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1. Das Mittelalter - S. 155

1889 - Gotha : Perthes
155 :2xuei| Si st. Minister Dortnninrt. ym^y-b. ^k / Bin. fceogr^Aast.v. Wagneridetesieipzig dem Erzbist. Trier und Bist. Lttich (zwisch. der mittl. Mosel u. Maas) lag das Herzogt. Luxemburg (Ltzelburgv stl. v. d. Bist. Lttich (zwisch. Maas und Scheide) im N. das Herzogt. Brabant mit Brssel und Antwerpen (a. d. und. Schelde), im S. die Grafsch. Hennegau (stl. v. d. ob. Scheide auf beiden Seiteu d. ob. Sambre) und die Grafsch. Namur (a. d. und. Sambre). Reichsstdte waren Kln und Aachen. Die Gebiete an der rechten Seite der und. Maas und des und. Rheins an der Jjssel bis zur Zuidersee waren das Herzogt. Geldern [chclbern]; westl. davon am Rhein und nrdlich lag das Bist. Utrecht (utrecht]. Von den friesischen Gebieten an der Nordseekste war das Insel- und sdl. Kstenland der Scheldemndungen zur Grafsch. Seeland, das Mndungsgebiet des Rheins nrdl. bis zur Zuidersee zur Grafsch. Holland geworden. Der friesische Name erhielt sich nur in den Kstenstrichen zwischen der Zuidersee 1) Ein Teil von Geldern (Obergeldern) lag zwischen Cleve und Jlich.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 70

1908 - Gotha : Perthes
70 1. Südlich von der Donau die Alpen, die im O. gabelförmig auseinandertreten. Nach So. zieht das Karstgebirge mit seiner Fortsetzung auf der Balkanhalbinsel, das im unmittelbaren Zusammen- hange mit den Alpen bleibt, während der nordwestliche Zweig, 2.die Karpathen, sich auch äußerlich von den Alpen trennt und in großem Bogen das ungarische Tiefland umsäumt; 3. ganz selbständig ist die böhmische Erhebungsmasse, ei» Teil der deutschen Mittelgebirgslandschaften. Innerhalb dieser Gebirge dehnen sich die drei Donauebenen aus, die durch enge Durchbruchstäler voneinander und von der untere» (walachischen) Donauebene geschieden sind: 1. das Wiener Becken mit den Ebenen und Hügelländern der March; 2. die oberungarische Tiefebene; 3. die niederungarische Tiefebene oder das Alföld. Der Hauptfluß der Monarchie, die Pulsader ihres Verkehrs wie ihres geschichtlichen Lebens ist die Donau, nach der Wolga der größte Strom Europas überhaupt. Sie entspringt im Schwarzwalde (siehe S. 18), nimmt einen östlichen Lauf, mit der einzigen bedeutenden südlichen Abweichung von Waitzen bis zur Draumündung, und mündet in das Schwarze Meer. Sie hat daher die wichtige Aufgabe, de« Orient mit Mitteleuropa zu verbinden, ist aber als Wasser- straße von geringerer Bedeutung als der Rhein, 1) wegen der Hinder- nisfe, die sie in mehreren Gebirgsdurchbrüchen zu überwinden hat, 2) weil sie in ein Binnenmeer mündet. § 88. An Flächeninhalt (625000 qkm) übertrifft Österreich-Ungarn das Deutsche Reich, ist aber nicht so dicht bevölkert (45 Millionen, 72 auf 1 qkm) und steht in dieser Beziehung auf der gleichen Stufe wie Frankreich. Kein Großstaat hat eine so gemischte Bevölkerung und von den kleineren nur die Schweiz und Belgien. Zwar hat Ruß- land noch mehr Völker, aber das russische Volk übertrifft alle anderen weit an Zahl und durch seine zentrale Stellung. In Österreich-Ungarn kommt dagegen keinem einzigen Volke ein solches natürliches Übergewicht zu, und nur Bildung, Reichtum und politische Macht können dem einen oder anderen Volke den Vorrang verschaffen. In Österreich ist die deutsche, in Ungarn die magyarische Sprache das vorherrschende Verständigungsmittel. Die räumliche Verteilung der vier Hauptstämme ist im allgemeinen folgende. Die Slaven (21 Mill.), zwar am zahlreichsten, aber in ver- schiedene Stämme zersplittert, bewohnen den Norden und Süden der

