— 64 —
nach den vielen Windungen und Tunnels das Gutachtal, das
Greinmelsbachtal und das Nußbachtal.
Bald sieht man
das Bahngeleise über
sich, bald unter sich,
bald auf der linken,
bald aus der rechten
Seite der Gutach.
Kaum haben wir uns
an dein Anblick des
Haupttales erfreut, so
führt uns der Zua c „
durch Tuuuels in ein ^^strager-^ladukt.
enges Seitental mit fei-
nen hochaufragenden,
tannenbewachsenen
Bergen, Gleich darauf
fahren wirwieder durch
andere Tunnels ins
Haupttal zurück, dabei
immer höher um die
Berge und in den Ber-
gen emporsteigend.
Kein Wunder, daß
eine Menge Reisende während der schönen Jahreszeit die Schwarz-
Waldbahn benützt, um den wunderbaren Ausblick bei der Fahrt
aus dieser weltberühmten Bahn genießen zu können.
Hi. Die Schwierigkeiten bei der Erbauung.
Die Bahn muß von Ossenburg bis Sommerau 671 in erklimmen.
Bis Hausach stellten sich der Erbauung der Bahn wenige
Schwierigkeiten entgegen, da sie durch das ziemlich breite Kinzigtal
Schwarzwaldbahn bei Triberg.
zieht. Bei Hausach aber tritt sie ins enge Gutachtal ein. Eine
große Brücke mußte erstellt werden, damit die Bahn über die
Gutach konnte. Von hier ab hatte der Bahnbau große Hinder-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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— 8 —
3. Die wichtigsten Orte: Heidelberg, Schlierbach, Ziegel-
hausen, Neckargemünd, Dilsberg, Neckarsteiuach, (Schwalbennest)
Hirschhorn, Eberbach, Neckarelz, (Hornberg) Hochhausen.
Burg Hornberg.
Ii. Frage:
Warum sind im Neckar-
tal so viele Burgen?
Hier fanden die Ritter
in einem verkehrsreichen Tale
steile Felsen und Steine genug,
um ihre Burgen fest und sicher
erbauen zu können. Auch konn-
ten sie diese besser verteidigen,
da sie gewöhnlich nur an
einer Seite (Gebirge) zugäng-
lich waren. In Friedens-
zeiten gingen die Ritter in
dem nahen Odenwald auf die
Jagd. In der späteren Zeit
benützten sie die günstige Lage
der Burgen, um die den
Neckar hinauf und hiuuuter
fahrenden Kaufleute zu über-
fallen und zu plündern.
Viederholungssragen.
Welches Tal haben wir im Geiste bereist?
Zeige nochmals das Tal auf der Landkarte!
Welche Gebirge durchfließt der Neckar?
Wie nennt man eine Fahrt gegen den Strom?
Wie nennt man die Fahrt zur Mündung?
Wie nennt man einen Schiffszug?
Woran windet sich der Dampfer fort?
Welche Waren werden stromaufwärts befördert?
Welche Waren werden stromabwärts befördert?
Warum können die Waren auf dem Wasser billiger befördert
werden, als mit der Bahn?
Nenne nochmals die wichtigsten Orte, die wir auf unserer Reise sahen !
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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— 25
11. Große Bierbrauereien, Tabak- und Zigarren-
Fabriken und noch verschiedene andere, in denen Haushaltungs-
gegenstände, chemische Erzeugnisse usw. hergestellt werden, finden
wir dort.
Iii. Frage: Warum sind gerade in Mannheim
so viele Fabriken?
Durch die große Wasserstraße, den Rhein und die vielen
Bahnen, die nach und von Mannheim führen, können Rohstoffe
und Kunsterzeugnisse leicht befördert werden. Die Rheinschiffe bringen
die in Mannheim eingeführten und die in Mannheimer Fabriken
hergestellten Kunsterzeugnisse bis Karlsruhe und Kehl. Die Neckar-
schlepper bringen die Fabrikerzeugnisse Mannheims und die in
Mannheim eingeführten Waren bis nach Heilbronn.
