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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 22

1911 - Bamberg : Buchner
22 treidehandel. Regensburg und Passau besorgen den Verkehr auf der Donau. — Ein natürlicher und sehr wichtiger Verkehrsweg ist die Don au, auf der seit Jahrhunderten Güter bis zum und vom Schwarzen Meere her befördert werden. Am Donanverkehr haben namentlich Bayern und Oster- reich-Ungarn Anteil (Schiffahrt). Von Ulm wird die Donau mit Flößen und Ruderschiffen befahren, von Donauwörth an verkehren auch flachgehende Dampfer. Die großen südlichen Nebenflüsse der Donau können wegen ihres starken Gefälles nur talwärts für die Flößerei benützt werden. Das Straßen- und das Eisenbahnnetz sind sehr verzweigt. Die Hauptlinien des letzteren gehen von Süden nach Norden und von Westen nach Osten. Zu den Hauptlinien gehören: 1. Lindau — Hof über Kempten, Bnchloe, Augsburg, Donauwörth, Treuchtlingen, Nürnberg, Bamberg, Lichtenfels, Hochstadt und Kulmbach. 2. München — Nürnberg über Ingolstadt, Pleinfeld, Schwabach. 3. München — Hof über Landshut, Regensburg, Weiden. 4. München — Zwiesel über Landshut, Deggendorf. 5. Neu-Ulm — Paffau über Offingen, Donauwörth, Ingolstadt, Regensburg. 6. Neu-Ulm — Salzburg über Offingen, Augsburg, München, Rosenheim. 7. Memm ingen — Sim bach über Buchloe, München, Mühldorf. Neben den Bahnen und an den meisten Landstraßen sind Leitungen für den Telegraphen und für das Telephon (Fernschreiber und Fernsprecher), welche die schnellste Vereinbarung in allen Handelsangelegenheiten ermöglichen. Bahnen von München aus: 1. München—partenkirchen über Starnberg, Weilheim, Mnrnan. 2a. München—lindau über Buchloe; 2b. München—füsseu über Buchloe und Kaufbeuren. 3. München—augsburg. 4. München—ingolstadt. 5. München—regensburg über Landshut. 6. München—deggendorf. 7. München—simbach über Mühldorf. 8. München—salzburg über Rosenheim und Traunstein. 9. München—knfstein über Rosenheim. 10. München—innsbruck über Partenkirchen und Mittenwald (im Ban). 5. Unterrichtsanstalten. Der allgemeinen Volksbildung dienen die Volksschulen. Zur Vorbereitung auf höhere Studien bestehen die Gymnasien und die Realschulen. Die höheren Studien vermitteln: die Universität, die Technische Hochschule in München und die H a n d e l s h o ch s ch u l e in Nürn- berg. Wer Geistlicher, Richter, Arzt :c. werden will, studiert auf einer Univer-

