Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
A. Verkehrswege. 25
Staaten 70, aus Großbritannien 26, auf Deutschland 18 und aus Frankreich
15 Milliarden Mark.
Für die Richtung der wichtigsten Welteisenbahnlinien sind dieselben Gesichts-
punkte maßgebend wie bei dem Seeverkehr (vgl. S. 21). Hierzu kommt noch,
daß die starke ostwestliche Ausdehnung der Landmassen sast von selbst dem
Eisenbahnverkehr die Bahn weist und daß der Bau von Bahnen in nord-
südlicher Richtung in dem verschiedenen Kultur-Zustande der zu durchquerenden
Länder, besonders der Tropen, auf erhebliche Schwierigkeiten stößt. Somit ist
es erklärlich, daß die in der Richtung der Breitengrade verlaufenden Weltlinien
bereits in reichlicherem Maße vorhanden sind, als die zum Teil bereits vor-
handenen, zum Teil erst projektierten oder im Bau begriffenen großen Nord-
Südbahnen.
Das dichteste Eisenbahnnetz haben wir in West- und Mitteleuropa zu
suchen mit den Knotenpunkten Paris, Berlin, und — für den östlichen Verkehr —
Moskau. Den Ausgangspunkt einer Anzahl von Weltbahnen bildet London,
obgleich es durch den Kanal vom Festlande getrennt ist. Von ihm gehen
folgende Linien aus:
London—calais—paris—bordeaux—madrid—lissabon.
London—paris—lyon—mont Cenis—neapel oder Brindisi.
(Anschluß an den Mittelmeerverkehr.)
London—ostende—brüssel—köln—basel—st. Gotthard—rom.
London—ostende—berlin—lemberg—rostow—baku.
London—köln—frankfurt a. M.—Wien—budapest—konstantinopel.
Die letzten drei Linien haben Anschluß von Paris aus. Hier beginnt
auch die längste Linie der Welt, die über Köln—berlin—warschau—moskau-
Samara— Omsk—tomsk—jrkutsk nach Wladiwostock sührt und deren Gesamt-
länge über 7000 1cm beträgt. In Charbin zweigt die ostchinesische Bahn ab,
die über Mukden—peking nach Han-kon sührt und bis Kanton weitergeleitet
werden soll. Nach Fertigstellung der Linie Tientsin—tsi-nan besitzen wir dann
eine Bahnverbindung von Berlin nach unserer Kolonie Kiautschou.
Berlin ist weiter Knoten- bzw. Ausgangspunkt von folgenden drei nord-
südlichen Weltbahnen:
Stockholm—kopenhagen—berlin—münchen—brennerpaß—rom.
Berlin—.Wien—trieft.
Berlin—frankfurt a. M.—Bafel—genua.
Die übrigen Linien der alten Welt sind bisher noch zu keinem für
den Weltverkehr bedeutenden einheitlichen Netz geschloffen. In Südasien mit
Ausnahme von Vorderindien finden wir meist nur Stichbahnen, die von der
Küste landeinwärts sichren; das gleiche gilt von Asrika.
Von den Ländern der neuen Welt besitzen nur die Vereinigten Staaten
ein bedeutendes Eisenbahnnetz. Vor allem sind es hier die großen Pazifik-
Bahnen, die den Hauptverkehr zwischen der Ost- und Westküste vermitteln.
Hauptausgangspunkte an der Ostküste sind die Welthäfen New Aork und New
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Großbritannien Deutschland Frankreich Mitteleuropa Paris Berlin Moskau London Brindisi Paris Charbin Berlin Berlin Welthäfen_New_Aork
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A. Verkehrswege. 27
Dichte auf die Bevölkerungszahl, so übertreffen allerdings Amerika und Australien
infolge ihrer dünnen Bevölkerung Deutschland um das zweifache und vierfache.
Es wurde bereits hervorgehoben, daß viele der Nord-Süd-Bahnen noch
ihrer Vollendung harren. Das gewaltigste Projekt unter ihnen ist die pan-
amerikanische Eisenbahn von New Jork über New Orleans—vera Cruz—
Panama—eallao—valparaiso—buenos Aires. 6400 englische Meilen (1 engl.
Meile — 1,6 Km) dieser 10400 engl. Meilen (16600 Km, oder 13 mal die
Strecke München—berlin—königsberg) langen Strecke sind bereits gebaut, die
Vollendung der Reststrecke ist ebenfalls durch amerikanisches Großkapital gesichert.
Eine zweite große Nord-Südbahn wird die afrikanische Kap — Kairobahn
werden, die von Kapstadt bzw. Port Elisabeth ausgeht, den Oranjefluß über-
schreitet und Anschluß an die Beirabahn besitzt. Weiter nach Norden führend
kreuzt sie den Sambesi und wird in den nächsten Jahren die Grenze Deutsch-
Ostafrikas erreichen, von wo sie über Tabora zum Albertsee laufen und dann
im wesentlichen im Nilbett entlang nach Kairo geführt werden foll.
