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Der Nheiri.
Am St. Gotthard, wo die Rhone entspringt.
Auch des Hellen Rheines Quelle entrinnt.
Es strömen von den Alpen silberklar,
Zu ihm Jll, Thur, Lim mal, Reuß und Aar.
Der Neckar bringt Kocher, Jaxt, Enz ihm mit,
Bei Mannheim zum breiten Rheine er tritt.
Bei'm festen Mainz eint sich der schöne Main;
Bei Cob lenz fließt frisch die Mosel herein.
Die Lahn und Sieg, die Wipper, Lippe, Ruhr
Entströmen meist Westphaleus schöner Flur.
Jedoch im Königreich vom Niederland
Verliert der Mein sich zum Theil im Sand.
Nur Leck und Waal durch die Maas angeschwellt,
Schleichen als Arine in die Nordsee-Welt.
Der mächtige und herrliche Vater Rhein ist ein ächt
deutscher Fluß und dem Deutschen sein Lieblingsstrom. Ihm
gegenüber sind Donau und Elbe, Oder und Weser nur ge-
wöhnliche Gewässer. An den lieblichen und herrlichen Rhein-
ufern wird der Greis und Mann zum Jüngling.
„Freudig erquickt er die Flur, den goldenen Segen verbreitend,
Freudig entführt er dem Land schädlichen Regenerguß,
Freudig trägt er die Schiffe einher auf wellendem Rücken,
Schwer belastet mit Gut, lustig mit Menschen gefüllt."
Wo ist ein Strom, der so erhaben, so rein, klar und
Helle fließt, als wie der Rhein? Er ist einer der ausgebil-
detsten Ströme der Erde und übt einen eigenthümlichen Zau-
der aus, so daß sich der Wanderer nur mit Mühe aus den
Armen des Vaters Rhein losreißt. Keine Gegend unseres
Vaterlandes hat so viele Trümmer der Natur, ausgebrannte
Vulkane und so viel Ruinen der Mönchs- und Ritterwelt
aufzuweisen als die Rheingegend. Der Rhein durchfließt den
westlichen Theil unseres Vaterlandes und erstreckt sich von den
rhätischen Alpen bis zur Nordsee hinab. Die Länge
seines Laufes beträgt etwa 190 Meilen. Er wird von der
Quelle bis zur Mündung von deutschen Stämmen bewohnt,
denn der Hochrhein durchströmt die Schweiz, während der
Niederrhein die Niederlande durchfließt. Wegen seinen rei-
zenden Uferstrecken, wegen seinen Weinbergshügeln, seiner ge-
schichtlichen und militärischen Bedeutung, und wegen den Sa-
gen, welche ihn verherrlichen, wegen seiner klaren, grünen, oft
stahlblauen Färbung, wegen seiner Größe und Pracht ist er
ein Stolz des Deutschen, mit Feuer und Begeisterung singt er:
Sie sollen ihn nicht haben, So lang er ruhig wallend
Den freien deutschen Rhein, Sein grünes Kleid noch trägt,
Ob sie wie gier'ge Raben So lang ein Ruder schallend
Sich heiser darnach schrein. In seine Woge schlägt.
Der eine Hauptarm des Rheines, welcher Vorder-
rhein oder Rhein von Toma heißt, entspringt 7000' am
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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137
Der beträchtlichste Nebenfluß des Mittelrhein ist der
Main, welcher von dem Fichtelgebirge aus zwei Quellen, dem
weißen am Ochsenkopfe und dem rothen Maine, der bei
Culmbach dazu kommt, entspringt, in beträchtlichen Krümmun-
gen 80 Meilen durchströmt und Mainz gegenüber einmündet.
Seine gerade Entfernung von der Quelle bis zur Mündung
beträgt 34 Meilen. Zuflüsse von ihm sind vom Frankenwalde
die Jtz, woran Koburg liegt, die Regnitz, welche aus
der Rednitz und Pegnitz entsteht, unterhalb Bamberg mündet
und den Main schiffbar macht, die fränkische Saale von
den Hennebergischen Höhen, die Tauber, welche bei Werth-
heim mündet, und vom Vogelsberge die Kinzig und Nidda
mit der Wetter. Außer dem Maine gehen dem Rheine noch
;u bei Lahnstein die Lahn, welche vom Ederkopfe kommt
and bei Ems schiffbar wird, links her vom Hundsrück die
Nahe, welche bei Bingen einmündet, und die 80 Meilen
lange Mosel, welche in Frankreich am Fuße der Vogesen
entspringt, durch Meurthe und Saar verstärkt bei Koblenz
einfließt. Von Mainz bis Bonn ist die Schifffahrt schon
ziemlich lebhaft.