2. Erdkunde - S. 29

1911 - Bamberg : Buchner
29 wichtige Erwerbsquellen. Es wird aber mehr Baumwolle als Wolle in großen Fabriken verarbeitet. Kulmbach hat bedeutende Brauereien. In Schwein- furt werden Farben bereitet. Würzburg hat Tabak- und Cigarren- fabriken, Maschinen werk statten und große Bierbrauereien. Aschaffenburg stellt namentlich viel Buntpapier her. Ju Nürnberg macht man Metallwaren, Blattgold, Spielwaren und Bleistifte und siedet Bier. Fürth hat als wichtigstes Gewerbe die Bereitung des Spiegelglases; daneben blüht die Metallschlägerei. Er- langen besitzt bedeutende Brauereien und Spinnereien. Ansbach liefert B a u m w o l l w a r en, Schwabach Nadeln, Hof (im Elbegebiete) Baumwollen st off e. Der Fränkische Jura (s. S. 20). 4. Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr, Verkehrswesen. Zwischen den einzelnen Gebieten der Landschaft findet infolge der ver- schiedenen Erwerbsarten ein reger Austausch der Erzeugnisse statt; außerdem bedingt die starke Gewerbtätigkeit einen großen Handel mit anderen Ländern. Eingeführt werden vornehmlich: Steinkohlen, Baumwolle, Metalle, Zucker, Kaffee und andere Kolonialwaren. Zur Ausfuhr gelangen: Obst, Gemüse, Wein; Hopfen, Holz; Bier; Baumwoll- und Wollwaren, Maschinen, Spiegel, Spielwaren und Bleistifte. Nürnberg ist der erste Handelsplatz des Gebietes; sehr wichtig sind auch Bamberg und Würz bürg. Die Landschaft hat deu Main und den Ludwigskanal zum billigen Warenversand auf dem Wasser. Der 170 km lange Ludwigskanal verbindet mittels der Altmühl, der Regnitz und des Maines die Donau mit dem Rheine und so die Nordsee mit dem Schwarzen Meere. Für das Eisenbahnnetz ist Nürnberg der wichtigste Knotenpunkt Bon hier aus führen Schieuengeleise nach: Amberg, Bayreuth, Bam- berg, Würzburg, Ansbach, Angsburg, Müucheu, Negensburg und Cham. Von Hof nach Ascha ffenburg läuft die Bahn meist im Maiutale und berührt darin alle wichtigen Orte. Anschlußlinien nach: Sachsen, Thüringen, Preußen, Hessen, Baden und Württemberg vervollständigen das vielverzweigte Eisenbahnnetz. Dem großen Handel sind noch zahlreiche Telegraphen- und Tele- Phonleitungen zur Verfügung gestellt, auch bestehen sehr gute Straßen. b. Unte rrichts anstalte n. Universitätsstädte sind: Erlangen und Würzburg. Ju Aschaffeuburg befindet sich eine Forstlehranstalt, in Würzburg eine Musikschule. Außerdem bestehen zahlreiche Gymnasien, Realschulen und Fachschulen.

3. Erdkunde - S. 74

1911 - Bamberg : Buchner
74 den Karpaten und zu dem Deutschen Mittelgebirge. Südwestlich vom Ruf- fischen Tiesland ist die Rumänische Tiefebene (Walachei). Vulkane in Europa sind: der Vesuv bei Neapel, der Ätna ans Si- zilien, der Stroniboli auf der gleichnamigen Liparischen Insel, dann der Hekla (Haube) auf der Insel Island. 5. Europa hat zwar keine so großartigen Ströme wie Asien, Afrika und Amerika; aber die Verteilung seiner Gewässer ist sehr gleichmäßig. An Menge der schiffbaren Flüsse übertrifft Europa alle anderen Erdteile. Die vorzüglichsten Ströme und Flüsse Europas sind: l.iti Deutschland: die Donau, der Rhein mit dem Main, die Weser, die Elbe, die Oder mit der Warthe, die Weichsel: 2. in Spanien und Portugal: der Minho (spr. Minjn), der Duero, der Tajo (Tachho, port. Teschuh), der Gnadalquivir, der Guadiana und der Ebro. Bis auf den Guadalquivir sind alle wasserarm, bedeuteudeu Anschwellungen uuterworsen und von geringer Schiffbarkeit; 3. in Frankreich: die Seine (Bichn), ein sanft dahinfließender Strom, die Rhone (Rhön), der reißendste Strom Europas, die Loire (Loar) und Garonne (Garonn); 4. in England: die Themse; 5. in Italien: der Po und der Tiber; 6. in Rußland: der Dnjestr, der Dnjepr, der Seil, die Wolga (die Große), der größte Strom Europas, der Ural, der Nienien, die Düua, die Dwina, die Petfchora. In das Schwarze Meer ergießen sich: die Donau, der Dnsepr, der Dujestr; iu das Asowsche Meer: der Don; in das Kaspische Meer: die Wolga, in das Weiße Meer: die Dwina; in die Ostsee: die Newa, die Düna, der Nienien, die Weichsel und die Oder; in die Nordsee: die Elbe, die Weser, der Rhein, die Themse; in das Atlantische Meer: die Seine, die Loire, die Garonne, der Miuho, der Duero, der Tajo, der Guadalquivir, der Guadiana; in das Mittelmeer: der Ebro, die Rhone, der Tiber; in die Adria: die Etsch und der Po. Zu den bedeutendsten Seen gehören: der Züricher- und Vier- w al dst ätter-S ee in der Schweiz; der Genfer- und Bodensee an der Grenze derselben; der Lange See, der Com er- und der Garda-See in Italien, alle bisher genannten Alpenseen in herrlicher Lage; — der lang- gestreckte Platten-See in Ungarn; der Peipns-, Onega- und L^doga- See iu Rußland, letzterer der größte See Europas, beinahe so groß wie das Königreich Württemberg; — der Wener-, Wetter- und Mälar-See in Schweden. 6. Obwohl Europa fast ganz in der gemäßigten Zone liegt, ist doch ein merklicher Unterschied hinsichtlich des Klimas zwischen dem kühlen Osten und Norden und dem wärmeren Westen und Süden wahrzunehmen. In Bezug auf den Pf l a n zen w u chs unterscheidet man von Süd nach Nord vier Gürtel oder Zonen: 1. das Gebiet der immergrünen Laubbäume und der Süd- srüchte, wozu die Küstenländer des Mittelländischen Meeres ge- hören. Hier gedeihen Zitronen, Feigen, der Maulbeerbaum (Seiden- raupe), Mais, Reis;