3. Deutsche Schulgeographie - S. 92

1908 - Gotha : Perthes
92 Die Niederlande. (Vgl. D. Sch.-A. 23.) Geographische Lage. Wie das Seinebecken Süddeutschland entspricht, so entsprechen die Niederlande Mittel- und Norddeutschland. Die Südqrenze verläuft schräg vom Parallel von Mannheim (49^°) bis zum Parallel von Köln (51°), dte Nordgrenze liegt im Parallel von Hamburg (53^u). Die Ostarenze (gegen Deutsch- land) bildet ungefähr der 6. Meridian im S. und der 7. im N., tm W. reichen die Niederlande kaum über 2° O. § 119. Die westelbische Tiefebene des Deutschen Reiches setzt sich shne natürliche Grenzen in den Niederlanden fort. Diese sind mit Ausnahme des Ardennenplateaus im So. (Teil des Rheinischen Schiefergebirges, s. S. 33) eine einzige Tiefebene, wenige Meter über, ja zum großen Teil sogar unter dem Meeresspiegel gelegen. Dieses eigentliche Niederland stände daher unter Wasser, wenn es nicht durch Dünen und kunstvolle Deiche geschützt wäre. Im N. ist auch hier die Dünenkette mehrlach zerbrochen (die westfriesischen Inseln), von Helder an ist sie aber bis an die Rhein- und Scheldemündung (daher die Küste geradlinig) und jenseits der Schelde wieder bis Calais (kala) erhalten. Freilich halten auch die Schutzwehren nicht immer dem wilden Meere stand, und der Niederländer lebt in beständigem Kriege mit dem Meere, das ihm schon manch schönes Stück Land entrissen hat, wie die Geschichte der Zuidersee (seuoersee) beweist, die ursprünglich ein Binnensee war und sich erst am Ende des 14. Jahrhunderts in einen Meerbusen verwandelt hat. Die Niederlande sind das Mündungsgebiet des Rheins und zum Teil durch dessen Anschwemmung entstanden. Das Rheindelta be- ginnt knapp unterhalb der deutschen Grenze durch die Teilung in Waal und Rhein; von diesem trennt sich dann die Jjssel (eissel), die in die Zuidersee geht, während sich der Hauptstrom in den Lek und Krummen Rhein und dieser wieder in die Vecht und den Alten Rhein teilt. Mit der Waal vereinigt sich die Maas, die aus Frankreich kommt und die Ardennen durchschneidet, wo sie die Sambre (ßangbr) aufnimmt. Mit dem Rheindelta vereinigt sich das der Schelde, die ganz der Tiefebene angehört. Unzählige Kanäle durchfurchen die Ebene nicht bloß zur Entwässerung, sondern auch als Straßen dienend. Das Flachland teilt sich auch hier in Geest (mit Moor) und Marsch, aber die Marschen sind nicht bloß aus die Küsten beschränkt, sondern viel ausgedehnter durch die Flußanschwemmung im Deltagebiete. Das Klima zeichnet sich, wie in allen dem Einflüsse des Meeres offen liegenden Ländern, durch milde Winter, aber verhältnismäßig kühle Sommer, reichliche Niederschläge und viel Nebel aus.

