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1. Teil 3 - S. 7

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 7 — mit der unseres Vaterlandes! Vergleiche sie mit der unserer Vaterstadt! b. Ist Berlin immer eine so große Stadt gewesen? O nein! Einstmals war Berlin ein armseliges Fischerdorf. Dort, wo heute prächtige Paläste stehen, befanden sich ärmliche Hütten aus Holz und Lehm gebaut. Noch vor fünfhundert Jahren war Berlin nicht viel größer, als es unsere Vaterstadt war. Zur Zeit des großen Kurfürsten, also vor ungefähr 250 Jahren, besaß es gegen 6000 Einwohners) c. Wie ist es gekommen, daß Berlin eine so große und prächtige Stadt geworden ist? Das hat Berlin weniger seiner Lage (Weit vom Meere — nicht an einem großen Flusse gelegen!) als viel- mehr der Fürsorge seiner Fürsten zu danken. So ließ der große Kur- fürst „die wüsten Plätze mit neuen Häusern besetzen, aus dem wilden Dickicht auf der Spreeinsel einen großen Lustgarten schaffen, die Straßen pflastern und mit Laternen versehen. Seine Gemahlin, die Kurfürstin Dorethea, sorgte mit ihm für eine Erweiterung der Stadt und legte westlich vom Schlosse die nach ihr benannte „Doretheenstraße" an. Diese prächtige Straße führt von der Spreeinsel aus westlich, der Straße unter den Linden parallel, und mündet in den Tiergarten. — (Einzeichnen in den Plan.) Die schon vorhandene Hanpstraße der Stadt aber bepflanzte sie mit vier Reihen schöner Linden, weshalb diese heutigen Tages noch „Unter den Linden" heißt, obgleich an Stelle dieser Bäume mehrfach Kastanien getreten sind." (Schreper.) Auch Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, und sein großer Sohn Friedrich Ii. haben viel für Berlin gethan. Am meisten aber hat Berlin an Nmfang, Bevölkerung und Schönheit unter der Regierung unseres Heldenkaisers Wilhelm I. ge- Wonnen. Nene Stadtteile mit prächtigen, palastähnlichen Häusern sind entstanden, ältere unansehnliche Häuser sind eingerissen worden n. s. w. d. Wie ist dafür gesorgt, daß Berlin, das doch keine besonders günstige Lage hat, von allen Seiten bequem zu erreichen ist? Verbindungen zu Wasser und zu Lande sind hergestellt worden. Zahl- reiche Eisenbahnlinien ziehen von Berlin aus nach allen Himmels- gegenden. Durch Kanäle ist die Spree mit der Oder verbunden, sodaß Berlin durch Wasserwege sowohl mit der Ostsee (Spree, Friedrich-Wilhelms- kaual, Oder) als auch mit der Nordsee (Spree, Havel, Elbe) iu Ver- biudung steht. Zusammenfassung und Einprägung des Materials an der Hand folgender Übersicht. Die Kaiserstadt Berlin. 1. Lage und Größe Berlius. (Vergleiche!) 2. Entwicklung Berlins (Fischerdorf, der große Kurfürst, Friedrich Ii., Kaiser Wilhelm.) 3. Sehenswürdigkeiten Berlins. *) 1820 hatte Berlin 200 000, 1850 schon 400 000, 1870 800 000 Bewohner.

