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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 86

1904 - Trier : Lintz
86 Die Landschaften Europas. Israeliten) auf 540000 qkm (a. 1 qkm 109 E.). (Ordne die deutschen Staaten auch nach ihrer Größe und nach ihrer Einwohnerzahl!) In das Zollgebiet des Deutscheu Reiches (einschl. Luxemburg) wurden 1901 für 5710 Mill. Mk. Wareu eingeführt, während die Aus- fuhr 4510 Mill. Mk. betrug. Die Wiedererrichtung des Deutschen Reiches (Auflösung 1806) erfolgte während des siegreichen dentsch-französischen Krieges. Am 18. Januar 1871 wurde im Schlosse zu Versailles bei Paris der greise preußische König Wilhelm I., der Große, feierlichst zum deutschen Kaiser ausgerufen. Die Bundes- Verfassung des Deutschen Reiches bestimmt, daß der König von Preußen zugleich deu Titel, die Würde und die Rechte eines deutschen Kaisers bat. An der R e i ch s g e se tz g e b un g wirken Bundesrat und Reichstag mit. Dritter Teil. Die Landschaften Europas. Allgemeine Einleitung. § 91. Europa ist nächst Australien der kleinste Erdteil, dank seiner überaus günstigen Lage aber ein sehr wichtiges Gebiet der Erde. Seine Lage gestattet uicht bloß nahe Beziehungen zu Westasien und Afrika, sondern auch zu Amerika. Die ungünstige Lage zu Ostasien ist durch deu Bau des Sues-Kanals verbessert worden. Die Gunst der Lage wird erhöht durch eiue reiche Küsteuglie- deruug. Sowohl das Mittelländische Meer als auch der Atlantische Ozean dringen tief ein und lassen eine sehr lange Küste au der günstigen Verkehrslage teilnehmen. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe beträgt bei Europa 1:2, bei Afrika 1:47, das des kleinsten Umsanges*) zur wirklichen Küstenlänge 1:4,9 oder rund 1:5, bei Afrika 1:2. Diese Zahlen lassen das günstige Verhältnis für Europa klar erkennen. (Suche auf der Karte die größten Meeresbuchten, Halbinseln und Inseln a) Südeuropas, b) Nordwesteuropas aus! Wie viele Halb- iuselu streckt Südeuropa vor? Vergleiche ihre Größe und Gestalt! Nenne Teile des Mittelländischen Meeres! Zwischen welchen Ländern liegen diese? Wie gelangt man ans dem Ägäischen Meere in das *) Wenn man sich Europa als einen Kreis oder richtiger als eine Kugel- kappe vorstellt.

