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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 17

1826 - Kempten : Dannheimer
0 a? Lurch weite Wildnissen und in den gefährlichsten Mergln» gen. Der Natur gleichsam zum Trotze, wurden sie mit dem beharrlichsten Kraft, und Zeitaufwand hcrgestellt. — Das antonimische Reisebuch, die später verfertigte peuitn ge rische Weltkarte, und viele noch übrige Meilensteine zeigen uns den Lauf der römischen Heerwege in Rbätien, Vindelizien und Norikum, auf welchen Meilensteine dem Wanderer die Länge des zu. rückgelegten Weges nannten. Alle Heerstraßen hatten Lurch Vestungen, Wachtplätze, Wälle und Gräben eine ununterbrochene Verkettung zur Vertheidigung de6 Lau. des gegen die germanischen Horden. — Hier bemerken wir nur die wichtigsten dieser Straßen, deren Zug jedem wissenswerth ist, der in der edlen vaterländischen Alter- ihumökunde nicht gänzlich ein Fremdling bleiben will. Erste Römerstraße, von Süden nach Norden. Die erste und wichtigste Heerstraße, welche heute noch Len Durchschnitt des Landes ausmacht, setzte ihren Stand. Punkt zu Verona an, und leitete fast gerade von Sü- den gegen Norden bis nach der vindelizischen Augusta. Auf selber zeigten sich folgende Stationen, die ihren Ur- sprung glaubwürdig schon den altbojischen Volks- ftämmen im Gebirge verdanken, und erst mit der einge- tretenen römischen Herrschaft, wie dag Land selbst, römi- sche Namen erhielten. — Die Einbruchöstation von Italien her war Verona, von da aus führte die Straße nach Venum;— dann ad Palatinm (Palazzo), — Sar. na (Seravalle), — nach Tritten tum (Trient); —* von da über En di de (Enn bei Neumark), und zur rö- mischen Hauptzollstätte Foetus (jetzt Brandzoll) wo eitt Präfekt der litten italischen Legion seinen Sitz hatte; um für die Sicherheit des Handels, und des Transports (Spedition) der Kaufmannöwaaren zu sorgen; Foetug drückt sich übrigens in dem Namen der Dörfer Ober- und Unter.phäten noch aus. — Dann kamen Pons Orusi (Botzen), -J- Sublavio (Seben), — Vipi- tenutn (Sterzing), — Mattejum (Matrey), -* Velcliclena (Wtlten bei Innsbruck), — Scarbi» (Scharnitz); — von hier aus ging der Straßcnzug zur Seel, Lehrbuch der Vaterlandsgeschichte. 2

2. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 231

1844 - Eßlingen : Dannheimer
Hälfte der europäischen Wasser verlauft sich in das schwarze Meer und in 'den kaspischen See, was um so bemerkenswerther ist, als jenes ein Binnenmeer, dieser ein völlig abgeschlossener Landsee ist. Das baltische Meer und die Nord- See nehmen verh ltnißmaßig größere Wassermassen auf, als der offene nord- atlantische Ocean, das mittelländische Meer und das nördliche Eismeer, obgleich die letzter» Meere einen sehr großen Theil der europäischen Küsten berühren. Iii. Vergleicht inan die Stromsysteme Europas unter sich, so erhält man für die 6 größer» folgende 'Resultate : Alle strömenden Wasser Europas — 1,00 Die Wolga entladet davon 0,14 Die Donau 0,12 Der Dnjepr 0'05 Der Don 0,05 Der Rhein 0,03 Die Dwina 0,02 Hieraus erhellt, daß die Wolga allein eben so viel Wasser abführt, als das mittel- ländische Meer aus Europa empfängt, und sogar noch inehr Wasser dem kaspi- schen See zusendet, als der offene uordatlantische Ocean aus Europa aufnimmt. Die Wasser der Donau sind säst eben so.bedeutend, als die Gewässer tut Ge- biete des baltischen Meeres und noch bedeutender, als die im Gebiete der Nord-See. Der Dnjepr führt mehr Wasser in das schwarze Meer, als alle Flüsse im Gebiete des nördlichen Eismeeres, der Don aber eben so viel u. s. w. Iv". Die Stromsysteme. Europas zeichnen sich durch eine reiche Verzweigung ihrer Wasscrnetze aus; besonders stndet man fast bei allen Strö- men im Unterlaufe ein mannigfaltiges Geäder von Nebenflüssen. Eine Aus- nahme hievon machen die Ströme im Gebiet des nördlichen Eismeeres. V. Der mittlere Wasserstand der Ströme ist von der mittlern Regenmenge abhängig. Der- selbe har in den letzten 50 Jahren beim Rhein, der Elbe und der Oder bedeutend abgenommen, eine Thatsache, die sich atich an den französischen und russischen Strö- men wiederholt. Die Anschwellungs-Epochen sinv nicht sowohl vom Maximum der Regenmenge, sondern vielmehr von der Zeit des Frostes und der Schnee- schmelze abhängig. Die Ströme Deutschlands und des nördlichen Rußlands haben z. B. den höchsten Wasserstand theils am Ende des Winters, theils im Frühlinge, indem die alsdann eintretende Schneeschmelze ihn noch zu erhöhen strebt. Die Ströme aber, welche dem Alpenlande entquellen und Zuflüsse aus demselben aufnehmen, haben wie z. B. der Rhein, noch eine zweite An- schwellungskpoche, welche zur Zeit der in den Alpen Statt findenden Schnee- schmelzes im höchsten Sommer, eintritt. Vi. Die größer» Ströme Europas, so wie viele ihrer Zuflüsse, sind schiffbar und tragen öfters schon int Mittellauf bedeutende Lasten. Besonders sind in dieser Hinsicht die deutschen, französischen und russischen Ströme von großer Wichtigkeit für Handel und Verkehr, dem sie nicht blos im Binnenlande Vorschub leisten, sondern auch einen Weg zum Ocean öffnen. Ueberdieß wird die Schifffahrt auch dadurch noch sehr gefördert, daß man vermöge der vielen günstig gebildeten Trag.lätze eine große Anzahl von Kanälen anlegen konnte, durch welche die bedeutendsten Stromsysteme und die entgegengesetztesten Meerresbecken in nahe Berührung gebracht worden sind. Die meisten und größten Kanäle findeil sich in Großbritanien, in bett Nieder- landen, Frankreich, Deutschland und Rußland. Vii. Tie Mündungen der europäischen Ströme nehmen eine vierfache Gestalt an. 1. Durch bedeutende Erweiterung und Einarmigkeit ihrer Mündungen zeichnen sich fast alle europäischen Ströme aus, welche dem offenen nordatlantischen Oceane zufließen, so die Elbe; Weser, Ems, Seine, Loire, Garonne, der Minho, Tajo, die Guadiana, der Gua- dalquibir, die Themse und die andern britischen Flüsse. 2. Die Liman-Bildung findet sich bei den Strömen des nördliche,, Eismeeres und des schwarzen Meeres, mit Ausnahme der Donau. 3. Die Haff-Bildung ist den drei baltischen Strömen

3. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 170

1844 - Eßlingen : Dannheimer
170 sich, welche aber dennoch für die betreffende Erdstelle r«n Wichtigkeit sind. Ii. Die asiatisch eit Ströme sind ausgebildeter, als die afrikani- schen Gewässer. Der Abstand ihrer Quellen von der Mündung, ihre Stromentwicklnng, die Verzweigung der zu einem Stromsystem gehören- den Wasseradern ist sehr bedeutend. Ihre Thallandschaften sind oft sehr aus- gebildet. ihre Mündungsländer groß und meistens seit den ältesten Zeiten sehr knltivirt. Ih. D ie Gest alt der Mündungen, welche die asiatischen Ströme annehmen, ist sehr verschieden. Die meisten nördlichen Ströme zeichnen sich durch Limanbildung ans. Der Amur-Mündung liegt eine Insel vor. Die übrigen Ströme ergießen sich durch breite Deltalandschaften ins Meer. Iv. Merkwürdig sind d i r kolossalen Doppelströme oder Zwil- lings sy steine. Sie kommen von gleichen Höhen aus benachbarten Quell- gegenden, scheinen bald vor einander zu fliehen, um sich einander wieder zu nähern, um als parallele oder sogar als Bruderströme durch gemeinschaftliche Deltaländer dem Meere zuzueilen; so der Ob und Jenisei, der Hoang-Ho und Uan-tse-Kiang, die Parallelströme Hinter-Jndiens, der Ganges und Brahma- putra, der Euphrat und Tigris. Andere Ströme gehen vereinzelt dem Meere zu, wie die Lena, der Amur, der Indus u. a. V. Der Einfluß der asiatischen S t r o m s y st e m e auf die Bewohner ihrer S t r o m g e* biete t ft sehr verschieden. Da die nördlichen Gewässer einem unwirth- baren Eismeere zufließen, und eisige Mündungslandschaften bewässern, so wird gerade ihr Unterlauf am wenigsten für den Verkehr und die Schifffahrt benützt. Dagegen erleichtern sie den Verkehr im Innern des Landes ungemein. Denn sie sind durch unzählige größere und kleinere, fast durchgehends schiffbare Flüsse untereinander verbunden, so daß es fast keinen einzigen wichtigen Punkt im innern Sibirien gibt, zu welchem man nicht zu Wasser gelangen könnte. Diese Wohlthat der Natur wird zwar benutzt, aber bei der Unvollkommenheit der Fahrzeuge und dem Mangel an Menschen, um sie fortzuschaffen, ist die Fahrt nicht nur sehr unsicher, sondern sie dauert auch gewöhnlich so lange, daß der Winter oft schon eintritt, ehe noch die Transporte den Ort ihrer Bestimmung erreichen; dann sind sie genöthigt, irgendwo liegen zu bleiben und den nächsten Frühling abzuwarten. Das verspätete Eintreffen der Transporte hat dann nicht selten in den nordischen Bezirken Sibiriens die größte Plage der Menschen, allgemeine Hungersnoth in den festen Ansiedlungen zur Folge. Auch der Amur äußert nicht jenen Einfluß, welchen er der Natur der Sache nach aus- üben könnte. Er bildet die natürliche Schifffahrtslinie, um die Bergwerks-Pro- dukte des nertschinsker Bezirks gegen O. auszuführen, was aber unmöglich ist, so lange sein Stromgebiet unter chinesischer Oberherrschaft steht. Dagegen sind die übrigen großen Ströme der Süd-See und die Wassersysteme des indischen Oceans im Mittel- und Unterlauf von ungemein großem Einfluß auf das Völker- leben. An ihnen liegen die bedeutendsten Handelsplätze und die Hauptstädte der Reiche; sie sind die natürlichsten Verbindungsstraßen im Innern des Landes und können öfters weit aufwärts mit Seeschiffen befahren werden. Besonders bilden die durch das großartigste Kanalsystem mit einander verbundenen Ströme Chinas und der Ganges di»-belebtesten Schifffahrtslinien. Und wo europäische Kultur sich festsetzen konnte, wie in Vorder-Jndien, da gewinnen die Ströme nock- größere Bedeutung durch die Dampfschifffahrt. Wenn dieselbe auch auf dem Stromsystem des Euphrat eingerichtet werden könnte, und dasselbe das Ver- bindungsglied zwischen dem mittelländischen Meere und dem persischen Meerbusen würde, so könnte der Seeweg nach Indien verkürzt werden,' und das Strom- gebiet des Euphrat wieder jene Bedeutung erlangen, welche eö im Alter- thum hatte. 8. Die kontinentalen Gewässer sind sehr zahlreich, denn fast y4 der asiatischen Oberfläche gehört zum Gebiet der kontinentalen Ströme. Steppenflüsse, welche entweder m Steppcnseen einmünden oder im Sande ver-

4. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 224

1844 - Eßlingen : Dannheimer
224 C. Das Flußsystem der Ems. Der Fluß kommt von der senner Haide und mündet in den Dollart. Schiffbar. I). Das Stromsystem des Rhein. I. Der Rhein. 1. Der Oberlauf. Das Vorder-Rhein-Thal, auch das Oberland oder Sur Selva genannt, reicht bis Chur. Es sammelt mehr als 30 Quellbäche, welche von den schneebedeckten Hochalpen herabstürzen und von denen die meisten den Na- men Rhein führen. Man nimmt gewöhnlich 3 Quellflüsse an: Vorder-, Mittel- und H i n t e r - R h e i n. Der Vorder -Rhein bewässert das tavetscher Thal, sein Name ist aber den Anwohnern unbekannt, denn die vielen Riesel und Bäche, welche im tavetscher Thal zusammenfließen, haben ihre eigenen Namen. Als die eigentliche Quelle das Stromes ist der Rhein de Toma zu betrachten, welcher aus zwei kleinen Seen Toma und Sera, an der Ost- seite des St. Gotthardt gelegen, in einer abs. H. von 6170' entsteht und nach einander die Namen Rhein de Tschamot, Rhein Tuietsch und Rhein Surfe l va trägt. Der Mittel-Rhein (Rhein de Wedels) mündet bei Dissentis. Der Hinter-Rh ein', von den Glättschern der Muschelhove, bricht durch die Via mala (Schreckenthal) und vereinigt sich bei Reichenau mit dem Vorder-Rhein. Von Chur bis zum Boden-See durchströmt der Rhein ein breitsöhliges Querthal, in welchem sich bei Sargans ein Thal gegen Nw. zum wallenstädter und züricher See öffnet. 2. Ter Mittellauf. Sobald der Rhein die Alpen verlassen hat, bildet er den Boden-See. Derselbe theilt sich im W. in den ü b erl in ge r und in den Zeller- oder Unter-See, ist 16 St. l., 5 Sr. br., 10 Qm. gr., bis 960' tief und liegt 1255' üb. d. M. Der Südwind (Föhn), der Nw. und der N. Wind sind auf ihm gefähr- liche Winde; die eigenthümliche Bewegung seines Wassers heißt Ruhß; im Frühlinge bedeckt ihn öfters ein gelber Schaum, Blüthe genannt. Bei Stein verläßt der Rhein den Boden-See und fließt, vier Wasserfalle bildend, wor- unter der 60' bis 70' h. Rheinfall unterhalb Schaffhausen, durch sein oberes Durchbrnchsthal. Bei Basel wendet sich der Strom gegen N. um in lang- samen Schlangenlauf die mittlere Rhein-Thalebene zu bewässern. Aus dersel- den hat der Rhein durch sein zweites Durchbrnchsthal im r.iederrheinischen Schiefergebirge, vom binger Loch bis zum Siebengebirge reichend, einen Weg ins Tiefland gefunden. 3. Der Unterlauf. - Von Bonn an strömt der Rhein vielfach.gewunden und eingedeicht an Köln 110' und andern Städten vorbei bis nach Pannerden. Hier spaltet er sich und umspannt mit seinem Wassernetze das größte Delta Europas. Die beiden Hauptarme sind Waal und Rhein. Der erstere mündet nach mehrfachen zum Leck und zur Maas führenden Spaltungen in 2 Hauptarmen in die Nord-See. Der Rhein trennt sich wieder in Rhein und -Assel, welch' letztere in die Zuyder-See geht, jener aber spaltet sich noch ein Mal in den Leck und in den krummen Rhein. Jener geht in die Nord-See, dieser aber theilt sich bei Utrecht in den alten Rhein, dessen künstliche Mündung theils ins harlemermeer, theils in die Nord-See führt und in die Vecht, die in den Pampus mündet. Der Strom ist von Basel an ohne größere Schwierigkeiten zu befahren; Leck und Waal bilden die Hauptstraßen zum Ocean. Ii. Rechte Zuflüsse. 1. Die Plessur. 2. Die L and qu art. 3. Die Jll. 4. Die Wiese. 5. Die Murg. 6 Der Neckar entspringt bei Schwenningen 2160' üb. d. M. und. uimmr viele Zuflüsse auf, worunter Kocher, Jart von der rechten, die Ens von der linken Seite; schiffbar. 7. Der Main, aus dem im Fichtelgebirge entspringenden weißen Main und dem vom Ostabhang des fränkischen Jura kommenden rothen Main gebildet, fließt in großen Schlangenwindungen dem Rhein zu; unter seinen Zuflüssen die fränkische Saale, die Rednitz und Tauber; schiffbar. 8. Die Lahn und 9. die Sieg kommen vom Eoer- kopf. 10. Die Wipper vom Ebbe-Gebirge. 11. Die Ruhr vom Asten- berge. 12. Die Lippe vom teutoburger Wald. Iii. Linke Zuflüsse.

5. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 310

1847 - Eßlingen : Dannheimer
310 Dritter Theil. Die politische Geographie. 3. Der Handel ist wichtiger und bedeutender als die Gewerbsthätig- f eit. Der Binnenhandel wird sehr befördert durch die großen Jahrmärkte und Messen zu Moskau, Nischnei Nowgorod, St. Petersburg, Dorpat, Charkow, Warschau, Odessa, Zekatarinoslaw, Tiflis, Orenburg, Tobolsk, Tomsk, Irkutsk u. s. w.; ferner durch zahlreiche schiffbare Flüsse, die eine Wasserbahn von 5,600 M. darbieten, durch große Kanal-Anlagen*), durch Eisenbahnen, durch die winterliche Schneebahn, durch eine strenge Grenz- sperre gegen China, Oesterreich und Preußen. Der auswärtige Handel ist weit wichtiger zur See als zu Land. Häfen d er Ost-See: St. Peters- burg mit Kronstadt, Riga, Reval, Wiborg, Helsingfors; am weißen Meere: Archangel; am schwarzen Meere: Odessa, Cherson, Taganrog, Redout Kale; am kaspischen Meere: Astrachan. Der auswärtige Land- handel findet hauptsächlich mit den benachbarten Nomadenstämmen und Län- dernstatt. Die wichtigsten Stapelplähe desselben sind: Tiflis, Orenburg, Troizk, Semipalatinsk, Kiachta. Der letztere ist der einzige Tauschhof für den chinesischen Handel und von dem chinesischen Stapelplatz Maimatschin nur durch ein Thor getrennt; von hier gehen von Zeit zu Zeit Karawanen nach Peking. Außer dem Handel milden rohen Produkten und den Kunfterzeug- nissen des Landes ist besonders auch der Pelzhandel der russisch-amerikanischen Handelsgesellschaft und der Menschenhandel im Kaukasus von Bedeutung. 4. Die geistige Kultur durchlauft alle Stufen ihrer Entwicklung; in keinem europäischen Lande ist der Abstand zwischen dem gebildeten und ungebildeten Theil der Nation so groß als in Rußland; in keinem ist der Kreis der Gebildeten und Unterrichteten so klein wie hier. Auf der untersten Stufe stehen die heidnischen Fischer- und Jäger-Völker; auch die meisten muhamedanischen Volksstämme sind noch wahre Barbaren. Selbst die nie- dern Klassen der slavischen Völker, der Russen und Polen, haben sich noch nicht viel über die Stufe der niedrigsten Barbarei erhoben, und werden auch nicht sobald zu einem höheren Kulcurzustand übergehen, da die Leibeigen- schaft, der Mangel an Schulunterricht und an wahrer religiöser Erziehung einer höheren Gesittung die stärksten Hindernisse in den Weg legt. Die höheren und höchsten Stände des russischen und polnischen Volkes haben die nationale Rohheit meist nur äußerlich abgestreift und sie nur gegen eine glatte französische Feinheit vertauscht. Ihre wissenschaftliche Bildung wird zwar durch manche höheren Schul- und Unterrichts-Anstalten gefördert, worunter die 7 Universitäten zu nennen sind; aber sie ist gewöhnlich ohne Gründlichkeit und nationelle Eigenthümlichkeit. Die höchste Stufe der Gesittung nehmen die protestantischen Deutschen des Reiches ein, besonders die der Ostsee- Provinzen. *) Die Länge der Kanäle soll mit Hinzurechnung der durch Kunst schiffbar ge- machten Flußstrecken 849 M. betragen. Zwischen der Ost-See und dem kaspischen See gibt cs drei Kanal-Systeme: das von Wuischnei-Wolotschok (Twerza-, Zna- nowgorodscher und Ladoga-Kanal) ; das Marien- S y stem (Marien-, Onega-, Sias- und Swir-Kanal) und das tichwin'sche Kanal-System. Eine Verbindung zwischen dem kaspischen See und dem weißen Meer stellt der nördliche Katharinen-Kanal her. Zur Verbindung der Ost-See mit dem schwarzen Meere bestehen 6 Kanäle: Bere- sina-, ogiuskischer, Königs-, Windau-, Herzog Jakobs- unv Augustowo-Kanal. Der Weg aus der Dwina nach der Ost-See wird durch den Kanal des Herzog' Alexan- der von Wirtemberg bewirkt.

6. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 160

1847 - Eßlingen : Dannheimer
160 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. dem kaspischen See zusendet, als der offene nord-atlantische Ocean aus Eu- ropa aufnimmt. Die Wasser der Donau sind fast eben so bedeutend, als die Gewässer im Gebiet des baltischen Meeres, und noch bedeutender, als die im Gebiet der Nord-See. Der Dnjepr führt mehr Wasser in das schwarze Meer, als alle Flüsse im Gebiete des nördlichen Eismeeres, der Don aber eben so viel u. s. w. 7. D i e Mü n d u n g e n der e u r o p ä i sch e n S t r ö m e n e h m en e i n e vierfache Gestalt an. , u. Durch bedeutende Erweiterung und Einarmigkeit ih- rer Mündungen zeichnen sich fast alle europäischen Ströme aus, welche dem offenen nord-atlantischen Ocean zufließen, so Elbe, Weser, Ems, Seine, Loire, Garonne, Minho, Tajo, Guadiana, O.uadalquibir, Themse, Severn und die anderen britischen Flüsse. d. Die Liman-Bildung findet sich bei den Strömen des nörd- lichen Eismeeres und des schwarzen Meeres, mit Ausnahme der Donau. e. Die Haff-Bildung ist den 3 baltischen Strömen: Niemen, Weichsel und Oder, eigen. d. Positive Delta's findet man bei den Strömen des mittellän- dischen Meeres: Ebro, Rhone, Po und Etsch; bei der Donau und Wolga; das vollkommenste und größte Delta beim Rhein. 8. Die Hauptrichtung der europäischen Ströme zeigt viel- fach eine große Parallelität. 9. In der Hauptrichtung von Nw. nach So. fließen die bal- tischen Gewässer Skandinaviens, die meisten Ströme und Flüsse des mittel- ländischen Meeres, mit Ausnahme der Rhone und des Po, die Ströme des schwarzen und asow'schen Meeres, mit Ausnahme der Donau, wenn man auf ihren Unterlauf keine Rücksicht nimmt, und endlich die Wolga, wenn die vielen Krümmungen ihres Laufes außer Acht gelassen werden. b. Der andern Hauptrichtung von So. gegen Nw. folgen die Ströme des nördlichen Eismeeres, des baltischen und deutschen Meeres, des Kanals und des biscaischen Golfs; nur der Rhein und die Loire weichen von dieser Richtung vielfach ab. e. Die dritte Hauptrichtung von O. nach W. zeigt sich bei den atlantischen Strömen der hesperischen Halbinsel. d. Der virrten Hauptrichtung von W. nach O. entsprechen der Po und die Donau. e. Drei große Ströme, nemlich der Rhein, die Loire und die Rhone folgen keiner von diesen 4 Hauptrichtungen. 9. Mehrere unter den Hauptflüssen zeigen nicht allein eine gleichlau- fende Normal-Direktion, sondern auch eine auffallendeparallelität ihrer Hauptwindungen. Dieß ist besonders der Fall bei der Düna, dem Niemen, der untern Weichsel, Oder, Elbe und Weser, bei der obern Seine, Loire und Garonne, bei dem Don, Dnjepr, der Wolga und dem Ural, wenn man bei den beiden letzteren Strömen keine Rücksicht auf ihren Unterlauf nimmt. 10. Der mittlere Wa sserstand der Ströme ist von der mitt- lern Regenmenge abhängig. Derselbe hat in den letzten 50 Zähren bei dem Rhein, der Elbe und Oder, wie auch bei den französischen und rus- sischen Strömen bedeutend abgenommen. Die Zeiten der Anschwellung sind nicht so wo hl vom Maximum der Regenmenge, als vielmehr von der Zeit des Frostes und der Schneeschmelze abhängig. Die

7. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 164

1847 - Eßlingen : Dannheimer
164 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. 3. Das Stromsystem des Albany. Der Strom entsteht aus dem Sturgeon See und nimmt die Gewässer mehrerer Seeen, z. B. des rothen Sees, auf. 8. 283. Das Gebiet des offenen nord-atlantischen Oceans. 1. Das Stromsystem des St. Lorenz. Es besteht in seiner- westlichen Hälfte aus 5 großen Landseeen, welche 4,950 Q.m. groß sind und durch kurze Stromengen mit einander verbunden werden. Diese Seeen sind der obere, Huron, Michigan, Erie und Ontario See. Ueber Stromschnellen und Wasserfälle stürzen die Wassermassen des einen in den andern, worunter der 470" breite und 160" hohe Niagara-Fall zwischen dem Erie und Ontario See. Golfartige Mündung in den St. Lorenz- Dusen, tausend Zn sein genannt und bis 20 M. breit. Von Montreal für Kriegsschiffe fahrbar. 2. Der St. Johns Fluß; Mündung in die Fundy Bai. 3. Der Conneticut; Mög. der O.spitze von Long-Jsland gegenüber. 4. Der Hudson; Mdg. der W.spitze von Long-Jsland gegenüber. 5. Der Delaware; Mdg. in die Delaware Bai. 6. Der Susquehannah; i 7. Der Potomak; > Mdg. in die Chesapeak Bai. 8. Der James Fluß; z Diese Küstenflüsse Nr. 2 bis 8 und viele andere entspringen in den Alleghanies und bewässern die atlantische Küstenterrasse. §. 284. Das Gebiet des amerikanischen Mittelmeeres. 1. Der Alabama aus den Alleghanies. 2. Das Stromsystem des Mississippi. Der Strom kommt aus einer Reihe kleiner Seeen in den schwarzen Hügeln, worunter der Jtaska See das eigentliche Quellbecken bildet. 30 Meilen oberhalb der Mündung in den Meerbusen von Mexiko beginnt sein positives Delta. Die Anschwellungen dauern vom Januar bis zum Anfang des Zunius. Lebhafte Schifffahrt. Zuflüsse: 1. Der Illinois. 2. Der Ohio mit dem Te- nessee aus den Allegha- nies. 1. Der Missouri aus dem Felsen- Gebirge. 2. Der Arkansas. 3. Der rothe F lu ß. 3. Das Stromsystem des Rio Grande del Norte. Der Strom entspringt in der Sierra Verde. Schiffbar bis zur Mündung des Puerco. Die Anschwellungen beginnen im April und währen bis zum Mai. Mündung in den mexikanischen Meerbusen. 4. Das Wa ssersystem des Nicaragua Sees. Dieser See ist 290 Q.m. gr. und steht mit dem Managua See oder See von Leon in Verbindung; durch denst.zua n d e l N o rte stießt er in'santillen Meer. 5. Der Atrato oder Rio del Darien kommt aus den Anden Süd-Ame- rika's und mündet in den Golf von Darien. 6. Das Stromsystem des Magdalenen Flusses. Seine Quelle, wie die seines linken Zuflusses Cauca, liegt im Knoten von Pastös und Socoboni. 7. Der Süßwasser-See v o n-M ar a cay b o nimmt viele Flüsse auf und steht mit dem Busen gleichen Namens in Verbindung.

8. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 238

1847 - Eßlingen : Dannheimer
\ 238 Dritter Theil. Die politische Geographie. auf Silber, das in den übrigen Bundes-Staaten nurwenig gewonnen wird. Dagegen beschäftigt der Bau auf Kupfer, Eisen, Zinn, Zink, Quecksilber und andere Metalle alle Bundes-Staaten, mit Ausnahme von Oldenburg, Mecklenburg, Lippe, Holstein und der freien Städte. Salz kommt überall vor, außer im Königreich Sachsen, in Anhalt und Nassau. Dagegen gibt es überall brennbare Fossilien. Heilquellen hat Deutschland eine grösste Menge aller Art, besonders Nassau. Die berühmtesten sind: Wiesbaden, Ems, Selters in Nassau; Baden in Baden; Wildbad in Wirtemberg; Kissingen in Baiern; Karlsbad in Böhmen; Nenndorf in Kurhessen; Lie- benstein in Sachsen-Meiningen-Hildburghausen; Alexis Bad in Anhalt- Bcrnburg; Pyrmont in Waldeck; Aachen in Rheinpreußen. 2. Die technischen Gewerbe haben in neuester Zeit einen neuen Aufschwung erhalten. Alle Arten derselben sind in Deutschland vertreten und die Erzeugnisse der deutschen Industrie können gar wohl mit denen des Aus- landes wetteifern, werden jedoch noch immer nicht kräftig genug gegen die ausländische Industrie geschuht. Die bedeutendsten Gewerbe sind die Wollen- und Daumwollen-Manufakturen, die Garn- und Leinwand-Bereitung. An sie schließt sich an: die Seidenweberei, die Färberei, die Fabrikation von Metall, von Glas-, Porzellan- und Töpferwaaren, die Bereitung von Leder, Seife, Talg und Wachs, die Branntweinbrennerei und Brauerei, die Oel-, Tabacks- uni» Zucker-Fabrikation. 3. Die technische Kultur hat vorzugsweise in den Gebirgsländern und namentlich an den äußern Rändern derselben ihre Heimath gefunden. Cen- tral punkte derselben sind: das nieder-österreichische Donau-Thal, das nördliche Böhmen, die schlesischen Vorberge, die Ober-Laufih, das Erzgebirge und Voigtland, Thüringen und der Harz, Franken, die Bergländer am Ober-, Mittel- und Unter-Rhein und ihre Umgebungen. 4. Der Handel blüht vornemlich in den fruchtbaren und gewerbs- reichen Gegenden Deutschlands. Er wird befördert durch schiffbare Flüsse, von denen die meisten mit Dampfbooten befahren werden, aber öfters noch mit unsinnigen Zöllen (wie der Rhein, die Weser und Elbe) belastet sind; durch die angrenzenden Meere, unter denen jedoch die Ost-See durch den ungerechten Sundzoll für deutsche Schiffe fast gesperrt ist; durch Straßen, Eisenbahnen und Kanäle*); durch Postanstalten u. dgl. Die Länge der Schiffs-Kanäle beträgt 110 Meilen; die der fahrbaren Eisenbahnen über 580 Meilen. 5. Der Außenhandel beschäftigt außer etwa 20,000 Seeleuten noch viele andere Personen, namentlich in den Hafenstädten Emden, Bremen, Hamburg an der Nord-See; in Lübeck, Rostock, Wismar, Stettin, Danzig, Königsberg, Memel an der Ost-See; in Triest am adriatischen Meer. Ham- burg ist die Scehandelsstadt in Europa, welche nächst London die meisten Geschäfte betreibt. Durch den Außenhandel werden versendet Getreide, Wolle und Bauholz nach England und den Niederlanden; Leinwand und Glas- waaren nach fast allen Theilen der Erde; Tuch und Wollenwaaren in den Orient; Eisen nach allen Ländern Europa's; Blei, Pferde, Rindvieh, Por- zellan u. s. w. nach Frankreich; Kalk, Kupfer, Horn, Wein u. s. w. nach *1 Die wichtigsten Kanäle: Ludwigs-Kanal zwischen Donau und Main in Babrn; Kanal von Wien über Wienerisch Neustadt nach der ungarischen Grenze in Oesterreich; der Finow Kanal zwischen Havel und Oder, der Fricdrich-Wilhelms- Kanal oder Mnllroser Kanal zwischen Spree und Oder, der plauensche Kanal zwi- schen Havel und Elbe in Preußen; der holsteinische Kanal zwischen der Ost--L>ee und der Elbe in Holstein.

9. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 270

1847 - Eßlingen : Dannheimer
270 ¡Dritter Th el l. D i e politische Geographie. Carlisle, New-Castle Stahl- und Eisenwaaren, London Waaren aus edlen Metallen. Thonwaaren werden besonders in der Grafschaft Stafford auf einem Raum von 1 í/2 O..M., die Potteries oder Töpfereien genannt, verfertigt. Lancashire, London, Liverpool u. a. sind berühmt durch treffliche Glaswaaren; London, Worcesier, Woodsiock, Ludlow, Leominsier u. a. durch ihre Lederwaaren; Wales durch seine Papiermühlen; fast alle größeren Städte durch ihre Seife- und Lichtfabriken, ihre Braue- reien, Brennereien, Destillationen u. s. w. Von besonderer Wich- tigkeit ist auch der Schiffsbau in den meisten Küstenstädten und besonders in den Staatswerfken für die Kriegs-Marine zu Deptford, Sherneß, Chatam, Woolwich u. s. tv: 3. Der Handel umfaßt beinahe alle Länder der Erde; die Handels- thäligkeit aller andern Völker ist nur unbedeutend gegen die der Briten. Die Handelsflotte Großbritaniens bedeekr alle Meere, seine Flagge weht in den fernsten Häfen aller Welttheile. Sie besteht aus 0. 2,500 Schiffen zu 23/i Mili. Tonnen Last und 170,000 bis 180,000 Mann Bemannung mit Ausnahme der jonischen Inseln und des indo-britischen Reiches. Durch sie erhält England die Erzeugnisse auch der fernsten Länder und versendet seine Fabrikate nach allen Himmelsgegenden, während dagegen die Küstenschiff- fahrt den inneren Verkehr des Königreiches befördert. Der Gesammtwerth aller Ein- und Ausfuhren betrug im I. 1833 über 756 Millionen Thaler, und London allein pflegt mit 2/s an diesem ungeheuren Austausch Theil zu nehmen. Die Lebhaftigkeit des Handels hat neuerdings noch durch Ver- mehrung der Dampfschiffe, deren es gegenwärtig mehr als 600 gibt, unge- mein gewonnen. 4. Der auswärtige und der Küstenhandel wird durch die glückliche Bildung der Gestade von Großbritanien und Irland ungemein gefördert. England und Wales haben 500 Häfen, worunter 72 von beträchtlicher Größe sind. Die wichtigsten Häfen an der Ostküste von England sind von N. nach S.: Shields, der Hafen von New-Castle, Sunderland, der Hafen von Durham, Hüll, Boston, Lynn Regis, Uar- mouth, London, Gravesand, Sheerneß, Chatam, Nochester, Namsgate, Márgate und Dover. An der Südküste von England liegen die großen Kriegshäfen Englands: Portsmouth in der großen Rhede von Spit- head, Plymouth, dessen dreifacher Hafen 1,000 Schiffe fassen kann, und Falmouth. An der Westküste liegen: Bristol, die Rhede von Milford, die Häfen von Liverpool und Whitehaven. Unter den 21 Seeha ndelöhäfen Schottlands sind am bedeutendsten: Edinburg mit Leith, Glasgow, Dundee, Aberdeen und Grenock. Unter den 15 Seehandelshäfen Ir- lands sind Dublin, Belfast, Cork und Waterford am wichtigsten. Die be- deutendsten Seehandelsstädte in England sind: London, Liverpool und Bristol. London ist der größte Seehafen der Welt; er besitzt 3,000 groye Seeschiffe von e. 580,000 Tonnen und mit einer Bemannung von 33,000 Matrosen; in demselben laufen jährlich über 8,000 Schiffe ein und aus, die eine Tragfähigkeit von 1,586,000 Tonnen besitzen und mit mehr als 79,000 Seeleuten bemannt sind. 5. Der Binnenhandel wird durch die glückliche Verthei- lung und große Schiffbarkeit der Flüsse, durch die vortreff- lichsten Land- und Wasserstraßen und durch eine Mengb von Eisenbahnen befördert. Die gebauten auf Staatskosten unterhalte- nen Wege messen in England c. 3,400, in Wales 560, in Schottland 786,

10. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 285

1847 - Eßlingen : Dannheimer
2. Die Völker und die Staaten in Europa. 285 500 Meilen messen; die vielen Landstraßen mit einer Länge von 113,550 Meilen; die Eisenbahnen, deren Gesammtlänge jedoch erst circa 110 Meilen, beträgt; eine große Anzahl guter Häfen u. s. w. Dagegen wirken die strenge Zollgesetzgebung und die Monopolistrung mancher Handelsgegenstände sehr nachtheilig auf den Handel. Die wichtig st enhandelsh äsen: Marseille, Bordeaux, le Havre de Grâce, Nantes und St. Malo (Häfen erster Klasse) ; Cherbourg, Brest, L'orient, Rochefort und Toulon (Häfen zweiter Klasse;) Dünkirchen, Rouen, Caen, Granville, Bayonne und Cette (Häfen dritter Klasse). Die wichtigsten Handelsplätze: Paris, Marseille, Lyon, Rouen, Lille, Nantes, Dünkirchen, Bordeaux, Straßburg, le Havre de Grâce, Brest, Montpellier, Nismes. 4. Die geistige Kultur. Die Franzosen haben einen offenen, hellen Kopf; sie drücken ihre immer klaren Gedanken mit Bestimmtheit aus und sprechen mit Zierlichkeit und Leichtigkeit. Zn Kunst und Wissenschaft haben sie Großes und Erfreuliches geleistet. Künstlerische und wissenschaftliche Bildung werden durch viele berühmte Lehranstalten gepflegt, worunter die beiden Universitäten zu Paris und Straßburg, die 12 Akademien für die verschiedenen Berufswissenschaften oder die allgemeinen Wissenschaften und die Literatur, das Collège royal de France und die polytechnische Schule zu Paris. Zm Allgemeinen aber sind die Bestrebungen der Fran- zosen mehr auf die materiellen Interessen, auf nützliche Kenntnisse und Er- findungen gerichtet; Wissenschaft und Kunst sind auf einen engen Kreis be- schränkt und die Zahl der wissenschaftlich Gebildeten ist verhältnißmäßig klein. Za man findet unter einem großen Theil des Volkes nicht einmal die allerersten Kenntnisse, welche zur geistigen Bildung erforderlich sind, und die vorhandenen Elementar-Schulen sind zur Bildung des Volks weit nicht zureichend. Dazu kommt der große Aberglaube unter dem Pöbel, der krasseste Unglaube oder die größte Gleichgültigkeit gegen alle Religion unter den ge- bildeteren und höchsten Ständen des Volks. Von Frankreich sind die Ver- breiter der Unsitclichkeit, des Aufruhrs, der Religionsspötterei und des Un- glaubens in alle Welt ausgegangen. Und dennoch nennen sich die Franzosen in ihrer Eitelkeit die gebildetste und ausschließlich die große Nation, ihre Hauptstadt aber den Mittelpunkt aller Civilisation. 8- 449. Die Verfassung und die Verwaltung. 1. Frankreich ist eine ständische, nach dem Recht der Erstgeburt im Mannesstamm erbliche Monarchie. Nach der Charte (Grundgesetz) ist nicht der König der Franzosen, sondern das Volk souverain, was aber nur etwa auf die beiden Kammern eine Anwendung zuläßt, die eine schmachvolle Tyrannei über Negierung und Volk auszuüben sich bestreben. 2. Die Finanzverwaltung ist in keinem glänzenden Zustand; Be- trügereien in allen Zweigen der Verwaltung sind an der Tagesordnung. 3. Ein wohl geübtes Landheer, eine zahlreiche Nationalgarde und eine zahlreiche Flotte sind zur Vertheidigung und zum Angriff gerüstet. Die Zahl der Festungen beläuft sich auf 175. Die bedeutendsten an der deutjch-niederländijchen Grenze sind: Dünkirchen, Bergues, Lille, Douai, latéral à la Loire, der Ardennen-Kanal und der Kanal d'emdreneliement de Semoy, bet Kanal von St. Quentin, der Schelde-Kanal, der Somme-Kanal, der Oise- Sambre-Kanal.
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