2. Teil 3 - S. 128

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 128 — Stettiner Haff und Elbsandsteingebirge, Danziger Bucht und Ostende von Schlesien. b. zwischen Ost- und Westgrenze: Dollart und Südgrenze von Ostpreußen — Nordgrenze von Schleswig und Mündung der Memel. Die Zeichnung selbst beginnt mit der Nordgrenze. An diese schließt sich die Westgrenze u. s. w. Über das Karteuzeichnen verql. den theore- tischen Teil. (1. Abt. S. 17.) B. Vergleich. Ziel: Wir vergleichen heute die Grenzen Deutschlands untereinander. Durch den Vergleich wird gefunden: 1. Deutschland hat Land- und Wasfergrenzen. (Nord- und Ostsee!) Die Landgrenzen sind um vieles länger als die Wassergrenzen. 2. Deutschland hat natürliche und künstliche Grenzen. Zu den natürlichen Grenzen gehören die Ostsee, die Nordsee, der Rhein, der Bodensee, die Alpen, der Böhmerwald, das Erzgebirge, der Sudetenzug. 3. Deutschland hat offene (Westen und Osten!) und geschützte Grenzen (Süden!) Die offenen Grenzen haben a. ihre Vorteile: Sie erleichtern den Verkehr mit den Nachbar- ländern (Handel, Reisende.) b. ihre Nachteile: Sie ermöglichen den Feinden einen leichten Einfall in das Reich (Festungen an der West- und Ostgrenze.) C. Ergebnisse. Wir haben kennen gelernt: 1. Wie groß unser Vaterland ist (540 000 qkm — 50 Mill. Einwohner.) 2. Welches die Grenzen und die Nachbarstaaten nnseres Vaterlandes sind. Dabei sind wir uns klar geworden auch über die Arten der Grenzen. (Land- und Wassergrenzen — offene und geschützte Grenzen — künstliche und natürliche Grenzen.)

3. Teil 3 - S. 4

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — zugeführt wurde, (Finow-Kanal) und Dämme errichtet, die das trocken gelegte Land vor Überschwemmung durch die Oder schützen konnten. Fleißige Hände säeteu dann Getreide und pflanzten Rüben und Kartoffeln. 2. Auf welche Weise ist der Sandboden in Ackerland ver- wandelt worden? Hauptsächlich durch sorgfaltige und reichliche Dünguug. Der Bauer holt sich sogar aus den benachbarten Städten Dünger herbei. 3. Wie ist es gekommen, daß viele der kleinen Ortschaften der Mark sich zu so großen Städten entwickelt haben? Die Provinz Brandenburg ist zum allergrößten Teile ebenes Land. Ebenes Land aber erleichtert uicht allein die Anlage von Wegen und Straßen, sondern auch von Eisenbahnen. Dazu kommt noch, daß Brandenburg sehr gut bewässert ist. Es wird durchflössen von Oder, Havel und Spree. Diese Flüsse sind wieder durcheinander durch Kanäle verbuuden, sodaß man z. B. aus der Ostsee durch die Oder, durch den Finow-Kanal, durch die Havel und Elbe in die Nordsee gelangen kann. Solch günstige Ver- kehrswege erleichtern den Handel, wie wir voriges Jahr gesehen haben (Ii. Teil S. 36), und zugleich den Zuzug von Menschen. 4. Welchen Zweck haben die Festungen? Sie versperren den feindlichen Heeren den Weg. (Ausführlicher Nachweis!) Sie sind be- sonders an solchen Stellen von hohem Werte, wo die Natur die Greuze nicht geschützt hat. Inwiefern ist dies im Osten Deutschlands der Fall? Zusammenfassung und Einprägnng des gesamten Materials an der Hand der aufgeworfenen Fragen: 1. Wo liegt die Landschaft? 2. Worans erklärt sich der Name, den sie früher führte? 3. Wie sieht es jetzt hier aus? Einzeichnen der neu aufgetretenen Orte in die im Schulzimmer be- fiudliche Karte. (Vergl. 1. Abteilung S. 16.) 2. Die Stadt Berlin. Anschauungsmittel: Wachsmuth, Denkmäler und Bauten in Berlin. Nr. 6: Das Brandenburger Thor. Iitll Wir reifen heute zusammen in die Hauptstadt des deutschen Reiches, um die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt in Augenschein zu nehmen. Der Unterricht schreitet fort an der Hand dreier Fragen. 1. Wo liegt der Ort, den wir besuchen wollen? In der vorigen Stunde haben wir seine Lage bereits bestimmt. Berlin liegt in der Provinz Brandenburg (Zeigen!) und zwar an der Spree. Wir können seine Lage aber auch noch in anderer Weise be- stimmen! (Es liegt fast genau in der Mitte zwischen Elbe und Oder und zwischen Ostsee und Erzgebirge.) ^ J

