Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das westelbifche Tiefland.
Die Lage von Hamburg (S. (05) ist denn auch höchst günstig; Fluß und Meer sind seine
Lebensadern. Das Meer weist die Hamburger nach den jenseits des Ozeans gelegenen Län-
dern, die Elbe und ihre Nebenflüsse verbinden die Stadt mit überaus Produktenreichen Ge-
bieten Deutschlands und Österreichs. Hamburgs Handel übertrifft denjenigen aller Rontinen-
talhäfen und steht in Europa nur London und Liverpool nach. Über 20,000 Schiffe laufen
jährlich ein und aus, und der wert der Ein- und Ausfuhr beträgt zwischen 3 und Milliarden.
Das Wunder Hamburgs ist sein Laasen. Die Phrase vom „unübersehbaren Mastenwald"
wird hier zur Wahrheit. Alle Fleets sind gefüllt mit Schiffen, in der breiten Elbe liegen doppelte
und dreifache Schiffsreihen nebeneinander, und kleine Dampfer winden sich unaufhörlich
zwischen xalastähnlichen Schiffskolossen und stolzen Dreimastern hindurch, um deu Verkehr
zwischen den einzelnen Teilen des Hafens zu vermitteln, wunderbar sind die Einrichtungen
zum Löschen und Laden der Güter, unbeschreiblich ist das bunte Getriebe der Arbeiter, der
Ankommenden und Abfahrenden. Stundenweit ziehen die Raianlagen mit ihren riesenhaften,
5—6stöckigen Lagerhäusern, Zollgebäuden, Dampfkranen und Eisenbahngeleisen hin. Beson-
ders von der neuen Elbbrücke aus (S. (06), deren portal eine Hauptsehenswürdigkeit des
Hafens ist, hat man einen vortrefflichen Ausblick auf das ganze Hafengebiet. Große Schiff-
fahrtsgesellschaften haben in Hamburg ihren Sitz. Die bedeutendste davon ist die „Hamburg-
Amerikanische paketfahrt-Aktiengesellschaft", die allein über 50 große Gzeanschiffe verfügt,
unter denen der Schnelldampfer „Fürst Bismarck" (S. (05) eines der größten und schnellsten
ist. Dieses Schiff mißt (60 m in der Länge, und seine Maschinen besitzen eine Stärke von
(6,000 pferdekräften. Seine Räume zeigen eine fürstliche pracht und fassen (000 Personen.
An 5 Millionen Mark kostete die Herstellung dieses schwimmenden Palastes. Neben dem Hafen
bringen die Glanzbauten der Stadt, die Nikolaikirche, das neue Rathaus (S. (06), die Börse,
die Runsthalle, die Lombardbrücke zwischen der Außen- und Binnenalster, die paläste, die die
letztere, und die Landhäuser und Parkanlagen, die die erstere umgeben, den Reichtum dieses
ruhmvollen Gemeinwesens deutlich zum Bewußtsein. Die eigentliche Stadt mit ihren (5 un-
mittelbar angebauten Vororten zählt 626,000 Einwohner. Nimmt man aber Altona mit
(50,000, Wandsbeck, Schiffbeck und Harburg dazu, so erhält der ganze, einheitlich zu beur-
teilende wohnplatz der Elbe-Hafenstadt annähernd ( Million Einwohner.
Neben Hamburg glänzt als zweiter deutscher Seehandelsplatz an der Nordsee Bremen
an der Trichtermündung der Weser mit (^2,000 Einwohnern. Das Hinterland Bremens
bildet das Produktenreiche Weser-, Main - und Donaugebiet, seine Schiffahrtsverbindungen
sind am regsten mit Amerika und stellen in dieser Hinsicht selbst Hamburg in Schatten, erstrecken
sich aber auch auf Afrika, Gstasien und Australien. Bremen ist der Sitz der größten deutschen
Schiffahrtgesellschaft, des Norddeutschen Lloyd, dessen mit allem Luxus der Neuzeit aus-
gestattete Dampfer von keiner außerdeutschen Schiffahrtsgesellschaft übertroffen werden.
Bremens Umsatz dürfte etwa ein Drittel von den: Haneburgs betragen.
was Hamburg für Deutschland, ist Amsterdam (S. (07) für Holland und Antwerpen
(S. (07) für Belgien geworden; beide sind die Haupthandelsplätze der betreffenden Länder.
Das schöne und turmreiche Amsterdam, die Residenzstadt der Niederlande, mit ^50,000 Ein-
wohnern, liegt in einer westlichen Bucht der Zuidersee, dem X}, und ist größtenteils auf Pfählen
erbaut. Der Lastverkehr innerhalb der Stadt geschieht zumeist auf den sogenannten Grachten,
d. h. auf den eingedämmten Mündungsarmen der Amstel und auf Kanälen, die Amsterdam
zum „nordischen Venedig" stempeln. Die größte dieser Wasserstraßen, die Binnenamstel (s. Ab-
bildung), durchzieht die Stadt von Süden nach Norden und führt an Ulmen- und Linden-
anlagen, mittelalterlichen Raufhäusern und schönen Privatgebäuden vorüber zum königlichen
palais im Herzen der Stadt.
Antwerpen, die zweitgrößte Stadt Belgiens mit 257,000 Einwohnern, ist ein Flußhafen-
platz wie alle größeren Seestädte an der deutschen Rüste. Durch Napoleon I., der zur Ver-
nichtung des englischen Handels aus Antwerpen ein kontinentales London schaffen wollte,
erhielt es großartige Dockbauten, die später noch wesentlich vervollkommt wurden. Außer
für den eigentlichen belgischen Handel spielt Antwerpen besonders für den deutschen Transit-
Handel eine sehr große Rolle. Die mittelalterliche Blüte der Stadt bezeugen das Rathaus
(s. Abbildung, S. (07), das Osterlingshaus (das Lagerhaus der Hansa) u. a.