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 163

1904 - Trier : Lintz
Die Landschaft als Ganzes. (kimberle) sind. Die bedeutendsten Hafen - und Handelsstädte Afrikas sind Tanger, Oran (80000 (£.), Algier (fast 100000 E.), Tunis (170000 E.), Tripolis, Alexandria (320000 E.), Kairo (570 000 E.), die Hauptstadt Ägyptens, Port Said und Sues, die Endpunkte des 1869 eröffneten Snes-Kauals, Sausibar (60000 E.), Loreuzo- Marqn es, Port Elizabeth nud Kapstadt (100000 E.): Bemerkenswerte Binnen- städte sind noch Fes (150000 E.) und Marokko (80000 E.), die neue und alte Hauptstadt in Marokko, Addis-Abeba, die Hauptstadt Abes- siniens, T i m b u k t u und S o k o t o im Nigergebiet, sowie P r e t o r i a und Bloemfontein (fpr. blum), die Hauptstädte der frühern Burenstaaten. Die Hauptstadt oon Madagaskar ist Tananarivo (100000 E.), die Hafenstadt Tamatave. (Kennzeichne die Lage dieser Städte!) Nach der vorherrschenden Verkehrs form könnte man Afrika in Verkehrsprovinzen einteilen. In den Mittelmeerländern und Abes- sinien dienen dem Verkehr Esel- und Maultier, die Sahara ist das Gebiet der Kamelkarawanen, fast ganz Mittelafrika (die Savannen und der Urwald) der Trügerkolonnen (warum?), Südafrika der O ch s e n w n g e n z ü g e. Zu diesen einheimischen Verkehrseinrichtungen sind in den letzten Jahrzehnten die Eisenbahnen gekommen. (Welche sind die Hanptlinien des Eisenbahnnetzes? Wo ist dieses am dichtesten? Wie weit ist die geplante englische Zentral bahn durch ganz Afrika im 8 und im N fertig?) Von den Strömen haben der Kongo mit seinen großen Neben- slnssen und der Nil die meiste Bedeutung für die Schiffahrt. (Wodurch wird die Schiffbarkeit der meisten afrikanischen Ströme beeinträchtigt?) Die meisten Dampferlinien, die von Europa nach Afrika führen, sind englische. England unterhält besonders einen regen Ver- kehr mit Aegypten und Südafrika, die beide auf dem Wege nach Indien liegen und daher Hauptstützpunkte des englischen Welthandels sind. Von Deutschland führen nach Afrika zwei Dampferlinien, nach Westafrika die Wörmann- und nach Ostafrika die Dentsch-Afrika-Linie. Im Mittel- ländischen Meere teilen sich vorwiegend Franzosen und I t a l i e u e r in den Handelsverkehr und zwar so, daß im W die französische, im 0 die ita- lienische Schiffahrt vorwiegt. (Welche Bedeutung hat der Snes-Kanal?) Staatenbildung. Die Gesamtbevölkerung Afrikas kann zu £ 195. 150—200 Mill. angenommen werden, fo daß nur 5—7 E. auf 1 qkm kommen. Folgende vier große Völkergruppen können unterschieden werden: 1) Semitisch-hamitische Völker im N, wie Araber, Berber, Nnbier, Ab essin ier, Galla, Fnlbe mit schwarzem, aber ziemlich weichem Haar und meist heller, lichtbrauner Gesichtsfarbe; 2) Neger- Völker im 8, die nach der Sprache in Sudan- und Bantnneger 11*

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 110

1904 - Trier : Lintz
110 Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und Scheide. An der Spitze der französischen Republik stebt ein Präsident, der von der Nationalversammlung mit absoluter Stimmenmehrheit auf 7 Jahre gewäblt wird. Die Nationalversammlung besteht aus zwei Kammern, aus dem Senat und der Deputiertenkammer. Das Land ist in 86 Departements ein- geteilt, an deren Spitze je ein Präfekt steht, dem wieder ein Generalrat zur Seite gestellt ist. Fast die ganze Bevölkerung bekennt sich zur r ö m i s ch - k a t h o l i s ch e n K i r ch e, nämlich 98°/o, gegenüber nur 1,6°/o (= > Miß.) Protestanten. Iv. Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und scheide. An das Französische Tiefland setzt sich nach N eine Landschaft an, die als das Mündungsland von drei bedeutenden Strömen, des Rheins, der Maas und der Schelde, manche eigenartige Züge be- sitzt. In ihrem Rahmen liegen die drei Staaten Holland oder die Niederlande, Belgien und Luxemburg. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Jas Aergland des südlichen Wetzten oder Kochvetgien. § 119. Die Maas durchbricht auf der Strecke von Sedan bis Lüttich in zuerst nördlicher, dann nordöstlicher Richtung das einförmige Plateau der Ardennen. Die höchsten, über 500 m hoch gelegenen Gebiete bestehen fast nur aus Heiden oder Torfmooren, die tiefer gelegenen, die ein günstigeres Klima haben, sind mit großen, zum Teil noch urwaldartigen Wäldern bedeckt. Das Durchbruchstal der Maas und die ebenfalls tief eingeschnittenen Täler ihrer Nebenslüßcheu sind reich an landschaftlichen Schönheiten. Tie Zerklüftung der Talwände wirkt besonders dort, wo an Stelle von Granwacke und Schiefer die vom Wasser leichter zerstörbaren Kalk- und Sandsteine auftreten, malerisch. Dazu treten als hervorragende Sehenswürdigkeiten zahlreiche Höhlen von oft wunder- lichem Bau. Auf der nordöstlich gerichteten Strecke von Namnr (namür) bis Lüttich (vlam. Luit, franz. Liege, spr. g wie in logieren), wo das Maastal etwas breiter ist, entfaltet dasselbe fast noch mehr Schönheiten. Zu wilden Formen steigen die Felswände empor, üppige Fluren, Kornfelder, Wiesen und Hopfenpflanzen schmücken den fruchtbareu Talbodeu, und die freundlichen Dörfer bilden eine fast ununterbrochene Kette. 2. Jas Melgische Kugel- und Itachtand. § 120. Au die Ardennen setzt sich nach Nw ein Hügelland an, das allmählich zum Flach lande übergeht und sich dann zur Meeres-

