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1. Teil 3 - S. 7

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 7 — mit der unseres Vaterlandes! Vergleiche sie mit der unserer Vaterstadt! b. Ist Berlin immer eine so große Stadt gewesen? O nein! Einstmals war Berlin ein armseliges Fischerdorf. Dort, wo heute prächtige Paläste stehen, befanden sich ärmliche Hütten aus Holz und Lehm gebaut. Noch vor fünfhundert Jahren war Berlin nicht viel größer, als es unsere Vaterstadt war. Zur Zeit des großen Kurfürsten, also vor ungefähr 250 Jahren, besaß es gegen 6000 Einwohners) c. Wie ist es gekommen, daß Berlin eine so große und prächtige Stadt geworden ist? Das hat Berlin weniger seiner Lage (Weit vom Meere — nicht an einem großen Flusse gelegen!) als viel- mehr der Fürsorge seiner Fürsten zu danken. So ließ der große Kur- fürst „die wüsten Plätze mit neuen Häusern besetzen, aus dem wilden Dickicht auf der Spreeinsel einen großen Lustgarten schaffen, die Straßen pflastern und mit Laternen versehen. Seine Gemahlin, die Kurfürstin Dorethea, sorgte mit ihm für eine Erweiterung der Stadt und legte westlich vom Schlosse die nach ihr benannte „Doretheenstraße" an. Diese prächtige Straße führt von der Spreeinsel aus westlich, der Straße unter den Linden parallel, und mündet in den Tiergarten. — (Einzeichnen in den Plan.) Die schon vorhandene Hanpstraße der Stadt aber bepflanzte sie mit vier Reihen schöner Linden, weshalb diese heutigen Tages noch „Unter den Linden" heißt, obgleich an Stelle dieser Bäume mehrfach Kastanien getreten sind." (Schreper.) Auch Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, und sein großer Sohn Friedrich Ii. haben viel für Berlin gethan. Am meisten aber hat Berlin an Nmfang, Bevölkerung und Schönheit unter der Regierung unseres Heldenkaisers Wilhelm I. ge- Wonnen. Nene Stadtteile mit prächtigen, palastähnlichen Häusern sind entstanden, ältere unansehnliche Häuser sind eingerissen worden n. s. w. d. Wie ist dafür gesorgt, daß Berlin, das doch keine besonders günstige Lage hat, von allen Seiten bequem zu erreichen ist? Verbindungen zu Wasser und zu Lande sind hergestellt worden. Zahl- reiche Eisenbahnlinien ziehen von Berlin aus nach allen Himmels- gegenden. Durch Kanäle ist die Spree mit der Oder verbunden, sodaß Berlin durch Wasserwege sowohl mit der Ostsee (Spree, Friedrich-Wilhelms- kaual, Oder) als auch mit der Nordsee (Spree, Havel, Elbe) iu Ver- biudung steht. Zusammenfassung und Einprägung des Materials an der Hand folgender Übersicht. Die Kaiserstadt Berlin. 1. Lage und Größe Berlius. (Vergleiche!) 2. Entwicklung Berlins (Fischerdorf, der große Kurfürst, Friedrich Ii., Kaiser Wilhelm.) 3. Sehenswürdigkeiten Berlins. *) 1820 hatte Berlin 200 000, 1850 schon 400 000, 1870 800 000 Bewohner.