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Extrahierte Personennamen: Lloyd Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Deutschlands Hamburgs Europa London Liverpool Hamburgs Hamburg Nikolaikirche Altona Harburg Hamburg Nordsee_Bremen Bremens Weser- Main Amerika Hamburg Afrika Australien Bremen Bremens Hamburg Deutschland Amsterdam Holland Antwerpen Belgien Amsterdam Niederlande Amsterdam Venedig Antwerpen Belgiens Antwerpen
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Marsch. Geest. Lüneburger Heide. Das ostelbische Tiesland. 3j,
Tiefe ihrer Häsen, die hier durch keine Gezeiten erhöht wird, erklärt, warum seither die
deutschen Rüstenplätze an der Ostsee sich in geringem Maße am eigentlichen transozeanischen
Handel und Verkehr beteiligten und die wichtigsten unter ihnen ihre Bedeutung vorwiegend
dem Verkehr mit den Gestadeländern der Ostsee verdanken, war dieses Binnenmeer auch
den großen Weltverkehrswegen entrückt, so begünstigte seine Beschaffenheit um so mehr die
Entfaltung des deutschen Handels in seiner Jugendzeit. Der Mangel einer Flut und ihrer
Gefahren, zahlreiche große und kleine Buchten, Gestadeinseln und die Mündungen schiffbarer
Flüsse unterstützten und förderten die Seeschiffahrt in ihren ersten Anfängen, und so wurde die
Ostsee der merkantile Mittelpunkt für Nordeuropa im Mittelalter. Die Ostsee war der Aus-
gangspunkt, die Wiege der Hansa, Lübeck das Haupt derselben.
Mit dein Aufblühen Preußens und dem glanzvollen Aufschwungs des neuen Deutschen
Reiches erhob sich in der Ostsee neuerdings das stolze Banner einer jungen deutschen Flotte,
und der jüngst eröffnete Kaiser Wilhelm-Kanal, der die Ostsee den Welthandelsplätzen des
Atlantischen Ozeans näher rückt und eine Vereinigung der Interessen der Nord - und Ostsee
ausdrückt, wird auch den stilleren Gestaden der Ostsee neue Lebenskräfte zuführen und ein
Zeitalter neuer Handelsblüte für diese deutschen Rüstenstädte einleiten.
Die Rüste des Baltischen Meeres hat vielfach andere Beschaffenheit als die der Nordsee.
Zahlreiche und fruchtbare Eilande umsäumen die Ostküste Iütlands und bilden ein natür-
liches Bindeglied zwischen Deutschland und Skandinavien. Seeland ist die größte dieser Inseln,
und auf ihr erblühte die Hauptstadt Dänemarks, Kopenhagen (376,000 Einwohner, 5. ^09),
in außerordentlich günstiger Lage zwischen zwei Meeren und zwei Ländern.
vom Rleinen Belt zieht die deutsche Rüste bis Lübeck südwärts. Aus dieser Strecke ist sie
eines der lieblichsten und schönsten Meeresgestade der Erde. Fast überall erheben sich hier
schönbewaldete Hügel, in welche sich tiefe Buchten hereinziehen, in deren Hintergrund, den
größten Schiffen erreichbar, sich die Hafenstädte ausbreiten. So ist die Lage der schleswigischen
Orte Hadersleben, Apenrade, Flensburg, Schleswig, der holsteinischen Städte Eckernförde und
Riel. Diese Stadt hat den schönsten Hafen der ganzen deutschen Ostseeküste und einen der
besten Häsen der Welt. Die \0 km lange und bis \3 km breite Rieler Föhrde vermag die
gesamte deutsche Rriegsflotte aufzunehmen und ist daher zur Hauptstation der deutschen Ma-
rine in der Ostsee umgeschaffen und stark befestigt worden.
Die flache Dünenküste weiter gegen Osten verfolgend, erreichen wir das Eiland Rügen,
das „Juwel der Ostsee" (S. ^0). Sie ist ein Glied jenes landschaftlich so reizvollen Archipels,
der als eine natürliche Brücke zwischen der Halbinsel Iütland und Südschweden hinzieht. Die
Insel ist der Überrest einer flachwelligen Ebene, die Schweden und Dänemark einst verband,
durch eine Senkung des Bodens aber zerstückt wurde. Wo das Meer hart an die steil abfallen-
den Rreidefelsen der Insel herantritt, wie an der Nordspitze Rügens, auf Arkona, oder auf
der Gstseite bei Stubbenkammer (s. Abbildung), da entstehen Naturbilder, deren Schönheit
mit der der italienischen Gestade wetteifert. Wellen und Wetter meißeln ununterbrochen an
diesen über hundert Meter hohen Vorgebirgen. In der Abgeschiedenheit der Inselwelt haben
sich Erinnerungen an die heidnische Götterwelt besser erhalten als auf dem benachbartem
Festlande, und der Volksmund weiß von alten Opfersteinen, Hünengräbern und erratischen
Blöcken mit sogenannten Blutrinnen gar vieles zu erzählen. Auch im Inneren bietet Rügen
eine freundliche Landschaft: liebliche Wiesengründe, fruchtbare Felder, prächtige Buchen- und
Eichenhaine, altertümliche Siedelungen. Was aber all diese Vorzüge wie mit einem verklä-
renden <z>auber umgibt, das ist der freie Blick auf das offene Meer mit seiner erhabenen
Ruhe, seinem wechselvollen Wellenspiele, seinem erschütternden Wüten, und dieser Umstand
macht Rügen wie Helgoland zu einer der landschaftlich schönsten Stätten unseres Vaterlandes.