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 111

1904 - Trier : Lintz
Das Geestland. — Die Marschgebiete und die Küste. Iii küste, in deren Nähe der Boden sogar stellenweise unter dem Meeresspiegel liegt, senkt. Mit lockeren Ablagerungen ans der Tertiärzeit oder noch jüngern Schichten ist dieses Gebiet bedeckt. Die Küste verläuft, von einer Dünenkette begleitet, fast geradlinig, bis die breit geöffneten Mündungsarme der Schelde und die sich nach N anschließenden Mündungsarme der Maas und des Rheins sie in eine Reihe von Inseln auflösen. Es findet an ihr ein fortwährender Zuwachs vou Land statt, fo daß die frühere Seestadt Brügge jetzt schon ziemlich weit vom Meere entfernt liegt. Die auf französischem Gebiete entspringende Schelde hat keinen langen Lauf, ist aber sehr weit hinauf schiffbar. Bei Antwerpen beträgt ihre Tiefe fogar 10 in, und durch die weit geöffneten Mündnngs- arme, die Wester- und O o sters ch eld e, hindurch macht sich dort schon die Ebbe- und Flutbewegung des noch 80 km entfernten Meeres be- merkbar. 3. Aas cheeltland. Wie in Norddeutschland, so tragen auch die Geestrücken in diesem § 121 Gebiet nur ein dürftiges Pflanzenkleid; sie bilden entweder Heide- flächen oder an tiefern Stellen Moore. Zwischen der untern Schelde und der Maas liegt das öde Heide- gebiet der Campine, zwischen dem Rhein und der Jjssel (eissel) breitet sich die Saudfcholle der Veluwe (bis über 100 m hoch) aus, und den Raum zwischen Jjssel und Ems nehmen die Geestgebiete Overijssel und Drenthe (d. h. drei Landschaften) ein. 4. Iie Warschgeöiete und die Anke. Ein eigentümliches Land, dieses Holland! Alles ist umgekehrt! § 122 Was hoch liegen soll, liegt tief, was tief liegen soll, liegt hoch. Alle Ge- Wässer, Kanäle und Ströme, die eigentlich auch Kanäle sind, liegen höher als das umgebende Land, und auch das Meer steht zu Flutzeit höher. 25% Hollands, der ganze Westen, liegt bis zu 5 in unter dem Meeresspiegel, und weitere 13% haben nur eine Höhenlage vou 0—1 m. Die Bodenfeuchtigkeit eiues so tief gelegenen Landes wird noch gefördert durch das feuchte, u ebelreiche Meeresklima. An die Geestgebiete fchließt sich nach W zunächst ein breiter Streifen der sehr feuchten Wiesen, der sog. Grünlandsmoore an, deren Boden unter den Tritten der auf ihm grasenden Rinder schwankt. Dann folgen die eigentlichen Marfchgebiete, deren Boden aus feinem Tonschlamm, Schlick genannt, besteht, den die Flüsse und das Meer abgelagert habeu. Zu den Seiten der Mündungsarme des Rheines,