Die Bahnen ziehen nach Norden, Osten, Süden und Westen
und bringen von Mannheim Waren nach allen Gegenden Deutsch-
lands, ja nach Frankreich, Italien, der Schweiz und noch weiter.
Das Leben am Hafen.
Schleppdampfer mit allerhand Rohstoffen, Kolonialwaren und
verschiedenen anderen Erzeugnissen werden am Hafen ausgeladen.
1
Hafen mit Kran.
Da herrscht ein reges Leben. Dampftranen heben schwere Ballen,
Kisten und Fässer mit Zucker, Kaffee, Pfeffer, Zimt, Nelken, Mus-
katnuß, Feigen, Datteln, Reis, Aprikosen, Zitronen, frischen
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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29
b. den Pensylvania-Kanal, aus dem Ohio (bei Pittsburg)
zum Susquehannah (bei Columbia); der höchste Lheil dieser Straße
durch eine Eisenbahn überschritten wird.
c. der Erie-Kanal führt aus dem Erie-See zum Hudson (nach
Albany).
6. Eine Schifffahrtslinie von New-Haven am Long-Jsland-
Sund zum St. Lorenz, mittelst des Connecticut und mehrerer
anderer schiffbarer Flußstrecken und Kanäle. Unvollendet.
e. Der Miami-Kanal zwischen dem W.^Ende des Erie-See's
und Cincinnati am Ohio; unvollendet.
f. Der Ohio-Kanal aus dem Ohio (bei Portsmouth) zum
Erie-See. Viele andere, sehr wichtige, aber kürzere künstliche Schiff-
fahrtslinien. —
28. Wodurch unterscheiden sich Nord- und Süd-Amerika von
einander und vom australischen Kontinent, in Betreff der Formen,
der Vertheilung und der Naturbeschaffenheit ihrer Hoch- und Tief-
länder und Gewässer?
V. Klima und organische Natur.
29. Amerika gehört acht verschiedenen Klimagürteln an; es
reicht durch vier Zonen; nur die südliche des ewigen Schnee's
fehlt. — Die Region des ewigen Schnee's ist dagegen in allen
Breiten anzutreffen.
Der nördlichen Zone des ewigen Schnee's gehören nur
geringe Räume an.
Die nördlichezone des veränderlichen Niederschlags
umfaßt den größten Theil von Nord-Amerika; die südliche be-
schränkt sich auf das schmale Süd-Ende Süd-Amerika's.
Das Klima des Regens nimmt dagegen eine Zone von 83
bis 88 Breitengraden ein, wird aber dennoch durch die horizontale
Gestalt Alnerika's in seiner Ausdehnung bedeutend geschmälert; es
herrscht in Süd-Amerika eben so vor, wie das des veränderlichen
Niederschlags in Nord-Amerika.
30. In der nördlichen Zone des veränderlichen Nie-
derschlags unterscheiden wir folgende Klimagürtel:
a. Klimag. der Moose und Beeren. — Aequat.-Gr.: eine
Linie, welche die West-Küste unter 60° B. schneidet, und über den
Sklaven-See zur Lorenz-Mdg. geht. Allgemeiner Charakter der
Vegetation: Im N. statt des Rasens eine Moosdecke, statt der
Bäume strauchartige, beerentragende Gewächse und Krüppelholz;
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Ohio Pittsburg Columbia Erie-See Albany Long-Jsland- Connecticut Cincinnati Ohio Ohio Portsmouth Amerika Nord-Amerika Süd-Amerika Nord-Amerika
88
im N. — Sowohl im N. als im W. und S. des Hochlandes
von Auvergne bis an die Grenzen des Tieflandes wellenförmige
Plateauflächen von 1400 — 1800' mittlere Höhe; auf der west-
lichen Vorstufe sogar noch isolirte Gebirgsgipfel von bedeutender
Höhe. — Im Hochlande von Süd-Frankreich, namentlich um
die obere Loire und in der Auvergne, finden sich zahlreiche und
mannigfaltige Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit. — Der
Tarn, Lot, Cher, Vienne u. a. durchfurchen nur die Vor-
stufen des süd-französischen Hochlandes; auch die Dordogne bil-
det nur ein sehr kurzes Gebirgsthal. — Die obere Loire und der
Allier dagegen sind steil und tief zwischen den eigentlichen Hoch-
massen eingeschnitten, die Loire tiefer als der Allier. Dieselbe wird
bei Roanne, der Allier bei Vichy, die Dordogne bei Souillac, der
Lot bei Entraigues, der Tarn bei Gaillac schiffbar, und die schiff-
bare Wasserstraße der Rhone und Saone umgiebt die Ost-Seite
des Hochlandes. Dasselbe ist ohnehin durch Lage und Form von
allen Seiten sehr zugänglich; es übertrifft in dieser Beziehung das
ungarisch-karpathische, zeigt nirgend die Sonderung, welche das
deutsche, noch weniger die Abgeschlossenheit, die das siebenbürgische
Bergland charakterisirt. Dazu kömmt, daß das französische nicht
nur durch die genannten schiffbaren Flußstrecken, sondern auch durch
eine große Zahl von Straßenanlagen ungemein aufgeschlossen wor-
den ist.