4. Teil 3 - S. 57

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — Wohnsitze auf die Stärke der Bevölkerung in Schleswig-Holstein! —- Fasse zusammen! Vi. Die geschichtlichen Erinnerungen, die sich an Schleswig- Holstein knüpfen, haben wir schon am Eingange unserer Be- trachtung erwähnt. Stelle sie noch einmal übersichtlich zusammen! Merke, daß noch heute ein kleiner Teil der Bewohner dänisch spricht. Diese Leute wohnen im nördlichsten Teile der Provinz. (Zeigen.) Ihre Zahl nimmt nach und nach ab. Wie erklärst du dies? (Deutsche Schule — Deutscher Heeresdienst!). Fasse zusammen, was du über Schleswig-Holstein bis jetzt erfahren hast! b. Jirl: Wir sprechen heute von dem Kanal, der Nordsee und Ostsee verbindet. I. Welchen Weg nimmt der Kanal? Er nimmt seinen Anfang bei dem Orte Brunnsbüttel an der Elbmündnng. trifft dann bei Wittenbergen den Eiderfluß, folgt dem Laufe der Eider bis Rendsburg und mündet endlich bei Holtenau in die Westseite des Kieler Hafens. Ii. Wie ist der Kanal beschaffen? Die Tiefe dieses Wasserweges beträgt aus der ganzen Strecke 9 in. Die Sohle besitzt 22 m. Der Spiegel aber 65 in Breite. — Veran- schaulichung dieser Zahlen mit Hilfe bekannter Größen. (Ausdehnung des Schulzimmers, Breite einer bekannten Straße u. s. w.) und durch Wand- taselzeichnnng. 65 m 22 m Die Länge des Kanals könnt ihr auf der Handkarte mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes selbst ausmessen. Nehmt nach Angabe des Maßstabes 20 km in die Zirkelöffnung! Meßt die Entfernung von Brunnsbüttel bis Wittenbergen! Von Wittenbergen bis Rendsburg! Von Rendsburg bis zur Einmündung! Wie lang wird also uugefähr der Kanal? (100 km.) — Fasse zusammen! Iii. Welche Vorteile verspricht man sich von diesem Kanäle? Unter Leitung des Lehrers wird festgesetzt: 1. Der Nordseekanal soll zur Sicherung der deutschen Küste beitragen. Wenn jetzt die Dänen, die Russen oder die Schweden

5. Teil 3 - S. 32

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 32 — 4. Erkläre den pommerschen Volksreim: „Das blaue Meer, der weiße Sand umsäumen unser Heimatland." 5. Erkläre das Sprichwort: „Je fester die Faust, je uäher nach Pommern." 6. Erkläre: „Soll's dich nicht jucken, laß die Pommern in Ruh." 7. Nenne Gegenden, die wir als sehr fruchtbar kennen lernten! (Weichselniederung, Oderbruch, Umgebung von Magdeburg, Umgebung von Liegnitz, Marschland, Rheinthal u. s. w.) 8. Nenne Gegenden, in denen die Viehzucht blüht! (Schafzucht in Pommeru, Posen, Schlesien und in der Lüneburger Heide, Pferdezucht in Ostpreußen und in der Marsch, Rind Viehzucht in den Alpen, in den Marschen und in Ostpreußen, Schweinezucht in Posen.) 9. Schildre das Leben, das einst im Marieenburger Schlosse herrschte! (Ernste Beratungen und fröhliche Feste im Remter!) 10. Beziehe auf die Thätigkeit der Ordensritter den früher gewon- nenen Satz; „Fleiß und Ausdauer werden überall belohnt!" 11. Schlesien ist sehr stark bevölkert. Wie erklärst du dir dies? 12. Man nennt manchmal Breslau „das Herz Schlesiens". In- wiefern paßt dieser Name? (Breslau liegt in der Mitte der Provinz, wie das Herz ungefähr in der Mitte des Körpers. Breslau stcht durch den schiffbaren Fluß, durch seine Eisenbahnlinien und Landstraßen mit allen Teilen der Provinz in Verbindung, wie das Herz durch die Adern mit allen Teilen des Körpers in Verbindung steht u. s. w.) 13. Wo haben wir bis jetzt innerhalb der Grenzen unseres Vater- landes Leute getroffen, die nicht die deutsche Sprache reden? (Wenden an der Spree, Polen in Posen.) 14. Welche Bedeutung hat der Bromberger Kanal? 15. Erkläre Ordensritter, Remter, Hochmeister, Gestüt, polnische Wirtschaft, Galmei. Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen? a. Vaterland: Die Sturmflut iu der Ostsee. — Der Glockenguß zu Breslau. b. Muttersprache Liv: Lebensgeschichte der Leinwand (Schlesien!) -— Die Schreckensnacht am Ostseestrande. 2. Aussatz: Das Schloß Marienburg. (1. Die Räume des Schlosses. — 2. Vorgänge im Schlosse.) Vor ungefähr sechshundert Jahren sandte der deutsche Ritter- orden eine Anzahl Krieger in das Gebiet der alten Preußen.

