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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 39

1912 - Stadthagen : Heine
— 39 — erzeugten Waren, werden von den Landleuten wieder eingekauft (Zeugstoffe, Geräte, Maschinen usw.). Dieser Umtausch der Güter zwischen Stadt und Land heißt Handel (Händler, Kanslente). Der Handel kann Groß- und Kleinhandel sein. Die Großhändler (Fabrikanten) verkaufen Roh- und Kunstprodukte in großen Mengen. Manche Produkte werden innerhalb des eigenen Landes umgefetzt (Binnenhandel), andere nach Nachbarstaaten (Außenhandel) oder auch nach überseeischen Ländern (Welthandel). Einfuhr- und Aus- fuhrartikel! — Wie werden die Produkte befördert? Nenne Ver- kehrswege! Zähle Verkehrsmittel zu Wasser und zu Lande aus! Flüsse, Ströme, Meere sind natürliche, dagegen Landstraßen, Kanäle, Eisenbahnen, Fernschreib- und Fernsprechanlagen (Tele- graph und Telephon) künstliche Verkehrswege! Ortschaften. Aus dem unbewaldeten, stellenweise mit Heide- kraut bewachsenen Teile dieses steinigen Höhenrückens, auf dem einst eine heidnische Kultusstätte gewesen sein wird, liegt das alte Kirch- dors Bergkirchen. Der Ort dehnt sich seiner ganzen Länge nach auf der Höhe aus und ist deshalb weithin sichtbar. In seinem schmucken Kirchlein versammeln sich hessische, hannoversche und hiesige Staatsangehörige zu gemeinsamer Andacht. öergkirchen wird 1174 in einer Urkunde des Bischofs Auuo von Minden erwähnt, in der bestätigt wird, daß der Edelherr Basilius vom See (Wiedensahl) mit Einwilligung Herzogs Heinrich des Löwen dem Kloster Loccum 9 Hufen (je 30 Morgen) in „Berkerken" geschenkt hat (zwischen 1163 und 1170). Es hat eine Kirche, deren Anlage gleich vielen anderen unserer Gegend ins 11. oder 12. Jahrhundert zurückreicht, in die sogen, romanische Bauzeit (s. Kunstgeschichtliches). In späterer Zeit hat sie viele Bauveränderungen erfahren (Schiff romanisch, Choranbau gotisch, Turm Spätrenaissance). Die Lindhorster Chronik des Pastors Markus Antonius Notholdus vom Jahre 1625 berichtet, daß der Ort während des 30jährigen Krieges zweimal rein ausgeplündert sei und wüste und unbewohnt stehe. Eingepfarrt find die Schulorte Bergkircheu, Wölpinghausen und Wiedenbrügge; Schmalenbruch, Buschmauus Landwehr, Berg- hol, Spießingshol und Windhorn-, das hannoversche Dorf Winz- lar, das eine eigene Kapelle hat, deren Geistlicher der Pastor von Bergk. ist, und die beiden hessischen Dörfer Auhagen und Düdinghausen. Westlich von Bergkirchen liegt die Dorffchaft Wölpinghausen, nur 1^/2 km entfernt. Dieses Dorf breitet sich größtenteils am 8 Abhange des Höhenrückens aus, liegt daher versteckter.

2. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 44

1912 - Stadthagen : Heine
— 44 — der s Abdachung hält. Sie führt an zahlreichen Steinbrüchen vorbei und bringt uns auf steiler Seitenstraße nach Bad Rehburg, sowie nach Münchehagen und Loccum. Von Bergkirchen führt n eine Landstraße nach dem Flecken Hagenburg (5 Km). Auch die Dörfer Schmalenbruch, Wiedenbrügge und Winzlar sind mit Bergkirchen durch eiue chaussierte Straße verbunden. Nach S führt von der Höhe eine Chaussee über Sachsenhagen (2 Km) durch das Dühlholz nach dem Bahnhofe Lindhorst (von Sachsenhagen nach Bhf. L. sast 5 km). In Wölpinghausen zweigt eine Chaussee nach der Oberförsterei Spießingshol ab (2 km), wo der Schaumburger Wald seinen nördlichsten Punkt erreicht. Sobald diese Straße den Wald verläßt, teilt sie sich iu zwei nach Stadthagen führende Strecken, von denen die längere die langgestreckten Dörfer Pollhagen und Nordsehl, die etwas kürzere (10 km) Lauenhagen berührt. Seit Mai 1898 sind die Ortschaften im N unseres Landes dem Verkehr durch die Steinhnder Meerbahn angeschlossen. Woher ihr Name? Um die einzelnen Orte zu berühren und den Bodenschwierigkeiten auszuweichen, macht sie viele Windungen (Talweg zwischen Reh- burger Bergen und Wiedenbrügge! Berg). Die Steinhuder Meerbahn ist eine nebenbahnähnliche Kleinbahn ( Im Spurweite), welche von der Staatsbahn in Wnnstorf über Steinhude, Hagenburg, Rehburg und Stolzenau nach Uchte führt. (Von der rund 52 Km langen Bahn entfallen 39 km auf preuß. und 13 km auf fchaumb.-lipp. Gebiet.) In Ver- bindung damit steht die 6,5 km lange vollspurige Zweigbahn Wunstors- Mesmerode. Den Bau förderten die beteiligten Kreise, Gemeinden und einzelne Personen durch Zeichnung von Geldsummen, worüber denselben Anteilscheine (Aktien) ausgestellt wurden. Die Unternehmer bilden eine Genossenschast (Aktien-Gesellschaft). Sie tragen die Unterhaltung der Bahn und teilen sich in den Verdienst. Ein von sämtlichen Mitgliedern gewählter Vorstand versieht die Verwaltung. Aufg.: Nenne nach der Karte die von der Steinhuder Meerbahn be- rührten Ortschaften und schreibe diese Namen nieder I — Welche Rohstoffe dienen zum Bau unserer Häuser, zu unserer Kleidung und Nahrung ? — Wer beschäftigt sich mit der Ver- arbeitung dieser Naturgüter ? — Welche Güter werden in unserer Gegend erzeugt, aus anderen Gegenden eingeführt ? — Erkläre Binnen-, Außen- und Welthandel!

3. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 160

1912 - Stadthagen : Heine
— 160 — deutenden Umsatz haben. — Zur Förderung des Handels und der Industrie hat sich in nnsernt Fürstentums seit 1899 ein Handels- und Industriellerem gebildet, der seinen Sitz in Stadthagen hat. Von großem Einfluß auf die Entwicklung des Handels sind die Einrichtungen für den Verkehr, nämlich Wege, Bahnen, Post- anstalten, Banken n. dergl. Auf diesen: Gebiete ist unsere Heimat äußerst günstig gestellt. Mitten durchs Laud führt die uralte Heer- straße llou Miuden nach Hannoller, der „Heelweg llor dem Sand- llorde", unter der Fürstin Juliane (^ 1799) als Kunststraße llou der Klus bis Kobbensen (25,7 km) ausgebaut. Dallou zweigt auf dem rechten Weserufer in Minden eine andere größere Verkehrsstraße n ab, die sog. alte Poststraße, die der Weser nach Bremen folgt. In 8 Richtung erschließen Verbindungen llon Bückeburg und Stadthagen den Verkehr mit dem Wesertal und dem Fürstentum Lippe-Detmold. Von all diesen bedeutenderen Verkehrswegen geht ein ausgedehntes Netz guter Landstraßen und Wege aus, das immer mehr llerlloll- ständigt wird. Früher standen unsere Wege in keinem guten Rufe, heute aber sind sie so kunstgerecht ausgebaut, daß sie den Verkehrs- bedürfniffen genügen. Die meisten Straßen sind erst in den letzten Jahrzehnten angelegt und planmäßig ausgebaut. Tie Aufsicht führt der Baurat in Bückeburg, dem die Straßennieister und Wegewärter unterstellt siud. Für die Instandhaltung wurde seit 1784 Wegegeld gezahlt, das llom 1. Oktober 1903 ab aufgehoben ist (Fortfall der Schlagbäume). Heute tragen Staat, Kreise und Gemeinden allein die Kosten. Zu den wichtigsten Verkehrswegen gehören die Eisen- bahnen. Die erste Eisenbahn unseres Landes, die 24 km lange Strecke der Köln-Mindener Bahu, wurde am 15. Oktober 1847 er- öffnet. Sie ist auf Kosten des Fürsten gebaut, da der damalige Landtag deu Bau ablehnte. Seit 1880 ist diese Bahnstrecke llom preußischen Staate übernommen worden. Am Ausgange des 19. Jahrhunderts sind in unserm Fürstentums noch zwei Kleinbahnen gebaut, die Steinhuder Meerbahn (S. 44) und die Bahn Stadt- Hägen-Rinteln (S. 102). Geplant ist die Strecke Stadthagen-Nienburg. Als billigste Verkehrswege gelten die Wasserstraßen. Eine derartige Verkehrsader wird unser Land schon in den nächsten Jahren erhalten, nachdem die Vorarbeiten für den Mittelland-Kanal bereits in Angriff genommen sind, der Schaumburg-Lippe n llon Stadthagen durchzieht. Einen kleinen Wasserweg besitzen wir bereits

4. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 183

1912 - Stadthagen : Heine
— 183 3. Germanen und Römer. Kaiser Angustns. Als unser Heiland in Bethlehem geboren wurde, stand an der Spitze des römischen Reiches, das damals das mächtigste der Welt war, der Kaiser Augnstus. Er hieß eigentlich Oktavian; später gab man ihm den Ehrennamen Augnstus (der Er- habeue). Seine Herrschaft erstreckte sich über alle Länder am Mittel- meer und reichte bis an den Rhein und die Donau. Von der Hauptstadt Rom führten große Heerstraßen in die einzelnen römischen Gebiete oder Provinzen, in denen kriegsgeübte Heere Ruhe und Ordnung hielten und namentlich die Grenzen von festen Stand- lagern aus schützten. Aus solchen befestigten römischen Grenzplätzen sind später, besonders im Rhein- und Donaugebiet, blühende Städte entstanden. Mit besonderer Sorgfalt pflegte Augnstus das Heerwesen. Er schuf eine stehende Kriegsmacht, die aus zahlreichen Regimentern (Legionen) und ans einer Flotte znin Schutze der Küsten bestand. Jeder kriegslustige Jüngling konnte in das römische Heer eintreten, mußte sich aber auf mehrere Jahre verpflichten. Nach beendeter Dienstzeit erhielt er eine beträchtliche Geldsumme statt der früher üblichen Landanweisung. Die römischen Soldaten hatten Speer und Schwert als Waffen und trugen zum Schutz Helm, Panzer und Schild. Ihre Feldzeichen waren vor allem vergoldete und versilberte Adler. Der Herrscher suchte dein Volke Recht, Frieden und Wohl- stand zu verschaffen. Seine Statthalter in den einzelnen Provinzen waren angewiesen, ihr Amt mit Milde und Freundlichkeit zu uer- walten- niemand durfte bei Einziehung der Steuern ungerecht be- drückt werden. Die Rechtspflege erfolgte pünktlich und schnell, Handel und Gewerbe blühten. Zur Erleichterung des Verkehrs wurden Steinstraßen angelegt, auch Wasserleitungen und Kanäle gebaut. In Rom selbst entstanden viele stattliche Gebäude. Herr-

5. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 184

1912 - Stadthagen : Heine
— 1(S4 — liche Tempel, große Theater und prächtige Bildsäulen erregten die Bewunderung der Mit- und Nachwelt. Wettspiele zwischen Fechtern und wilden Tieren lockten viele Fremde herbei. Die Armen wurdey reichlich unterstützt. Drusus. Augustus brachte alle Teile der bereits ^eroberten Provinzen zur vollständigen Unterwerfung und schob die Reichs- grenze bis zur Donau vor. Als die unruhigen Germanen wieder- holte Raubzüge über den Rhein nach Gallien hinein unternahmen, beauftragte er seinen tapferen Stiefsohn Drusus, die deutschen Grenzstämme zur Ruhe zu bringen. Drusus unternahm nun in den Iahren 12 bis 9 V. Chr. mehrere vortrefflich geleitete Feldzüge gegen die den Römern so lästigen Nachbarn. Sein Plan war, alle germanischen Völkerschaften zwischen Rhein und Elbe zu unter- werfen. Von Mainz aus ging er vor. Auf Schiffen gelangte er an den unteren Rhein, den er durch einen Kanal uach dem Zuider See mit der Nordsee verbinden ließ, um daun von der Seeseite her durch die Emsmündung in das deutsche Laud einzudringen. Ein auderer Teil feines Heeres marschierte die Lippe aufwärts. Von der heutigen Insel Borkum aus ließ er seine Schiffe in die Ems laufen. Die Waldungen wurden mit der Axt gelichtet, die ausgedehnten Moore auf Knüppeldämmen (Bohlwegen) durch- zogen. So bezwang er die Bevölkerung zwischen'.Rhein und Ems. Im folgenden Jahre (11) rückte er an der Lippe entlang nach der Weser vor, um die hier wohnenden Cherusker anzugreifen. Man- gel an Lebensmitteln und der nahende Winter nötigten ihn indes zu vorzeitiger Umkehr. Als Zeichen seiner Herrschaft und als Stütz- Punkt für fernere Unternehmungen legte er nahe der Lippe einen befestigten Platz an, das Kastell Aliso ihaltern bei Münster). Im Jahre 10 befestigte er das linke Rheinufer oou Mainz bis Tanten durch eine Anzahl Kastelle, von denen Kastel (vor Mainz) und Deutz (vor Köln) bis heute erhalten sind. Im Jahre 9 rüstete Drusus zu einem Hauptfeld zuge; es follte ganz Westdeutschland bis zur Elbe unterworfen werden. Wieder brach er von Mainz auf, zog durch das Land der Chatten (Heffen), überschritt die Weser und rückte dnrch das Cheruskerland bis an die Elbe vor. Auf dem Rückzüge stürzte er beim Überschreiten der Saale mit seinein Pferde, brach den Schenkel und starb einen Monat darauf in Mainz. Der Kaiser Augustus ehrte sein Andenken u. ct. dadnrch, daß er ihm

6. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 276

1912 - Stadthagen : Heine
— 276 — dafür die Forderungen der Landeskasse überwiesen, so daß das Land schuldenfrei wurde. All diese glücklichen Maßnahmen bewahrten unser Land lange Zeit vor jenen inneren Unruhen, die schon 1830 in den benachbarten Staaten Hessen, Hannover und Braunschweig entstanden und iu dem Verlangen des Volkes nach größerer Freiheit und Teilnahme an der Gesetzgebung und Verwaltung ihren Grund hatten. Zu Anfang der vierziger Jahre begann jedoch auch bei uns die Be- wegnng, eine freiere Verfassung zu erlangen. Am erregtesten waren die Gemüter im Jahre 1848. Durch das Entgegenkommen des Fürsten fand diese unruhige Zeit aber bald ihr Eude. Das Land erhielt ein neues Wahlgesetz auf verfassungsmäßigem Wege und ein Gesetz über die Verantwortlichkeit der Regierung. Nebenher ging eine Besserung der Handels- und Verkehrs- Verhältnisse. Diese waren zu Beginn des Jahrhunderts uoch recht mangelhaft. In Bückeburg verkehrten wöchentlich viermal Posten über Stadthagen, Hagenburg nach Hannover, zweimal über Rinteln durch Lippe nach Kassel und Frankfurt; feit 1804 wurden auch die Posten von Minden nach Berlin und von Rinteln nach Minden über Bückeburg geleitet. In den zwanziger Jahren bestanden in Bücke- bürg zwei Postämter nebeneinander (das Thnrn und Taxische neben dem preußischen Postamte). Der Anschluß au den deutsch-öfter- reichischen Postverein erfolgte am I.jan. 1854. In diesem Jahre trat Schaumbnrg-Lippe mit Hannover, Oldenburg und Braunschweig auch dem preußischen Zollgebiete bei, dem sich vorher schon die meisten deutschen Staateu angeschlossen hatten. Mit diesem Wirt- schaftlichen Zusammenschluß war der erste Schritt zur Einigung Deutschlands getau. Er bedeutete eine wesentliche Verkehrser- leichterung. Bisher waren nämlich Handel und Verkehr außer durch die Verschiedeuheit der Münzen, Maße und Gewichte in den Einzel- staaten auch uoch durch die Zollgrenze sehr erschwert. Sobald jemand die Landesgrenze überschritt, wurde er angehalten, um die etwaigen zollpflichtigen Gegenstände zu versteuern. Dem Aufblühen des Verkehrslebens diente auch die Anlage neuer Kunststraßen (Chansseen) und Gemeindewege. Namentlich aber wurde der Wege- bau gefördert, als im Herbst 1847 die Bahnlinie Minden-Han- nover eröffnet war, die unserer Heimat auf allen Erwerbsgebieten einen ungeahnten Aufschwung brachte.

7. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 48

1912 - Stadthagen : Heine
— 48 — beendet; sie hat rund 14 000 M Kosten verursacht, wovon die Hof- kammer etwa 4 000 M übernommen hat. Zu- und Abfluß. Größere Zuflüsse fehlen gänzlich. Von einiger Bedeutung ist nur der Rehburger Brunnenbach (Grenzbach), der von den im 3 vorgelagerten Rehburger Bergen kommt und das hier gesammelte Wasser dem Meere zuführt. Diese Wasserzu- suhr ist jedoch im Vergleich zu der Größe des Wasserbeckens sehr gering. Sie wird auch nicht durch die Niederschläge wesentlich ver- mehrt, da diese uicht einmal die regelmäßige Verdunstung aus- gleichen können. Da aber der Wasserbestand immer wieder ergänzt wird, so muß das Meer auf dem Grunde unsichtbare Zuflüsse habeu. Das ist denn auch der Fall. Aus dem Meeresgrunde sind zahl- reiche Quellen vorhanden, die den See regelmäßig speisen. Diesen verborgenen Quellen hauptsächlich verdaukt das Meer seinen Wasser- Vorrat. Auch die Wasserableitung ist unbedeutend. Deu einzigen Ab- flnß bildet der Meerbach, den eine etwa 2—3 km breite Bruch- niedernng begleitet. Eine Schleuse oberhalb der Stadt Rehburg (— Burg am Riehe, Ried) regelt die Wasserzufuhr aus dem See. Der Meerbach hat in dem sumpfigen Wiesenlande ein geringes Gefälle, so daß sein Lauf recht träge ist. Die zur bessereu Entwässerung der Meerbachniederung ausgeführten Anlagen sind seit 1900 fertig gestellt. Die Meerbachniederung hat anfänglich w Richtung, biegt aber unterhalb Rehburg bei der Düffelburg*) uach N um und läuft bei Nieuburg in das Wesertal ans. Eine Vereinigung mit dem Wesertal wird dnrch einen kleinen sandigen Landrücken ver- hindert, der zwischen Schlüsselburg und Nienburg parallel mit der Meerbachniederung läuft, uur wenige Meter höher und etwa 3 km breit ist. Man vermutet, daß durch diese breite Bruch- uiederuug einst die Leine ihren Weg nach der Weser genommen *) Die Trümmer der Düsseiburg weisen auf einen altgermanischen Ringwall Hill, da eine 4 m dicke Maner aus uicht mit Mörtel gefugten Steinen hinter einem Graben den Be- feftiguugsplatz umgibt. Dieser alte Mittelpunkt eiues Bezirkes mit Allodialeigentniii der Braun- schweig-Lüueburger, das sie nur als Erbeu der Billunger haben erhalten können, wird wegen des Alters der Bnrg einst Volksbesitz gewesen sein. Es ist nicht unmöglich, daß die D. ein Teil der als Angrivarier Wall von den Römern erwähnten Befestigung war. Der ältere Name Dusleburg deutet wie der heutige ans das alte Diusle für Diuslo und bedeutet „Burg am Götterhain". Bei alten Volksburgeu war stets eiu Heiligtum. (Die Ortsnamen mit Oius, wozu auch der Deister, Duisburg. Düsseldorf u. a, gehöreu, werden entweder auf Tiu oder auf den allgemeinen Ansdrnck für Gottheit mit dem Wortstamm Dio zurückgeführt.)

8. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 149

1912 - Stadthagen : Heine
— 149 — 40 km 15 m). Die Weser hat deshalb auf dieser Strecke lebhaftere Strömung und friert hier nur in ganz kalten Wintern zu. Weite Überschwemmungsgebiete besitzt der Strom im Kreise Grafschaft Schaumburg, auch unterhalb Petershagen auf dem linken Ufer, nament- lich bei Schlüsselburg, das zeitweise wie eine Insel vom Wasser um- gebeu ist. Um das Userland vor Zerstörungen durch Eisgang und Überschwemmungen einigermaßen zu schützen, sind beide Stromseiten mit Weiden bepflanzt, teilweise sogar gepflastert. Ein Teil der Weiden wird alljährlich vom Staate verkauft. Der Verkauf erfolgt streckenweise zu je 100 m. Damit die Anpflanzungen nicht leiden, bleibt ein Teil der zweijährigen Pflanzen stehen. Ebenso ist die Grasnutzung Eigentum des Staates und wird alljährlich verpachtet. Zum Grasholen ist derjenige berechtigt, der sich einen Jahresschein für 3 M gelöst hat. Die wichtigsten Znslüsse sind links Hümme, Exter, Kalle, Werre (Bad Oeynhausen), Bastau und Osper, rechts Hamel, Bücke- burger Aue und Gehle. Der Fischfang in der Weser ist nicht unbedeutend. Man fängt viele Arten von Fischen, wie Lachse (am Wehr bei Hameln), Störe, Neunaugen, Aale, Maifische, Zander, Forellen usw. In einigen Seitenbächen leben Lachse (z. B. in der Kalle), Aale, Hechte, Forellen und Krebse in bedeutender Zahl. Noch größer ist die Bedeutung der Weser für Verkehr und Handel. Sie kann mit Schiffen befahren werden und ist dadurch eine wichtige Verkehrsstraße geworden. (Die Beförderung auf dem Wafferwege ist wesentlich billiger als auf der Eisenbahn!) Die Schiffe sahren stromaufwärts weit über Hameln hinauf und ström- abwärts bis Bremen und Bremerhaven. Der Schiffs- und Güter- verkehr wächst von Jahr zu Jahr. Auch mehrere Bahueu dienen dem Verkehr und Handel an der Weser (Hameln—löhne, Köln—minden, Minden—uchte, Minden—nienburg und Stadthagen—nienburg). Die Bewohner der Weserniederung treiben hauptsächlich Acker- bau und Viehzucht. Daneben wird die Obstbanmzncht sehr gepflegt. Einzelne Orte erzielen mit dem Obstverkauf gute Einnahmen. Durch seine Kirschenzucht ist besonders Todenmann in der Nähe von Rinteln bekannt. In einigen Weserdörfern blüht die Gänsezucht. Die zahl- reichen Ziegeleien, Kies-, Sand- und Mergelgruben des Wesertals,
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