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1. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 11

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
11 § 412. 4. Die Nähe Asiens läßt die ganze Halbinsel in den Machtbereich eines blnt- saugerischen asiatischen Volkes kommen, wodurch sie um Jahrhunderte in ihrer Entwickelung betrogen wird. 5. Die Folgen der Türkenherrschaft kommen heute in den ausgedehnten Od- ländereien, dem Mangel an Verkehrswegen, dem geistigen und wirtschaftlichen Tiefstand der Bewohner zum Ausdruck. 6. Der durch die Großmächte „regulierte" Auflösungsprozeß der Türken- Herrschaft ist die „orientalische Frage", ein Ringen der Mächte um Einfluß auf der Halbinsel; insonderheit Konstantinopel, der Schlüssel zum Schwarzen Meer, ist ein vielbegehrter Brennpunkt des Weltverkehrs. 7. Den neu erstehenden Staaten eröffnen sich bei der günstigen Lage an zu- kuuftsreicheu internationalen Verkehrsbahnen, der reichen Küstengliedernng, dem günstigen Klima und der Fruchtbarkeit der vielen Beckenlandschaften günstige Eutwickeluugsaussichteu. 8. Griechenland fesselt das Interesse des übrigen Europa durch seine glänz- volle Vergangenheit und durch die malerischeuruiueuuudtrüm Hieraus groß erzeit, Städte aus der Balkan-Halbinsel. 1. Die (Europäische) Türkei, ein Sultanat. Ä) Rumelien. Konstantinopel G (-^ Konstantinsstadt), das alte Byzanz, am schönen, flnß- artigen Bosporus und dem „Goldenen Horn", einem vorzüglichen, tiefen Ankerplatz. Kren- zungspunkt wichtiger Land- und See- straßen. Übergangspunkt vom Mor- gen- zum Abendlande. K. ist eine der herrlichstgelegenen Städte der Welt, mit goldschimmernden Moscheenkup- peln und hochragenden Minaretts, Ans der ins Marmara-Meer vor- springenden Landzunge die Altstadt, das seit 1453 türkische „Stambul", auf der äußersten Spitze der park- umgebene Palast des Sultans, das Serail; hier auch der Palast des Großwesirs mit der „Hohen Pforte" ( = Eingangstor). In Stambul auch die berühmte Sophienmoschee (L.gia Sophia), früher eine christliche Kirche, von Jnstinian erbaut. K. hat enge, schmutzige Straßen und überwiegend Holz- und Lehmhäuser. (Im Juli 1911 3000 Häuser durch Feuer ver- uichtet), Ostlich vom Goldenenhoru die Vorstädte Pera und Galata, wo die „Franken" (Westeuropäer) wohnen. Nur Vz der Bewohner Ks. sind Türken, daneben viele „Franken", nrwi oüo »■. ra.r« f , nr c t , , . Griechen, Armenier und Juden. Auf Abb. 262. Die Balkan-Halbinsel. Aufgab en wie bei r ,• r v r~ ^ r~t t • r Stalten! asiatischer Seite Skntari, mit großen türkischen Begräbnisplätzen. Am Bosporus starke Befestigungen und Sultansschlösser, z. B. der Jildiz Kiosk, nordöstlich von K. — Adrianopel (= Hadriansstadt) %, Festung und Handelsstadt im Maritza- tale, an der alten Orientverkehrslinie Paris—wien—konstantiiiopel (heute: der Orient- Expreßzug). — An der durch die 4 Dardauellenschlösser befestigten Wasserstraße (griechisch Hellespont) der Kriegshafen Gallipoli, auf der gleichuamigeu Halbinsel. —Saloniki D, das alte Thessalonich, am Golf vou S., ist die Hst. Makedoniens, zweitwichtigste Stadt der Türkei mit lebhaftem Handel, als Endpunkt einer wichtigen bei Nisch von der Orient- Expreßlinie abzweigenden Bahn rasch aufblühend. — Landeinwärts Bitölia oder Mo- nastir E b) Albanien. Im Norden Skütari ani gleichnamigen See, im Süden Janina.

2. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 25

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
25 Die Niederlande. §417. von Charleroi (schatfroä). Südl. die Schlachtörter Belle Alliance und Waterloo (18.Juni 1815) und Ligny (16. Juni 1815). — Ostl. die Universitätsstadt Löwen 2. In den flämischen Provinzen (Flachland). Nördl. von Brüssel Mechelnch Erzbischoss- sitz. — Antwerpen, franz. Anvers, sprich anwers! A, starke Festung an der fast ganz schiff- baren Scheide; zur Flutzeit kommen sogar Seeschiffe mit 10 m Tiefgang hinauf nach A. Neben Hamburg der 1. Seehafen des Festlandes, mit großartigem Handel (aber zur Hälfte Durchgangshandel): Getreide, Wolle, Baumwolle. Auswandererhafen. A. ist reich an her- vorragenden mittelalterlichen Bauten (z. B. die Kathedrale). Im Museum Gemälde der berühmten Maler Peter Paul Rubens und Anton van Dyck (fan deik). — Gent 0, an der Scheide, Hauptort der belgischen Baumwollindustrie. Zahlreiche Flußarme der Schelde, Kanäle und Brücken. — Brügge ß, früher neben Venedig der Mittelpunkt des Welthandels. Durch Versandung eine stille Stadt geworden. Herrliche alte Bauten (teils leerstehend!), malerische Tore, Gassen und Giebel machen Brügge zur mittelalterlichsten belgischen Stadt. Ein neuer, tiefer Seekanal zur Nordsee beginnt neues Leben zu erwecken. — Ostende □, an der versandeten Dünenküste, stark besuchtes, vornehmes Seebad. Fischerei. Als Handelshafen ohne Bedeutung. Überfahrt nach England 4 Stunden. 3. In den wallonischen Provinzen (Hügel- und Gebirgsland, mit Ausnahme des West* liehen Hennegau). Zahlreiche Industriestädte ersten Ranges (Kohlen, Eisen, Zink, Blei): Möns (mons, deutsch: Bergen) A, an der Sambre Charleroi (scharlroä) /X, an der Maas (Sambremünduug) Namur (uamühr) A, Seraing (ßercänö) □ und die Universitätsstadt und Festung Lüttich G, mit benachbarten ungemein reichen Kohlen- und Eisenlagern, das „belgische Birmingham", mit großen Wasfenfabriken. Ästl. davon Verviers (werwj6h) ß, Tuchfabriken. — Südl. davon, am Fuße des Hohen Venn, der Badeort Spa (Eisenquellen). Großherzogtum Luxemburg. (= Lützelburg, kleine Burg). Hst. Luxemburg ©, früher deutsche Bundesfestung, 1867 geschleift). Die Niederlande. § 417. Westlichster und niedrigster Teil der Norddeutschen Tiefebene; das Mündungsgebiet großer Ströme; für den See- und Landhandel gleich günstig gelegen; die Niederländer schon im Mittelalter die „Frachtfuhrleute der Tropen". Lange, mehrfach zerrissene Dünenküste; die beiden Haupthäfen durch Seekanäle mit dem Meer verbunden. Die Hälfte des Landes fetter Marsch- boden, der zur Hälfte unter dem Meeresspiegel liegt. Ein Gebiet von der Größe Sachsen-Weimars dem Meer und den Binnenseen abgerungen. Das Marschgebiet von mächtigen Deichen und zahllosen Kanälen und Gräben durchzogen. Die andere Hälfte des Landes dürftiger Geestboden mit vielen Mooren. — Keine mineralischen Schätze. In den Marschen reichlohnender Ackerbau, üppige Gartenknltur (Blumen) und eine blühende Viehzucht. Trotz Kohlenmangel beträchtliche Industrie, namentlich Schiffbau. Im Verhältnis zur Größe und Bevölkerungszahl der erste Handelsstaat der Erde. Städte in den Niederlanden. (11 Provinzen: Nord-Holland, Süd-Holland, Utrecht [ütrecht], Nord-Brabant, Limburg, Gelder- land, Oberyssel [= über oder jenseits der Msel, spr. eißel!], Drente, Friesland und Groningen.) 1. Im Westen. Amsterdam D, Hst., nicht Residenz, an der Mündung der kleinen Amstel in die flache Zuider-(seuder)See und am tiefen, nach Westen führenden Nordseekanal (der den nach dem Kriegshafen Helder nordwärts führenden Nordholländischen Kanal abgelöst hat). A. ist auf Pfählen erbaut (Moorboden); an 360 Brücken führen über die zahlreichen Kanäle (Grachten); daher das „nordische Venedig" genannt. Blühender Seehandel, be- sonders in Kolonialwaren (Tabak), doch von Rotterdam überholt. Kanalverbindungen nach Utrecht, Rotterdam usw. Viel Schiffbau. Größte Diamantschleiferei der Welt. Im Reichsmuseum Meisterwerke des großen holländischen Malers Rembrandt. — Nordöstl. das kleine Edam („Edamer Käse"), 5 km nordwestl. Zaandam (sandam) Q, (Peter d. Gr. als Schiffbauer!). — Genau westl. Haarlem hervorragende Blumenzucht (Hyazinthen- und Tutpenzwiebeln). — Am Alten Rhein die Universitätsstädte Leiden |f (Leidener Flasche!) und Utrecht (ütrecht) G. An der Gabelung Vecht—alter Rhein und am Kanal Amsterdam—waal (Merwede-Kanal) gelegen, ist Utrecht der Mittelpunkt des Binnen- Verkehrs; starke Festung.—Der Haag (,/sgravenhage", der Hag = Wald der Holland. Grafen)

3. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 7

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
7 Italien. § 411. 8. Als der erhabene Kunsttempel-Europas sowie zugleich durch seine land- schaftlichenreize und sein herrliches Klima ist Italien das „Land der Sehnsucht". Städte im Königreich Italien. 1. Oberitalien. a) In der Poebene. (Ev. ordnen nach den Provinzen: Pi6mont, Lignrien, Lombardei, Venetiep, Emilia.) 1. Die Städte der Alpenlinie. Turin (ital. Torino) ^ am Po, die Hst. Piömonts, vereinigt die Straßen über den Mont Cenis-, Genevre- und Großen St. Bernhard-Paß. Früher die Hst. des Königreichs Sardinien, von 1861—65 Hst. des Königreichs Italien. — Mailand Q, (ilal. Mila- no), am weitesten in die Ebene vor- geschoben, ist der Treffpunkt der Straßen über die mittleren Alpen (Simplon, St. Gotthard, Bernhardin, Splügen, Maloja) und der Mittel- Punkt des lombardischen Kanalnetzes. M. ist die Hst. der Lombardei, leb- hafte Handels- und erste Industrie- stadt Italiens (Seide!). Herrlicher Marmordom. — Bergamo — Brescia — Peschiera, Festung am Ausfluß des Mincio aus dem Gardasee. — Verona G,' starke Festung an der Etsch, deckt den Brennerpaß und die Etschstraße. Rö- misches Amphitheater und Ruine der Burg Theodorichs des Gr. (Dietrichs von Bern Verona!). — Padua alte, berühmte Universität. — Venedig D (ital. Venezia), Vene- tiens Hst., die Insel- und Lagunen- stadt an der Adria, auf Pfählen er- baut. Zahlreiche Kanäle (so der Canale Grande, die Hauptverkehrs- straße der Stadt) und Brücken (z. B. die marmorne Rialtobrücke), Eisen-- bahnbrücke nach dem Festlande, reich- lich 3 km lang. Hervorragende Bau- ten aus Venedigs Glanzzeit: Am Markusplatz die Markuskirche mit den: Campauile (Glockenturm) und der Dogenpalast. Vor der Ent- decknng Amerikas und des Seeweges nach Indien erste See- und Handels- stadt Europas mit 1j2 Mill. Einw. 2. Die Städte der Apennin- linie. Alessandria am Tanaro, Festung, zu Ehren des Papstes Alexander Iii. benannt. Von Pia- eenza (Festung am Po) bis Rimini an der Adria die alte Römerstraße Via Aemilia (daher der Landschafts- name Emilia!), bezeichnet durch die Städte Parma tz, Reggio (reddscho) tz (füdl. davon die verfallene Burg Eanoffa), Mo- dßna % (wie Parma ein ehemaliger Fürstenfitz) und Bologna (bolünja) letzteres da, wo die Bahn Venedig—ferrara—florenz die Emilia-Linie schneidet; Festung, älteste Uni- versität Europas (Galvani), zwei schiefe Türme. Ostl. von B. Ravenna 4?, zur Römerzeit der Hanpthafen der Adriaflotte, später Residenz der letzten römischen Kaiser, sowie Odo- Abb. 261. Italien, n) Es sind die sämtlichen Eintragungen zu benennen. 1>) Beim Zeichnen sind auf Grund des Abschnittes über die Städte weitere Eintragungen zu machen.

4. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 26

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§418. Großbritannien und Irland. 26 Ü, ist die Residenzstadt, 1/i Std, westwärts, jenseits der Dünen, das Fischerdorf und Welt- bad Scheveningen 0. — Delst A, südöstl. vom Haag, hat heute nur noch eine Fabrik von'„Deister Zeug" (Fliesen, Kacheln usw.). — Schiedam A, erzeugt Wacholderbrannt- wein (Genßver), — Rotterdam W, am Lek, erster Seehafen des Landes geworden nach der Eröffnung des „Neuen Wasserweges" zur Nordsee nach Hoek van Holland (huck sau Holland, Überfahrt nach Harwich [ljämdsch] 7 Std.). R. ist der Hauptseehafen für das rheinisch-westfälische Industriegebiet. Große Werften. — Dordrecht 4 am Waal, im Mittelalter die blühendste und mächtigste Stadt Hollands; infolge der jetzt ungenügenden Seeverbindung ein stiller Ort geworden; echt holländischer, altertümlicher Ort. Eisenbahn über gewaltige Brücken, besonders über das „Diep" nach Middelburg 0 und dem Kriegs- hafen Vlifsingen 0 anf der Insel Walchsren. Vi. liegt an der Westerschelde und hat einen neuen, großen Handelshafen bekommen. Überfahrt nach England 6 bis 8 Std. — In Nord- Brabant (Süd-Brabant liegt in Belgien!) die historische Festung Breda A und die Fabrik- stadt Tilburg [3 2. Im Osten. Im holländischen Limburg Maastricht Q an der Maas, im äußersten Süden. Nach Aachen zu das einzige Kohlenlager Hollands. — An der Maas, nahe der deutschen Grenze, Venlo, Bahnknoten an der Linie Paris—hamburg. — Am Waal Nijmegen (nehnechen) D, auch Nym wegen genannt, Haupthafen für den Rheinverkehr mit Deutsch- land. Friede 1678, der den 2. Raubkrieg Ludwigs Xiv. beendete. — Am Lek Arnhem (Arnheim) unterhalb der Mel-Abzweignng, Handelsstadt. — An der Assel Zutphen unddeventer A, an der Vechte Zw olle A. — In Friesland Leeuwarden (lewärdeu) A, altertümliche, echt friesische Stadt mit großen Viehmärkten, an der Grenze von Marsch und Geest. — Ebenso liegt die Universitätsstadt Grüningen ein Kanalknoten. Srotzbritannien und Irland. § 418. I. Das Land, a) Im allgemeinen. Vor der Entdeckung Amerikas ein für den Handel bedeutungsloser Randstaat; seitdem Mittelpunkt des Weltverkehrs und eines gewaltigen Kolonialreiches. Küste mit herrlichen Trichtergolfen und 126 Häfen. — Aufbau: Ost- England die Fortsetzung von Nordfrankreich (Pariser Becken, Londoner Becken); West-England (Corn- wall, Südwales) und Süd-Irland Fortsetzung der Bretagne (Armorikanisches Gebirge); der wohl erst nach der Eiszeit eingerissene Kanal trennt also gleichgeartete Landschaften; Nord - Eng- land (Nordwales, Penninegebirge, Schottland, Nord - Irland) geologisch zu Skandinavien gehörig (Kaledonisches Gebirge). d) 1. Das Ostcnglische Becken gleich dem Pariser eine regelmäßig gebaute Schüssel mit Kreideküste am Kanal; der fruchtbarste Teil des Landes, berühmt als corn-counties, der Sitz der reichen Lords, geschichtlicher Mittelpunkt Englands. Heute zum größten Teil Weide- und Jagdgebiet mit zahlreichen Parkanlagen. Flüsse kurz aber wasserreich; die Themse auf 19/20 schiffbar, bis London bei Flut auch für die größten Seeschiffe. 2. Das westenglische Bergland, a) Eornwall die Fortsetzung der Bretagne; malerische Steilküste, öde Hochflächen, fruchtbare Täler; Kupfer, Zinn und Blei. — d) Wales, Gebirgs- land mit waldlosen Hochflächen. Süd-Wales das eisenreichste Gebiet Englands, zugleich mit großen Kohlenlagern. Bevölkerung keltisch. — c) Nord - England im Gegensatz zu Ost-England einst das verachtete Gebiet der grazing-counties mit dürftigen Weiden, heute das erste Bergwerks- und Industriegebiet der Welt. Das Penninegebirge in der Mitte dem (flözlosen) unteren und mittleren, am Fuß dem oberen (flözführenden) Kohlengebirge angehörig, infolgedessen gleich dem Rheinischen Schiefergebirge von Kohlenlagern umsäumt, zugleich reich an Eisen. 3. Schottland. Im Süden die Schottischen Niederlande (lowlands) eins der reichst gesegneten Gebiete der Erde: mildes Klima, fruchtbarer Boden, reiche Kohlen- und Eisenlager. Im Norden die Schottischen Hochlande (highlands) mit zerrissener Fjordküste, traurigen Hochflächen und schwermütigem Charakter; am Südabhang freundliche Seen. Große Lordsitze und Jagdgründe. 4. Irland, im Innern Tiefland mit großen Mooren, ringsum ein Kranz von Gebirgs- rninen. Infolge der reichen Niederschläge zwar mit frischem Grün überkleidet („das grüne Erin", die „Smaragdinsel"), für den Ackerbau aber zu naß und kalt, deshalb nur Viehzucht von Bedeu- tung; ohne Mineralschätze, aber mit Webeindustrie, ursprünglich hervorgerufen durch Flachsbau. — Die heißblütigen Jrländer keltischer Abstammung. Seit der Unterwerfung 1171 leidenschaftlicher Haß gegen die Engländer, auch genährt durch den religiösen Gegensatz. Zahlreiche Erhebungen, von England durch Bodenenteignung beantwortet, infolgedessen fast alles Land im Besitz englischer

5. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Vaterländische Erdkunde - S. 4