6. Teil 3 - S. 58

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 58 — unsere Ostseeküste bedrohten, so würde es längere Zeit dauern, ehe alle deutschen Kriegsschiffe zum Schutze unserer Küste versammelt wären. Diejenigen unserer Schiffe, die sich gerade in der Nordsee befänden, würden erst spät (Umweg!), vielleicht auch gar nicht eintreffen können (Weg durch die Dänen versperrt!). Mit der Vollendung des Kanals wird dies anders. Unsere Kriegsschiffe können dann schnell aus der Nordsee in die Ostsee und aus der Ostsee in die Nordsee gelangen und sich dort vereinigen, wo Gefahr für unsere Küste vorhanden ist. — 2. Der Nordostseekanal soll den Handel fördern, indem er a. Zeit und Geld erspart. — Alle diejenigen Schiffe, die von einem Ostseehafen aus (Königsberg, Danzig, Stettin, Lübeck, Kiel, Flensburg) nach einem deutschen Nordseehafen (Hamburg, Bremen) oder nach England fahren wollten, mußten einen großen und gefährlichen Umweg machen. (Zeige!) Nach der Fertigstellung des Kanals werden Dampfschiffe nn- gefähr 24 Stunden, Segelschiffe ungefähr 3 Tage eher ans Ziel ge- langen. Welchen Einfluß hat dies auf den Preis der Waren? b. Den Verkehr zwischen der Ost- und Nordseeküste vergrößert. Man hofft, daß durch die leichte und billige Verbindung in Zukunft mehr Schiffe als gegenwärtig die Ostseehäfen (Beispiele!) aufsuchen, um Waren hinzubefördern oder abzuholen. 3. Der Nordostseekanal soll die Verluste au Menschenleben, Schissen und Gütern, die sich bei der Fahrt um den Skagen (Zeigen!) ergaben, vermindern. Die Fahrt um das Kap Skagen gehört nämlich zu den gefährlichsten Seereisen. Führt doch die Küste bei Agger (Zeige!) den Namen „Kirchhof der Schiffe." *) Hier verunglücken jährlich gegen 299 Schiffe mit 599 Menschen und Gütern im Werte von 19 Millionen Mark. Diese gefährliche Fahrt kann sich von nun an der größte Teil der Schiffe, die aus einem Meere in das andere fahren wollen, ersparen. Sicher gleiten sie auf der ruhigen Fläche des Kanales dahin, und selbst bei Nacht können sie ruhig die Durchfahrt unternehmen, den gegen 1999 Glühlampen erhellen den Pfad. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie aber steht es im Kanal mit dem Ausweichen der sich entgegenkommenden Schiffe? — Handelsschiffe, die selten über 12 m breit sind, können bequem aneinander vorbeifahren. Für die Kriegs- fchiffe aber sind Ausweichestellen angebracht. An diesen Ausweichestellen *) In den Jahren 1877—81 sind auf der Fahrt zwischen Nordsee und Ostsee 92 deutsche Schiffe im Werte von rund 4 Millionen Wert vollständig verloren gegangen. Hierbei sind die 69 Schiffe nicht mitgerechnet, welche auf genannter Strecke in dieser Zeit verunglückten, ohne daß man den Ort des Unterganges er- Mitteln konnte. — In der Zeit von 1858—81 sollen nicht weniger als 6316 Strandungen vorgekommen und dabei 91 Dampfer und 2742 Segelschiffe unter- gegangen sein.