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 112

1904 - Trier : Lintz
112 Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und (Scheide. der Maas und der Schelde breiten sich, soweit die Flutbewegung reicht, Flußmarschen, an der Meeresküste Seemarschen aus. Die Marschgegenden zeigen ein ganz anderes Landschaftsbild als das an^ grenzende Gebiet der Grünlandsmoore. Nicht die Wiesen wiegen vor, sondern die Äcker und Gemüsegärten. Die Kanäle, die sie einfassenden Deiche sind häufiger, weil die Entwässerung besser geregelt sein muß, und zahlreiche Windmühlen, sowie Schiffe mit geschwellten Segeln beleben das Bild der Landschaft. Auch iu den Städten vertreten Kanäle sehr häufig die Straßen. Die holländische Küste ist durch hohe Dünen vor dein Anprall des Meeres geschützt. Dieselben bilden besonders in Nord- Holland einen geschlossenen, 5 km breiten und bis 60 m hohen Wall, der sich auch ans den Friesischen Inseln fortsetzt. In diesen haben wil- den früheren Verlauf der Küste zu erblicken. Die Meeresfluten haben sie losgerissen, und ein seichtes Wattenmeer spielt jetzt zur Flutzeit zwischen ihnen und dem Lande. Wo die Reihe der Friesischen Inseln beginnt und die Küsten- linie nach 0 umbiegt, öffnet sich die große Zuider See (sendersee — Südsee). Auch diese verdankt ihre Entstehung den Sturmfluten des Meeres. Sie hat sich erst iu der zweiten Hälfte des Mittelalters, vom Jahr 1170 an bis zum Anfange des 15. Jahrhunderts, gebildet. An ihrer Stelle befand sich früher nur ein Binnensee (Lacus Flevo). Auf die nämliche Weise sind zwei andere Busen, die Lanwers See und der Dollart, entstanden. Auch im Mündungsgebiet des Rheins, der Maas und der Schelde fand ein bedeutender Landverlust statt, den man vom 12. Jahrhundert ab auf fast 9000 qkm schätzt. Der Lauf der großen Ströme, die durch Holland zum Meere ziehen, ist heute fast ganz künstlich geregelt. Schon dort, wo der Rhein als ein mächtiger Strom die Niederlande betritt, sind seine User von gewaltigen Dämmen eingefaßt. Gleich hinter der preußischen Grenze teilt er sich in zwei Arme, in den Niederrhein und die Waal. Der nördliche Arm, der Niederrhein, teilt sich bei Wyk (weik) zum zweitenmal und entsendet nach 8 den Lek. Auch nach X zweigen sich zwei Arme, die Jjssel (spr. eissel) und die Vechte ab. Der eigentliche Mündungsarm des Rheins erreichte früher als Alter Rhein bei Leyden das Meer, ist aber in jüngster Zeit durch eine Schleuse vom Stromnetze abgesperrt worden. Die Waal ist stärker als der Niederrhein. Sie nimmt die Maas ans und heißt nun Merwede. Noch mehrere Abzweigungen und Namenveränderungen gehen vor sich. Schließlich erscheint der Name Maas wieder, so daß also der stolze Rhein den größten Teil seines Wassers unter dem Namen seines Nebenstromes, der nur 1jn der Wassermenge bringt, ins Meer führt.

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 114

1904 - Trier : Lintz
114 Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und Scheide, Dem Verkehr dienen neben den Eisenbahnen zahlreiche Kanäle (namentlich in welchem Lande?). Die günstige Lage am Meer sichern Belgien und Holland einen bedeutenden Anteil am Durchgangshandel und an der Seeschiffahrt. Die wichtigsten Hafenstädte sind Antwerpen Abbildung 25, Rheinhafen von Rotterdam. (300000 E.), das nächst Hamburg den verkehrreichsten Hafen auf dem Festlande von Europa hat, Rotterdam (350000 E.) und Amsterdam (550000 E.). In Holland liegen noch die Städte Arn heim (60000 ©.), Utrecht (100000 E.), Leiden (60000 E.), die Residenzstadt Haag (220000 E.) und Groningen (70000 E.). 126. Staatenbildung. Aus dem Wechselgange der Geschichte gingen drei Staatenbildungen hervor: Holland oder die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Das Königreich Holland (gib die Grenzen des Staates an!) mit der Hauptstadt Amsterdam ist 33000 qkm groß und zählt 51/4 Mill. E. (aus 1 qkm 159). Das Königreich Belgien (Grenzen!) mit der Hauptstadt Brüssel hat eiue Größe von 30000 qkm und eine Einwohnerzahl von 6^/4 Mill. (auf 1 qkm 227 E.). Das Großherzogtum Luxemburg mit der gleichnamigen Hauptstadt ist nur 2600 qkm groß und zählt 1u Mill. E. (auf 1 qkm 96). Die Holländer sind ein deutscher Volksstamm, Belgien wird von zwei Volksstämmen bewohnt, von den französisch redenden Wallonen, die keltischer Ab- stammung sind, und von den Vlamländern, die eine niederdeutsche Mundart reden. Die Sprachgrenze zwischen den Wallonen und Vlamländern läuft von Verviers nach Mastricht und dann fast geradlinig südlich an Brüssel vorbei nach 'W. Die Bewohner Luxemburgs sind deutscher und zwar fränkischer Abstammung.