4. Erdkunde - S. 62

1911 - Bamberg : Buchner
62 b) Die äußeren Kantone am Bodensee und Rhein: St. Gallen, Appenzell, Th nrgan, Schaffhausen, Zürich, Aargau und Basel. Zürich mit 220000 Einw., Industriestadt für Banmwoll- und Seidemvaren. Technische Hochschule. Basel, 150000 Einw., der erste Handelsplatz der Schweiz, Seidenindustrie. c) Kantone an der mittleren Aar: Solothnrn und Bern. Bern, alte, reiche Stadt, 75000 Einw. Das Berner Oberland ist durch seine Naturschönheiten weltbekannt. Interlaken zwischen zwei Seen. Die drei französischen Kantone: Genf, Waadt und Neuenburg, durch Industrie hervorragend. Französisch-dentsch sind die zwei Kan- tone: Freiburg und Wallis. Italienisch ist der Kanton T es sin. Der Kauton Graubündeu wird von Deutscheu, Romanen und Italic- nern bewohnt. Genf, 130 000 Einw., wichtig für Herstellung von Uhren und Schmucksachen. Lausanne, schön gelegen. Der Südeiugang des St. Gotthard-Tuuuels ist A'irolo. Belliuzoua. Lngano. — Universitäten befinden sich in Basel, Bern, Zürich, Lausanne, F r e i bu r g und G e u f. — 4. Das Königreich Belgien (29 500 qkm; 7 Millionen Einw., auf 1 qkm 250). Der südöstliche Teil welliges Hügelland (Ardennen), der westliche Teil eine fruchtbare Ebeue. Belgien wird von der Maas und S ch e l d e bewässert. — Seit alter Zeit blüht die L i u u e u f a b r i k a t i o u, aber auch die Metal lwarenbereitnn g hat sich außerordentlich entwickelt, so daß Belgieu zu deu ersten Jndustrieläuderu der Erde gehört. Getreide, Flachs, Hopsen, Eisen und Steinkohle» siud die Hauptprodukte. — Die (deutscheu) Flamen bilden der Gesamtbevölkeruug; sie bewohueu zumeist die Ebene. Die (romanischen) Wallonen nehmen das südöstliche Hügelland ein. — Osten de, der einzige bedeutende Hasen an der See, ist das be- suchteste Bad des Festlandes. Brügge; Gent, 1600(10 Einw., reiche Handelsstädte. Antwerpen, 300000 Einw., blühender Handel, Hauptmassen- platz des Königreichs. Hauptstadt Brüssel, 625000 Eiuw., Spitzenfabrikation. Mecheln, im Mittelpunkt des belgischen Eisenbahnnetzes; Sitz eines Erz- bischoss. Namur, Festuug. Lüttich, 180000 Einw., Stahlwaren. 5. Das Königreich Holland (33000 qkm; 6 Mill. Einw.). Dieses Land ist ganz Tiefebene; gegen das Meer ist es durch Düuen und künst- liche Dämme (Deiche) geschützt. Nicht immer war aber dieser Schutz aus- reichend. Hochfluten habeu schou ganze Landstriche verschlungen. So entstand die Zuidersee (Seudersee) — Südsee. Die vorgelagerten Inseln (Texel die größte) sind die Überbleibsel des ehemaligen Strandes. Ein Teil vou dem, was einst das Meer durch Sturmfluten dem Lande entrissen hat, wird durch großartige Wasserschutz-Bauteu wieder zurückgewonnen. Seeklima. — Der Ackerbau deckt deu Bedarf des Laudes au Getreide uicht; der Garten- bau aber ist hochentwickelt (Holländer Blumenzwiebeln). Die Viehzucht wird gefördert durch üppige Wiesen. Blühender Handel. Große Fischerei, namentlich Heriugssang. — Die Holländer, bekannt durch ihre peiuliche Reinlichkeit, durch ihre Blumeuliebhaberei sowie ihr bedächtiges Wesen, sind sast ausschließlich deutscher Abkuust und Protestantischer Konfession; Holländer,