2. Teil 3 - S. 128

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 128 — Stettiner Haff und Elbsandsteingebirge, Danziger Bucht und Ostende von Schlesien. b. zwischen Ost- und Westgrenze: Dollart und Südgrenze von Ostpreußen — Nordgrenze von Schleswig und Mündung der Memel. Die Zeichnung selbst beginnt mit der Nordgrenze. An diese schließt sich die Westgrenze u. s. w. Über das Karteuzeichnen verql. den theore- tischen Teil. (1. Abt. S. 17.) B. Vergleich. Ziel: Wir vergleichen heute die Grenzen Deutschlands untereinander. Durch den Vergleich wird gefunden: 1. Deutschland hat Land- und Wasfergrenzen. (Nord- und Ostsee!) Die Landgrenzen sind um vieles länger als die Wassergrenzen. 2. Deutschland hat natürliche und künstliche Grenzen. Zu den natürlichen Grenzen gehören die Ostsee, die Nordsee, der Rhein, der Bodensee, die Alpen, der Böhmerwald, das Erzgebirge, der Sudetenzug. 3. Deutschland hat offene (Westen und Osten!) und geschützte Grenzen (Süden!) Die offenen Grenzen haben a. ihre Vorteile: Sie erleichtern den Verkehr mit den Nachbar- ländern (Handel, Reisende.) b. ihre Nachteile: Sie ermöglichen den Feinden einen leichten Einfall in das Reich (Festungen an der West- und Ostgrenze.) C. Ergebnisse. Wir haben kennen gelernt: 1. Wie groß unser Vaterland ist (540 000 qkm — 50 Mill. Einwohner.) 2. Welches die Grenzen und die Nachbarstaaten nnseres Vaterlandes sind. Dabei sind wir uns klar geworden auch über die Arten der Grenzen. (Land- und Wassergrenzen — offene und geschützte Grenzen — künstliche und natürliche Grenzen.)

3. Teil 3 - S. 4

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — zugeführt wurde, (Finow-Kanal) und Dämme errichtet, die das trocken gelegte Land vor Überschwemmung durch die Oder schützen konnten. Fleißige Hände säeteu dann Getreide und pflanzten Rüben und Kartoffeln. 2. Auf welche Weise ist der Sandboden in Ackerland ver- wandelt worden? Hauptsächlich durch sorgfaltige und reichliche Dünguug. Der Bauer holt sich sogar aus den benachbarten Städten Dünger herbei. 3. Wie ist es gekommen, daß viele der kleinen Ortschaften der Mark sich zu so großen Städten entwickelt haben? Die Provinz Brandenburg ist zum allergrößten Teile ebenes Land. Ebenes Land aber erleichtert uicht allein die Anlage von Wegen und Straßen, sondern auch von Eisenbahnen. Dazu kommt noch, daß Brandenburg sehr gut bewässert ist. Es wird durchflössen von Oder, Havel und Spree. Diese Flüsse sind wieder durcheinander durch Kanäle verbuuden, sodaß man z. B. aus der Ostsee durch die Oder, durch den Finow-Kanal, durch die Havel und Elbe in die Nordsee gelangen kann. Solch günstige Ver- kehrswege erleichtern den Handel, wie wir voriges Jahr gesehen haben (Ii. Teil S. 36), und zugleich den Zuzug von Menschen. 4. Welchen Zweck haben die Festungen? Sie versperren den feindlichen Heeren den Weg. (Ausführlicher Nachweis!) Sie sind be- sonders an solchen Stellen von hohem Werte, wo die Natur die Greuze nicht geschützt hat. Inwiefern ist dies im Osten Deutschlands der Fall? Zusammenfassung und Einprägnng des gesamten Materials an der Hand der aufgeworfenen Fragen: 1. Wo liegt die Landschaft? 2. Worans erklärt sich der Name, den sie früher führte? 3. Wie sieht es jetzt hier aus? Einzeichnen der neu aufgetretenen Orte in die im Schulzimmer be- fiudliche Karte. (Vergl. 1. Abteilung S. 16.) 2. Die Stadt Berlin. Anschauungsmittel: Wachsmuth, Denkmäler und Bauten in Berlin. Nr. 6: Das Brandenburger Thor. Iitll Wir reifen heute zusammen in die Hauptstadt des deutschen Reiches, um die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt in Augenschein zu nehmen. Der Unterricht schreitet fort an der Hand dreier Fragen. 1. Wo liegt der Ort, den wir besuchen wollen? In der vorigen Stunde haben wir seine Lage bereits bestimmt. Berlin liegt in der Provinz Brandenburg (Zeigen!) und zwar an der Spree. Wir können seine Lage aber auch noch in anderer Weise be- stimmen! (Es liegt fast genau in der Mitte zwischen Elbe und Oder und zwischen Ostsee und Erzgebirge.) ^ J