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 38

1904 - Trier : Lintz
38 Die Oberrheinische Tiefebene und das Lotbringische Stufenland, der nördliche, am tiefsten gelegene Teil der Tiefebene, weil von ihm der quer vorgelagerte Taunus die kalten Nordwinde am wirksamsten abhält. Die Verteilung der Niederschläge geht aus dem Bau der Landschaft klar hervor. (Welcher Abhang von Wasgenwald—hardt, welcher von Schwarz- wald—odenwald muß der regenreichere sein, welcher im Regenschatten liegen? Was gilt von der Tiefebene?) §37. Erwerbsquellen, Städte, Verkehr. Während die Gebirge sehr waldreich sind und viel H o l z (Flößerei auf dem Rheiu und deu Nebenflüssen), aber wenig Getreide liefern, bringt die Rheiu- ebeue, da sie ebenso durch fruchtbaren Boden als durch ein mildes Klima ausgezeichnet ist, eine große Fülle von Getreide, Obst, Wein und andern Erzeugnissen, wie Tabak, Hanf, Hopfen, Gemüse, Spargel hervor. Die wichtigsten Gegeudeu des Weinbaues sind Unter-Elsaß, die Rheiupfalz, die auch deu besten Hopfeu liefert, Rheinhessen und die Bergstraße (Rheingau f. folg. Laudsch.). Schon aus der Fruchtbarkeit des Laudes und dem Wohlstand der Landbevölkerung erklärt sich das Aufblühen zahlreicher Städte iu der Oberrheinischen Tiefebene (inwiefern?). Es entstanden drei Städte- reihen, je eine am Fuße des westlichen und des östlichen Gebirgswalles und eine dritte am Rhein. Zu der Städtereihe am Fuße von Wasgen- wald-Hardt gehören vor allem Mülhausen (über 90 000 (£.), Colmar (40000 E.), Schlettstadt und Neustadt a. d. Hardt (fast 20000 E.) (welche kleinere Städte noch?), zu der Städtereihe am Fuße vou Schwarz- wald-Odeuwald Freiburg i. Breisgau (65 000 E.), Badeu-Badeu, Rastatt, Karlsruhe (über 100009 ß.), Heidelberg (über 40000 E.) und Darmstadt (75000 E.), (welche kleinereu Städte noch?). Die Städte- reihe am Rhein beginnt erst nördlich, von Straßburg (160 000 (£.), (gib die genaue Lage dieser Stadt au!); zu ihr gehören Speyer (22000 E.), Ludwigs Hafen (65000 E.), Mannheim (150000 E.). Worms (über 40 000 E.) und Mainz (90000 E.). (Kennzeichne die Lage dieser letztern Stadt genauer! Warum wurde sie als starke Festung ausgebaut? Kennzeichne die Lage von Mannheim näher!) Als eigentlicher Endpunkt der Rheinschiffahrt entwickelte sich vor allem Mannheim, das mit großartigen Hafenanlagen ausgestattet wurde, zu eiuer bedeutenden Handelsstadt. Erst in jüngster Zeit wurde auch auf der Strecke Mannheim-Straßburg die Rheinschiffahrt iu etwas größerem Umfange eröffnet. Eine günstige Verkehrslage hat auch Frankfurt (330 000 (§.), das zwar am uuteru Main aufgeblüht iit, aber doch der Städtereihe am Rhein zugerechnet werden kann. Es ver- mittelt den Handelsverkehr zwischen den Rheingegenden und dem Innern

