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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 17

1826 - Kempten : Dannheimer
0 a? Lurch weite Wildnissen und in den gefährlichsten Mergln» gen. Der Natur gleichsam zum Trotze, wurden sie mit dem beharrlichsten Kraft, und Zeitaufwand hcrgestellt. — Das antonimische Reisebuch, die später verfertigte peuitn ge rische Weltkarte, und viele noch übrige Meilensteine zeigen uns den Lauf der römischen Heerwege in Rbätien, Vindelizien und Norikum, auf welchen Meilensteine dem Wanderer die Länge des zu. rückgelegten Weges nannten. Alle Heerstraßen hatten Lurch Vestungen, Wachtplätze, Wälle und Gräben eine ununterbrochene Verkettung zur Vertheidigung de6 Lau. des gegen die germanischen Horden. — Hier bemerken wir nur die wichtigsten dieser Straßen, deren Zug jedem wissenswerth ist, der in der edlen vaterländischen Alter- ihumökunde nicht gänzlich ein Fremdling bleiben will. Erste Römerstraße, von Süden nach Norden. Die erste und wichtigste Heerstraße, welche heute noch Len Durchschnitt des Landes ausmacht, setzte ihren Stand. Punkt zu Verona an, und leitete fast gerade von Sü- den gegen Norden bis nach der vindelizischen Augusta. Auf selber zeigten sich folgende Stationen, die ihren Ur- sprung glaubwürdig schon den altbojischen Volks- ftämmen im Gebirge verdanken, und erst mit der einge- tretenen römischen Herrschaft, wie dag Land selbst, römi- sche Namen erhielten. — Die Einbruchöstation von Italien her war Verona, von da aus führte die Straße nach Venum;— dann ad Palatinm (Palazzo), — Sar. na (Seravalle), — nach Tritten tum (Trient); —* von da über En di de (Enn bei Neumark), und zur rö- mischen Hauptzollstätte Foetus (jetzt Brandzoll) wo eitt Präfekt der litten italischen Legion seinen Sitz hatte; um für die Sicherheit des Handels, und des Transports (Spedition) der Kaufmannöwaaren zu sorgen; Foetug drückt sich übrigens in dem Namen der Dörfer Ober- und Unter.phäten noch aus. — Dann kamen Pons Orusi (Botzen), -J- Sublavio (Seben), — Vipi- tenutn (Sterzing), — Mattejum (Matrey), -* Velcliclena (Wtlten bei Innsbruck), — Scarbi» (Scharnitz); — von hier aus ging der Straßcnzug zur Seel, Lehrbuch der Vaterlandsgeschichte. 2

2. Die Neuzeit - S. 243

1915 - Kempten : Kösel
Deutschlands materielle Lage vor dem Dreiigjhrigen Krieg. 243 Rhein und Main waren durch den Verkehr Nrnbergs mit Antwerpen belebt. Die Weltstellung Nrnbergs ist, da es sozusagen an die Stelle der so oft in Vorschlag gebrachten Wasserverbindung zwischen Rhein und Donau trat. Man hat berechnet, da die Waren vorn Ausflu des Rheins bis zum -1) der Nrnberg s. Band Ii, S, S. 568570. I*