Der Niederrhein erstreckt sich von Bonn bis ins Meer,
und sein Lauf beträgt 52 Meilen. Von da scheint der Strom
ermattet, wie ein lebensmüder Greis schleicht er traurig nach
seinem Grabe, dem Meere. Das Rheinthal erweitert sich,
links hören die Berge auf, rechts begleiten die Ufer mehrere
Meilen weit entfernte Höhen. Unterhalb Düsseldorf breitet
sich rechts wie links die große Fläche von Nieder-Deutsch-
land aus, und der breite Strom bewegt sich nur zwischen nie-
dern Rändern, welche er oft überschwemmt, wo nicht starke
Dämme, Felder und Wiesen beschirmen. Unterhalb Emme-
rich tritt er in die Niederlande ein, und von da an verliert
sich sein berühmter deutscher Name in Waal,,Assel, Leck und
Wechte. Bei der Sternschanze wendet der Ahein seinen Lauf
völlig westlich und theilt seine 2000' breite Wasserfülle in
zwei Arme. Der linke Arm, an welchem Nimwegen liegt,
ist der stärkste und breiteste (1260'). Sein Name ist Waal,
während der rechte und schmälere (648') den Namen Rhein
beibehält. Der Rhein schickt außerdem oberhalb Arnheim
die Assel (Eißel) zur Zuidersee. Die Assel war vor Alters
ein eigner Küstenfluß (Fly), wurde aber durch einen Kanal,
den Drusus 12 Jahre v. Chr. aus dem Rheine in die Assel
graben ließ, um seine Schiffe sicherer und schneller in die Ems
zu führen, zu einem Rheinarme und steht mit dem Küsten-
flüßchen Vechte durch den Kanal bei Zwoll in Verbindung.
Weiter abwärts acht Meilen entsendet der Rhein wieder links
einen starken, wasserreichen Arm, den Leck, welcher an Rot-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Ortsnamen: Main Ochsenkopfe Maine Culmbach Mainz Bamberg Main Tauber Nidda Maine Rheine Lahnstein Frankreich Koblenz Mainz Bonn Bonn Nieder-Deutsch- Niederlande Nimwegen Rhein Rhein Drusus Rheine Rhein
138
t erb am vorbeiläuft. Von da geht der rechte, kleinere Arm
unter dem Namen Rhein als ein unbedeutender Fluß nach
Utrecht, wo er noch die Dechtc absendet. Don hier aus
zieht der Rhein sich kümmerlich nach der Stadt Leyden und
verliert sich dann durch sandiges Uferland in's Meer. Mit
der Waal, dem Hauptarme des Rheins strömt die nicht un-
bedeutende Maas zusammen, welche länger als Mosel und
Main ist. Sie kommt von Süden, entspringt auf den Hö-
hen von Langres, nimmt links bei Namür die Sambre
und rechts bei Roermünde die Roer auf. Wo die Waal- und
Maas-Wasser sich vereinigen, wird der Fluß von den Hol-
ländern Merwe genannt. Die Merwc schickt ihr Maaswas-
ser bald darauf in die von kleinen Inseln besäete Meeresbucht
Biesbosch, während ihr Waalwasser an Dortrecht vorüber-
fließt, mit dem Leck sich vereinigt und unweit der Insel
Briel in die Nordsee einmündet.