24. Die Mittelgebirge Süd west-Europa's — Rück-
blicke. —
Der O.- und W.-Flügel der Mittelgebirge hängen nirgend
mit dem Hochgebirgskern der Alpen zusammen, und sind auf allen
Seiten von Tiefebenen umgeben; das deutsche Bergland steht zum
Hochgebirge wie zum Tieflande in einem anderen Verhältniß. —
Jene Flügel sind höher und gliederreicher als dieses, welches sich
häufig da am bedeutendsten erhebt, wo es an Tiefebenen grenzt.
(Vergl. die ähnlich liegenden, aber verschieden ausgeprägten Massen
Hoch-Frankreichs und Transsylvaniens, des karpathischen Waldge-
birgs und der burgundischen Plateauhöhen rc., das deutsche Berg-
land mit dem französischen und karpathischen!) Zwei vorherrschen-
den, aber mehrfältig abgeänderten Diagonal-Richtungen folgen alle
Bergzüge des Mittelgebirgslandcs, und zwar ist die eine (von S.o.
gegen N.w.) im O., die andere (entgegengesetzte) im W. allgemein;
in der Mitte, in Deutschland, begegnen sich beide. —
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
91
27. Die rheinischen Ebenen,
u. Das niederrheinische Tiefland. Das Mündungsland
des Rheins, der Maas und der Schelde und die holländische Halb-
insel bilden sehr niedrige, zum Theil selbst unter dem Meeres-Ni-
veau liegende, von vielen Flußarmen und zahlreichen künstlichen
Wasseradern netzförmig durchschnittene, fruchtbare, aber waldlose Nie-
derungen, welche theilweis dem Wasser durch Menschenhand abge-
wonnen und nur durch künstliche Eindeichungen gegen die Fluthen
des Meeres und der Ströme geschützt sind (Marschland). —
Die obere Schelde und ihre Nebenflüsse bewässern dagegen ein
wellenförmiges, höchst fruchtbares, theilweis bewaldetes Gelände, wel-
ches den benachbarten Gegenden der französischen Tiefebene gleicht.