Die nördliche (ägyptische) Strecke ist bereits bis Ehartum vollendet. Durch
diese Bahn würde England einen neuen Weg nach Indien und eine Verbindung
seiner nördlichen und südlichen afrikanischen Kolonien erhalten.
Eine für Deutschland besonders wichtige Strecke wird die Bagdadbahn
werden, da an ihr vorwiegend deutsches Kapital beteiligt ist und die deutschen
Interessen im Orient durch sie gefördert werden. Die Linie schließt sich in
Skutari an die nach Konstantinopel führende Bahn an, führt durch Kleinasien
nach Koma (anatolische Bahn), soll von dort bis zum Tigris weitergehen und
über Bagdad die Verbindung mit dem persischen Meerbusen herstellen*).
3. Die Kabel- und Telegraphenlinien bilden eine wesentliche Unterstützung
der Schiffahrt und des Bahnverkehrs, sowie des Handels überhaupt, der ohne
sie in seiner heutigen Form nicht denkbar wäre.
Die 50 000 Km Kabel (die halbe Länge des Eisenbahnnetzes der Erde),
die in das Meer verlegt sind, verbinden fast alle Länder der Erde miteinander
und sind auf den Hauptstrecken doppelt gelegt. Der Hauptausgangspunkt
der englischen Kabel ist die Insel Valentia südlich von Irland. Von hier aus
stehen sämtliche englische Kolonien mit dem Mutterlande in Verbindung. Zwei
deutsche Linien stellen die Verbindung mit Amerika her, ein deutsch-holländisches
Kabel verbindet die Südseeinseln mit China; eine weitere deutsche Linie, die
erst 1911 beendet ist, führt von Borkum nach Monrovia in Liberia (Afrika)
und von dort nach Pernambuco in Brasilien. Von dem gesamten Kabelnetz
entfallen 55"/» auf England, etwa Ve auf Frankreich, Ys auf die Vereinigten
Staaten und bisher nur Y'9 auf Deutschland.
Die Bedeutung der Kabellinien als einzige Möglichkeit zur schnellen über-
seeischen Nachrichtenbeförderung ist gesunken, seit 1896 Marconi die drahtlose
Telegraphie erfunden hat, die an keine Verkehrslinie gebunden ist und mit
*) Die 1911 geschlossenen Verträge dürften den Fortschritt des Bagdadbahnbaues
wesentlich beschleunigen.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Deutschland Panama—eallao—valparaiso—buenos_Aires München—berlin—königsberg Kapstadt Deutsch-
Ostafrikas Albertsee Nilbett Kairo England Indien Deutschland Konstantinopel Kleinasien Bagdad Irland Amerika China Borkum Monrovia Liberia Afrika Pernambuco Brasilien England Frankreich Deutschland
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28
Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Milte!.
der es bereits gelungen ist, Telegramme von Deutschland nach den deutschen
Kolonien zu übermitteln.
Die Landtelegraphen folgen vielfach den Bahnlinien, zeichnen wohl
auch deren künftigen Weg vor, wie z. B. der australische Nberlandtelegraph,
der Port Darwin im Norden mit Port Augusta im Süden verbindet.
B. Verkehrsmittel.
a) Zu Wasser.
1. Binnenfcbiffahrt. Das einfachste Verkehrsmittel auf dem Wasser ist
das Floß, das gleichzeitig die Ware selbst bildet. Für den Weltverkehr
kommt es ebensowenig in Betracht, wie die einfachen kleinen Holzboote, zu
denen bei wenig kultivierten Völkern ausgehöhlte Baumstämme benutzt werden.
In der Flußschiffahrt ist heute noch das Hauptverkehrsmittel der Schlepp-
kahn, dessen Größe sich natürlich der Natur des befahrenen Gewässers anpassen
muß. Die hölzernen Kähne werden mehr und mehr durch eiserne und stählerne
ersetzt. Neben dem Kahn kommt der Flußdampfer in Betracht, der Haupt-
sächlich zur Eilgut- und Personenbeförderung benutzt wird.
Als Antriebskraft dient beim Boot das vom Menschen geführte Ruder
oder das Segel, bei Schleppkähnen ein Schleppdampfer, der an starken Tauen
eine Reihe von Kähnen zieht. Teilweise werden die Kähne vom Ufer aus
durch Menschen oder Pserde (Treidelweg), neuerdings auch durch elektrische
Lokomotiven — so auf dem Teltow-Kanal — gezogen.
