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1. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 10

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
10 A. Der Heimatort. Stehende Gewässer sind: Brunnen, Weiher, Teiche, (Seen*) und Meere. Gibt es in unserer Nähe stehende Gewässer? Wo liegen sie? Haben sie Zu- und Abfluß? Leben Tiere darin? Welche Pflanzen wachsen im Gewässer? Welche an den Ufern? — Bade nicht an verbotenen Stellen! Sumpf und Moor sind Mischungen von Wasser und Erde. Sie entstehen dadurch, daß Gewässer keinen Abfluß haben und stocken. Besteht der größere Teil der Mischung aus Wasser, so haben wir einen Sumpf. Überwiegt die Erde, so haben wir ein Moor. Sümpfe und Moore können durch geeignete Gräben trocken gelegt werden. d. Verkehr. Um von unserm Wohnorte nach einem Nach- barorte zu gelangen, benutzt man die Wege. Einen mit besonderer Sorgfalt (Steinfchüttung) hergestellten Fahrweg nennt man Kunst- straße (Chaussee), einen minder guten Fahrweg Landstraße. Beide Arten von Wegen sind zu beiden Seiten mit Bäumen bepflanzt. Wohin führen die Fahrwege, die von unserm Wohnorte ausgehen? Nach welcher Himmelsrichtung führen sie? Wo liegen also die Nachbarorte? Feldwege sind zwar auch fahrbar, dienen aber nur zur bequemeren Erreichung der Felder und sind ohne besondere Kunst angelegt. Fußwege können nur von Fußgängern benutzt werden. Hüte dich vor verbotenen Fußwegen! Zur Erleichterung des Verkehrs dienen die Eisenbahnen. Sie befördern Personen und Güter viel schneller als die Pferde. Die Herstellung der Eisenbahnen verursacht vielekosten und Mühen. " Ist in unserm Orte ein Bahnhof? Wohin führt die Eisenbahn? Ist etwa in der Nähe ein Bahnhof? Wie weit ist er von unserm Orte entfernt? Auch ein Fluß kann als Beförderungsmittel dienen. Man fährt darauf mit Flößen, Kähnen und Schiffen. Ist er tief genug, so können sogar Dampfschiffe darauf fahren. Die P o st an st alten befördern Briefe und Pakete. Vor Er- findung der Eisenbahnen konnten auch Reisende vermittelst der Postwagen fahren. Noch schneller als durch die Post gelangen durch Telegraph (Fernschreiber) und Fernsprecher (Telephon) Nachrichten nach fernen Orten. Öffentliche Telegraphen- und Fern- sprechanstalten sind jetzt meist mit den Postanstalten verbunden. Ist in unserem Orte eine Postanstalt? Wenn nicht, zu welcher Post- anstatt gehört unser Ort? 6. Jahreszeiten. _ Die Sonne geht nicht jeden Tag zu derselben Zeit auf und nicht jeden Tag zu derselben Zeit unter. So kommt es denn, daß eine Zeitlang die Tage allmählich kürzer und die Nächte länger, dann wiederum die Tage nach *) Man unterscheidet: der See = ein ringsum von Land einge- schlossenes Wasserbecken, die See = Meer.