Der deutsche Niederrhein empfängt rechts her unterhalb
Bonn die Sieg vom Edcrkopfe, unterhalb Köln die Wip-
per, bei Ruhrort aus dem Rodlager die sehr beträchtliche,
28 Meilen lange und in der letzten Hälfte ihres Laufes
fahrbare Ruhr und zuletzt bei Wesel vom Teutoburger
Walde die schiffbare Lippe. Don Bonn an, besonders von
Cöln nimmt die Schifffahrt immer mehr zu, weil da der
Strom nur 112' Seehöhe und daher auf eine Stunde^ kaum
1£ Fuß Gefälle hat. Bis nach Köln gehen Seeschiffe und
bis Straßburg große Flußfahrzeuge. 'Während die Thal-
fahrt'rasch geht, so sind bei der Bergfahrt, wenn nicht sehr
günstiger Wind weht, Menschen und Pferde nöthig, welche
die Schiffe stromaufwärts ziehn. Jetzt wird die Bergfahrt
zum Nachtheile aber der armen Schifferleute durch Schlepp-
dampfschiffe sehr erleichtert. Die Dampfböte verschiedener
Gesellschaften, welche täglich den Rhein befahren, befördern
außerordentlich den Verkehr. Die Dampfschifffahrt wurde
1827 eingeführt; selbst bei Nebenflüßen, wie Mosel, Main
und Neckar sind Dampfschiffe thätig.
Die östliche Seite des Unter- und Mittelrheins nebst
der nördlichen Seite des Maingcbietes wird durch den
Teutoburger Wald (S. 100), durch das Egge- und Rod-
lagergebirge, den Vogelsberg, die Röhn, die Henneber-
gischen Höhen (S. 99), von dem Weser-, durch den Fran-
kenwald (S. 40) und durch das Fichtelgebirge aber von dem
Elb-Gebiete getrennt. Von dem Donaugebiete trennen die
südliche Seite des Maingebietes und die östliche Seite des
Ober- und Hochrheines 'der fränkische Landrücken, das
Aalbuch, die rauhe Alp, der Schwarzwald und die
Alpen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: Biesbosch
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Utrecht Rhein Rheins Main Langres Nordsee Bonn Ruhrort Wesel Bonn Rhein Main Maingcbietes Vogelsberg Weser- Fran- Schwarzwald
244
24,000 Einw. Sie entstand im 8len Jahrh., wo hier der heil.
Lud ge r ein Kloster anlegte. Der Dom und die Lambertus-
kirche zeichnen sich durch ihre Schönheit, der große Markt
durch seine schönen Häuser und Bogengänge, und das Rath-
haus durch den Saal aus, in welchem am 24. Oct. 1648 der
„westphälische Friede" unterzeichnet wurde, und welcher noch
mit den Bildnissen aller damaligen Gesandten geschmückt ist.
Ehemals war hier eine blühende katholische Universität, welche
seit 1818 zum Theil aufgehoben ist. Münster war zur Zeit
der Reformation Mittelpunkt der Unruhen der Wiedertäufer.
Denn hier errichteten sie die „Burg Zion" und das „neue
Jerusalem", hier führten sie Gütergemeinschaft und Viel-
weiberei ein. An dem hohen Lambertusthurme hängen noch
die drei eisernen Käsige, in welchen die Leichname der Häupt-
linge von den Wiedertäufern, des Königs Johann Bockold,
eines Schneiders von Leyden, und seiner beiden Minister
Knipperdollings und Krechtings zu Staub wurden.
Diese Schwärmer hatten in Münster im Jahre 1533 das be-
stehende Regiment gestürzt und ihr blutiges Reich, von ih-
nen das „himmlische Zion" genannt, errichtet. Zu Münster
-j- 1788 der Philosoph Hamann. Auf seinem Grabe steht
1. Kor. 1, 23 — 25. Nahe bei Münster liegen das gewerb-
same Wahrendorf mit bedeutender Leinwandweberei und
Tecklenburg, wo Fr. Krummacher 1768 geboren wurde
(ch zu Bremen 1845), bekannt durch seine „Parabeln."
Die Niederlande.
Kennst du das Land? Auf Dämmen ruht sein Grund,
Die Luft ist schwer, das Wasser ungesund.
Wie die Schweiz das Bollwerk Deutschlands im Süden
ist, so die Niederlande im N. W., wenn es Frankreich gilt.
Beide Nachbarländer stehen geradezu im Gegensatz. In der
Schweiz nichts als hohe Berge und klare Seeen, in den
Niederlanden nichts als Flächen, Kanäle und Sümpfe. Die
Niederlande sind die Küstenländer, welche am Ausflüsse der
großen Ströme Rhein, Maas und Schelde liegen und bis-
weilen sich nur wenig über den Spiegel des Oceans erheben.
