Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Das Deutsche Reich.
207
abzulsen. Fr das Reich wurde es als einheitliche Staatsverkehrsanstalt eingerichtet und verwaltet. Die Staatstelegraphen (den ersten elektrischen Telegraphen erfanden Gan und Weber in Gttingen 1833) wurden in der Reichstelegraphen-Verwaltung vereinigt. Beide Verwaltungen wurden (1876) zum Reichspostamt verschmolzen. Der Post steht ausschlielich die Berechtigung zu, alle Briefe und Zeitungen politischen In-Haltes zwischen zwei Orten zu bernehmen. (Postzwang.) Sie hat durch die Einfhrung der Postauftrge ihren Wirkungskreis erweitert. Im Jahre 1867 wurde das Einheitsporto fr ganz Deutschland, 1870 die Postkarte, 1909 der Postscheckverkehr eingefhrt.
Das deutsche Postwesen umgestaltet und in allen Zweigen der Ver-waltung gehoben zu haben, ist das Verdienst von Stephans. Er ist der Schpfer des Weltpostvereins (1878), durch den der Postverkehr mit dem Auslande neu geregelt und erleichtert wurde.
Die berschsse der Reichspostverwaltung stieen der Reichskasse zu.
Bayern hat eine eigne Postverwaltung mit eignen Marken.
Der erste Fernsprecher (Telephon) wurde 1877 in Berlin eingerichtet.
Eisenbahnwesen. Die erste Eisenbahn wurde in Deutschland 1835 gebaut zwischen Nrnberg und Frth; es folgten die Strecken Leipzigdresden, Berlinpotdsam. Jetzt gehrt Deutschland zu den Lndern, die verhltnismig die meisten Schienenstrnge aufweisen (1910: etwa 50000 km, in Preußen Staatsbahnen 33000 km). Die deutschen Eisenbahnen sind berwiegend Eigentum der einzelnen Staaten, dem Reiche selbst gehren nur die Bahnen in Elsa-Lothringen. Die Verstaatlichung der preuischen Eisenbahnen hat Bismarck seit 1879 durchgefhrt.
Im Interesse des allgemeinen Verkehrs haben sich die Bundesregie-nmgeit verpflichtet, die Bahnen wie ein einheitliches Netz zu verwalten. Neubauten sind nach einheitlichen Normen herzustellen, ineinandergreifende Fahrplne, gleiche Betriebs- und Polizeireglements sind einzufhren.
Wenn es sich um die Verteidigung Deutschlands handelt, knnen durch Reichsgesetz Eisenbahnen auch gegen den Widerspruch der Bundes-glteder, bereit Gebiet sie durchschneiden, fr Rechnung des Reiches an-gelegt werden. Den Forderungen des Reiches fr Zwecke der Landesverteidigung haben alle Verwaltungen Folge zu leisten. Diese Kriegs-leistnngen sind durch Gesetz geregelt.
In den letzten Jahrzehnten hat man auch dem Bau von Wasser-straen grere Aufmerksamkeit zugewandt (Kaiser-Wilhelm-Kanal, Dort-mnnd-Ems-Kanal, Elbe-Trave-Kanal).
124. Die Reichsfinanzen. Alle Einnahmen und Ausgaben des Reichs mssen fr jedes Jahr veranschlagt und auf den Reichshaus-Haltsetat gebracht werden.
Zur Bestreitung aller gemeinschaftlichen Ausgaben dienen die aus den Grenzzllen, den gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern, aus dem Post- und Telegraphenwesen und der Reichserbschaftssteuer
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Extrahierte Personennamen: Weber Stephans Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Gttingen Deutschland Berlin Deutschland Nrnberg Berlinpotdsam Deutschland Elsa-Lothringen Deutschlands Dort-mnnd-Ems-Kanal Elbe-Trave-Kanal
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Rußland.
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Spanien war zu einer Macht zweiten Ranges hinabgesunken.
Den Habsburgeru fiel mit ihren Erwerbungen aus der spanischen Erbschaft die Aufgabe zu, die Verteidigung der Grenze gegen Frankreich von der Mndung der Schelde bis nach Oberitalien allein zu führen. Die Bevlkerung der Habsburgischen Monarchie war bis zum Ausbruch der Trkenkriege berwiegend deutsch gewesen, seitdem waren Ungarn und Sdslawen hinzugekommen, jetzt vermehrten Wallonen, Nord- und Sd-Italiener das Vlkergemisch.
C. Rußland.
Bisher hatte der Gegensatz zwischen den Knigreichen Schweden und Polen die Geschichte des Nordostens von Europa bestimmt, im Anfange des 18. Jahrhunderts wurden beide Mchte von Rußland beiseite ge-schoben. Dieses war bisher ein reiner Binnenstaat und von dem brigen Europa getrennt gewesen, fate nun Fu an der Ostsee, stellte die lange gesuchte Verbindung mit dem Westen her und warf sogleich seine gewaltige Macht in den Kmpfen der europischen Staaten mit in die Wagschale. In dem Kampfe um die Ostseeherrschaft (vgl. Teil V, 116) begann ein neuer Abschnitt, die politifche Gestalt des Erdteils erhielt ein anderes Aussehen.