2. Schlesien - S. 68

1897 - Breslau : Hirt
68 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. einer ganz bestimmt entwickelten Mundart entstanden. Bei dieser unterscheidet sich allerdings der Gebirgsdialekt deutlich vom „Neiderländischen", dessen charakteristische Laute ei und au sind. 5. I)er Kliarakter des Molkes. „Tie Schlesier von deutscher Abstammung sind ein lebhaftes Volk von gut- mutiger Art, heiterem Sinn, genügsam, höflich und gastfrei, eifrig und unter- nehmnngslnstig, arbeitsam, aber nicht sehr dauerhaft und sorgfältig, behende und reichlich in Worten, aber nicht eben so eilig zur That, mit einem reichen Gemüt, sehr geneigt, Fremdes anzuerkennen und auf sich wirken zu lassen, und doch mit nüchternem Urteil. Beim Genuß sind sie heiter, ja poetischer als die meisten andern Stämme." (Gustav Freytag.) „Der Schlesier ist vor allem gemütlich; er ist gesprächig, voll trocknen Humors. Er hat Neigung zu religiöser Schwärmerei. Er hat Familiensinn, liebt die Kinder und hängt fest an der Heimat. Er ist aber auch derb, leichtsinnig und sinnlich." (Karl Weinhold.) Diese Eigentümlichkeiten zeigen sich mehr oder weniger klar auch au deu bc- rühmtcsten Schlesicrn. Zu ihnen gehören wissenschaftliche Größen, z. B. der Geo- löge Werner (gebürtig aus Wehrau) und der Astronom und Physiker Dove (ge- bürtig aus Liegnitz), der Maler Adolf Menzel (geboren zu Breslau), die Dichter und Schriftsteller: Martin Opitz von Boberfeld (der „Boberfchwan", geboren zu Bunzlan), Andreas Gryphius (der Dichter des ersten schlesischen Dialektdramas „Die geliebte Durnruse", geboren zu Glogau), Friedrich Logau (geboren zu Brockgut bei Nimptsch), Christian Günther (geboren zu Striegau), Joseph von Eichendorss (geboren zu Lubo- witz bei Ratibor), August Kopisch (geboren zu Breslau), Karl von Holter (geboren zu Breslau), Heinrich Laube (geboren zu Sprottau) und Gustav Freytag (geboren zu Kreuzburg). 0. Der Merkehr. Ihm dient für die Großschiffahrt die Oder (s. o.). Der Landverkehr vollzieht sich ans zahlreichen Kunststraßcn, die das Land gleich einem dicht- geflochtenen Netze überspannen. Sie sind fast allerwärts mit Obstbäumen bepflanzt. Hauptsächlich aber vermitteln den Verkehr die Eisenbahnen. Tie Oberschlesische und die Niederschlesisch - Märkische Eisenbahn bilden die Hauptstrecken des Landes. Sie beginnen beide in Breslau. Die Oberschlesische Eisenbahn führt die Oder aufwärts bis Kosel. Dort teilt sie sich. Eiue Linie führt ostwärts über Gleiwitz und Kattowitz. Bei Myslowitz schließt sie sich an die Bahnstrecke Wien-Warschan an. Ein andrer Strang dieser Strecke führt von Kosel südwärts bis Oder- berg, wo sie sich an die Linien nach Wien und Pest anschließt. Tie Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn führt zunächst nach Liegnitz, in dessen Nähe sie sich gleichfalls in zwei Linien spaltet. Tie eine führt über Sagan nach Berlin, die andre bis Kohlfurt, wo wieder eine Spaltung stattfindet. Von hier aus führt eiue Linie in nördlicher Richtung iu die Mark, eiue andere durch die Oberlausitz weiter nach Sachsen hinein, wo sie in ihrer Fortsetzung bis Leipzig geht.