Auch am Rhein, ebenso im O. dieses Stromes, überall im südlichen
Theile des Tieflandes, am Fuß der umwallenden Gebirgshöhen sehr
reiche, gesegnete Landschaften. —1
Im Norden der Lippe dagegen, in den Umgebungen der Ems
und Maas, in den mittleren Gegenden der Tiefebene, gleichen die
Landschaften den benachbarten des germanischen Tieflandes. Hier
finden sich, zwischen dem Kulturboden, weite Moorstrecken und step-
penartige, sandige Haideflächen, aber eigentliche Waldungen fast eben
so wenig, als in den oben beschriebenen Marsch-Gegenden. —
Die Wasserwege sind ungemein zahlreich; sie bilden in den
Marsch- und Moorgegenden fast die einzigen Kommunikationen. —
Die Schelde ist durch Kanalisation fast von ihrer Quelle an
schiffbar; ihre Nebenflüsse sind ebenfalls durch Natur oder Kunst zu
beschissen, und ein sehr viel verzweigtes Kanal-System setzt die
obere Schelde und ihre linken Nebenflüsse, die Kanäle von Gent
die untere Schelde mit dem Meere, der Kanal von Brabant die
Rüpel mit der Sambre in Verbindung. — Die Maas, welche
von Maestricht abwärts keinen einzigen schiffbaren Fluß empfängt,
ist bis zu ihrem Delta von viel geringerer Bedeutung. Hier aber,
so wie auf der holländischen Halbinsel, ein Labyrinth von Wasser-
straßen; die wichtigste unter den künstlichen führt von Rotterdam
nach Amsterdam, von wo der für Seeschiffe geeignete große Nord-
Kanal zum Helder geht. —
b. Der Rhein, der wichtigste und wasserreichste Strom des
Niederlandes und ganz West-Europa's, giebt zwar den größten
Theil seiner Gewässrr an die Maas, trägt aber bis Köln See-, bis
Straßburg (Basel) Flußschiffe, vermittelt also den Verkehr des in-
ner» Landes mit dem Meere, und hat das entwickeltste und eben-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
56
Neu-Braunschweig theilweis christliche, Ureinwohner, aber fast keine Neger.
Die europäische Bevölkerung besteht hier aus Briten, Iren und aus Abkömmlin-
gen katholischer Franzosen, namentlich in Nieder-Kanada, doch auch in Neu-
Braunschweig, Kap Breton und St. John. In den Hudsonsbay-Ländern re. nur
wenige Europäer in den i'solirten Handels-Faktoreien des Innern. —
3. Nahrungsqueilen. In Guyana und Westindien blühende,
durch Bodenfruchtbarkeit begünstigte Plantagcnwirthschast und lebhafter Handel
mit Kolvnialwaaren, Rum, Mahagony-Holz, Baumwolle re.; auf der Hondu-
ras-Küste Holzfällen und Handel mit Mahagony-, Campeche- re. Holz; in
Kanada Landwirthschaft, Fischerei, vorzüglich Handel mit den rohen Landeöpro-
dukten (Bauholz, Getreide, Vieh, Pelzwerk re.); in den übrigen nord-ameri-
kanischen Kolonien, die weniger durch den Boden begünstigt sind, mehr
Viehzucht als Ackerbau, außerdem, besonders auf Neu-Fundland, bedeutende Fi-
scherei (Wall - und Stockfische, Seehunde re.); lebhafter Handel; aus Kap Bre-
ton und Neu-Schottland einiger Bergbau, namentlich auf Steinkohlen; in den
Hudsonsbay-Ländern sind der gcwinnreiche Pelzhandcl mit den Eingeborenen und
die Jagd der Pelzthicre bis jetzt die alleinigen Zwecke der Niederlassungen. —
4. Staatseinrichtungen. Alle diese Kolonien werden, meist unter
Mitwirkung einheimischer Parlamente, von Gouverneurs verwaltet, die von der
Regierung des Mutterlandes ernannt werden. — Seit Kurzem Vereinigung bei-
der Kanada'ö; — Emanzipation der Neger in allen britischen Kolonien. —
Wiederholung.
Großbritannien und Jreland.......... 5633 □Sftin.; 26,955000 Einw.
Britische Nebenländer in Europa .... 56 - 402000 -
Britisches Reich in Europa 5689 - 27,357000 -
- - außer Europa 282948 - 140,303000 -
Das britische Reich:............. 288637 ss^Mln.; 167,660000 Einw.
Viii. Die Niederlande oder
das niederländische (holländische) und belgische Königreich.