4. Teil 3 - S. 57

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — Wohnsitze auf die Stärke der Bevölkerung in Schleswig-Holstein! —- Fasse zusammen! Vi. Die geschichtlichen Erinnerungen, die sich an Schleswig- Holstein knüpfen, haben wir schon am Eingange unserer Be- trachtung erwähnt. Stelle sie noch einmal übersichtlich zusammen! Merke, daß noch heute ein kleiner Teil der Bewohner dänisch spricht. Diese Leute wohnen im nördlichsten Teile der Provinz. (Zeigen.) Ihre Zahl nimmt nach und nach ab. Wie erklärst du dies? (Deutsche Schule — Deutscher Heeresdienst!). Fasse zusammen, was du über Schleswig-Holstein bis jetzt erfahren hast! b. Jirl: Wir sprechen heute von dem Kanal, der Nordsee und Ostsee verbindet. I. Welchen Weg nimmt der Kanal? Er nimmt seinen Anfang bei dem Orte Brunnsbüttel an der Elbmündnng. trifft dann bei Wittenbergen den Eiderfluß, folgt dem Laufe der Eider bis Rendsburg und mündet endlich bei Holtenau in die Westseite des Kieler Hafens. Ii. Wie ist der Kanal beschaffen? Die Tiefe dieses Wasserweges beträgt aus der ganzen Strecke 9 in. Die Sohle besitzt 22 m. Der Spiegel aber 65 in Breite. — Veran- schaulichung dieser Zahlen mit Hilfe bekannter Größen. (Ausdehnung des Schulzimmers, Breite einer bekannten Straße u. s. w.) und durch Wand- taselzeichnnng. 65 m 22 m Die Länge des Kanals könnt ihr auf der Handkarte mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes selbst ausmessen. Nehmt nach Angabe des Maßstabes 20 km in die Zirkelöffnung! Meßt die Entfernung von Brunnsbüttel bis Wittenbergen! Von Wittenbergen bis Rendsburg! Von Rendsburg bis zur Einmündung! Wie lang wird also uugefähr der Kanal? (100 km.) — Fasse zusammen! Iii. Welche Vorteile verspricht man sich von diesem Kanäle? Unter Leitung des Lehrers wird festgesetzt: 1. Der Nordseekanal soll zur Sicherung der deutschen Küste beitragen. Wenn jetzt die Dänen, die Russen oder die Schweden

5. Teil 3 - S. 32

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 32 — 4. Erkläre den pommerschen Volksreim: „Das blaue Meer, der weiße Sand umsäumen unser Heimatland." 5. Erkläre das Sprichwort: „Je fester die Faust, je uäher nach Pommern." 6. Erkläre: „Soll's dich nicht jucken, laß die Pommern in Ruh." 7. Nenne Gegenden, die wir als sehr fruchtbar kennen lernten! (Weichselniederung, Oderbruch, Umgebung von Magdeburg, Umgebung von Liegnitz, Marschland, Rheinthal u. s. w.) 8. Nenne Gegenden, in denen die Viehzucht blüht! (Schafzucht in Pommeru, Posen, Schlesien und in der Lüneburger Heide, Pferdezucht in Ostpreußen und in der Marsch, Rind Viehzucht in den Alpen, in den Marschen und in Ostpreußen, Schweinezucht in Posen.) 9. Schildre das Leben, das einst im Marieenburger Schlosse herrschte! (Ernste Beratungen und fröhliche Feste im Remter!) 10. Beziehe auf die Thätigkeit der Ordensritter den früher gewon- nenen Satz; „Fleiß und Ausdauer werden überall belohnt!" 11. Schlesien ist sehr stark bevölkert. Wie erklärst du dir dies? 12. Man nennt manchmal Breslau „das Herz Schlesiens". In- wiefern paßt dieser Name? (Breslau liegt in der Mitte der Provinz, wie das Herz ungefähr in der Mitte des Körpers. Breslau stcht durch den schiffbaren Fluß, durch seine Eisenbahnlinien und Landstraßen mit allen Teilen der Provinz in Verbindung, wie das Herz durch die Adern mit allen Teilen des Körpers in Verbindung steht u. s. w.) 13. Wo haben wir bis jetzt innerhalb der Grenzen unseres Vater- landes Leute getroffen, die nicht die deutsche Sprache reden? (Wenden an der Spree, Polen in Posen.) 14. Welche Bedeutung hat der Bromberger Kanal? 15. Erkläre Ordensritter, Remter, Hochmeister, Gestüt, polnische Wirtschaft, Galmei. Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen? a. Vaterland: Die Sturmflut iu der Ostsee. — Der Glockenguß zu Breslau. b. Muttersprache Liv: Lebensgeschichte der Leinwand (Schlesien!) -— Die Schreckensnacht am Ostseestrande. 2. Aussatz: Das Schloß Marienburg. (1. Die Räume des Schlosses. — 2. Vorgänge im Schlosse.) Vor ungefähr sechshundert Jahren sandte der deutsche Ritter- orden eine Anzahl Krieger in das Gebiet der alten Preußen.