Welche Bedeutung die Binnenschiffahrt neben der Eisenbahn besitzt,
beweist die Tatsache, daß 1909 auf deutschen Flüssen bis an die Landesgrenze
der zehnte Teil von den gesamten von der Eisenbahn im gleichen Jahre
beförderten Waren verfrachtet wurde (30 Millionen Tonnen gegenüber
320 Millionen Tonnen). Der gesamte Binnenschiffahrtsverkehr beförderte
fogar 75 Millionen Tonnen, also 1ji des Eisenbahnverkehrs.
Kennzeichnend für die Art der beförderten Güter ist es, daß von den
75 Millionen Tonnen Gütern über 20 Millionen auf Steinkohlen entfielen.
Rechnen wir ferner hinzu, daß 6 Millionen t Eisenerze, 9 Millionen t Erde,
Kies usw. und über 5 Millionen t Steine (Ziegel) befördert wurden, so sehen
wir, daß diese vier Massengüter allein über die Hälfte der Gesamtlast aus-
machen. Daraus ist auch zu erkennen, daß die Binnenschiffahrt in erster Linie
als billiges aber langsames Beförderungsmittel für Massengüter in Frage
kommt.
Die Gesamtzahl der deutschen Binnenschiffe betrug Ende 1907 über
26 000 Schiffe mit 6 Millionen t Tragfähigkeit, so daß auf ein Schiff im
Durchschnitt 230 t (23 Eisenbahnladungen) entfallen.
2. Seetcbiffabrt. Für den überseeischen Verkehr kommen nur Segler
und Dampfer in Betracht; sie werden fast ausschließlich aus Eisen und Stahl
gebaut und sind in ihren Größenabmessungen und Leistungen ständig gewachsen.
Der größte fünfmastige Segler Deutschlands verfügt über 4200 Register-Tonnen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Darwin Binnenfcbiffahrt Seetcbiffabrt
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
30 Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Mittel.
Die Tabelle zeigt uns, daß die deutsche Handelsflotte sich die zweite
Stelle unter den Weltmächten errungen hat und, unter Berücksichtigung des
Umstandes, daß sich der größte Teil der amerikanischen Schiffe auf den großen
Seen befindet, alle anderen Staaten mit Ausnahme Englands um das Doppelte
bis Dreifache an Leistungsfähigkeit überragt. Die Vermehrung seit 1880 stellt
sich bei Deutschland wie 1 : 6,5, dagegen bei England wie 1 : 3,2, bei Frank-
reich wie 1 : 2,7, bei Italien wie 1 : 2,2.
Häfen. Eine bedeutende Unterstützung erfährt die Schiffahrt durch die für
dieselben geschaffenen Hilfsmittel, unter denen an erster Stelle die Häsen zu
nennen sind.
Von den Anforderungen, die an einen guten Hafen zu stellen sind,
müssen hervorgehoben werden: eine hinreichende Tiefe, mindestens 10 — 14 m;
Lage an einer vor den Stürmen geschützten Stelle des Meeres; ein ausgedehntes
Flußgebiet oder gute Eisenbahnverbindungen nach dem Hinterlande; die nötigen
Einrichtungen zum bequemen Ent- und Beladen der Schiffe. Dem letzteren
Zwecke dienen große Speicherräume, Eisenbahn-Anschlüsse, Lade-Kranen, Docks
sür Schiffsreparaturen und in zolltechnischer Beziehung ein geeignetes Freihafen-
gebiet. Günstig ist weiter ein kräftiges Einwirken von Ebbe und Flut bis zum
Hafen, da dieses den Schiffen ein weites Eindringen in das Land und damit
eine wesentliche Verbilligung der Frachten in das Innere des Landes ermöglicht.
Für die Verbesserung des ersten Hafens des europäischen Festlandes, Hamburg,
sind in den letzten Jahrzehnten über 30 Millionen Mark ausgegeben worden. Die Wasser-
fläche des Hafens umsaßt 500 lia, der größte Kran vermag 130 t zu heben. Die
gewaltige Entwicklung des Seeverkehrs in diesem Hafen beruht vor allem auf der gün-
stigen Lage an der Elbe, 100 km seeeinwärts, der Wasserverbindung bis nach Osterreich
und dem günstigen Bahnanschluß nach allen Seiten.
Bei einem Vergleich der Welthäfen kommt vor allem der überseeische
Verkehr in Frage. Er betrug 1910 in Millionen Register-Tonnen in:
New 2)ork 25 Rotterdam 20
London 24,5 Konstantinopel 20
Antwerpen 25 Schanghai 18
Hamburg 23 Marseille 16
Liverpool 21 Cardiff 15
sgesamtv erkehr)
Berücksichtigen wir, daß von der Zahl Antwerpens etwa zu kürzen ist, da
es infolge besonderer Berechnungsweise höhere Zahlen erzielt als die anderen
Häfen, so steht Hamburg von den Häfen des europäischen Kontinents an erster,
unter den Häfen der Welt an dritter Stelle.