4. Deutsche Schulgeographie - S. 60

1908 - Gotha : Perthes
60 Holstein dehnt sich von der Eider bis zur Elbe aus. An der letzteren liegt die größte Stadt, Altona** (ältona), die eigentlich nur einen Teil von Hamburg bildet. An der Ostsee ist Kiel** zum Haupt- kriegshasen umgeschassen worden, als Handelshafen ist es hauptsächlich auf den Verkehr mit Dänemark angewiesen; außerdem ist es Universitätsstadt. Kiel geht einer bedeutenden Zukunft entgegen, seit der auch für große Seeschiffe befahrbare Nord-Ostsee-Kanal (Kaiser-Wilhelm-Kanal), der an Stelle des alten Eiderkanals von der Kieler Förde über Rends- bürg zur Elbemündung führt, vollendet ist. Unter den Binnenstädten hat nur Neumünster* als Eisenbahnknotenpunkt einige Bedeutung. Schleswig, der nördliche Teil der Provinz, im N. von Dänen bewohnt, steht außerhalb des Weltverkehrs. Schleswig ist Hauptstadt der Provinz, Flensburg* der Haupthafen des Landes. Die Grenze gegen Dänemark wird zum Teil durch das Flüßchen Königsau gebildet. Weit von der Nordseeküste entfernt liegt die kleine Felseninsel Helgolands, bis 1890 englisch, ein starkbesuchtes Seebad. Politische Einteilung der preußischen Provinzen. 1. Ostpreußen, Regierungsbezirke Königsberg, Gumbinnen und Allenstein. 2. Westpreußen, Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder. 3. Pommern, Regierungsbezirke Stettin, Köslin und Stralsund. 4. Schleswig-Holstein bildet einen einzigen Regierungsbezirk. Das westliche Tiefland. § 74. Das westliche Tiefland ist eine sich langsam zum Meere abdachende Ebene. Nur wenige Punkte übersteigen 100 m Höhe, selbst der Südrand liegt nur 50—70 m über dem Meere. Der Küstenstreifen ist fruchtbarer Marschboden, der aber ebenso wie die ostfriesischen Inseln von Sturmfluten bedroht wird; noch im Mittelalter haben diese tiefe Buchten, den Dollart und den Jadebusen, eingerissen (vgl. auch D. Sch.-A. 2/3). Das Binnenland ist entweder Geest oder Moor. Moore entstehen in der gemäßigten und kalten Zone überall, wo das Wasser keinen genügenden Abfluß findet, weder nach unten, weil hier undurchlässiger (toniger) Boden ist, noch oberflächlich, weil hier das Gefälle zu schwach ist. Die abgestorbenen Teile der Pflanzen, die sich hier angesiedelt haben, verwesen unter dem Wasser nicht, sondern ver- faulen und bilden mehr oder weniger mächtige Lager von Torf, der als Feuerungsmaterial Verwendung findet. Sümpfe und Seen (z. B. das „Steinhuder Meer") wachsen durch die vorrückende Vegetation von Riedgräsern langsam zu, und wo Torsmoose gedeihen, überziehen sie mit stetig in die Höhe wachsenden gewölbten Polstern auch höher i) Heiligellland.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 218

1908 - Gotha : Perthes
218 Reiche und in den Vereinigten Staaten große Bedeutung. Fast aus- schließlich herrscht er in Kanada zwischen dem Schlitten- und Eisen- bahngürtel und im großen Amazonasbecken. Am weitesten verbreitet ist aber noch immer die ursprünglichste aller Verkehrsarten, der Sauul- verlehr, der keiner besonders günstigen Naturbedingungen bedarf und hohe Gebirge wie weite Wüsten überwindet. Die wichtigsten Lasttiere sind 1) das Pferd und seine nächsten Verwandten, der Esel und das Maultier, besonders für das östliche Asien und für Mittel- und Südamerika, und 2) das Kamel, das „Schiff der Wüste", das ent- weder ausschließlich oder im Verein mit dem Pferde den Verkehr im großen Wüstengürtel der Alten Welt (mit Ausnahme Tibets, wo die einheimische Rinderart, der Jak, an Stelle des Kamels tritt) vermittelt und sich auch.' im Innern Australiens gut bewährt. Der Mensch endlich wird zur Beförderung von Lasten im ganzen tropischen Afrika verwendet. Seeverkehr. ^ § 263. Der Seeverkehr war bis zum Ende des 15. Jahrhunderts auf die Binnenmeere und ozeanischen Küsten beschränkt, dann entwickelte sich der überseeische Verkehr im Atlantischen und Indischen Ozean, im 19. Jahrhundert auch im Großen Ozean. Einen gewaltigen Auf- fchwung nahm er, als 1807 nach vielen mißlungenen Versuchen die Dampfschiffahrt (zuerst auf dem Hudson von New Jork aufwärts) eingerichtet wurde. Obwohl die Zahl der Segelschiffe etwa doppelt so groß ist als die der Dampfer, können sie weniger als die Hälfte Waren unterbringen; um so viel sind die Dampfer durchschnittlich größer als die Segelschiffe. Die Leistungsfähigkeit der Dampfer wird außerdem noch dadurch gesteigert, daß sie, indem sie vom Winde unabhängig sind, schneller fahren und einen bestimmten Weg öfter zurücklegen können als ein Segelschiff zu gleicher Zeit. Durchschnittlich kann man die Leistungs- fähigkeit eines Dampfers auf das Dreifache eines Segelschiffes ver- anschlagen. Das letztere hat aber den großen Vorzug, daß es billiger fährt (weil es keine Kohlen braucht), und wird daher für den Transport weniger wertvoller und umfangreicher Güter noch immer benutzt. Den Transport anderer Waren und besonders den Personenverkehr besorgen aber die Dampfer. Postdampfer heißen diejenigen, die auf be- stimmten Routen mit festen Absahrts- und Ankunftszeiten fahren, ebenso wie die Eisenbahnen. Unter den Handelsflotten der Erde nimmt die englische eine alle weit- aus überragende Stelle ein, denn ihre Leistungsfähigkeit ist fast ebenso groß wie die aller anderen Handelsflotten zusammen. An Raumgehalt folgt ihr die der Vereinigten Staaten, an Leistungsfähigkeit aber die deutsche, weil

