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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 12

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 12 — schwemmungen ist es durch Deiche geschützt. Zahllose, von Dämmen ein- gefaßte Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. Das Geestland, die innere Um- rahmuug der Marschen, ist ein flachwelliges, hier und da mit Wald bestan- denes Moor- und Heideland, der Lüneburger Heide nicht unähnlich. 2. Der Sauptffuk der Niederlande, der majestätische Nhein, zersplittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher Fluß- arme und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem Ein- tritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, -j3 seiner Wassermasse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als Niederrheiu, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee. Kurz uach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die Waal nimmt die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas ans. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Nieder- landen nur ihr Mündungsgebiet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. § 14« Erwerbsquellen. Landwirtschaft und Gartenbau stehen in den Niederlanden in hoher Blüte. Die Marschen geben hohe Erträge au Getreide, Krapp, Cichorie, Flachs, Zuckerrüben und Tabak, Gemüse, Blumen und Blumenzwiebeln. Der dürre Geestboden bringt nur Kartosfelu, Buch- weizeu, Hafer und Roggeu hervor. Vou der blühenden Viehzucht zeugeu die Schafherden auf den Heiden der Geest, die schönen Rinder und die schweren Pferde auf deu Wiesenmooren. Durch ausgezeichnete Butter- und Käsebereitnng (Holländer, Limburger, Edamer) hat dieser Erwerbszweig (Holläu- derei) seit alters auch im Auslande guten Ruf. Au deu Küsten herrscht be- deutender Heringsfang. — Natürliche Bodenschätze fehlen dem Lande mit einer Ausnahme (Kohlen bei Maastricht) ganz. — Infolge dieses Maugels beschränkt sich die Industrie besonders auf die mit der Schiffahrt zusammen- hängenden Gewerbe. Dazu kommen Tabakverarbeitung, Diamantschleiferei, Branntweinbrennerei (feine holländische Liköre) u. a. — Der Wohlstand der Nieder- lande beruht auf seinem Handel. Die günstige Lage, ein sehr bedeutender Kolonial- besitz und die Armut des Landes an inneren Hilfsquellen haben die Bewohner von jeher auf die See verwiesen und das Land zu einem Handelsstaate und einem Hafenlande für die Tropen gemacht. Die das Mutterland an Umfang 60mal übertreffenden Kolonien liefern ihm als Ausfuhrartikel Reis und Kaffee, edle Gewürze, Baumwolle, Kakao und Zinn. Die Einfuhr erstreckt sich auf Getreide und den Rohbedarf der Industrie. Deutschland empfängt aus den Niederlanden besonders Gemüse, Butter, Käse, Vieh und Fische und importiert Steinkohlen, Werk- und Ziegelsteine, Maschinen und Bauholz.

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 11

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 11 — einen Dünensaum; hinter ihm breitet sich ein Marschland aus, dem landeinwärts ein Geestland vorgelagert ist (s. Karte -1). Sn M! M Dünen. Marschen. Geest. Lehm und Mergel. 4. Die Niederlande und Belgien. 1. Als weiß schimmernder Wall deckt der bis 5 km breite Dünenwals die Westküste, während er im N. in die westfriesischen Inseln gepäj Das Warlchland umsäumt die Scheldemündnngen und die Zuider see, d. h. Südsee), deren Trockenlegung schon in Angriff genodnen ist. Es liegt zum größten Teil tiefer als der Meeresspiegel und bestes ans l-Laies^n- Mooren oder Lehmboden von höchster Fruchtbarkeit. Gegen^ielfbhü-lm^ "