von der Odermündung an beginnt die deutsche Haffküste (S. ^0), wo flache Strand-
säume und dünenbesetzte Nehrungen mit steilen Klippen wechseln. Wie an der Nordsee, so
sind auch hier die wichtigsten Rüstenstädte an die Mündung der großen Flüsse gebunden; sie
sind die natürlichen Ein - und Ausgangspsorten der betreffenden Flußgebiete und waren schon
in den Zeiten der Hansa die Träger des Verkehrs in der Ostsee. Der Blüte Stettins (^0,000
Einwohner), das sich in der jüngsten Zeit zum ersten deutschen Ostseehasen emporgeschwungen
hat, kommt ganz besonders die Nachbarschaft der gewaltig aufstrebenden, bedürfnis- und
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Extrahierte Personennamen: Lüneburger_Heide
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Nordeuropa Nord Ostsee Iütlands Deutschland Skandinavien Kopenhagen Flensburg Schleswig Ostsee Iütland Schweden Nordspitze_Rügens Helgoland Nordsee Ostsee
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Inhalt: Zeit: Geographie
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30 V. Das norddeutsche Flachland, Niederlande und Dänemark.
Auch Brüssel (5. J08) war wie Amsterdam und Antwerpen schon im Mittelalter ein
wichtiger Stapelplatz zwischen dem industriereichen Flandern und den Rheinlanden und
wurde bereits im \2. Jahrhundert Residenzstadt der Grafen von Brabant. Charakteristisch
für seine damalige hohe Handelsblüte ist das Stadthaus, eines der berühmtesten Bauwerke
jener Zeit. Die Vorzüge seiner Lage in der Mitte des Landes und zugleich auf der Grenz-
scheide zwischen dem erzreichen Berglande und der fruchtbaren Niederung kamen aber erst
im Zeitalter der Eisenbahnen zur vollen Geltung. Brüssel, das mit seinen neun Vororten
einen lvohnplatz von 500,000 Einwohnern bildet, sucht im Glänze der Straßenanlagen mit
Erfolg Paris nachzueifern. Genau wie Paris ist es auch als Industrie- und Handelsstadt
durch seine Luxusartikel (Spitzen, Teppiche, Möbel, Papier, Leder, Maschinen) berühmt.
Mit den deutschen Seestädten haben wir bereits das Küstenland der westelbischen Tief-
ebene betreten, dessen Beschaffenheit nun eine kurze Übersicht gewidmet sei. Drei Zonen folgen
hier in der Richtung von der Rüste gegen das Innere- aufeinander, -hinter dem zerrissenen
Dünenkranze des Meeresstrandes und dem seichten, während der Ebbe großenteils trocken
liegenden Wattenmeere dehnt sich die baumlose Marsch hin, ein durchweg flaches, teilweise
sogar unter dem Meeresspiegel gelegenes Schwemmland, dessen Überflutung und Zerstörung
nur durch künstliche Dämme (Deiche) behindert wird. In siegreichem Kampfe mit dem furcht-
baren Elemente hat der zähe Friese diese Schutzwälle immer weiter gegen das Meer vor-
geschoben und weite Gebiete dem Anbau erobert. Namentlich in den Niederlanden ist die
Marsch ein Gebiet intensivster Bodenkultur. Zahllose Entwässerungsgräben durchziehen es,
und Pumpwerke heben das Wasser in die zwischen hohen Dämmen hinziehenden größeren
Kanäle, die auch einer regen Schiffahrt dienen (S. J08). Zwischen Haag und dem Felder
steigt daher die Dichte der niederländischen Bevölkerung auf mehr als 200 Einwohner pro
(Quadratkilometer, längs der deutschen Nordseeküste erreicht sie J00—\50.
Binnenwärts folgt die sandige Geest, eine flachhügelige platte aus eiszeitlichen Sauden,
die bei Cuxhaven bis an die Rüste herantritt. Der einförmige und äußerst unfruchtbare Boden
trägt meist nur Heide und Kiefernwald. Diese Bodenschwelle setzt sich durch die Plateaus der
Lüneburger -kreide (J7j m), der Altmark, des Fläming (bis 20j m), der Niederlausitz , der
Ratzenberge und Trebnitzer Hügel (3jj m) längs der deutschen Mittelgebirgsschwelle als süd-
licher Grenzrücken fort.
Der ausgedehnteste und berüchtigste Geest- und Heidebezirk Deutschlands ist aber die
Lüneburger Heide (S. ^09), ein flachwelliges, seenloses Plateau, das mit Ausnahme weniger
Gasen fast nur mit Heidekraut und Ginstergestrüppe, mit dürftigen Kiefernwäldern oder Moor-
gründen bedeckt ist. Jenseits der Lüneburger Heide endlich breiten sich die großen Moore aus,
die einförmigsten und ärmsten Gegenden Deutschlands. Das öde, schwarzbraune Land dehnt
sich in unabsehbare Fernen, bald mit dürftigem Heidekraut oder dunkelgrünen Moosen (vor-
wiegend Sphagnum) bekleidet, bald unterbrochen durch einen breiten Geestrücken, bald unnah-
bare Sümpfe, bald entwässerte Striche mit den ersten Ansätzen menschlicher Kultur bildend. Die
Unterlage der Moore ist dieselbe wie die der Heiden, Sand. Aber während int Heideboden
das Wasser wie in einem Siebe durchsickert und der Oberfläche nur in geringem, unzureichen-
den: Maße zu gute kommt, ist der Untergrund der Moore undurchlässig, da der Sand durch
verwesende Pflanzenstoffe zum sogenannten Ortstein verkittet wird. In dem stagnierenden
Grundwasser siedeln sich alsbald Algen und Moose an, die sich allmählich über den ganzen
Boden hin verbreiten, und deren verwesende Teile den Nährboden neuen Pflanzenlebens bil-
den. Durch ihre geringe lvegbarkeit werden diese Moore zu einer natürlichen Grenze Deutsch-
lands gegen die Niederlande.