6. Deutsche Schulgeographie - S. 221

1908 - Gotha : Perthes
221 Steinheil und dem Amerikaner Morse (mors) verdanken. Die erste Leitung wurde 1833 in Göttingen eingerichtet, in allgemeinen Gebrauch gelangte der Telegraph aber erst in den 40er Jahren. Die Leitungen auf dem Lande sind vorwiegend oberirdisch, zum Teil aber auch unterirdisch (Kabel). Einen gewaltigen Aufschwung nahm das Telegraphenwesen, als 1851 die erste unterseeische Verbindung (durch Seekabel oder Kabel kurzweg) zwischen Dover und Calais hergestellt wurde; 1866 wurde bereits Europa mit Amerika durch ein Kabel ver- bunden. Ganz neu ist die Erfindung der drahtlosen oder Funken- telegraphie, um die sich besonders der Italiener Marconi und die Deutschen Slaby und Arco verdient gemacht haben. Seit 1897, wo die ersten Versuche in England gemacht wurden, hat sie sich mächtig entwickelt, doch ist nicht zu erwarten, daß sie die Drahttelegraphie ver- drängen wird. Sie dient besonders zur Verbindung der Schiffe mit dem Lande und erwies sich auch zu militärischen Zwecken in unzivili- sierten Ländern als sehr nützlich. § 267. Die Länge der Telegraphenlinien ist jetzt dreimal so groß wie die der Eisenbahnlinien. Die Elsenbahnen entlang finden wir sie überall, aber wir finden sie auch dort, wo noch keine Eisenbahnen sind, wie z. B. im chinesischen Reiche. Verhältnismäßig wenig entwickelt ist das Telegraphenwesen in Südamerika, wo große Teile des Innern (wie das Amazonasbecken) dieses Verständigungsmittel noch entbehren, und noch weniger in Afrika, dem einzigen Erdteil, der keinen Über- landtelegraphen besitzt und wo überhaupt Landtelegraphen nur in Län- dern mit geordneten Verhältnissen (Ägypten, Algerien, Tunis, außer- tropisches Südafrika) eine Rolle spielen. Nichtsdestoweniger sind bereits alle wichtigeren Hafenplätze telegraphisch miteinander verbunden. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Im W. beginnen die Weltlinien in den westamerikanischen Hasen- Plätzen von Vancouver bis Valparaiso, llberlandtelegraphen führen an die Ostküste, wo sich von Kanada bis La Plata die atlan- tischen Kabel nach Europa anschließen. Von hier führen zwei Hauptlinien zum Großen Ozean: 1) der sibirische llberlandtelegraph (durch das südliche Sibirien, ungefähr entlang der Eisenbahn) bis Niko- lajewsk und Wladiwostok, danu nach Japan und China; 2) die vorder- asiatische Linie durch Kleinasien und Mesopotamien und dann teil- weise mittelst Kabel nach Bombay, wo sie sich mit der Suez-Kabel- linie (durch das Mittelländische und Rote Meer) vereinigt. Von Bombay verläuft die südliche Linie nach Madras, dann unterseeisch nach Singapore und teilt sich hier a) in die ostasiatische (China, Japan)

