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1. Freiburger Lesebuch - S. 24

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 24 — auch die Verteilung der Luftwärme in allen Jahreszeiten und der Wechsel der Windrichtung zwischen Tag und Nacht. Der nächtliche „Höllental-wind" bringt selbst im höchsten Sommer Linderung der Hitze und wohltuende Erfrischung. Wertvoll ist schließlich auch noch die so überaus schöne nähere Umgebung der ^-tadt in ihren malerischen Gegensätzen von Ebene, Berg und Tal, die das Wohnen in Freiburg so anziehend macht. 2. Wichtiger als das ist aber endlich die Lage der Stadt zum großen Verkehr. Am Fuß des Schwarzwaldes hin zieht sich, gesichert vor den Überschwemmungen des Rheinstromes, seit alter Zeit eine der zu allermeist benützten Straßen Deutschlands von Süden nach Norden, von Basel nach Frankfurt, die Italien und die Schweiz mit den Ufern der Nordsee verbindet. Wo auf diese Hauptstraße aus einem Schwarzwaldtal heraus ein Weg in ost-westlicher Richtung einmündet, da liegt jedesmal eine Siedelnng, eine Stadt, deren Bedeutung um so größer erscheint, je bedeutender und volkreicher das einmündende Tal und je bequemer die zu ihm führende Straße ist. Ein Vergleich von Müllheim, Staufen, Emmendingen, Lahr, Offenburg, Sichern zeigt das deutlich. Von Freibnrg weist das Höllental den Weg aus die Hochfläche des Schwarzwaldes und weiter längs Donau und Neckar ins Schwabenland. Das ist zwischen Basel und Offenburg der bequemste und kürzeste Übergang vom Rhein über das Gebirge nach Osten, und seit langen Jahrhunderten war er gleich wichtig im friedlichen Handelsverkehr wie in den Zeiten des Krieges. Daran erinnert deutlich genug der Name des Schwabentors am oberen Ausgang der inneren Stadt. In früherer Zeit umging diese wichtige Straße nach Schwaben das Höllental, das vor 1755 nur einen L-aumpsad und nachher einen schlechten Fahrweg besaß. Erst 1770 wurde dieser wesentlich verbessert, 1857 ward die jetzige Kunststraße, 1887 die Eisenbahn in Betrieb genommen. Der ältere Weg vermied die Schlucht mit ihren Gefahren, er hielt sich möglichst auf den Höhen und erreichte von Donaneschingen und Villingen her die Wasserscheide der Donau gegen den Rhein bet der „Kaltenherberge", ging dann zum oft verschanzten „Hohlengraben" und zum Turner, von wo ohne Mühe und Gefahr ins Tal der „Wagensteige" und zum sonnigen Talboden des „Himmelreichs" am Ausgang der wilden „Hölle" abgestiegen werden kannte. Dieser Hohenweg ist oft und scharf umkämpft worden. Zu feiner Deckung dienten einst die Schutzanlagen, die Freibnrg und feinen Schloßberg zu einer mächtigen Festung verbanden, und die um so wichtiger waren, als sie auch die Straße nach Breifach und den Rheinübergang dort beherrschten. Die Richtungen dieser Verkehrswege von Süd nach Nord und von Ost nach West sind in unserer friedlichen Gegenwart die gleichen geblieben, aus ihrer Bedeutung erklärt sich nicht zum mindesten die derzeitige Blüte der Stadt Freibnrg, die so glücklich am Schnittpunkt dieser Wege gelegen ist. Ludwig Keitmann.

2. Freiburger Lesebuch - S. 54

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 54 — 24. Treiburg und die fcisenbahn. Das Bedürfnis der Menschen nach Überwindung des Raumes ist sicher so alt als die Menschen selber. Ihm dienten jahrtausendelang die verschiedensten Arten von Fahrzeugen zu Land und Wasser. Im neunzehnten Jahrhundert aber gelang es, die Dampfkraft zur Fortbewegung von Wagen und Booten zu verwenden, und nun erfuhr das gesamte Verkehrswesen der Völker rasch eine großartige Umgestaltung. Ein amerikanischer Techniker mit Namen Fnlton befuhr im August 1807 mit dem ersten durch Dampf betriebenen Fahrzeug den Hudsonfluß. Neunzehn Jahre später ließ der Engländer Stephenson mit einer von ihm erfundenen Dampfmaschine den ersten Wagenzug laufen, der sechs englische Meilen in der Stunde zurücklegte. Damit beginnt die Geschichte des Eisenbahnwesens, das aus die Entwicklung der Menschheit noch stärker einwirkte als selbst die Erfindung der Buchdrucker-kirnst. Aus kleinen Anfängen bildete sich bald ein reger Wetteifer Deutschlands mit dem englischen Volke in der Benützung des neuen Beförderungsmittels. Von Nürnberg uach Fürth fuhr am 7. Dezember 1835 unter Kanonendonner der erste deutsche Bahnzug. Früh erkannte man auch in unserer Heimat den Nutzen einer solchen Einrichtung. Da war vor allem Minister Georg Ludwig Winter, der Sohn eines Pfarrers im nahen Prechtal. Der sprach im Landtag von 1838 feurige Worte zu den Volksvertretern, die zu Karlsruhe mit der Regierung die Gesetze machen und über die Ausgaben des Staates beschließen: Baden dürfe nicht zögern, aus Landeskosten eine Bahn längs des Gebirgs von Mannheim zur Schweizergrenze zu bauen. Der Landtag genehmigte dreizehn Millionen Gulden zur Ausführung des großen Unternehmens. Der tapfere Win 1 er aber sollte den Beginn des Werks nicht mehr erleben: wenige Stunden nach Schluß der denkwürdigen Verhandlungen erlag er einem Schlagfluß. Der Bau des Schienenwegs ging rasch vonstatten, und schon am 12. September 1840 konnte die erste Teilstrecke Mannheim—heidelberg dem Verkehr übergeben werden. Immer näher rückte die Bahn an Freibnrg heran, und am 31. Juli 1845, um die zwölfte Mittagsstunde, brachte ein Sonderzug den Landesfürsten, Großherzog Leopold, nebst dem Prinzen Friedrich, seinem Nachfolger in der Regierung, und mehreren Ministern. Die Lokomotive „Zähringen" wie die Personenwagen waren mit Blumen und Fähnlein reichlich geschmückt. Aus einem der Wagen tönte die Festmusik des Garderegiments. Freiburgs Bürgerschaft war tu freudigster Bewegung. Im Kaufhans gab die Stadt ihren Gästen große Tafel; die Museumsgesellschaft veranstaltete abends einen glänzenden Ball. Vollauf erfüllten sich die Hoffnungen, die alle Einsichtigen damals gehegt: die Eisenbahn bildete ein Segenswerk für Land und Volk. Von der Hauptstrecke aber liefen bald, gleich Ästen eines blühenden Stamms, weitere Linien, und heute ist unser Großherzogtnm nach allen Richtungen vom Dampfroß befahren. Ja, es drang dieses, durch großartige Berg-
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