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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 1

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Die römische Kaiserzeit. I. Auguftus und die Monarchie. Römischer Kriegstüchtigkeit war es gelungen, ein Reich zu begründen, das alle Länder und Völker im Umkreise des Mittelmeeres umschloß und während der Kaiserzeit noch weitere Vergrößerung erfuhr. Um das Jahr 100 n. Chr. umfaßte das römische Weltreich, das größte Mittelmeerreich der Geschichte, außer Italien und den dazu gehörigen Inseln, die nordafrikanischen Küstenstriche, das Nilland, Syrien mit Palästina, Kleinasien, Griechenland mit seiner Inselwelt, Macebonien und Thracien, die unteren Donaubezirke auf beiben Stromfeiten, die Alpenlänber bis an die obere Donau, dazu Spanien, Gallien sowie Teile Englanbs und Germaniens. Vorübergehenb sinb römische ibeere bis zur Elbe und zum Euphrat vorgebrungen. Doch konnten Weber Mesopotamien noch das Land zwischen Rhein und Elbe bauernb festgehalten werben. In biesem Riesenreiche gab es keine Verkehrsschranken, keine Zölle, keine Ansieblungsverbote, überall galt gleiches Recht und gleiche Münze; vom Nil bis zur Themse kam man mit zwei (sprachen aus, ja mit einer einzigen, der griechischen Weltsprache. Ein Netz von gewaltigen Lanbstraßen verbanb die ^eile des Reiches miteincmber und lub zu regstem Land- und See-Handel ein1). Die Straße, die von Karthago durch Algier nach Marokko führte, war 2300 Kilometer lang, wie die Strecke von Berlin bis zur spanischen Grenze. Durch Tunnelbauten und gewaltige Brücken würden die ioinberniffe der Natur überwunben. Trajans große Donaubrücke mit ihren zwanzig Steinpfeilern, die Tajobrücke und andere dienen dem Verkehr noch heute. Das Weltreich durfte unter Augustus von dem verheerenden ourgennege aufatmen, denn der erste Kaiser war ein Friedenskürst. Der Janustempel konnte während der ersten beiden Jahrhunderte der Kaiserzeit fast immer geschlossen bleiben. Mit der zuruckkehrenben Ruhe blühte Ackerbau, Gewerbeleben und Äanbel m allen teilen des Reiches wieber auf, wenn auch das fortschreitenbe Schwmben des bäuerlichen und gewerblichen Mittelstands nicht auf- 79 mpr ^ ^ufmann soll nach Angabe seiner Grabinschrift Il mal in Rom gewesen sem. Kästner und Brunner, Geschichte. Ii. B. 1

