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1. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 16

1905 - Berlin : Süsserott
Ig Iv. Handel und Verkehr. Sie erstrecken sich über die ganze Erde und sind darum am meisten von der Gestaltung des Landes, der Bewässerung usw. ab- hängig. — Die Ebene, das Tal erleichtern die Anlage von Straßen und Schienenwegen. Deshalb ist es von Bedeutung, daß säst die Hälfte des Festlandes der Ebene angehört. Hindernisse bereiten in der Ebene Sümpfe und Moore. Die Wüste läßt nur mühsame und zeitraubende Karawanentransporte zu, und selbst diese wären ohne die Wasser- und schattenspendenden Oasen unmöglich. — Das Gebirge, das besonders als Hochgebirge Landesteile und Länder von einander abschließt und ein Verkehrshindernis darstellt, muß ans kunstreich angelegten, kostspieligen Paßstraßen in Serpentinen müh- sam bis zur Paßhöhe (Scheideck), erklommen oder von langen Eisenbahntunnels durchbohrt werden. Dabei weisen die Flußtäler den Weg. Die Flüsse und Ströme, die in ihrem Oberläufe mit starkem Gefälle, häufig Wasserfälle und Stromschnellen bildend, von dbn Bergen stürzen, treten ruhiger in die Ebene, wo sie Schiffe und Flöße auf ihrem Rücken tragen. Etwaige Wasserfälle, die auch hier noch vorkommen, werden durch Schleusenanlagen umgangen. (Trol- hättafälle.) Die Fahrrinne wird durch Baggerung, durch Spren- gungen und Anlage von Buhnen vertieft. Ein allzusehr gekrümmter Lauf wird durch Grablegung verkürzt. Weite, buchtenartige Mündungen, in denen Ebbe und Flut auftreten, befördern die Schiffahrt, während Deltamündungen für dieselbe weniger günstig sind. Die Förderung des Verkehrs durch die Flüsse hat daher zu -allen Zeiten die Anlage von Städten an ihren Usern herbeigeführt. Den Verkehr mit überseeischen Ländern vermittelt das Meer. Sein hoher Salzgehalt bewahrt es vor dem zu schnellen Zufrieren und bringt zugleich eine größere Tragfähigkeit des Wassers mit sich. Durch seine auswaschende Tätigkeit bildet es die Buchten, welche den Schiffen als natürliche Häfen Schutz und Ankerplatz bieten und die Anlage von Seehandelsplätzen begünstigen, besonders wenn zugleich ein schiffbarer Fluß dort einmündet. Dieselbe Tätig- keit des Wassers bildet aber auch die verhängnisvollen Klippen und Riffe, an denen die Fahrzeuge zerschellen, wenn nicht Seezeichen, Leuchttürme und Leuchtschiffe dem Schiffer als Warnung dienten.

2. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 42

1905 - Berlin : Süsserott
42 vierungsmittel (Eilzüge, Eiswagen) auch im Sommer in frischem Zustande auf die Märkte des Binnenlandes gebracht werden kann, erlangt die Fischerei immer größere Bedeutung. Man unterscheidet Fluß- und Seefischerei. Unsere Binnengewässer sind reich an schmackhaften Fischarteu, von denen Lachs und Forelle auch auf dem Tische des Feinschmeckers nicht fehlen. Besonders ist auch noch der Stör zu nennen, der den Rhein bis Mainz und die Elbe bis nach Böhmen hinausteigt und uns den billigen Kaviar liefert. Mit Krebsen versorgen uns be- sonders die Oder und die masurischen Seen. — Raubfischerei, Ver- nichtung der Brut durch den Wellenschlag der Dampfer, Verpestung der Wasserläuse durch die städtischen Kanal- und die industriellen Abwässer haben leider den früheren Fischreichtum sehr beeinträchtigt, ja manche Flüsse gänzlich entvölkert. (Wupper, Niers). Durch ver- schiedene Maßnahmen wie Festsetzung einer Mindestmaschenweite, einer Schonzeit, (Laichzeit) Verbot der Verunreinigung der Flüsse, Kläranlagen, Anlage von Fischbrutanstalten (z. B. Hüningeu a. Rh.) und Einsetzen von Fischbrut ist die Hebung des Fischbestandes trt wirksamer Weise gefördert worden. Die Erträgnisse der Seefischerei, besonders in Heringen (Bück- linge, Sprotten) und Schellfischen, sind durch die Einführung des Schleppnetzes bedeutend vermehrt worden. Bei der Seefischerei handelt es sich um so hohe Beträge, daß dieselbe durch internationale Verträge geregelt worden ist. Mehrere Kriegsschiffe kreuzen auf den Hauptsischgründen der Nordsee, um dort Polizeidienst auszuüben und unsere einheimische Fischerei vor den Uebergriffen fremder Na- tionen zu schützen. An der Nord- und Ostseeküste sind ansehnliche Fischerei- häfen entstanden. (Geestemünde, Emden.) Große Fischräuchereien und Fischkonservenfabriken gibt es in Stettin, (Heringe) Kiel, (Sprotten) Ahlbeck, (Flundern) Kolberg, Bergen auf Rügen, Swine- münde und Pillau. Trotz dieser Entwicklung überragt die Ein- fuhr die Ausfuhr noch ganz bedeutend. Allein an Heringen be- ziehen wir, hauptsächlich aus Großbritannien und den Niederlanden für ca. 36 Mill. Mark jährlich und für andere Fische zahlen wir dern Auslande (Dänemark, Norwegen und Schweden) auch noch über 28 Mill. Mark.

3. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 70

1905 - Berlin : Süsserott
70 4» Die Verkehrswege und -mittel. a. Suasserstrassen. 1. Allgemeines. Die Wasserstraßen — Flußläufe und Kanäle — bildeten früher mit den Landstraßen -die vorzüglichsten Verkehrs- wege. Als später das Land sich mit Eisenbahnlinien überzog, traten sie mehr in den Hintergrund. In unsern Tagen jedoch, wo in den Jndustriebezirken eine Vermehrung der Eisenbahnstrecken fast aus- geschlossen ist, und wo die Bahn den ins Ungemessene angewachsenen Verkehr schier nicht mehr bewältigen kann, treten die Wasserstraßen mit der Eisenbahn in lebhaften Wettbewerb, ja, das Schiff beginnt im Transport von Rohstoffen (besonders Kohlen, Erze, Getreide) durch seine billigere Fracht die Eisenbahn mehr und mehr aus dem Felde zu schlagen, so daß man die frühere Vernachlässigung jetzt durch verdoppelten Eifer wettzumachen sucht. (Erledigte und schwebende Stromregulierungs- und Kanalprojekte.) Mit der günstigen geogra- phischen Lage Deutschlands hängt es zusammen, daß der Binnen- schisfahrtsverkehr, besonders der des Westens auch in der kälteren Jahreszeit nur selten unterbrochen zu werden braucht und der Wasser- stand auch im Sommer meistens genügt. 2. Der Rhein. Er spielt nicht nur in Sage und Geschichte, sondern auch im wirtschaftlichen Leben unseres Volkes eine be- deutende Rolle; er nimmt unter den deutschen Wasserstraßen den ersten Rang ein. Viele Umstünde tragen dazu bei. Sein Lauf, der Süd- und Norddeutschland verbindet, berührt Gebiete mit regem wirtschaftlichem Leben, das im Süden mehr landwirtschaftlicher, im Norden mehr industrieller Natur ist. Seine an den Ostabhängen des St. Gotthard hängenden Quellen, das Staubecken des Boden- sees sowie die vielen wasserreichen Nebenflüsse (nenne die haupt- sächlichsten!) sichern ihm eine ziemlich beständige Wasserfülle. Ge- ringes Gefälle — nur an einer Stelle ein Wasserfall — paart sich mit ziemlich gestrecktem Lause. Sorgfältige Stromregulierung, ins- besondere von Mannheim ab, welche gefährliche Felsenriffe entfernte, (Binger Loch und Loreley) durch Baggern eine gleichmäßige Fahr- rinne erzielte, durch Befestigung des Ufers und Anlage von Buhnen die Wassermasse zusammenfaßte, verbunden mit großartigen Hafen- anlagen, die mit Kohlenkippern, Getreideelevatoren, Dampf- und elektrischen Kranen ausgerüstet sind, (Mannheim, Cöln, Düsseldorf,

4. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 72

1905 - Berlin : Süsserott
72 deutend nachgelassen. — Durch den Main, die Regnitz, den Lud- wig s k a n a l und die Altmühl steht der Rhein auch mit der Donau in Verbindung. Diese Wasserstraße ist insbesondere sür den An- schluß Bayerns an den Rhein von Wichtigkeit. Aus dieser Erkenntnis heraus besteht in dem genannten Lande eine starke Strömung, den Ludwigskanal durch größere Abmessungen zu einem modernen Schiff- fahrtswege zu machen. Hand in Hand damit müßte eine Regulierung des Maines vorgenommen und in der Donau das Haupthindernis des durchgehenden Verkehrs, die alte steinerne Brücke bei Regens- burg, entfernt oder umgebaut werden. 3. Die Lins und der Dortinunö-Linskanal. Die Ems ist als Schiffahrtskanal von untergeordneter Bedeutung. Das wenig entwickelte Hinterland und die durch zahlreiche Usersümpfe hervor- gerufene Seichtigkeit waren die Haupthemmnisse eines lebhafteren Flußverkehrs. Seeschiffe gingen bis Leer, kleine Fahrzeuge bis Papenburg. Durch den D o r t m u n d - E m s k a n a l haben die Ver- hältnisse eine Änderung erfahren. Diese im Jahre 1899 dem Ver- kehr übergebene neue Wasserstraße, die später bis zum Rheine durch- geführt werden soll, geht von Dortmund aus, überwindet 14 Ge- fälle mittels des berühmten Schiffshebewerkes zu Hen- ri ch e n b u r g , überschreitet dann die Lippe, benutzt von Meppen ab das Bett der Ems und mündet im Emdener Hasen. Durch den Dortmund-Emskanal kann die Rnhrkohle in Nordwestdeutschland erfolgreich mit der englischen in Wettbewerb treten; das rheinisch- westfälische Industriegebiet hat einen direkten, auf deutschem Boden liegenden Weg zur Nordsee, und Emden konnte sich bereits zu einem blühenden Hafenplatze entwickeln. 4. Die Weser könnte bei der Bedeutsamkeit ihres Hinter- landes eine wichtige Wasserstraße sein, wenn ihre Fahrrinne tiefer wäre; so aber hat sie nur vom Meer bis Bremen nennenswerten Verkehr. Bis dorthin fahren Seedampfer von 4 m Tiefgang. 5. Die Llbe ist nächst dem Rheine die meistbefahrene Wasser- straße des Deutschen Reiches, an Zahl der Fahrzeuge übertrifft ihr Verkehr sogar den des Rheines, während dieser an Menge der be- förderten Güter obenan steht. Viele Umstände tragen dazu bei. Ihr Lauf ist gerade, die Fahrrinne ziemlich tief und gut reguliert, (520 km Flußstrecke haben 1,75 m Wasserstand) nur in trockenen

5. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 73

1905 - Berlin : Süsserott
73 Sommern muß die Schiffahrt unterbrochen werden. Die durch- flossenen Landstriche sind reich an gewerblicher Tätigkeit und an landwirtschaftlichen Erzeugnissen; die Elbe mündet unterhalb der größten Handelsstadt des Festlandes (welcher?) in ein offenes Meer. Die Bedeutung der Elbe wird gehoben durch verkehrsreiche schiffbare Nebenflüsse, unter denen die Havel mit der Spree an erster Stelle zu nennen ist, sowie durch günstige Kanalverbindungeu. (Darüber Näheres siehe „Oder".) — Die Schiffbarkeit der Elbe für Dampfer beginnt bei Melnik, (Grund!) von Magdeburg ab ist sie sogar für Seeschiffe befahrbar. — Verfrachtet werden hauptsächlich: zu Berg Getreide, Düngemittel, Petroleum, Stein- kohle, (woher?) Ölsaat, Hanf und Flachs; zu Tal Zucker, Dünge- mittel, Braunkohle (aus Böhmen), Holz, Steine und Glaswaren, (woher?) — In diesen lebhaften Verkehr teilen sich mehrere Dampf- schiffahrtsgesellschaften, von denen „die Kette", (Dresden) „die Elbe" (Magdeburg) und „die Norddeutsche Flußdampfschiffahrtsgesellschaft" (Hamburg) die bedeutendsten sind. Lebhaften Personenverkehr hat die an landschaftlichen Reizen reiche Durchbruchsstelle des Elbsand- steiugebirges, die „Sächsische Schweiz". Die Verbindung der Elbe mit der Ostsee stellt der im Jahre 1900 eröffnete Elbe-Trave-Kanal her. Er hat einen Tief- gang von 21/2 m und verläßt die Elbe bei Lauenburg, um bei Lübeck die Ostsee zu erreichen. Die Bedeutung dieser Kanalverbindung beruht hauptsächlich in dem Anschlüsse der Elbe an die Ostsee und in der Hebung des Verkehrs der ehemaligen Hansastadt Lübeck. Als Verbindung zwischen den Stromgebieten des Rheines und der Elbe plante die preußische Regierung den Mittel land - k a n a l, der von der Elbe bei Magdeburg ausgehend, in der Richtung Hannover und Minden nach dem Dortmund-Ems-Kanal führen und seine Fortsetzung in einem Dortmund-Rhein- Kaual finden sollte. (Welche Bedeutung könnte ein solcher Kanal für unser Wirtschaftsleben haben?) Nachdem dieses Projekt 1898 vom preußischen Landtage abgelehnt worden, brachte die Re- gierung 1904 ein neues ein, das neben anderen Wasserstraßen auch den erwähnten Dortmund-Rhein-Kanal und den Mittel- landkanal nur von Dortmund bis Hannover fordert. Jur Februar 1905 hat der Landtag diesen Plan genehmigt.

6. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 79

1905 - Berlin : Süsserott
79 Berlin. (Siehe München 12, Frankfurt 7 und 9.) 14. „ (Lehrter Bahnhof)—Hannover—oberhaufen—cöln;. 15. „ —Magdeburg—holzminden—elberfeld—aachen; 16. „ —Hamburg—nordschleswig; 17. „ —Dresden—prag—wien; 18. „ —Stralsund—saßnitz—trelleborg—stockholm; 19. „ —Stettin; 20. „ —Görlitz; 21. „ —Frankfurt/Oder—kohlfurt—breslau—oderberg —Wien; 22. „ Oderberg—budapest; 23. „ —Schneidemühl—dirschau—königsberg— Eydtkuhnen; 24. „ -—Frankfurt/Oder—posen—alexandrowo— Warschau. 5. Die Schnelligkeit unserer durchgehenden Züge hat in den letzten Jahren eine bedeutende Erhöhung erfahren. Damit nicht zu- frieden, stellt unsere Eisenbahnverwaltung auf einer Versuchsstrecke Fahrten mit elektrisch betriebenen Wagen an und erzielt damit eine Geschwindigkeit von über 200 km die Stunde. Die Ergebnisse dieser Versuche hofft man in nicht allzuserner Zeit auf den Schnell- bahnstrecken Berlin—hamburg und Berlin—dresden zu verwerten. e) Landstrassen durchziehen unser Vaterland nach allen Himmelsrichtungen, teils dem Laufe der Flüsse oder den Gebirgstälern folgend, teils auf Paßstraßen die Höhen überschreitend. Wenn die Landstraßen auch nicht mehr die Bedeutung früherer Zeiten haben, wo sich sogar der Fernverkehr ans ihnen vollzog, so sind sie für den Nahverkehr noch wichtig genug und erfreuen sich der sorgfältigsten Pflege. (Be- festigung, Bepflanzung, Kilometermarkierung.) — In den letzten Jahrzehnten ist durch die neuen Verkehrsmittel Fahrrad und Auto- mobil die Landstraße wieder mehr bevölkert worden, zunächst zwar nur.zu Sportzwecken, jetzt jedoch schon mehr und mehr im Dienste des Verkehrs, und es scheint die Zeit nicht mehr ferne, wo besonders das Automobil als billiges und schnelles Transportmittel unseren Landstraßen zu neuer Bedeutung verhelfen wird.

7. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 86

1905 - Berlin : Süsserott
86 — Hamburg, sowie die der Aktien-Gesellschaft „Weser" iu Bremen in Betracht. Letztere bauen aber hauptsächlich Handelsschiffe. Neben diesen großen Schiffsbauanstalten gibt es noch eine große Anzahl kleinerer Werke an allen Hasenplätzen. Besonders bekannt sind Rostock, Wismar und Flensburg an der Ostsee und Emden, Leer und Geestemünde an der Nordsee. Flußschiffe werden überall gebaut. 4. Die Nordsee. Zu Zeiten der „Hansa" in des Wortes bester Bedeutung ein „deutsches Meer", das allerdings an Wichtigkeit der Ostsee nach- stand, ist sie heute für die deutsche Schiffahrt und Deutschlands Außenhandel wesentlich wichtiger als jene. Sie bildet den Zugang zum Atlantischen Ozean und verbindet somit unsere Küsten direkt mit dem handelsgewaltigen England und dem an Rohprodukten so unermeßlich reichen Amerika. Flut und Ebbe machen sich weit hinaus in den Flüssen bemerkbar und ermöglichen den Verkehr von Seeschiffen bis nach Hamburg und Bremen auswärts. Zwar ist die Schiffahrt der vielen Dünen wegen nicht ganz ungefährlich, aber zahlreiche Leuchttürme und -Feuer zeigen dem Seemanne den richtigen Weg. — Die wichtigste Zufahrtsstraße ist die Elbe, welche die reichen Hinterländer (welche?) dem Meere näher bringt. An ihr liegt Hamburg, der größte Hafen Deutschlands und des europäischen Festlandes. (London, Liverpool, Hamburg.) Die Zahl der in seinem Hafen 1902 verkehrenden See- und Flußschiffe betrug 72 313, mit rund 27 Mill. t Ladefähigkeit. Wichtige Eisenbahnlinien (nennen!) vermitteln den Verkehr mit den Plätzen des Binnenlandes. Die Hamburger Reederei verfügt über 900 eigene Schiffe; (570 Dampf-, 330 Segel- und Leichterschiffe) es ist der Sitz mehrerer großen Dampfschiffahrtsgesellschaften, (siehe diese) und seine Flagge weht auf allen Meeren. Ein echter Seemanns- und Handelsgeist erfüllt die Söhne Hamburgs, und Hunderte von Han- delsniederlassungen und Faktoreien in allen Teilen der Erde zeugen von hanseatischem Unternehmungsgeist und von der Tatkraft der „königlichen Kaufleute" Hamburgs. Der Handel Hamburgs richtet sich insbesondere nach England, (London, Hüll) außerdem nach Antwerpen, Le Havre, Bordeaux, Marseille, Genua,

8. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 88

1905 - Berlin : Süsserott
Der ostfriesischen Küste vorgelagert sind die friesischen Inseln, von denen besonders Borkum, Norderney und Wangeroog viel von Badegästen besucht werden. Auch die der schleswig-holsteinischen Küste benachbarten Inseln Sylt, Föhr und Nordstrand sind int Sommer Hauptanziehungspunkte für Erholungsbedürftige aus Hain- burg und dem westlichen Deutschland. 5. Der Norö-Ostsee-Ranal. 1. Geschichtliches. Schon im 14. Jahrhundert bestand der Plan, die beiden deutschen Meere durch einen Kanal zu verbinden, aber erst zu Ende des 18. Jahrhunderts wurde er unter Benutzung der Eider durch König Christian Vii. von Dänemark durchgeführt. Der von ihm erbaute Eiderkanal konnte aber den Anforderungen der Schiffahrt nicht lange genügen, obwohl er für seine Zeit ein an- sehnliches Werk darstellte. — Da beschloß der deutsche Reichstag 1886 den Bau eines Kanals zur Verbindung der untern Elbe mit der Kieler Bucht; am 3. Juli 1887 legte Kaiser Wilhelm I. feierlich den Grundstein zu diesem Riesenwerk, und 8 Jahre später konnte sein Enkel Wilhelm Ii. die neue Schiffahrtsstraße, die zu Ehren unseres alten Heldenkaisers den Namen „Kaiser Wilhelms-Kanal" erhielt, dem Verkehr übergeben. 2. Beschreibung. Der Kanal verläßt die Elbe bei Brunsbüttel und mündet bei Holtenau, oberhalb Kiel, in die Ostsee. Er ist 98,650 km lang, hat eine Spiegelbreite von 60, eine Sohlenbreite von 22 in und ist 9 m tief. Mächtige Schleusen an den beiden Endpunkten regulieren den Wasserstand, während 2 Molen bei Brunsbüttel den Eingang gegen die Gewalt der Wogen schützen. Damit auch die größten Panzerschiffe aneinander vorüberfahren können, sind 7 Ausweichstellen eingebaut worden. 4 Eisenbahn- linien kreuzen den Kanal; 2 davon führen ans den Hochbrücken bei Grünenthal und Levensau, die beiden andern aus Drehbrücken über ihn hin. Fähren besorgen den übrigen Verkehr über den Kanal. Die Fahrt durch den Kanal dauert bei vorgeschriebener Geschwindig- keit 13 Stunden; Dampfer benutzen ihre eigene Kraft, Segler werden von Schleppdampfern gezogen. 3. Bedeutung. Durch den Kanal wird der Weg zwischen den beiden Meeren sehr verkürzt. (Von Hamburg nach Stettin um 45,

9. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 93

1905 - Berlin : Süsserott
93 9. die internationalen Eisenbahnverbindungen in Betracht. Die großartigste und längste ist die Schnellverkehrslinie: Lissabon—madrid—paris—berlin—moskau—samara— Wladiwostok Bedeutend sind auch die Orient-Expreßlinie: Paris—straßburg—münchen—wien—constantinopel, und die Nordexpreßlinie: Ostende—berlin—petersburg. Den Verkehr mit den Mittelmeerhafen besorgen die Linien: Köln—straßburg | Basel—st. Gotthard—genua—rom Hamburg—frankfurt j —Neapel (Nordsüdexpreß) sowie Berlin—münchen—brenner—verona—brindisi, und für den Osten die Linie Breslau—wien—semmering—graz—triest. Auf diesen und vielen anderen Linien laufen im Personen- und Güterverkehr teilweise die Wagen durch, so daß die Reisenden und die Waren ohne Umsteigen bezw. ohne Umladung ungeheure Ent- fernungen zurücklegen können. Nur die russische Grenze ist diesem überspringenden Eisenbahnverkehr noch verschlossen, da die Geleise eine andere als die Normalspurweite aufweisen. Zu erwähnen ist noch, daß auch 10. das Telephon. das anfangs nur dem Ortsverkehr diente, dann aber immer größere Entfernungen zu überwinden vermochte, bereits in den Dienst des Außenhandels getreten ist, indem das deutsche Fernsprechnetz bereits an ea. 40 Stellen mit dem ausländischen in Verbindung gesetzt ist. Von wichtigen Fernsprechleitungen nach dem Auslande nennen wir Berlin—london, Berlin—wien, Berlin—triest und eine geplante Verbindung Frankfurt/Main—wien. V. Die deutschen Kolonien* Als nach der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches die Industrie einen ungeahnten Aufschwung nahm und unser Welthandel immer bedeutender wurde, machte sich mehr und mehr der Mangel an Kolonien fühlbar, die einerseits für das Mutterland ein sicheres und bequemes Absatzgebiet abgeben, anderseits es in bezug auf Erzeugnisse der Tropen von seinen mächtigen Konkurrenten unab-

10. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 71

1905 - Berlin : Süsserott
71 Duisburg, Ruhrort, der größte deutsche Flußhafen) haben den Rhein zum ersten Schiffahrtsstrome unseres Vaterlandes gemacht. Doppelt bedauerlich ist es daher, daß seine Mündung, die in ein offenes Meer geht, (welches?) sich in fremden Händen befindet. — Die Schiffbarkeit des Rheines beginnt schon bei Chur, Be- deutung erlangt sie jedoch erst, nachdem der Rhein im Bodensee, der von einer ziemlich starken Dampferflottille (Vergnügungs- und Güterdampfer, Haupthäfen Romanshorn und Rohrschach) befahren wird, sich geläutert hat. Von Basel ab wird der Fluß mit Segel- schiffen befahren, nachdem noch jüngst ein Versuch mit flachgehenden starken Raddampfern gescheitert ist. Von Mannheim ab können Dampfer bis zu 1,50 m Tiefgang verkehren, und bis Köln fahren schon seit langem die sogen. Rheinseedampfer. (Hamburg, Danzig, Königsberg.) Von dem großen Verkehr geben folgende Zahlen ein Bild. In Emmerich passierten 1902 zu Berg rund 15 900 beladene und 5700 leere Frachtschiffe mit ca. 8 Mill. t Gütern, zu Tal 18 300 beladene und 3500 unbeladene Frachtschiffe mit ca. 6 Mill. t Gütern, das macht pro Tag einen Verkehr von rund 118 Fahrzeugen. — Verfrachtet werden hauptsächlich Kohlen von Ruhrort und Duisburg nach Holland und Süddeutschland, (Umschlageplätze Mannheim- Ludwigshafen) Getreide, Erze, (woher?) Holz in Flößen, Steine und Steinwaren, (woher beides?) Petroleum und Düngemittel. Den Verkehr besorgen eine Menge bedeutender Reedereifirmen (Schiffer- börse in Ruhrort) und zwei große Gesellschaften, die „Köln-Düssel- dorfer Ges.", deren luxuriös ausgestattete Personenschnelldampfer hauptsächlich den gewaltigen Strom der Vergnügungsreisenden be- fördern (Siebengebirge, Loreley, Niederwald) sowie die „Nieder- ländische Dampfschiffahrtsgesellschaft". Die Tauerei hat sich im Rheine wegen des vielen Geschiebes als unrentabel erwiesen. Von den Nebenflüssen weist der Main bis Frankfurt noch be- trächtlichen Verkehr auf, (1902 über 5000 Fahrzeuge) weniger da- gegen die Mosel wegen ihres gekrümmten Laufes. (Der Personen- dampfer gebraucht von Koblenz bis Trier 2 Tage, der Schnellzug nicht ganz 2 Stunden.) Durch den Rhein-Rhone- und den Rhein- Marne-Kanal (bezeichne Ausgangspunkte und Richtung!) steht der Rhein mit den Flußsystemen des Rhone und der Seine in Ver- bindung, doch hat auf diesen beiden Wasserstraßen der Verkehr be-
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