A. Topische Verhältnisse.
76. Lage, Grenzen, natürl. Beschaffenheit. (Siehe oben!)
77. Bestandthcile, — Lage und Grenzen derselben,
— Wohnplätze. — Zwei von einander unabhängige Staaten:
das Königreich der Niederlande (Holland) — 620 sdmln.,
- - - Belgier — 535 -
jenes im N.o., dieses im S.w. des unterrheinischen Niederlan-
des. —
a) Das erstere besteht aus den eigentlichen Niederlanden (534
Ulmln.) und den zum deutschen Bunde gehörigen Antheilen von
Luxemburg (46 Hjmln.) und Limburg (40 üjmln.), und wird ein-
getheilt in 12 Provinzen:
Nord-Holland, worin die Hptstdt. Amsterdam (212000
Einw.), Hartem, Hoor, H., Zaardam, H., der Helder, F., H.; —
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: John
Extrahierte Ortsnamen: Nieder-Kanada Guyana Westindien Mahagony-Holz Kanada Europa Europa Europa Niederlande Holland Luxemburg Limburg Amsterdam
58
von Flamländern und anderen Deutschen, die westlichen und südlichen mehr
von dem celtisch-französischen Mischlingsvolle der Wallonen bewohnt sind. —
Die höheren Stände Belgiens sprechen französisch, — was zugleich die ofsi-
zielle Sprache des Staats ist, — die unteren wallonischen Volöklafsen ein eigen-
thümliches Gewalsch, welches weder von Franzosen noch von Deutschen verstan-
den wird. — Der herrschende Dialekt des niederländischen Königreichs ist der,
auch als Schriftsprache ausgebildete holländische, dem eine nicht ganz unbe-
deutende Literatur angehört. —
80. Kirchliche Verhältnisse. — Im nördlichen Theile der Nieder-
lande ist die resormirte Kirche die entschieden vorherrschende; ihr gehört im
holländ. Königreiche nur etwa die größere Hälfte der Einwohnerschaft an. In
Nord- und Süd-Brabant, Limburg, Luremburg und ganz Belgien ist die ka,
tholische Kirche die fast ausschließliche und die Zahl der Nicht-Katholiken äu-
ßerst gering. — Jansenistische „Kirche von Utrecht." —
81. Volksthümlichkeit und Gesittung. — Der Charakter der Nord-
Niederländer (Holländer) eine durch die Lage, Physik und Geschichte des Landes
modifizirte Schattirung des deutschen. Auch in Betreff der Gesittung stehen sie
nicht hinter den übrigen Deutschen. Zahlreiche, wohleingerichtete Volksschulen.
Universitäten zu Leyden, Utrecht, Gröningen und Franeker. — In Belgien da-
gegen vernachlässigte Volkserziehung, besonders in den wallonischen Provinzen;
Bigotterie in den unteren, Freidenkerei in den oberen Schichten der Gesellschaft,
für deren Bildung mehr, wenngleich wohl nicht durchweg aus die rechte Art,
gesorgt ist. Universitäten zu Brüssel, Löwen, Gent und Lüttich. Uebrigens sind
die Belgier, Flamländer wie Wallonen, ein regsames, erwerbrüstiges Geschlecht,
welches für die Kultur der materiellen Interessen stets sehr geschickt und streb-
sam gewesen ist. —
82. Nahrungs quellen. In Belgien daher großer Reichthum an na-
türlichen und industriellen Produkten; gartenmäßige Bodenwirthschaft, na-
mentlich in Flandern, Hcnncgau, Brabant, Antwerpen; bedeutender Eisen- und
Kohlengewinn in und an den Ardennen; berühmte Gewerbthätig keit in fast
allen Zweigen der technischen Kultur, namentlich in leinenen und allen anderen
Geweben, Spitzen, Papier, Tapeten, Leder, Waffen u. a. Metallwaaren; lebhaf-
ter, durch die Lage und alle Mittel der sorgfältigsten Pflege begünstigter Han-
del.— Nord-Niederland ist dagegen mehr auf Handel und Schiff-
fahrt, Viehzucht und Gartenkultur, weniger auf Ackerbau im Großen
angewiesen. Daher weniger Getreide-, nichr Gemüse- und Blumenbau, wichtige
Käsebereitung, Fischfang und (in den westl. Provinzen) Industrie in Leinen- und
Seidenwaaren, Papier, Leder rc. — In Holland wie in Belgien großer Reich-
thum neben großem Eiend. —
63. Staatöeinrich tung. Holland und Belgien bilden beschränkte Mo-