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 223

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit tum der Begrndung des neuen Deutschen Reiches bis zur Gegenwart 223 fr feine Verdienste um das Vaterland, wie er selbst in aufrichtiger, rhrender Treue dem Alten Kaiser" bis zu seinem Tode unverbrchliche Liebe bewahrte. Am 30. Juli 1898 schied der grte Deutsche des 19. Jahrhunderts aus dem Leben. Aus seinem Grabstein tfterach eigner Bestimmung nur bezeichnet als Der treue deutsche Diener Kaiser Wilhelms T.". Er wute, was alles in diesem Worte liegt von Treue und Tat. Im Herzen des Volkes wie des preuischen Knigshauses lebt sein Andenken fort. Am 24. April 1891 war ihm der groe Schlachtendenker Moltke im Tode vorausgegangen. Die Fortfhrung der sozialpolitischen Gesetzgebung und ber-Haupt die Besserung der Lage der schwcheren Klassen betrachtet Kaiser Wilhelm Ii. als ein teures Vermchtnis" seines Grovaters. Die Gre und Bedeutung der Wohlfahrtseinrichtungen (f. S. 208) lehrt die Statistik der die gezahlten Versicherungsbetrge. Die in Preußen vorgenommene Steuerreform ist bereits erwhnt. Der Stdteordnung entsprechend wurde im Jahre 1891 eine gleichfalls auf dem Grundsatze der Selbstverwaltung beruhende Landgemeinde-Ordnung geschaffen, zunchst fr die stlichen Provinzen, dann auch fr die westlichen verbindlich gemacht. Besondere Schwierigkeiten rief der Gegensatz der Interessen der Landwirtschaft und der Industrie hervor. Trotz des Widerspruchs der Agrarier wurden zugunsten der deutschen Industrie Handelsvertrge mit den auswrtigen Staaten abgeschlossen (18911894), wiederholt aber durch neue ersetzt, anderseits aber auch zum Schutz de'' Landwirtschaft ein neuer Zolltarif aufgestellt (1893, 1902). Den Agrariern opferte die preuische Regierung den Plan der Kanalverbindung zwischen Elbe und Rhein durch den Mittellandkanal, von dem nur die Strecke vom Rhein bis Hannover angelegt wurde. Der Nordostseekanal ward 1895 erffnet, 1899 der Dortmund-Emskanal, 1900 der Elbe-Travekanal dem Verkehr bergeben. Vom hchsten Interesse fr den Handel erfllt, begleitet der Kaiser die Entwicklung der Handelsflotte Deutschlands mit lebhaftester Teilnahme und sorgt zu deren Schutze auch mit regstem Eifer fr die Strkung der Kriegsflotte. Dieser Sorge fr die Hebung der Seemacht feindliche Absichten zu unter-schieben, konnte nur der Eifersucht einer Partei in England einfallen, die sich auf dem Weltmeere als alleinberechtigt ansieht. Ihre Hetzereien htten beide zu friedlichem Wettbewerbe berufenen und geneigten Völker wiederholt beinahe in Krieg verwickelt, wenn nicht die besonnenen, friedliebenden Elemente stets vershnend gewirkt htten. Um sich, ja der Welt den Frieden zu wahren, hlt das deutsche Volk sich vollgerstet. Die Strke seines Kriegsheeres ist die sicherste Brgschaft fr die Erhaltung des Friebens in Europa. Der feste Bruderbund mit sterreich - Ungarn schchtert Geister der Unruhe ein. Kaiser Wilhelm Ii. hat bewiesen, da er ein wahrhafter Friedensfrst ist.

