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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 72

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 72 — tenber Höhe und bietet selbst den größten Tieren (welchen also?) Unterschlupf (Bambusse). Die an Arten wie Individuen reich entwickelte Tierwelt ähnelt sehr derjenigen Vorderindiens. Ihre wichtigsten Ver- treter sind auch hier Elefant, Tiger, Panther. Leopard, Nas- Horn, Krokodile, giftige Schlangen u. a. m. Der Boden birgt mannigfache Erze und auch Kohleu. Diese Schätze harren teilweise noch der Ausbeute. Die Gebirge sind dazu reich an Edelsteinen, die heute schon einen wichtigen Bestand- teil der hinterindischen Ausfuhr ausmachen. Die Bevölkerung setzt sich in der Hauptsache aus Jndochinesen und Malaien zusammen. Letztere bewohnen die Halbinsel Malakka. Nach Vorderindien hin ist in dem Mischvolk der Jndochinesen das indische Element vorherrschend, während im Osten und Nord- osten sich das näherstehende Mongolentum zu erkennen gibt. Außer- dem befinden sich zahlreiche Chinesen im Lande. Dazu kommen einige Tausend Europäer, welche den Außenhandel beherrschen. Die Mehr- zahl derbevölkerung sindbuddhisten. Diemalaien wiederum bekennen sich zumeist zum Islam. Die vorhandenen Europäer sind Christen. England und Frankreich haben von Hinterindien immer mehr Besitz ergriffen. Den chinesischen Annexionsgelüsten hat besonders Frankreich einen Damm entgegengesetzt. Heute besteht aus der ganzen Halbinsel nur noch ein völlig unabhängiges Gebiet, das König- reich Siam. Und wo sonst noch einige kleinere Stämme eine gewisse Selbständigkeit erhalten haben, wie z. B. auch auf der Halb- insel Malakka, da stehen ihre Häuptlinge zum mindesten im Vasallen- Verhältnisse zur englischen Regierung. Von den britischen Besitzungen rechnet Birma (1^ mal so groß wie Deutschland, 6 bis 7 Mill. Einw.) noch zum Kaiserreich Indien. Sein größter Teil liegt im Stromgebiet des Jrawadi. Der Hauptort ist Rangun (220000 Einw.), der größte Ausfuhr- Hafen für Reis. (Abb. 24.) Mandale (180000 Einw.), nördlich von Rangun, und Moulmein, an der Mündung des Saluln, find eben- falls wichtige Handelsplätze. Letzteres führt vor allem Tikholz aus. — In dem englischen Gebiete auf der Halbinsel Malakka ist Singapur (185 000 Einw.), auf einem Eilande, gegenüber der Südspitze der genannten Halbinsel, gelegen, die wichtigste unter den Straits-Settlements (strets ßettlements d. h. Straßen- Niederlassungen) an der Festlandsseite der Straße von Malakka. Singapur ist als Freihafen Knotenpunkt aller Dampferlinien, welche von Europa nach Ostasien führen. Hier fließen einerseits alle Erzeugnisse der dem Festlande nahe gelegenen Inseln zusammen und werden von hier aus dem Auslande zugeführt, wie andererseits Hinterindien von Singapur die europäischen Einfuhrprodukte

2. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 94

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 94 — tragreich (Bodenschätze), und die vielen Tausende von Schiffen und kleinen Fahrzeugen, die der Jangtsekiang trägt, führen die reichen Erzeugnisse der besagten Landschaften (Tee, Seide, Kohlen, Erze u. a.) den bedeutendsten Handelsplätzen und Welthäfen näher. An seinen Ufern liegen zudem die größten Handelsstädte Chinas. Durch feinen oft starken Wechsel im Wasserstande ist auch bei ihm die drohende Gefahr der Überschwemmung gegeben, und so haben die Anwohner im weiten Umkreise seine Herrschaft oft schon furchtbar gespürt. Höher fast aber als die Bedeutung dieser Zwillingsströme für Schiffahrt und Handel steht diejenige für die Befeuchtung und Befruchtung ihres ganzen großen Stromgebietes. Zahlreiche Kanäle durchziehen dazu die Tieflandsbecken Chinas überhaupt, besonders aber diese Teile derselben. So vielverzweigt und aus- gedehnt ist selten ein Kanalnetz wie dieses. Es muß zum Teil die Kunststraßen ersetzen, für deren Bau und Ausgestaltung noch mehr geschehen kann. Das größte Interesse unter allen diesen Wasser- straßen nimmt aber der Kaiserkanal in Anspruch, der von Norden nach Süden verläuft und den Hoangho und den Jangtsekiang durch- schneidet. Er hat nahezu die Länge des Rheins und wurde einst angelegt, um die Abgaben an Reis und Tee aus den südlichen Teilen des Landes nach Peking führen zu können. Er ist an einigen Stellen 300 m breit. Heute ist das großartige Werk teilweise verfallen. Die von dem Durchbruch des Hoangho am Kanal hervorgerufenen Schäden wurden nicht mehr ausgebessert, und das leider auch weiterhin mangelnde Interesse seitens der chinesischen Regierung trug zu dem immer mehr zunehmenden Verfall dieses einst unter be- wundernswertem Fleiße und gewaltigen Opfern geschaffenen Riesenwerkes bei. Immerhin sind heute noch einzelne Teile des Kanals — besonders im Süden — viel befahren. (Wodurch hat er freilich etwas an Wichtigkeit eingebüßt?) Auch der Sikiang durchfließt wilde Gebirgslandschaften, ist aber in feinen unteren Teilen ebenfalls schiffbar und bildet vor seiner Mündung in das Südchinesische Meer ein außerordentlich fruchtbares Delta. — Einzelne Teile des Chinesischen Tief- landes sind reich an Seen. In den klimatischen Verhältnissen sprechen die Ausdehnungen des Landes wesentlich mit. Sie verhindern im Verein mit den westlichen Randgebirgen (Mandschurei, Südchina) eine inten- sivere Einwirkung des Meeres. Dazu treffen auch kalte Meeres- ftrömungen die Küste. So ergibt sich ein Kontinentalklima, das aber angesichts der bedeutenden Meridionalausdehnnng (über 30 Breitengrade — vom 23° bis zum 53° nördlicher Breite) mittel- europäische, subtropische und tropische Formen aufweist. Winter-

3. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 123

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 123 — fruchtbarer Landschaften und der Erschließung weiterer Boden- schätze manchen Wandel schaffen. (Abb. 43.) Für den Durchgangs- verkehr hat sie heute schon eine große Bedeutung. Tee- und Seidenwaren Ostasiens gelangen vielfach auch auf diesem Wege nach Europa, wie denn der Bau dieser Bahnlinie zur Erhöhung der Achtung Rußlands in Ostasien ein gutes Stück beigetragen hat.

4. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 222

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 222 — sich zahlreiche Seitenlinien ab, welche die wichtigsten Häfen der Ostküste (welche?) sowie die bedeutsamsten Siedlungen des großen englischen Gebietes, wie Bloemfontein (blam), Johannesburg, Pretoria, Salisbury u. a. miteinander verbinden. Auch der deutsche Handel (Ostafrikalinie, Kohlenstation Durban) ist nennens- wert. (Aus dem obigen sind die wichtigsten Ausfuhrprodukte Süd- afrikas leicht abzuleiten.) Weitere Verkehrsmittel müssen auch hier das Innere noch mehr erschließen helfen. (Abb. 76.) Dort werden die Erzeugnisse des Landes noch unter sehr erschwerenden Um- ständen befördert, auf Wagen, die von einer großen Zahl von Ochsen gezogen werden. (Abb. 77.) Im englischen Besitze befindet sich zunächst das Kapland. Die wichtigsten Erzeugnisse der Ausfuhr dieses Gebietes bilden Wolle, Straußenfedern, Kapwein, Kupfer und Diamanten. Der Tag, an dem die ersten europäischen Schiffe das Kap der Guten Hoff- nung oder besser das nahegelegene Kap Agulhas, den südlichsten Vor- fprung von Afrika, umsegelten, bildete einen Wendepunkt in der Kulturgeschichte der gesamten Menschheit. „Der jahrhundertelang ans Mittelmeer gebundene Weltverkehr wurde nunmehr in neue Bahnen gelenkt. Die italienischen Häfen verödeten. Spanien und Portugal fowie alle Staaten am Atlantischen Ozean waren nun zur Rolle der ersten Handelsstaaten berufen." (Zehden.) Von den Portugiesen wurde freilich die Bedeutung ihrer Entdeckung kaum richtig erkannt, zumal sie in erster Linie die Schätze Indiens im Auge hatten. Mehr schon wurde der Wert der Südspitze von Afrika von den Holländern geschätzt. Ihnen wurde sie durch Grün- dung einer Kolonie (1650) zum Ruhepunkt für die Ostindien- fahrer. So verdankt auch die Kapstadt (85000 Einw.), nördlich vom Kap der Guten Hoffnung, am Fuße des fast 1100 m hohen Tafel- berges äußerst reizvoll gelegen, ihr Aufblühen vor allem ihrer günstigen Lage. (Abb. 78.) Sie wird von vielen europäischen Schiffen auf dem Wege nach Ostindien und Australien angelaufen, sofern diese heute nicht den kürzeren Weg durch den Suezkanal wählen. Seit Eröffnung dieses Wasserweges (fein Erbauer ist Leffeps) ist diebedeutung derkapstadt herabgemindert (Dampfer- Verbindung mit Ostafrika). Ihren ehedem holländischen Charakter hat diese „älteste Pflanzstätte auf südafrikanischem Boden" fast ganz eingebüßt. Sie bietet sich dem Beschauer heute als „echt eng- lische Kaufmannsstadt" dar. Die Engländer haben it. a. auch gewaltige Hafenbauten (Docks, Hafendämme, Lagerhäuser, Krane u. dgl.) angelegt. Die Stadt ist natürlich der Sitz des englischen Gouverneurs. Sie hat dazu starke Befestigungen, Arsenale und Kasernen. Ihre Universität besitzt eine recht wertvolle Bücherei. — Gefürchtet werden in der Kapstadt die oft plötzlich auftretenden

5. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 76

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 76 — Bambusflechtwerk erbaut. Tie Häuser siud nach der Wasserseite offen. Der Verkehr in den Wasserstraßen erfolgt auf Gondeln und anderen Fahrzeugen. Wem seine Nachbarschaft nicht mehr behagt, der kann feinem schwimmenden Wohnhause leicht einen anderen Standort geben. Bangkok ist somit auch eine Jnselstadt, aber wieder ganz anderer Art wie die uns bekannten auf Pfählen oder Inseln errichteten Siedlungen (welche?), wie denn das Innere der Stadt nicht gerade großen Anspruch auf Reinlichkeit hat. Auch hier bildet der Reis das Hauptkontingent des Handels, der vielfach in den Händen von Chinesen liegt. (Abb. 25.) Der französische Besitz (l^mal so groß wie Deutschland, mit etwa 22 Mill. Einwohnern) besteht aus Kambodja und Nieder- Cochinchina (Lage!) mit dem Hauptorte Saigon (ßaigong, 70 000 Einw.), einem wichtigen Verkehrs- und Handelsplatze, östlich vom Mündungsdelta des Mekong, und dem östlichen Küstengebiete Annam oder Ober-Cochinchina. Hier sind die bekanntesten Sied- lungen Hue, die Hauptstadt an der Ostküste Hinterindiens, Tong- king und Hanoi am Songka. (Abb. 26.) Letzteres hat 100000 Ein- wohner und liegt in ungemein fruchtbarer Talebene. Ergebnis. Hinderindien (2 Mill. qkm = 33/B mal Deutschland, 35 Mill. Einw. — Grenzen!) vermittelt in seinem gebirgigen Ansbau (Nordsüdrichtung) zwischen den Nordwestfaltungen Vorder- und Zentral- asiens und den Nordsüdfaltungen Ostastens. (Nachweis im einzelnen!) Tie zwischen den Gebirgen eingesenkten Talungen finden ihre Fortsetzung in den sich anschließenden Meerbusen (Gols von Martaban, Meerbusen von Siam und Tongking). Hinterindien ist die am reichsten gegliederte unter den drei südasiatischen Halbinseln. (Bedeutung!) Tie ist auch dem Äquator näher gerückt als Vorderindien und Arabien und tritt dazu in ein nahes Verhältnis zummalaiischenarchipel (einstigerzusammenhang — Streichrichtung der Gebirge—nachweis!— Andamanenundnikobaren). Unter den in den genannten Tiefebenen ebenfalls in vorwiegend meridionaler Richtung verlaufenden Strömen sind die wichtigstenjrawadi (ilu mal Rhein, schon im Mittellaufe ein breites Tal, ausgedehntes, fruchtbares Delta, Meerbusen von Martaban), Saluen (Ursprung im östlichen Tibet, Mündung Golf von Martaban), Menam (^Oder, Golf von Siam) und Mekong (1*/* mal Wolga, Hochland von Tibet, Delta, Golf von Siam). Der Oberlauf dieserwafferadern ist reißend (Schluchten- bildung, Kaskaden) und vielfach unzugänglich. (Schiffahrt!) Die Frncht- barkeit der Talungen ist auf die Überschwemmungen der Flüsse (Schwemm- land) zurückzuführen (Reisbau — auch in den Küstenstreifen des Landes). Das Klima Hinterindiens ist ausgeprägt tropisch. Die mittlere Jahrestemperatur des Landes liegt ziemlich hoch. Die Befeuchtung ist ergiebig. Die ganze Halbinsel steht unter der Herrschaft der Monsune. (Milderung des Klimas durch Erhebungen und das Meer — für Eu- ropäer teilweise ungesund.) Die Vegetation ist selten reich und üppig [erstes Reisland — Zuckerrohr, Baumwolle, Jute, Pseffer, Kardamum (Gewürz), Banane und Batate, Sago- und Kokospalme, Feige, Maulbeerbaum (Seiden- zucht), Gummibaum, herrliche Bestände von Tektonien u. a. m. — Ur- waldgebiete — Flächen mit sehr hohem Grase (Bambusse u. <*.)].

6. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 98

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 98 — Frei steht es unter dem himmlischen Bogen, Es reicht in die Wolken, es netzt sich im Meer. Nicht eitle Prahlsucht hat es getürmet, Es dienet zum Heil, es rettet und schirmet; Seinesgleichen ist nicht auf Erden bekannt, Und doch ist's ein Werk von Menschenhand. In neuerer Zeit beginnen die Chinesen nun ihre Abgeschlossen- heit und Abneigung gegen alles Fremde mehr und mehr aufzu- geben. Binnenverkehr und Binnenhandel waren immer schon sehr lebhaft. Letzterer wurde freilich immer etwas durch die will- kürlichen Zölle der Mandarinen in seiner weiteren Entwickelung gehindert. Aber der Außenhandel hebt sich zusehends, seit im Laufe der letzten Jahrzehnte eine ganze Anzahl von Hafenplätzen (Vertragshäfen) dem Verkehr und Handel mit den Fremden frei- gegeben wurden. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Kanton der einzige Ausfuhrhafen, und der Handel der Ausländer war auch hier noch außerordentlich erschwert. Auch sonst ist in der Entwickelung des chinesischen Volkes jetzt manche Wendung zum Besseren zu erkennen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß der Blick auf die in ihrer Kultur ausnahmsweise schnell vorgeschrittenen Japaner (Kampf derjapaner mit den Russen, Port Arthur 1904—1905) die Chinesen mit veranlaßt hat, aus ihrer törichten Reserve mehr und mehr herauszutreten und zuerkennen, daß sie keine rechte Veran- lassung haben, den „fremden Teufeln" mit Haß und Verachtung entgegenzutreten. So senden sie heute auch schon Studienkommissionen und Offiziere nach Europa (Deutschland), damit diese nach ihrer Rückkehr die entsprechenden Verhältnisse und Erfahrungen im eigenen Lande nutzbar machen können. Schulen und Universitäten werden vereinzelt schon nach europäischem Muster eingerichtet. Europäische Lehrer helfen den Unterricht in diesen Anstalten reformieren. Telegraph und Telephon finden Eingang nach europäischer Art. Eisenbahnen werden gebaut. Die Bedrückung des niederen Volkes durch die Mandarinen sowie deren Bestech- lichkeit sucht man zu beseitigen. Auch ist man schon mit dem Ge- danken umgegangen, die Regierungsform neuzeitlich — den Kultur- staaten entsprechend — zu gestalten. Dem Opiumlaster soll mit aller Strenge gewehrt werden u. a. m. Und überall, wo wir an größeren Plätzen unseres Vaterlandes Chinesen begegnen, da sind sie vielfach schon äußerlich europäisch zugestutzt. Selbst der ominöse Zopf ist zumeist der Schere gewichen, und auch euro- päischer Sauberkeit scheinen sie schon zugänglicher zu sein. Und dennoch wird der Haß wohl nie ganz verstummen. Erst höhere Stufen der Religion und der allgemeinen Bildung können ihn völlig dämpfen. Was bis jetzt auf dem Wege vorwärts geschehen ist, ent-

7. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 104

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 104 — Die Randgebiete der Mandschurei sind in russischen Händen. (Wladiwostok — siehe Sibirien!) Das Kaisertum Korea (Halbinsel 220000 qkm = 2/& mal Deutschland, 10 Mill. Einw., 45 auf 1 qkm) steht seit 1905 unter japanischer Schutzherrschaft. Es ähnelt in seiner Gestalt der Halb- insel Italien, der es sich auch in seiner Größe nähert. Den Grundstock der Halbinsel bildet ein in nordsüdlicher Richtung verlaufender Gebirgskamm, welcher nahe an die Ostküste herantritt, während der Westen mehr Raum läßt für fruchtbare, gut befeuchtete Landschaften. Diese sind so ergiebiger, weil hier auch das Klima günstiger ist, als im Osten, wo — abgesehen von der vorwiegenden Gebirgsnatur — die Küste noch von einem kalten Meeresstrom ge- troffen wird. Das Gebirge ist gut bewaldet und reich an Wild. In den übrigen Gebieten gedeihen Weizen, Reis, Tabak, Baum- wolle, Gemüse, Obst u.a. — Der Boden birgt reiche Schätze (Erze und Kohlen). Auch die Koreaner sind mongolischen Ursprungs und den Chinesen nahe verwandt. Sie geben ebenfalls ihre Abgeschlossen- heit mehr und mehr auf und öffnen die vorhandenen Häfen (die Küste ist zur Anlage von Häfen wenig geeignet) den Fremden. — Die Hauptstadt des Landes ist Söul (200000 Einw.). (Abb. 37.) Der größte Teil der Stadt ist in seinen dürftigen Bauten ein Spiegelbild der Armut der Bewohner des Landes. Der Hafen Chemulpo (Freihafen) wird viel von fremden Schiffen angelaufen, Ergebnis. Von den Hochstächen Jnnerastens gelangt man nach Osten und Südosten in die Stufenländer und Tieslandsgebiete des eigentlichen China mit der Mandschurei. Der größere Teil dieses Ge- bietes ist gebirgig (Streichrichtung — Steilabsall zur Küste — im Innern teilweise niedere Erhebungen). Den Westrand der Mandschurei bildet das Chingangebirge (Kettengebirge, Pässe schwer überschreitbar). Im Südwesten gibt der auch nordsüdlich verlausende Jünling das Rand- gebirge gegen China. Ausgedehnte Beckenlandschasten liegen im Innern der Mandschurei (Mandschurisches Tiesland) und an dem Unterlause von Peiho, Hoangho, Jangtsekiang und Sikiang (Chinesisches Tiesland). An der Nordgrenze der Mandschurei stießt der Amur (Quelle in Hochasten, in den Ausläusern des Jablonoigebirges, sammelt die Ge- Wässer der Mandschurei und mündet in das Ochotskische Meer). Der Hoangho (Gelber Fluß) entspringt im nördlichen Tibet [Laus- richtung! Länge 4000 km — Oberlaus reißend und zur Schiffahrt nicht geeignet — Bett tief in den Lötzboden eingegraben — Mittellaus schiffbar — im Mündungsgebiete (Gols von Petschili — Gelbes Meer) hindern Untiesen die Schiffahrt — verheerende Überschwemmungen, Ursache! — Verlegung seiner Mündung]. Die längste und bedeutsamste Wafferader (gleichzeitig auch das umsangreichste Stromgebiet) ist der Jangtsekiang [5200 hm = Dottait, Rhein und Weichsel — Quelle in Tibet (Abhang des Kuenlun), Ober- laus reißend und reich an Stromschnellen, sonst aber Hauptverkehrs- ader Chinas (Nachweis!), daher auch an seinen Usern die größten Handelsplätze des Landes — Gesahr durch Überschwemmungen].

8. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 274

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 274 — Die Mehrzahl der über 2000 Europäer ist deutsch. (Be- schäftigung!) Sie wohnen zumeist im Küstengebiete und im Bezirk Moschi. Als Siedlungskolonie für deutsche Auswanderer kann auch Deutsch-Ostafrika nicht in Frage kommen. (Grund!) Sein Wert liegt im Handel und in der Anpflanzung tropischer Erzeugnisse. Eisen- bahnlinien (welche?), Post- und Telegraphenanstalten, Dampfer der Deutsch-Ostafrika-Linie (deutsche Dampfer auch auf den großen Seen) fördern Handel und Verkehr. Ausgeführt werden in erster Linie Baumwolle, Kautschuk, Elfenbein, Kaffee, Sesam (Öl), Kopra, Erdnüffe, Vanille, Erzeugniffe der Viehzucht u. a. m. Zur Einfuhr gelangen Gewebe, Eisenwaren, Wirtschaftsgegenstände u. a. m. — Die Sied- lungen und ihre Bedeutung wiederholen! Tie deutschen Kolonien in der Südsee. (244000 qkm, 443000 Eimv. (?), 2 auf 1 qkm.) Kaiser Wilhelm-Kand. (181000 qkm = 1/3 Deutschland, etwa 110000 Eimv.) Das Kaiser Wilhelm-Land bildet den nordöstlichen Teil von Nen-Guinea. Die etwa 800 km lange Küste ist in vielen Teilen landschaftlich außerordentlich reizvoll und baut sich vorwiegend aus Korallen- kalk auf, ein Beweis dafür, daß das Gestade eine Hebung erfahren hat. Zumeist zeigt die Küste Steilufer, dann aber auch hügeliges Gelände, Sandstreifen, fruchtbare Ebenen und auch — namentlich im Mündungsbereiche der Flußläufe — sumpfige Teile, mit Mangrovedickichten bestanden. Fast überall aber fällt das Ufer schnell zu großer Tiefe hinab. Wo Korallenriffe die Küste be- gleiten, da treten sie sehr nahe dem Ufer auf, so daß sie der Schiff- fahrt nicht so hinderlich werden. Viele kleinere und größere Ein- schnitte schaffen eine reiche Gliederung, so daß in Anbetracht der erwähnten Tiefe des Meeres nahe der Küste an guten Häsen kein Mangel ist. Dahin rechnen z. B. die Astrolabe-Bai, der Finsch- Hasen, der Huongolf. Der bildlich dargestellte Pomonahafen (Abb. 92.) liegt noch westwärts von der Astrolabe-Bai, über die Mündung des Kaiserin Augusta-Flusses hinaus. Dort befindet sich auch an der Finschküste, unweit der holländischen Grenze, die Berlin-Reede. (Abb. 93.) Im Hintergrunde der Astrolabe-Bai (sie ist sehr geräumig, hat zahlreiche kleinere Wasserbecken, von denen das beste der tiefe Friedrich Wilhelms-Hafen ist), finden sich ausgedehnte Plantagen. Ähnlich ist dies im Bereiche der benachbarten Kon- stantinhasen und Stephansort. — Der ganzen meist dicht mit Vertretern der tropischen Baumwelt besetzten Küste sind zudem

9. Allgemeine Erdkunde - S. 141

1907 - Halle a. S. : Schroedel
141 Hamburg 1,88 m; die Springfluten und namentlich die vom Nordwestwind verursachten Sturmfluten sind aber beträchtlich höher. — Wie weit die Flutwelle in die Flüsse hinaufsteigt, ist außer von den für die betreffende Küste in Frage kommenden allgemeinen Umständen namentlich von lokalen Ursachen (Breite und Tiefe der Mündung, Flußströmung) abhängig. In die Weser dringt die Flutwelle bis 67 km (unterhalb Bremens), in die Elbe 150 km (oberhalb Hamburgs), in die Themfe bis 90 km (oberhalb Londons), in den Lorenzstrom 750 km und in den Amazonenstrom gar fast 1000 km ein. Wie ist nun diese Erscheinung der Gezeiten zu erklären? Da sich Ebbe und Flut von einem Tage zum andern um 50 Minuten verspäten, also ungefähr um die Zeit, welche der Mond für einen Ort auf der Erde später als am vorhergehenden Tage kulminiert, so hat man schon seit langer Zeit erkannt, daß der Mond aus den Eintritt der Gezeiten von Einsluß ist. Die verschiedene Höhe der Flut zur Zeit der oben genannten Mondphasen weist serner darauf hin, daß die Stellungen des Mondes zur Erde und zur Sonne für die Gezeiten nicht ohne Bedeutung sein können. Die Ursachen sür das Entstehen von Ebbe und Flut müssen also in den Einwirkungen liegen, welche Sonne und Mond aus unsere Erde ausüben, und zwar kommt hier die Anziehung in Frage, welche letztere von jenen beiden Himmelskörpern erfährt. — Nach dem Newtonschen Gravitations- gesetz stehen die Anziehungskräfte zweier Körper im geraden Ver- Hältnisse ihrer Massen und im umgekehrten Verhältnisse der Quadrate ihrer Entfernungen. Die Masse der Sonne ist rund 320000 mal so groß als die der Erde,*) und diese hat wieder die 80 fache Masse des Mondes. Also ist die Masse der Sonne 320000. 80 mal so groß als die des Mondes. Da die Sonne nn Mittel 150000000 km, der Mond 384000 km von der Erde entfernt ist, so ist die Entfernung der Sonne von der Erde rund 400 mal so groß als die des Mondes. Die Erde erfährt demnach *) Alle Zahlenangaben in der folgenden Ausführung sind der bequemen Rechnung und des leichteren Behaltens wegen stark abgerundet. c je Fig. 53. V