5. Erdkunde - S. 63

1911 - Bamberg : Buchner
63 Flamen und Friesen. — Rotterdam, 400000 Einw., zweitwichtigste Handelsstadt, bedeutendster Seehandelshafen der Niederlande. Haag, 250000 Einw. Leiden, alte Stadt mit berühmter Universität. H a a r l e m; Blumen- zucht. Amsterdam, 600000 Einw., bedeutende Handelsstadt; großer See- schiffs-Kanal nach Westen zur Nordsee,- Universität. Zaardam, Schiffs- werften. — Utrecht mit ansehnlicher Gewerbe- und Handelstätigkeit, Uni> versität. Groningen, Kanalverbindung mit dem Meere, Universität. 6. Das Großherzogtum Luxemburg (2600 qkm; 250000 Einw.) ist durch die Ardeuueu ein gebirgiges Land. Die Hauptstadt Luxemburg (Lützel- bürg, d. i. kleine Burg) war früher eine wichtige Festung, jetzt Eisenbahnknotenpunkt. 7. Das Königreich Dänemark (ohne Island 40000 qkm; 2 3/ö Mill. Einw.). Es besteht aus der Halbinsel Jütland und den Inseln: Seeland und Fünen nebst mehreren kleineren Inseln in der Ostsee. Dänemark hat ein sehr mildes Klima (Seeklima). Seine sruchtb aren Inseln haben schöne Felder, üppige Wiesen und herrliche Buchenwaldungen. Mitten durch Jütland erstreckt sich der nördlichste Ausläufer des Baltischen Landrückens mit kahlen Höhen. Die Westküste Jütlands hat viele Sandbänke und ist daher der Schiffahrt gefährlich. „Eiserne Küste." — Die Haupterwerbszweige der germanischen Bewohner (skandinavischen Stammes) sind Ackerbau und Viehzucht. — Die Hauptstadt Kopenhagen, d. i. Kaufmannshafen, V2 Mill. Einwohner, Universität und bedeutende Kunstschätze. Aalborg mit einer großartigen Eisenbahnbrücke über dem Liimfjord. Aarhuus ist mit 40000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Dänemarks. Fredericia am Kleinen Belt, der hier sehr schmal ist. — Zu Dänemark gehören ferner die F ä r- Oer, d. i. Schafinseln (1300 qkm; 11000 Einw.), und die Insel Island (105 000 qkm, wovon nur 42000 qkm bewohnbar sind, mit 72 000 Einw.). — Die Fär-Ö er - Gruppe umfaßt 25 Inseln. Diese sind kahl und baumlos, steil und klippenreich, rauh und feucht. Nur 17 Inseln sind bewohnt. Schafzucht, Fisch-, Seehunds- und Vogelfang (Eiderdnnen). — Die Jnfel Island, 200 km von Grönland, beinahe noch ganz in der gemäßigten Zone. Island ist ein kahles, rauhes Gebirgsland. Nur die schmalen Küstensäume gegen Süden und Westen haben Wiesen. Der Boden der Insel ist größtenteils vulkanisch. Unter den tätigen Vulkanen ist der bedeutendste der Hekla, 1600 m hoch. Mit den Vulkanen hängen die heißen Quellen oder Geiser zusammen. — Die Bewohner leben vom Fischfang, vom Sammeln der Eiderdunen und von der Rinder-, Schaf- und Pferdezucht. Die größte Ansiedelung ist Reikjavik, d. i. Rauchbucht, so benannt von einer nahen warmen Quelle, 4000 Einw. Regelmäßige Dampfer- Verbindungen mit Kopenhagen. 8. Das Königreich Großbritannien, aus England, Schottland und Irland bestehend (315000 qkm; 42 Mill. Einw., auf 1 qkm 132). Der Osten und Süden des Landes ist Tiefebene, der Westen und Norden ist gebirgig. Wildzerrissene Gebirge, schlachten- und seenreich, hat besonders Schottland. Doch übersteigt kein Punkt der Gebirge Groß- britanniens die Höhe von 1300 m. — Die Flüsse haben nur einen kurzen Lauf, sind wasserreich nud erweitern sich an den Mündungen zu Meerbusen. l