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
495c. Erster Hauptteil: Landschaftskunde. 4 grenztes Schollenland. Welche Teile Europas sind a) Faltenland, b) Schollenland, c) un- beschädigte Tafeln? (29.2). Das deutsche Schollenland wurde später im N. und S. von eiszeitlichen (glazialen) losen Erdmassen überlagert (29.3,62, 275 ff.). Zur Zeit der Schollen- bildung war Deutschland ein Land gewaltiger Vulkantätigkeit (29.3, 206). Abb. 8. Anteil der einzelnen Formationen am Aufbau Deutschlands s. § 30. I. Flüsse, Kanäle, Seen. (Der ganze Abschnitt bezieht sich auf § 34). 1. Die fünf großen Flüsse sind gleichmäßig über das Land verteilt. Weshalb sind die in die Nordsee gehenden die wichtigsten? Der Rhein ist die verkehrsreichste Wasserstraße Europas. Der Wasser- straßenverkehr Deutschlands vollzieht sich zu 40% auf dem Rhein (Grund!), zu 25% auf der Elbe. Worunter leidet die Schiffahrt auf den übrigen Strömen? Länge des Rheins 1350, der Elbe 1150, der Oder 950, der Weser 750 km (jedesmal 200 km weniger). Die deutschen Wasserstraßen sind zusammen 14000 kin lang = 1/3 Erdumfang (davon 2000 km Kanäle), die französischen 12 700 km (davon 5000 km Kanäle). Die Hochwasserverhee- rnngen und das Bestreben, Wasser für die Zeiten der Dürre aufzusparen, veranlaßten den Bau großer Talsperren. Wo? (34 a). 2. Im letzten Viertel des verflossenen Jahrhunderts stieg der Güterverkehr auf deu deutschen Wasserstraßen um 268, auf den Eisenbahnen nur um 71%. Daraus ergibt sich die große Bedeutung der Kanäle. Norddeutschland hat weit mehr Kanäle als das übrige Deutschland, Grund? (35). — Wo ist das Kanalnetz in Norddeutschland am dichtesten? Grund? Duisburg (mit dem einverleibten Ruhrort), Berlin, Hamburg, Mannheim sind die vier wichtigsten Binnenhäfen Deutschlands. — Sprich über die einzelneu Kanäle (35). 3. Bodensee 540 qkm, die Müntz 132, Spirdingsee 118, Chiemsee 85, Schweriner See 64 qkm. 495 c. Deutschlands Klima, Pflanzen- und Tierwelt und Bewohner (zu § 36-51). I. Klima. 1. Der westl. Teil Deutschlands gehört dem See-, die übrigen Gebiete dem Binnen« klima an (Unterscheide beide! 36,37). Mittlere Jahreswärme Deutschlands 8—9°. Der S. ist etwa 1° kälter als der N. (Grund? 36). Größer ist der Uuterschied zwischen W. und £).: mittlere Jahreswärme in der Oberrheinischen Tiefebene 1074°, aus der Ostpreußischen Seenplatte 7°; der Rhein ist jährlich etwa 25, die Weichsel 85 Tage mit Eis belegt. Grund? (36; Golfstrom 37). 2. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 cm (Grund der Ver- schiedeuheit! Deutschland im Durchschnitt 65 cm). — Hauptregenzeit ist der Juli. —Haupt - winde: der Südwest- und der Westwind. Pflanzenwelt. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zu- gleich das wichtigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Mit Wald ist der vierte Teil Deutschlands bestanden. Der Charakterbaum der Laubwälder ist die Buche. Ihr Verbreitungsgebiet? (41). 2/3 der Wälder sind Nadelwälder. — Mitten durch Deutsch- land läuft die Grenze des Weinbaues (genaueres 41). Tierwelt. Die großen Raubtiere sind ausgerottet (der Wolf kommt zuweilen noch aus Rußland in die ostpreußischen Wälder herüber). Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen (Elentier gehegt in einem Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß in Oberschlesien). a) Deutsche und Nichtdeutsche. Wo wohnen die rund 90 Mill. Dentsche, die es in der Welt gibt? (44). 1. Deutschland ist zu 92% von Deutschen bewohnt. Von den 8% Nichtdentschen kommen allein 6% (33/4 Mill.) aus die Polen. In Posen ist reichlich die Hälfte polnisch, in Westpreußen V», in Schlesien in Ost- preußen Vg. Was versteht mau unter „Polengefahr"? Die Ansiedelungskommission! (Bis- her 315 deutsche Bauerndörfer mit 100 000 Einw. geschaffen.) — Große polnische Ar- beiterkolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden. (Ursache?) — Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten (Vb Mill., Grund?). Außer den Polen sind an Slawen vorhanden die 150 000 Masnren in Ostpreußeu, die 100 000 Kassubeu südwestlich von Danzig und die 100000 Wenden an der oberen Spree; den Slawen ver- wandt sind die 100000 Litauer. — Die jährliche Auswanderung war 1881 auf 220000 gestiegen; heute etwa 30 000.