3. Das Altertum - S. 105

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
105 - felsen hatte einige Bedeutung. Nrdlich davon waren die Lagunen und Dnen sehr hinderlich, so da R a v e n n a, eine wichtige Hafenstadt der rmischen Kaiserzeit, allmhlich zu einem unbedeutenden Landstdtchen geworden ist. Im Sden lag Brun dlfium, das heutige Brindisi, damals wichtig als berfahrtsort nach Griechenland. Besser ist die Westkste gestellt, da sie durch mehrere steilrandige Kesselbrche strker Westkste, gegliedert wird; schon im Altertum war der Golf von Neapel am wich-tigsten und durch zahlreiche, grtenteils griechische Siedlungen aus-gezeichnet, wie Cum, Pnteoli, Neapel, Pompeji, Hercu-tnum, Stabi und Baj, letzteres spterhin ein vornehmer Bade-ort, wo ein Prachtpalast an den anderen gebaut war." Gleichwohl war auch die Westkste auf langen Strecken durch fiebererzeugende Strand-smpfe oder Maremmen, die durch Stauung des Fluwaffers entstanden, fr die Besiedelnng unbrauchbar; am bekanntesten waren die Ponti-nischen Smpfe im Sden Roms. Im Sdosten frderte der nach Sdrste. Griechenland geffnete Golf von Tarent frhzeitig Handel und griechi-sche Kolonisation. Da der Apennin bogenfrmig die Halbinsel durchzieht, bleibt an drei Stellen Raum zur Fluentwicklung, allerdings ohne da eine ge-deihliche Binnenschiffahrt mglich wrde. Im Norden erweitert sich die Ebene zum Tiefland des Po, deffen Nebenflsse Ticinns (Tessin) auf Flsse, der linken und Trebia auf der rechten Seite in der rmischen Geschichte eine Rolle spielen. In der sdstlichen Ebene Apulien-Kalabrien gibt es nur unansehnliche Flchen, darunter den Asidus (Osanto). Im Apenninbogen liegt das Gebiet des Arno und Tiber, von Norden nach Sden immer niedriger werdend. Zwischen den beiden Flssen heit die Landschaft nach den Tuskern oder Etruskern Etrurien (Toskana), sdlich vom Tiber Lettinm (Rom) und Kompanien (Capna). Fr Handel und Verkehr, sowie fr die Kriegfhrung muten die bergnge besonders wichtig werden, die die mittlere Ebene mit den beiden ueren verbanden. Die Rmer bauten spterhin an diesen Stellen ihre beiden wichtigsten Heeresstraen. Die Via Appia verlief von Rom der Kapua an den Kandinifchen Engpssen und Venevent Die wichtigsten vorbei nach Apulien (Ascnlnm und Entt), berschritt den Ausidus Verkehrswege, und endete in Kalabrien bei Tarent und Bruudisium. Nach Norden ging zwar westlich vom Tiber eine Strae am Trasimenischen See vorbei zum Arno, aber wichtiger als der heute bevorzugte Pa zwischen Bologna und Florenz war im Altertum der stlich vom Tiber befindliche ber-gang in der Landschaft Umbrien; die Strae, Via Flaminia ge-nannt, berschritt unweit Sentinnm den Kamm und traf bei der

4. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 59

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Xvi. Die makedonische und hellenistische Zeit. auf Babylon einschlug. Voll brennenden Wissens- und Entdecker-durstes hoffte der Zögling des Aristoteles unterwegs noch viel Neues und Wunderbares zu erfahren, und mannigfaltiges wissenschaftliches Material verdankte fein Lehrer diesem Zuge. Aber der Rückzug brachte schwere Verluste. Nur mit Aufbietung feiner ganzen Willenskraft erreichte Alexander mit einem kleinen Teile feines Äeeres die Euphrat-Ebene wieder. Er bestimmte Babylon zum Äerrfchersche feines europäisch-asiatischen Weltreiches. Denn Alexanders hochfliegender Geist war während der zehn Kriegsjahre nicht bloß auf Eroberungen und auf Siegesruhm gerichtet gewesen. Ihm schwebten viel höhere Ziele vor: er wollte ein Weltreich begründen, das von griechischem Geiste durchtränkt fein sollte. Verwaltungs- und Kriegsweife, Sprache, Religion, Erziehung, Wissenschaft, Kunst, Gewerbe, Handel, das alles sollte griechisches Aussehen haben, während für asiatisches Zeremoniell ebenfalls Raum blieb. Das Griechentum sollte das zukunftreiche Pfropfreis auf dem Baume des Orients fein. Von diesem Gedanken erfüllt, lud Alexander gleich zu Beginn feiner Züge Taufende griechischer Gelehrter, Künstler und Kaufleute zur Teilnahme an seiner Unternehmung ein, und sie folgten begeistert feinem Rufe; nicht minder zahlreich kamen sie aus Kleinasien, Phönizien und Ägypten. Mitregem Eifer verfolgte der König während zahlreicherkämpfe feine Handels- und Kolonifationspläne. Er ließ Wasserstraßen anlegen, machte Stromläufe schiffbar, wie den Tigris und Indus, begründete Handelshäfen, wie in Babylon und am Indus, vor allem aber im Nildelta Alexandria. Er erweiterte das Netz asiatischer Karawanenstraßen durch eine Anzahl neuer Wegebauten; an Knotenpunkten des Verkehrs ließ er Städte anlegen, die vielfach feinen Namen trugen und bald zahlreich besuchte, teilweise bis heute bestehende Taufchplätze wurden. In diesen Städten siedelte er Soldaten feines Äeeres und Griechen an, die feinem Zuge folgten. So wurde das Griechentum über das eroberte Gebiet ausgebreitet. Durch solche Anlagen, die bis nach Indien reichten, bekam das Verkehrs- und Landelsleben eine viel weitere Ausdehnung als früher. Bisher unbekannte Länder wurden dem Verkehr geöffnet: Das bedeutete auch eine gewaltige Bereicherung des natur- und erdkundlichen Wissens der Zeit. In den Menschen, die sich bis dahin nur als Bürger ihrer engbegrenzten Stadtstaaten oder Satrapien gefühlt hatten, lebte jetzt das Bewußtsein auf, mit der ganzen Welt in Beziehung zu stehen, „Weltbürger" zu fein. Griechisch war bald in dem ganzen alexan-drinifchen Weltreiche die von den Gebildeten verstandene „Weltsprache"; Kleinasien und Ägypten wurden hineingezogen in das

5. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 65

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
I. Roms Ansänge. 65 den großen Bauten geschmückt haben, die teilweise heute ,noch stehen. Natürlich ist das alles nicht so rasch gegangen, wie es die Überlieferung darstellt. Wie jede Stadt, so wird auch Rom aus spärlichen Ansiedlungen allmählich hervorgewachsen sein. Wie das geschah, darüber sind keine zuverlässigen Berichte vorhanden. An die Stelle der geschichtlichen Urkunde trat auch hier die erklärende Sage, die überlieferte Namen, Behörden, Bauten, Sitten und Gebräuche willkürlich deutete. Was im Laufe der Jahrhunderte unter den Länden vieler Geschlechter entstanden war, das wurde von der sagenbildenden Phantasie gern einzelnen Personen zugeschrieben. Der wirkliche ibergang, dem Nom seine Entstehung und sein allmählich hervortretendes Übergewicht über seine Nachbarn verdankt, mag folgender gewesen sein: Langsam dacht sich das fruchtbare, tiberbegrenzte L a t i u m von den Bergabhängen des Apennin zum Meere hin ab. Da sich südlich vom Strome die Pentmischen Sümpfe ausbreiteten, lockten die gesunden Äügel und Abhänge der Küstenebene zur Ansiedlung. In zahlreichen Dörfern und „Bauernstädten" Latiums wohnte gewiß schon Jahrhunderte vor 753 ein kräftiges Bauerngeschlecht im Besitze von Äckern und Viehherden. Auch die fünf Meilen aufwärts von der Tibermündung liegenden Abhänge des Palatin waren gewiß schon frühzeitig von Ackerdörfern bedeckt, die sich nach bitteren und zahlreichen Fehden zu einer einzigen Stadtgemeinde zusammenschlössen- Die damit ins Leben tretende Stadt Nom, deren älteste Stadtmauer noch heute in Resten sichtbar ist, mochte mit ihren kleinen Lehmhütten anfangs ärmlich aussehen; aber in vielen Stücken zeichnete sie sich vor allen Städten Latiums aus. Durch die Natur auf mehreren Seiten geschützt, war sie feindlichen Angriffen weniger ausgesetzt, und weil die damals noch kleinen Seeschiffe den Tiber aufwärts bis zum palatinischen Äügel fahren konnten, so bildete Rom einen wichtigen Knotenpunkt des Verkehrs, an dem das Getreide des Sinterlandes gegen die Waren des fremden Kaufmanns eingetauscht wurde. Der Geschichtsschreiber Livius, ein Zeitgenosse des Kaisers Augustus, schreibt über die Lage der Stadt: „Nicht ohne Grund haben sich die Menschen diesen Platz zu einer Stadtgründung erwählt; die gesunden Äügel, der günstig gelegene Fluß, der uns das Getreide aus dem Äinterlande herabführt und die Waren von der See her vermittelt, das Meer, nahe für jede Art von Bequemlichkeit, und doch entfernt genug, daß man den Angriff feindlicher Flotten nicht zu sehr zu fürchten braucht, ein Punkt in der Mitte Italiens, ganz wie geschaffen für die Gründung einer Stadt." Tatsächlich wuchs auch die Stadt bald über den frühesten Mauerring hinaus i^itd gewann im Latinischen Bunde bereits um 500 v. Chr. eine führende Kästner und Brunner, Geschichte. I. 5

6. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 124

1913 - Leipzig : Hirt
124 3. Abschnitt. Die Zeit des neuen Deutschen Reiches. Infolge des Anwachsens der Städte hat sich die Wohnweise wesentlich gendert: die Mietkaserne" hat das Einzelwohnhaus fast verdrngt, und der Hausrat wird auf fteren Umzug eingerichtet. Es gibt auer Lbeck und Bremen keine deutsche Grostadt, in der nicht mindestens vier Fnftel der Bevlkerung in gemieteten Rumen wohnen. Die stattlichen, groenteils eintnigen Neubauten haben das Straenbild nicht malerischer gemacht, entsprechen aber mit ihren hohen, gesunden Rumen besser den Bedrfnissen der Bewohner als die meisten alten Huser. Fr die Arbeiter sind in manchen Stdten in besonderen Stadtteilen einfache und zweckmige, von kleinen Grten umgebene Wohnhuser errichtet worden. Zwar herrscht in den Riesenstdten noch viel Eleud, aber im allgemeinen hat sich die Lebens-Haltung in allen Schichten der Bevlkerung sehr gehoben. 4. Das Verkehrswesen. In gleichem Mae wie das Eisenbahnwesen entwickelte sich die Schiffahrt nach Ausdehnung und Leistungen, auf dem Meere wie auf den Binnengewssern. Dabei zeigte sich die gleiche Erscheinung wie in der Industrie: der Grobetrieb berwog immer mehr. Aktienunter-nehmungen wie die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd beherrschen die Meere, auch an der Binnenreederei haben grere Gesell-schaften den Lwenanteil. Der Seeverkehr hat sich mehr nach der Amerika zugewandten Seite hingezogen: die Schiffahrt auf der Ostsee ist sogar zurckgegangen. Unter den zur Zeit Wilhelms Ii. hinzugekommenen Kanlen sind auer dem Kaiser-Wilhelm-Kanal die wichtigsten: der Dortmundems-Kanal, der das rheinisch-westflische Kohlen- und Industrie-gebiet mit der Nordsee verbindet, der Oderspree-Kanal, der einen krzeren Weg von der oberen Oder nach Berlin und Hamburg darstellt als der Friedrich-Wilhelms-Kaual, und der Elbetrave-Kanal. Die Erffnung des Groschiffahrtsweges Berlinstettin ist in naher Zuknnft zu erwarten. Der Bau der Schiffe entwickelte sich in dreifacher Richtung: mit der fort-schreitenden Technik baute man sie immer grer, verwendete statt des Holzes mehr Eisen und Stahl, und der Segler wich dem viel schnelleren Dampfer. Der Befrderung von Personen, zum Teil auch von Waren, haben sich in den letzten Jahrzehnten drei neue Verkehrsmittel dienstbar gemacht: die Straenbahnen, deren elektrischen Betrieb um 1880 W. Siemens in Berlin erfand, das Fahrrad, das in seiner heutigen Gestalt aus derselben Zeit stammt, und das mit einem Benzinmotor versehene Automobil, das 1885 die Maschinenbauer Daimler in Cannstatt und Benz in Mannheim unabhngig voneinander erfanden. Der Nachrichtenverkehr ist nicht zurckgeblieben. Mit der Post und dem Telegraphen wurde zur Zeit Wilhelms I. das Telephon ver-buuden, das 1860 von Reis in Gelnhausen erfunden worden war; die jngste Einrichtung auf diesem Gebiete, die Fuukentelegraphie des Italieners Marconi, hat erst Verbindung zwischen Schiffen auf hoher See und dem Festlande sowie zwischen entfernten Schiffen untereinander ermglicht.

7. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 67

1910 - Berlin : Salle
D er Freih eitskainpf d er Ni ed e rl änd er. Die Niederlande bestanden, als Philipp Ii. von Spanien ihre Regierung übernahm, aus siebzehn blühenden Provinzen. Kunst und Natur hatten zusammengewirkt, diese nach allen Seiten von schiff- baren Flüssen und Kanälen durchschnittenen und zum Teil dem Meere erst abgewonnenen Länder zwischen der Maas, der Schelde und dem Rhein bis zur Ems hin zum Mittelpunkt des Handels und Gewerbes zu machen. Der neue König, der in Kleidung und Sitten den stolzen hoch- mütigen Spanier zur Schau trug, war kein Mann nach dem Herzen der lebensfrohen Niederländer. Zwar halfen sie ihm in dem Krieg gegen Heinrich Ii. von Frankreich, wobei sich namentlich einer der niederländischen Großen, Graf Egmont, der Sieger von Gravelingen, auszeichnete. Als aber der Friede von Cateau-Cambresis geschlossen war, zeigte es sich, daß Philipp darnach trachtete, die Sonderrechte der Niederländer zu vernichten. Mit Unwillen erfüllte es diese, daß die spanischen Besatzungtruppen auch nach Beendigung des Krieges im Lande blieben. Das Haupt der Mißvergnügten war der staatskluge, vorsichtige Wilhelm von Nassau, Prinz von Oranien. Wilhelm von Nassauen wurde geboren am 24. April 1533 zu Dillen bürg als Sohn „Wilhelms des Reichen", der diesen Bei- namen trug, weil er außer dem Besitz seines Nassauer Ländchens auch noch Ansprüche aus einen Teil der Grafschaft Katzenellenbogen er- heben konnte. Seine Mutter, eine geborene Gräfin Juliane von Stollberg, vermehrte den Reichtum des Hauses durch zwölf Kinder, deren Zahl im gleichen Verhältnis wuchs, so daß sie im ganzen 100 Kinder, Enkel und Urenkel erlebt hat. Sie war eine fromme Frau, die unermüdlich für ihre Kinder sorgte und sie zum Guten ermahnte. Der Oheim des jungen Grafen Wilhelm, der Markgraf Heinrich von Nassau-Breda, der seit seiner Vermählung mit der Prinzessin von Oranien-Chalons für einen der reichsten Edelleute galt, nahm sich des zeitlichen Wohlergehens seines Neffen an, und sein Sohn Renatus, der Statthalter von Holland, Seeland, Utrecht und Friesland, setzte,

8. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 103

1910 - Berlin : Salle
Tie Eroberungskriege. 103 die unter ihrem Admiral de Ruyter Wunder der Tapferkeit ver- richteten, die überlegene Streitkraft der Franzosen zu hemmen. Lüttich, Utrecht und Oberyssel kamen in deren Hände, und französische Dragoner näherten sich bereits der Hauptstadt Amsterdam. Von jener Zeit her stammt die Redensart: „Holland in Not". Da ermannte sich das Volk, und die oranische Partei bekam wieder die Oberhand. Wilhelm Iii. von Oranien, auf den die kluge Besonnenheit und das Feldherrentalent seiner Vorfahren über- gegangen war, erweckte die vaterländische Begeisterung in den Bürgern. Die Holländer durchstachen die Dämme, öffneten die Schleusen und machten ihr überschwemmtes Land den Feinden unnahbar. Vor den Mauern Groningens gab es für die Franzosen ein längeres Ver- weilen. Stürme zerschlugen die englisch-französische Flotte, und der Marsch des Marschalls von Luxemburg gegen Amsterdam auf den gefrorenen Gewässern wurde durch plötzlich eingetretenes Tauwetter vereitelt. Die Elemente und die Natur des Landes unterstützten somit den patriotischen Widerstand der Holländer. Auch das Deutsche Reich, sowie Spanien, trat jetzt gegen die Eroberungspläne Ludwigs auf, wenngleich die Überlegenheit der französischen Kriegskunst doch immer wieder Erfolge gegen die Verbündeten erfocht. Ludwig Xiv. mußte sein Heer teilen und schickte die größere Hälfte an den Rhein mit dem Befehl, die Rheinebene in eine Wüstenei zu verwandeln. Sengend, mordend und plündernd zogen die Franzosen über den Strom. Ihr berühmter General Türenne, dem ein Denkmal bei Sasbach errichtet wurde, ließ in der Pfalz an einem Tage zwei Städte und fünfundzwanzig Dörfer in Flammen aufgehen; Empörung ergriff jedes deutsche Herz. Bei Sasbach hatte sich besonders der im kaiserlichen Heer zum Führer der Artillerie ernannte Markgraf Hermann von Baden ausgezeichnet. Mit großen Verlusten zogen sich die Franzosen ins Elsaß zurück. Die nächsten Jahre waren wieder günstiger für Ludwig. Sie brachten ihm Freiburg im Breisgau, die Einnahme von Gent und einen Sieg über Oranien bei St. Omer. Als die Engländer Miene machten, sich den Holländern anzuschließen, versuchte Ludwig es wieder mit den Künsten der Diplomatie, durch welche er 1678 den Frieden zu Nymwegen erzielte, der für Frankreich und Holland vorteilhaft, für den Kaiser, das Reich und die anderen Verbündeten wenig ehrenvoll abschloß. Freiburg verblieb bei Frankreich. Auch das Herzogtum Lothringen mußte in den Händen der Franzosen gelassen werden. Der Große Kurfürst aber, vereinsamt, ohne Beistand von feiten Österreichs, sah sich 1679 zu dem Frieden von St. Germain

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 20

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
20 Alte Geschichte. lung zum Beßten, mit David und Salomo freunde schaftliche Verbindungen geschloffen; den Namen It ho- ll als, Königs von Tyrus, welcher Auza in Afrika ge- stiftet und mehrere phönieische Städte erbaut hat, den Na- men Matgenus, ebenfalls Königs von Tyrus, des Va- ters von Dido, welche Carthago gegründet, und mehrere andere, größtentheils leere Namen. 4. Von den politischen Schicksalen Phöni- c i e n s. Von den mächtigen Eroberern Asiens wurde Phö- nicien glücklicher Weise erst spät berührt. Zuerst unter- warf sich der Affyrer Salmanassar (um 730 v. Ehr.) die phönieischen Städte bis auf Tyrus, welches sich durch seine Flotte vertheidigte. Aber Neb ueadnezar, der Chaldäer, bezwang (um 5y0 v. Chr.) auch Tyrus, ob- wohl erst nach einer Belagerung, welche dreizehn Jahre gedauert hatte, und zerstörte die Stadt. Doch nach die- ser Zerstörung von Alt-Tyrus erhob sich Neu-T y ru ö auf einer nahen Insel, und behauptete seine Freiheit, indessen die Phönicier auf dein festen Lande nie mehr völlig frei wur- den. Allein auch Neu-Tyrus, so wie ganzphönieien, wur- de seit Cyrus (um 558 v. Ehr.)den Persern unterthan, und zwei Jahrhunderte später den Macedoniern, den letztern jedoch erst, nachdem Alexander der Große sieben Monate lang alle Kraft angestrengt hatte, um Neu- Tyrus (352 v. Chr.) zu erobern. Bis dahin hatte, be- sonders auch unter der Herrschaft der Perser, der mehr als tausendjährige Verkehr Phöniciens fortgeblüht, nun aber ward das hochberühmte Tyrus durch Alexandria in Ägyp- ten verdrängt. 5. Von derneligion und Bildung dieses Vol- kes ü b e r h a u p t. Die Religion dieses Volkes kennen wir nur aus Bruchstücken, und durch das Mittel griechischer Sprache und Ansicht. Das Räthsel über den Ursprung- der Welt suchte man, wenn anders das Bruchstück S auch uni a- thons (um 1250 v. Ehr.?) seiner Grundlage nach acht ist, auch in Phönieien zu lösen. Als belebende