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 13

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 13 — § 15. Verfassung, Meroobner und Städte. Die Niederlande bilden ein konstitutionelles Erbkönigreich. Die Bewohner sind den Nie- derdentschen verwandt. Fast 2/3 von ihnen sind Protestanten, die übrigen Katholiken. Die hervorragendsten Charakterzüge der Holländer sind ein bedeutender Unternehmungsgeist, kaufmännisches Genie, Liebe zu Kunst und Wissenschaft, einfache und gemächliche Lebensweise, sprichwörtliche Sauberkeit. Städte im Gebiet der Dünen: 1. Haarlem, Mittelpunkt der Blumen- und Blnmenzwiebelzncht. 2. Haag*), Residenzstadt mit vielen Palästen und Sammlungen, viel- besuchtes Seebad (Scheveningen). Zwischen ihm und Haarlem liegt Leiden. Städte im Marschlande: 3. Amsterdam am I (ei), auf etwa 90 Inseln erbaut, deshalb das „nordische Venedig", Hauptstadt des Landes und eine der ersten Handelsstädte Europas, besonders für die Kolonialprodukte, Kaffee und Zinn, durch ein Kanalnetz2) mit dem N., W. und S. des Landes verbunden, an Reichtum von Binnenkanälen in der Stadt selbst nur mit Venedig vergleichbar, bedeutende Diamantschleifereien, Tabak-, Zucker- und Maschinenfabriken; Universität. 4. Utrechts, Eisenbahnknoten und Produkteumarkt des Binnenlandes; Universität. 5. Rotterdam, zweitgrößte Stadt und zweiter Handelshafen für Kolonial- waren, Ausgangspunkt der Rhein- und Maasschiffahrt, hat, weil zugleich Fluß- und Seehafen, große Ähnlichkeit mit Hamburg; es betreibt diefelbeu Industriezweige wie Amsterdam (mit Ausnahme der Diamantschleiferei), dazu Schiffbau. 2. Tas Königreich Belgien. § 16. Wodenform itnb Gewässer. Belgien bildet in seinem nörd- lichen Teile das Bindeglied zwischen dem germanischen und dem französischen Flachlande; im südlichen stoßen die deutschen und die französischen Mittel- gebirge zusammen (s. Karte 4). Belgien gliedert sich, in nordwestlicher Richtung nach dem Meere zu allmählich abfallend, in drei Abschnitte: ein Hochplateau (Hochbelgieu), ein Hügelland (Mittelbelgien), ein Flachland (Niederbelgien). J) Aufenthalt des großen Kurfürsten (1634—1638). 3) Der 1825 vollendete nordholländische Kanal (78 km lang, 30—40 m breit 6—7 m tief) verbindet die Stadt mit der nordwestlichen Mündung der Zuider Zee; der 1876 vollendete, 25 km lange Nordseekanal, das größte, nur mit dem Suezkanal vergleich- bare .^analwerk Europas, erlaubt den Seeschiffen, von der Nordsee bis in die Stadt zu fahren. 3) Stromaufwärts die Festung Nymwegen (Friede 1678).

4. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 67

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 67 - Iii. Welche Staaten bilden: a) eine konstitutionelle, b) eine absolute Erbmonarchie und e) eine Republik? Iv. Nenne die Staaten, welche a) eine Realunion, b) eine Personalunion bilden? V. Ordne die Städte an den großen Strömen des Rumpfes ohue Rücksicht auf ihre politische Zugehörigkeit von der Quelle bis zur Mündnng! Vi. Gieb an, a) welche Küstenstädte dem Gebiet des nördlichen Eismeeres, der Ostsee, der Nordsee, des atlantischen Oeeans, des westlichen und östlichen Mittelmeeres, des schwarzen Meeres angehören, und b) welche Städte an den Verbindungsstraßen zwischen Nord- und Ostsee, Nordsee und atlantischem Ocean, Mittelmeer und schwarzem Meere liege»! Vii. Gieb an, welche Flüsse und Kanäle eine Verbindung a) zwischen der Nordsee und dem Mittelmeer, b) zwischen der Nordsee und dem atlantischen Ocean, c) zwischen deni atlantischen Ocean und dem Mittelmeer herstellen! Viii. Ordne unter Benutzung der nebenstehenden Tafel 16 die europäischen Staaten a) nach ihrem Flächeninhalt, b) nach ihrer Bevölkern« gszahl! Welche Stelle nimmt das deutsche Reich im ersten, im zweiten Falle ein? Ix. Ordne die Staaten nach der Volksdichtigkeit und gieb an, welche Staaten eine größere Volksdichte als das deutsche Reich haben! X. Ordne die Großstädte in den einzelnen Staaten nach ihrer Lage: a) in Jndnstriebezirken, b) an Flußübergangspunkten, e) an Flußmündungen, d) am Meere, e) an der Grenze von Bergland und Flachland! Gieb an, welche Lage die Entstehung von Großstädten am meisten zu begünstigen scheint! Xi. Unternimm eine Seereise von St. Petersburg uach Astrachan und gieb an, a) welche Meere und Meeresstraßen du durchfährst, und b) welche Häfen deine Reise berührt! Vergleiche. § 59, 1. 'De'rgl'eichungspnnkte zwischen bcv Wöhmer Mntde und dem südwestdentschen Wecken: 1. Gestalt und Umwallnng. 2. Beckensörmige Bodenform; Entwässerung durch je eiueu Hauptfluß mit engen Durchbruchsthälern 3. Produkte, warme Quellen. Ii. Wergleichnngspnnkte Zwischen den snden^ropäischen K>crlbinsetn: a) Ähnlichkeiten: 1. Lage und Begrenzung (nördliche gemäßigte Zone — Mittelmeer). 2. Klima: Mit allen Vorteilen der warmen und gemäßigten Zone begabt (die vom tropischen Afrika herüberwehenden warmen Winde — Siroccos und Solanas — werden durch die feuchten Seewinde abgekühlt).