6. Kleine Weltkunde für Schule und Haus - S. 37

1887 - Bamberg : Buchner
I. Geographie. 37 Wilhelm I., welcher 16 der niederländischen Provinzen wieder vereinigte, wurde mit Jubel als König der Niederlande empfangen. Die Empörung des französischen Volkes im Jahre 1830 steckte die Belgier an. Unzufrieden mit der Regierung Wilhelms I., rissen sie sich von Holland los und wählten sich im Jahre 1831 Leopold, einen Prinzen aus dem herzoglich Ko- burgischen Hause, als König. Seit dieser Zeit bestehen die zwei Königreiche B elgien und Holland. §. 118. Das K önigreich Belgien (30000 yskm groß mit 5x/2 3jiits. E.) ist eines der ersten Industrieländer der Erde. Die Hauptstadt Brüssel, Residenz des Königs, hat 160 000 E>, mit den 8 Vororten aber 400 000 E. Mittelpunkt für Handel und Wandel. Weltbekannte Cpitzen- sabriken. Andere wichtige Städte sind: Gent (130000 E.) und Ant- werpen (170 000 Einw.) an der Schelde; Namur (25 000 E.) und Lüttich (12oooo E.) an der Maas; Brügge (45ooo E.) an schiffbaren Kanälen, einige Meilen von der Nordsee. Ostende an der Nordsee ist wegen seiner Seebäder berühmt. Nicht weit von Brüssel B eile Alliance und Waterloo (Schlacht vom 16. bis 18 Juni 1815, in welcher die Franzosen unter Napoleon von den Preußen und Engländern unter Blücher und Wellington vollständig besiegt wurden). §. 119. Das Königreich Holland (36000 qkm groß mit 4^ Mill. Bewohnern) ist ein Küstenland an der Nordsee, welche hier die Meerbusen „Zuider (Süd) - S e e und Dollart bildet. Das Küstenland um die Zuidersee liegt niedriger,, als der Meeresspiegel und wird daher durch Kunst- dämme (Deiche) gegen Überschwemmungen gesichert Holland ist ein Land ohne Steine; denn die früher hier zerstreuten Geschiebe sind seit lange zu Dämmen, Straßen und Kanälen benützt. Es ist ohne Waldungen, ohne mur- melnde Quellen, ohne rauschende Bäche und Flüsse, aber überall von Kanälen durchschnitten, welche höher als die benachbarten Wiesen und Äcker liegen. Im ganzen Lande findet man keinen Berg, nur in einigen Provinzen An- höhen. Der Boden ist größtenteils fruchtbar, die Viehzucht bedeutend. Berühmt ist die außerordentliche Reinlichkeit der Holländer. Der König von Holland residiert in dem rechtwinklig gebauten Haag (120000 E.). Die Hauptstadt des Königreichs istamsterdam mit 330 000 E. in einer morastigen Gegend, so daß die meisten Häuser auf Pfahlwerk stehen; sie ist von vielen Kanälen durchschnitten, wodurch 90 Inseln gebildet werden, welche durch etwa 300 Brücken verbunden sind. Außerdem sind noch zu merken: Rotterdam am Leck, einem Mündungs- arme des Rheins (160 000 E.); Utrecht mit 70000 E. und Leyden mit 40 000 E. am Rhein. Unter den Einwohnern dieser Städte sind viele reiche Handels - und unternehmende Seeleute. Zu Holland gehört auch ein Teil des Herzogtums Limburg mit der Stadt Maas tr i cht (30000 Einw.) und ein Teil des Großhcrzogtums Luxemburg, eigentlich Lützel- burg (kleine Burg) mit der geschleiften Festung Luxemburg. §. 120. Großbritannien. — Schon unter der Königin Elisabeth C1558—1603) nahmen in England Handel und Schiffahrt einen bedeutenden Aufschwung. Auch die Gründung der Kolonialmacht Englands fällt iu jene Zeit. — Seit dem Jahre 1714 regieren in England Fürsten aus dem deutschen Kurhause Hannover. — Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts verlor England den wertvollsten Teil seiner nord-