3. Die Neuzeit - S. 84

1915 - Kempten : Kösel
84 Die Kolonisationsttigkeit der Niederlnder in Ostindien. Krften und Mitteln entsprach. Die religisen Verfolgungen und die blutigen Wirren, deren Schauplatz Antwerpen gegen Ende des 16. Jahrhunderts war, haben denn auch in der Tat bewirkt, da es wie mit einem Schlage und un-wiederbringlich seine Stellung im Weltverkehr verlor. Und das Schlimmste war, da ihm durch die Sperrung der Scheldemndung auch die Bedeutung entzogen wurde, die ihm durch die Natur seiner Lage htte bleiben mssen. 14. Die Kolonilcitionstcitigkeit der Iiiederlander in Oltindien. I. . Pflugk- Harttung, Weltgeschichte. (Berlin, Ullstein & Co.) Die Niederlnder waren ein altes Kolonisationsvolk. Ein Teil der Ge-biete zwischen Elbe und Oder, ja bis zur Weichsel ist von Holland und Brabant aus kolonisiert worden. So waren die Niederlnder, als sie sich ihrer politischen Eigenart bewut wurden, zum Kolonisationsgeschft in der Fremde vorbereitet. Aber man mu nicht meinen, da ihre Unternehmungen im Gegensatz zum Verhalten der Konquistadoren von idealen Gesichtspunkten bestimmt wurden. Nur die Ausfhrung war besser, der Geist nicht milder, sondern eher hrter und unduldsamer. Als Entdecker haben die Hollnder nur durch Tasman Tchtiges geleistet. Sie bildeten gleichsam ein Kolonialvolk zweiter Hand, welches andere aus ihren Besitzungen verdrngte und sich an deren Stellen setzte. In achtzigjhrigem Kampfe von 15671648 haben sie sich ihre politische Freiheit errungen. Und da ist bezeichnend, da die Zeit ihrer hchsten Bedrngnis, von der Eroberung Antwerpens 1585 bis zum Tode Philipps Ii., zur Geburtssttte der nieder-lndischen Seeherrschaft wurde. Zu schwach um auf dem Lande den lang-bewhrten Regimentern der Spanier Widerstand zu leisten, flchteten ihre besten und khnsten Krfte aufs Meer. Das alte befreundete Element wurde der Boden der nationalen Wiedergeburt. Die Schwere des Kampfes gegen die bermacht bewirkte eine innige Vertrautheit mit Wind und Wasser, eine un-glaubliche Beweglichkeit und Schlagsertigkeit, Sicherheit, Geistesgegenwart und zahlreiche Verbesserungen der Kunst des Schiffbaues. Das ganze Volk wurde durch sein verzweifeltes Ringen um sein wirtschaftliches und sittliches Dasein zu einer fast mrchenhaften Hhe der Kraftentwickelung erhoben. Der Handel litt nicht unter den Folgen des Krieges im Gegenteil, die Not machte erfinderisch. Die Eroberung Antwerpens, die Schlieung der Schelde bewirkten das Aufblhen Amsterdams. Spanien verblutete sich so sehr, da König Philipp Ii. oft um wenige tausend Peseten in Verlegenheit lebte, wogegen die Niederlnder sich die Grundlage ihres Nationalwohlstandes in Handel und Ge-

4. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 59

1832 - Kempten : Dannheimer
Die Niederlande. 59 Nordsee oder das deutsche Meer. Hier zeigen sich folgende 3 merkwürdige Busen: 1) der Dollart, oder der Busen von Emden, auf der Grenze gegen Hannover, 1227 und 1287 durch Durchbrüche des Meeres zum Verderben von mehr als 50 Ortschaften entstanden; 2) die Zuidersee, ehemals festes Land, seit dem Anfange des io*™ Jahrhunderts ein 60 □ M. großes Wasserbecken. Das- selbe stehet durch den Pampus mit dem Ye (sprich: Ei) und dem Haarlemermeere, einem großen Landsee, in Verbindung; 3) der Biesbosch, südwestl. der Zuidersee, eine niedrige Jnselgegend, durch welche viele Nebenarme der Maas netzför- mig stießen, im I. 14-21 durch des Meeres Einbruch entstanden. Als Meerengen verdienen gekannt zu werden: 1) die Vliestraßc, die aus der Zuidersee zwischen den Inseln Vlieland und Schelling in die Nordsee sührt, und 2) die Meerenge Marsdicp, auch Texelstraße genannt, welche gleichfalls aus der Zuidersee zwischen der Insel Texcl und der Nord- spitze von Holland in die Nordsee sührt. §. 5- Flüsse, Landscen und Canäle. Die Niederlande haben drei Haupt fl üsse, nämlich den Rhein, die Maas und die Schelde. 1) Der Rhein kommt als mächtiger Strom, 2300 F. breit, in die Niederlande, und fließt durch vier Hauptarme, in die er sich spaltet rc., stets mehr abgemagert, über Aarnheim, Ut- recht und Leyden zuletzt als ein schwacher Bach in die Nord- see aus. Der erste Arm, die Waal genannt, gehet gleich beim Eintritte des Rhein in die Niederlande von ihm ab, und fällt bei Gorkum in die Maas (Biesbosch). Der zweite Arm heißt die neue Bssel; diese gehet bei Aarn- h ci m ab, und fließt, durch die a lt e P ss e l verstärkt, bei Kämpen in die Zuidersee. . N Der dritte Arm ist der Leck: dieser gehet bei Wyck vom Rhein ab, und stürzt stet) vstl. von R otl erd a m in die Maas. Der vierte Arm endlich heißt die V e ch t; sie fließt bei Utrecht ab, und gehet nordwärts in die Zuidersee. 2) Die Maas kommt aus Frankreich, stießt an den Städten Namur, Lüttich und Mastricht vorüber, und dann auf eine lange Strecke unweit der östl. Grenze der Niederlande hin. Unter Nimwegen gehet sie westlich, nimmt bei Gorkum die Waal auf, und heißt jetzt Merwe. Bei Rotterdam erhält sie durch die Vereinigung des Leck wieder den Namen Maas, und falls endlich in die Nordsee. 3) Die Schelde kommt ebenfalls aus Frankreich, fließt an den Städten Tournay, Gent und Antwerpen vorbei, und theilt sich unterhalb der letzten in 2 große Arme, die Oster-" und Westerschelde genannt, die sich in die Nordsee ausmünden. Landseen sind in den Niederlanden sehr zahlreich, besonders in den nördl. Theilen. Der größte und bekannteste ist das Haar- lem er me er bei Amsterdam.

5. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 61

1832 - Kempten : Dannheimer
Die Niederlande. 61 Auch Kunst- und Wissenschaft, besonders Philologie, so wie die Mahler- und Kupferstecherkunst stand immer in hoher Blüthe. Der ^Handel der Niederländer erstreckt sich in den neuesten Zeiten wieder über den ganzen Erdkreis. §.9. Einwohne r. n) Abkunft: Zwei verschiedene Hauptvolksstamme bewohnen dieß Land, nämlich: die Wallonen oder Belgcn (über 5'600.000) von französischem Stamme, welche die Süd- provinzen, und die Holländer oder Bataver, von deutscher Abkunft, welche die Nordprovinzen bewohnen. Außer diesen gibt es gegen 160.000 Friesen, über 300.000 Deutsche und fast loo.ooo Juden. b) Sprache: Die Sprache der Holländer ist die hollän- dische, eine veredelte Mundart der plattdeutschen; die Belgier reden theils flamändisch, eine schlechte Abart des Holländischen, theils wallonisch, eine Mischung aus Französischem, Flamändi- schem und Spanischem. c) Religion: Die Holländer sind fast durchaus reformir- ter, die Belgier abech sämmtlich katholischer Kirche. Auch leben viele Lutheraner, Mennoniten, Wallonen, Remon- stranten, Anabaptisten und Juden im Lande. §. 10. Versassi! n g. Die holländischen und die belgischen Provinzen bilde- ten vom 24. Aug. 1815 bis zum verhängnisvollen 26. Aug. 1850 rc. ein vereinigtes Königreich, das Königreich der Nieder- land e genannt, mit einer auf die männliche und die weibliche Linie erblichen, und durch die Generalstaaten, die sich in 2 Kammern theilten, eingeschränkten Krone. Der König residirte abwechselnd in Brüssel und im Haag. Der Kronprinz heißt Prinz v 0 n O r a n i e n. Als Groß Herzog von Luxemburg war der König der Niederlande auch Mit- glied des deutschen Staatenbundes. §.11. E i n t f) c i l u n g. Das Königreich der,Niederlande war bisher in 17 Provinzen abgetheilt, von denen 8 auf Holland, und 9 auf Belgien kommen. Die holländischen Provinzen sind: * 1) Provinz Holland, in Nord - 5) Provinz Obcr - Yssel, und Südhvlland unter abgetheilt, 6) » D r e n t h c, 2) Provinz Teeland, 7) » Groningen, und 3) » U t r e eh t, 8) » F r i e 6 l a u d. 4) » Geldern, Die belgischen Provinzen sind: 1 ) Provinz @ ü d b r a b a n t, 6) Provinz N a m u r, 2) » Antwerpen, 7) » Henuegau, 5) » Nordbrabant, 8) » Ostflander 11, und 4) » Lim bürg, 9) » W e stfla nde rn. 5) » Lüttich,

6. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 63

1832 - Kempten : Dannheimer
Die Niederlande. 03 dieß Land in folgende Inseln: Schouwen, Tholen, Nord beveland, Südbeveland und Walch eren. Middelburg, auf der Insel Walcheren, feste Hstdt. der gan zen P rovinz, mit einem v ortrefflichen Ha fen, Sch issö- werften, und bedeutender Handlung. Vliessingen, auf derselben Insel, und am Ausfluß der Wcster- schclde, sehr starke Festung mit einem Hasen sur Lo Kriegs- schiffe, und großen Secmagazinen. 3) In der Provinz Utrecht: Utrecht, am Rhein, östl. von Leyden, freundliche Hstdt. mit einer Universität und berühmten Gewehr fab riken. Utrechter-Union der 7 Provinzen gegen Spanien 1579. Amersfoort, östl. der vorigen, wohlgebaute Stadt mir berühm- ten Glash üttru und starker Handlung. 4) In der Provinz Geldern: Nimwegen, an der Waal, große und starke Festung und eine der ältesten Städte in den Niederlanden, Hstdt. der Provinz mit einer reichen Sammlung von röm. Alterthümern. Aarnheim, nördl. der vorigen, am Rhein und unweit des Abflus- ses der neuen Assel, sehr feste Stadt mit einem Flußhafen und guter Handlung. 5) In der Provinz Ober-Assel: Zwolle, nördl. der vorigen, unweit der Assel, feste Hstdt, der Provinz, mit bedeutender Handlung, und dem nahen Ag- netenberge mit schönen Promenaden. Kämpen, am Einfluß der Assel in die Zuidecsec, feste Stadt mit bedeutender Fabrikation und Handlung. 6) In der Provinz Dcenthe: Assen, nordöstl. von Zwolle, Hstdt. der Provinz, die auf dem Canal, der von hier in die Zuidersee führt, großen Handel treibt. Kvv orden, an der kleinen Vechte im Südostcn der Provinz, feste Stadt, ganz mit Morast umgeben. 7) In der Provinz Groningen: Gröningen, nördl. der vorigen, feste Hstdt. der Provinz, mit einer Universität, einem Taubstummeninstitute, dem größten und schönsten Marktplatze in den Niederlanden, und blühender Handlung. Delszyl, am Dollart, kleine, aber sehr feste Stadt mit einem Hafen. 8) In der Provinz Friesland: Le uw arden, weftl. der vorigen, schöngebaute Hstdt. der Pro- vinz, mit einer Münze und blühendem Linnenhandel. Harlingen, au der Nordsee, Hafen- und Handelsstadt mit Salz. s i e d e r c i e u. Nicht ferne die Inseln: Vlieland, Schelling uni> A m e l a n d. B. Belgische Provinzen. ^ l) In der Provinz Sudbrabant: Brüssel, an der Senne und einem Scheldecanal, sehr große und schone Stadt und zweite k. Residenz mit 75.000 E., einem

7. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 133

1832 - Kempten : Dannheimer
Das Großherz ogthum Baden. 133 Künzelsau, am Kocher, weiter gen N., äußerst gcwerbige Stadt, und darum Klein-Nürnberg genannt. M e rg en th e i in, an der Tauber, im N. des Kreises, sehr srennd- liche Stadt und bis znin Jahr i80y die Residenz des Hoch- und Deutschmeisters, mit einem Lyzeum, herrlichen Schlosse, ei- nem neu entdeckten Gesundbrunnen, und starkem Wein b a u. O eh ri ng cn, im W. des Kreises, wohlgebaute Vtadt und H aup t- v r t aller fürstlich h o h e n l o h i sch c n Besitzungen mit einem schönen Schlosse und blühenden bürgerlichen Geiverben. (Vii.) Das Großhcrzogthum Baden. (Charte Nro. 14.) H. i. Lage, Grenzen und Größe. Baden liegt westlich von Würtemberg, und reicht in ei- ner starken Krümmung vom Bodensee bis über die Mün- dung des Nekars, ja rm Nordosten bis an den Main hinab. Grenznachbarn sind: im O. Würtemberg und Hohenzol- lern, im S. der Bodensee, die Schweiz und der Rhein, im W. der Rhein, welcher von Frankreich und Rheinbayern scheidet, im N. Hessen-Darmstadt und der bayerische Untermain-Kreis. Der Flächeninhalt betragt 272 d. □ M. und die Bevöl- kerung etwas über 1^188.000 Seelen. Im deutschen Bunde nimmt das Großherzogthum die siebente Stelle ein mit drei Stimmen im Plenum. Das Bundeskontingent beträgt 10.000 Mann, welche als zweite Division zum achtenheerhaufen stoßen. Obwohl Waden ohne Festungen ist, so hat doch die Rh ein li nie von Basel bis Mannheim große militärische Wichtigkeit. § 2- Boden und Gebirge. Längs des Rheinstromes entfaltet sich eine herrliche, ungemein fruchtbare Ebene; mehr landeinwärts aber erheben sich einige Gebirge, nemlich: 4) im S. der größte Theil des rauhen Schwarzwaldes; sein höchster Punkt ist der Feldberg, südöstl. von Frei bürg, 4670 F. hoch. L) Zweige des Odenwaldes, im Norden; am westl. Ende des Odenwaldes zieht sich von Heidelberg bis Darmstadt die bekannte Bergstraße hin. §. 3. Flüsse und Land secn. Baden ist sehr wasserreich, und bietet dem Handel treff- liche Wasserstraßen. Seine Hauptflüsse sind der Rhein, der Nekar, der Main und die Donau. 1) Der Rhein ist vom Bodensee an bis über Mannheim hinab fast immer Grenzfluß gegen das Ausland. Von seinen kleinern Nebenflüssen sind zu merken : die E l z mit dem Tr ei s a m, im S.; die Kinzi g und oie Mu rg, in dec Mitte, und die Pfinz im N. des Landes. 2) Der Nekar kommt schiffbar aus Würtemberg, und

8. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 62

1832 - Kempten : Dannheimer
62 Mitteleuropa. §.12. Ort s b e s ch r c i b u n g. A. Holländische Provinze n. 1) In der Provinz Holland: a) In Dorshollanv: Amsterdam, zu beiden Seiten der Amstel und an dem Bu- sen Ye (Ei), die größte und volkreichste Stadt des Kö- nigreiches, und nach London die wichtigste Handels- stadt in Europa, mit 200.000 E. verschiedener Confeffionen, der großen k. Residenz, sonst das Stadthaus, guten Kunst- und wissenschaftlichen Anstalten, einem großen und sichern Ha- fen, Zeughäusern, Schiffswerften, sehr blühenden Fa- briken (über 100 Zu ck e r sied er ei e n), und ausgebreiteter Schiff- fahrt und Handlung. Jenseits des Be das schöne und reiche Dorf Saardam oder Zaardam, durch Peter des Großen Zjahri- gen Aufenthalt berühmt. Haarlem, ivestl. der vorigen, unweit des Haarlcmcr-Meers, hüb- sche Stadt, durch ihren Blumen Handel berühmt. Edam, uördl. von Amsterdam, an der Zuidersce, niedliche Stadt die durch ihren Käsehandel einen Ruf erhielt. Alkmaar, weiter nordwärts, Stadt mit Seesalzbercituug und der größten K ä s e n i e d c r l a g e von ganz Holl a n d. Helder, Dorf auf der nördlichsten Spitze der Provinz. Gegen- über die Insel Texcl, durch die Straße Äkarsdiep vom Helder getrennt. Durch diese Straße gehen gewöhnlich die Schiffe aus der Nord- in die Zuidcrsee. b) In Kiishüllnno: Lenden, am Rhein, südwestl. von Haarlem, sehr große Stadt mit einer berühmten Universität, und dem H a u p t- W o l l c- und Tuch- markte von ganz Holland. Haag oder s'grafenhaag, unweit der Dünen der Nord- see, regelmäßig gebaute Stadt und erste k. Residenz, mit 4-9.000 E., einem prächtigenschlosse und einer äußerst kostbaren Na turalie nsammt ung. In der Nahe das Ge- hölz der Bosch mit dem k. Lustschlosse gleiches Namens, und an der Nordsee das Dorf Schevenin gen mit einem Seebade. Delft, südöstl. von Haag, an der Schie, große Stadt mit breiten Straßen, vielen Canälen und einer Artillerie-, Ingenienc- und Mari- neschule. Hugo Gcotius Geburtsort. Rotterdam, an der Maas, sehr große, und nach Amsterdam die wichtigste Handelsstadt, mit einem Hafen für die größ- ten Seeschiffe, und sehr lebhafter Fabrikation. Westlich vom B i e s b o s cd theilt sich die Maas in m e h r e r e A r m e, wodurch größere und k l e i n e r c I n scl n entstehen. Die bedeutend- sten sind ü B f s e l m o n d e, V v o r n, B e y e r l a n d, Steven und Over-Flakkc. Dortrecht, an der Merwe (Maas), sehr bedeutende Stadt mit einem Hafen, einer Münze, Secsalzsiederci und großer Handlung. Gor kn in, an der Waal, nicht weit von deren Ausfluß in die Maas (Merwe), feste Stadt mit bedeutendem Lachs fange. Hclvoetslnis, wcstl. der vorigen, ans der Insel Voorn, feste Seestadt und gewöhnlicher Ueberfahrtsort uach England. 2) In der Provinz Seeland: Die Ausflüsse der Schelde in die Nordsee zerschneiden

9. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 64

1832 - Kempten : Dannheimer
<) 4 ‘ Mitteleuropa. prächtigen k. Schlosse, dem noch prächtigern Pallaft der Generalftaaten, dem gothischen Rathhause, dem herrlichen Königsplatz, einer höhern Gewerbs- und Handelsschule, und we ltberü hmten Spitz en und Tape- te n m a n u f a k t u r e n. In der Näh? das herrliche k. Lustschloß Laeken. —Schreckenstage seit dem 26. Aug. 1850. ^ Südlich von Brüssel Waterloo und Belle Alliance, durch Nap o leo ns Besieg u n g am )8. Juni iöl5 berühmt. Löwen, vssb von Brüpel, große Stadt iuit einer Universität und großen Bierbrauereien und T ch m a n u fa k t u r e n. 2) In der Provinz Antwerpen: Antwerpen, nördl. von Brüssel, an der Schelde, Hftdt. der Provinz, und Festung ersten Ranges, mit einem großen Kriegsh äsen, der die größten Linienschiffe faßt, einem prächtigen Dom, herrlichen Kunftanftalten und Samm- lungen, und ausgebreiteter Handlung. Schreckensscenen am 27. Oct. 1850 durch das Bombardement der Holländer. Mccheln, südl. der vorigen, schöne Stadt und Sitz eines Erzbi- schvscs, mit einem schönen Dom und berühmten Spitzen- und L e i n w a n d m a n u s a k t u r c n. 5) In der Provinz Nordbrabant: Herzogenbusch, nordöstl. von Antwerpen, nicht gar weit von der Maas, sehr feste Hstdt. der Provinz, mit der herrli- chen Johanniskirche, einem Meisterwerke der Baukunst, und berühmten L e i n w a n d f a b r i k e n. Breda, südwestl. der voriger:, starke Festung in einer mora- stigen Gegend, die unter Wasser gesetzt werden kann. Bergen vp Zoom, südwestl. der vorigen, unweit der Oster- schclde, Hauptsestung iuit einem geräumigen Hasen. 4) In der Provinz Limburg: Mastricht, östl. von Brüssel, an der Maas, schön gebaute und sehr stark befestigte Hstdt. der Provinz. Die Stadt lie- fert vortreffliches Sohlleder, und hat in der Nähe uralte Steinbrüche, mit 20.000 verschlungenen unterirdischen Gängen, deren Umfang 6 M. beträgt. Venloo, nordöstl. der vorigen, an der Maas, feste Stadt, von morastigen Nieoerungen umgeben. Hier sollen die Bomben erfunden worden sein. 5) In der Provinz Lüttich: Lüttich, südl. von Mastricht, an der Maas, große, aber unre- gelmäßig gebaute Hstdt. der Provinz, mit einer Universi- tät, berühmten Gewehr- und Lederfabriken und nahen reichen Steinkohlengruben. Limburg, östl. der vorigen, aus einem Berge, Stadt mit wichtigen Tu ch m a n u s akt u re u und. großem Handel mit Käs (Limburger). Spa, südl. der vorigen, in einer wilden, rauhen Gegend, kleine Stadt mit einem sehr berühmten Sauerbrunnen. 6) In der-Provinz Namur: Na mur, südwestl. von Lüttich, an der Maas, Festung ersten Ranges und wohlgebaute Hstdt. der Provinz mit sehr blü- henden Flinten-, Messer-, Kupfer- und Lederfabriken.

10. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 234

1832 - Kempten : Dannheimer
234 Südeuropa. See den Namen führt. Obwohl reich an Fischen und Wasser- geflügel, verwüstet er oft durch Uebersch wem m ungen die Ufergegend. In der Nahe der Berg Velino. Aguila, weiter nördl., zwischen dem Velino und Gran Sasso, Stadt mit 7000 E. und einer Citadelle, die mehrere Straßen be- herrscht. Cbieti, östl. von Aguila, nicht weit vom Flusse Pescara, hüb- sche Stadt mit 12.000 Cr. und besuchten Messen. Chieti ist das alte Tcatc; daher der im Jahre 1524 hier gestiftete Te a ti n e r - Mönchs- orden. Sul mona, südl. von Chieti, wohlgebaute Stadt mit 6000 C., berühmt als Gcburtort des Qvidius, welcher hier eine Bild- säule hat. 3) In der Landschaft Apulien: Termo li, östl. von Sulmona, am adriatischen Meere, kleine Seestadt mit erheblicher Handlung. Hieher gehören auch die 5 kleinen trem irischen Inseln im adriatischen Meere, meist von Fischern bewohnt. Mausredonia, am Golf gleiches Namens, hübsche Stadt und Sitz eines Crz bi schoss, mit 5000 E., einem Hafen und Seesalz- b c r c i t u n g. Cannc, am Ofanto, südöstl. der vorigen, heut zu Tage nur ein Dorf, vor Alters das Städtchen Cannä, berühmt durch Hannibals groß- ßen Sieg 216 v. Chr. 53 sl_c i, feste Stadt am adriatischen Meere, mit 18.000 E., einem guten Seehafen und bedeutender Handlung. Brindisi, gleichfalls eine Seestadt, und Sitz eines Erz bi- sch oses, mit 6000 E. und einem versandeten Hafen. Der Ort hieß einst Brundusium, und war der gewöhnliche Ucberfahrts- 0 rt der R ö mer nach Gr i ech cn land. Lccce, südöstl. von Brindisi, nach Neapel die größte Stadt im Lande, und eine der schönsten Italiens, ganz von Ost i ven Wäl- dern umgeben, mit 20.000 E., aber Mangel an Ouellwasser. In den nahen Dörfern wohnen Griechen, die ihre Sprache und Sitten bei- behalten haben. Qtranto, weiter gen Südost, kleine, aber feste Seestadt mit 5000 E., einem Hasen und starker U e her fahrt nachgriechen land. Taranto, das alte Ta reu tum, am Golf gleiches Namens, an- sehnliche Stadt mit 18000 E., und einem großen, aber schlechten Ha» fen. Häufige Taranteln. 4) In der Landschaft Calabrien: Cassano, westl. vom Golf von Taranto, hübsche Stadt mit 6000 E. In der Umgegend wohnen viele Griechen, und bei dem südl. gelegen Städtchen Bisignano viele stalbanier. Cosenza, südl. der zwei vorigen, am Fluge Crati, wohlgebaute Stadt mit 15.000 E., blühender Fabrikation von Stahl - und Eiscn- waarcn, und Handlung damit. Pizzo, am Golf von Santa Eufemia, kleine Stadt mit 5000 E. Hier wurde am 8. Oct. 1815 der ehemalige König Murat ergriffen, und bald darauf hingerichtet. Reggio, an der Straße von Messina, vor Alters Reggium, regel- mäßig gebaute Stadt mit 17.000 E., einem Hasen und lebhafter Handlung. Der Ort ward durch das schreckliche Erdbeben von 1763 fast gänzlich zerstört.
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