an. C. Die wirtsekaftkieke und nation. ^e Bedeutung de Zollvereins. Im Gebiete des Zollvereins, das rm ib 400 000 qkm umfate, wurden die Grenzzlle der einzelnen Ln der aufgehoben und dadurch Handel und Verkehr sehr erleichtert. Aruch der Bau von Kunststraen und Eisenbahnen machte in den Zollveremslndern rasche Fortschritte, da die Landesgrenzen kein Hit tbernts mehr waren. Dem Auslande gegenber bildeten die im Zollv erein vereinigten Staaten ein einheitliches Zollgebiet mit einer gem>.'inschaftlichen Zollgrenze. Die Zolleinnahmen flssen in eine gemeinsame Kasse, aus der sie nach Magabe der Bevlkerung an die einzelnen Staaten verteilt wurden. Der Zollverein brachte seinen Mitgliedern, besonders den Kleinstaaten, nicht nur bedeutende wir tscha) tli che Vorteile, sondern bereitete auch die nationale Einigung Deutschlands vor. 5. Die Union, 1817. Um den zwischen Lutheranern und Reformierten bestehenden Gegensatz zu besenigen, suchte Friedrich

7. Geschichte des Altertums - S. 115

1912 - Habelschwerdt : Franke
115 strenge überwacht wurden, beugte Augustus der Bestechlichkeit und Aussaugung der Provinzen vor. 2. Die Sicherung der Reichsgrenzen. Augustus war ein friedliebender Herrscher; unter seiner Regierung wurde zum erstenmal seit Numa Pompilius der Janustempel geschlossen. Nur an den Reichsgrenzen kam es wiederholt zu Kämpfen. Im Norden unterwarfen Drufus und Tiberius.bie Stiefsöhne des Kaisers, die keltischen Alpenvölker. Drusus griff auch die Germanen an und drang im Jahre 9 v. Chr. bis an die Weser vor. Nach seinem Tode suchte Tiberius durch List und Bestechung die Germanen für Rom zu gewinnen. Im Jahre 9 n. Chr. wurde aber der römische Statthalter 13am von den Germanen unter Arminia« im Teutoburger Balde vollständig geschlagen (vgl. Teil I. S. 6 u. f.), und Rhein und Donau bildeten jetzt die Grenzen des Römischen Reiches. Im Süden dehnte sich dieses bis zur Wüste Sahara, im Westen bis zum Atlantischen Meere und im Osten bis zum Euphrat aus. Es war fast zehnmal so groß als das heutige Deutsche Reich, besaß aber nur soviel Einwohner wie dieses. 3. Die Sorge des Kaisers für das Wohl des Volkes. Augustus sorgte wie Cäsar väterlich für das Wohl seiner Untertanen. Während der langen Friedenszeit legte er zahlreiche Straßen, Brücken und Wasserleitungen an und begünstigte Handel und Verkehr. Nach dem Vorbilde der Perser (S. 37) schuf er eine trefflich eingerichtete Reichspost. Sie biente hauptsächlich dem Briefwechsel und den Reifen des kaiserlichen Hofes und der Beamten. Die öffentliche Sittlichkeit suchte Augustus durch Gesetze gegen den Luxus, durch Begünstigung des Familienlebens und Pflege der Religion zu förbern. Die arme Bevölkerung ftebelte er zum Teil in den Provinzen an. 4. Die Geburt Christi. Augustus orbnete währenb feiner Regierung eine Volkszählung im ganzen Reiche an, um die Steuern gerecht verteilen zu können. Dieser Bestimmung mußten sich auch die Juben fügen, die feit der Unterwerfung durch Pomp ejus unter römischer Oberherrschaft stauben. Deshalb begaben sich Maria und Joseph aus Nazareth nach der Stadt Bethlehem, aus der ihr Ahnherr Davib stammte. Hier würde Christus, der Erlöser der Welt, geboren?) 5. Die Sorge des Augustus für die Erbfolge. Augustus besaß nur eine Tochter Julia, die aus seiner zweiten Ehe stammte. Er vermählte sie in zweiter Ehe mit seinem Freunbe *) Die Geburt Christi fanb wahrscheinlich sechs Jahre früher statt, als später angenommen wurde. 8*