Nach den römischen Schriftstellern, denen wir die ersten Nach-
richten über dieses Land verdanken, waren die ältesten bekann-
ten Bewohner davon die Belgier, Bataver und Friesen.
Ihre Ueberwindung durch Cäsar 57 v. Chr. kostete den Rö-
mern schwere Kämpfe. Im 5ten und 6ten Jahrh, gerieth bei
der großen Völkerwanderung der größte Theil, etwa die
Friesen ausgenommen, in die Hände der Franken. Nach
dem Vertrage von Verdün kamen diese Länder je nach ihrer
Lage, theils an Frankreich, theils an Deutschland, theils an
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Bockold Johann Schneiders_von_Leyden Knipperdollings Hamann Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Häupt- Tecklenburg Bremen Niederlande Deutschlands Niederlande Frankreich Niederlanden Ströme_Rhein Frankreich Deutschland
247
Napoleon, „Oranien hat aufgehört zu regieren", und das
Land erhielt einen Bruder Napoleons, Ludwig, zum Könige.
Als dieser 1810 dem Throne entsagte, wurde es dem französi-
schen Reiche einverleibt. Durch den „Wiener Congreß" aber
wurden 1815 die seit drei Jahrhunderten getrennten südlichen
Provinzen wieder mit den nördlichen zu einem Königreiche
der Niederlande unter dem Hause Nassau-Oranien vereinigt.
Wilhelm I. war König. Doch diese unnatürliche Verbin-
dung zu einem Reiche stand mit den Neigungen der Provin-
zen im Widersprüche. Die Holländer waren Protestanten,
die Belgier eifrige Katholiken; die Einen nährten sich durch
Handel, die Andern mehr durch Ackerbau und Fabriken; in
Belgien war das Flamländische Volkssprache und^ sonst das
Französische vorherrschend; in Holland wurde holländisch ge-
sprochen. Kurz nach der zweiten Pariser Revolution, am
25. August 1830, brach auch in Brüssel ein Volkstumult aus,
und verbreitete sich mit reißender Schnelligkeit über ganz Bel-
gien, was sich nun von Alt-Niederland in blutiger Empö-
rung losriß. Am 4. Juni 1831 wurde der Prinz Leopold
von Sachsen-Koburg, Wittwer der Prinzessin Charlotte von
England, zum Könige von Belgien erwählt. Nach langem
Streite und Hader wurde 1839 auch vom Könige der Nieder-
lande ein abhängiges Königreich Belgien anerkannt.
Das Königreich der Niederlande oder Holland.
Es umfaßt 640 ^ Meilen mit 3 4 Million Einw.,
worunter die größere Hälfte reformirt, die kleinere römisch-
katholisch ist. Jetziger König ist Wilhelm Iii. Ihm steht
die ausübende Gewalt zu, die gesetzgebende theilt er mit zwei
Kammern, die noch den Namen „Generalstaaten" und den
Titel „Edel- und hochmögende Herren" führen. Das ganze
Land ist, mit Ausnahme von Luxemburg und der Gegend von
Mastricht, durchaus ebenes Tiefland. Ja manche Striche lie-
gen sogar tiefer als der Meeresspiegel und sind dem Meere
erst abgezwungen. Das Küstenland ist theils durch Dünen,
natürliche Dämme, theils durch kunstreiche und kostspielige
Deiche geschützt. Das Wasser ist das herrschende Element in
den Niederlanden. Es beschränkt sich nicht nur auf die zahl-
reichen Flüsse, Meerbusen und Landseeen, sondern das ganze
Land wird nach allen Richtungen hin von geradlinigten Ka-
nälen durchschnitten, welche zum Verkehre durch die „Trek-
schuyts" (Ziehschiffe) nicht wenig beitragen. An der einen
Seite der Kanäle laufen meist gepflasterte Treppelwege oder
Leinpfade für Menschen und Pferde hin, welche an Seilen
die Schiffe ziehen. Im Winter sind diese langen und zahl-
reichen Kanäle der Vergnügungsort der Schlittschuhläufer.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Ludwig Ludwig Wilhelm_I. August Leopold
von_Sachsen-Koburg Leopold Wittwer Charlotte_von
England Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Niederlande Belgien Holland Alt-Niederland Belgien Niederlande Holland Luxemburg Niederlanden
248
5snt merkwürdigsten ist der große nordholländische Kanal.
