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1. Hamburg - S. 74

1899 - Hamburg : Kloß
— 74 — und Oceanfeglern übernehmen, dehnen sich am Hauptstrome aus und liegen der Stadt Hamburg gerade gegenüber. Es ist erst vor rund 130 Jahren geschehen, nämlich im Jahre 1768, daß Steinmarder und der kleine Grasbrook ham- burgisch wurden. Damals und noch weitere lange Jahre hin- durch waren jene Gebiete tiefgelegene, sumpfige Wiesen, die vom Hochwasser überschwemmt wurden. Heute vor 60 Jahren nahm man die ersten Anshöhnngen auf Steinmarder vor. Seit der Zeit ist der Grund und Boden dieser beiden Hamburger Stadt- teile, welche die Schiffsbau-Anstalten bergen, so gründlich ver- ändert worden, daß er seinem früheren Zustaude uicht entfernt mehr ähnlich ist. Im Jahre 1842 wurde zum Zweck der Trockenlegung eines Teiles von Steinwärder der erste Kanal dort drüben gegraben. Um diese Zeit verpachtete man dortselbst 4 Plätze an Schiffbauer. Ihre Anlagen waren der Anfang von Hamburgs Schiffswerften auf dem linken Elbufer. Infolge der Hafenerweiterungen diesseits der Elbe mußten um das Jahr 1850 auch die übrigen Werftanlagen des rechtselbischen Gras- brooks zum linken Ufer hinüberwandern. 600 Jahre lang, seit ihren ersten Anfängen um 1250, hatten sie ihr Heim auf dem diesseitigen Grasbrook gehabt. Es gehört zum Bau und zur vollständigen Ausrüstung eines Seeschisfes gar mancherlei. Die Werkstätten einer großen Schiffswerft find daher mannigfaltiger und umfangreicher, als man sich gemeiniglich denkt. Man muß die Gelegenheit suchen, eine unserer bedeutenden Werften sich anzusehen, wenn man einiges Verständnis dafür gewinnen will, wie verschiedenartig die Thätigkeit derselben ist, und was in unserer Stadt auf dem Gebiete der Schiffsbaukunst geleistet wird. Unter allen Ham- burger Schiffswerften ist diejenige der Firma Blohm und Voß die bedeutendste, obwohl sie die jüngste ist. Die Werft von Blohm und Voß liegt dem St. Pauli- Fifchmarkt gegenüber auf Steinwärder. Dem Namen nach ist sie jedem Hamburger bekannt. Sie wird sehr oft in den Zei- tungen genannt, und wer mit dem Dampfer nach Tenfelsbrück oder nach Blankenese gefahren ist, der hat auch die Namen

2. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 24

1916 - Hamburg : Herold
- — 24 — die Burg bei dem großen Wendenaufstande 1072 zerstört, und lange Zeit scheint der Platz unbebaut geblieben zu sein, bis die Schauenburger Grafen ihre Fürsorge Hamburg zuwandten. Graf Adolf Iii. gründete hier (kurz vor 1189) in planmäßiger Weise eine neue Stadt, die, von ihm mit den oben (S. 19) erwähnten Rechten ausgestattet, schnell emporwuchs. Besonders für den Schiffsverkehr hatte die neue Stadt eine günstige Lage; auf dem Platze der Neuen Burg wurde eine Kapelle erbaut, die dem heiligen Ni ko laus, dem Schutzheiligen der Schiffer, geweiht wurde. Hamburg bestand damals aus zwei Städten: der Altstadt (St. Petri-Kirchspiel) und der Neustadt (St. Nikolai-Kirchspiel); beide hatten ihre besonderen Rathäuser und Märkte (Fischmarkt und Hopfenmarkt). Erst um die Mitte des 13. Jahrhunderts (vor 1248) wurde die Vereinigung beider Städte vollendet und darauf ein gemeinsames Rath aus am linken Alfter-ufer an der Trostbrücke erbaut. Bei dem zunehmenden Handelsverkehr wurde allmählich der Brook südlich von der Reichenstraße angebaut. Diese Gegend, das spätere St.katharinen-Kirchspiel, lag besonders den Kaufleuten günstig, und vielleicht weisen die Straßennamen Grimm, Cremon, Hüxter auf die ersten Bewohner, vornehme Kaufmannsgeschlechter, hin. Etwas später bildete sich im Osten eine neue Vorstadt, die noch im 13. Jahrhundert als St. Jakobi-Kirchspiel hinzukam. b. Ausdehnung des Handels. Der im Laufe des 13. Jahrhunderts schnell aufblühende Handel Hamburgs verfolgte hauptsächlich drei Richtungen: 1. die Elbe aufwärts nach den Städten des Binnenlandes, Lüneburg, Stendal, Magdeburg, Braunschweig; 2. über Lübeck nach den bedeutendsten Verkehrsplätzen in Dänemark, Schweden, Gotland (Wisby) und Livland (Riga); 3. an die Küstenländer der Nordsee, nach Holland, Flandern, Frankreich, England, Dänemark und Norwegen. Die größte Bedeutung hatte für Hamburg naturgemäß der Verkehr mit den Nordseeländern. Zur Sicherung der Schiffahrt erbaute die Stadt 1299 auf der Insel Neu-O an der Elbmündung einen Leuchtturm, das „Neue Werk", das der Insel ihren

3. Die Neuzeit - S. 24

1895 - Hamburg : Meißner
— 24 Entsendung Albas mit einem spanischen Heere und unbedingten Vollmachten (1567). Alba versicherte sich der Häupter des Hochadels mit Ausnahme des nach Deutschland gegangenen Dräniert und ließ durch den „Rat der Unruhen" (Blutrat) in Brüssel, welcher ohne Rücksicht auf die Landesgesetze urteilte, außer zahlreichen andern „Ketzern" und -„Rebellen Crgmout und Horn hinrichten. Die blutige Schreckensherrschaft schüchterte alle Gegner Spaniens ein, und ein bewaffneter Einfall Oraniens blieb erfolglos. Aber die Fortdauer des Schreckend regiments nach Herstellung der Ruhe und namentlich die schwere wirtschaftliche Schädigung des Landes durch drückende indirekte Steuern ( 5% beim Verkauf von Immobilien, 10% bei Mobilien) erregten allgemeine Unzufriedenheit. Die Besetzung von Briet (an der Maas) durch die Wassergeusen unter Führung des Grasen Wilhelm von der Mark ries eine allgemeine Erhebung in den nordwestlichen Provinzen hervor, welche Dräniert als rechtmäßigen Statthalter des Königs anerkannten; aus Frankreich und England strömten zahlreiche Freiwillige herbei. Nach der Bartholomäusnacht unterwarf Alba die aufständischen Provinzen bis aus Holland wieder, aber die Grausamkeiten der Spanier, namentlich bei der Eroberung Harlems, erhöhten die allgemeine Erbitterung gegen den Generalstatthalter, der endlich 1573 abberufen wurde. Sein Nachfolger Requefens war zwar im offeriert Felde (auf der Moos er Heide 1574) siegreich; aber die heldenmütige Verteidigung Leydens (1574), welches sich durch die Durchstechung der Dämme rettete und durch die Stiftung einer Universität belohnt wurde, hob die Widerstandskraft der Aufständischen und gab den Ständen von Holland und Seeland den Mut, dem spanischen Könige 1575 offen den Gehorsam auszusagen. Als bald darmtf nach Reqnesens' Tode eine Meuterei der nicht abgelehnten spanischen Soldaten über zahlreiche treue Städte, namentlich das blühende Antwerpen, schreckliche Verwüstungen brachte, vereinigten sich die Generalstaaten (mit Ausnahme von Luxemburg) in der sog. Genter Pacisikation 1576 zur Vertreibung der spanischen Truppen und zur Herstellung der verfassungsmäßigen Freiheit. Der neue Statthalter Don Juan d'austria stellte zwar durch die Annahme der Genter Pacisikation in dem Ewigen Edikt 1577 äußerlich die spanische Dberhoheit