8. Geschichte des Altertums - S. 37

1912 - Habelschwerdt : Franke
37 Um 607 v. Chr. eroberten die Meder im Bunde mit den Babyloniern das Assyrische Reich (S. 24), aber schon 550 unterwarf der Perserkönig Cyrus Medien seiner Herrschaft. Cyrus wandte sich hierauf gegen das Reich der Lydier, das die westliche Hälfte Kleinasiens umfaßte. Er besiegte Krösus, den durch seinen großen Reichtum berühmten König von Lydien, und nahm ihn gefangen (S. 12). Die Perser eroberten Sardes, die lydische Hauptstadt, und gewannen fast ganz Kleinasien. Auch die von griechischen Kolonisten angelegten Küstenstädte kamen bald unter persische Herrschaft. Im Jahre 539 eroberte Cyrus Babylon (S. 24). Den Juden gestattete er die Rückkehr nach Palästina. Cyrus, der einer der bedeutendsten und edelsten Fürsten der orientalischen Geschichte ist, starb 529 im Kampfe gegen ein Nomadenvolk im Nordosten seines Reiches. Sein Sohn Kambyses eroberte Ägypten (S. 26), starb aber auf dem Heimwege. Nach einigen inneren Kämpfen kam (521) Darms, ein Verwandter des Königshauses, zur Regierung. Er schuf für sein Reich, das das heutige Deutsche Reich zehnmal an Größe übertraf, eine neue Verwaltung. Der König herrschte unumschränkt und hielt abwechselnd in Persöpolis, Susa, Babylon und Ekbatana Hof. Das Reich war in zwanzig Provinzen eingeteilt. An ihrer Spitze stand je ein Satrap, der oberster Verwaltungsbeamter und oberster Richter war. In den eroberten Ländern wurde die Verwaltung einheimischen Fürsten, von den Griechen Tyrannen genannt, übertragen. Die Steuern wurden gerecht verteilt. Die Provinzen mußten eine bestimmte Anzahl von Truppen zum Reichsheere oder Schiffe zur Kriegsflotte stellen. Durch die Anlage von Straßen und Kanälen wurde der Verkehr gefördert. Darius richtete auch schon eine Eilpost ein, die den Weg von Susa bis Sardes in sieben Tagen zurücklegte. Zur Erleichterung des Handels ordnete der König das Münzwesen des Reiches einheitlich. Darius wollte sein Reich noch weiter ausdehnen. Deshalb unternahm er einen Zug gegen die nördlich vom Schwarzen Meere wohnenden Skythen. Er ging über den Bosporus und überschritt die untere Donau auf einer Brücke, die er von griechischen Fürsten bewachen ließ. Einer von diesen, Miltlades, machte den Vorschlag, die Brücke abzubrechen, um Darius den Rückweg'abzuschneiden. Doch Histiäus, der Tyrann von Milet, widersetzte sich diesem Plan. Darius, der aus Mangel an Lebensmitteln sich zurückziehen mußte, entkam darum glücklich den ihn verfolgenden Skythen. So war sein Unternehmen zwar mißglückt, doch hatte er die griechischen Küstenstädte Thraziens seiner Herrschaft unterworfen. Die Perser glaubten an gute und böse Geister, die fortwährend miteinander um die Herrschaft kämpften. Der oberste der guten Geister war der Lichtgott Ormuzd, die Geister der Finsternis führte Ahriman. Neben Ormuzd stand der Sonnengott Mithra, der auch als Schlachtengott verehrt wurde. Nach dem Glauben der Perser nimmt der Mensch an dem Kampfe der Geister teil und kann dem Guten durch Fleiß, Heitighaltung des Feuers,
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