TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
154
Nord - Donau - Laender.
Quelle (y.scf.(ib'j) setzt er 30° Länge und 46° 20' Breite. Im
zweiten punischen Kriege setzten die Körner die Quellen des
Danubius noch in die heutige Bretagne -, nur erst durch Jul.
Caesars Feldzüge am Rhein wurden etwas richtigere Ansich-
ten über den Ursprung und den Lauf dieses Flusses verbrei-
tet, die immer mehr Zunahmen, je mehr die Römer sich ihm
von Süden her näherten, bis sie ihn endlich zu einem Grenz-
strom ihres Reiches machten. Den Namen Danubius leiten
Einige von dem alten Worte Don, Dun “Fluss“ ab (Don,
Düna, Rho-dan, Eri-dan, Jor-dan etc.); und es bedeutet
demnach Dan-ubius ,,den oberen Fluss“, Ister, oder viel-
mehr Dan-Ister „den östlichen Fluss“. Adelung, älteste Ge-
schichte. 329.
2) Julius Caesar a. a. 0. „Rhenus autem oritur ex Lepontiis,
qui Alpes incolunt.“ tstrabo a. a. 0. 0 Aöuvlug tu oqog,
uv nöi y.ul o Pijvog snl rag aqxtoyg. — Kul o Jpr/vog da
tig fx >j piyulu y.ul luivijv avri/iitui fuyuhjv, i)g tcpajitovttu
y.ul Fuitül y.ul Ovivötlixoi. Ebenfalls nach Strabo bediente
Tiberius sich einer Insel auf dem Bodensee, als eines Hin-
terhalts, in dem Seegefechte mit den Vindelici. Wahrschein-
lich war diese die Insel Reichenau. Mela a. a. Ü. „Rhenus ab
Alpibus decidens prope a capite duos laeits efficit, Venetum
et Acroniumplin. 1), 29: ,,luter Alpes quoque lacus Rhae-
tiae ßrigantiuus.“ Vergl. damit die ausführlichere Schilderung
hei Amm. M. 15, 4. Am deutlichsten aber haben die drei
Mündungen des Rhenus Plin. 4, 29. und Ptol. 2, 9. angege-
den. Ueber die Fossa Drusina, oder den Drususcanal ist
Tacil. Ann. 2, 8. und Sufeton. in Claudio c. 1. zu vergleichen,
in den Vn orten : vdrusus frans Rhenuni Jossas uovi et im-
mensi operis efjecit, quae nunc adhuc Drusmae vocantur.“
Nebenflüsse.
A. In den Danubius, auf dessen linlcem Ufer,
in der Germania Magna. 1) Alemannus oder Aie-
jno (die Altmiihl). Das Bette dieses Flusses zeigt
noch jetzt Spuren römischer Befestigungslinien, die
ihn öfters durchschneiden. Alnwna itiess er im Mit-
telalter. Poeta Saxon. de gestis Caroli Magni Iii.
ad ann. 793. Durch die Verbindung dieses Flusses
mit der Radantia (Rednitz) wollte Karl d. Gr. eine
Schiffahrt aus dem Rhein in die Donau bewirken.
2) Nablis, oder Rae (Naabe, Reich.). Venant. Fori.
6, 11. 3) Reganum (Regen). Geogr. Rav. 4) Ca-
sus (Waag). Tacil. Arm. 2, 63. 5) Jmarus, Tacil.
Ann. 2,63. oder Morus, Pi. 4,25. (March). Wohl-
bekannt den Römern in den Kämpfen mit dem Kö-
nige der Marcomannen, Marobod. 6) Granua(Gran).