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 97

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 97 — zerstören und verwüsten drohten, zum ersten See- und Handelsstadt empor. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden sie in dieser Beziehung von den Engländern überflügelt. Gegeu die Einfälle Ludwig Xiv. von Frankreich schützten sie ihr Land, indem sie ihre Deiche durchbrachen. Warum mußten sie fortwährend mit den Wasserfluten kämpfen? (Erinnerung an die Frühjahrsüberschwemmungen im Thalkessel von Chem- nitz, an Johanna Sebus) Lage am Meer — Tiefland — Vermutungen über die großen Gefahren dieses Landes (Überschwemmung, Losreißung großer Küstenstrecken, Versumpfung ganzer Landesteile, Versandung der Mündungen). Wie werden sie sich dagegen geschützt haben? (Erinnerung an die Uferbauteu, Flußregulierungen der Chemnitz, Kanalisierungen) — Deiche, Kanäle, Reinigung der versandeten Flüsse durch Bagger- Maschinen u. s. w. Niederrheinische Tiefebene und das belgische Tiefland: Ii, 1. Lage (zum deutschen Reiche)? — nordwestlich — am Unterlaufe des Rheines. Grenzen? Bodengestalt? Tiefland (Siehe Unterlauf der Rheinarme, der Maas und Schelde), „Niederland", das sich nach den Mündungs- armen des Rheins (Hauptfluß stets tiefer als Nebenflüsse) und nach dem Meere zu allmählich senkt und nach N und S zu niedrigen Höhen ansteigt (Siehe Wendung des Rheines und der Maas nach W! Grund?) Holland bedeutet demnach Ho(h)l-land. Gestalt der Ufer? — flach und niedrig. Lauf der Flüsse? — träge. Warum wasserreich? — großes Flußge- biet — große Regenmengen. Folge? — viel Uberschwemmuugeu, besonders zur Frühjahrsschmelze — Sümpfe, Moore (Bonrdanger — Siehe die kleinen, schwarzen Schraffen!) — Brüche, mehrere Mündungsarme des Rheins — (Nenne sie!) Begriff und Entstehung der Delta? (Siehe Po- und Rhone- Delta!) Durch die vollständige Versandung des alten Rheins drohte ein fruchtbares Gebiet von großer Ausdehnung in einen Sumpf verwandelt zu werden. Pflicht? Anlegung von Kanälen zur Entwässerung der Sümpfe, Moore und zur Förderung der Schiffahrt, von Deichen zur Abwendung von Überschwemmungen. Gestalt der Küste? — niedrig, oft niedriger als der Meeresspiegel (Siehe dunkelgrüne Färbung!) — zerrissen, viele Inseln an der Scheldemünduug und vor dem Zuidersee. Entstehung dieser Busen und Inseln? Durch die Meereswogen z. Z. der Sturmflut vom festen Lande losgerissen — der äußerste Wall ist eine Kette von Dünen, die zum Meere steil abfallen. (Warum?). Zwischen ihnen und dem Festlande ist ein Wattenmeer, Prüll, Europa. n