Außerdem wird der Verkehr durch Eisenbahnen und auch durch
Dampfschiffe gefördert. Es fehlt nicht an Morästen und san-
digen Haiden; in der Mitte des Landes, an den Flüssen und
am Meere findet sich fruchtbarer Marschboden. Die Luft ist
feucht und neblig , so daß alle metallnen Sachen leicht rosten
und die oft bespöttelte, in der That bisweilen auch übertrie-
bene Reinlichkeitssucht der Holländer seinen guten Grund hat.
Die reinlichen Häuser, die mit Schiffen wimmelnden Kanäle,
die Baumreihen an den Ufern, die zahllosen Holzbrücken mit
dem Aufzugsgebälke darüber, die Windmühlen, die Glocken-
spiele, die gezirkelten Gärtchen gewähren anfangs wohl ei-
niges Vergnügen, für die Länge der Zeit aber wird Alles
eintönig, einförmig, und die Sumpfluft behagt dem Frem-
den nicht.
Die Hauptgewässer des Landes find Rhein, Maas
und Schelde, welche sich bei ihren Ausflüssen in viele Arme
theilen und verschiedene Namen führen. Die Meeresfluthen
haben oft trotz Dünen und Dämmen große Strecken Landes
verschlungen und Meerbr^en gebildet. So bildeten zu Ende
des 13ten Jahrh. (1277) in Ostfriesland die Meeresfluthen
den Dollart und die Seuder-See (Zuyder-See), und im
Jahre 1421 verschlangen sie nicht weit von der Mündung des
Rheines an 72 Dörfer mit etwa 100,000 Menschen, und gaben
dem Biesbosch sein Entstehen. Der südwestlichste Winkel
der Scuder-See heißt der Pampus, welcher sich bei Am-
sterdam an „het B" (das Ei) anschließt, was mit dem
„Haarlemer Meere" verbindet.
Der Holländer, dessen Sprache ein Dialekt des Nieder-
deutschen ist, hat alle Vorzüge und Schattenseiten eines Kauf-
mannsvolkes. Den Grundzug im Wesen des Holländers macht
sein Phlegma und seine Reinlichkeit aus, was fast sprichwört-
lich geworden ist. Er haßt das Geräusch, große körperliche
Anstrengung, äußerlichen Glanz und übt eine oft peinliche
Reinlichkeit. Bei seiner Liebe zur Ruhe fehlt cs ihm doch
nicht an rühriger Arbeitsamkeit und an heldenmüthigen Kraft-
anstrengungen. Sieht ein Fremder diese Menschen, ihre Art
und Leben, ihre Flüsse, Kanäle, Gräben, Schleußen, Deiche,
ihre mächtigen Häfen, Werste, Landstraßen, Städte, Festen,
Schlösser und Thürme, die Tüchtigkeit, Kühnheit, Zweckmä-
ßigkeit, Nettigkeit, Sauberheit in Allem, so steht er still,
staunt und wundert sich. Schaut er tiefer Grund und Ursache,
durchblättert er die Geschichte dieser Menschen, so steht er
still, lobt und bewundert. Denn dieses reiche Land, diese
prächtigen Städte, diese blanken, freundlichen, städtegleichen
Dörfer hat der denkende und arbeitsame Holländer aus dem
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
252
abgeschlossenen Frieden. Delft mit 17,000 Einw. Hier
wurde 1584 der Befreier der Niederlande, Wilhelm von
Dramen, der Schweigsame, auf dem sogenannten „Prinzen-
hofe" von dem Franzosen Balthasar Ge'rard erschossen. Er
ch mit den Worten: „Gott erbarme dich meiner und meines
armen Volkes." Sein Denkmal, wie das des Hugo Gro-
tius befindet sich in der neuen Kirche. Hugo Grotius, das
Wunderkind seiner Zeit, der Sterbe- und Leidensgenosse des
edeln 1619 enthaupteten Oldenbarneveld, war 1583 in
Delft geb., ch 1645 zu Rostock (S. 86). In der alten Kirche
sieht man das Grab des 1653 in einer Seeschlacht bei Texel
gegen die Engländer gefallenen Admirals Tromp. Oestlich
davon liegt Gouda (Gauda) mit 14,000 Einw., Hauptsitz