Als weitere Hilfsmittel des Seeverkehrs mögen die wichtigen
Leuchttürme, Leuchtschiffe, Signalstationen und Rettungsvorrichtungen an den
Küsten hervorgehoben werden.
b) Verkehrsmittel des Landverkehrs. Die einfachste Beförderung ist
die auf den Schultern des Menschen. Die Wege und Länder dieses Träger-
Verkehrs haben wir bereits kennen gelernt und gesehen, daß er nur bei den
Völkern niederer Kultur allgemein im Gebrauch ist, wenn wir von dem Be- und
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Englands Deutschland England Frank- Italien Hamburg Osterreich Rotterdam Konstantinopel Antwerpen Schanghai Hamburg Marseille Cardiff Hamburg Leuchtschiffe
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4 Allgemeiner Teil. I. Die Natur-Faktoren.
meisten Verkehrswege auf dem Wasser nach allen anderen Erdteilen
hinaus.
Von Bedeutung ist weiter das Vorhandensein schiffbarer Ströme, die den
Wasserverkehr aus dem Innern des Landes mit der See herstellen. Was z. B.
Deutschland an günstiger Gliederung abgeht, das wird zum großen Teil durch
die reiche Zahl schiffbarer Ströme, die das ganze Land durchziehen, ersetzt.
Ferner kommt die Art der Küstenbildung in Frage. Ein Land mit flachen,
versandeten Küsten ohne natürlich oder künstlich vertiefte Buchten oder Fluß-
Mündungen, die als Häfen dienen können, hat keinen Vorteil von einer reichen
Gliederung. Wo dagegen Flüsse einen tiefen Wasserweg offen halten oder die
Quertäler der Gebirge sichere Häfen bilden (Norwegen), kann sich die Schiff-
fahrt günstig entwickeln.
b) kecleutung für Produktion und Verkehr.
1. Das Meer stellt bei einer mittleren Tiefe von 3500 m eine viel größere
Masse dar als die nur oberflächlich ausnutzbare Landfläche; trotzdem tritt seine
Bedeutung als Produktionsgebiet von Pflanzen und Tieren weit
hinter diejenige des Landes zurück. Das liegt zum Teil daran, daß wir bis-
her noch nicht genügend Hilfsmittel zur völligen Ausnutzung der Erzeugnisse
des Meeres besitzen.
Von den Pflanzen, die am Meeresboden wachsen, verwenden wir fast
nur die abgerissenen und an der Oberfläche schwimmenden (Seetang) oder die
in nicht allzugroßer Tiefe wachsenden.
Viel wichtiger ist bereits die Ausbeute an tierischen Erzeugnissen, von
denen allein die Seefischerei einen jährlichen Ertrag von rund 1500 Millionen
Mark (— Wert der deutschen Steinkohlenproduktion) bringt. Wichtige andere
tierische Erzeugnisse sind der Walfisch (Tran, Fischbein), Muscheln, Austern,
Schwämme, Korallen und Perlen.
In salzarmen, warmen Ländern ist das Meer der Lieferant von Speise-
salz, das in sogenannten Salzgärten gewonnen wird. Nachdem die Bedeutung
der Bittersalze (Magnesiumsalz usw.), die ebenfalls im Meerwasser enthalten sind,
erkannt worden ist, wird man vielleicht auch deren Gewinnung eine erhöhte
Aufmerksamkeit schenken. Selbst fruchtbaren Ackerboden (Schlick) ringen die
Küstenbewohner (z. B. Nordseeküste, Holland) dem Meere durch besondere
Anlagen von Hecken und Dämmen wieder ab.
Die Möglichkeit der Verwendung der Wellenkraft zur Erzeugung von
Elektrizität ist bereits erwogen worden, und ihre Verwirklichung steht vielleicht
in nicht allzugroßer Ferne.
Die Hauptbedeutung der Wasserfläche liegt jedoch, wie bereits angedeutet
wurde, in der Verwendung als Verkehrsmittel.
Da niemand völlig die Herrschaft über den Ozean ausüben kann, ist dieser herrenloses
Gebiet, d. l). alle Völker sind in gleichem Maße berechtigt, das Meer als Produktions-
und Verkehrsgebiet zu benutzen. Nur ein verhältnismäßig schmaler Küstenstreifen (3 See-
meilen) wird als noch zu den betreffenden anliegenden Ländern gehörig angesehen.
Vier Fünftel des gesamten Weltverkehrs spielen sich auf dem Wasser ab,
dessen Hauptvorteil darin liegt, daß es den Verkehr nicht an bestimmte Bahnen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Norwegen Magnesiumsalz Holland
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36 Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Mittel.
allgemein in Deutschland der Fall ist und auch in den meisten Staaten des
übrigen europäischen Festlandes mit mehr oder weniger Erfolg versucht worden
ist. Nur England und die Vereinigten Staaten haben sich mit diesem Gedanken
nicht befreundet, doch zeigen gerade die Bahnen des letzteren Staates sehr
deutlich die Nachteile des Privatbahnsystems.