6. Die fremden Erdteile - S. 127

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 127 — Die Halbinsel Yucatan gehört ihre Lage und Natur nach bereits zu Mittelamerika. Die weiten Ebenen des Binnenlandes werden von einer einzigen, niedrigen Bergreihe durchzogen und sind Savanne. Die Küstenstriche sind reich an Urwäldern, in denen namentlich Blauholz (Kampesche) vorkommt. Haupt- ort Merida. Iii. Mittelamerika. (792 000 qkm, 8,7 Mill. E., 11 auf 1 qkm). 1. Das Festland von Mittelamerika. (547 000 qkm, 3,2 Mill. E., 6 auf 1 qkm). 1. Das Land. Das mittelamerikanische Festland, etwa so groß wie das Deutsche Reich, einerseits vom pacifischen Ozean mit der Fonsecabai, andererseits vom karibischen Meer mit der ungleich größern Hondurasbai bespült, reicht von der Landenge von Panama bis zu der von Tehnantepec. Beide Landengen bestehen aus niederem Berg- und Hügellande und gehören politisch zu den benach- barten Staaten der beiden Hauptteile des Kontinents. Zahlreiche Untersuchungen der Landenge von Panama behufs Bau eines Kanales, der beide Ozeane verbinden soll, haben ergeben, daß die Wasserscheide zwischen beiden Meeren an vielen Punkten unter 200 in sinkt; ihr tiefster Punkt liegt sogar nur 85 in Uber dem Meere. An seiner schmälsten Stelle ist der Isthmus nur 55 km breit und hier seit 1853 von einer Eisenbahnlinie (75 km) durchzogen, die beide Ozeane verbindet. Der berühmte Erbauer des Suez- kanals, Ferd. von Lesseps, gründete eine Kanalgesellschaft und ließ 1881 mit den Arbeiten beginnen. Doch ungeahnte technische Schwierigkeiten hemmten einen raschen Fortschritt, und bald war man auch mit den vorhandenen Geld- Mitteln zu Ende. Es stellte sich heraus, daß der Unternehmer sein Genie über- schätzt und die ungeheuren Schwierigkeiten lokaler Natur zu gering veranschlagt hatte. Endlich mußte der Bau 1889 gänzlich eingestellt werden. Jetzt beginnt bereits die üppige Tropenvegetation alle Erdarbeiten und Bauwerke zu über- kleiden, die nun als großartige Kulturruinen daliegen. Zwischen beiden Landengen ist ganz Zentralamerika von hohen Gebirgen und Hochländern eingenommen. Die Gesamtlänge der Cordilleren von Mittelamerika beträgt 1500 km, ihre Breite 120—125 km, ihre mittlere Kammhöhe 2000 m und die höchsten Gipfel über 4000 m. Diese erreichen also die Höhe der Alpenriesen. Eine Reihe von Vulkanen zieht sich an der pacifischen Küste entlang, darunter der Fnego (— Feuerberg) (4200 m) und der Agua (= Wasserberg). Durch eine tiefe Querspalte, welche von So. nach Nw verläuft, wird das Gebirgssystem in zwei ungleiche Hälften geteilt. In dieser Bodensenkung liegt das große Becken des Nicaragua- sees, der durch den Rio San Juan zum karibischen Meer ent- wässert wird. Im Jahre 1889, als die Arbeiten am Panamakanal eingestellt wurden, unternahm eine New-Aorker Gesellschaft den Bau eines andern interozeanischen Kanals. Dieser „Nicaragua-Kanal" sollte in einem Jahrzehnt fertig ge- stellt sein. Die projektierte Kanalstrecke überwindet vom atlantischen Meere aus durch drei Schleusen die Neigung zum mittleren San Juan, solgt diesem Flusse, durchquert den Nicaraguasee und steigt auf der pacifischen Seite in drei Schleusen zum Meer hinab. Die Gesamtlänge dieser Schiffahrtsstraße sollte 273 km be- tragen, wovon indes nur 46 km auf eigentliche Kanalbauten kommen. Die

7. Vaterländische Erdkunde - S. 7

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 7 — 4. Die Lage Deutschlands zu angrenzenden Meeren, Gebirgen :c. Deutschland liegt zwischen den Alpen und der Nord- und Ostsee; es reicht „vom Fels zum Meer." Im Osten und Westen ermangelt es da- gegen meist der natürlichen Grenzen. — Von ganz besonderem Wert ist die Nachbarschaft der beiden Meere. (Nach S. 4 wiederholen.) Die größere Bedeutung von ihnen hatte früher, als noch keine Veranlassung zur Beschifsung des Atlantischen Oceans vorlag, die Ostsee. (Zeit der Hansa!) Seit der Ent- deckung Amerikas jedoch kommt der Nordsee die größere Wichtigkeit zu, da ihre Häfen dem Hauptgebiet der heutigen Schiffahrt, dem Atlantischen Ocean, und dem Hauptziel des überseeischen Verkehrs, Amerika, näher liegen. Die beiden Haupthäfen der deutscheu Nordseeküste, Bremen und Hamburg, gewinnen infolge dieser günstigen Lage von Jahr zu Jahr immer mehr Bedeutung. Hamburg stand in den letzten Jahren an Wert des Handelsumsatzes mit London und New-Jork unter den Seehandelsplätzen der Erde an erster Stelle. (Küsten- beschreibnng s. Teil Iv, näheres über die deutsche Seeschiffahrt Teil Vi.) Vergleichen wir die Küsten-Verhältnisse der wichtigsten Nachbarländer mit den- jenigen unseres Vaterlandes, so ergiebt sich folgendes. Allen voran steht Großbritannien. Rings vom Meer umspült, hat dieses Reich eine Reihe großer Seehandelsstädte; es ist das „Herz" des Weltverkehrs. Bon keinem Land der Erde kommen und nach keinem gehen so viele Schiffe als nach diesem Jnselreich. Seine Hauptstadt London ist die mächtigste Handelsstadt der Welt. — Frankreich hat gleichfalls eine lange Küste, doch ist dieselbe vielfach infolge von Klippen und Sandbänken unzugänglich. So ist z. B. das Mittelmeer-Gestade von den Pyrenäen bis über die Rhone-Mündung hinaus infolge von Versandung so flach, daß es für die Schiffahrt fast untauglich ist. Dennoch erscheint Frankreich vor Deutschland bevorzugt, da seine Hauptküste am offenen Ocean liegt, und auch der Südküste, weil am Mittelmeer gelegen, eine große Bedeutung zukommt. — Italien hat zwar eine sehr lange Küste, wäre aber noch günstiger gestellt, wenn es dem Atlantischen Ocean näher läge. Im Mittelalter, als das Mittelländische Meer das „Kulturmeer" war, hatte Italiens Schiffahrt eine weit größere Bedeutung. — Österreich- Ungarn hat nur eine kurze Küstenstrecke. Da diese aber vorzügliche Häfen hat, so könnten sich hier wohl große Seehandelsplätze entwickeln, wenn nicht die Hauptmasse des Staates zu weit von der Küste entfernt und nicht durch ein Gebirge von derselben abgeschnitten wäre. Dieser Umstand kommt Deutschland zugute, denn der österreichische Handel, soweit er die See sucht, bewegt sich zu einem großen Teil längs der Elbe zur Nordsee. Besonders Hamburg empfängt einen bedeutenden Teil der österreichischen Erzeugnisse und versorgt umgekehrt das Nachbarland mit großen Mengen überseeischer Produkte. Einen solchen durchgehenden Handel nennt man Transithandel. Da er dem Durchgangsland Vorteile bringt, so wetteifern die einzelnen Staaten, durch Ermäßigung der Frachtsätze für durchgehende Waren — (Differentialzölle) — möglichst viel dieses Transitverkehrs an sich zu ziehen. — Rußlands Küstenverhältnisse sind ungünstig. Das Weiße Meer liegt zuweit nördlich und ist nur 4 Monat eisfrei; das Schwarze Meer ist hafenarm und zu weit vom Ocean entfernt, überdies befindet sich sein einziger, enger Ausgang in den Händen der Türken. Auch die russischen Ostseehäfen liegen dem Weltverkehr zu fern. Man hat Rußlaud deswegen in Bezug auf seinen Außenhandel wohl den „gefesselten Riesen" genannt. Für Deutschland ist diese Abgeschlossenheit wieder günstig, denn auch Rußlands Handel bewegt sich zu einem Teil als Transitverkehr durch Deutschland. Wir brechen die Vergleiche ab. Wir erkennen, daß Deutschlands Küstenverhältnisse günstige genannt werden dürfen, und zugleich, daß der Osten und Südosten Europas darauf angewiesen sind, einen Teil ihres Handels durch unser Vaterland zu lenken.