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 68

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 68 — 3. Produkte (Südfrüchte, Wein, Oliven, Seidenraupenzucht). 4. Ausgangspunkte verschiedener Weltherrschaften. Spanien ward durch seine überseeischen Besitzungen ein Staat, in dem die Sonne nicht unterging; von der Apennin- Halbinsel ist die römische, von der Balkan-Halbinsel die griechisch-macedonische Weltmonarchie ausgegangen. b) Unterschiede: 1. Horizontale Gliedernng. Küstenentwickelung und Jnselbildnng der westlicheu und mittleren Halbinsel nnr gering, der östlichen dagegen sehr bedeutend; alle drei durch günstig gelegene Gestade und Hafenbildung ausgezeichnet. 2. Vertikale Gliederung. Plateaubildung auf der westlichen, Kettengebirge auf der mittleren itnb beide Gebirgsformen auf der östlichen Halbinsel vorherrschend — alle drei Halbinseln durch den Wechsel von Bergländern und bewässerten Thälern ausgezeichnet, außer- dem besitzt jede im N. eine Ebene - aragonische, lombardische und walachische Tiefebene. Iii. Wergl'eichitn gsp xutrf e Zivi schon 6er Gstsee und dem Mittetmeere. a) Ähnlichkeiten. 1. Lage auf der östlichen Hemisphäre nördlich vont Äquator. 2. Längliche Gestalt: Ostsee erstreckt sich von 8. nach X., Mittelmeer von W. nach 0. 3. Art der Meere: Binnenmeere, welche durch Wasserstraßen mit den benachbarten Meeren verbunden sind: Ostsee dnrch den Sund, den großen und kleinen Belt mit der Nordsee; Mittelmeer durch die Straße von Gibraltar mit dem atlantischen Oeean, durch den Suez-Kanal mit dem roten Meer und durch die Straße der Dardanellen und ihre Fortsetzungen mit dem schwarzen Meere. 4. Erscheinungen von Ebbe und Flut nur schwach au den westlichen Zugängen. 5. Vorbedingungen für die Schiffahrt: Gute Häfen und Landungsplätze, tief eindringende Meerbusen, welche entfernt liegende Ländergebiete mit dem Meere verbinden, und Mündungen zahlreicher schiffbarer Flüsse. 6. Handel. Daher beide schon im Mittelalter Mittelpunkte des Handels. Ostsee: Hansa- städte, Mittelmeer: Venedig und Genua. b) Gegensätze. 1. Klima: Ostsee reich an Stürmen, Regen und Nebeln, im Winter teilweise eisbe- deckt, mit schroffem Wechsel in der Tagesläuge; das Mittelmeer mit mildem Klima, meistens heiterem Himmel. 2. Gestadeländer: Im N. der Ostsee geht das Land allmählich in die polare Schnee- und Eisdecke über; im 3. des Mittelmeeres liegen die Wüstengebiete Afrikas. Dort endet das Leben am Eise, hier am brennend heißen Sande.

