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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 36

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 36 — vereinigten, ging er mehr stromaufwärts zum zweitenmal 54 v. Chr. über den Rhein, um die Germanen zu schrecken. Die Ubier^) zeigten ihm den Weg zu den Sueveu^); er fand aber auch die dortige Gegend leer geladen, und mußte von einer weiteren Verfolgung in die Wälder, wohin die Bewohner sich und das Ihrige in Sicher- heit gebracht hatten, abstehen. Als ganz Gallien unterworfen und der Grenzfluß, der Rhein, mit römischen Befestigungen versehen war, dachte der Kaiser Augustus, um die Grenzet zu schützen und zur Ausdehnung des Reichs an die Unterwerfung der freien Germanen vom Rhein bis zu der Weser und darüber hinaus bis zur Elbe. Sein Stiefsohn, der tapfere und vielgeliebte Feldherr in Gallien und ani Rhein, Drusus, zeigte in 4 Feldzügen 12—9 v. Chr., die er in das Innere von Germanien machte, den Weg zu seiner Unter- jochung. Zuerst verheerte er die Gaue der Usipeter, Tenk- terer, Mattiaker und Sigambrer, zog sich aber, als sich die Brnkterer und Chauken mit ihm verbanden, zurück und machte einen Versuch zur See. Er hatte zur Verbindung des Rheines mit der Zuydersee den noch heute sogenannten Drnsnskanal bauen lassen und fuhr durch denselben mit einer ans dem Rhein gebauten Flotte in die Nordsee bis an die Mündung der Ems, besiegte dort die Brukterer und schloß mit den an der Küste von der Ems bis zur Elbe wohnenden Chauken ein Bündnis. Im zweiten Feldzuge ging Drusus bei Castra Vetera (dem nachmlaligen Xanten) über den Rhein und drang nach Unterwerfung der Usipeter zu den Cheruskern bis an die Weser vor, von deren Überschreitung ihn die Nähe des Winters und Mangel an Lebens- mittel abhielten. Beim Rückzug erlitt er in einem Gebirgspässe einen Überfall von den oben genannten sechs Völkern und geriet mit seinem Heere in die größte Gefahr. Aber die Unvorsichtigkeit der beutegierigen Deutschen und die Kriegszncht und Tapferkeit seiner 4) im Süden, dann von den Sueven verfolgt, am linken Rheinufer in der Gegend von Köln. 5) Name für die im Völkerbunde mit einander vereinigten Germanen im Westen der Elbe.

2. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 111

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 111 — tragen. Hier hat er sich von Herzen wohlgefühlt, so daß er später oft sagte: „Zu Wetter habe ich das Glück der Einsamkeit genossen. Ich hänge an der schönen Gegend mit Liebe." Tnrch andere Aufträge wurde er im folgenden Jahre diesem Kreise wieder entführt, kehrte jedoch 1788 zurück als Direktor der Kriegs- und Domänenkammern zu Kleve und Hamm, und besonders mit der Leitung des Fabrikwesens, dem Wasserbau au Rhein und Ruhr und dem Straßenbau beauftragt. Tas größte Verdienst, wel- ches er sich während seiner Wirksamkeit in Hamm erwarb, war die Vollendung der seit Jahren bereits in Angriff genommenen Schiffbarmachuug der Ruhr, um den Salzreichtum und die Kohlen der Mark den Niederlanden zuzuführen. Stein bereiste, bevor er Hand an das große Werk legte, Salinen in Süddeutschland, den Neckar und mehrere schiffbar gemachte Flüsse in Südfrankreich. Sogar an eine Verbindung von Ruhr und Lippe durch eine Wasser- straße dachte er. Außerdem sorgte Stein während seiner vierjähri- rigen Amtswirksamkeit für die Herstellung von 150 Kilometer neuer Chausseen in der Grafschaft Mark, wobei er das Werk mit fol- chem Eifer betrieb, daß er bisweilen bis zu 30 000 Mark aus eigenem Vermögen an Vorschüssen hergab. Er blieb bis zum November 1793 in Hamm und siedelte dann als Kammerpräsident nach Kleve über. Bald darauf wurde er Oberpräfideut derjenigen westfälischen Länder, die damals schon im Besitze Preußens waren. In dieser Stellung konnte er so ziemlich alles zur Ausführung bringen, was ihm zum Wohle der ihm anvertrauten Provinzen erforderlich schien. Tie trefflichen Eigenschaften seines Geistes und Herzens traten jetzt erst recht hervor. Sein klarer Verstand, seine Redlichkeit und Offenheit, selbst Königen und Fürsten gegenüber, seine nnermüd- liche Thätigkeit, seine Fürsorge für alle Unglückliche und Notleidende, seine wahre, ungefärbte Gottesfurcht gewannen die Herzen aller, die ihm untergeben waren, wenn er sie auch mit großer Strenge zu pünktlicher Pflichterfüllung anhielt. — In Hamm hielt er sich alljährlich einige Monate auf. In einem gewöhnlichen Reisewagen kam er an; aber sogleich hieß es in der ganzen Stadt: „Er ist

3. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 141

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 141 — samtbevölkerung beträgt 22 289. Die günstige Lage an beiden Seiten des Flusses, die Haupteisenbahnen nach Hannover und Bremen, nach Köln, die Kleinbahn nach Uchte, die guten Chansseen nach allen Seiten, die mächtige Weserbrücke und die bunte Brücke, der letztere Name entweder, weil sie früher rot angestrichen war, oder als Buten = Außenbrücke, alles erleichtert das Gewerbe, den Handel und Verkehr. Eine große Anzahl Tabak- und Cigarren-Fabriken, mehrere Brauereien, Glasfabriken und wichtige andere Industrie-- anlagen zeigen den gewerblichen Aufschwung der Stadt. Die Umgebung hat manche Reize; besonders der Höhenrücken nördlich am linken Weserufer mit den Gartenanlagen auf dem Rosethale, der Lust und dem Feldschlößchen, nach Osten die Chaussee nach Vückeburg mit der Aussicht auf den Nordabhang der Wefer- gebirgskette, am meisten aber der Weg nach der Porta rechts- und linksseitig der Weser; nach Porta-Barkhausen führt uns eine sehr viel benutzte Damps-Straßenbahn nach dem Kaiserhofe zum Auf- stieg auf das Kaiserdenkmal und den Wittekindsberg. Nördlich von Minden liegen am rechten Weserufer die Kirch- dörfer Tankersen, das eine Heilquelle besitzt, mit 1355, Lahde mit 616, Windheim mit 877, Heimsen mit 655 Eingesessenen im Amte Windheim. Dankersen soll seinen Namen erhalten haben, als Ludolf, der siebenunddreißigste Bischof von Minden (1295—1304), die Grafen von Lippe und von dem Berge durch den tapferen Beistand der Mindener Bürgerschaft in der Sandfurt besiegt hatte. Er ließ dort eine Kapelle erbauen, darinnen dem Höchsten durch Gebet und Gesang gedankt werden sollte. Aus den dabei gebrauchten Worten: „den Tank wir singen" entstand Dank-wir-sen, Dankersen. Bei Windheim, so erzählt die Sage, gewann Karl der Große eine Schlacht gegen Wittekind. Nach einem Gelübde vorher erbaute er die nach drei Windrichtungen gelegenen Kirchen zu Windheim, Oren- stadt, Buchholz. In der Kirche zu Windheim befindet sich noch über dem Eingange zur Kanzeltreppe ein bemaltes Holzbildnis des Kaisers mit Schwert und Schild; darunter die Unterschrift: Carolus M. fundator Ecclesiae — Karl der Große, Stister der Kirche. Im ganzen Amte ist namentlich nahe der Weser fruchtbarer

4. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 22

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 22 — wurde. Diese Wasserstraße, die, bei der Stadt Dortmund be- ginnend, bis Meppen an der Ems reicht, heißt der Dortmund-Ems- Kanal. Er ist sür den Handel von großer Bedeutung, weil er den Verkehr zwischen Westsalen und den Häsen an der Ems der- mittelt. Zwischen dem Gebiete der Ems und des Rheins, gleichfalls der Nordsee zu, fließt auf engem Gebiete die Vechte nebst zwei Nebenflüssen. Sie entspringt ans den Baumberger Höhen, durchzieht die Kreise Koesseld, Ahaus, Steinfurt in einer Länge von 30 km, dann Hannover und Holland und mündet in den Znider- (Süder-) See, einem südlichen Busen der Nordsee. Ihr lehmhaltiges Wasser erzeugt die üppigsten Wiesen an ihren Usern. In Hannover ist sie schiffbar und durch einen Kanal mit der nicht fernen Ems ver- buudeu. Von den Bergen ihres Ursprungs kommt ihr links die Steinfnrter Aa — Burgsteinfurt liegt an ihr, unterhalb des Aus- tritts aus Westfalen und rechts die Dinkel mit der Stadt Gronau auf holländischem Gebiete zu. Der Rhein verdankt 7 Flüsse nnsrer Provinz, von denen südlich drei in kürzerm: Lahn, Sieg, Wupper, vier nördlich im längern Lauf: Ruhr, Emfcher, Lippe, Alte Assel rechtsseitig münden. Das Rheinsystem erfüllt, mit Ausnahme des Nordostens, ganz Westfalen. Tie Lahn entspringt am Südabhange des Ederkopses im Rot- Haargebirge, aus dem Keller eines 602 m hochgelegenen Jägerhauses, des Lahnhofes, fließt östlich durch die Kreise Siegen und Wittgen- stein, in letzterem bei der Stadt Laasphe vorbei, tritt dann mit einem weiten Bogen nach Südwesten in die Provinz Hessen-Nassau ein, wo sie, an Marburg, Gießen und Ems vorüber, bei Lahn- stein mündet. Ihr Thal ist von großer Schönheit und Anmut. Die Sieg kommt von der Nordseite des Ederkopses, aus dem 603 m hoch gelegenen Siegbrunnen, von der sogenannten Sonnen- spitze. Sie durchfließt, erst nach Westeu, dann nach Südwesten ge- wandt, den Kreis Siegen, dessen gleichnamige Hauptstadt an ihr liegt, nimmt dort die von Norden kommende Ferndorf und jenseits der westfälischen Grenze die Heller, welche dem südlichsten Teil West- falens angehört, auf und mündet nach einem längern westlichen

5. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 27

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 27 — licher Richtung, berührt nur öde Gegenden und mündet unterhalb Lippstadt. An seinem Mittellauf liegt Delbrück. Zwischen der Lippe und dem Haustenbache dehnt sich die Böker Heide aus, die aber durch Kanalisierung fruchtbar gemacht ist. Ter andere Zufluß, die Stever, entspringt auf den Billerbecker Bergen, nahe bei Billerbeck, durchfließt die Kreise Münster, Lüding* hausen, Koesfeld im flachen Lande und mündet bei Haltern. An ihrem mittleren Laufe liegt Lüdinghausen, am unteren Olfen. Als Beiflüsse kommen ihr zu von links die Fnnne, von rechts der Klosterbach und der Henbach. Der siebente westfälische Nebenfluß des Rheins, die alte Assel, entspringt südlich von der Stadt Borken, tritt aber bald ans dem gleichnamigen Kreise in die Rheinprovinz und bildet später die Grenze zwischen beiden. An dieser Grenze liegt im Kreise Borken die Stadt Anholt. Dann fließt die Alte Issel durch Holland und mündet in die Neue Assel, einem Rheinarme, der zum Dollart führt. Auf holländischem Gebiete nimmt sie von Westfalen drei Zu- flüsse auf, die Bocholter Aa, welche bei Borken entspringt und durch diesen ganzen Kreis zieht; die Berkel, welche aus den Baumbergen kommt, unter der Ludgeruskapelle bei Billerbeck her die Kreise Koesfeld und Ahaus durchzieht und an der Billerbeck, Koesfeld, Stadtlohn und Vreden liegen; die Ahauser Aa. aus dem gleichnamigen Kreise, an der Ahaus liegt und die beim Eintritt ins Holländische den Namen Schiepbeck (Schiebe-ibach) annimmt. 5. Staatliche Zusammensetzung und Einteilung der Provinz Westfalen. Am 1. Oktober 1865 vollendete sich ein halbes Jahrhundert, seitdem die Provinz Westfalen mit dem Königreiche Preußen ver- einigt worden war. Es war eine Zeit des reichsten Segens für die Provinz gewesen. Industrie und Handel, Gewerbe und Land- bau hatten sich mächtig gehoben; Bildung, Kunst und Wissenschaft

6. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 528

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 528 — lisch, 4 jüdisch, und mit den beiden Land- und evangelischen Kirchen- gemeinden Breckerfeld von 1984 und Dahl von 1884 Eingesessenen aus. Breckerfeld hat mehrere Eisenanlagen. Aus den noch übrigen Ämtern seien noch in Enneperstraße die Landgemeinde Westerbauer mit 3237 und in Bommern die gleichnamige Land- und evangelische Kirchengemeinde mit 3579 Ein- gesessenen ausgeführt. Unweit des Dorfes Westerbauer liegt Harkotten, das Stamm- gut der Familie Harkort. Der berühmteste ist Friedrich Harkort, geboren am 22. Februar 1793. Er gründete viele Hüttenwerke, drang auf Erbauung von Eisenbahnen, förderte die Dampfschiff- fahrt des Rheins, rief eine Spar-, Beamten- und Jnvalidenkaffe ins Leben, wirkte 1848 bis 1872 als Volksvertreter und wandte als solcher der Volksschule und ihren Lehrern seine besondere Für- sorge zu. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in stiller Zurück- gezogenheit auf dem Gute Hombruch, Kreis Hörde, in der Land- gemeinde Kirchhörde, wo er eine Fortbildungsschule gründete. Er starb am 6. März 1880 und wurde auf dem Familiengute am Fuße des Alten-Stammes beerdigt. Eine schmucklose dorische Säule mit einer Urne ist sein Denkmal, entsprechend seinem schlichten, aber kraftvollen Charakter, dessen Wahlspruch war: „Das Leben ist nichts ohne die Treue." Ein noch beredteres Andenken bietet auf der Höhe selbst über einem Sockel von grünen Sandstein- quadern ein von seinen Verehrern ihm errichteter zinnengekrönter Turm und wohl noch mehr die jährliche Abhaltung von Turn- spielen am 3. Sonntag im August am Harkotseste, eiue Art Olympischer Spiele, denen auch der Eichenkranz als Belohnung nicht fehlt. 14) Im Kreise Iserlohn. Der Kreis Iserlohn, nördlich von den Kreisen Hörde und Hamm, östlich von Arnsberg, südlich von Altena, westlich vom Landkreise Hagen begrenzt, liegt in dem Winkel, den die Ruhr mit der Lenne bildet und hat eine Ausdehnung von 3331/2 qkm. Durch das saarländische Gebirge mit dem Balverwalde und dem

7. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 501

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 501 — seinen Blick auf Emden gerichtet und schon damals die Absicht gehabt, diese Stadt durch einen Wasserweg mit dem märkischen Lande zu verbinden und damit zur Hebung desselben beizutragen. Ich bin der festen Überzeugung, daß es auch dieser Stadt gelingen wird, in Verbindung mit Dortmund und weiterhin mit dem Hinter- lande, welches sich daran schließt, wieder einer guten, großen Zu- kunft entgegen zu gehen. Ich weiß auch, daß in den großen Hansestädten der Nordsee bereits Bewegungen im Gange sind, die, wenn sie zur Ausführung kommen sollten, für den Dortmund-Ems-Kanal die größte Zukunft versprechen. Wir dürfen nicht vergessen, daß die stets wachsenden Bedürfnisse unseres Lebens auch größere und leichtere Wege verlangen, und als solche müssen wir neben den Eisenbahnen die Wasserstraßen betrachten. Der Austausch der Massengüter im Binnenlande, der vor allen Dingen auch der Landwirtschaft zu gute kommt, läßt sich nur auf dem Wasser bewerkstelligen; und so hoffe ich, daß die Volksvertretung, diesem Gesichtspunkt nachgebend, mich in die Lage versetzen wird, hoffentlich noch in diesem Jahre meinem Lande den Segen dieses Kanals zu Nutzen und zu teil werden zu lassen. Infolge dessen hoffe ich auch von ganzem Herzen, daß diese so reich aufblühende und, wie man überall beobachten kann, vor- wärts schreitende Stadt zu einer neuen ungeahnten Zukunft sich emporschwingen wird, und daß sie sich den alten Hansa-Tradi- tionen entsprechend entwickeln wird. Was damals als Rückhalt der Hansa fehlte, ein starkes, ge- eintes, einem Willen gehorchendes Reich, haben wir durch die Gnade des Himmels und die Thaten meines Herrn Großvaters wieder errungen, und diese Macht soll auch für dieses große Werk mit voller Wucht eingesetzt werden. Dafür werde ich stehen!" ■„An altehrwürdiger Stätte, im Rathaussaale, in einer Stadt, an Geschichte, an schönen und schweren Tagen, an Freude und Leid reich, erhebe ich den Pokal, von deutscher Schmiedekunst gefügt, gefüllt mit deutschem Naß, um von ganzem Herzen der Bürgerschaft meinen

8. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 54

1913 - Minden i.W. : Hufeland
— 54 — Ahaus mit Ahaus, Vreden, Stadtlohn und Gronau; Steinfurt mit Burgsteinfurt und Rheine. Im Nordosten des Bezirks liegt Tecklenburg mit Tecklenburg, Lengerich und Ibbenbüren. iv. Verkehrswege im Regierungsdezirk Mllnlter. Der Regierungsbezirk Münster hat mehr Wasserwege als der Regierungsbezirk Minden. Von den Flüssen sind die Lippe und die Ems, letztere von dem Dorfe Greven im Kreise Münster ab, schiffbar. Dazu ist die Hauptstadt schon seit langer Zeit durch einen Kanal mit der Vechte verbunden. Er heißt der Münstersche Kanal und führt von der Münsterschen zur Steinfurter Aa; doch hat er wegen Mangel an Wasser und auch an Fracht wenig Bedeutung. Viel wichtiger ist der Dortmund-Ems-Kanal, der aus der reichen Kohlen- und Jndustriegegeud von Dortmund durch die Ostecke des Kreises Recklinghausen und dann durch die Kreise Lüding- hausen, Münster und Tecklenburg und weiter in der Nähe der Ems durch die Provinz Hannover zum Dollart, einem Busen der Nordsee, führt. Bei Henrichenburg im Kreise Recklinghausen ist ein Schiffshebewerk. Da hier zwischen dem Hauptkanal, der bis Herne geht, und dem Stichkanal, der nach Dortmund abzweigt, ein Höhenunterschied im Wasser- spiegel von 16 in vorhanden ist, so müssen die Schiffe von dem einen Kanal in den andern um eben soviel gehoben bezw. heruntergelassen werden. Bei Bevergen beginnt am Dort- mund-Ems-Kanal der neue Ems-Weser-Kanal, der sich von hier aus in östlicher Richtung durch die Nordostecke des Re- gieruugsbezirks hinzieht. Auch au E i s e n b a h n e n ist im Münsterlande kein Mangel. Von der Hauptstadt selbst gehen mehrere Schienenwege aus: südlich nach Hamm, östlich über Telgte und Warendorf nach Rheda, nordöstlich an Lengerich vorbei nach Osnabrück, nördlich nach Rheine, nordwestlich nach Burg- steinsurt und Gronau, südwestlich über Dülmen nach Haltern und von da weiter nach Wesel und mit einer Abzweigung nach Wanne. 'Auch Rheine ist Knotenpunkt. Die Bahn

9. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 78

1913 - Minden i.W. : Hufeland
— 78 — iy. Verkehrswege im Regierungsbezirk Arnsberg. Zahllos sind die Güter, welche die Zechen, Eisenwerke und sonstigen Fabriken des nordwestlichen Gebietes vom Regie- rnngsbezirke Arnsberg erzeugen. Zahlreich sind auch die Verkehrswege, welche diese Güter nach allen Richtungen hin fortfuhren. Schiffbar ist die Lippe von Lippstadt und die R n h r von Witten an. Zu diesen beiden natürlichen Wasserwegen kommen noch als künstliche der Dortmund- E m s - K a n a l, der von Herne ausgeht und einen Stich- kanal nach Dortmund entsendet, und der neue Ii h e i u - E m s - K a u a l, der von Herne aus zum Rheine geht. Reich ist das Ruhrkohlengebiet an Eisenbahnen. Nach allen Richtungen hin ist es von Schienenwegen durch- kreuzt. Auch die Hauptbahnstrecke Berliu-Cöln, die wir schon in den Regierungsbezirken Minden und Münster kennen lernten, führt hindurch. Sie tritt bei Hamm in den Bezirk Arnsberg hinein und geht über Camen, Dortmund, Herne, Wanne und Gelsenkirchen dem Rheine zu. Eine andere bedeutende Linie kommt von Altenbeken und Paderborn und geht über Lippstadt, Soest, Werl, Unna, Schwerte, Hagen und Schwelm in die Rheinprovinz hinein. Ihr schließt sich in Schwerte eine dritte Strecke an, die über Niedermarsberg und dann durch das Ruhrtal über Meschede, Arnsberg und Neheim kommt. Armer ist der Süden an Verkehrswegen. In ihn führt die Ruhr-Siegbahu von Hagen aus durch das Lennetal nach Hohenlimburg, Altena und dann weiter über Siegen hinaus. Davon zweigen sich mehrere Schienenwege ab, einer über Hilchenbach und Laasphe in die Provinz Hessen-Nassau hinein. Auch das Volmetal hinauf fahren Züge von Hagen ab nach Lüdenscheid und weiter. Außer den Eisenbahnen dienen zur Beförderung der Per- sonen die e l e k t r i s ch e n B a h n e n , die nicht nur die Straßen der größeren Städte des reichen Jndnstriebezirkes durchkreuzen, sondern auch die Orte miteinander verbinden, so daß man bequem und schnell überall hinkommen kann.

10. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 56

1906 - Minden i.W. : Volkening
— 56 — von dem einen Kanal in den andern um eben soviel gehoben bezw. heruntergelassen werden. Auch an Eisenbahnen ist im Münsterlande kein Mangel. Von der Hauptstadt selbst gehen sechs Schienenwege aus: südlich nach Hamm, östlich über Telgte und Warendorf nach? Rheda, nordöstlich an Lengerich vorbei nach Osnabrück, nördlich nach Rheine, nordwestlich nach Burgsteinsurt und Gro- nau, südwestlich über Dülmen nach Haltern und von da weiter nach Wesel und mit einer Abzweigung nach Wanne. Auch Rheine ist Knotenpunkt. Die Bahn von Münster her führt von hier weiter in die Provinz Hannover bis zur Stadt Emden an der Nordsee; eine andere führt über Ibbenbüren und Osnabrück nach Löhne, eine dritte über Burgsteinsurt nach Dorsten und dann in die Rheinprovinz hinein. Die große Bahnlinie Berlin- Cöln durchschneidet den Kreis Beckum und hat hier Ölde und Ahlen als Stationen, dazu Neubeckum, von wo aus eine Neben- bahn bis Beckum führt. Auch Gronau, Aharls, Coesfeld, Dül- men und Lüdinghausen sind durch einen Schienenweg verbunden, der südlich über die Lippe in den Regierungsbezirk Arnsberg geht. In gleicher Richtung zieht sich eine Bahn von Holland her über Borken und Dorsten nach Arnsberg hinein, von der sich noch eine letzte in Holland über Bocholt nach Wesel abzweigt.
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