8. Vaterländische Erdkunde - S. 35

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 35 — bauen manche Flüsse die meist sehr fruchtbaren Deltas ans, oder sie liesern ihren Schlamm an die Oceane ab, die ihn dann an den Festlandsrändern als Marschboden ablagern. (Die Marschen der niederländischen und deutschen Nordseeküste.) Bei dieser vielseitigen Bedeutung der Flüsse, — hingewiesen werde auch noch ans ihren Fischreichtum, — kann es nicht wunder nehmen, wenn die Menschen sich mit Vor- liebe au ihren Usern ansiedelten, so daß wir die größten Städte meist auch an größeren Strömen finden. — Als Grenzen haben die Flüsse seltener Bedeutung (siehe S. 5), am wenigsten bei Kulturvölkern. 3. Bedeutung der deutschen Flüsse für die Schiffahrt. Die deutschen Flüsse sind sehr ebenmäfsig über das Land verteilt. Die fünf parallelen Ströme Rhein, Weser, Elbe, Oder und Weichsel halten sich in grofser Gleichmäfsigkeit ca. 170 km von einander entfernt, so dafs keine Gegend benachteiligt wird. Am günstigsten ist freilich Norddeutschland be- dacht, denn nach hier, nach der Tiefebene, drängt naturgemäfs alles vom höheren Süden kommende Wasser. Hier haben die Ströme deshalb ihren wasserreichen Unterlauf, und hier auch entfaltet sich ein ausgedehntes Netz von Nebenflüssen, die infolge ihres ruhigen Laufes fast alle der Schiffahrt dienstbar werden. Süddeutschland hat ciufser der Längsader des Rheins zwei Querflüsse, die parallel zwar, aber in entgegengesetzter Richtung das Land, durchziehen (Main und Donau). Eine außerordentlich günstige Wasserstraße bildet der Rhein. Von größter Wichtigkeit ist er besonders für Süddeutschland, da er der einzige Fluß ist, der diesem Teil Deutschlands den Zugang zur Nordsee erschließt. Vor den übrigen Strömen Deutschlands hat er besonders noch zwei Vorzüge: er hat als Alpen- fluß einen mehr gleichmäßigen Wasserstand (siehe S. 34), und er wird infolge der milderen Winter des Westens kürzere Zeit vom Eise gefesselt. Ungünstig dagegen ist es, daß er seine Mündung in einem fremden Lande hat, doch wird dieser Umstand dadurch etwas gemildert, daß das kleine Holland von Deutsch- land wirtschaftlich sehr abhängig ist. — Ursprünglich bot der Rhein der Schiff- fahrt manches Hindernis. In der Oberrheinischen Tiefebene, bis wohin er viel Geröll und Sand mitführt, teilt er sich in eine große Zahl seichter Arme, von denen keiner sich für die Schisfahrt eignete; man mußte deshalb ganze Strecken kanalisieren (siehe Karte, Atlas S. 7, Karton Straßburg). Bei Bingen, beim Lorlei und an anderen Stellen brausten mächtige Strudel, erzeugt durch Felsenriffe. Erst nachdem diese durch Sprengungen beseitigt wurden, ist auch die Strecke von Bingen bis zur Tiefebene eine gesicherte Fahrstraße. Größere Schiffe können bis Mainz, kleinere bis Straßburg gelangen, während die Kahnfahrt sich bis an den Rheinfall erstreckt. Die deutsche Rheinstrecke wird von reichlich 3000 Schiffen (darunter 300 Dampfer) mit einer Trag- fähigkeit von ca. 600 000 Tonnen befahren. Bei weitem übertroffen wird fein Verkehr durch denjenigen der Elbe, auf der alljährlich über 10000 Schiffe (ca. 500 Dampfer) mit einer Tragfähigkeit von einer Million Tonnen verkehren. Sie hat eben den Vorzug, daß sie die Mitte Deutschlands durchquert, daß ihre Mündung in Deutsch- land liegt, und daß die Reichshauptstadt in ihren Bereich fällt. Auch ist sie der Fluß, den Österreich als Wasserweg zum Ocean benutzt. — Große Fluß- schiffe gelangen bis Magdeburg, kleinere bis weit ins Böhmische hinein. Die Weser bleibt hinter diesen beiden Hauptadern weit zurück; ihr Ver- 3*