6. Teil 3 - S. 7

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 7 — mit der unseres Vaterlandes! Vergleiche sie mit der unserer Vaterstadt! b. Ist Berlin immer eine so große Stadt gewesen? O nein! Einstmals war Berlin ein armseliges Fischerdorf. Dort, wo heute prächtige Paläste stehen, befanden sich ärmliche Hütten aus Holz und Lehm gebaut. Noch vor fünfhundert Jahren war Berlin nicht viel größer, als es unsere Vaterstadt war. Zur Zeit des großen Kurfürsten, also vor ungefähr 250 Jahren, besaß es gegen 6000 Einwohners) c. Wie ist es gekommen, daß Berlin eine so große und prächtige Stadt geworden ist? Das hat Berlin weniger seiner Lage (Weit vom Meere — nicht an einem großen Flusse gelegen!) als viel- mehr der Fürsorge seiner Fürsten zu danken. So ließ der große Kur- fürst „die wüsten Plätze mit neuen Häusern besetzen, aus dem wilden Dickicht auf der Spreeinsel einen großen Lustgarten schaffen, die Straßen pflastern und mit Laternen versehen. Seine Gemahlin, die Kurfürstin Dorethea, sorgte mit ihm für eine Erweiterung der Stadt und legte westlich vom Schlosse die nach ihr benannte „Doretheenstraße" an. Diese prächtige Straße führt von der Spreeinsel aus westlich, der Straße unter den Linden parallel, und mündet in den Tiergarten. — (Einzeichnen in den Plan.) Die schon vorhandene Hanpstraße der Stadt aber bepflanzte sie mit vier Reihen schöner Linden, weshalb diese heutigen Tages noch „Unter den Linden" heißt, obgleich an Stelle dieser Bäume mehrfach Kastanien getreten sind." (Schreper.) Auch Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, und sein großer Sohn Friedrich Ii. haben viel für Berlin gethan. Am meisten aber hat Berlin an Nmfang, Bevölkerung und Schönheit unter der Regierung unseres Heldenkaisers Wilhelm I. ge- Wonnen. Nene Stadtteile mit prächtigen, palastähnlichen Häusern sind entstanden, ältere unansehnliche Häuser sind eingerissen worden n. s. w. d. Wie ist dafür gesorgt, daß Berlin, das doch keine besonders günstige Lage hat, von allen Seiten bequem zu erreichen ist? Verbindungen zu Wasser und zu Lande sind hergestellt worden. Zahl- reiche Eisenbahnlinien ziehen von Berlin aus nach allen Himmels- gegenden. Durch Kanäle ist die Spree mit der Oder verbunden, sodaß Berlin durch Wasserwege sowohl mit der Ostsee (Spree, Friedrich-Wilhelms- kaual, Oder) als auch mit der Nordsee (Spree, Havel, Elbe) iu Ver- biudung steht. Zusammenfassung und Einprägung des Materials an der Hand folgender Übersicht. Die Kaiserstadt Berlin. 1. Lage und Größe Berlius. (Vergleiche!) 2. Entwicklung Berlins (Fischerdorf, der große Kurfürst, Friedrich Ii., Kaiser Wilhelm.) 3. Sehenswürdigkeiten Berlins. *) 1820 hatte Berlin 200 000, 1850 schon 400 000, 1870 800 000 Bewohner.

7. Teil 3 - S. 128

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 128 — Stettiner Haff und Elbsandsteingebirge, Danziger Bucht und Ostende von Schlesien. b. zwischen Ost- und Westgrenze: Dollart und Südgrenze von Ostpreußen — Nordgrenze von Schleswig und Mündung der Memel. Die Zeichnung selbst beginnt mit der Nordgrenze. An diese schließt sich die Westgrenze u. s. w. Über das Karteuzeichnen verql. den theore- tischen Teil. (1. Abt. S. 17.) B. Vergleich. Ziel: Wir vergleichen heute die Grenzen Deutschlands untereinander. Durch den Vergleich wird gefunden: 1. Deutschland hat Land- und Wasfergrenzen. (Nord- und Ostsee!) Die Landgrenzen sind um vieles länger als die Wassergrenzen. 2. Deutschland hat natürliche und künstliche Grenzen. Zu den natürlichen Grenzen gehören die Ostsee, die Nordsee, der Rhein, der Bodensee, die Alpen, der Böhmerwald, das Erzgebirge, der Sudetenzug. 3. Deutschland hat offene (Westen und Osten!) und geschützte Grenzen (Süden!) Die offenen Grenzen haben a. ihre Vorteile: Sie erleichtern den Verkehr mit den Nachbar- ländern (Handel, Reisende.) b. ihre Nachteile: Sie ermöglichen den Feinden einen leichten Einfall in das Reich (Festungen an der West- und Ostgrenze.) C. Ergebnisse. Wir haben kennen gelernt: 1. Wie groß unser Vaterland ist (540 000 qkm — 50 Mill. Einwohner.) 2. Welches die Grenzen und die Nachbarstaaten nnseres Vaterlandes sind. Dabei sind wir uns klar geworden auch über die Arten der Grenzen. (Land- und Wassergrenzen — offene und geschützte Grenzen — künstliche und natürliche Grenzen.)