10. Allgemeine Erdkunde - S. 113

1907 - Halle a. S. : Schroedel
5. Die Seebcifen. Da in der Jetztzeit mit ihrem hochentwickelten Schiffsverkehr die Meere nicht allein Länder voneinander trennen, sondern auch verbinden, so haben die Küsten eine große Bedeutung in Verkehrs- geographischer Hinsicht. Diese liegt vor allem in ihrem Reichtum an brauchbaren Seehäfen begründet. Die Anforderungen, die in an an einen guten Seehafen stellen muß, sind in erster Linie Schutz vor den Seewinden und vor der Meeresdünnung, den durch die Winde aufgewühlten Wellen, und leichte Zugänglichkeit von der Meerseite aus. Ferner muß er einen brauchbaren Anker- grund besitzen, der weder zu tief (am besten 10—100 m), noch rein felsig oder zu weich ist, und endlich am Lande geeigneten Platz zu Hasenanlagen und Absiedlungen ausweisen. Wenn diese günstigen Umstände vorhanden sind, so muß, damit sie völlig ausgenutzt werden können, der Hasen noch ein reiches Hinterland und gute Verbindung mit diesem haben oder an wichtigen Ver- kehrslinien gelegen sein (z. B. Aden, Singapur, Southampton u. a.). Einfache Flachküsten sind gewöhnlich hasenarm und daher sehr fchwer zugänglich („Eiserne Küste" an Jütlands Westseite, Deutfch-Südwestasrika). Die Häsen müssen hier durch offene Ree.den ersetzt werden, also durch Ankergründe, die schutzlos vor Wind und Wellen oft weit ab vom Strande liegen, und mit denen der Verkehr von der Küste her durch slachgehende Boote, meist durch starke Brandungen hindurch, vermittelt werden muß. Unsere afrikanischen Kolonien haben fast nur offene Reeden. Durch gewaltige Molen und Wellenbrecher können letztere zu künstlichen Häsen ausgebildet werden. — Da die Ströme den Niederungen zueilen, so sind die Flachküsten nicht selten reich an Flußmündungshäsen. Allein viele große Ströme lagern an ihrer Mündung eine solche Menge von Sinkstoffen ab, daß sie die An- legung eines Hafens dadurch unmöglich machen (Rhone, Ebro). Wo aber die Gezeitenströmung in der Flußmündung eine genügend tiefe Fahrrinne offen erhält (Hamburg, London), da erlangen diese Häfen bei leichter Verbindung mit dem Hinterlande durch die große Wasserstraße eine hohe Bedeutung. Häusig haben der- artige Flußmündungshäsen einen Vorhafen, in dem die größten Seeschiffe entweder ihre Ladung ganz oder teilweise löschen, wenn der Zugang zum Haupthasen sür sie nicht tief genug ist (Bremerhaven-Bremen, St.nazaire-Nantes, Swinemünde- Stettin), oder wo sie die Flut abwarten, die sie weiter slußaus- wärts bringr (Cuxhaven-Hamburg). Offene Buchthäfeu bieten den Schiffen nur dann genügenden Schutz, wenn sie durch eine Steilküste vor den vorherrschenden Winden gesichert sind (Tafelbai); andernfalls müffen riesige Wellenbrecher gebaut werden, um sie brauchbar zu machen. Geschlossene Buchthäsen (ein- gestürzte Krater, Atolle) sind ausgezeichuete Häsen. Dasselbe gilt von den meisten Häsen an ties einschneidenden Talbuchten (Rias, Fjorde, Föhrden) namentlich dann, wenn sie zugleich W. Techter, Allgemeine Erdkunde. 8
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