7. Deutsche Schulgeographie - S. 26

1908 - Gotha : Perthes
26 Übersicht der durchschnittlichen volksbichte in Süb- beutschlanb. Oberdeutsche Hochfläche.......75 auf dem qkm Fränkisches Becken.........95 Schwäbisches Becken........127 „ Oberrhein ...........160 . Lothringen...........99 § 27. Das oberrheinische Land wird von zwei Volksstämmen bewohnt: im N. von den Franken, im S. von den den Schwaben nahe verwandten Alemannen (zu denen auch die deutschen Schweizer und die Vorarlberger gehören). Die politische Zersplitterung, unter der das alte Deutsche Reich litt, erreichte hier ihren Höhepunkt und spiegelt sich noch jetzt in der starken Mischung des evangelischen und des katholischen Bekenntnisses wider; sie war es auch, die den Verlust des größten Teiles des linksrheinischen Landes an die Franzosen verschuldet hat. Auch jetzt teilen sich noch fünf Staaten in das Land: Baden, das Reichsland, Bayern, Hessen und Preußen. § 28. Den größten Teil des rechten Rheinlandes nimmt das Großherzogtum Baden ein, benannt nach der Stadt Baden (zum Unterschied von anderen Orten gleichen Namens: Baden-Baden), deren berühmte warme Quellen schon den Römern bekannt waren. Die be- deutendsten Ortschaften liegen am Ostrande der Ebene oder in der Ebene selbst, aber nicht am Rhein, weil dieser bis in die Gegend von Karlsruhe zu ungestüm ist, früher (bis zur Flußregulierung) sein Bett häufig wechselte und vielfach die Ufer versumpfte. Karlsruhe** ist jetzt Hauptstadt, zugleich Sitz einer technischen Hochschule (frühere Residenz das benachbarte Durlach). Die ehemalige Festung Rastatt bewachte den Eingang in das Murgtal. Universitätsstädte sind Frei- bürg* in einer Ausbuchtung der Rheinebene und Heidelberg* am Austritte des Neckars (ehemals Residenz der Pfalzgrafen am Rhein, deren prächtiges Schloß von den Franzosen 1689 in vandalischer Weise zerstört wurde). An der Einmündung des Neckars in den Rhein liegt das schachbrettförmig gebaute Mannheim**, mit dem die Reihe der großen rheinischen Uferstädte beginnt. Als Anfangspunkt der lebhaften Dampfschiffahrt ist Mannheim zu einem der ersten Handelsplätze von Süddeutschland (Einfuhr von Getreide und Baumwolle aus Amerika und von niederrheinischer Kohle, Ausfuhr süddeutscher Erzeugnisse) empor- gewachsen und hat sogar Karlsruhe an Volkszahl überflügelt. Der Schwarzwald, wo außer dem Holzhandel noch mancherlei Hausindustrie (besonders die weitverbreiteten Schwarzwälder Uhren) das