2. Das ostelbische Tiefland.
Den arößten Teil des norddeutschen Tieflandes nimmt das Gebiet von der Elbe bis zur
russischen Grenze ein, Ostelbien. Im Norden begrenzt es die Ostsee, ein Binnenmeer, das
nur durch eine schmale und gefahrvolle Meeresstraße, die überdies nicht in: Bereiche des
deutscheu Machtgebietes liegt, mit der Nordsee und dadurch mit dem Atlantischen Ozean in
Verbindung steht. Aber nicht bloß die Abgeschlossenheit der Ostsee, sondern auch die geringe
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Extrahierte Personennamen: Friese
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Amsterdam Antwerpen Flandern Rheinlanden Brabant Paris Paris Niederlanden Cuxhaven Altmark Niederlausitz Deutschlands Deutschlands Niederlande Ostsee Nordsee Ostsee
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Das Hanhai. Das chinesisch-mandschurische Tiefland. 25
und Chami im Norden nach Sutschou und Gantschou im Süden, sämtlich blühende Gasen in
der Sandwüste, die gegen Osten in die eigentliche Schamo (5. $7) übergeht.
Diese unterscheidet sich von der Sandwüste des Tarimbeckens dadurch, daß sie vielfach aus
Riessteppen besteht, besonders im östlichen Teile zwischen Urga und Hoangho. Wechseln im
Tarimbecken kultivierte Oasen mit Sandwüsten, so ist die Schamo mehr eine ununterbrochene
Steppe und Wüste unv besitzt nur wenige Oasen, vorwiegend wachsen hier Gräser, nur wenige
Stauden und keine Bäume; aber selbst der Graswuchs ist so gering, daß er kaum den gelb-
lichen, grauroten Grundton des Erdbodens dem Auge entziehen kann. „Der Eindruck, den
die öde, gleichförmige, jeglichen Lebens bare Mongolensteppe auf den Reisenden macht", sagt
j?rzewalsky, „ist unbeschreiblich. So weit das Auge reicht, wechseln Sandhöhen und Salzflächen
ab. Mühselig schleicht die Karawane dahin durch die glühende Hitze, 'nirgends winkt in der
Ferne ein schattenverheißender Wald. Nur hier und da erblickt der Wanderer eine flüchtige
Antilope, die huschenden Eidechsen sind das einzige lebende Element, das sich zeigt. Selbst die Nacht
bringt keine Erquickung, denn alsdann strahlt der Boden die Glut, die er während des Tages
empfing, mit Gewalt wieder aus. Das Winterbild ist in seiner Art gerade so traurig wie das
Sommerbild; an Stelle der tropischen .Bitze tritt polare Kälte, und der unglückliche Mensch
kann sich bei dem vollständigen Mangel an Heizmaterial nicht einmal Schutz gegen die Un-
bilden der Natur und des Klimas verschaffen." Die Mongolei, das größte Nebenland Chinas,
dessen Fläche mehr als der Hälfte Nußlands gleichkommt, beherbergt infolge feiner Boden-
und Klimaverhältnisse kaum 2 Millionen Menschen, Mongolen verschiedenen Stammes. Sie
ist das bei weitem menschenärmste Land Chinas, aber bedeutsam als Durchgangsland wichtiger
Karawanenzüge besonders zwischen Sibirien und China. Diesem lebhaften Verkehr verdankt
der größte Handelsplatz der Mongolei, Nrga (S. 9?), seine Entstehung, eine Stadt mit 30,000
teils mongolisch-priesterlichen, teils chinesisch-kaufmännischen Einwohnern. Gar ärmlich nehmen
sich da neben den Tempeln und Palästen der buddhistischen Geistlichkeit die Filzjurten der Mon-
golen und die Lehmhütten der Chinesen aus. Von Nrga aus gehen die großen Karawanen-
straßen nach Kalgan in j?etschili und nach Lhassa in Tibet. Wie in Urga, so haben die Chi-
nesen auch in allen übrigen Rand - und Gasenstädten der Mongolei und Tienschanländer den
Handel an sich gebracht, sie allein haben Ackerbau, während die einheimischen Turkvölker und
Mongolen Viehzucht treiben. Alle wichtigen Ortschaften besitzen überdies chinesische Garnisonen.
9. vpasr chinesisch-mandschurische Tiefland.
Drei Riesenströme, Dangtse, Huangho und Amur, leiten aus dem wüstenhaften, massigen
Hochasien hinab in die gesegneten, kultivierten und dichtbevölkerten Tiefländer des Ostens.
Wiederum stehen wir vor einem jener grellen Gegensätze der Natur, die für diesen Erdteil so
charakteristisch sind, und die ein so merkwürdiges Spiegelbild in den trostlosen sozialen Gestal-
tungen der Bevölkerung zeigen. Während die Natur auf der einen Seite ihre Gaben in ver-
schwenderischer Fülle ausstreut, seufzen andere Teile unter ihrem Fluche; während despotische
Staatsordnungen Menschen zu Göttern erheben und ihnen fast überirdische Machtvollkommen-
heit einräumen, die notwendigerweise zum Mißbrauche und zur schlimmsten Entartung führen
muß, leben die Völker im Zustande der Rechtlosigkeit im modernen Sinne, jeden Augenblick
den Launen herrischer Willkür preisgegeben. Die größten Gegensätze der Natur und des
Menschenlebens berühren sich nirgends auf der Erde fo unmittelbar wie in Asien.
