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die Preise der Waren festzusetzen und ihre Geldangelegenheiten zu be«
sprechen und zu ordnen. Die Börsen kommen in Handelsstädten (Fruchtbörse
in Aachen) vor.
Schriftl. Ausg.: Welche Produkte des Regierungsbezirks Aachen werden
ausgeführt oder exportiert? Welche Artikel müssen eingeführt oder importiert
werden? Wie nennt man den Platz, wo zu bestimmten Zeiten Handelsartikel
zum Verkaufe ausgeboten werden? Welche Angelegenheiten werden an der
Börse geordnet?
Vii. Verkehrswege und Verkehrsmittel.
Um den Handel und das Gewerbe zu heben und auch den Anbau einer
Gegend zu erleichtern, sind gute Verkehrswege notwendig. Zu solchen rechnet
man: 1. Wasserwege (schiffbare Flüsse und Kanäle), 2. Landwege (Land-
straßen und Gemeindewege), 3. Schienenwege (Voll- und Neben-, sowie
Kleinbahnen), 4. Luftwege.
Einen schiffbaren Fluß hat der Regierungsbezirk Aachen nicht; im Jahre
1550 soll zuletzt ein Schiff auf der Rur in Jülich angekommen sein. — Da-
gegen hat der Bezirk nach allen Richtungen hin gut gebaute Landwege:
Kunststraßen oder Chausseen und Gemeinde- oder Kommunalwege. Die meisten
Kunststraßen gehen von der Bezirkshauptstadt aus: 1. die Cöln-Lütticher
(„große Straße von Paris nach Cöln") über Aachen, Aldenhoven und Jülich'
von hier führt eine Abzweigung über Titz nach Düsseldorf: 2. die Nochen-
Trierer über Montjoie und Bütgenbach; von hier führt eine Abzweigung nach
Malmedy: 3. die Aachen-Maastrichter über Baals, auch über Richterich,
Heerlen: 4. die Aachen-Roermonder über Herzogenrath, Geilenkirchen, Heins-
berg; 5. die Aachen-Duisburger über Alsdorf, Baesweiler, Setterich, Linnich,
Erkelenz, Gladbach: 6. die Aachen-Düren-Cölner: 7. die Aachen-Stolberger über
Brand und Eilendorf: 8. die Aachen-Eupener? 9. die Aachen-Luxemburger über
Bütgenback, St. 93ith. Folgende Landstraßen berühren die Bezirkshauptstadt
nicht: 1. die Cöln-Trierer über Münstereifel, Blankenheim, Stadtkyll: 2. die
Coblenz-Lütticher über Stadtkyll, Büllingen, Malmedy: 3. die Cöln-Malmedyer
über Gemünd, Schleiden: 4. die Cöln-Sittarder über Jülich, Geilenkirchen,
Gangelt und über Heinsberg, Tüddern. Außer diesen Hauptstraßen sind die
einzelnen Ortschaften meistens durch gute Kommunalwege verbunden. — Viele
Eisenbahnlinien durchschneiden den Bezirk. Die wichtigsten Strecken sind:
1. Aachen-Düren-Cöln. 2. Aachen-Herbesthal-Eupeu oder Verviers. 3. Aachen-
M.-Gladbach-Düsseldors oder Ereseld. 4. Aachen-Bleyberg-Verviers. 5. Aachen-
Maastricht-Brüssel oder Antwerpen. 6. Aachen-Jülich-M.-Gladbach. 7. Aachen-
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Montjoie- St. Bich oder Malmedy. 8. Düren-Jülich- 9. Düren-Neuß. 10.
Düren-Euskirchen. 11. Düren-Heimbach. 12. Lindern-Heinsberg. 13. Kohlscheid-
Würselen-Stolberg. 14. Stolberg-Jülich. 15. Stolberg-Walheim. 16. Euskirchen-
Gerolstein. 17. Call-Hellenthal. 18. Herzogenrath-Sittard. Den nördlichen Teil
des Bezirks, in dem Ackerbau, Viehzucht. Waldwirtschaft, Bergbau und Industrie
betrieben werden, wird die 36,1 km lange, mit 6,25 Million M. erbaute und
am 15. Dezember 1911 eröffnete Bahnlinie Jülich-Dalheim, dem allgemeinen
Verkehr mehr anschließen und namentlich die Aufschließung der reichen Stein-
kohlen- und Tonlager fördern. Zur Hebung des Verkehrs im südlichen Teile
des Bezirks wäre notwendig, daß die Vennbahn Anschlüsse erhielte an die Rur-
bahn über Heimbach hinaus nach Montjoie und an die Urftbahn über Hellen-
thal hinaus nach Bulgenbach. — In mehreren Kreisen des Bezirks hat man
zur Förderung des Verkehrs Klein- oder Industriebahnen angelegt ^Aachen-
Stadt und -Land, Geilenkirchen, Erkelenz, Jülich, Düren). Von den Verkehrs-
kräften sind zu nennen Last- und Zugtier (Pferd, Ochs, Esel), Dampf und
Elektrizität. — Durch den Telegraphen oder Fernschreiber, dessen Drahtleitung
an allen Eisenbahnen und auch an vielen Landstraßen zu sehen ist, werden
Mitteilungen und Nachrichten in wenigen Minuten auf große Entfernungen
gelragen. Das Telephon oder der Fernsprecher befördert nicht bloß den Verkehr
innerhalb einer größeren Gemeinde, sondern auch zwischen nahen und entfernten
Orlen. Die Funkentelegraphie dient vorzugsweise dem Verkehr zwischen Punkten,
von denen einer oder beide beweglich sind.
Eine schöne Veranstaltung, die den Verkehr schnell und sicher vermittelt,
ist die Post. Was befördert die Post? Was ist eine Brief-, Paket-, Geld-,
Personenpost? Was eine Boten-, Tauben-, Telegraphen-, Telephonpost?
Wo ist das nächste Postamt? Welche Personenposten gehen von deinem Wohn-
orte oder deiner Kreisstadt aus? Welche Orte berühren sie?
Schriftl. Ausg.: Wie viele Arten ron Verkehrswegen gibt es? Wie
heißen sie? Nenne die ältesten Landstraßen des Bezirks! Welche Eisenbahnen
durchschneiden den Bezirk? In welchen Kreisen des Bezirks gibt es Klein-
bahnen? Was befördert die Post? Gib die Landstraßen, Eisenbahnen und
Kleinbahnen deines Kreises an!
Viii. Die Bewohner des Regierungsbezirks.
Unser Regierungsbezirk zählte am 1. Dezember 1910 690 777 Einwohner.
Demnach kommen durchschnittlich auf ein qkm 150 Bewohner. Sie verteilen sich
nicht gleichmäßig auf den Bezirk. Die Bevölkerung ist dichter im Flach- und
Hügellande als in den Gebirgskreisen. Warum wohl? — Der Abstammung
nach gehören die Bewohner des Bezirks meistens dem deutschen Volke
an, etwa 12 000 Bewohner des Kreises Malmedh sprechen wallonisch.
Müllermeister, Heimaikunde.
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