3. Schlesien - S. 85

1897 - Breslau : Hirt
Die Vorgebirgsorte. 85 vor der Gefangennahme durch die österreichischen Kroaten bewahrt, indem er ihn als Chorherrn verkleidete und die Messe singen ließ. Eine Tafel in der Cameuzer Kirche erinnert daran. Mit Camenz liegt auf derselben Höhenplatte Frankenstein, „die Stadt der Franken", am Pausebach. Die Stadt entstand und erweiterte sich dank der uralten Handelsstraße, die aus der Grafschaft durch das Lohethal uach der Oder hinführt. Schon früh ist an dieser Straße ein festes Schloß angelegt worden. Es hat der städtischen Ansiedlung um seine Mauern herum manche schwere Belagerung und entsetzliche Plünderung zugezogen, besonders im Hupen- und 30jährigen Kriege. — Weil die Breslau-Mittelwalder Bahn statt durchs Lohe-, durchs Ohlethal und über Camenz gelegt wurde, hat Frankenstein viel von seiner Bedeutuug verloren. Der rege Ge- schäftsverkehr, welcher immer noch hier herrscht, beruht auf der Frucht- barkeit der Umgebung, die den berühmten „weißen Weizen" erzeugt, deu man hier zu Markte bringt. Jene alte Straße führte von Frankenstein aus in das Thal der Lohe. Die Orte an dieser Straße sind meistens uralt und verdanken ihr Ent- stehung und Aufblühen, so z. B. Nimptsch. Dieser Ort wird in der Ge- schichte Schlesiens zuerst erwähnt. Hier wurde eiust in slavischer Zeit eine Burg angelegt, aber von deutschen Rittern, darum hieß sie auch Niemci, d. h. „Sitz der Deutschen". Um diese Burg ist während des ganzen Mittel- alters viel gestritten worden, besonders heftig in den Hussitenkriegen. Die Lage des Ortes auf einer förmlichen Gebirgsinsel eignete sich auch sehr zur Anlage eiuer Burg. Vom Lohethal ging sicher die Befiedelung Schlesiens aus. Der Fluß, „Slenza", die Ebene an ihm, „Slenzane", und der Zobten, „Slenz" genannt, haben dem ganzen Lande den Namen gegeben. Zahlreiche Gräberfunde gerade an der Lohe weisen ferner auf das hohe Alter der hiesigen Ansiedelungen hin. Heutzutage hat das Lohethal viel von seiner Bedeutung verloren, weil es von den Hauptlinien der schlesischen Eisenbahnen nmgangen wird. Dem Lohethal ist die Indusiriegegend um Aeichenbach benachbart. Ihren Mittelpunkt hat sie in der Stadt Rcichenbach, die in fruchtbarer Gegend malerisch die alte evangelische Kirche nmgiebt. — In- folge ihrer Lage mitten zwischen großen Weberdörfern ist sie zum Stapel- und Versandplatze für Leinen- und Baumwollenwaren geworden. Das ist in den gesamten Verhältnissen dieser Gegend begründet. Die Weber in den Dörfern am Fuße des Eulengebirges waren mit dem Bezüge des Garnes und der Baumwolle seit alter Zeit auf die Garuhäudler angewiesen, die meist in Reichenbach oder in dessen Nähe wohnten. Anch die fertigen Waren mußten sie zu den Reichenbacher Kaufleuten oder doch auf deu Reichen- bacher Markt bringen. Als die Eisenbahn an Reichenbach vorüber gelegt ttmrbe, steigerte sich deffen Garn- und Leinewandhandel noch mehr. Dazu kommt, daß seit der Erfindung der mechanischen Webstühle die nahegelegenen Dörfer große Fabriken erhielten und darum au Einwohnerzahl ungeheuer

4. Landeskunde der Provinz Schlesien - S. 25

1918 - Breslau : Hirt
V. Bevölkerung und Kultur. 25 sich trennt, der Zoologische Garten, wenig nördlicher der Scheitniger Park. Auch an das Südende der Stadt schließt sich ein Park, noch innerhalb der Umgehungsbahn, welche zur Entlastung des Hauptbahnhofs den Güterverkehr vom Nordwestrand der Stadt um ihre West- und Südseite nach dem südöst- lichen Vorort Brockau herumführt. Sein Bahnhof hat nicht nur über Ohlau, sondern auch auf dem rechten Oderufer Verbindung mit Oppeln. Sobald diese Linie noch ihren im Bau begriffenen Anschluß an die Strecke Hundsfeld- Breslau gefunden hat, ist der Bahnring um Breslau geschlossen, da bereits am unteren Ende der Stadt am Hafen (Bilderanhang S.ii) eine Bahnbrücke die beiderseitigen Schienenwege verknüpft. ■>chottwitz Ilswitz, Fulv Kol Ixuxdsfel4 ■ledewcu .Gaiidav, /Schlachti _22. Mockbey, bfümiclie £atth€J± ■,chv^£isclwfs Lochbel ^Ifeuhau pfpark Ii** Vm Qehu\ugs- \ieter Kletteimort {Jfoischyvi 1:1-25.0 00 ? i- —i ' üüiv _____Grenze des Stadt- gebietes von Breslau. Geogr. Inst. v. G. Sterrxkopf, Leipii^- 5. Plan von Breslau. I. Bürgerwerder. Ii. Odervorstadt.^Iii. Sandvorstadt. Iv. Nikolaivorstadt. V. Schweidniher Vorstadt. Vi. Ohlauer Vorstadt. Breslau ist nicht nur der Sitz der höchsten staatlichen und kirchlichen Be- Hörden der Provinz und ihrer Universität, sondern als Mittelpunkt ihres Eisenbahnnetzes (8 Linien) und Ausgangspunkt der regeren Schiffahrt einer- seits der Brennpunkt ihres Handels (Getreide. Wolle, Vieh) und der mannigfachsten Gewerbtätigkeit, andererseits ein durch Außenwerke ge- schirmtes Zentrum der Landesverteidigung. Breslau nimmt, wenn auch sein Wachstum mit westlicheren Plätzen nicht gleichen Schritt hielt, doch unter Preußens Städten die dritte, unter denen des Deutschen Reiches die siebente Stelle ein.