7. Geschichte der Neuzeit - S. 52

1915 - Bamberg : Buchner
52 Zolgen des Krieges. Tracht im 17. Jahrhundert. Aus Heqck, Deutsche Geschichte. wichtige Wasserwege gesperrt, der Rhein und die Schelde von Holland, Oder, Elbe und Weser von Schweden. Die Künste des Friedens fanden natürlich bei einem Geschlechte, das unter dem Kriegslärm aufgewachsen war, wenig Pflege. Die Schulen, für die im 16. Jahrhundert eifrig gesorgt worden war, und die einst hochgeachteten Wissenschaften litten not,- selbst den großen Kepler ließ man in Dürftigkeit sterben (1630). 3e tiefer aber Bildung und Geschmack in Deutschland sanken, desto leichter ließ man sich vom Ausland blenden. Humanismus und Renaissance waren aus Italien gekommen, durch Karl V. machte sich spanischer Einfluß geltend, seit dem Dreißigjährigen Kriege begann man in Sprache und

8. Geographie für Bayerische Mittelschulen - S. 29

1890 - Bamberg : Buchner
Polnisch-Niederdeutsches Tiefland. 29 erfundene Maschinen ganz von Wasser befreit; solche Ländereien, Rhemdelta. Polder genannt, enthalten dann begreiflicherweise ein sehr fruchtbares Erdreich. Gebirge gibt es in Holland nicht, auch Seen fehlen, von den Flußsystemen ist besonders dasjenige des Rheines zu beachten. Aus diesem stattlichen Flusse, dessen Geschwindigkeit beim Eintritte in die weiten Niederungen sich stark vermindert, werden nach und nach vier Flüsse; der Waal, der Lek und der alte Rhein münden in die Nordsee, während die Vecht einen Teil der Rhein- fluten nach der Znyder-See abführt. Hart vor dem Ausflusse des Waal verbindet sich mit diesem die von 8 kommende Maas, und beide Flüsse zusammen bilden dann ein Jnselgewirre, welches näher am Lande Biesbosch heißt, während später daran sich die großen Seeländischen Inseln anreihen. Auch das Gelände zwischen den Rheinmündungen und dem Punkte, an welchem Nordsee und Kanal in einander übergehen, ist ähnlich beschaffen, wie dasjenige, von dem bisher die Rede gewesen ist. Von größeren Flüssen mündet hier allein die Schelde; doch wird die Meeresküste dnrch eine ganze An- zahl von Kanälen mit den großenteils zum Stromgebiete der Schelde gehörenden Binnenflüssen verbunden-. § 23. Das Polnisch-Niederdeutsche Tiefland. Der ganze Küstenstrich, also von der russisch - preußischen bis Weichsel zur belgisch - französischen Grenze, die nordalbingische Halbinsel mit unö Cdcr* eingerechnet, stellt sich unserem Blicke dar als ein großes Tiefland, und man muß sich vom Meere aus schon ziemlich weit nach S fort- bewegen, bis die Landschaft eine andere wird. Folgen wir z. B. ström- aufwärts der Weichsel, welche rechts den Narew mit dem Bug und südlicher den San, links nur kleinere Wasserläufe in sich aufnimmt, so müssen wir fast bis zu ihrer Quelle vordringen, um zu einem Gebirge zu gelangen. Sie entspringt in den Karpaten, die wir nachher noch besonders zu betrachten haben werden, und läßt in ihrem obersten Laufe das niedrigere Sandomirer Gebirge zu ihrer Linken. Weite Ebenen, vielfach von Sümpfen angefüllt, sind bezeichnend für die Weichselländer. Da, wo die Karpaten im W eine Umbiegnng ihrer bisherigen Streichungsrichtung nach 8 erfahren, beginnt ein großer o-w gerichteter Gebirgszug, der sich, wenn auch keineswegs einheitlich, bis an den Rhein erstreckt, und auf dem die uns schon bekannten großen Flüsse Oder und Elbe entspringen. Erstere wird auf ihrem Oberlaufe zur linken von Bergen begleitet, von denen rasche Gebirgs- ströme herabrinnen; als solche vereinigen sich mit der Oder, wenn wir von 8 nach N uns bewegen, nach und nach die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer Neiße, alle aus dem Befreiungskriege von 1813 durch zahlreiche, an ihren Ufern vor- gefallene Gefechte bekannt. Späterhin bezieht die Oder ihre Zuflüsse weit mehr vou der rechten Seite her; ihr wichtigster westlicher Neben-