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Caesars Julius_Caesar Strabo Tiberius Claudio_c frans_Rhenuni_Jossas Alnwna Caroli_Magni_Iii Karl_d Karl Morus
168
Mord - Dqn^Vu - Raendrll.
d. i, von der Beschaffenheit deg Bodens, welcher aus
zitterndem Moor und Fliessland besteht; folglich Ffasa
oder Bebefand bedeutet. Die Frisü müiores bewohnten
am Westufer der Fossa Drugina alles Land, nördlich von
der Insula B ata vor um; folglich die Provinz Oberyssel,
Geldern, Utrecht, pebst dem grössten Theije der Provinz
Holland, in welcher, vom Haag an, über Haarlem und
den Helder hin eine Abtheilung des Volks, die Frisia-
boni, wohnte. Die J'risü \ruijores hingegen bewohnten
alles Land zwischen der Yssel, der Ems und den Bru-
cteri, d. i. in der heutigen Provinz Westfriesland und
Groningen. Nach Taeit. Ami. 2, 21. waren die Frisii die
besten Freunde der Jtömer. Vergl. Dio Cass. 51, 32.
Nur erst im J. §8 nach Chr. befreiten sie sich unter dem
römischen Statthalter Ojenius, der sie zu hart bedrückte,
von dem römischen Einflüsse , wobei gegen 900 Körner
bei dem Baduhennahain niedergehauen wurden. Tacit,
Ann. 4, 72. 73, Corbulo versuchte umsonst im J. 47
nach Chr, unter Claudius sie wieder zu unterjochen,
Tacit. Ann. 11, 18. 19. 20. Nero hielt es für rathsam,
ihre Freundschaft zu erhalten, Taeit, Ann, 13, 54. Bei
Procop. B. Golh. 4, 20. findeii wir sie in der Gesellschaft
der Sachsen und Angeln, mit denen sie im vierten und
fünften Jahrhundert nach Britannien üb er geschifft waren
pnd sich dieser Insel bemächtigt hatten. V, St. und In-
seln. J]urchana, '!j Bovoxnvm) Sir. 7, 291. ff. (Bprkum),
Sie nannte Plin. 4,27, Fabqria, von einer w;ihl hier er-
wachsenden Bohnenfrucht. uinsteravia qder G/es-saria, weil
die römischen Soldaten hier etwas Bernstein gefunden
hatten (Insel Ameland). ¿fatania, (viell. die Insel Scheuing),
Siehe weiter unten, hei den Inseln. Navcdia, Navulcu, Pt. 2,
11. Fleiun, (ljhjavu. Pt. 2, 11. (unbekannte Hafenorte).
simisia, Tacit. Ann, 2, 8. (bei Delfzyl). Curbulonis mit-
nimenturn, Tacit. Ann. 11, 19. (soll zur Entstehung der
Stadt Groningen Veranlassung gegeben haben). Crupto-
ricis villa, Taeit. Ann, 4, 73. (Hem-Ryk im Oysteiiande),
wo 400 römische Soldaten des Olenius sich tödteten, um
nicht in die Hände der Frisii zu fallen, y/xciburgium,
Agv.iijo vgycov, Pt. 2, 11. (Doesburg).
Cffauci, Kuv/Ph Pb 2, 11. Kuvy.oi, Str. 7, 291, Ein
grosses Volk, das von der Ems bis zur Elbe an der Kü-
ste der Nordsee wohnte und seinen Namen von der Lo-
calität, das ist von dem, von ihm bewohnten Fllens und
ßebeboden, angelsächsisch Cuaoian (woher Aas englische
Guaggy j,sumpfig“) wie die Frisii, erhalten haben soll.
Vergl. Adelungs a. G. d. D. S. 259. Sie wurden a) in
C/u majures und b) Ch. minores eingetheilt. Pi. 16, 1.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
Extrahierte Personennamen: Corbulo Claudius B._Golh Navcdia Curbulonis Cffauci Adelungs
Xii. Zähle die Hauptstädte, Universitäten, Festungen und Kriegshafen
a) der preußischen Provinzen,
b) der deutschen Staaten auf!
Xiii. Unternimm eine Flußreise von Danzig über Berlin nach Hamburg und gieb an,
a) welche Flußläufe und Kanalstrecken du durchfährst, und
b) welche Städte deine Reise berührt!