der Backstein- und Pfeifenbrennereien. Leyden am alten
Rhein mit 40,000 Einw., ist eine der schönsten Städte in
den Niederlanden. Leyden ist besonders berühmt durch seine
Universität, welche 1575 durch eine eigenthümliche Veranlas-
sung gestiftet wurde. Hier haben die Gelehrten Grotius,
Cartesius, Ruhnkenius (ch 1798), Armenius, Pe-
ter Camper u. A. gelebt. Leyden ist die Geburtsstätte der
Maler Rembrandt (geb. 1606), den in Hinsicht auf das
Helldunkel Kenner den „holländischen Correggio" nennen,
und des Lucas von Leyden (1494), eines Nacheiferers von
Albrecht Dürer, der Aerzte Boerhave (1668) und Swie-
ten (1700), und des berüchtigten Schwärmers und Schnei-
ders Johann Bockold (geb. 1510, S. 244). Hier ist der
Hauptmarkt Hollands für Wolle. Rotterdam a. d. Maas
ist, nach Handelsbetrieb und nach Einwohnerzahl (80,000)
die zweite Stadt im Lande. Ihre Lage ist prächtiger als
die von Amsterdam. Sie wird von vielen Kanälen durch-
schnitten und hat bedeutende Schiffswerfte. Die Lorenz-
kirche ist wegen ihrer großen Orgel berühmt. Auf dem
großen Markte vor der schönen Börse steht die eherne Bild-
säule des berühmten Erasmus (geb. 1467), ein Zeitge-
nosse und Freund, später aber heftiger Gegner Luthers.
Dortrecht auf einer Insel am linken Ufer der Merwe ist
eine ansehnliche Handelsstadt mit 21,000 Einw. Holz ist
Hauptgegenstand des Handels. Bekannt ist die Stadt durch
die 1618 daselbst gehaltene reformirte Kirchenversammlung
(Synode). Am Ausflüsse der Maas liegt auf einer Insel
die kleine Festung Brielle, welche 1572 von den Wasser-
Geusen überrumpelt wurde. Dieß gab das Signal zum
Ausbruche des niederländischen Befreiungskampfes. Auf der-
selben Insel liegt der Kriegshafen Helvoetsluis (Helle-
wuhtsleus), der gewöhnliche Ueberfahrtsort nach Harwich in
England.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Balthasar_Ge'rard Hugo_Gro- Hugo_Grotius Tromp Gauda Grotius Cartesius Rembrandt Albrecht_Dürer Albrecht Johann_Bockold Johann
Seeland besteht aus Inseln des Rhein-Deltas, sowie an
den Ausflüssen der Schelde und Maas und aus einem Stücke
von Flandern. Diese Provinz hat sehr mit den Fluthen zu
kämpfen, ihre Schutzdämme kosten ungeheure Summen. Sie
ist aber nächst Holland durch den Handel die reichste Provinz.
Auf der größten Insel Walcheren liegt in der Mitte die
feste Haupt- und bedeutende Handelsstadt der Provinz Mid-
delburg mit 16,000 Einw., und dann die starke Festung
Vließingen mit 9000 Einw. und mit dem besten Kriegs-
hafen in den Niederlanden. Hier wurde der Admiral Ruy-
ter 1617 geb. (S. 250). Der beliebte holländische Dichter
Jak. Cats (geb. 1577 ff 1660) war auch ein Seeländer.
Er war ein rechter Dolksdichter und „Vater Catsens Buch"
fehlte in keiner rechtlichen Bürgerfamilie. Eins seiner gelesen-
stcn Werke ist sein „Spiegel der alten und neuen Zeit."
Utrecht, der bedeutendste Ort der gleichnamigen Pro-
vinz, ist wohlgebaut und zählt 40,000 Einw. Daselbst theilt
sich der Rhein in zwei Arme. Sie ist Sitz einer 1636 ge-
stifteten Universität und des vom Papste nicht anerkannten
Erzbischofs der Jansenisten, einer Secte der römisch-katho-
lischen Kirche. Die Stadt ist in der Geschichte merkwürdig,
weil hier 1579 die „Union" der sieben vereinigten Provinzen
gegen Spanien geschlossen, und 1713 hier der Friede, welcher
den spanischen Erbfolgekrieg beendigte, unterzeichnet wurde.