5. Landeskunde der Provinz Schlesien - S. 30

1918 - Breslau : Hirt
30 Landeskunde der Provinz Schlesien. Unter den zahlreichen Querverbindungen, welche die Gebiete zwischen diesen Hauptlinien dem Verkehr erschließen, besitzen diejenigen allgemeinere Bedeutung, welche über die Grenzen der Provinz hinausreichen. Nach Rußland führte lange nur die von Myslowitz aus erreichbare Bahn Wien - Warschau. Die Rechte-Oderuferbahn erstrebte vergebens die Eröffnung des geraden Weges nach Warschau über Groß-Wartenberg. Jetzt hat sie von Lublinitz aus Verbindung mit Czenstochau gewonnen. Eifriger wurde für erleichterte Verbindung mit der Provinz Posen ge- sorgt durch die Linien Kreuzburg - Posen, Öls-Ostrowo, Öls - (Briefen, Breslau-Posen, Liegnitz-Rawitsch, Glogau - Guhrau - Bojanowo, Glogau— Lissa, Neusalz - Wollstein, Kottbus - Rotenburg — Posen. Dem Verkehr nach Böhmen dienen namentlich die beiden von Breslau ins Gebirge emporziehenden Linien Glatz - Mittelwalde, Freiburg - Friedland und die Abzweigung der Gebirgsbahn von Ruhbank über Landeshut nach Liebau. Während all diese Linien Prag (die erstgenannte auch Wien) zum Ziele nehmen, bleiben auf Reichenberg, die größte deutsche Stadt Böhmens, gerichtet die Linien Hirsch- berg — Tannwald, Creiffenberg - Friedland i. B., Seidenberg - Friedland i. B., Görlitz - Zittau. Wenn an der Grenze gegen Österreich die natürlichen Schwierigkeiten des Berglandes, an der Grenze gegen Rußland die Abneigung der russischen Staatsleitung gegen eine lebhaftere Entwicklung des Verkehrs der Er- Weiterung des schleichen Eisenbahnnetzes Schranken setzten, konnte gegen Westen und Nordwesten der Verkehr nach Sachsen und der Mark frei sich entfalten. Nicht nur die größeren Städte sind hier Knotenpunkte zahl- reicher Schienenstraßen, sondern mitten im Kiefernwald der Heide entwickelte sich an der Kreuzung wichtiger Eisenbahnen ein verkehrsreicher Bahnhof: Kohlfurth Die eifrige Förderung der Verkehrsbeziehungen Schlesiens mit dem übrigen Norddeutschland ist das einzige Mittel, Schlesien für den Nachteil seiner Umschließung durch die Gebiete fremder Staaten zu entschädigen, deren Zoll- grenzen die Ausfuhr schlesischer Erzeugnisse erschweren und beschränken. Vi. Zahlennachweise und Zahlenvergleiche. Die Heimat ist das Maß der Fremde. 1. Entfernungen von Breslau. 50 km: Namslau, Wartenberg, Militsch, Steinau, Striegau, Schweidnitz, Reichenbach, Heinrichau, Grottkau. 100 km: Dalkauer Berg, Schneekoppe, Hohe Mense, Glatzer Schneeberg, Bischofskoppe. 300 km: Warschau, Stettin, Berlin. 500 km: München, Lemberg. 700 km: Helgoland, Köln, Straßburg, Konstanz, Venedig, Belgrad. 1000 km: Upsala, Ausgang des Kristiania-Fjords, Ostende, Genf, Genua, Livorno, Montenegro, Bukarest, Kiew, Wilna.