9. Vaterländische Erdkunde - S. 37

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 37 — schon in Angriff genommen. 1887 begann man den Bau des Nord-^stsee- Kanals, eines der großartigsten Kanäle der Welt (siehe bei Schleswig-Holstein). Gleichfalls in Angriff genommen ist der Dortmund-Ems-Kanal, der dem Ruhr- kohlengebiet einen direkten Weg nach der Nordsee eröffnen wird. Seine Fortsetzung soll dieser Wasserweg später nach dem Rhein hin durch den Dortmund-Rhein- Kanal finden. Und endlich plant man, um Rhein, Ems, Weser und Elbe in Verbindung zu setzen, den in der Karte als Mittelland-Kanal bezeichneten Wasserweg.

10. Vaterländische Erdkunde - S. 72

1897 - Braunschweig : Wollermann
Sie wird links des Rheines bezeichnet durch die Senkung, der heute der Rhein-Marne-Kanal folgt (Richtung Nancy-Pafs von Zab er n-Strafsburg), rechts durch das Nordende des Schwarzwaldes, das umgangen werden mufste. Hier bildete Pforzheim „die Stadt der Pfortenüber die man ins Neckarthal und von da zur Donau gelangte. Der Pafs von Zabern {Zubern ist das kleine Städtchen von Q am Kanal) war die erste bequeme Senkung, die sich den Römern nördlich vom Wasgenwald darbot. Trat man von hier aus in die Tiefebene ein, so fand man nur an einer ein- zigen Stelle einen geeigneten Ubergang über den Rhein, die Stelle, wo jetzt Strafsburg liegt. Hier ivar der Rhein fast bis auf einen einzigen Lauf eingeschnürt (s. Karton „Strafsburgatlas S. 6), und hier allein war die Kette der Sümpfe durch ein festes Ufer unterbrochen.1) Keinen besseren Platz hätten die Römer sich im Süden Deutschlands als Stützpunkt ihrer Unternehmungen wählen können. Die mäch- tige achte Legion, die hier lag, beherrschte mittelst der genannten Strafsen das ganze Süddeutschland und hatte zugleich eine be- queme Verbindung mit den nördlicheren Kastellen, besonders mit dem Centredpunkt Mainz. Der Lage an bedeutenden Heerstraßen verdankt Straßburg seinen Namen, sein rasches Aufblühen und seine große Lebenskraft. Wie- derholt ist die Stadt zerstört worden, aber immer wieder erhob sie sich zu schönerem Glänze. Auch heute noch ist sie ein wichtiger Straßen-Knotenpunkt und der Handels-Mittel- Punkt der ganzen Tiefebene. Zu den schon genannten großen Verkehrswegen, denen jetzt zahlreiche Eisenbahnen und zwei Kanäle (wo?) folgen, trat in der Neuzeit noch eine direkte Durchquerung des Schwarzwaldes. Durch die Senkung, die den Schwarzwald in einen nörd- lichen und südlichen Teil gliedert, führt heute die romantische Schwarzwaldbahn vom Kinzig- zum Brigachtal (s. Bild bei Abschnitt „Schwarzwald") und weiterhin zu den bekannten Donaustädten. (3. Festung.) Straßburg ist eine Festung ersten Ranges, nuumehr be- stimmt, unser Vaterland gegen Einfälle von Westen zu decken. Die Festungs- werke sind seit 1870 bedeutend erweitert worden. (Karton Atlas S. 6:) Zahl- reiche Forts umgeben in einem weiten Umkreis die dreizehnthorige Festungsmauer. Drei derselben liegen auf dem rechten Rheinufer bei Kehl. Die Citadelle finden wir im Osten der Stadt. (4. Münster.) Weithin berühmt wie die Stadt selber ist ihr Pracht- volles Münster, das eine ähnliche Baugeschichte hat und von ahnlicher Schön- Fig. 13. Straßburger Münster. *) Vor den Römern hatten schon die Kelten auf ihrem Zuge nach Westen diesen Übergang benutzt. — Dem großen Straßenzug Donau-Neckar-Pforzheim-Straßburg-Paß von Zabern folgten später auch die Hunnen.
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