4. Das Mittelalter - S. 68

1894 - Hamburg : Meißner
— 68 — frühe Tod des Kaisers hemmte alle weiteren Unternehmungen. Doch wurde auf Beschluß der in Akkon versammelten deutschen Fürsten 1198 eine während der Belagerung der Stadt gegründete deutsche Spitalbrüderschaft in einen deutschen Ritterorden umgewandelt, welcher den Kampf gegen den Islam eifrig fortsetzte. Erst die Bemühungen des Papstes Innocenz Iii. brachten den vierten Kreuzzug 1202-1204 zustande. Eine große Anzahl meist französischer und flandrischer Ritter unter Balduin von Flandern und Bonisaz von Montferrat versammelte sich in Venedig, ließ sich dann aber aus Mangel an Geldmitteln von dem staatsklugen Dogen Heinrich Dandolo zu einem Feldzuge gegen das byzantische Reich im Interesse der venetianischen Handelspolitik bewegen. Durch die Begründung des lateinischen Kaisertums in Konstantinopel (1204 — 1261) und fränkischer Lehnsstaaten (Königreich Thessalonich, Herzogtum Athen, Fürstentümer Achaja und Naxos) wurde das Abendland in einen langwierigen und schließlich erfolglosen Kampf mit den Griechen verwickelt, welcher dem heiligen Lande wertvolle Kräfte entzog. Auch in den nächsten Jahren wirkte die Begeisterung für den Kreuzzugsgedanken im Abendlande noch fort, doch verhinderte der Mangel an geeigneter Führung jeden Erfolg. Ein großer Kinderkreuzzug 1212 führte seine zahlreichen Teilnehmer schon in Italien zu einem schrecklichen Ende durch Hunger und Räuber. König Andreas von Ungarn kam auf seiner Fahrt nach dem heiligen Lande (1217—1218) über einige ergebnislose Plünderungsversuche nicht hinaus. Ein mit bedeutenderen Streitkrästen unternommener Angriff auf Ägypten (1218—1221), an welchem der König und der Patriarch von Jerusalem, die Hochmeister der drei Ritterorden, Herzog Leopold von Österreich und die Grafen von Holland und Wied sich beteiligten, führte zwar zur Eroberung von Damiette, endete aber infolge der unklugen Haltung des päpstlichen Leiters des Zuges, des Kardinallegaten Pelagius, trotzdem noch erhebliche Verstärkungen aus Deutschland unter Herzog Ludwig von Bayern eintrafen, nach einem unglücklichen Zuge in das Innere des Landes 1221 mit dem Verluste aller Eroberungen. Erst Kaiser Friedrich Ii. erlangte aus dem fünften Kreuzzuge (1228—1229) gegen den Willen des Papstes von dem Sultan