6. Kloster Leubus am Oderstrand - S. 11

1911 - Breslau : Priebatsch
11 Hand. Ringsum war man mehr auf Fortschritt be- dacht als bei uns, wo die Fürsten sich in kleinlichem Familienhader schwächteil. So erhält Frankfurt a. D. Mitte des 13. Jahrhunderts das Niederlagsrecht; auch daß Breslau 1274 dieses Recht erhielt, war dem Verkehr im ganzen nicht günstig. So wurde es allmählich still auf der Oder; ja in den Jahren 1597 bis 1629 wurde die Oderfchiffahrt gänzlich eingestellt. Erst als der Große Kurfürst 1668 die Verbindung der Oder mit der Elbe schus, wurde 'es wieder etwas lebendig auf dem schlesischen Strome. Aber erst seit den Tagen Friedrich d. Gr. datiert der Aufschwung großzügiger Art. Mit der Schaffung ordentlicher Wasserverhältnisse machte der König-den Anfang. Die Krümmungen wurden durchstochen Und Taufende von versunkenen Stämmen aus dein Strome gehoben. Das Werk war schwierig und kostspielige Bis ins 19. Jahrhundert hineilt hat man daran zu schaffen gehabt. Dann kam ein Fortschritt nach dem andern, wir können sie hier nicht einzeln auszählen. Nur des lehteu, bis in unsere Tage reichenden Oderbau-Abschnitts sei hier gedacht. Er beginnt 1888 und umfaßt die Anlage des Umschlaghafens in Kofel, die Regulierung des Stromlaufs zwischen Koset und Neißemündung, die Anlage von Schleusen in der oberen Oder und endlich die Schaffung eines Großschiffahrtsweges bei Breslau. Int Jahre 1910 sind ministerielle Beratungen über die Anlage eines großen Schiffahrtsweges bei Breslau gepflogen worden, weil die bisherigen Wege schon mcht mehr ausreichen. Seit 1896 hat sich der Güterverkehr auf der Oder verdoppelt. Im Jahr? 1909 betrug der Verkehr im Breslauer' Hafen fast 3,5 Millionen Tonnen (zu je 1000 kg/ •' Außer Breslau und Cosel kommen als Häfen Op pellt, Maltsch, Steinau und Glogau in

7. Der Breslauer Ring mit dem Rathaus - S. 29

1907 - Breslau : Priebatsch
29 Kommunaldienst. So gehören die meisten Breslauer dem Handels- und Gewerbestande an. Nicht weniger als 16 000 Beamte be- herbergt die Stadt, und über 20 000 Steuerzahler leben von ihren Renten. Der Konfession nach sind nahezu % evangelisch, über % katholisch, 21 000 jüdisch. Wer die Größe Breslaus verstehen will, der wird wohl lange Spaziergänge durch die Straßen machen von einem Ende der Stadt bis zum anderen; er wird müde werden dabei, auch wenn er die rollenden Verkehrsmittel benutzt. Er wird sich die städtischen Eiurichtuugeu ansehen, als Märkte, Museen, Wohl- sahrtseiurichtungeu :c., und er wird finden, daß sich Breslau auf einer hohen Stnse städteorganisatorischer Entwickelnng be- findet. Aber dem Blick des Menschen ist die Zusammenfassung des Einzelnen zu einem Gesamtbilde versagt. Da muß die Zahl helfen mit ihrer schlagenden Verauschaulichuugskraft.^) So mag es uns verdeutlichen helfen, was und wie Breslan ist, wenn wir hören, daß es im ganzen nicht weniger als 21 Postämter und 4 Bahnhöfe, ferner an 800 Droschken, 50 Omnibusse hat, die für den Verkehr der Bewohner und Reisenden sorgen. Dazu kommt die elektrische Straßenbahn, die jährlich über 30 Millionen Menschen befördert. Auf dem Wasser der Oder entwickelte sich nach Ausbau des Stromes und Anlegung von Häfen und des Umgehungskanals ein großzügiges Verkehrsleben. Die Personendampfer befördern im Jahre nicht weniger als 1000000 (eine Million) Menschen. Die Strom- Hafen passieren jährlich mehr als 16 000 Schiffe. So zeigt der Güterverkehr auf der Oder gewaltige Zahlen; er beträgt jährlich an 3 Millionen Tonnen Güterladnugen. Breslau hat insgesamt 400 Straßen, Plätze und Wege, 20 katholische und 13 evangelische Kirchen; zahlreiche Dienst- männer stehen zur Verfügung; 600 Schutzleute wacheu über die öffentliche Ordnung, und an 6000 Soldaten (4 Regimenter und 1 Bataillon) sind hier in Garnison. Breslau ist Hauptstadt der großen Provinz Schlesien. Sein Einfluß erstreckt sich hinaus auf Land und Leute, auf x) Das Folgende nach des Verfassers „Schlesiens Bau und Bild", Seite 156/157.