10. Von den Anfängen der griechischen Geschichte bis zum Regierungsantritt Karls d. Gr. - S. 59

1912 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xvi. Die macedonische und hellenistische Zeit. 59 auf Babylon einschlug. Voll brennenden Wissens- und Entdeckerdurstes hoffte der Zögling des Aristoteles unterwegs noch viel Neues und Wunderbares zu erfahren, und mannigfaltiges wissenschaftliches Material verdankte sein Lehrer diesem Zuge. Aber der Rückzug brachte schwere Verluste. Nur mit Aufbietung seiner ganzen Willenskraft erreichte Alexander mit einem kleinen Teile seines Leeres die Euphrat-Ebene wieder. Er bestimmte Babylon zum Lerrschersitze seines europäisch-asiatischen Weltreiches. Denn Alexanders hochsliegender Geist war während der zehn Kriegsjahre nicht bloß auf Eroberungen und auf Siegesruhm gerichtet gewesen. Ihm schwebten viel höhere Ziele vor: er wollte ein Weltreich begründen, das von griechischem Geiste durchtränkt sein sollte. Verwaltungs- und Kriegsweise, Sprache, Religion, Erziehung, Wissenschaft, Kunst, Gewerbe, Landet, das alles sollte griechisches Aussehen haben, während für asiatisches Zeremoniell ebenfalls Raum blieb. Das Griechentum sollte das zukunftreiche Pfropfreis auf dem Baume des Orients sein. Von diesem Gedanken erfüllt, lud Alexander gleich zu Beginn seiner Züge Tausende griechischer Gelehrter, Künstler und Kaufleute zur Teilnahme an seiner Unternehmung ein, und sie folgten begeistert seinem Rufe; nicht minder zahlreich kamen sie aus Kleinasien, Phönizien und Ägypten. Mitregem Eifer verfolgte derkönig während zahlreicherkämpfe seine Äandels- und Kolonisationspläne. Er ließ Wasserstraßen anlegen, machte Stromläufe schiffbar, wie den Tigris und Indus, begründete Handelshäfen, wie in Babylon und am Indus, vor allem aber im Nildelta Alexandria. Er erweiterte das Netz asiatischer Karawanenstraßen durch eine Anzahl neuer Wegebauten; an Knotenpunkten des Verkehrs ließ er Städte anlegen, die vielfach seinen Namen trugen und bald zahlreich besuchte, teilweise bis heute bestehende Tauschplätze wurden. In diesen Städten siedelte er Soldaten seines Leeres und Griechen an, die seinem Zuge folgten. So wurde das Griechentum über das eroberte Gebiet ausgebreitet. Durch solche Anlagen, die bis nach Indien reichten, bekam das Verkehrs- und Landelsleben eine viel weitere Ausdehnung als früher. Bisher unbekannte Länder wurden dem Verkehr geöffnet: Das bedeutete auch eine gewaltige Bereicherung des natur- und erdkundlichen Wissens der Zeit. In den Menschen, die sich bis dahin nur als Bürger ihrer engbegrenzten Stadtstaaten oder Satrapien gefühlt hatten, lebte jetzt das Bewußtsein auf, mit der ganzen Welt in Beziehung zu stehen, „Weltbürger" zu sein. Griechisch war bald in dem ganzen alexan-drinischen Weltreiche die von den Gebildeten verstandene „Weltsprache"; Kleinasien und Ägypten wurden hineingezogen in das
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