5. Hamburger Kriegsbuch - S. 197

1915 - Hamburg : Pudbrese
Iii. Im Westen 197 stürzt. Vrückenlänge 50 Meter. Wir bauen also neben der alten Brücke. Ich habe das Glück gehabt, die Konstruktion und Berechnung der Brücke sowie auch die Bauausführung übertragen zu bekommen. Ich will nun einmal in Kürze erzählen, wie ich im Kriege eine Eisenbahnbrücke aus dem Ärmel schüttete. Zuerst setzte ich mich in ein Auto und fuhr in der ganzen Gegend umher und erkundete nun in diesem Fall folgendes: In der Nähe ein Eisenröhrenwerk, wo ein Neubau für eine Fabrikhalle war. Hier lagen große eiserne Züge von 12 Meter Länge. An einem anderen Orte ein großes Eisenwalzwerk, wo alles Eisenzeug zu haben war. Von hier nahm ich mir die kleinen Sachen, da der Weg etwas weit war (20 Kilometer), auf einem Bahnhof einen stehenden Benzinmotor, der seinen Empfänger vor Ausbruch des Krieges suchte. Diesen nahm ich aus einem Lastauto in eine Maschinenfabrik und trieb damit alle Maschinen zur Eisenbearbeitung, die ich nötig hatte. (Die Fabrik hatte nämlich elektrische Maschinen, die sonst von einer Überlandzentrale getrieben wurden; jetzt gab's natürlich seinen elektrischen Strom.) Wir brauchten ferner Holzpfähle, auf dem die Brücke ruht, da wurden im Walde schöne Eichen von dreizehn Meter langen Stämmen gefällt und herangefahren. In der Nähe dampfte luftig eine Lokomobile, die ein Holzsägewerk trieb, auch von uns in Gang gebracht. In acht Tagen war die Brücke fertig. Gestern fuhr der erste Zug darüber. Mir klopfte das Herz doch etwas dabei. Jetzt find schon zwei Infanterie-Divisionen darüber befördert. Acht Tage habe ich von morgens früh bis abends spät dabei gestanden, zwischendurch gerechnet und konstruiert. Ich konnte nicht abgelöst werden, da nur ich allein Bescheid wußte. So habe ich 72 Stunden ohne Schlaf gearbeitet. Die Freude und der Stolz waren groß, wie alle Kameraden und der Kompagniechef mir gratulierten, als der erste Zug hinübergerollt war. In der nächsten Nackt freute ich mich aus mein Bett. Eine Heldentat deutscher Pioniere. Es war eine grausige Nacht. Auftrag für uns beide Offiziere, Leutnant L. und ich: Heute nacht 7 bis 3 Uhr, während Artillerie-Feuerpause, nachhaltige Zerstörung der Eisenbahnlinie zwischen Verdun und St. Mihiel, auf der fortwährend Munitionszüge und Armierungsgeräte passierten. Jenseits der Maas, wo die Eisenbahn läuft, noch keine Aufklärung; starke Postierung der Kunstbauten gemeldet. Drei Patrouillen wurden

6. Hamburger Kriegsbuch - S. 24

1915 - Hamburg : Pudbrese
24 I. Vor den Schlachten. tatsächlich jeglicher Verkehr abgeschlossen ist und niemand ohne vollständige Papiere über die Grenze komme. Uns gegenüber spacht uns Mut zu, wir sollen uns ihm anschließen, er sei auch Deutscher. Da überholen wir einen 3uq heimkehrender deutscher Reservisten, und in all unsere Anast tönt das Lied: „Lieb Vaterland magst ruhig sein". Und nun bekommen wir Mut. — In Basel kommen wir spät abends an. Im Bahnhof und rund herum sind ungeheure Menschenmassen. Draußen wartet ein Omnibus, um deutsche Reisende nach der Grenze zu befördern. Wir steigen ein. Auf der Straße smd ungeheure Massen von Menschen. Dann kommt die Grenze. Der Omnibus hält, und nun heißt es zu Fuß weiter bis zur ersten deutschen Stadt St. Ludwig. Vorher kommt die Zollrevision. Von uns hat nur meine älteste Schwester Papiere. Wir werden angehalten. Wir berufen uns auf unsere große Familienähnlichkeit, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist. Aber es hilft, denn es ist dunkel. Das Geväck wird auf einen darren geladen, und nun geht es durch die dunklen Straßen. Alle Augenblicke gibt es ein unfreiwilliges Halten, wenn ein Gepäckstück vom schwerbeladenen Wagen fällt. Wie wird man mit jedem Schritt, den man macht, ruhiger, es ist ja deutscher Boden, über den wir gehen! Oft sind Barrikaden errichtet. Dann muß das Gepäck umgeladen werden. Endlos scheint der Weg. Endlich kommt der' Bahnhof von St. Ludwig. Nun heißt es eine Stunde warten bis zurrt Abgang des Zuges. Der ganze Zug ist dunkel, der Himmel wird abgeleuchtet mit Scheinwerfern. Wir sitzen erschöpft und schauen in die nachtdunkle Landschaft. Dort hinten, hinter den dunklen Bergen, liegt das drohende Unheil, dort lauert der Feind. Hin und wieder blitzen Lichter auf: „Mülhausen". Nun heißt es wieder heraus, denn eine regelrechte Verbindung ist nicht mehr vorhanden. Am Bahnhof hocken Reservisten auf ihren Koffern. Manche liegen langgestreckt und schlafen. Der Herr verabschiedet sich, es ist ein Iustizrat aus Saarbrücken. Nun sind wir ganz allein. Wir wollen etwas essen. Es gibt nur schwarzen Kaffee und Brot. Noch etwa zwei Stunden geht es weiter nach Straßburg; ob wir von da überhaupt noch Verbindung bekommen, weiß keiner. Der ganze Zuq ist wieder dunkel, damit er den französischen Fliegern nicht zur Zielscheibe dienen kann. Trotz aller Müdigkeit können wir nicht schlafen. Wir schauen hinaus ins Elsaß. Dann und wann blitzen Scheinwerfer auf, auf beiden Seiten. Vielleicht kämpfen dort schon deutsche Jungen um unsere