6. Teil 3 - S. 58

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 58 — unsere Ostseeküste bedrohten, so würde es längere Zeit dauern, ehe alle deutschen Kriegsschiffe zum Schutze unserer Küste versammelt wären. Diejenigen unserer Schiffe, die sich gerade in der Nordsee befänden, würden erst spät (Umweg!), vielleicht auch gar nicht eintreffen können (Weg durch die Dänen versperrt!). Mit der Vollendung des Kanals wird dies anders. Unsere Kriegsschiffe können dann schnell aus der Nordsee in die Ostsee und aus der Ostsee in die Nordsee gelangen und sich dort vereinigen, wo Gefahr für unsere Küste vorhanden ist. — 2. Der Nordostseekanal soll den Handel fördern, indem er a. Zeit und Geld erspart. — Alle diejenigen Schiffe, die von einem Ostseehafen aus (Königsberg, Danzig, Stettin, Lübeck, Kiel, Flensburg) nach einem deutschen Nordseehafen (Hamburg, Bremen) oder nach England fahren wollten, mußten einen großen und gefährlichen Umweg machen. (Zeige!) Nach der Fertigstellung des Kanals werden Dampfschiffe nn- gefähr 24 Stunden, Segelschiffe ungefähr 3 Tage eher ans Ziel ge- langen. Welchen Einfluß hat dies auf den Preis der Waren? b. Den Verkehr zwischen der Ost- und Nordseeküste vergrößert. Man hofft, daß durch die leichte und billige Verbindung in Zukunft mehr Schiffe als gegenwärtig die Ostseehäfen (Beispiele!) aufsuchen, um Waren hinzubefördern oder abzuholen. 3. Der Nordostseekanal soll die Verluste au Menschenleben, Schissen und Gütern, die sich bei der Fahrt um den Skagen (Zeigen!) ergaben, vermindern. Die Fahrt um das Kap Skagen gehört nämlich zu den gefährlichsten Seereisen. Führt doch die Küste bei Agger (Zeige!) den Namen „Kirchhof der Schiffe." *) Hier verunglücken jährlich gegen 299 Schiffe mit 599 Menschen und Gütern im Werte von 19 Millionen Mark. Diese gefährliche Fahrt kann sich von nun an der größte Teil der Schiffe, die aus einem Meere in das andere fahren wollen, ersparen. Sicher gleiten sie auf der ruhigen Fläche des Kanales dahin, und selbst bei Nacht können sie ruhig die Durchfahrt unternehmen, den gegen 1999 Glühlampen erhellen den Pfad. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie aber steht es im Kanal mit dem Ausweichen der sich entgegenkommenden Schiffe? — Handelsschiffe, die selten über 12 m breit sind, können bequem aneinander vorbeifahren. Für die Kriegs- fchiffe aber sind Ausweichestellen angebracht. An diesen Ausweichestellen *) In den Jahren 1877—81 sind auf der Fahrt zwischen Nordsee und Ostsee 92 deutsche Schiffe im Werte von rund 4 Millionen Wert vollständig verloren gegangen. Hierbei sind die 69 Schiffe nicht mitgerechnet, welche auf genannter Strecke in dieser Zeit verunglückten, ohne daß man den Ort des Unterganges er- Mitteln konnte. — In der Zeit von 1858—81 sollen nicht weniger als 6316 Strandungen vorgekommen und dabei 91 Dampfer und 2742 Segelschiffe unter- gegangen sein.