8. Heimatskunde der Provinz Schlesien - S. 9

1887 - Breslau : Hirt
A. Überblick. 9 uns gebracht (Einfuhr). Diese Ein- und Ausfuhr der Waren aller Art bilden den Handel und Verkehr. Im Dienste des Handels stehen die Eisenbahnen. Wasser- (Oder) und Landstraßen. Post und Telegraphie. Das Eisenbahnnetz Schlesiens tsi ein weitverzweigtes. Die Hauptbahnen sind: 1. Die Oberschlesische Eisenbahn, von Breslau bis Oswiecim. 2. Die Breslau-Mittelwalder Bahn. 3. Die Breslau - Schweidnitz - Freiburger Eisenbahn, von Breslau bis Halbstadt in Böhmen einerseits. Raudten und Fran- kenstein andrerseits. 4. Die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn, von Breslau über Kohlfurt (andere Linie über Sagau) nach Sommerfeld und Berlin. 5. Die Breslau - Stettiuer Eisenbahn, von Breslau über Glogau nach Stettiu. 6. Die Breslau-Posener Eisenbahn, von Breslau über Tra- cheuberg und Lissa nach Posen. 7. Die Rechte-Oder-Ufer-Bahn, von Breslau über Ö!s, Kreuz- bürg, Beutheu nach Österreichisch-Schlesien. 8. Die Gebirgsbahn, von Kohlfurt und Görlitz durch das Gebirge bis Glatz. 9. Die Berliu-Görlitzer Bahn, von Berlin über Kottbns nach Görlitz. Von diesen Hauptbahnen gehen eine große Anzahl Nebenbahnen aus. 9. Die Einteilung und Verwaltung des Landes. a. Dorf- und 5tadtgemeinden. Die Bewohner eines Ortes bilden eine Gemeinde, welche eine Dorf- oder Stadtgemeinde fein kann. An der Spitze einer Landgemeinde steht der Gemeinde- Vorsteher. Dieser hat die Befehle der höheren Behörden den Ge- meindegliedern bekannt zu machen, die Abgaben zu erheben und für Ordnung in der Gemeinde zu forgen. In den Stadtgemeinden heißt die Ortsobrigkeit der Magistrat, an dessen Spitze der Bürger- meister steht.^ Über nene Einrichtungen, Einnahmen und Ausgaben hat der Magistrat im Einvernehmen mit den Stadtverordneten zu beschließen, welche aus der Mitte der Bürgerschaft gewählt werdeu. b. Ämtsbezirke. Mehrere Landgemeinden (mit Gutsbezirken) bilden einen Amtsbezirk. Jeder Amtsbezirk hat einen Amtsvor- st eh er, der für feinen Bezirk gültige Polizeivorschriften erlassen und die Übertreter derselben mit Strafen belegen kann. c. Areise. Wie mehrere Gemeinden einen Amtsbezirk bilden, so bilden mehrere Amtsbezirke einen Kreis, an dessen Spitze der Land- rat steht, der die Aufsicht über den ganzen Kreis zu führen hat. Vom Kreistage (Versammlung von Abgeordneten aus dem Kreise) werden die gemeinsamen Angelegenheiten des Kreises beraten und vom

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der Geographie von Schlesien - S. 32