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 84

1904 - Trier : Lintz
84 Das Norddeutsche Tiefland, (Welche Stadt ist Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs? Welche andern Städte können ;noch als Knotenpunkte gelten? Was erleichtert in Norddeutschland den Bau von Eisenbahnen? Nenne wichtige Eisenbahnlinien und miß die Entfernung zwischen Berlin und den größeren Städten Deutschlands!) Für die Binnenschiffahrt stehen außer den schiffbaren Strömen: Memel, Pregel« Weichsel, Warthe, Oder, Havel, Spree, Elbe, Weser und Ems auch zahlreiche Kanäle zur Verfügung, so der Oberländische Kanal (bei Elbing), der Bromberger Kanal, der Friedrich-Wilhelms-Kanal, der Finow-Kanal, der Rnppiner Kanal, der Havelländische Kanal, der Elbe-Trave-Kanal (eröffnet 1900), der Kaiser-Wilhelms- oder Nordostsee-Kanal (1895) und der Dortmnnd-Ems-Kanal (1899). (Worin besteht der Wert dieser Kanüle?) Die dem norddentschen Stromnetze fehlende Querverbindung soll ihm durch den geplanten Mittelland-Kanal gegeben werden. 89. Staatenbildung. Die meisten Gebiete östlich von der Elbe und uoch einige westlich^wurden nach der Völkerwanderung von slavischen Völkern eingenommen. Später begann wieder die Rückeroberung durch die Deutschen auf dem Wege friedlicher Einwanderung. Doch blieben im Warthegebiet, in West- und Ostpreußen, im Spreewald und in 'andern Gebieten noch stärkere Reste von nichtdeutschen Völkern (Polen, Kassnben, Masuren, Litauern, Wenden) erhalten. Fast das ganze Norddeutsche Tiefland gehört jetzt zum Königreich Preußen, das auf 350000 qkm 36 Mill. E. zählt (auf 1 qkm 103). Das Wachstum dieses Staates, der aus der kleinen Mark Branden- b u r g hervorgegangen ist, läßt erkennen, wie K e r n st a a t e n das Be- streben und die Kraft haben, sich bis zu den Grenzen der natürlichen Landschaft auszudehnen. Von den 12 Provinzen Preußens liegen im Norddeutschen Tiefland außer Sachsen (s. S. 67) folgende 7: Provinz Größe Bevölkerung Regierungs-Bezirke qkm 1 qkm Brandenburg 40 000 5 300 000 132 Potsdam, Frankfurt und Stadtbezirk Berlin (m. Berlin) Posen 29 000 1 900 000 65 Posen, Bromberg Ostpreußen 40 000 2 000 000 54 Königsberg, Gnmbinnen Westpreußen 25 500 1 600 000 62 D a n z i g, Marienwerder Pommern 30 000 1 600 000 55 Stettin/Köslin, Stralsund Schleswig-Holstein 19 000 1 400 000 74 Schleswig Hannover 38 500 2 650 000 69 Hannover, Hildesheim, Os- nabrück, Aurich, Lüneburg, Stade.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 87

1904 - Trier : Lintz
Allgemeine Einleitung. 87 Schwarze Meer? Welches Binnenmeer liegt noch östlich vom Schwarzen Meere? Durch welchen mächtigen Gebirgszug sind die beiden Meere getrennt? Welcher lange Gebirgszug scheidet nördlich vom Kaspischen Meere bis zum Nördlichen Eismeere hin Europa von Asien? Betrachte jetzt Nordwesteuropa! Wo hängt die Skandinavische Halbinsel mit dem Festlande zusammen? Welche andere Halbinsel wird mit ihr abgeschnürt? Durch welche Meeresteile? Welche Meeresgebiete werden durch die Halbinsel Jütlaud und die Dänischen Inseln voneinander getrennt? Welche Verbindungen sind aber offen? Welcher Kanal trennt die Britischen Inseln vom Fesilmide, welches Meer von der Skandinavischen Halbinsel?) Wie Enropa eine reiche Küsten- oder horizontale Gliederung hat, so auch eine reiche vertikale Gliederung. Den H a u p t z u g in seinem Antlitze bildet das Hochgebirge der Alpen. Ziemlich in der Mitte Westeuropas gelegen, gliedern sie dieses in ebenso viele Gebiete, als Abdachungsseiten vorhanden sind. Nach allen Seiten rinnen von ihnen die Ströme, wichtige Verkehrsadern bildend und fruchtbare Tallandschaften aneinander gliedernd. Ihr Zwischenland ist so schmal, daß es fast überall ohne allzu große Schwierigkeit an die Hauptverkehrsader angeschlossen werden kann. Anders in Osteuropa, wo eine solche zentrale Gebirgs- Wasserscheide fehlt, und wo nur wenige, wenn auch größere Ströme eut- stehen, die ein zu breites Zwischenland von ihren Segnungen ausschließen. — Die mittlere Höhenlage Europas beträgt 300 m (vgl. S. 10). Im Klima weichen Südeuropa, Nordwesteuropa und Osteuropa sehr voneinander ab. Südeuropa hat ein warmes, trocknes Klima; Nordwesteuropa steht unter dem Einflüsse des Atlantischen Ozeans und des warmen Golfstroms und hat daher ein ozeanisches, senchtes und verhältnismäßig mildes Klima; Osteuropa spürt den Meereseinfluß infolge der weiten Entfernung des Atlantischen Ozeans wenig und hat daher ein kontinentales oder Landklima, das ziemlich trocken und im Sommer warm, im Winter kalt ist. Ans Grund der Unterschiede der Lage, horizontalen und vertikalen Gliederung, Raumgröße und des Klimas läßt sich der Erdteil in folgende Natur gebiete gliedern: A. Mitteleuropa (ohne Deutschland). I. Das Hochgebirge der Alpen. Ii. Das Österreichisch-ungarische Donau- und Kar- Patenland nebst dem Böhmischen Becken. Iii. Das Französische Mittelgebirge und Flachland. Iv. Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und der S ch e l d e.