8. Deutsche Schulgeographie - S. 75

1908 - Gotha : Perthes
75 sich in unterirdischen Hohlräumen, von denen die durch prächtige Tropf- steinbildungena) ausgezeichnete Adelsberger Grotte die größte Höhle Europas ist. Die Flüsse fließen bald oberflächlich durch wannen- artige Vertiefungen, die sich von gewöhnlichen Tälern durch ihre allseitige Geschlossenheit unterscheiden, bald verschwinden sie im Boden. Seen entleeren und füllen sich periodisch durch Kanäle, die in die Tiefe führen (Zirknitzer See). Die Hochflächen sind, soweit man sie des Waldes entkleidet hat, wahre Felswüsten geworden. Zwischen den Alpen und dem Karst breitet sich das weite Talbecken von Laib ach* (Hauptstadt) aus, der natürliche Mittelpunkt des Landes. Jdria ist eins der ersten Ouecksilberbergwerke der Erde. § 96. Die drei nördlichen und das östliche Alpenland haben mit- einander gemein, daß sie sich nicht bloß über die Alpen, sondern auch über die fruchtbaren Vorländer ausdehnen. Am wenigsten daran teil hat Salzburg mit der gleichnamigen Hauptstadt* in herrlicher Lage am Fuße der Alpen. Das Land (bis 1814 selbständiges geistliches Fürstentum) umfaßt das Salzachgebiet bis zu den Hohen Tauern, in denen die berühmten Thermen von Gast ein liegen. Die Salzburger Alpen zu beiden Seiten des Salzachquer- tales sind sehr salzreich. Das Berchtesgadener Land wurde schon bei Bayern erwähnt (S. 17). Das durch herrliche Seen geschmückte und daher viel besuchte Traungebiet, im S. überragt von dem mächtigen Dachsteinstocke (3000 m, östlichster Gletscher), führt von seinem Haupt- Produkte den Namen Salzkammergut (zu Oberösterreich gehörig). Inmitten davon liegt der vornehme Badeort Ischl. Die Provinzen Ober- und Niederösterreich, die noch in die Sudetenländer hinübergreifen, bilden gleichsam eine Mulde mit niederem Nord- und hohem Südrand (Alpen), deren tiefste Stelle das Donau- tal einnimmt. Die breite Lücke zwischen der böhmischen Masse und den Alpen ist eine der wichtigsten Verkehrslinien zwischen den mittleren und unteren Donauländern einerseits und Deutschland und Westeuropa anderseits (Hauptbahn Wien—paris). Die Hauptstadt Oberösterreichs, Linz* liegt an der Stelle, wo die seit alters wichtige Salzstraße (aus dem Salzkammergut nach dem salzarmen Böhmen) die Donau über- schreitet. Das Eisen der österreichischen Kalkalpen wird an vielen Orten verarbeitet, größere Bedeutung besitzt aber nur die Eisenindustrie von Steyr. Niederösterreich hat mehr Flachland und ist daher fruchtbarer; hier beginnt auch bereits der Weinbau, der sich längs des Ost- . Das durch die Höhlenwände durchsickernde Wasser läßt beim Verdunsten seinen Kalkgehalt als Tropfstein zurück.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 86

1908 - Gotha : Perthes
86 Im W. des zentralen Gebirges dehnt sich das Tiefland bis an den Ozean aus. Es ist keine einförmige Ebene wie das westdeutsche, sondern hat eine ähnliche Beschaffenheit wie das englische, indem es durch niedere Höhenzüge in die drei Becken der Seine (ßan), der Loire (loär) und der Garönne (garön) zerfällt, die jedoch durch breite Lücken in den Um- grenzungshöhen untereinander in Verbindung stehen. Aber auch mit den Talebenen des Ostens sind sie verbunden, einerseits durch den Tieslandstreifen zwischen dem Zentralplateau und den Pyrenäen, ander- seits durch die Einsenkungen am Süd- und Nordende der Eüte d'or. Alle drei Verbindungsstellen sind zur Anlage schiffbarer Kanäle benutzt worden, so daß zusammenhängende Wasserstraßen aus dem Atlantischen Ozean, dem Kanal und der Nordsee (durch den Rhein—rhone-Kanal) nach dem Mittelländischen Meere führen. § 112. Frankreich ist gegenüber Deutschland durch seine südlichere Lage, gegenüber Österreich-Ungarn, mit dem es in gleicher Breite liegt, durch die unmittelbare Nachbarschaft des Ozeans begünstigt. Da die Gebirge den Osten einnehmen, so haben die Seewinde ungehinderten Zutritt und gewähren Frankreich die Wohltat eines milden Winters «nd eines nicht zu heißen Sommers. Zu dieser klimatischen Begünsti- gung kommt noch die große Ausdehnung des Tieflandes; es sind als» alle Bedingungen vorhanden, um eine große Volksmenge zu ernähren. Trotzdem zählt Frankreich auf 536000 qkm nur 39 Millionen Bewohner, d. h. nur 73 auf 1 qkm, es steht somit weit hinter dem Deutschen Reiche zurück. Frankreich ist derjenige europäische Staat, der seine Volkszahl am wenigsten vermehrt; daher auch eine genüge Auswanderung. Mit Ausnahme der Bretagne (keltisch) und Korsikas (italienisch) herrscht in ganz Frankreich die französische Sprache und noch ausschließlicher die katholische Kirche. Von allen Großstaaten hat nur noch Italien eine so einheitliche Bevölkerung. (Vgl. D. Sch.-A. 29.) Erläuterung. Im Altertume war Frankreich, damals Gallien genannt, von Kelten bewohnt. Von Cäsar der römischen Herrschaft unterworfen, nahmen sie bald die lateinische Spracke an. Die spätere Einwanderung der deutschen Franken änderte an dem Volkscharakter wenig, und die heutigen Franzosen sind als die Nachkommen der alten, mit romanischen Elementen vermischten Gallier zu bettachten. Nur in einzelnen Gegenden der Bretagne wird noch keltisch gesprochen. Wie die Deutschen, so scheiden sich auch die Franzosen sprachlich in Nord- und Südstämme; die ersteren sagen für „ja" oui (m), die letzteren oc, daher langue (langg) d'oui und langue d'oc. Die langue d'oui ist jetzt die Schriftsprache; durch ihre reiche Literatur verbreitete sie sich im 18. Jahrhundert weit über die Landesgrenzen, indem sie die Sprache der Höfe und höheren Stände wurde, und ist auch jetzt noch