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 99

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Kulturbild: Weite Polder (Fruchtebenen) von Deichen eingeschlossen, belebt von Herden wohlgenährter Rinder, zahllose Kanäle von raschen Dampfern und malerischen Segelschiffen und Kähnen be- fahren — Windmühlen mit den weitausgebreiteten Flügeln, verein- zelte Höfe, grün und rot bemalt — kleine buschige Gehölze. Noch ein Fünftel des Landes ist Ödland. Welche Bodenschätze fehlen hier? — Steine, Eisen und Kohlen. Folge? — keine Eisen- industrie — Hauptindustrie Niederbelgiens (Gent, Brügge) Lein- und Baumwollenweberei, Spitzenfabrikation (Brabanter Spitzen). Künstliche und natürliche Wasserstraßen durchziehen das Niederland und führen an das Meer. Folge? Fischfang, Schiff- fahrt, Schiffsbau — Handel mit Fischen (Heringen) und Ko- lonialwaren (Kaffee, Zucker, Vanille, Cacao, Thee, Reis, Tabak Baumwolle u. f. w. aus Indien, Java). Warum? — weil sie dort Colonien haben. Handelsstädte und Häfen? Amsterdam (500000 Einw.) ruht zum großen Teil auf Pfählen („Das nordische Venedig"), steht durch den Nordseekanal direkt mit der Nordsee in Verbindung — Aus- fuhrort nach Amerika (Auswanderer). Rotterdam (240000 Einw.) am Leck, ist der eigentliche Rheinmündungs- Hafen. Dortrecht ist der Stapelplatz des Holzhandels vom Rheine her. Antwerpen (270000 Einwohner) liegt an jenem Punkt der Schelde, bis wohin die größten Seeschiffe gelangen können und ist der wichtigste Seehafen Belgiens, Festung — Schiffswerft. Ostende ist Hafen und Bad. Universitätsstädte? Lehden, Groningen, Amsterdam in Holland, Gent in Belgien. Hauptstädte? Gravenhag oder Haag (des Grafen Gehege) und Brüssel. Warum ist die Tiefebene ohne kräftige Terrainerhebung und plastische Durchbildung des Bodens? Das vulkanische Gebilde, das anstehende Gestein fehlt hier vollständig. Die weite Ebene ist nur von Geröll, Schotter und Sand bedeckt. Diese Ablagerungen geschahen durch die Überschwemmungen der Flüsse und des Meeres. Diluvium ist das alte Schwemmland aus Lehm und Letten, Löß, Sand, erotischen Blöcken, Resten ausgestorbener Landsäugetiere. Alluvium bedeutet die jüngste Ablagerung hauptsächlich durch Überflutung der Flüsse. Es ent- hält erdige mit Pflanzen- und Tierstoffen vermengte Bestandteile, meist fruchtbaren Schlamm- und Marschboden. Wie sind die Inseln, Watten und Busen an der Küste der Nordsee entstanden? (Siehe Deutschland, S. 40!) Wie entstehen die Gezeiten? Die Gezeiten treten an der Nord- see, weil sie ein Teil des Atlantischen Ozeans ist, besonders bei Sturm- fluten sehr stark auf. Die Flut erfolgt nach gewissen Zeiten (alle 12

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 100

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 100 — Stunden, also täglich 2 mal), wenn der Mond einen Meridian passiert. Da der Mond täglich 49 Minuten später in den Meridian tritt, so verspätet sich auch der Eintritt der Gezeiten. Die größten Fluten (Spring- fluten) entstehen l1/2 Tag nach dem Neu- und Vollmonde, zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen und der Sonnenwenden. In dem Meridiane ist der Mond dem betr. Erdteil näher und die Anziehung des Wassers erfolgt stärker. Wie nun Mond und Sonne (Sonnenwende) in gleicher Richtung auf das Meerwasser einwirken, so muß die Flut stärker werden und dann haben die Küstenbewohner Sturmflut (Springflut). Entstehung der Düueu und Schutz gegen dieselben. (Siehe Deutschland. S. 85.) Wie haben die Menschen die Niederlande zum großeu Teile dem Meere förmlich abgerungen? Sie habeu die Meeres- ufer durch Deiche befestigt, um dem Eindringen der Meeresfluteu zu wehreu; sie habeu das angeschwemmte Marschland vor den Dünen und Deichen wieder durch Dämme vom Meere abgeschlossen. Die Kanäle entwässern die sumpfigen Niederungen und nehmen die.hohen Flutmassen des Meeres auf. Fest angestellte Deichbeamte bessern die durch die Fluten zerrissenen Stellen der Dünen aus; jede Beschädiguug durch Menschenhand wird sehr streng bestraft. Die Verbesserungen, welche nach jahrhundertlangem, konsequentem Schasfeu au dem von Natur weuig begünstigten Land geschehen sind, geben ein beredtes Zenguis vou der Klugheit, Geschicklichkeit und von der unverdrossenen Allsdauer der Holländer. Freilich bleibt ihnen noch vieles 51t thnn übrig. Inwiefern dieser Kampf mit der Natur ein großartiges Erziehuugsmittel? Er stählt den Mann. Der Holländer ist nner- schrocken in jeder Gefahr; rasch entschlossen, ist er zur Hilfe be- reit, auch wenn das eigene Leben auf dem Spiel steht. Er beugt sich schließlich vor der Macht eines Höheren, und bittet um Gottes Beistand, wenn er seine Ohnmacht den Naturgewalten gegenüber empfindet. Die ungesunden Niederungen mit fauligen und schlammigen Wasser nötigen die Bewohner zur größten Reinlichkeit. Die Not macht erfinderisch. Zweck der Kanäle und Windmühlen? Einmal befördern und erleichtern die Kauäle den Verkehr; jede Ortschaft besitzt ein Netz von solchen Verkehrsstraßen, auf denen Boote, Segelschiffe und Dampfer da- hingleiten. Ferner wird durch die Kanäle der Ab- und Zufluß der Gewässer reguliert, das stagnierende Wasser wird auch durch die Wiud- mühlen fortbewegt. Wassermühlen können wegen des geringen Gefälles nicht angelegt werden. Endlich dienen die Kanäle auch dazu, Felder und Weideu, Gärteu und Häuser eiuzuzäunen, abzligrenzen und Wiese» zu bewässern. Warum im Mittelalter eine große Handelsmacht, wie ist sie verlörell gegailgen? Münduugslaud — viele große schiffbare Flüsse und Flußarme — günstige Lage in der Mitte Europas — Be-