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
— 69 —
Die Nachbarstaaten des deutschen Meiches.
1. Das Königreich der Niederlande.
Lage und Wegrenzung.
tz 41. Die Niederlande bedecken den Westzipfel des großen norddeutschen
Flachlandes. Sie grenzen im W. und N. an die Nordsee, die mit der flachen
Zuider Zee (spr. seudersee — Südersee) und dem Dollart tief in das Land ein-
greift, im 0. an das deutsche Reich und im 8. an Belgien.
Wodenfovm und Gewäfsev.
G 42. Deu natürlichen Schutzwall des tiefliegenden Flachlandes bildet
ein Dünensaum; hinter ihm breitet sich
ein Marschland aus, dem landeinwärts
ein Geestland vorgelagert ist.
1. Als weiß schimmernder Wall deckt der vom Sturm unaufhörlich um-
gelagerte, bis 5 km breite Dünenwall die Westküste, während er im N. in
die westfriesischen Inseln (größte: Texel) zerrissen ist. Hinter diesen dehnt sich
das seichte, zur Zeit der Ebbe größtenteils trocken liegende Wattenmeer aus.
Das Marschland umsäumt die Rheiumüudungen und die Zuider Zee, deren
Trockenlegung schon in Augrisf genommen ist. Es liegt zum größten Teil
tiefer als der Meeresspiegel, nimmt über die Hälfte des Königreichs ein und
besteht aus Wiesenmooren oder aus einem grauen, zähen Lehmboden von
höchster Fruchtbarkeit. Gegen die Flußüberschwemmungen ist es durch Deiche,
gegen das Meer durch die Dünen geschützt. Zahllose, von Dämmen eingefaßte
Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch
Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. — Das Geestland, die innere
Umrahmung der Marschen, ist ein flachwelliges, selten mit Wald bestandenes
Moor- und Heideland. Viele Gegenden gleichen der Lüneburger Heide, andere
den Hochmooren Nordwestdeutschlands, mit denen die Geest im Bonrtanger
Moore zusammenhängt. Nur mit dem äußersten Südostzipfel erreichen die
Niederlande das westrheiuische Schiefergebirge, und an dieser einzigen Stelle
liefert der Boden festes Gestein (Kalk) und Kohlen.
2. Der Hauptfluß der Niederlande, der majestätische Rhein, zer-
splittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher
Kanäle und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem
Eintritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, 2/s seiner Wasser-
masse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als
Niederrhein, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee.
Kurz nach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
— 70
Waal fließt als Mervede, dann als Hollandsch Diep westwärts und
mündet als Haringvliet in die See. Auf der Mervede benannten Strecke
nimmt sie die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas anf.
Mn & Ww W
Dünen. Marsche,^ Geest. Lehm und Mergel.
13. Die Niederlande und Belgien.
Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Niederlanden
nur ihr Mündungsgebiet, das im Verein mit den Rheinmündungen die Märschen-
reiche Jnselprovinz Seeland bildet. — Das Klima des Landes ist milde und
ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im
Sommer die Hitze lindert. Die Niederschläge sind gering, die Lnft daher
meistens sehr fencht.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Mergel
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Belgien Frankreich Niederlanden Rheinmündungen Seeland
— 72 —
sind ein bedeutender Unternehmungsgeist (kühne, aber besonnene Seefahrt,
riesige Kanal-, Deich- und Entwässerungsanlagen, Trockenlegungen und Über-
brückungen), kaufmännisches Genie, Liebe zu Kunst und Wissenschaft, einfache
und gemächliche Lebensweise, sprichwörtliche Sauberkeit.
Etwa 1/a der Einwohner entfällt anf die 21 Städte des Landes.
Städte im Gebiet der Dünen:
1. Haarlem, Mittelpunkt der Blumen- und Blumenzwiebelzucht.
2. Leiden, unweit der Mündung des alten Rhein, Textil- und Metall-
Industrie, Universität.
3. Haag*), Residenzstadt mit vielen Palästen und Sammlungen, vielbe-
suchtes Seebad (Scheveningen).