Den drei genannten Hauptströmen Chinas entsprechen drei Tiefländer, deren Entstehung,
soweit wenigstens das eigentliche China in Betracht kommt, den Anschwemmungen dieser Flüsse
zuzuschreiben ist; der Amur und der Sungari durchziehen die mandschurische, der Huangho und
Iangtse die nord-, beziehungsweise südchinesische Tiefebene.
Die mandschurische Niederung, das Stammland der jetzigen Herrscherdynastie in
China, besitzt seltsamerweise trotz der Nähe des Meeres teilweise Steppencharakter. Es erklärt
sich dies daraus, daß die regenbringenden Südostwinde durch das Gebirgsland von Korea
abgehalten werden, ihre Feuchtigkeit in: Innern abzusetzen, während sie weiter nördlich durch
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Extrahierte Personennamen: Nrga
Extrahierte Ortsnamen: Sutschou Hoangho Mongolei Chinas Chinas Sibirien China Mongolei Nrga Kalgan Lhassa Tibet Mongolei Asien Chinas China Korea
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
20 Geographtscher Bilder
Wasser- und dem Landtransport dient, und als
solche durch ihren engen Zusammenhang mit dem
Wasser gekennzeichnet [14, 29, 30, 38, 57, 65],
Die Industriestadt [101, 102, 171, 176]
und die Bergbaustadt [83 und 102] sind in
ihrem äußeren Ansehen, mit ihren zahlreichen
hohen Schornsteinen, ihren Mietskasernen usw.
einander nahe verwandt. Die Residenzstädte
bilden, soweit sie noch deren reinen Typus bewahrt
haben [32 und 121], mit ihrer Freiheit von in-
dustriellen Anlagen und ihrer Stille den direkten
Gegensatz zu den lärm-und lebensvollen Industrie-
und Handelsplätzen. In vielen Fällen, nämlich
bei allen zu großer Volkszahl herangewachsenen
Residenzen, beschränkt sich der stille, vornehme Re-
sidenzcharakter aber auf einen verhältnismäßig
kleinen Teil der Stadt [97, 200, 236], roie denn
die Großstadt überhaupt in den meisten Fällen in
wirtschaftlicher Hinsicht einen Mischtypus darstellt.
Noch weniger zahlreich als die Residenzen sind die
Städte, bei denen der Charakter als Badeort
odersommerfrische ganz in denvordergrund tritt,
oder die als Universitätssitze so klein sind, daß
ihnen die akademischen Anstalten und das aka-
demische Leben das Gepräge geben, wie Jena oder
Marburg [146]. Militärstädte sind mit we-
nigen Ausnahmen, wie Potsdam, zugleich Festun-
gen, doch tritt dies in ihrem Baucharakter bei dem
weiträumigen Charakter der modernen Festung
meist wenig hervor.
Für die geographische Betrachtung wichtiger
als die Frage nach den Bauformen und den Wirt-
schaftsformen der Städte ist die Aufdeckung ihres
Verhältnisses zur umgebenden Landschaft, die Be-
antwortung der Frage, warum die Städte gerade
dort entstanden sind, wo wir sie heute finden. Bei
der großen Mehrzahl der Städte ist dabei irgend-
ein Vorteil der betreffenden Ortlichkeit zum min-
desten mitbestimmend gewesen. Da dies aber in
den meisten Fällen durch die Betrachtung der Karte
viel deutlicher wird als durch die Betrachtung des
Bildes, fo können wir nur einige wenige Bilder
von Städten, für deren Anlage oder Entwickelung
die unmittelbare Umgebung maßgebend ge-
worden ist, herausgreifen.
Zwei Gesichtspunkte haben sich immer wieder
für die Stadtbildung als wertvoll erwiesen: ge-
schützte Lage und günstige Verkehrslage.
Der natürliche Schutz, den ein Platz bietet,
kann sich in mancherlei Weise äußern: es kann eine
Stelle vorhanden sein, die sich gut zur Anlage einer
festen Burg eignet, um die dann allmählich eine
Stadt sich bildet; das zeigen z. B. unsere Bilder
tlas von Deutschland.
von Ranis [108], von Marienburg Z'68/ und auch
von Nürnberg [221], das um den aus der Ebene
des Fränkischen Beckens aufsteigenden Burgberg
entstanden ist; auch Marburg [146] ist wohl hier
mit zu erwähnen, und ebenso Heidelberg [209],
Bautzen [92] und Nossen [103]. Auch die Lage
auf einer Landenge zwischen zwei Seen kann sich
als sehr geschützt erweisen, wie Schwerin [32] lehrt,
noch mehr aber natürlich die Lage auf einer Insel
in einem Flusse [26] oder in einem See [240],
Der Insellage ähnlich, ja ihr noch vorzuziehen ist
die Lage innerhalb einer engen Flußschlinge, wie
die von Wasserburg am Inn [242].
Tritt uns schon bei der Schutzlage die enge
Beziehung zwischen vielen Stadtlagen und dem
Wasser entgegen, so ist dies noch viel mehr bei der
Betrachtung der Verkehrslage der Fall. Die Lage
am Flusse, an einem See, am Meere bedeutet an
sich noch keineswegs eine günstige Verkehrslage,
da nicht jeder Fluß schiffbar oder auch nur flöß-
bar, nicht jede Küste nahbar ist. Oft sind es ganz
andere Gründe als gerade Verkehrsvorteile ge-
wefen, die Städte in Flußtälern haben erwachsen
lassen. Aber unter unseren Städtebildern befindet
sich doch eine ganze Anzahl, die den engen Zu-
sammenhang zwischen Verkehr, Gewässern und
Stadtlage vor Augen führen. Bei der Entstehung
von Städten an den binnenseitigen Enden der
Föhrden z. V., wie der von Flensburg [29], ist
offenbar die Eigenschaft dieser Stellen als der
natürlichen Äbergangsplätze zwischen dem Land-
und dem Seeverkehr ausschlaggebend gewesen.
