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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 29

1901 - Langensalza : Beyer
Iii. Die oberrheinische Tiefebene. 2 9 allein ihrer Zugehörigkeit zum deutschen Vaterlande, ihrer alten Heimat, zu verdanken haben! 5. Güteraustausch. Wegen der großen Ungleichartigkeit der Erwerbsverhältnisse findet ein ungemein reger Austausch der Erzeug- nisse zwischen den einzelnen Gebietsteilen statt, sodafs der Binnen- handel bedeutend ist. Das gleiche gilt von dem Aufsenhandel, der für die heimische Industrie an Rohprodukten Baumwolle aus Ägypten, Ostindien und den Vereinigten Staaten, Farbstoffe über Frankreich, sowie Kolonialwaren über Holland und Frankreich einführt. Aufserdem kommen zur Einfuhr: Eisen und andere Me- talle, Steinkohlen, Häute und Salz. Die Ausfuhr erstreckt sich auf alle Industrieerzeugnisse, nament- lich aber auf Baum wollen waren, die nach allen europäischen und aufsereuropäischen Staaten gehen, dann auf Schwarzwälder Uhren, Bijouteriewaren, chemische Erzeugnisse, Lederwaren, Gerste, Hopfen, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Obst, Wein, Tabak, Hanf und Holz. Als wichtigste Handelsstädte sind zu nennen: Frankfurt, Mannheim und Strafsburg. 6. Verkehrsmittel. Dem Handel und Verkehr dienen gute Wasserstrafsen. Zunächst ist hier der Rhein mit seinen schiff- baren Gewässern Main und Neckar zu nennen. An wichtigen Kanälen, für deren Herstellung Frankreich große Opfer nicht ge- scheut hat, merken wir: 1. den Rhein-Rhone-Kanal, der Iii und Doubs verbindet und 2. den Rhein-Marne-Kanal. Aufserdem kommt noch der Iii-Kanal und der von Sulzbad bis Stralsburg führende Breuschkanal in Betracht. Das Strafsen- netz ist ausgedehnt und gut. An wichtigen Eisenbahnstrecken sind nur zwei Hauptlinien zu nennen: 1. Basel — Mülhausen — Kolmar — Schlettstadt — Strafsburg und von Strafsburg Í Speyer-Ludwigshafen - Worms - Mainz. ^ Neustadt — Kreuznach — Bingen. 2. Basel — Freiburg — Rastatt — Karlsruhe — Heidelberg — Mannheim — Darmstadt — Frankfurt. Zu merken sind ferner: 3. Strafsburg — Trier, 4. „ — Metz, 5. Strafsburg j 6. Karlsruhe > — Stuttgart, 7. Mannheim J 8. Mainz j ^ M' J - Aschaffenburg _ Würzburg.

2. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 37

1901 - Langensalza : Beyer
Iv. Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 37 gelangen in erster Linie Salz, Bier, Holz, Hopfen, Obst und Wein, dann aber auch die heimischen Industrieerzeugnisse (nennen!). Die bedeutendsten Handelsstädte sind: Nürnberg für Hopfen und Spielwaren, Stuttgart, Heil- bronn und Bamberg für'obst und Gemüse und Würz- burg. Handelskammern: Bayreuth, Heidenheim, Heilbronn, Nürnberg, Ravensburg, Reutlingen, Rottweil, Stuttgart und Würzburg. 6. Verkehrsmittel. Wie schon oben hervorgehoben wurde, sind die Verkehrsmittel überaus günstige. Durch die beiden schiffbaren Wasserstrafsen von Neckar und Main und den die Rednitz entlang laufenden Ludwigskanal werden die großen Gewerbe- bezirke in den Rheinverkehr gezogen; zudem dienen genannte Ge- wässer, besonders der Main mit seinen mannigfaltigen Windungen, dem Lokalverkehr. Das sehr verzweigte Eisenbahnnetz, das als wichtigste Knoten- punkte Nürnberg und Stuttgart aufweist, setzt alle wichtigen Bezirke in Verbindung. Namentlich sind zu merken: 1. Nürnberg — Donauwörth — Augsburg, 2. ,, — Regensburg, 3. „ - Bayreuth _ Hof — { 4. „ — Fürth — Erlangen — Bamberg — Mainbahn, ^ Heilbronn, 5. „ — Ansbach — Hall { Ludwigsburg, [ Stuttgart, 6. „ — Würzburg, 7. Stuttgart — Ulm, 8. ,, — Tübingen — Schwarzwaldbahn, 9. „ — Karlsruhe und 10. „ — Mannheim. Aufgaben. a) mündliche: 1. Was folgerst du aus der Porosität, der leichten Löslichkeit und der reichen Verwitterungskrume des Jurakalkes? 2. W oher rühren die klimatischen Verschiedenheiten des schwäbischen und fränkischen Juras? 3. W odurch sind die Wendungen des Main veranlaßt? 4. Welche Gründe sind für die Anpflanzung von Laub- oder Nadelholz entscheidend ? 5. Begründe den ausgedehnten Hopfenbau! 6. Sprich dich über die Wichtigkeit der Hinterländer aus! 7. Gründe für die Gröfse und Handelsbedeutung Nürnbergs.

3. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 59

1901 - Langensalza : Beyer
Vii. Die schlesische Mulde. 59 diirfnisse der Gebirgsdörfer und -städte schon vielfach durch eigene Ernten gedeckt werden können. Der Aufsenhandel hingegen ist schon seit alter Zeit ein sehr reger und vermittelt den Austausch vieler polnischen und russischen Rohstoffe gegen die Gewerbe- erzeugnisse der eigenen Landschaft und seiner Nachbargebiete. Ein bedeutender Durchgangsverkehr verbindet ebenso die s. gelegenen Länder, vornehmlich Österreich - Ungarn, mit den großen Absatzgebieten des Nordens. Der Mittelpunkt dieses Verkehrs ist Breslau. Von den Ausfuhrwaren gehen Kohlen, Kalk und Gewebe nach Österreich-Ungarn, die letzteren vielfach auch nach Holland, Schweden, Norwegen, Italien und dem Orient. Porzellan- und Glas- waren gelangen fast nach allen europäischen Staaten, während Italien sehr viel Spiritus empfängt. Getreide, gemästetes Vieh und Bunz- lauer Waren bleiben meist auf dem deutschen Markt. Zur Einfuhr kommen an erster Stelle die Rohstoffe für die Gewebeindustrie: Roh- baumwolle und Seide, ferner Kolonialwaren, russische Pelze, Wein, Bier und Obst. Handelskammern: Breslau, Görlitz, Hirschberg, Landeshut, Lieg- nitz, Oppeln, Sagan und Schweidnitz. 6. Verkehrsmittel. (Siehe S. 51.) Die Nebenflüsse der Oder sind wegen ihres reifsenden Gewässers nur flöfsbar. An Kanälen ist allein der Klodnitz-Kanal vorhanden, der Gleiwitz mit Kosel verbindet. Seine Wasserstrafse bedarf aber wie die der Oder noch gewaltiger Verbesserungen, wenn den wirtschaftlichen Ansprüchen genügt werden soll. Das Eisenbahnnetz ist ein recht entwickeltes. Sein Hauptknoten- punkt ist Breslau. Von hier aus führen folgende drei Hauptlinien: Íbeuthen, Königshütte Myslowitz, Kosel — Ratibor — (Wien), i Sagan, Guben — (Frank- 2. die niederschl. Bahn: Breslau — Liegnitz I ^urt a-d-0. Berlin), \ Bunzlau — Görlitz — ( (Dresden), 3. die Oderbahn: Breslau — Glogau — Grünberg — (Küstrin — Stettin); aufserdem merke f Liegnitz — wie 2, 4. die Sudetenbahn: Ratibor — Neifse — J Glatz, Waldenburg — [ Hirschberg — Görlitz. Aufgaben. a) mündliche: 1. Begründe geologisch die fruchtbaren und unfruchtbaren Stellen! 2. Warum haben die Sudetengipfel nur Knieholz, Moose und Flechten, die Abhänge nur Nadelwald, Gras und Kräuter?

4. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 67

1901 - Langensalza : Beyer
Viii. Das östliche Tiefland. 6 7 6. Verkehrsmittel. Sowohl an fahrbaren Wasserstrafsen als auch an Eisenbahnen ist die Landschaft ungeheuer reich. Aufser der Elbe, Oder und Weichsel kommen die schiffbaren Neben- flüsse Havel, Spree, Bober und Warthe in Betracht. Auch die Nebenflüsse der Havel: Dahme, Dosse und Rhin sind flöfsbar. Dann aber hat die landesväterliche Fürsorge unserer hohenzollernschen Regenten für gute Kanäle gesorgt, die wichtige Verbindungen zwischen Elbe, Oder und Weichsel herstellen und unsere Reichs- hauptstadt zur Seestadt machen. Der Friedrich-Wilhelms-Kanal (Müllroser-K.) verbindet Spree und Oder, der Finow-Kanal die Havel und die Oder, der Ruppiner Kanal die Havel mit dem Rhin und so mit der Elbe, der Havelländische Haupt-Kanal die obere und untere Havel, der Plauensche - Kanal die untere Havel mit der Elbe und der Bromberger Schleusen-Kanal die Oder mit der Weichsel. Die gesamte Kanallänge beträgt 2 08 km. Wesentlich beruhte auf diesen Wasserstrafsen das Aufblühen Berlins, weshalb auch der beabsichtigte Kanalbau Berlin-Stettin mit Freuden zu be- grüfsen ist. Alle diese Kanäle, die für landwirtschaftliche und gewerbliche Erzeugnisse billige Wege bilden, haben an ihren Ufern zahlreiche und bedeutende Betriebe entstehen lassen. So befinden sich am Plauenschen-Kanal 7 Mühlen, 8 Ziegeleien, 4 Schiffbauanstalten, i Sägewerk, 1 Weberei, 3 Brauereien, I Cement-, 1 Holzbeirbeitungs- und i chemische Fabrik, 1 Färberei und Druckerei, 2 Kalkwerke und je i Möbel-, Seifen- und Stärkefabrik. Daraus erhellt ohne weiteres, dafs die umliegenden landwirtschaftlichen Betiiebe wegen des guten Absatzes an die längs aller dieser Kanäle verstreute Arbeiter- bevölkerung gut bestehen können. Das Eisenbahnnetz ist weit verzweigt. Strahlenförmig gehen seine Linien von Berlin aus nach allen Himmelsrichtungen. Wir merken als die wichtigsten: Í (Stettin — Kolberg), 1. Berlin — Angermünde — { (Pasewalk — Greifswalde — ( Stralsund), 2. „ — Neu-Strelitz — (Rostock), 3. „ - Perleberg- (Hamburg) Îj,e,umûnster " Kie1' 0 ______V 8 ¿ Wilster — Husum — Tondern. d — Stendal — Í (Hannover)> 4. „ btendal j (Bremen), 5. „ — Magdeburg, ó. „ — Staisfurt — (Erfurt), 7. „ — Luckenwalde — (Wittenberg), 8. „ — Dresden, 9- „ — Kottbus — (Breslau), — nuiisnorii 5*

5. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 12

1901 - Langensalza : Beyer
12 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. lande unabhängige Wasserstrafse in Verbindung bringt und unter gleichzeitiger Benutzung des Kaiser-Wilhelm-Kanals den Güteraustausch zwischen den westlichen und östlichen Provinzen unsers Vaterlandes wesentlich hebt. Auch schon ohne seine Eingliederung in den ge- planten Mittellandkanal ist er also schon von einschneidender Be- deutung für die Entwickelung der Verkehrsverhältnisse, die aber namentlich durch seine Verbindung mit dem Rhein sich noch wesent- lich steigern würde. Die Kunststrafsen sind zahlreich und durchweg gut erhalten. Aufgaben. a) mündliche: 1. Welche Hinterländer sind für die Landschaft besonders wichtig ? Gründe ! 2. Sprich dich im Zusammenhang über die Formationen des Gebietes aus! 3. Begründe die klimatischen Gegensätze! 4. Wovon hängt die Üppigkeit des Pflanzenlebens vornehmlich ab? (Nähr- salze, guter Humus, Klima.) 5. Welche Wechselwirkung besteht zwischen Wald und Klima? 6. Weise nach, dafs das Tierleben vom Pflanzenleben abhängig ist! 7. Welche Industriezweige verdanken lokalen Bodenschätzen ihre Blüte? 8. Wo liegen die besten Ackerbaugegenden, wo die bedeutendsten Metall - und Gewebebezirke ? 9. Welche Gründe mögen für eine Stadt die Betonung der Gewebe- (Textil) Industrie veranlaßt haben? 10. Wie mag es kommen, dafs der Reg.-Bez. Düsseldorf eine solch dichte Bevölkerung aufweist? ir. Welche Handels- und Yerkehrseinrichtungen sind durch den Versand von Rohstoffen und Fabrikaten hervorgerufen? 12. Worin liegt die Bedeutung der Kanäle? b) schriftliche: 1. Fertige eine Faustskizze der physischen Landschaft an! 2. Bezeichne die Ackerbaugebiete durch senkrechte Schraffur (| [ ¡ [), die Orte der Metallindustrie durch Dreiecke und die der Gewebeindustrie durch Kreise ! 3. Trage mit Benutzung der Eisenbahnkarte die genannten Bahn-Linien durch gestrichelte (----) Linien, die Kanäle durch punktierte (....) ein! 4. Kennzeichne den Beginn der Schiffbarkeit eines Flusses dadurch, dafs du das Zeichen eines Schiffchens an die Stelle setzest. Anhang: Kulturbilder. Die Kruppschen Werke. Ein Menschenalter hat genügt, um aus winzigen Anfängen ein Riesenunternehmen hervorwachsen zu lassen, wie es ein zweites in der ganzen Welt nicht wieder giebt. Im Jahre 1810 wurde von dem

6. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 75

1901 - Langensalza : Beyer
Ix. Das westliche Tiefland. 75 die dann durch regelmäfsige und immer mehr verbesserte Schiffahrts- linien mit dem Mutterlande in lebhafte Handelsverbindung gesetzt worden sind. Bremerhaven hat seine hervorragende Stelle im Welthandel den vorzüglichen Hinterländern zu verdanken, nämlich dem Weser-, Main- und Donaugebiet. Seine Einfuhr, die sich jährlich auf etwa 500—600 Millionen Mark beläuft, erstreckt sich im wesentlichen auf Petroleum, Kaffee, Zucker, Thee, Hülsenfrüchte, Mehl, Ge- treide, Öl und Wein. Die größte Dampfschiffahrts- Gesellschaft, die in Bremen ihren Sitz hat, ist der „Norddeutsche Lloyd1', der jährlich etwa 200000 Personen meist nach New-York und Baltimore, aber auch nach Süd-Amerika, Ostasien und Australien befördert, ein Beweis für seine Wichtigkeit im Weltreiseverkehr und in der Auswanderung. Hamburg übertrifft durch seine vorteilhafte Lage an der ge- räumigen Mündung eines mächtigen Stromes, der durch viele schiff- bare Nebenflüsse und Kanäle reiche Erzeugnis- und Absatzgebiete in seinen Handelskreis zieht, den vorgenannten Liafenplatz bei weitem, ja man darf diese Handels-Hochstadt hinsichtlich des Wertes ihrer Ein- und Ausfuhr gleich nach London und Liverpool einreihen, als dritten Hafen von ganz Europa. Am regsten sind seine Handels- und Verkehrsbeziehungen zu England (London, Hull) und Amerika, aber auch nach allen übrigen Häfen der Welt sendet Hamburg seine Artikel. Die wichtigsten Ein fuhr waren , die sich jährlich auf einen Wert von 2700 Millionen Mark belaufen, sind, nach ihrem Werte geordnet, die folgenden: Kaffee, wofür es einer der ersten Plätze von ganz Europa ist, Baumwollgarne, Schlachtvieh, Baumwollwaren, Wollengarne, Wolle, Baumwolle, Maschinen, Tabak, Getreide, Leder, Felle, Häute, Butter, Flachs, Seidenwaren, Eisenwaren, Wein, Zucker, Schmalz, Steinkohlen (England), Coaks und Petroleum. Nur ein ge- ringer Teil von diesen Waren geht nach den nordischen Staaten, das meiste fliefst den großen deutschen Gewerbebezirken und Verbrauchs- gebieten zu. Zur Ausfuhr, die es nur auf einen Wert von rund 1000 Millionen Mark bringt, gelangen: Wollwaren und Wollengarne, Baumwollwaren, Pelze, Felle, Maschinen, Spiritus und Spirituosen, Flachs, Butter, Zigarren, die verschiedenartigsten Fabrikate deutschen Gewerbfleifses, Pferde und Schlachtvieh. Als wichtige Förderungsmittel des Hamburger Verkehrs müssen aufser der Schiffahrt noch die Börse, die täglich von 3000 bis 4000 Kaufleuten besucht wird, ferner die grofsartigen Banken, Seeversicherungs-Gesellschaften und endlich die bedeutenden Export-, Kommissions- und Speditionsgeschäfte namhaft gemacht werden. Auch die Häfen von Emden (Dortmund-Ems-Kanal) und Leer treiben einen lebhaften Seehandel, der sich in der Einfuhr meist auf Kolonialwaren, Wein, Obst, Eisen, Steinkohlen, Getreide, Thee und Heringe, in der Ausfuhr auf Pferde und Rinder, Butter, Käse

7. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 82

1901 - Langensalza : Beyer
82 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. reich. So ungünstig aber die Verhältnisse in der Seenplatte selbst liegen, so günstig sind sie wiederum in den beiden großen Niede- rungen der Oder und der Weichsel zu nennen, wo aufser Weizen, Zuckerrüben, Tabak und Obst fast alle anderen wertvollen An- baugewächse Deutschlands geerntet werden. Bemerkenswert ist der Gemüsebau, und üppige Wiesen bedecken die fruchtbaren Niederungen. Auch der Wiesen- und Zuckerrübenbau im Gebiet der Küstenflüsse ist sehr- ausgedehnt. b) Die Viehzucht ist bedeutend. Kein deutsches Gebiet übertrifft Ostpreufsen in der Pferdezucht (Trakehnen), die auch in Pommern von Wichtigkeit ist. Die riesigen Heidegegenden und dürftigen Grasflächen der ganzen Seenplatte werden als Schaf- und Gänseweide benutzt. Der prächtige Heideblumenflor bietet un- zähligen Bienenvölkern reichliche Nahrung. Die Rind vi ehzuch t wird in den Niederungen und den wiesenreichen Thälern der Flüsse stark betrieben. c) Metalle sind nicht vorhanden, auch die Ausbeute an nutzbaren Mineralien ist gering und beschränkt sich auf Torf, Ziegelerde, Kalk und Kreide (wo?). Bedeutungsvoll ist die Bernsteinküste des Samlandes. 4. Erwerbsverhältnisse. a) u. b) Wenn auch die Entwicklung der Gewerbthätigkeit durch das gänzliche Fehlen von Kohlen und Eisen sehr gehemmt wird, so fehlt es doch nicht an Betrieben, welche die oben ge- nannten Rohstoffe verarbeiten; vor allem sind zu merken: zahlreiche Meiereien und Müllereien in allen Gebieten mit vorwiegender Landwirtschaft, die Zuckerfabriken des Weichselthaies und des Oder- und Peenegebietes, die Bernsteindrechslereien der Küsten- orte Stolp, Danzig und Königsberg, Zündholz-, Papier- und Tabakfabriken, Ziegeleien, Brennereien, Gerbereien und Fischräuchereien. Wegen der günstigen Küstenbildung wird an der Ostsee die Fischerei in schwunghafter Weise betrieben; nur die wenig gegliederte Küste von Hinterpommern ist daran ge- ringer beteiligt. Aufser Heringen und Kieler Sprotten kommen be- sonders Aale, Lachse, Dorsche und Schollen in den Handel. c) Infolge der wichtigen Lage an einem Meere, dessen große, an Bodenschätzen so reiche Hinterländer durch vortreffliche Ver- kehrsmittel mit ihm in inniger Verbindung stehen, kann eine schnelle und billige Zufuhr fremder Rohstoffe erfolgen, auf die sich dann be- sonders an den vorteilhaft gelegenen Hafenplätzen eine reiche ge- werbliche Thätigkeit stützt. Die Wollspinnereien von Kolberg und Köslin, sowie vornehmlich alle die Gewerbe, die im Dienste der Schiffahrt stehen, wie Segeltuchfabriken, Eisengi efsereien, Maschinenbauanstalten und ungeheure Schiffswerften, unter denen die grofsartigen Anlagen von Elbing, Stettin und Kiel hervor- zuheben sind, rechnen hierhin.

8. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 96

1901 - Langensalza : Beyer
96 Zweiter Teil. Gesamt-Riickblick. Lage der Unzerreifsbarkeit kommen, die fast allen anderen Nationen eigentümlich ist, und die uns bis jetzt noch fehlt!" Höchst wichtig aber ist die zentrale Lage für den Durchgangs- (Transitj Verkehr. Der große Güteraustausch, der sich zwischen den w. und ö. gelegenen Staaten einerseits und den n. und s. ge- legenen andererseits vollzieht, flutet zum gröfsten Teil über Deutsch- land, wobei er ihm durch Benutzung seiner reichen Verkehrsmittel große und mannigfaltige Vorteile bringt. Gerade dieser Zwischen- handel ist es, der Deutschland zu allen Zeiten einen Ehrenplatz unter den Handelsstaaten einräumte, und der so viele deutsche Städte, wie z. B. im Mittelalter Augsburg, Nürnberg, Erfurt, Magdeburg, Köln u. a., in neuerer Zeit vornehmlich Berlin, Leipzig, Breslau und Frankfurt a. M. als wichtige Durchgangspunkte der Verkehrswege be- deutungsvoll machte. Aufgaben. 1. Sprich dich über die Küstenverhältnisse unserer Nachbarländer aus und und schliefse daraus auf ihren Handel ! 2. Weise nach, dafs Deutschland nach allen Seiten hin leicht Handels- beziehungen anknüpfen kann! 3. Welche Mittel stehen dem Durchgangsverkehr zwischen N. und S., W. und O. zu Gebote ? 4. Nenne Waren, die über Deutschland im Zwischenhandel ausgetauscht werden ! 5. Wie kommt es, dafs Italien trotz seiner günstigen Meereslage an Handels- bedeutung heute weit hinter Deutschland zurücktritt? 6. Warum nennt man wohl Rußland in Bezug auf seine Meereslage den »gefesselten Riesen« ? 2. Physische Grundlage. a) Bodengestaltung. Die Erhebungsverhältnisse des Deutschen Reiches sind sehr einfache; der Norden ist Tiefland, der gröfsere s. Teil Hochland. Sprich dich über den geologischen Bau der Tiefebene aus und begründe die verschiedene Bodenart! Was schliefst du aus der Höhen- schichtenkarte und der Laufrichtung der Flüsse in Bezug auf die Ab- dachung? Nenne die wichtigsten Teile des deutschen Berglandes! Welchen Formationen gehören sie an? Zeichne für die nächste Stunde eine geologische Karte Deutschlands und kennzeichne die Formationen durch Farben oder Zeichen! Welchen Einflufs hat das Gebirge auf Entstehung, Laufrichtung, Wasserreichtum und Gefälle der Flüsse? (an Beispielen nachzuweisen!) Weise an bestimmten Beispielen nach, dafs die durchschnittliche Regenmenge und Jahrestemperatur dem Einflufs der Gebirge unterliegen! Welche Bedeutung hat das Gebirge

9. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 89

1901 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. 89 aber nicht allein den Güteraustausch, sondern trägt auch durch regel- mäfsige Dampferverbindungen für den Personenverkehr hinreichend Sorge, besonders von Lübeck, Kiel, Stettin und Königsberg aus. Auch die Binnenschiffahrt ist sehr entwickelt. Durch Oder und Weichsel und den sie verbindenden Kanal (welchen ?), sowie durch die zahlreichen brandenburgischen Kanäle kann die Landschaft mit den s. von ihr gelegenen Landesgebieten in Schiffsverkehr treten. Aufser- dem bringen die erwähnten Kanäle der holsteinischen Seenplatte Deutschlands Schiffsmetropole Hamburg den Ostseehäfen nahe. Das Eisenbahnnetz besteht nur aus einigen Hauptlinien. Am wenigsten hat sich der Ausbau eines weit verzweigten Netzes im Osten als notwendig herausgestellt, weil die gröfseren Städte am Meere oder an Wasserstrafsen liegen. Die wichtigsten Linien sind : f ( Danzig-Köslin-Stettin. Königsberg-Elbing-Dirschau- < „ , s s s ^ Könitz-Schneidemühl. Memel-Tüsit-Insterburg-{ . „ I i-li Í Stettin. I Eylau-Thorn-Bromberg-Schneidemühl-Kreuz-< !! Greifswald-Stralsund. ( Rostock. ( Güstrow - { ( Kiel-Schleswig-Flensburg. Neubrandenburg — •! \ Lübeck- J (Berlin). | (Berlin). [ Hamburg. Aufgaben. a) mündliche: 1. Sprich über die günstige Handelslage der Landschaft! 2. Welchen Bedingungen mufs ein Welt-Handelsplatz genügen? 3. Beweise die hohe Bedeutung der Kanäle! 4. Welche Waren werden die großen Hafenplätze besonders ihren Hinter- ländern zuführen? 5. Wie mag es zu erklären sein, dafs manche Häfen trotz geringerer Schiffs- zahl doch eine gröfsere Gesamt-Ladung aufweisen? (siehe Tabelle!) 6. Vergleiche Hamburg mit Stettin, Bremen mit Lübeck! 7. Vergleiche die deutsche Ost- und Nordseeküste in Bezug auf Klima, Er- werbsverhältnisse, Handel und Verkehr! 8. Wie gelangst du am schnellsten von deinem Wohnsitze nach Bremen, Hamburg, Kiel, Stettin u. s. w. Gieb dabei die wichtigsten Knotenpunkte an ! 9. Welche Wege stehen einem Kaufmann in a) Duisburg, b) Strafsburg, c) München, d) Leipzig u. s. w. zu Gebote, um «) Stückgüter, ß) Massengüter nach den nordischen Staaten zu versenden? 10. Warum konnte gerade in Kiel der größte deutsche Kriegshafen errichtet werden ? b) schriftlieh e: i—6 wie sonst. 7. Ergänze die gezeichnete Küste durch die russische, schwedische und dänische Ostseeküste und bezeichne die Lage der oben genannten Hafenplätze ! 8. Entwirf verschiedene Querschnitte! 9. Hamburg und Lübeck, ein Vergleich!

10. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 91

1901 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. g i 2 5 große, gewölbte Stahlschaufeln mit ihrem scharfen Rande in das Erdreich, schürfen es los und führen es mit sich in die Höhe. Oben angekommen, klappt jede selbstthätig in ihrem Gelenk um und ent- leert seinen Inhalt in einen bereitstehenden Wagenzug. Gleichmäfsig wie ein Uhiwerk rückt der Bagger vorwärts, schürft, fafst, hebt und entleert, so dafs in jeder Stunde etwa 100 cbm Erde gehoben und fortgeschafft werden, eine Arbeitsleistung, die der von 30 Menschen gleichkommt. 4—5 m tief kratzt er bei jedem einzelnen Gange das Erdreich fort. Am Ende angekommen, kehrt er zurück und beginnt die Arbeit ein Stockwerk tiefer, bis die nötige Tiefe erreicht ist. Nun übernehmen die Schwimm- und Prefsbagger den Rest der Arbeit. So wurden 80 Millionen cbm Erde ausgehoben, woraus sich ein Berg hätte aufschütten lassen, der wohl 3—4 mal die Höhe unserer Kirchtürme und ungefähr 1 Stunde im Umfang gehabt haben würde. Die schwierigsten Arbeiten aber waren da zu überwältigen, wo der lockere oder moorige Boden die Maschinen nicht zu tragen imstande war. Hier mulsten vor allem die Moorufer befestigt werden, um sie zu hindern, in den Kanal einzudringen. Dämme von Thon- oder Lehmboden wurden parallel mit dem Kanalbette hier eingesenkt, und von ihnen aus begann nun die Baggerarbeit. Der Kanal verläfst n. von Kiel, bei Holtenau, den Kieler Hafen, benutzt teilweise im ersten Drittel seiner Länge den alten Eider-Kanal und erreicht bei Brunsbüttel, nachdem er 98,6 km Land durchquert hat, die Elbe, die hier selbst noch 10 m tief ist. Seine Sohle (22 m) ist wohl breit genug, dafs zwei Handelsschiffe aneinander vorbeifahren können, doch bietet sie zweien Panzerschiffen mit ihrer Breite und dem bedeutenden Tiefgang nicht Raum. Darum sind wie im Suez- kanal, der, beiläufig gesagt, zwar 60 km länger, aber im Wasserspiegel bedeutend weniger breit ist, in bestimmten Entfernungen Ausweich- stellen geschaffen, worin der eine Panzer so lange hineingeht, bis der andere vorbei ist. Der Kanal mifst im Wasserspiegel 65 m und übertriftt durch seine Tieie (9 m) nicht nur diejenige sämtlicher deutschen Kanäle, sondern auch aller schiffbaren Gewässer, die alle nicht einmal die Hälfte seiner Fahrwassertiefe erreichen. Am Anfang und Ende des Werkes sind große Doppelschleusen im Wasser verborgen, die lediglich den Zweck haben, den Kanal gegen schwere Stürme der Nord- und Ostsee zu schützen. Jede von ihnen besitzt eine Kammer für die Ein- und Ausfahrt. Mehrere Brücken überspannen in mächtigem Bogen die künstliche Wasserstrafse, von denen die Hochbrücken bei Levensau und Grünenthal die bedeutendsten sind. Nur 6 m bleibt die Spannweite des Bogens bei Levensau hinter derjenigen der Müng- stener Brücke an der Wupper zurück, wenn auch seine Scheitelhöhe über dem Wasserspiegel nur 42 m (Müngsten 107 m) beträgt. Leider war es Kaiser Wilhelm dem Grofsen, der am 3. Juni 1887 die drei ersten Hammerschläge mit dem Wunsche vollzog, dafs
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