Städte im Marschlande:
4. Amsterdam am I (ei), auf etwa 90 Inseln erbaut, deshalb das „nordische
Venedig", Hauptstadt des Landes und eine der ersten Handelsstädte Europas,
besonders für die Kolonialprodukte, Kaffee und Zinn; durch ein Kanalnetz**)
mit dem N., W. und S. des Landes verbunden, an Reichtum von Binnen-
kanälen in der Stadt selbst nur mit Venedig vergleichbar; bedeutende Diamant-
schleisereien, Tabak-, Zucker- und Maschinenfabriken; Universität.
5. Utrecht***), Eisenbahnknoten und Produktenmarkt des Binnenlandes;
Universität.
6. Rotterdam, zweitgrößte Stadt und zweiter Handelshafen für Kolonial-
waren, Ausgangspunkt der Rhein- und Maasschiffahrt, hat, weil zugleich Fluß-
und Seehafen, große Ähnlichkeit mit Hamburg; es betreibt dieselben Industrie-
zweige wie Amsterdam (mit Ausnahme der Diamantschleiferei), dazu Schiffsbau.
7. Groningen, durch den Emskanal mit der Emsmündung verbundene
Industrie-, Handels- und Universitätsstadt.
Am Nordwestabfall des rheinischen Schiefergebirges:
8. Maastricht, Industriestadt, besonders für Porzellan- und Glaswaren.
2. Das Königreich Belgien.
Lcrge und Megrenzung.
8 ^5. Der nordwestliche Teil Belgiens bildet das Bindeglied zwischen dem
germanischen und dem französischen Flachlande; im südöstlichen stoßen die deut-
*) Aufenthalt des großen Kurfürsten, der 1634—1638 in den Niederlanden war.
**) Der 1825 vollendete nordholländische Kanal (78 km lang, 30—40 in breit,
6—7 m tief) verbindet die Stadt mit der nordwestlichen Münvung der Znider Zee; der 1876
vollendete, 23 km lange Nordseekanal, das größte, nur mit dem Suezkanal vergleichbare
Kanalwerk Europas, erlaubt den Seeschiffen, von der Nordsee her bis in die Stadt zu fahren.
Über 100000 Fahrzeuge laufen alljährlich in Amsterdam ein.
***) Stromaufwärts die Festung Nymwegen (Friede l678).
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Ortsnamen: Haarlem Rhein Scheveningen Amsterdam Europas Rotterdam Hamburg Amsterdam Groningen Maastricht Belgien Belgiens Niederlanden Europas Amsterdam
— 87 —
6. Luzern am Austritt der Reuß aus dem Nierwaldstätter See*),
Hauptstatiou der Dampfschiffahrt auf dem See, Anfangspunkt der über
Schwyz, Flüelen und Altorf führenden Gotthardbahn. Starker Fremden-
verkehr.
7. Zürichs) am Austritt der Limmat ans dem Züricher See, größte
und industriellste Stadt der Schweiz (Seiden- und Baumwollwaren; Ma-
schüren); durch Universität und Potytechuikum Bildungscentrum der deutschen
Schweiz.
8. St. Gallen, unweit des Bodensees, wichtiger Fabrik- und Handels-
platz für Gewerbe jeder Art.
9. Rorschach, Hafen am Bodensee.
10. Schaffhansen am Rhein betreibt neben der Baumwollenindustrie
die Fabrikation von Gußstahl und Schußwaffen.
Städte im Gebiete des Jura:
11. Neuenburg oder Neufchatel (uöschatell) am See gleichen Namens,
Mittelpunkt der Uhrenindustrie des Jura.
12. Basel***) am Rheinknie, zweitgrößte Stadt des Landes, infolge seiner
günstigen Lage (Rhein, Burgunder Pforte) bedeutendste Handelsstadt, zugleich
Industrie- und Universitätsort. Eisenbahnknoten, Kanal zum Rhoue-Rheiu-
Kanal.