Mit Flensburg möchte man Trier [172] in eine
gewisse Parallele stellen, indem man die Trias-
bucht, die mit der Mosel in das Schiefergebirge
vordringt, einer Föhrde und das Schiefergebirge
selbst dem Festlande gleichsetzt. Auf unserem Bilde
von Graudenz [55] bietet die mächtige Weichsel-
brücke den Schlüssel zum Verständnis der Stadt-
läge, ebenso spricht auf der Ansicht von Nikolaiken
[74] die Verengerung der Wasserstraße für sich
selbst. Günstige Vorbedingungen boten vor allem
auch die Stellen, wo mehrere Flüsse und Flußtäler
zusammentreffen, wie es bei Passau [234] be-
sonders deutlich hervortritt.
Verkehrsbedingt ist endlich die Randlage
vieler Städte, die z. B. die Talausgänge unmittel-
bar am Gebirgsfuße besetzt haben, wie Blanken-
bürg [126] am harz oder Heidelberg [209] am
Odenwald, oder die in größerer Entfernung vom
Gebirgsrande eine ganze Anzahl von Gebirgs-
straßen oder Paßausgängen zusammenfassen, wie
München [236] auf seiner weiten Ebene.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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15
§ 26. Frankreich, jetzt eine Republik, hat größtenteils katholische Bewohner
romanischen Stammes. Die Franzosen sind lebhaft, anstellig, aber auch eitel, prah-
lerisch und des Wechsels und Aufruhrs lüstern. Der Boden ist meist eben, sehr
fruchtbar und fleißig angebaut. Es wird besonders viel Wein, Obst, Öl und Seide
gewonnen. Im Süden liegt das Pyrenäengebirge, im Osten ein Teil der Alpen
mit dem Montblanc (Mongblang), die Vogesen und Ardennen, im Innern die
Sevennen. Hauptströme sind Seine, Loire [ßodr], Garonne (Garön), durch
den Kanal du midi mit dem Mittelmeer, Rhone (Rön) durch einen Kanal (du cen-
tre) mit Loire verbunden. Der Orleauskanal verbindet Seine und Loire. Die
Haupstadt Paris (an?) ist eine starke Festung (28/1. 1871) mit l */2 Mill. Bewoh-
ner. In der Nähe liegt Versailles (Werßaj), wo den 18. Jan. 1871 Wilhelm l.
zum deutschen Kaiser ausgerufen wurde. Im Norden von Paris liegt Amiens (äng,
27/11. 1870); Tours (Tur) und Nantes (Rangt) liegen an der Loire; Tou-
louse (Tulüs) und Bordeaux (Bördo), au der Garonne; Lyon [ong] mit großen
Seidenmanufakluren an der Rhone. Marseille (Märßäj) ist die größte Seestadt
Frankreichs, und Toulon (Tulöng) ein fester Kriegshafen. Als Schlackitorte aus
dem letzten Kriege sind bekannt: Belfort (Belför) (15—18/1. 1871) und Sedan
(Szedang) (2/9. 1870). Zu Frankreich gehören noch in Europa die Insel Corsika
mit Ajaccio (Ajatscho), Napoleon I. Geburtsort; in Asien Teile von Ostindien (Ko-
chinchina); in Afrika Algier (schier); in Amerika ein Teil von Guyana mit Cayenne
(Kajenne); in Australien Neu-Caledonien.
§ 27. Das Königreich Niederlande (Holland) hat größtenteils evangelische Be-
wohner germanischen Stammes, ein thätiges, unternehmendeshandelsvolk. Der Hol-
länder Ruhe und Reinlichkeit sind sprüchwörtlich geworden. Der Boden ist Tiefland
mit fetten Wiesen und Äckern, stellenweise auch Sand und Moor. Viele Kanäle zur
Entwässerung des Bodens durchziehen das Land. Bedeutende Viehzucht (Holländer
Vieh — Holländer Käse), Schiffahrt, Handel, Heringsfang, sind die Hauptbeschäfti-
gungen der Bewohner. Rhein und Maas mit ihren verschiedenen Mündungsarmen
durchziehen das Land. Hauptstadt ist der wichtige Handels- und Fabrikort Amster-
dam an der Zuydersee (Seudersee) mit 270 T. Einw., aus Pfählen erbaut. Rot-
terdam ist die zweitgrößte Stadt des Landes, Haag die Residenz des Königs. Zu
Holland gehören in Asien Java, Celebes, Teile von den andern Sundainseln, die
Molukken; in Amerika ein Teil von Guyana (Surinam). — (Luxemburg).
, § 28. Das Königreich Belgien hat katholische Bewohner. Der Südosten ist
ein waldiges, metallreiches Hügel- und Bergland, der Nordosten eine fruchtbare, reich
angebaute Ebene, die viel Getreide, Gemüse und Obst erzeugt. Hauptnahrungszweige
sind Ackerbau, Viehzucht, Steinkohlenbau und lebhafter Handel. Hauptstadt ist
Brüssel mit 300 T. Einw. (Spitzenfabrikation), in der Nähe Belle-Alliance
(Bell alliangß 18/6. 1815) und Ligny (Lingi 16/6. 1815). Antwerpen, Lüt-
tich und Gent sind wichtige Handelsstädte.