7. Geschichtstabelle - S. uncounted

1900 - Hamburg : Schröder & Jeve
sich bei uns erst nach 1870 in die Schulen Eigang verschafft. Jeder erfahrene Lehrer wird sie für mindestens ebenso wichtig halten, als irgend eine Periode der älteren Geschichte, und manche, zu denen auch ich gehöre, halten sie für die allerinteressanteste Periode. Die neuste Geschichte hat eineu wahrhaft architektonisch symmetrischen Bau, dem höchstens die antike Geschichte an die Seite gestellt werden kann. Wer die Grundlinien dieses Baus erst erkannt hat, wird vor einer ausführlichen Behandlung dieses Abschnittes nicht mehr zurückschrecken, falls die Zeit dafür gegeben ist. Seit 1870 sind schon wieder 30 Jahre Weltgeschichte an unserm Auge vorübergezogen. Auch diese Periode darf im Unterricht nicht mehr ganz übergangen werden. Seit dem „Koreanischen Krieg" von 1894 scheint eine neue Epoche der Weltgeschichte angebrochen zu sein. Im 20. Jahrhundert wird der Indische und Stille Ocean der Mittelpunkt der Weltgeschichte sein, wie es das Mittelmeer im Altertum war, und Ost- und Nordsee und Mittelmeer im Mittelalter. Wir Lehrer werden daher nicht mehr umhin können, die Jugend bei Zeiten in das Verständnis der neusten Zeitbegebenheiten einzuführen. Die angefügten tabellarischen Übersichten empfehlen sich hoffentlich den Fachgenossen von selber. Für die freundliche Beihilfe bei der Durchsicht der Druckbogen, besonders für die möglichst genaue Durchführung der neuen Schulrechtschreibung, sage ich meiner Kellegin, Frl. I. Maaß, auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank. Hamburg, Eude April 1900. Dr. Otto Rüdiger.

8. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 226

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
226 Eismeer, das Atlantische Meer mit der Nordsee oder dem deutschen Meer, dem Kattegat und dem Kanal; die Ostsee oder das Bothnische Meer, das Mittelländische Meer mit dem Archipelagus, dem Marmor- unk dem schwarzen Meer. b) Meerbusen: das weiße Meer, der Bothnische und Fin- nische Meerbusen, die Süder-See, das Biskaische oder Gas- kogner Meer, der Meerbusen von Genua und Larento, das Adriatische Meer, der Meerbusen von Lepanto und Salonichi. c) Meerengen: der Sund, der große und kleine Belt, die Straße von Calais, der Georgskanal, die Straße von Gibraltar, von Bonifacins und Messina, die Dardanellen, die Straße von Constantinopel. 6) Seen: Ladoga- und Onega- see in Rußland, der Wener- und Wettersee in Schweden, der Boden- und Chiemsee in Deutschland, der Genfer- und Vier- waldstädtersee in der Schweiz, der Lugano- und Gardasee in Italien, der Platten- und Neusiedlersee in Ungarn, das Kaspische Meer zwischen Europa und Asien. e) Ströme: Europa hat eine nordwestliche und südliche Abdachung. Zu jener gehören alle Ströme, welche a) ins Eismeer fallen: die Dwina; b) in die Ostsee: der Glommen, die Dal- und Gothaelf, Newa, Düna, der Niemen, die Weichsel und Oder; c) in die Nordsee: Eider, Elbe, Weser, Ems, Rhein, Schelde, Themse; d) in das Atlantische Meer: die Seine (Säue), Loire (Loar), Garonne, der Minho (Minjo,) Duero, Tajo (Tacho), Guadalquivir und Guadiana. Zu dieser gehören die Ströme, welche fallen a) ins Mittelmeer: der Ebro, die Rhone, die Tiber, der Po und die Etsch; b) ins schwarze Meer: die Donau, der Dniéster, Dniéper, Don; c) ins Kaspische Meer: die Wolga. (Sucht auf der Landkarte die vorzüglichsten, Städte auf, welche an diesen Flüssen und ihren Nebenflüssen, oder an der Meeresküste liegen; die Grän- zen der einzelnen Staaten, den Lauf der Flüsse! Welche Län- der werden durch Meerengen getrennt, welche Meere durch Landengen rc. rc. ?] §. 68. Asie lt. 1. Hauptländer und Hauptstädte: Sibirien: Tobolsk, Irkutsk, Iakutsk; Kaukasien: Tiflis; die asia- tische Türkei: Smyrna, Brusa, Erzerum, Aleppo, Damas- kus, Jerusalem, Bassora Bagdad, Diarbekir; Persien:

9. Für die dritte Bildungsstufe - S. 348

1855 - Hamburg : Kittler
348 nehmen auch die Nordwestdeutschen Theil, und Heringsbuysen giebt es so gut in Bremen, Emden, Hamburg, wie in Rotterdamund Scheveningen, und wenn wir keine Malerschule haben, welche den Blickmacher Schellfischfanger, den Helgoländer Hummerjager, die Hamburger Ever und Smaken, die Fischmarktscenen und Nord- seestürme wie die holländischen Bockbuysen verherrlichen, so liegt die Ursache weniger in einer Verschiedenheit der Verhältnisse, als in der verschiedenen Richtung der Thä- tigkeit. Heine hat die Nordsee besungen, wie Klopstock den Eislauf und Voß hat uns in schöner Rede manches Nordseebild gemalt. Vielleicht, daß der Deutsche mehr geneigt war mit Worten darzustellen, was die schweigsamen Holländer uns auf der Leinwand gaben. Der Volkswitz, das Temperament, der Volksaberglauben, die Art der prakti- schen Anschauung sind bei dem niederdeutschen gemeinen Manne dieselben wie in Holland und Friesland. Der Volkswitz hat überall den Anstrich derben Humors. Die standrischen und holländischen Volkslieder tragen ganz dasselbe Gepräge, wie die, welche Voß, Grimm u. a. uns auf der Elbe und Umgegend gesammelt haben. Auch diemusik- und Gesangweise von der Lüneburger Haide bis zu Scheldegegenden bei Gent und Antwerpen ist in auffallender Weise ähnlich. Ich hörte Brügger und Genter Spitzenklöpplerinnen oft Lieder fingen, die mich mit einem Zauber- schlage in die Mitte meiner Heimath ins Land der Chauken und Cherusker versetz- ten. Dieser niedersächstsche Volksgesang ist in seiner Art so eigen, wie der tyrole- rische und steyerische, doch ist seine Charakteristik noch nirgends versucht worden. Auch in Spielen findet sich eine erstaunliche Aehnlichkeit. Die Kegelbahn ist wie das Klopfballspiel sehr beliebt, und wird in Holland wie in Emden und Bremen von Kindern und Erwachsenen gespielt, und die Taubenzucht ist eine Lieblingsbeschäfti- gung der kleinen Bürger in Bremen wie in Brüssel. Aber nicht blos in ihren Spielen, auch in ernstern Dingen gleichen sich Nie- derdeutsche, Holländer und Flamländer. Stiller emsiger Fleiß, Ehrlichkeit und Wahrheitsliebe, Sinn für das Aechte und Solide zeichnet sie auf gleiche Weise aus. Ueber Religion und Sonntagsfeier ist die Denkart fast überall gleich. Bei Allen hat man zu allen Zeiten einen ächten, soliden, freimüthigen Bürgerstnn gefunden, von welchem die hansischen Freistädte wie die batavische Republik ein Zeugniß ab- legen. Die Familienliebe, der häusliche Sinn, sowie die starke Abneigung gegen öffentliche Vergnügungen (wovon Hamburg bei seinem großen Weltverkehr in den letzten 50 Jahren freilich abgewichen) ist hier, wie die Art der Kinderzucht und die Benennung des Familienvaters ,,mein Alter", fast durchgehends gleich.— Wunder- bar, daß eine so gleichartige Masse, wie die niedersächstschen Stämme sie darstellen, stets in politischer Hinsicht in so viele kleine Fürstenthümer, Grafschaften, Republi- ken getheilt gewesen. Aber aus dem Eoloniegebiete der Niedersachsen im Osten hat sich jetzt ein großes, starkes Staatswesen herausgebildet, das immer mehr nieder- sächsische Stämme in sein Centrum vereinigt hat. Vielleicht ist es die welthistorische Aufgabe Preußens, einmal alle Niedersachsen und Norddeutschen zu einem mäch- tigen Staate zu verschmelzen. I. G. Kohl. 12. Die Holländer. Wenn Jemand aus andern deutschen Landen nach Holland kommt, die Men- schen und ihre Art und ihr Leben steht, ihre Flüsse, Kanäle, Gräben, Schleichen, Deiche, ihre mächtigen Häfen, Werfte, Landstraßen, Städte, Festen, Schlösser und Thürme, die Tüchtigkeit, Kühnheit, Zweckmäßigkeit, Nettigkeit und Sauberkeit und Klarheit in Allem, so steht er still und staunt und wundert sich. Wenn er es län- ger gesehen und ruhiger betrachtet, nach den Ursachen und Wirkungen, und nach