Diese zeigen sich in erster Linie in der Tarifpolitik. In Deutschland gilt
als oberster Grundsatz, daß alle Benutzer ohne Rücksicht aus ihre soziale
Stellung gleich zu behandeln sind und sür gleiche Ware unter gleichen Bedin-
gungen den gleichen Frachtsatz zu zahlen haben. In Amerika genießen die
großindustriellen Verfrachter trotz aller versuchten staatlichen Verbote vielerlei
Sondervorteile beim Gütertransport und sind gerade dadurch mit in der Lage,
die Mittel- und Kleinbetriebe zu erdrücken.
Der Staat als Eisenbahnunternehmer handelt ferner nicht nur nach
den Grundsätzen eines nach Gewinn strebenden Unternehmers, sondern behält
auch das Interesse der Allgemeinheit im Auge. Er wird die Tarife ermäßigen,
wenn sich dies sür bestimmte Gegenden oder Berufszweige als notwendig er-
weist; er wird solche Waren billiger befördern, deren Verwendung für die
Allgemeinheit wünschenswert erscheint und zur Hebung des Volkswohlstandes
beiträgt.
Daß alle Bahnen billige Massengüter zu niedrigeren Sätzen befördern
als hochwertige Waren, daß ferner Wagenladungen gegenüber dem Stückgut
erhebliche Frachtermäßigung genießen, erscheint selbstverständlich. Ebenso werden
nach den Landesgrenzen gehenden Sendungen häufig billigere Frachtsätze
zugebilligt, um die Ausfuhr zu heben.
Internationale Transportverbände. Der Handel ist von Natur inter-
national und macht an den Landesgrenzen nicht halt. Eine Abschließung der
einzelstaatlichen Verkehrswege gegen andere Staaten würde den Handel auf
das empfindlichste schädigen oder ganz unmöglich machen. Daher sind die inter-
nationalen Transportverbände für den Durchgangsverkehr von hervorragender
Bedeutung.
Ihr Zweck ist eine einheitliche Regelung der Fahrpläne für den Land-
und Seeverkehr und eine möglichst weitgehende Vereinheitlichung der Transport-
bedingungen und Frachtsätze, unter Umständen auch direkte Durchbeförderung
ohne Umladung. Am weitgehendsten sind diese Punkte bei der deutschen
Betriebsmittelgemeinschaft zwischen Nord- und Süddeutschland durchgeführt worden.
Den Anfang zu internationalen Abkommen bildete der 1846 gegründete
Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen, der vor allem bewirkte, daß
Mitteleuropa eine einheitliche Spurweite und damit die wichtigste Grundlage
sür den Durchgangsverkehr erhielt, während Rußland sich durch seine abweichende
Spurweite erheblich von dem mitteleuropäischen Verkehr abgeschlossen hat. Der
Verein umsaßt heute außer Deutschland auch Österreich-Ungarn, Belgien, die
Niederlande, Luxemburg, Rumänien und Russisch-Polen.
Das Berner Internationale Abkommen über den Eisenbahnfracht-
verkehr umfaßt fast den ganzen europäischen Kontinent und regelt in erster
Linie das Bahn-Recht einheitlich.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Deutschland Amerika Mitteleuropa Deutschland Belgien Niederlande Luxemburg
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
18 "Allgemeiner Steil. Iii. Der Verkehr und seine Mittel.
Schweinezucht unterbunden. Das Christentum dagegen lehrt, daß jeder Mensch
nach Kräften arbeiten, d. h. sich wirtschaftlich betätigen soll und kennt keine
Einschränkungen des Wirtschaftslebens wie die oben genannten.
Oft steht im Zusammenhang mit der Religion oder der Staatsform die
Beeinflussung der geistigen Freiheit, die unter Umständen ebenfalls einer
kräftigen Wirtschaftsentwicklung hinderlich sein kann. Ebenso fördert die Bildung
von Großstaaten die einheitliche Gestaltung der Sprache und begünstigt da-
durch wesentlich das Handels- und Verkehrsleben.
Wir sehen somit, daß es nicht allein die natürliche Rassenzugehörigkeit ist,
die den wirtschaftlichen Stand eines Volkes bestimmt, sondern daß die geistige,
wirtschaftliche und politische Bildung zusammenwirken müssen, um das zu
schaffen, was wir unter dem Namen „moderne Kultur" zusammenfassen.
Iii.
Oer verkehr und leine Mittel.
Geschichtliches. Es dürfte kaum jemals eine Zeit gegeben haben, in der
die Menschen ohne jeden Verkehr miteinander gewesen sind. Indes ist dieser
Verkehr anfänglich auf geringe Entfernungen beschränkt geblieben und hat sich
ohne besondere Hilssmittel vollziehen lassen.