9. Geographie für Bayerische Mittelschulen - S. 90

1890 - Bamberg : Buchner
90 Ii. Mittel-Europa. Deutschland verkehrten 1888 über 42 900 Schiffe und beförderten rund 17 700 000 Tons Güter. Dabei ist die Fahrtiefe erst von Köln an 6 m, von Bingen aus nur 2,4 m. Ein großer Schiffahrtskanal wird demnächst zwischen Ruhr und Lippe nach der Ems und Weser hin zu bauen begonnen. Niederrhein. c) Der Niederrhem gehört, abgesehen von den Erhebungen am Oberlauf der Ruhr und Lippe, nur dem Tieflande an, und zwar auf deutschem Reichsgebiet fast nur sehr fruchtbaren Strichen. An der Grenze biegt sich der Fluß nach Wnw, und bald beginnt das Delta. Erst links geht der wasserreiche Waal ab, dann rechts die Assel (Eissel), links der Lek, rechts vom Krummen Rhein die Vechte nach Amsterdam, und nur kanalisiert gelangt der Alt-Rhein zum Meere. Unterdessen hat der Waal sich mit der Maas vereinigt, welche nach einem langen, ziemlich einförmigen Laufe von dem französischen Plateau von Langres an durch die Sambre links und Ruhr (Roer) .rechts verstärkt worden. Hierauf zieht der rechte Arm dieses Doppelgewässers zunächst als Merwe und Merwede zum Lek. Nach der Vereinigung mit diesem heißt aber der zweifache Ausfluß ins Meer „M>aasmündungen." Ein größerer Teil des Maas- und Waalwaffers aber war bereits im Biesbofch zu den seichteren, buchtartigen Mündungsarmen Hollandsdiep, Haringfliet und Krammer s abgeführt worden.^ Die Rheinsch'iffahrt ist in dieser untersten Strecke minder lebhaft als auswärts von Köln. Schon die Verzweigungen beeinträchtigen das Fahr- wasser einer bestimmten Hauptlinie. Sodann muß der Rhein künstlich, d. h. durch Dämme höher gehalten werden, als das umliegende Land; denn der W, wie der N der Niederlande liegt tiefer als dermeeresfpiegel (s. <3.28), so daß bei dem sehr geringen Flußgefäll leicht Versandungen, Schlammanhäusungen, Er- höhungen des Flußbettes eintreten. Immerhin zeigen die niederländischen Rheinhafenorte einen Güterverkehr in Zu- und Abfuhr von 4 600 000 Tonnen. Die deutsche Schiffahrtsstrecke ist von jenen Baulasten frei und erhält durch den Ruhrverkehr eine ganz besondere Belebung. Am Mittelrhein kommen die Fahrzeuge der Mosel und der Lahn zum Strome, erstere wird mit Dampfern auf Teilstrecken von Trier aus befahren, die Saar aber von dem Kanal aus, welcher vom Rhein-Marne- kanal herkommt. Die Lahn hat Dampferverkehr bis Limburg. Weitaus bedeutender ist der Warentransporti des unteren Main, zumal da durch die kanalisierte Strecke bis Frankfurt eine ungemeine Steigerung der Schiffezahl veranlaßt wurde. Außerdem ist nur noch der Neckar, auf welchem gleichfalls Dampfverkehr von Heilbronn an stattstndet, ein Zubringer für die Rheinschisfahrt. Durch den Kanal von der Regnitzmündung zu der der Altmühl ist dann eine schwache Verbindung mit der Donauwasserstraße hergestellt. 2.° Tonaugebiet. Die Donau zeigt in ihrcm Oberlause 3 Abschnitte: a) bis zur Jller-, d) dann zur Jnnmündung, c) bis an das Ostende der Alpen oder bis zur Marchmündung. Das bei Donaueschingen als Donau vereinigte Wasser der Brigach und Brege, durch die Ouelle im dortigen Cchloßbrunnen fühlbar verstärkt, durchbricht zuerst den Jurarücken, ohne jedoch einiger-