10. Deutsche Schulgeographie - S. 93

1908 - Gotha : Perthes
93 § 120. Die Niederlande, zum größeren Teil von Niederdeutschen und Friesen bewohnt, gehörten im Mittelalter ebenso wie die Schweiz zum Deutschen Reiche. Während aber die Schweizer noch durch die hochdeutsche Schriftsprache mit Deutschland verbunden sind, bedienen sich die Niederländer ihrer niederdeutschen Mundart als Schriftsprache (vgl. D. Sch.-A. 29). Am Ende des 15. Jahrhunderts kamen die Niederlande durch Erb- schaft an das Haus Habsburg und bei der Teilung der Habsburgischen Länder in eine österreichische und eine spanische Hälfte an die letztere. Damals schuf die Religionsverschiedenheit erst den Gegensatz zwischen den nördlichen und südlichen Niederlanden: jene wurden protestantisch, diese blieben katholisch (vgl. Sch.-A. 29): jene rissen sich nach Helden- mutigen Kämpfen von Spanien los und wurden eine selbständige Re- publik, diese blieben spanisch und kamen nach dem Aussterben der spanischen Habsburger an Österreich. Nach den Wirren der französischen Revolution und des napoleonischen Kaiserreichs wurden beide Niederlande zu einem Königreiche vereinigt, aber der religiöse Gegensatz kam schon 1830 in der Revolution der Südniederländer (Belgier) zum Ausdruck und bewirkte eine abermalige Trennung. qkm Einwohner auf 1 qkm Königreich der Niederlande . . 33000 5 700000 172 Königreich Belgien..... 29000 7 200000 246 § 121. Das Königreich der Niederlande (Herrscherhaus Oranien) umfaßt das ganze Mündungsgebiet des Rheins und der Schelde. Die Bewohner sind durchaus Germanen und zu zwei Drittel Protestanten. Sie treiben von alters her Fischfang und Landwirt- schaft, hauptsächlich Rinderzucht, wozu sich die Marsch besonders eignet; im Unabhängigkeitskampsl entwickelten sie sich dann zu einer großen See- und Handelsmacht und erwarben reiche Kolonien in Ostindien (die westindischen sind im Vergleich mit jenen unbedeutend; vgl. D. Sch.-A. 42/43). Im Besitze dieser Kolonien und der Mündung des wichtigsten mitteleuropäischen Stromes haben die Niederländer noch immer ihre Bedeutung als See-, Handels- und Kolonialvolk bewahrt, wenn sie auch aus der ersten Stelle durch die Engländer verdrängt worden sind. Am volkreichsten sind die am Meere gelegenen westlichen Pro- vinzen. Von dem befestigten Kriegshafen Held er bis an die Waal- mündung reicht Holland, das mit Ausnahme des Dünenwalles ganz unter dem Meeresspiegel liegt. Nach dieser Hauptprovinz nennt man häufig auch das Königreich „Holland" und alle Niederländer „Hollän- der". Am I (ei), einer Seitenbucht der Zuidersee, die durch einen Schisfahrtskanal mit der Nordsee verbunden ist, liegt die erste und
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