§ 29. Die Schweiz, ein Freistaat, mit größtenteils reformierten Bewohnern
germanischen Stammes, ist durchweg Gebirgsland. Die Alpen mit dem St. Gott-
hard durchziehen das Land. Die Thäler und Voralpen sind sehr fruchtbar und gut
angebaut, die Mittelalpen, von der Grenze des Baumwuchses bis zur Schneeregion
gehend, haben fette Alpenwiesen (Almen), wo im Sommer die Sennen ihre Herden
weiden, die Hochalpen sind starre Eis- und Schneefelder (Gemsen). Viehzucht und
Alpenwirtschast, Industrie und Handel sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner,
Baumwollen- und Seidenzeuge, Gold- und Silberwaren, Uhren Handelsartikel. Der
Rhein mit Aar und die Rhone sind die Hauptflüffe, Boden- und Genfersee
sind die wichtigsten Seeen. Bern ist der Hauptsitz der Bundesbehörden. Andere
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Versailles Paris Amiens Nantes Lyon Marseille Frankreichs Toulon Belfort Sedan Frankreich Europa Corsika Ajaccio Asien Ostindien Afrika_Algier Amerika Guyana Australien Holland Rhein Holland Asien_Java Amerika Guyana Surinam Luxemburg Belgien Antwerpen Gent Rhein
15
§ 26. Frankreich, jetzt eine Republik, hat größtenteils katholische Bewohner
romanischen Stammes. Die Franzosen sind lebhaft, anstellig, aber auch eitel, prah-
lerisch und des Wechsels und Aufruhrs lüstern. Der Boden ist meist eben, sehr
fruchtbar und fleißig angebaut. Es wird besonders viel Wein, Obst, Öl und Seide
gewonnen. Im Süden liegt das Pyrenäengebirge, im Osten ein Teil der Alpen
mit dem Montblanc (Mongblang), die Vogesen und Ardennen, im Innern die
Sevennen. Hauptströme sind Seine, Loire (Loar), Garonne (Garön), durch
den Kanal du midi mit dem Mittelmeer, Rhone (Rön) durch einen Kanal (du cen-
tre) mit Loire verbunden. Der Orleanskanal verbindet Seine und Loire. Die
Haupstadt Paris (an?) ist eine starke Festung (28/1. 1871) mit 1% Mill. Bewoh-
ner. In der Nähe liegt Versailles (Werßäj), wo den 18. Jan. 1871 Wilhelm I.
zum deutschen Kaiser ausgerufen wurde. Im Norden von Paris liegt Amiens (äng,
27/11. 1870); Tours (Tur) und Nantes (Rangt) liegen an der Loire; Tou-
louse (Tulüs) und Bordeaux (Bördö), an der Garonne; Lyon [6ng] mit großen
Seidenmanufakturen an der Rhone. Marseille (Märßäj) ist die größte Seestadt
Frankreichs, und Toulon (Tulöng) ein fester Kriegshafen. Als Schlachtorte aus
dem letzten Kriege sind bekannt: Belfort (Belför) (15—18/1. 1871) und Sedan
(Szedäng) (2/9. 1870). Zu Frankreich gehören noch in Europa die Insel Corsika
mit Ajaccio (Ajatscho), Napoleon I. Geburtsort; in Asien Teile von Ostindien (Ko-
chinchina); in Afrika Algier (schier); in Amerika ein Teil von Guyana mit Cayenne
(Kajenne); in Australien Neu-Caledonien.
§ 27. Das Königreich Niederlande (Holland) hat größtenteils evangelische Be-
wohner germanischen Stammes, ein thätiges, unternehmendes Handelsvolk. Der Hol-
länder Ruhe und Reinlichkeit sind sprüchwörtlich geworden. Der Boden ist Tiefland
mit fetten Wiesen und Äckern, stellenweise auch Sand und Moor. Viele Kanäle zur
Entwässerung des Bodens durchziehen das Land. Bedeutende Viehzucht (Holländer
Vieh — Holländer Käse), Schiffahrt, Handel, Heringsfang, sind die Hauptbeschäfti-
gungen der Bewohner. Rhein und Maas mit ihren verschiedenen Mündungsarmen
durchziehen das Land. Hauptstadt ist der wichtige Handels- und Fabrikort Amster-
dam an der Zuydersee (Seudersee) mit 270 T. Einw., auf Pfählen erbaut. Rot-
terdam treibt Seehandel, Haag ist die Residenz des Königs. Zu Holland gehören
in Asien Java, Celebes, die Molukken; in Amerika ein Teil von Guyana (Surinam). —
Luxemburg mit gleichnamiger Hptst. bildet jetzt ein selbständiges Großherzogtum.
§ 28. Das Königreich Belgien hat katholische Bewohner. Der Südosten ist
ein waldiges, metallreiches Hügel- und Bergland, der Nordosten eine fruchtbare, reich
angebaute Ebene, die viel Getreide, Gemüse und Obst erzeugt. Hauptnahrungszweige
sind Ackerbau, Viehzucht, Steinkohlenbau und lebhafter Handel. Hauptstadt ist
Brüssel mit 300 T. Einw. (Spitzenfabrikation), in der Nähe Belle-Alliance
(Bell alliängß 18/6. 1815) und Ligny (Lingi 16/6. 1815). Antwerpen, Lüt-
tich und Gent sind wichtige Handelsstädte. — Kongostaat.
§ 29. Die Schweiz, ein Freistaat, mit größtenteils reformierten Bewohnern
germanischen Stammes, ist durchweg Gebirgsland. Die Alpen mit dem St. Gott-
hard durchziehen das Land. Die Thäler und Voralpen sind sehr fruchtbar und gut
angebaut, die Mittelalpen, von der Grenze des Baumwuchses bis zur Schneeregion
gehend, haben fette Alpenwiesen (Almen), wo im Sommer die Sennen ihre Herden
weiden, die Hochalpen sind starre Eis- und Schneefelder (Gemsen). Viehzucht und
Alpenwirtschaft, Industrie und Handel sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner,
Baumwollen- und Seidenzeuge, Gold- und Silberwaren, Uhren Handelsartikel. Der
Rhein mit Aar und die Rhone sind die Hauptflüsse, Boden- und Genfersee
sind die wichtigsten Seeen. Bern ist der Hauptsitz der Bundesbehörden. Andere
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Versailles Paris Amiens Nantes Lyon Marseille Frankreichs Toulon Sedan Frankreich Europa Corsika Ajaccio Asien Ostindien Afrika_Algier Amerika Guyana Australien Holland Rhein Holland Asien Amerika Guyana Surinam Luxemburg Belgien Antwerpen Gent Rhein
Europa.