(>. Die österreichisch-ungarische Monarchie.
Lcrge und Wegrenzung.
tz 58» Österreich-Ungarn liegt zum größteu Teile im Gebiete der Ost-
alpen (Österreich) und der Karpaten (Ungarn), erstreckt sich mit seiner Nordwest-
ecke (Böhmen) auf die deutschen Mittelgebirge, mit seiner Nordostecke (Galizien)
in das farmatifche Flachland und mit einem südlichen Zipfel (Kroatien, Bos-
nien und Herzegowina) in die Balkanhalbinsel. — Gieb die natürlichen
Grenzen nach der Karte an! Die politischen Grenzen sind im N. das
deutsche Reich und Rußland, im 0. und S. Rumänien, Serbien, Montenegro
und Italien, im W. die Schweiz.
*) Nördlich der Schlachtort Morgarteu (1315) und nordwestl. Sempach (1386). —
Gedicht: Arnold Strnthan von Winkelried, von Follen.
**) Reformator Ulrich Zwingli. — Westlich nahe der Aare die Ruine Habsbnrg.
Gedichte: Der Graf von Habsburg, von Fr. v. Schiller. Habsbnrgs Mauern, von
Simrock. Der Zürcherfee, von Klopstock.
***) Konzil 1431—1449.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
— 223 —
Religion nach sind die meisten Bewohner Mohammedaner; doch ist auch die
Zahl der Christen nicht unbedeutend.
Residenz- und Industriestädte im Gebiete des hohen Atlas:
33. Marokko (Marakesch, die Geschmückte), Haupt- und erste Residenz-
stadt des Reiches, Stapelplatz für den Durchfuhr- und Karawanenhandel,
Lederfabriken (Maroquin).
34. Fßs, zweite Residenz und größte Stadt des Sultanats, wichtigste
Handels- und Industriestadt (Waffen, Lederwaren, Teppiche, Gewebe). Haupt-
sitz der mohammedanischen Gelehrsamkeit.
Mittelmeerhäfen im Bereich des Tell-Atlas:
35. Algier, Hauptstadt Algeriens, Sitz des Gouverneurs und bedeutendste
Handelsstadt des Landes. Bahnverbindung mit den Häfen Oran im W. und
Philippeville im 0. — Von Philippeville führt eine Bahnlinie südwärts
nach Biskra, einer Oase jenseit des saharischen Atlas. Frankreich beabsichtigt,
diese Linie quer durch die Sahara über Agades bis an den Tsad-See zu führen;
auch ist eine Verbindung Orans mit Timbnktu geplant.
36. Tunis*), Residenz des Beys, neben Alexandrien bedeutendste Handels-
stadt Nordafrikas, mit vielen Fabriken und reichen Bazars. Hafen Goletta.
bedeutender Schiffsverkehr mit Marseille, Italien und der Levante.
Viii. Die afrikanische Inselwelt.
Wodenform xtxib Kewcrsser.
§ 185. Die afrikanischen Inseln sind fast alle gebirgig, von vulkanischer
Natur und großer Fruchtbarkeit. Unter den Jnfeln des indischen Oceans
(s. § 160) befinden sich auch Korallenbauten (Sansibar, Amiranten, Seychellen).
Madagaskar, die drittgrößte Insel der Erde (größer als die Pyrenäen-
Halbinsel), besteht aus einem granitischen Gebirgskeru, dem Sand, Kalk und
im N. auch Vulkanboden vorgelagert ist. Die größeren, teilweise schiffbaren
Flüsse (Länge der Themse oder Ems) strömen der Straße von Mocambique
zu. Unter den vulkanischen Inseln des atlantischen Oceans (s. § 160)
erhebt sich Tenerisa, die größte der Canarien, mit dem Pico de Teyde**),
3700 m hoch (Höhe des japanischen Jnselvulkans Fudschijama).
*) Nördlich von Tunis die Ruinen Karthagos.