7. Außereuropäische Erdteile - S. 84

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 84 — 3. Beide sind durch eine Halbinsel in zwei Teile geschieden. a. Die Apenninenhalbinsel teilt das europäische Mittelmeer in ein westliches und ein östliches Becken, d. Tie Halbinsel Ankatan teilt das amerikanische Mittelmeer in den Golf von Mexiko und das karaibische Meer. 4. Beide sind Teile des atlantischen Ozeans und stehen mit ihm durch Meeresstraßen in Verbindung. (Straße von Gibraltar. — Florida-Straße.) 5. Beide stehen durch einen künstlich gesch asfenen Weg noch mit einem anderen Weltmeere in Verbindung. (Kanal von Suez — Der int Bau begriffene Nicaragua-Schiffskanal). c. Zitl: Vergleiche die Thätigkeit der spanisch-portugie- sischen Einwanderer mit der der englisch-dentschen Einwanderer. Das Resultat lautet: 1. „Der spanisch-portngiesische Stamm hat die neue Welt ent- deckt, hat Südamerika und Mexiko besessen, aber nicht gebaut im Schweiße seines Angesichts, sondern als fremder Eindringling hat er sich mit nner- fättlicher Habgier und Grausamkeit an den edlen Metallen zu bereichern gesucht. 2. Der englisch-deutsche Stamm hat Nordamerika in Besitz genommen, hat das Blockhaus gezimmert aus den Stämmen des Ur- Wäldes, hat die Wälder gelichtet im Kampfe mit einer gewaltigen Natur und mit den wilden Eingeborenen, er hat den Boden bebaut und nutzbar gemacht. Jetzt sind Städte geworden aus einsamen Niederlassungen, die noch vor wenigen Jahren Jagdgründe des roten Mannes, Weideplatz von Büffelherden und finsterer Urwald waren. Das Dampfroß eilt durch weite Strecken, und prächtige Dampfschiffe durchfurchen die Ströme." ä. Zit!: Welche Bedeutung hat es wohl für Nordamerika, daß daselbst das Hauptgebirge ein Randgebirge und nicht ein Scheidegebirge ist? Dieser Umstand hat Bedeutung: 1 Für das Mima und zwar a. für die Menge der Niederschläge. Da sich das Felsen- gebirge von Nord nach Süd zieht, so hält es die vom stillen Ozean aussteigenden Regenwolken auf und zwiugt sie, ihre Feuchtigkeit zeitig niederzuschlagen und bewirkt so, daß hinter seinen Kämmen regenarme Landstriche liegen. — In Europa werden die vom atlantischen Ozean kommenden Regenwolken nicht vorzeitig entleert und können sich daher fast über den ganzen Erdteil gleichmäßig verteilen.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 36