Daselbst versammelten sich' bis 1593 die Generalstaaten, später
im Haag. Amersfort mit 13,000 Einw. hat ein Seminar
für Iansenistische Geistliche.
Geld er land oder Geldern mit Zütphen ist eine
der größten, aber unfruchtbarsten Provinzen. Die bedeutend-
sten Städte sind sämmtlich befestigt, wie Nimwegen a. d.
Waal mit 21,000 Einw., bekannt durch den Frieden 1678
mit Frankreich, Arnheim a. Rhein mit 17,000 und Züt-
phen a. d. Assel mit 12,000 Einw.
Oberyssel, zwischen Seudersee und Westphalen, ist eine
der ärmsten Provinzen. Sie ist morastig und torfhaltig, oder
haideartig. Ein alter Reim sagt von Oberyssel:
Oberyssel viel Morast
Macht das ganze Land verhaßt.
Die bedeutendsten Orte sind die Festungen Zw oll mit 17,000
Einw. an einem Kanäle, Dev enter a. d. Assel mit 14,000
Einw., was durch seinen Pfefferkuchen berühmt ist, und Käm-
pen bei der Mündung der Assel. Bei Zwoll lag ehemals
ein Augustinerkloster, wo Thomas a Kempis von 1407—71
gelebt hat.
We st-Friesland ist größtentheils von der Seuder-
und Nordsee umgeben. Es fehlt daher nicht an kostbaren
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TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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Extrahierte Personennamen: Thomas_a_Kempis
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Deltas Flandern Holland Niederlanden Utrecht Rhein Spanien Nimwegen Frankreich Arnheim_a._Rhein Nordsee
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gene Hälfte vom Großherzogthume Luxemburg (Lützelburg)
mit 190,000 Einw. auf 46 Meilen. Es har seine geson-
derte Verfassung. Luxemburg hatte einst sein eigenes Gra-
senhaus, woraus die Kaiser Heinrich Vi. und Karl Iv.,
der es zu einem Herzogthume erhob, hervorgingen. Wen-
z es laus verpfändete es an Burgund. Als Großherzogthum
und als ein Theil des deutschen Bundes kam es an den Kö-
nig der Niederlande. Stirbt die Ottonische Linie aber im
Mannsstamme aus, so erhält die Walramische Luxemburg.
Die Bewohner ssnd theils Deutsche, theils Wallonen. Der
Hauptreichthum des Landes ist Holz. Luxemburg ist der Kunst-
wall nach Frankreich zu, während die Schweiz den Naturwall
bildet. Hier liegt die starke deutsche Bundesfestung Luxem-
burg mit 12,000 Einw., deren Besatzung aus £ Niederlän-
dern und £ Preußen besteht. Auch der Gouverneur wird von
Preußen ernannt. Es ist das Gibraltar der Ardennen, der
Schlüssel zu den Niederlanden. Fast alle Werke sind in Fel-
sen gehauen. Die Stadt besteht aus der obern Stadt, die
schön und regelmäßig auf senkrechten Felsen erbaut ist, aus
der untern Stadt oder dem Grunde, aus der Clause und dem
Pfaffenthale.
Holland besitzt als Colonien noch in Ostindien Batavia
auf Java, Niederlassungen auf Sumatra und Borneo, nebst
mehrern Molukken (Gewürzinseln), an der afrikanischen
Goldküste, in Guinea einige feste Plätze, in Amerika Suri-
nam (Guiana) und einige kleinere westindische Inseln.
Das Königreich Belgien.
Die südlichen Provinzen der Niederlande, welche sich 1830
von den nördlichen abgerissen haben, bilden das unabhängige
Königreich Belgien, und enthalten seit dem Vertrage von
1839 auf 536 ss) Meilen 4^ Million römisch-katholische Einw.
Fast nirgends ist in Europa die Bevölkerung so dicht, als hier.
Zn Westflandern kommen auf die □ Meile 11,000 und in
Ostflandern sogar 14,000 Einw. Seit dem 27. Juni 1831
regiert der König Leopold aus dem Hause Sachsen-Koburg.