1843 - Breslau : Graß, Barth
32 Löwenberg, Görlitz; ansehnliche Viehmärkte Oppeln, Namslau, Breslau, Brieg; große Wollmärkte Breslau, kleinere Schweidnitz, Brieg, Strehlen, Görlitz; bedeutende Flachs-, Garn- und Lein- wandmärkte Lauban, Grcifcnberg, Hirschberg, Schmiedeberg, Lan- deshut, Waldenburg, Charlottenbrunn rc. — Einen Hauptversen- dungsweg bildet die Oder mit dem Klodnitzkanal; auf demsel- den besorgen Schiffer in etwa 1,000 Kähnen den Transport von Waa- ren, und die daran liegenden Speditionsörter Gleiwitz, Ralibor, Oppeln, Breslau, Malisch, Neusalz vermitteln die Weiterbeförderung der ankommenden und ausgehenden Produkte. Den Landtransport unterhalten an 630 Lohn- und Fcachtfuhrleute und die Post auf den Kunst- und Landstraßen, für deren Vermehrung und Unterhaltung un- abläßig gesorgt wird. Gegenwärtig ist man auch nach dem Vorgänge underer Länder mit dem Bau von Eisenbahnen für Dampfwa- gen eifrigst beschäftigt, welche von Breslau aus nach Berlin, Dres- den, Freiburg und Oberschleft'en geführt werden. Die in den Handel gelieferten Produkte werden nach Maaßen und Gewichten, von besonderen Aichungs-Commissionen ge- prüft und gestempelt, entweder gegen andere Waaren oder — was ge- wöhnlicher ist — gegen Geld umgesetzt. Der Ausdehnung und Richtung nach ist der getriebene Handel Innen-, Ausfuhr-, Einfuhr-und Durchgangshandel. In- nenhandel wird überall getrieben, wo nur ein Austausch von Pro- dukten stattfinden kc^nn; die fruchtbaren Gegenden liefern Getreide, das betriebsame Gebirge die Erzeugnisse des Gewerbfleißes, Oberschlesien besonders Berg- und Hüttenprodukte, die Haidegegenden viel Holz rc. Am lebhaftesten ist der Umsatz in den größer» Städten, namentlich in Breslau, dem Haupt- und Mittelpunkte des gesammten Han- delverkehrs, wozu es durch seine Größe, durch seine Lage in der Mitte des Landes und an dem schiffbaren Oderstrome, durch die von'ihm nach allen Landestheilen ausgehenden Straßen berufen ist. — Der Ausfuhrhandel hat die im Ueberfluß gewonnenen Produkte zum Gegenstände, und führt sie dem Auslande zu. Die wichtigsten hier- her gehörenden Artikel sind: Eisen, geschmiedete und gegossene Waaren ins nördliche Deutschland; Zink nach England; Stein- kohlen nach Berlin; Holz nach Stettin und Hamburg; Tuche, Kattune und leinene Zeuge auf die Messen nach Frankfurt a. d. O., Leipzig, Braunschweig; Leinwand über Hamburg in entfernte über- seeische Länder; Flachs und Garn nach Deutschland und England; Wolle nach England und Holland; Getreide nach Sachsen und England; Kleesaamen nach England; Butter nach Berlin. Un- gleich größer und mannigfaltiger ist die Zahl der Gegenstände, welche Schlesien vom Auslande durch den Einfuhrhandel bezieht. Es werden eingeführt: de sogenannten Kolonialwaaren, als Kaffee,

10. Die Weltkunde - S. 214

1817 - Breslau : Max
Westerwald mis dem Galgenberge (20oa| und vom Siebengebürge aus erftrekt sich dem Rheine zu der Haar sträng. Das Siebengebürge enthält wahrscheinlich den Tsufoburgerwald undbewüpkt mit einem Zuge, der vom Harze ausgeht die west- fälische Pforte. Auch nent man die Gebürge aufbeiden-Seiten dcrwesep das westfäljsche-oder das W e se r g e bürg e. Sämtliche deutsche Ge- bürgswälder vom Septimer Gebürge an bis zur Jab- lunka nanten die Römer den Herz ins scheu Wald. Aus der Uebersicht ergjebt sich, dass Süddeutschland gebürgiget als Norddeutschland. Die wichtigsten Flüsse in Deutschland Und seinen Angränzen sind folgende: I. Die in die Nordsee fließen und zwar von Westen angerechnet. 1. Die Säne. 2. Die Schelde, aufnehmend linkß den Liö unh rechts a) Den Dem er. b) Die Senne. Z. Der Rhein, in mehre Aexme ausströmend, wovon der mittelste seinen Namen behält. Die bei- den östlichen Aerme heißen Pecht und Jsel, er- gießen sich in die Südersee und strömen von da aus durch den Texel und Vliestrom in die Nordsee. Die beiden westlichen Aerme heißen Lekk und Waal. Der Rhein entspringt §uf den Graubündner Al-
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