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 86 — tötet und getrocknet. Man rechnet, daß zu einem Pfände gegen 70 900 dieser Tierchen erforderlich sind, und es wurden früher jährlich 880 000 Pfund allein in Europa eingeführt. Ter rote Farbstoff ist in außer- ordentlicher Menge in diesen Tierchen enthalten. Wenn man drei bis vier derselben in ein Weinglas wirft, dem man einige Tropfen Kalilauge zugesetzt hat, so erscheint in kurzer Zeit das Wasser tief karminrot gefärbt." Zur sachlichen Besprechung. 1. Da Mexiko noch heute fruchtbar, noch heute reich an Bodenschätzen ist und außerdem eine so günstige Lage (zwischen zwei Ozeanen!) hat, so könnte man meinen, daß es auch eine bedeutsame Stellung im Kreise der Staaten einnähme. Dem ist aber nicht so! Mexiko hat eine ganz geringe Bedeutung. Woher mag das kommen? a. Die zahlreichen Empörungen und Bürgerkriege lassen das Land nicht zum Aufblühen gelangen. (Unsicherheit — Verlust der Habe.) — Friede ernährt, Unfriede zerstört. b. Die Bewohner neigen zu Trägheit. Nahezu der vierte Teil der Stadtbevölkerung wird von den Leperos, so nennt man hier die Lazzaroni, gebildet. Sie liegen im Schatten der Gebäude, oder tummeln nachlässig über die „Plaza" (Markt) um auf rechtlichem oder unrechtlichem Wege soviel zu verdienen, daß sie sich einige Früchte zur Stillung des Hungers kaufen können. Sind sie aber einmal satt, so kann keine Macht der Welt sie zum Arbeiten bewegen. Auch die Landbevölkerung ist träge. Feldbau und Viehzucht werden nachlässig betrieben und werfen daher nur wenig ab. Die Bergwerke sind fast aus- schließlich in den Händen von Ausländern. c. Dem Lande fehlen die schiffbaren Flüsse. Es ist mit Schwierigkeiten verbunden, die Produkte der Hochsläche zur Küste zu bringen und umgekehrt. Besonders schwer ist die Verbindung mit der wichtigen Ostküste, da diese fast nur durch schwer gang- bare Gebirgswege mit dem Hochlande in Verbindung steht. d. Es fehlt an guten Häfen. Die ganze Ostküste hat keinen einzigen sicheren Hafen. Veracruz, der wichtigste Hafenplatz, besitzt so schlechten Ankergrund, daß die Schisse bei eintretendem Nordwind schleunigst hinaus auf die offene See fahreil, um nicht auf die Sandbänke geschleudert zu werden. Dazu kommt, daß Veracruz von zahlreichen Sümpfen umgeben ist, deren giftige Ausdünstungen gefährliche Fieber („Gelbes Fieber") hervorrufen. 2. Wie groß mag Mexiko sein? Es ist fast viermal so groß wie das deusche Reich. (2 Millionen qkni), hat aber nur 12 Millionen Ein- wohner. (Also 6 Einwohner auf 1 qkm!) Die Hauptstadt Mexiko ist ungefähr so groß wie Dresden. Zusammenfassung an der Hand der Übersicht:

9. Außereuropäische Erdteile - S. 135

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 135 — sischer Gesetzgebung, Geschichte und Poesie, darunter „Ji-kiug", das Buch der Gesänge, eine Sammlung alter Lieder, deren Ursprung in fabelhafte Zeiten hinaufreicht, und das „Buch der Verwandlungen", welches viel- leicht das erste Bnch ist, das je geschrieben wnrde. Zusammenfassung und Einprägung. 3. Chinas Vorzüge. Ziel: Wir reden heute davon, worauf die Chinesen stolz sein können. Unter Bezugnahme aus die vorausgegangene Lektion wird in ge- meinsamer Arbeit (Vermutungen und Fragen der Kinder, Hinweise und Ergänzungen des Lehrers) festgestellt: Die Chinesen können stolz sein aus 1. Die Niesengröfte ihres Landes. China ist zwanzigmal fo groß wie Deutschland und hat achtmal so viel Einwohner wie unser Vaterland (490 Mill. Einw.) 2. Das Riesenalter ihres Staates. Kein Staat der Erde verliert sich mit seinen Ansängen in so hohes Altertum als der chinesische. Man schreibt ihm ein Alter von über 4000 Jahren zu. 3. Die Riesenbauwerke. Zu diesen gehören el. Die große Mauer. Sie ist vor ungefähr 2000 Jahren*) erbaut worden und sollte China vor einem Einfall der rohen Völker Nord- und Mittelasiens (Tataren!) schützen. Sie ist ungefähr 2000 km lang und führt, oft doppelt und dreifach gezogen und von 100 zu 100 Schritt mit Türmen und Bastionen versehen, über Bergketten, durch Thalgründe und Flüffe. In ihr stecken mehr Ziegelsteine als alle Häuser Deutschlands zusammen enthalten, und mit ihrem Material ließe sich eine niedrige Mauer zweimal um den Erdball ziehen. b. Der Kaiserkanal. Diese Wasserstraße durchschneidet den Osten des Reiches von Norden nach Süden. Er ist ungefähr 1200 km lang, also so lang wie der Rhein, und an manchen Stellen über 200 m breit. Er wurde angelegt, um die Tribute des Südens (Reis und Thee) un- gefährdet von Seeräubern und Stürmen nach der Nordhauptstadt (Peking) zu bringen. Dieses großartige Kanalwerk ist jetzt teilweise zerfallen, insbesondere ist es durch einen Durchbruch des Hoang-Ho nach Nordost zerrissen und ans längere Zeit unbrauchbar gemacht worden. Es wird auch jetzt nicht mehr so nötig gebraucht wie früher, denn den großen Dampfern, auf denen jetzt die Güter des Südens nach Norden geschafft werden, können Stürme und Seeräuber wenig mehr anhaben. Einzelne Teile des Kanals sind aber heute noch von Hunderten von Fahrzeugen belebt. *) 214—204 v. Chr.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 155