narchien. Dort haben die „General- und Provinzialstaaten," hier zwei aus er-
wählten Deputirten bestehende Kammern (Senatoren und Repräsentanten) groß-
ßen Theil an der Gesetzgebung; verantwortliche Minister; — die Kronen sind
erblich. — Belgiens Kriegsverfassung aus französischem Fuße, seine See-
macht unbedeutend; eine große Zahl von Festungen und die durch Staats-
verträge garantirte Neutralität versprechen die Fortdauer politischer Selbst-
ständigkeit. — Holland ist ein Handels-, kein Militair-Staat, daher nur eine
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Belgiens Limburg Luremburg Belgien Utrecht Utrecht Belgien Belgien Flandern Brabant Antwerpen Nord-Niederland Holland Belgien Holland Belgien Belgiens Holland
36
Bergland) und Liegliitz (die Gebirgsgegenden, Görlitz, Bunzlau re.), sodann die
großen Städte auch der anderen Provinzen sehr vortheilhaft aus. Diese Betrieb-
samkeit kommt auch dem, durch Staatsverträge, weise Gesetze und Ordnungen,
vortreffliche Posteinrichtungen, eine mehr als 100 Mln. lange Küste, zahlreiche
Binncnschifffahrtslinien und Straßcnaulagen begünstigten, Handel und Ver-
kehr zu Gute, wenngleich der Sundzoll und die eigenthüml. Vcrh. der balti-
schen Länder dem Scehandel, — u. die strenge Sperre der östlichen Grenze dem
binnenländischen Verkehr, namentlich der nicht-deutschen Provinzen, harte Fesseln
anlegen. Dennoch kauft man vom Auölaude vorzüglich nur Kolonialwaaren und
Natur-Produkte, die großeutheils als verarbeitete Maaren, neben den über-
schüssigen Noh-Erzeugnissen des heimischen Bodens (vorzüglich Holz, Getreide,
Kohlen), wieder ins Ausland gehen.
35. Staatseinrichtung. — Der Staat ist eine nach dem Rechte der
Erstgeburt in männlicher Linie erbliche ständische Monarchie. Die Pro-
vinz ial-Landstände, der Staatsrath u. mehr noch (seit d. 3. Februar
18-17) der Vereinigte Landtag haben Einfluß auf die G e se tzg e b u n g, aber
der König ist verfassungsmäßig im alleinigen Besitz der vollziehenden und —
mit Ausnahme der Besteurung — auch der gesetzgebenden Gewalt. Das S taats-
Ministerium steht au der Spitze der Staatsverwaltung. — Auf Grund
geschichtlicher Verhältnisse ist der Staat für administrative, polizeiliche und finan-
zielle Zwecke in Provinzen (Ober-Präsidien), sodann in Rücksicht aus die
Bedürfnisse der inneren Verwaltung in Regierungs-Bezirke (Regierungs-
Kollegien) getheilt worden, welche letztere wieder in landräthliche Kreise
und städtische Polizei-Direktionen zerfallen. — Für die Rechtspflege,
welche in den neuen Prov. meist nach anderen Gesetzbüchern gehandhabt wird,
als in den älteren, eine andere Eintheilung; — die kirchliche Verwaltung stimmt
ebenfalls nur, so weit sie sich auf die evangelischen Einw. bezieht, mit der
polizeilichen vollständig, für die katholischen aber nur theilweise überein. —
Von größter Wichtigkeit, und zwar nicht allein für politische Zwecke, ist das
berühmte, auf allgemeine Kricgsdicnstpflichtigkeit gegründete, die Wehrhaftigkeit
der ganzen Nation und ihre schleunigste Kriegsbereitschaft, zugleich aber auch
ihre moralische Erziehung beabsichtigende und befördernde Wehr-System des
Staates. — Stehendes Heer und Landwehr ersten und zweiten Aufgebots (mehr
als 500000 M., von denen über 300000 den ersten beiden Klassen angehören). —
Eintheilung in 9 Armee-Corps (General-Commando's), deren Ersatzbezirkc der
provinziellen Eintheilung nicht durchgängig entsprechen. — Von der größten
Wichtigkeit für die Armee ist das M il i ta i r-U n terri ch t s w esen. — Außer
dem Heere werden zur Landesvertheidigung eine Reihe tüchtiger Festungen
unterhalten (s. oben!). Zahlreich sind die Anstalten zur Erzeugung und Auf-
bewahrung von Kriegsbedürfnissen. —
Iv. Der österreichische Staat.