**) Dieser gewaltige Vnlkankegel, dessen Gipfel, der Zuckerhut, im Winter eine Schnee-
Haube trägt, hat den letzten Ausbruch an seinen Flanken vor kaum 100 Jahren erlebt. Seine
steilen Abhänge tragen in süns übereinander liegenden Stockwerken fünf Pslanzenregionen:
die Zone der Weinreben (mit Euphorbien, Drachenbäumen, Dattelpalmen, Bananen, Zucker-
rohr), der Lorbeeru (mit Eichen, Oliven, Farnen, Epheu), der Fichten (mit Heidekraut und
Erdbeerbäumen), der Retama, einer Ginsterart, und der Gräser.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
— 331 —
und Flechtindustrie, für die chemische und Droguen-Judustrie, für
die Leder- und Rauchwarenindustrie, für die Kantschukiudustrie
entnehmen, und bezeichne die Länder der Herkunft dieser Roh-
stoffe näher!
c) Der Handel.
Der Binnenhandel des Reiches und seine Verkehrsmittel.
§ 283. Das deutsche Reich bildet mit Ausnahme der Freihafengebiete
von Hamburg und Bremen und Helgolands ein Zollgebiet, innerhalb dessen
der Warenaustausch zollfrei vor sich geht. Der Binnenhandel bezweckt den
Austausch der Güter zwischen den einzelnen Landschaften des Reiches. Die
fast ausschließlich Ackerbau und Viehzucht treibenden Gegenden (Oldenburg,
der Norden Hannovers, Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Pommern, Posen,
West- und Ostpreußen und das Alpenvorland) müssen Jndustrieerzeuguisse und
Brennmaterial aus den Jndnstrlebezirken und den Bergbau treibenden Gegenden
eintauschen. Judustriereiche, aber kohlen- und erzarme Gegenden (Württemberg,
Baden, Großherzogtum Hessen, Elsaß-Lothringen) erhalten von den Nachbar-
ländern Kohlen, während sie ihren Bedarf von Lebensmitteln zum größten
Teil selbst erzeugen. Kohlen-, erz- und industriereiche Landschaften (Rhein-
land, südl. Westfalen, thüringische Staaten) bedürfen der Einfuhr von Lebens-
Mitteln, während manche Gegenden (bayerische Pfalz, Anhalt, Provinz und
Königreich Sachsen, Schlesien) zugleich fruchtbaren Boden, erz- und kohlenreiche
Tiefen und hoch entwickelte Industrie besitzen und sich handelnd mit dem Aus-
tausch der Produkte ärmerer Gegeuden befassen können. Dieser Austausch er-
folgt auf Land- und Wasserwegen. Erstereu folgen auch zahlreiche Bahnlinieu. —
Haupthaudelsplätze für den Binnenverkehr sind Berlin, Leipzig, Frank-
snrt a. M. und Köln; ihnen stehen an Bedeutung zunächst in Norddeutsch-
land Breslau, Magdeburg, Frankfurt a. O. und Braunschweig, in Süddeutsch-
laud Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Stuttgart, Mainz, Mannheim, Straß-
bürg und Mülhausen. Die wichtigsten Geldplätze sind Berlin, Hamburg,
Bremen, Leipzig, Frankfurt a. M. und Augsburg.
§ 284. Deutschland hat nächst Rußland die größte Gesamtlänge der
Wasserstraßen (25347 km) aufzuweisen, steht an Kanälen jedoch hinter
Frankreich und Großbritannien bedeutend zurück. Es lassen sich zwei große
Schiffahrtsgebiete mit ihren Fluß- und Kanalverzweigungen unterscheiden:
1. Das Rhein-Donangebiet und
2. Das Elb-Odergebietiuverbiudung mit der unteren Weichsel.
Das erstere beherrscht den gesamten W. und S., das letztere den 0. und N.
des deutschen Reiches. Für den Norden sind noch zwei kleinere Gebiete von
Wichtigkeit: die Flußgebiete der Ems, Weser und Eider (Nordostseekanal)
und des Pregel und Niemen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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