10. Geographie für Bayerische Mittelschulen - S. 102

1890 - Bamberg : Buchner
102 Ii. Mittel-Europa. Danzig 120 000 Einw., nächst Stettin, besuchtester Seeplatz Preußens, starke Seefestung. Zahlreiche Erinnerungen aus Mittelalter im Inneren durch öffentliche Gebäude, Wohnhäuser und Wasserwege. — ö der Nogat Marienburg, einst Hauptstadt des Deutschherrn- ordens. Ganz nahe dem Haff der lebhafte Verkehrsplatz Elbing, Weichselanswärts, ö vom Strome, Marienwerder in fruchtbarer Umgebung, 10000 Einw. Dann s am-rechten Ufer die Festungen Graudenz und Thorn (Geburtsort des Copperuieus 1473). Wichtigkeit dieses Gebietes wegen der Beherrschung des Weichselverkehrs und des vom Flusse erwirkten Zuganges zum Meere. An der Weichsel in Culm ober Graudenz entstand der ruhmreiche Deutschherrnorden; infolge seiner Niederlage in der furchtbaren Schlacht bei Tannenberg 1466 (ö der oberen Drewenz) verlor er an Polen das ungefähre Gebiet von Westpreußen; daher spricht man hier heute noch großenteils polnisch. 4. Provinz Ostpreußen; 2 Mill. Bew. Reg.-Bez. Königs- X/Jiptcußl-U' ✓ <l rf-t r • berg und Gumkunnen. Königsberg, Krönungsstadt der preußischen Könige, bereits 1255 durch Otakar von .Böhmen gegründet, ist große Festung; 155000 Einw. Universität; Denkmal Im. Kants. Schiffahrt für Ausfuhr- und Durchfuhrhandel. Seefestung Pillan. Im N Memel, nahe den von Dampsern befahrenen Mündungsarmen des Njemen oder Memel;- diesem weiter auswärts das durch den be- trübenden Friedensschluß von 1807 bekannte Tilsit. Gnmbinnen nur 11000 Einw.; bedeutender Jnsterburg. Grenzort an der Eisen- bahn nach Rußland ist Eydtkuhnen. In der Linie des Pregel verläuft der Heerweg von dem Weichseldelta nach Rußland, daher hier die historisch wichtigen Städte und Dörfer Eylau, Friedland (1807); Wehlau (1657), Groß - Jägerndorf (1757). Im übrigen Gebiete Ostpreußens haben die Zeiten des Deutschherrnordens zahlreiche Orte geschichtlich bekannt gemacht, wie namentlich die damligen Gebiete Samland zwischen Pregel und Kurischem Haff, sowie Ermeland an der Passarge und oberen Alle vielgenannt werden. Prov. 5. Provinz Posen; 1700000 Bew. Reg.-Bez. Bromberg *5tlfcn' und Posen. Bromberg mit 36000 Einw., lebhafte Binnenschiffahrt (S. 95). Auf dem uralten Wege nach der oberen Oder liegt der Erzbischofsitz Gnesen. ö der oberen Netze das Salzwerkjnowrazlaw. — Posen, Festung 1. Ranges in der Mitte des Landes, schon unter Kaiser Konrad Ii. ein Hauptort; 70 000 Einw. Der alte Weg nach 8 (Böhmen) führt über Lissa, wo lebhafte Webeindustrie. Prov. 6. Provinz Schlesien; 4 200000 Bew. Reg.-Bez. Oppeln, Breslau, Liegnitz. Oppeln (Oberschlesien) hat 15 000 Einw. Auf dem Tarnowitzer Plateau sehr dicht beisammen Dörfer und Städte; die größte ist Königs- Hütte (30000 Einw.); den ältesten Fabrikbetrieb hat n Benthen. (im S Gleiwitz; Kattowitz). An der Oder Ratibor, wo die Schiffahrt zu Thal beginnt. Kosel an der Mündung der Klodnitz,
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