Mit den steigenden Bedürfnissen der Menschen wurden auch die Anforde-
rungen an den Verkehr und feine Leistungen immer höher. Die Flüsse wurden
zu Verkehrsadern, auf dem Lande begann der Straßenbau, auch die Binnenseen
und Küstengewässer dienten dem Verkehr.
Die Erfindung des Kompaß (14. Jahrhundert) ermöglichte eine Durch-
querung der Ozeane, die erweiterten geographischen Kenntnisse führten in Ver-
bindung mit dieser Erfindung zur Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach
Ostindien.
Eine neue Umwälzung ersuhr der Verkehr durch die Verwendung der
Dampfkraft (Lokomotive 1828, Dampfschiff 1807). Die dadurch bewirkte Ver-
änderung war eine zweisache: der Verkehr wurde erheblich schneller und
wesentlich billiger. Früher waren nur wenige wohlhabende Kreise am Ver-
kehr beteiligt, jetzt wurde er auch den unteren Schichten zugänglich. Früher
konnten nur hochwertige Güter befördert werden, jetzt trat die Beförderung von
billigen Massengütern (Kohle, Erz, Getreide) in den Vordergrund.
Eine weitere Ausgestaltung erfuhr der Verkehr schließlich in letzter Zeit
durch die Verwendung der Elektrizität.
Hand in Hand mit der Verbesserung der dem Verkehr dienenden Verkehrs-
kräfte (Menschen — Tier — mechanische Kraft) geht eine Verbesserung und
Erweiterung der Verkehrswege auf dem Lande und auf dem Wasser (Kanäle,
Leuchttürme). Die große Ausdehnung des Verkehrswesens macht weiter eine
möglichst einheitliche Regelung desselben notwendig und sührt zu der modernen
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Ostindien Leuchttürme
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A. Verkehrswege. 19
Verkehrsorganisation. Unsere Betrachtungen müssen demnach die drei
Punkte: Verkehrswege, Verkehrsmittel und Verkehrsorganisation ins Auge fassen.
Der Zweck des Verkehrs kann die Beförderung von Personen, Gütern und
Nachrichten sein; für den Kaufmann steht die Beförderung von Gütern und
alsdann die von Nachrichten im Vordergrunde des Interesses.
A. Verkehrswege.
a. Zu Wasser. 1. Binnenschiffahrtswege. Das fließende Wasser mußte
den Menschen schon früh veranlassen, es als Verkehrsweg zu benutzen. Daher
ist die Binnenschiffahrt auch die Lehrmeisterin der später beginnenden See-
schiffahrt gewesen. Die natürlichen Verkehrsstraßen sind die Flüsse und Binnenseen.
Die Bedeutung eines Flusses als Verkehrsstraße hängt indes von einer
ganzen Reihe von Umständen ab, so daß nur eine kleine Anzahl der Binnen-
gewässer der Erde für den Verkehr von erheblicher Bedeutung ist.
Von einer guten Binnenwafferstraße muß man verlangen, daß sie
1) kein zu starkes Gefälle hat, besonders dürfen keine Stromschnellen darin
enthalten sein (vgl. die afrikanischen Flüsse), 2) eine genügende Tiefe besitzt,
um auch von größeren Kähnen befahren werden zu können, 3) möglichst lang
ist und ein großes Gebiet von schiffbaren Nebenflüssen besitzt, damit ein um-
fastender Teil des Landes die Vorteile des Wasserverkehrs ausnützen kann,
4) einen möglichst gleichmäßigen Wasserstand aufweist, der allein die Benutzung
des Flusses zu allen Jahreszeiten ermöglicht, 5) gar nicht oder nur kurze Zeit
im Jahre durch Vereisung sür den Verkehr gesperrt ist und 6) eine günstige
Mündung in ein Verkehrsmeer (nicht Binnensee) besitzt.
Da die Flüsse in erster Linie Zusuhrstraßen für den Seeverkehr sind,
ist die letzte Bedingung meist ausschlaggebend sür die Bedeutung des Flusses
als Verkehrslinie. Die großen sibirischen Ströme würden weit wichtigere Ver-
kehrsadern sein, wenn sie nicht in das dem Verkehr völlig feindliche nördliche
Eismeer mündeten. Die Wolga kommt für den Weltverkehr kaum in Frage,
weil sie keine Verbindung mit dem offenen Meere besitzt.