27. Geschichte Rulands vor dem Regierungsantritte Peters des Groen. Die Russen, deren Sprache zu den slawischen Sprachen gehrt, wohnten nrspuglich am Dujepr, der Oka, Dna und dem Njemen, doch reichten ihre Wohnsitze an keinem der genannten Flsse bis zur Mndung.
Sie trieben Ackerbau, Viehzucht, Jagd und Fischerei, lebten in Drfern und Dorfgemeinschaften, hatten fr Notzeiten ringartige Wall-brgen angelegt und benutzten die bequemen Wege der schiffbaren Flffe zum Verkehr untereinander. Eine staatliche Organisation fehlte, das Nationalgefhl war auer etwa cm den Grenzen, Finnen und trkischen Nomadenvlkern gegenber, nur wenig entwickelt.
Frh fanden die Normannen (Warger) vom Finnischen und Rigaischen Meerbusen aus den Weg zu ihnen. Um 862 grndete Rnrik in Nowgorod am Jlmensee das Russische Reich; zwei seiner Mannen errichteten in Kiew ein Frstentum. Spter sehen wir es in viele sich befehdende Frstentmer zersplittert.
Bald darauf liefen die Normannen mit ihren Schiffen zum ersten-mal im Bosporus ein und legten sich vor Konstantinopel, wurden aber damals wie spter wiederholt zurckgeschlagen. Die griechischen Kaiser gewhrten ihnen jedoch Handelsvorteile, und so entwickelte sich ein leb-hfter Verkehr zwischen den Normannen und der groen Handelsstadt, von der das Christentum zu den Russen drang. Der Fürst Wladimir der Heilige befahl, da das Volk in Rußland getauft werde (um das Jahr 1000). Kiew wurde die heilige" Stadt.
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Extrahierte Personennamen: C._Rußland Peters
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Oberitalien Ungarn Schweden Polen Europa Europa Ostsee Drfern Nowgorod Jlmensee Russische_Reich Kiew Rußland Kiew
Aus der Geschichte des Altertums
Das Römische Kaiserreich und die Germanen.
Die Geschichte der europäischen Kultur hat beim Beginn unserer Zeitrechnung einen großen Abschnitt erreicht: hellenische Bildung und römisches Imperium herrschen fast überall an den Küsten des
Mittelländischen Meeres.
Wie ist nun aus dieser geschlossenen Kulturwelt die des Mrttelalters
und der Neuzeit hervorgegangen?
Gleich in den ersten vier Jahrhunderten nach Christi Geburt, der Zeit des sinkenden Altertums, bemerkt man mehrere tief eingreifende Änderungen:
1. Das Kulturgebiet erweitert sich räumlich. Die Gebrrgs-schrauke, die Süd- von Mitteleuropa trennt, wird überwunden, durch Kunststraßen erschlossen und der griechisch-römischen Kultur der Zutritt eröffnet. Das indogermanische Volk der Germanen tritt mit dieser Kulturwelt in eine nicht wieder gelöste Verbindung.
2. Die antike Kultur erfährt eine innere Umwandlung. Vom Orient ausgehend, erobert eine neue, monotheistische Religion die griechisch-römische Welt, ja sie überschreitet deren Grenzen und gewinnt die Barbaren.
Römer und Germanen in den beiden ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt. Anfänge des Christentums.
Um den Aufgaben, die das gewaltige Reich seinen Herrschern stellt, gerecht zu werden, schafft Angustus eine neue Verfassung, in der die wichtigsten Pflichten und Rechte der Staatsgewalt dem Priuzeps zufallen.
Die kaiserliche Regierung setzt ihre Kräfte mit Erfolg daran, die Verwaltung und Rechtspflege zu verbessern, die Sicherheit des Verkehrs zu steigern, dem Handel neue Wege zu öffnen, sozialen Schäden abzuhelfen.
Aber alle Wohltaten des kaiserlichen Regiments, die allerdings durch Willkürakte einzelner Machthaber beeinträchtigt werden, können den Verfall, zumal im religiösen und sittlichen Leben, nicht aufhalten.
Die noch nicht unterworfenen Gebiete an den Küsten des Mittelmeeres werden erobert und die Grenzen des Reiches weit nach Norden vorgeschoben. Hier stößt man auf die kleinen, aber kräftigen und sehr kriegerischen Völkerschaften der Germanen, die aus Norddeutschland nach Süden und Westen vorwärts drängen.
Den Versuch, die Reichsgrenze vom Rhein nach der Weser zu verschieben, gibt man nach einer schweren Niederlage endgültig auf; die Germanen bleiben frei.
Die Christengemeinden breiten sich trotz ihrer rechtlosen Stellung im Staate und trotz der Verfolgungen durch die kaiserlichen Beamten über das ganze Reichsgebiet aus und gewinnen beständig neue Anhänger.
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Extrahierte Ortsnamen: Christi Mitteleuropa Christi Norddeutschland Rhein