A. Topische Verhältnisse,
a. Jni Allgemeinen.
36. Lage und Begrenzung, Landesbeschaffenheit
(wie oben zu behandeln). —
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
57
Süd-Holland, mit der Residenzstadt der Haag oder s'gra-
venhaag (68000 Einw.), Rotterdam (78o00 Einw.), Leyden,
Dortrccht, F., Delft, Nyswik, Briel, F., H., Helvoctsluys, F., H.; —
Utrecht, worin Utrecht, F.; — Geldern, worin Arnheim, F.,
Ny»lwegen, F., und Zütphen, F.; — Overyssel mit Zwolle, F.,
und Dcvcnter; — Drenthe, worin Koeverden, F.; — Gronin-
gen mit Groningen und Delfzyl, F., H.; — Friesland, worin
Leeuwarden, F., Francker, Harlingen, H.; — (Nord-) Brabant (Ge-
ncralitätslande), wo Herzogenbusch, F., Breda, F., und Bergen op
Zoom, F.; — Seeland, worin Middelburg u. Blicßingen, F., H.; —
Limburg, worin Maestricht, F., und Venloo, F. (holländische, nicht-
deutsche Städte) und Roermonde; — Luxemburg mit der deutschen
Bundesfestung Luremburg. —
!i) Belgien besteht aus dem größten Theile der ehemaligen
österreichischen Niederlande und einem kleineren der französischen,
sodann aus dem neuerdings abgetretenen Theil von Luxemburg (79
□Mln.),— wird eingetheilt in 9 Provinzen: (Süd-) Brabant,
worin Brüssel (l06000 Ew.), Löwen, Dicft, F., u. Watcrloo; —
Antwerpen, worin Antwerpen (78000 Einw.), F., K.-H.,
Mecheln; — Ost-Flandern, wo Gent (94000 Ew.), St. Ni-
colao, Oudcnardt, F.; — West-Flandern mit Brügge, Osteudc, F.,
H., Dpern, F., Courtrai oder Kortryk, Nicuport, F., H.; — Namur
mit Namur, F., und Philippeville, F.; — Hennegau, worin Mons
oder Bergen, F., und Tournay oder Doornik, F.; — Lüttich, wo
Lüttich, F., und Bervierö; — Limburg, wo Tongern u. St. Tron;
— Luxemburg, worin Arlon und Bouillon, F.
B. Staats- und Völkerverhaltnisse.
78. Bevölkerungs-Zahlen.
Das Königreich der Niederlande hat 3,238000 Einw. (wovon etwa
383000 auf sein deutsches Bundesland kommen), Belgien ungefähr 4'/ Mill.
Einwohner; daher leben durchschnittlich ini ersteren Staate 5222, im letzte-
ren über 7900 Menschen auf 1 □'.Di. Aber dort sind Holland, Utrecht und
Seeland viel dichter, Overyssel und besonders Drenthe viel dünner bevölkert, —
und ebenso in Belgien: Brabant, beide Flandern, Theile von Henncgau, Antwer-
pen und Lüttich viel dichter, Luxemburg, Limburg, Namur, auch Theile des Hen-
negau's viel schwächer bewohnt, als angegeben. —
79. Abstammung und Sprache. Die Bewohner des niederländi-
schen Königreichs sind durchgängig Deutsche (Holländer, Friesen, Flam-
länder u. a.) mit eigenen niederdeutschen Dialekten. — In Belgien finden
sich, wie in der Schweiz, germanische und celtisch-romanische'elemente vereint,
doch nicht gemischt; indem die nördlichen und östlichen Provinzen vorherrschend
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]