Einer der Flüsse, der am besten den oben genannten Anforderungen entspricht, ist der
Rhein. Bei mäßigem Gefälle ist er so tief, daß Kähne bis zu 3500 t Tragkraft auf ihm
verkehren können. Eine große Anzahl schiffbarer Nebenflüsse (Main, Neckar, Mosel,
Ruhr) tragen den Verkehr weit in das Land hinein, und der Rhein selbst verbindet drei
Länder, die auf hoher Kulturstufe stehen (welche?). Die größte und die kleinste Menge
der Wasserführung verhalten sich an der holländischen Grenze zueinander wie 6,6: 1
^ diejenigen der Mosel bei Metz wie 98: 1 — ermöglichen also fast immer die Schiff-
fahrt; nur selten schwillt der Rhein so stark an, daß die Schiffe nicht mehr unter den
Brücken hindurchkommen. Im Winter ist er bei Koblenz nur durchschnittlich 18 Tage
jährlich durch Eis versperrt, der St. Lorenzstrom in Kanada dagegen bei gleicher Breiten-
läge bei Quebeck 141 Tage (Grund?), die Weichsel bei Warschau 60, die Lena 200 Tage.
Bedenken wir ferner, daß die Mündung des Rheins an dem wichtigsten Weltverkehrs-
meere liegt, so erscheint es erklärlich, daß erder bedeutendste Binnenschiffahrtswea
der Welt ist.
Andere wichtige Binnenschissahrtswege in Deutschland sind die Elbe,
Oder, Weichsel, Weser und Donau, wenn ihre Bedeutung auch hinter diejenige
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Extrahierte Personennamen: Binnenschiffahrtswege
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Main Rhein Rhein Koblenz Kanada Warschau Rheins Weltverkehrs- Deutschland Donau
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
20 Allgemeiner Teil, Iii. Der Verkehr und seine Mittel.
des Rheins zurücktritt. Am reichsten mit großen Stromgebieten ausgestattet ist
Amerika; der Amazonenstrom, der Mississippi und der La Plata in Südamerika
besitzen die größten Stromgebiete der Erde, kommen aber an Verkehrsbedeutung
dem Rhein nicht gleich.
Die großen Ströme Afrikas, der Nil, der Niger und der Kongo können
infolge der großen Stromschnellen nur teilweise dem Verkehr dienen; dagegen
sind die Ströme Süd- und Ostasiens wieder wichtiger für den Verkehr.
Besonders ungünstig für die Schiffahrt sind die Ströme der trockenen sub-
tropischen Gebiete, die zur Trockenzeit fast ganz wasserleer sind; hierher gehören
besonders die Ströme Spaniens und Australiens (Murray und Darling).
In den Kulturländern sind vielfach Verbesserungen der Flußläufe
erzielt worden durch Ausbaggerung des Flußbettes, Aussprengung von Felsen
unter dem Wasser (Binger Loch, Eisernes Tor in der Donau), Anlagen von
Uferbefestigungen, Bau von Kaimauern und Häfen, Regulierung des Wasser-
standes durch Stauanlagen (Riesengebirge). Die Flüsse nähern sich dadurch in
ihrer Beschaffenheit den künstlichen Wasserstraßen, den Kanälen.
Die Kanäle besaßen noch größere Verkehrsbedeutung als heute, solange die
Eisenbahnen noch nicht bekannt waren. Besonders England hat sehr viel Geld
aus die Anlage solcher Verkehrsstraßen verwandt. Auch Frankreich wurde durch
die günstige Richtung seiner Ströme zur Anlage zahlreicher Kanäle veranlaßt
und besitzt neben 6500 km schiffbarer Flüsse 4900 km Kanäle, während von
den 15 000 km deutscher Binnenwasserstraßen nur 2200 km auf Kanäle ent-
fallen.
Der Zweck der Kanäle ist nicht immer die Verbindung zweier Flüsse,
sondern auch die Umgehung von Stromschnellen und Wasserfällen, wie dies z. B.
bei den skandinavischen Kanälen und den Kanälen zwischen dem Erie- und dem
Ontariosee zur Umgehung des Niagarafalles der Fall ist. In diesem Falle
werden die Schiffe vielfach durck Schleusen bergauf und bergab befördert;
dem gleichen Zwecke dient das gewaltige Schiffshebewerk am Dortmund-Emskanal.
Die Tiefe der Kanäle genügt vielfach nicht den Anforderungen der Neu-
zeit, eine große Zahl von ihnen ist daher zur völligen Bedeutungslosigkeit
herabgesunken.
Von Bedeutung für den Binnenverkehr sind schließlich die Vinnenfeen,
besonders wenn sie, wie die Havelseen, im Laufe eines schiffbaren Flusses liegen
oder selbst genügend groß sind, um als Verkehrsweg dienen zu können. Un-
vergleichlich sind in dieser Beziehung die großen Seen zwischen Kanada und
den Vereinigten Staaten; auch die ostafrikanischen Seen haben schon heute
große Verkehrsbedeutung. In Europa ist der Bodensee das belebteste Becken,
ihm folgen die übrigen Schweizer Seen und die norddeutschen Wasserbecken.
Deutschland verfügt über mehr als 2000 km Seeweg. Erwähnung verdienen
ferner die meist langgestreckten skandinavischen Seen.