8. Teil 3 - S. 4

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — zugeführt wurde, (Finow-Kanal) und Dämme errichtet, die das trocken gelegte Land vor Überschwemmung durch die Oder schützen konnten. Fleißige Hände säeteu dann Getreide und pflanzten Rüben und Kartoffeln. 2. Auf welche Weise ist der Sandboden in Ackerland ver- wandelt worden? Hauptsächlich durch sorgfaltige und reichliche Dünguug. Der Bauer holt sich sogar aus den benachbarten Städten Dünger herbei. 3. Wie ist es gekommen, daß viele der kleinen Ortschaften der Mark sich zu so großen Städten entwickelt haben? Die Provinz Brandenburg ist zum allergrößten Teile ebenes Land. Ebenes Land aber erleichtert uicht allein die Anlage von Wegen und Straßen, sondern auch von Eisenbahnen. Dazu kommt noch, daß Brandenburg sehr gut bewässert ist. Es wird durchflössen von Oder, Havel und Spree. Diese Flüsse sind wieder durcheinander durch Kanäle verbuuden, sodaß man z. B. aus der Ostsee durch die Oder, durch den Finow-Kanal, durch die Havel und Elbe in die Nordsee gelangen kann. Solch günstige Ver- kehrswege erleichtern den Handel, wie wir voriges Jahr gesehen haben (Ii. Teil S. 36), und zugleich den Zuzug von Menschen. 4. Welchen Zweck haben die Festungen? Sie versperren den feindlichen Heeren den Weg. (Ausführlicher Nachweis!) Sie sind be- sonders an solchen Stellen von hohem Werte, wo die Natur die Greuze nicht geschützt hat. Inwiefern ist dies im Osten Deutschlands der Fall? Zusammenfassung und Einprägnng des gesamten Materials an der Hand der aufgeworfenen Fragen: 1. Wo liegt die Landschaft? 2. Worans erklärt sich der Name, den sie früher führte? 3. Wie sieht es jetzt hier aus? Einzeichnen der neu aufgetretenen Orte in die im Schulzimmer be- fiudliche Karte. (Vergl. 1. Abteilung S. 16.) 2. Die Stadt Berlin. Anschauungsmittel: Wachsmuth, Denkmäler und Bauten in Berlin. Nr. 6: Das Brandenburger Thor. Iitll Wir reifen heute zusammen in die Hauptstadt des deutschen Reiches, um die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt in Augenschein zu nehmen. Der Unterricht schreitet fort an der Hand dreier Fragen. 1. Wo liegt der Ort, den wir besuchen wollen? In der vorigen Stunde haben wir seine Lage bereits bestimmt. Berlin liegt in der Provinz Brandenburg (Zeigen!) und zwar an der Spree. Wir können seine Lage aber auch noch in anderer Weise be- stimmen! (Es liegt fast genau in der Mitte zwischen Elbe und Oder und zwischen Ostsee und Erzgebirge.) ^ J