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 155 — bedroht sah. Von der Gesamtlänge der Strecke war bis zu Ende des Jahres 1895 etwa der dritte Theil fertig bezw. dem Verkehr übergeben, der größte und dabei schwierigste Theil harrt indeß noch seiner Jnan- grissnahme. Die politische Bedeutung der neuen Bahnlinie liegt auf der Hand. Sie wird der russischen Regierung ermöglichen, nicht nur die Ver- proviautieruug seiner in den ostasiatischen Gewässern stehenden Flotte, wenn der Hafen von Wladiwostok eisgesperrt ist. auch zu Lande durchzu- führen, sondern es können auch Laudtruppen in größerer Zahl rasch an die sibirische Ostküste befördert werden. Hinter der politischen Bedeutung der sibirischen Eisenbahn, steht die wirtschaftliche keineswegs zurück. Sie wird den Ural mit dem stillen Ozean, d. h. die Wolga mit dem sibirischen Wassernetze verbinden, 'was für den russischen Fellhandel und den chine- fischen Thee-Export von noch gar nicht zu übersehender Bedeutung ist, ganz abgesehen von dem Holz-, Getreide- und Mineralreichtnm der durch die Bahn erschlossenen südsibirischen Länderstrecken. Jedenfalls bedeutet die Durchführung dieses Eisenbahnbaues die endliche Ausschließung eines Landes, das einen Flächenraum von 12 1/2 Millionen Quadratkilometer umfaßt, mithin 20 Mal größer als Deutschland ist und dessen reiche Hilss- quellen noch nicht einmal genügend bekannt, geschweige denn ausge- schlössen sind. Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht. Sibirien. 1. Größe und Lage des Landes. 2. Bodenbeschaffenheit. (Gebirgsland, Ebene.) 3. Bewässerung. (Meere, Seen, Flüsse.) 4. Klima. 5. Produkte. (Tiere, Pflanzen, Mineralien.) 6. Erwerbsquellen. (Ackerbau, Viehzucht, Bergbau, Jagd, Handel.) 7. Bewohner. (Eingeborene und Eingeführte.) 8. Ortschaften. 9. Verkehrswege. 4. Iran. Iitl: Wir lernen heute ein Gebiet kennen, wo äußerster Maugel und üppigste Fülle hart bei einander liegen. Wir besprechen das Hochland von Iran. I. Was lehrt die Karte über dieses Gebiet? A. Sie verschafft uns zunächst eine genaue Kenntnis von der Gestalt und Lage Irans. Wir finden: Iran hat die Gestalt eines Trapezes und reicht vom Indus bis zum Tigris, vom kaspischen Meer bis zum indischen Ozean.
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