Alle bisher genannten Wasserwege treten indes an Bedeutung für den
Weltverkehr vollkommen zurück hinter den großen Meeren und Ozeanen.
2. Das Meer ist die eigentliche Hochstraße des Weltverkehrs, nur die durch
Eis unzugänglichen Polarmeere sind davon ausgeschlossen. Infolge der ver-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Murray Darling
Extrahierte Ortsnamen: Rheins Amerika La_Plata Südamerika Rhein Afrikas Niger Ostasiens Spaniens Donau England Frankreich Dortmund-Emskanal Kanada Europa Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
A. Verkehrswege. 21
schiedenen Produkte von Ländern anderer Breitenlage (vgl. S. 10) geht eine
Hauptverkehrsrichtung von Nord nach Süd; infolge des Ilmstandes, daß
die Hauptkulturländer in der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel liegen,
werden wir die zweite Hauptrichtung im ost-westlichen Verkehr zu suchen
haben.
Der Brennpunkt des gesamten Ozeanverkehrs ist Westeuropa mit den
Welthäfen London, Hamburg, Antwerpen und Rotterdam; die größte Bedeutung
für den Weltverkehr hat daher der Atlantische Ozean.
Verkehrslinien. Die wichtigste von ihnen verbindet Westeuropa mit der
Ostküste der Vereinigten Staaten. Die von den oben genannten Häfen aus-
gehenden Linien dieser nordatlantischen Linie enden meist in New Uork,
daneben auch in Boston, Philadelphia und Baltimore.
Eine zweite Linie, die mittelatlantische, stellt die Verbindung mit den
westindischen Inseln und Mittelamerika her und vermittelt im Anschluß an die
beiden Bahnlinien dieses Landes den Verkehr nach Vera Cruz und Colon.
Andere Linien enden in dem wichtigen Baumwollhafen New Orleans und in
Habana auf Kuba.
Neben dieser mittelatlantischen gewinnt die südatlantische Linie mit den
Zielen Montevideo, Buenos Aires, Santos, Rio de Janeiro, Bahia und Per-
nambuko in Südamerika in dem Maße an Bedeutung, wie die Besiedelung und
Nutzbarmachung der hinter den genannten Häsen liegenden, Rohstoffe liefernden
Länder zunimmt.
Das Gleiche gilt von der westafrikanischen Linie, die eine Reihe von
Häfen der westafrikanischen Küste anläuft und deren Ziel in der Regel Kap-
stadt ist.
Von weit größerer Bedeutung als die zuletzt genannte Weltverkehrsstraße
ist die Verbindung Westeuropas mit Ostindien, China, Japan und den Inseln
des Indischen Ozeans, die Jndisch-Ostasiatisch-Australische Linie, an der
außer den bereits genannten westeuropäischen Häfen besonders der französische
Hafen Marseille beteiligt ist. Der Weg geht durch die Meerenge von Gibraltar
zum Suez-Kanal und teilt sich hinter der Straße von Aden. Der Hauptzweig
führt über Colombo, Singapore, Hongkong, Shanghai nach Japan (Kobe und
Jokohama), eine schwächere Linie stellt die Verbindung mit den indischen Häsen
Bombay, Madras und Kalkutta her. Schließlich zweigt in Colombo die
australische Verbindung mit den Häfen Fremantle, Adelaide, Melbourne und
Sydney ab. Daneben berühren einige andere Linien die Inseln Polynesiens.
Den gleichen Weg wie die eben genannte verfolgt bis Aden die ostasri-
kanische Linie, deren Endpunkt wie der der westafrikanischen in Kapstadt
zu suchen ist. Sie berührt Alexandrien in Ägypten, Sansibar, das deutsche
Dar-es-Salam und Durban.
Von viel geringerer Bedeutung als der Atlantische ist zur Zeit noch der
Große Ozean. Aus ihm ist noch die Küstenfahrt von Nord- nach Südamerika,
wo Valparaiso der einzige Hafen von größerer Bedeutung ist, die wichtigste
Linie. Die nordpazifische Verbindung, die von Vancouver in Kanada,
^>an Franzisko und Tehuantepec in Mexiko ausgeht und nach Japan und
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Extrahierte Personennamen: Janeiro
Extrahierte Ortsnamen: Nord Westeuropa London Hamburg Antwerpen Rotterdam Atlantische_Ozean Westeuropa New_Uork Boston Philadelphia Baltimore Mittelamerika Baumwollhafen_New_Orleans Habana Kuba Montevideo Buenos_Aires Bahia Südamerika Westeuropas Ostindien China Japan Marseille Colombo Hongkong Shanghai Japan Bombay Madras Kalkutta Colombo Adelaide Melbourne Sydney Polynesiens Kapstadt Sansibar Durban Ozean Südamerika Valparaiso Vancouver Kanada ^>an_Franzisko Mexiko Japan