I I desatlantisdierooze/ms 1 I desafcttefländisdiafeeres 1. J des Jbi/7isc7ie/t Ozeans ^ Detta/
um der Ost-See 1=3 desjfordfic/ienjfisinreres Ivi 60p0scj0t)l6 16. L . J Abflusslose Gebiete —2äfl—luiiertgleichersuste/iab
I fl /fajw^Cy I 1 des Setnrruzen Alee/es — Schiffbarkeit dlftissc stände irv Jfitarnetern.
. 90
Sudi Eli gl
Zu Th/üben
Zu Hoctigebi/ysfiora
Zu Gebi/gs trillilangen
Zu Vurherrscherul Sudeltraiti
Zu Wald it. Kidtpadu/ul
Vegeta Honsgebiete.
1 i Grasla/ul- flyiesen,Meide/c)
l ) Grasland'■ fsteppen)
I ...j Veyetationsarme Gebiete <Wtisten)
1 I Südeiuxfpäisches Gebiet
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Mis Ch
(Wiiaw ■ Wpina. i
Das Bosporan Ische Reich
in. gleichem Mq.ßftctb zuid^bischiuss an den ö&ch]ehen. Hcurui der Hditptjcorte-.
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und
Die Illyrischen Provinzen
des Römischen Reichs
% mijlplif I § Gw: Ul Ai Lm 01r ktlm Weit
Dru^ t.l Kraat^Eerlm Berlin, Verlag Von Dietrich Reimer*. ' Sdhriftv. C. Bio cioff, Terrain -v. Xsillzer
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Wiiaw_■_Wpina Dietrich Reimer*
■■
9
%
Nr. Y.
Deutschland unter den Hohenstanfen.
Ein gewiss hohes Interesse muss die Vergleichung dieses Blattes mit
dem vorhergehenden gewähren. Um diese völlig zu erleichtern, wurden
hier ebenfalls für dieselben Länder so viel möglich dieselben Farben und
so fort durch alle Blätter von Deutschland beibehalten. Die alten grossen
Herzogtümer sind nun als solche zerrissen und neue auf deren Ueber-
resten errichtet, welche zwar von geringerem Umfang waren, den nunmehr
allerwärts erblichen Häusern aber den grossen Vortheil bieten, dass sie
entweder grösstentheils aus lauter allodialem Besitzthum bestehen, oder
dieses doch das übrige, im Umfang des Herzogthums liegende und andern
ebenbürtigen Geschlechtern zustehende, Gebiet so sehr überwiegt, dass jene
Geschlechter bald in ein gewisses Abhängigkeits - Vcrhältniss von dem re-
gierenden herzoglichen Hause gerathcn.
So zeigen sich im ehemaligen Nieder-Lothringen die Herzoge
von Brabant, die Grafen von Luxemburg, die Herzoge von Lim-
burg und die Grafen von Geldern neben den geistlichen Fürsten von
Lüttich und Köln und den deutschen Besitzungen der mächtigen Grafen
von Flandern, die damals auch Hennegau und Namur besassen, als
jene, welche die bedeutendsten Territorien inne hatten. Ober-Lothrin-
gen war dem grössten Theil nach zwischen den Herzogen selbst, den
Grafen von Bar im Westen und dem Metzer Iiochstift getheilt. Klei-
neres besassen die Bischöfe von T o u 1 und Verdun und die dem herzog-
lichen Hause stammverwandten Grafen von Vaud emo nt. In Fricsland
erscheinen neben dem übermächtigen Bischof von Utrecht nur noch die
Grafen von Holland und Geldern, deren Stammgebiet im ehemaligen
Herzogthum Nieder-Lothringen, als sehr bedeutend. Längs der Nordküste
zogen sich die Lande der freien Friesen hin. Im ehemaligen West-
falen, dessen Herzogswürde, so wie die von Engem, nach dem Sturze
He inrich’s des Löwen an den Kölner Erzbischof gedieh, lagen neben
dem sehr beträchtlichen Gebiete geistlicher Fürsten, worunter besonders
die in den Urkunden als Ducatus Westüaliae aufgeführten Besitzun-
gen Kölns, meistens aus ehemaligen Gütern der Welfen in diesen Gegenden
bestehend, bemerkenswerth sind, noch die Lande der Grafen von Teklen-
burg, Arensberg, Mark und Berg (letzteres eigentlich zum alten
Lotharingen gehörig) als die wichtigsten. Die Landgrafen von Hessen
hatten schon einen grossen Theil der alten, zu Franken gehörigen, Provinz
Hassia unter ihrer Botmässigkeit vereinigt. Franken und Schwaben
standen als Herzogthümer unter Gliedern des Hohenstaufischen Hauses, wohl
auch unmittelbar unter den Kaisern selbst. Am Rhein und Neckar hin
lag das, bis zum Aussterben der Hohenstaufen noch ziemlich beschränkte
Gebiet der Wittelsbachischen Pfalz grafen; neben ihnen waren in Rhein-
Spruner’s Deutschland. 2
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Provinz
Hassia
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Nieder-Lothringen Brabant Luxemburg Flandern Hennegau Metzer_Iiochstift Verdun Vaud Fricsland Utrecht Holland Herzogthum_Nieder-Lothringen West- Arensberg Hessen Rhein Wittelsbachischen_Pfalz Rhein-
Spruner’s_Deutschland