10. Für die dritte Bildungsstufe - S. 305

1855 - Hamburg : Kittler
305 und nur zwei sind bemerkungswerth, der Dümmer-See wegen des Entenfanges bei Burlage, und der Steinhuder See wegen der sonderbaren Veste Wilhelmstein, welche der berühmte Graf Will), v. Lippe-Bückeburg (ch 1777), der Wiederhersteller der Por- tugiesischen Armee, für die kleinen zum Geschenk erhaltenen goldenen Kanonen, mitten im See erbaute. In Sachsen mag man den süßen und den salzigen See, und am Niederrhein das sogenannte Laacher Meer auszeichnen. In den Hochlanden Bayerns und Oesterreichs sind schöne malerische Seen, romantisch wie die Schweizer Seen. In Baiern steht der Ehiem-See oder das bayerische Meer obenan, schön sind auch der Waller-, Kochel-, Tegern-, Wurmsee u. a., der schönste aber der Königs- oder Bartholomai-See in Berchtoldsgaden. Von den österreichischen Seen wollen wir nur, neben dem berühmten Cirknitzer- und Wörth-See in Kärnthen, die Seen des Wunderländchens, „Salzkammergut" genannt, anführen, den Traun-, Atter- Moild-, Hallstädter-See, einer immer interessanter als der andere. Die Seen in Böhmen und Mahren, vielleicht einige 1000, sind mehr Teiche, der Kummer- und Tschesenizer See ausgenommen. Die Krone aller deutschen Seen ist der gött- liche Bodensee! Zu den Gewässern rechne ich auch unsere Bader und Gesundbrunnen, deren wir gegen Tausend zahlen, worunter über hundert stark besucht werden, wie Baden, Wiesbaden, Ems, Kisstngen, Brückenau, Wildbad, Cannstadt, Carlsbad und Teplitz, Pyrmont und Nenndorf (dazu die besuchten Seebäder: Norderney, Wangerog, Hel- goland und Curhaven, Kiel und Travemünde, Dobberan und Warnemünde). Bade- reisen gehören jetzt zur Mode, von denen unsere kräftigen und ökonomischen Alten weniger wußten. Deutsche Kanäle spielen eine desto traurigere Rolle. Hier zeigt sich in vollem Lichte unsere traurige Vereinzelung und alte Vielherrschaft. Wie ließ sich an Kanäle denken, da man vor der Mediatisirung der kleinen Herrscher nicht einmal Kunststraßen und Brücken zu Stande bringen konnte, da die Klein- Großen nur sich sahen und die Besseren nicht konnten, wenn sie auch wollten. Wie wäre da an einenbridgewater-Kanal zu denken gewesen, obgleich es die schönste Adelsprobe wäre, durch Werke, die das Wohl des Landes fördern, sich zu verewigen. Wir finden daher unsere Kanäle meistim Norden, wo stets größere Staaten bestanden und die Natur schon weniger Hindernisse in den Weg legte. Wir haben den Eider- Kanal in Holstein, der die Ost- und Nordsee, den Finow-Kanal, der die Oder mit der Havel verbindet, den Friedrich-Wilhelms-Kanal von der Spree zur Oder, den Plauischen von der Havel zur Elbe, den Nieder-Oder-Kanal rc. (der große Friedrich war auch hier groß), den Steckniz-Kanal, dertrave und Elbe verbindet, auf welchem sich Lübeck und Hamburg schwesterlich die Hand reichen. Und im Süden? Die Fossa Eugeniana zur Verbindung der Maas mit dem Rhein von Venloo bis Rhein- berg ist verfallen, wie der Kanal von Frankenthal. Ob der Neustädter Kanal von Wien und Neustadt bis Triest fortgeführt wird, ist eine Frage, welche,'wie der pro- jektirte Kanal, welcher die Moldau mit der Donau mittelst Malscha und Naam verbände, folglich die Nordsee mit dem adriatischen Meere? Oestreich könnte beides ausführen. — Der wichtigste Kanal neuerer Zeit ist der Ludwigskanal, durch welchen der Kö- nig Ludwig von Bayern vermittelst der Allmicht und Rednitz den Rhein und die Donau: Amsterdam und Wien verband, woran schon Karl der Große dachte. Was könnte aus Deutschlands Binnenhandel werden, wenn der Niederrhein durch die Lippe und den Münsterschen Kanal mit der Ems, diese durch die Hunte mit der Weser und Elbe; der Oberrhein durch einen Elsässer Kanal mittelst der Doubs und der Rhone, wie durch die Donau mit dem schwarzen, wie mit dem Mittelmeere ver- bunden würde. Alle diese Projekte könnten ausgeführt werden mit der Hälfte der Kosten, welche man auf Schlösser, Kirchen und Klöster verwendet hat, welche jetzt zum Abbruch verkauft werden. Kröger. Iii. 20
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