9. Teil 3 - S. 57

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — Wohnsitze auf die Stärke der Bevölkerung in Schleswig-Holstein! —- Fasse zusammen! Vi. Die geschichtlichen Erinnerungen, die sich an Schleswig- Holstein knüpfen, haben wir schon am Eingange unserer Be- trachtung erwähnt. Stelle sie noch einmal übersichtlich zusammen! Merke, daß noch heute ein kleiner Teil der Bewohner dänisch spricht. Diese Leute wohnen im nördlichsten Teile der Provinz. (Zeigen.) Ihre Zahl nimmt nach und nach ab. Wie erklärst du dies? (Deutsche Schule — Deutscher Heeresdienst!). Fasse zusammen, was du über Schleswig-Holstein bis jetzt erfahren hast! b. Jirl: Wir sprechen heute von dem Kanal, der Nordsee und Ostsee verbindet. I. Welchen Weg nimmt der Kanal? Er nimmt seinen Anfang bei dem Orte Brunnsbüttel an der Elbmündnng. trifft dann bei Wittenbergen den Eiderfluß, folgt dem Laufe der Eider bis Rendsburg und mündet endlich bei Holtenau in die Westseite des Kieler Hafens. Ii. Wie ist der Kanal beschaffen? Die Tiefe dieses Wasserweges beträgt aus der ganzen Strecke 9 in. Die Sohle besitzt 22 m. Der Spiegel aber 65 in Breite. — Veran- schaulichung dieser Zahlen mit Hilfe bekannter Größen. (Ausdehnung des Schulzimmers, Breite einer bekannten Straße u. s. w.) und durch Wand- taselzeichnnng. 65 m 22 m Die Länge des Kanals könnt ihr auf der Handkarte mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes selbst ausmessen. Nehmt nach Angabe des Maßstabes 20 km in die Zirkelöffnung! Meßt die Entfernung von Brunnsbüttel bis Wittenbergen! Von Wittenbergen bis Rendsburg! Von Rendsburg bis zur Einmündung! Wie lang wird also uugefähr der Kanal? (100 km.) — Fasse zusammen! Iii. Welche Vorteile verspricht man sich von diesem Kanäle? Unter Leitung des Lehrers wird festgesetzt: 1. Der Nordseekanal soll zur Sicherung der deutschen Küste beitragen. Wenn jetzt die Dänen, die Russen oder die Schweden

10. Teil 3 - S. 32

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 32 — 4. Erkläre den pommerschen Volksreim: „Das blaue Meer, der weiße Sand umsäumen unser Heimatland." 5. Erkläre das Sprichwort: „Je fester die Faust, je uäher nach Pommern." 6. Erkläre: „Soll's dich nicht jucken, laß die Pommern in Ruh." 7. Nenne Gegenden, die wir als sehr fruchtbar kennen lernten! (Weichselniederung, Oderbruch, Umgebung von Magdeburg, Umgebung von Liegnitz, Marschland, Rheinthal u. s. w.) 8. Nenne Gegenden, in denen die Viehzucht blüht! (Schafzucht in Pommeru, Posen, Schlesien und in der Lüneburger Heide, Pferdezucht in Ostpreußen und in der Marsch, Rind Viehzucht in den Alpen, in den Marschen und in Ostpreußen, Schweinezucht in Posen.) 9. Schildre das Leben, das einst im Marieenburger Schlosse herrschte! (Ernste Beratungen und fröhliche Feste im Remter!) 10. Beziehe auf die Thätigkeit der Ordensritter den früher gewon- nenen Satz; „Fleiß und Ausdauer werden überall belohnt!" 11. Schlesien ist sehr stark bevölkert. Wie erklärst du dir dies? 12. Man nennt manchmal Breslau „das Herz Schlesiens". In- wiefern paßt dieser Name? (Breslau liegt in der Mitte der Provinz, wie das Herz ungefähr in der Mitte des Körpers. Breslau stcht durch den schiffbaren Fluß, durch seine Eisenbahnlinien und Landstraßen mit allen Teilen der Provinz in Verbindung, wie das Herz durch die Adern mit allen Teilen des Körpers in Verbindung steht u. s. w.) 13. Wo haben wir bis jetzt innerhalb der Grenzen unseres Vater- landes Leute getroffen, die nicht die deutsche Sprache reden? (Wenden an der Spree, Polen in Posen.) 14. Welche Bedeutung hat der Bromberger Kanal? 15. Erkläre Ordensritter, Remter, Hochmeister, Gestüt, polnische Wirtschaft, Galmei. Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen? a. Vaterland: Die Sturmflut iu der Ostsee. — Der Glockenguß zu Breslau. b. Muttersprache Liv: Lebensgeschichte der Leinwand (Schlesien!) -— Die Schreckensnacht am Ostseestrande. 2. Aussatz: Das Schloß Marienburg. (1. Die Räume des Schlosses. — 2. Vorgänge im Schlosse.) Vor ungefähr sechshundert Jahren sandte der deutsche Ritter- orden eine Anzahl Krieger in das Gebiet der alten Preußen.
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