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 101

1904 - Trier : Lintz
Die Landschaft als Ganzes, 101 gewonnen: in Böhmen Eisenerze und Kohlen, in Nordungarn Eisen- und Silbererze, in Südungarn Eisenerze und Kohleu und am Ostrande der Karpaten, in Galizieu, Salz (Steinsalzwerk Wieliezka, spr. wjelitschka) und Erdöl. Das Zusammenvorkommen von Kohlen und Eisen ließ in Südungarn, Nordungarn (Nähe der ober- schleichen Kohlenlager) und Böhmen die Eisenindustrie erblühen. Gleich Prag (mit den Vororten (420000 E.) wurden auch Wien (1800000 6.) und Budapest (800 000 6.) bedeutende Jndnstrieplätze. Am böhmischen Sudetenrande und in Österreich-Schlesien werden ähnlich wie am östlichen Sudetenrande Spinnerei und Weberei stark be- trieben, besonders in Reichenberg; namentlich entwickelte sich im An- schlich an den Flachsbau die Leinenindustrie. Pilsen (50000 E.) liefert ein berühmtes Bier. Außer den schon erwähnten Städten seien noch genannt: Linz (60000 E.), Brünn (110000 E.), Preßburg, die alte ungarische Krönungsstadt (über 50000 E.), Maria Therisiopel (75000 E.), Szegediu (segediu, 90000 E.), Temesvar (temeschw^r), Klausen- bnrg, Hermannstadt, Kronstadt, Krakau (75000 E.), Lem- berg (130000 E.) und Czernowitz (tschernowitz, 55000 E.) (Gib die Lage dieser Städte an!) Verkehrsmittelpunkt für die Große ungarische Tiefebene ist Budapest, für das Böhmische Becken Prag. (Welche Eisenbahnlinien laufen dort zusammen? Diese beiden Verkehrsnetze werden aneinander gegliedert durch ein zwischen ihnen liegendes drittes, dessen Linien von Wien ausstrahlen. Die Schiffahrts-Straße der Donan durchschneidet die Landschaft fast in der Mitte und öffnet dem Verkehr, seitdem durch deu Bau eines Kanals die Verkehrshindernisse am Eisernen Tor umgangen find, den Weg zum Meere. Einen solchen hat der österreichisch-ungarische Staat ferner nach 8 gefunden. Der Ausfuhr- Hafen für das österreichische Staatsgebiet ist Trieft (160000 E.), wo die große Dampfschiffahrtsgesellschaft des Österreichisch-ungarischen Lloyd ihren Sitz hat, für das ungarische Fiume. Für den Güter- Versand nach nördlichen Ländern bilden Elbe und Moldau eine wichtige Schiffahrtstraße. Staatenbildung. Die aus dem Kaisertum Österreich und dem König- § 108. reich Ungarn bestehende Doppelmonarchie Österreich-Ungarn hat eine Größe von 625 000qkrn und 45'/s Mill. E. (auf 1 qkm 73). Die uach dem Berliner Vertrage von 1878 militärisch besetzten Gebiete Bosnien und Her- zogewiua mit 60000 qkm und 1800000 E. sind hierbei nicht mitgerechnet. Die österreichische Hauptstadt ist Wien, die ungarische Budapest.
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