Das Land ist im S. O., wo der Ardenner Wald sich hinein-
zieht, ein wahres Hügelland. Daran schließt sich eine ausge-
dehnte wellenförmige Ebene mit sehr fruchtbarem Boden, die
an den Küsten flacher, von vielen Gräben und Kanälen durch-
zogen ist. Die bedeutendsten Flüsse sind die Maas und
Schelde. Kanäle, Straßen und ein Eisenbahnnetz fördern
den Verkehr. Das Klima Belgiens ist dem von Holland sehr
ähnlich. An Erzeugnissen hat aber Belgien einen größern
Reichthum und größere Mannigfaltigkeit. Die Industrie steht
auf einer sehr hohen Stufe, und zahlreiche Fabriken gibt es
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Karl_Iv. Karl_Iv. Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Lützelburg Luxemburg Burgund Niederlande Ottonische Walramische_Luxemburg Luxemburg Frankreich Niederlän- Fel- Holland Ostindien_Batavia Sumatra Borneo Guinea Amerika Guiana Belgien Niederlande Belgien Europa Westflandern Ostflandern Sachsen-Koburg S._O. Belgiens Holland
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Theilung Polens und die Erwerbung der Bukowina von der
Pforte 1777. _ Noch schlimmere Zeiten als der schlesische
Krieg brachen für das Haus Habsburg-Lothringen aber seit
dem Jahre 1789 herein. Denn Oestreich stand nun in einem
Zeitraume von 20 Jahren fünfmal gegen Frankreich und Na-
poleon unter den Waffen, mußte es erdulden, daß der fran-
zösische Kaiser zweimal in Wien einzog, und wenngleich er
Tochtermann des Kaisers Franz wurde und sich mit dessen
Tochter Marie Louise vermählte, dennoch mehrere 1000
lu Meilen vom östreichischen Staate losriß. Doch seit 1813
und 1815 im Bunde mit den andern gegen Napoleon aufge-
standenen Völkern, erhob es sich wieder in seiner Macht und
Größe, vertauschte in den folgenden Friedensschlüssen ältere
Besitzungen gegen neue, besser gelegene, und vergrößerte sich
durch das lombardisch- venetianische Königreich und die Küste
von Dalmatien.
______ ,,Das Oestreich
Au Ehren und an Siegen reich."
. In diesem so ausgedehnten und meist gebirgigen Reiche
ist das Klima sehr verschieden, oft aber herrlich und lieblich.
Der Boden ist im Ganzen gesegnet. An den Flüssen ziehen
sich nicht selten lachende, mit Reben, Obstbäumen und Ge-
treidefeldern gefüllte Thäler hin. Zn manchen Landstrichen
hat die Natur ihr Füllhorn reichlich, in manchen spärlich aus-
geschüttet. Der Landbau könnte blühen. Doch er wird nur
von den Deutschen fleißig getrieben, von den stolzen Ma-
gyaren aber, von den faulen Walachen und sorglosen Slaven
vernachlässigt. Im S. gedeihen Wein, Mais, Reis, Süd-
früchte, im N. Korn, Obst, Flachs, Hanf. Die Natur-
erzeugnisse sind reichhaltig und mannichfaltig, Vieh-, Bienen-
und in Italien Seidcnzucht sind nicht unerheblich. Bedeutend
ist der Bergbau, denn das Mineralreich bietet einen großen
Reichthum an Metallen, und liefert alle, das Platin ausge-
nommen. Besonders groß ist die Ausbeute an Kupfer, Salz
und Eisen, auch fehlt es nicht an Mineralquellen. Das
Gewerbs- und Fabrikswesen ist auch bedeutend, wenn gleich
in den Ost-Provinzen fcte' Industrie sich noch sehr steigern
könnte. Zn Linnen zeichnen sich Böhmen und Schlesien aus,
in Wollen - Manufakturen steht Mähren oben an, im Lande
an der Enns haben Baumwollen- und Seidenfabriken ihren
Hauptsitz, an Eisen- und Stahlarbeiten glänzt Steiermark.
Der Land - wie Seehandel ist nicht gering. Ihn befördern
die großen Ströme Donau und Po, die Nähe des adriati-
schen Meeres, Eisenbahnen und treffliche Kunststraßcn. Den
leichten gegenseitigen Verkehr hemmen aber oft die Zolllinicn.
Oestreich hat eine große Menge von Kräften und Hilfsmitteln.
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TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Franz Franz Marie_Louise Napoleon Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Polens Haus_Habsburg-Lothringen Frankreich Wien Dalmatien Italien Donau