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 102

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 102 — So erhebt, umsomehr sinkt die Wärme. Die kühleren Lüfte aber der bewaldeten Höhen in den Ardennen verdichten die Wasserbläschen zu Regentropfen, die nun in großen Mengen niederfallen. Warum ist Belgieu der dicht bevölkertste Staat Europas? Infolge des Wasserreichtums, der Mineralschätze und des frucht- baren Bodens blühen hier Landwirtschaft, Gewerbe, Handel, Kunst und Wissenschaften. Die Eisenindustrie hat eine Menge anderer Industrien, wie z. B. Textilindustrie im Gefolge. Die Be- wohner finden reichliche und lohnende Beschäftigung; Handel und Ge- werbe bringen Wohlstand und Reichtum, und diese sind wieder Voraus- setzungen für die Pflege der Künste und Wissenschaften. Ii, 3. Holland von Holtland — Holzland, weil die Niederungen zwischen Merwede und alter Maas mit dichtem Buschwerk bedeckt sind. Mit der Ausbreitung des Reiches ging dieser Name auch auf das Land an der rechten Seite der Flüsse über. Niederlande ist der Gesamtname für das niederrheinische Tiefland. Znidersee — Südsee im Gegensatz zur Nordsee (von zuiden, Holland., = Südeu). Harlemer Polder— das durch Dämme dem einstigen Harlemer Meer abgerungene fruchtbare Marschland. Maas (vläm.), Meuse (franz.), die Mosa Von mos, mor, muor — Sumpf (Mosel — kleine Mosa). Assel, eig. Ijffel von Jsela, Isla (is—eis) — Eißel. Eisfluß. Amsterdam nach der hier mündenden Amstel und nach einem Damme, dessen schmalen Rand der Ort ursprünglich einnahm. Rotterdam liegt am Zusammenflusse der Rotte in die Maas und ist vor den Fluten durch einen Damm geschützt. Haag oder Hag von hac (ahd.) — Gehege, geschützter, eingefriedigter Raum, des Graven (Grafen) Hag. Maastricht. Trecht — Flußübergaug, also Maas-Übergang. Utrecht — alter Übergang. Ii, 3. Brüssel, Brügge verw. mit Brücke. Brüssel kann auch von Bruchfel Haus iu der Sumpfwiese (Brühl) abgeleitet werden. Brabant, früher Braebant von di-aee—das erste Umbrechen eines zum Anbau bestimmten Landstücks oder von Bracha — der in Ruhe be- findliche Boden, also das Land der Brachfelder und Heiden, das für die Schafzucht besonders geeignet ist. Antwerpen—an der Werft, d. h. am Schifsszimmerplatz oder auch von warf, werf — Aufwurf, Erhöhung, also ein erhöhter vor Über- schwemmung geschützter Wohnort.
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