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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. XII

1910 - München : Oldenbourg
Xii Einleitung. Feuersttte angelegten R u n d h t t e n (Wohngruben) sowie die Pfahlbauten, deren Reste in vielen Seen der nrdlichen Alpenvorlnder') noch vorhanden sind. Die Pfahlbaudrfer waren auf starken Rosten, die eine breite Plattform trugen, aufgebaut und zwar in derartiger Entfernung vom Ufer, da sie einerseits eine gewisse Sicherheit gewhrleisteten, anderseits einen leichten Verkehr mit dem Lande ermglichten. Die Htten bestanden aus Holz oder Stroh, hatten jedoch eine aus Steinen errichtete Feuerstelle. Tische und Bnke waren bekannt, des-gleichen Spinnwirtel und Webevorrichtuugeu fr die Zubereitung des Flachses, ferner geflochtene Matten (aus Baumbast) und Krbe (aus Weidenruten). Tie Werkzeuge und Waffen wurden noch aus teilt hergestellt, wiesen aber eine sehr mhsame und kunstvolle Bearbeitung auf; sie waren fein geschliffen und durchbohrt, um sie mit Stielen versehen zu knnen. Auerdem wurden M a h l st e i n e zum Zerquetschen der Getreidekrner benutzt. Daneben traten Gerte aus Holz, Bein, Horn und Geweih zeitweise mehr in den Hintergrund, da man diese Stoffe jetzt mit Vorliebe fr kleinere Nutzgegenstnde (Angeln, Widerhaken, Weberschiffchen, Schsseln, Lffel, Trinkgefe) oder Kunst- und Schmuckgegenstnde (Nadeln, Kmme) verwendete. Als neue Erzengnisse er-scheinen Bogen und Pfeile aus Holz, ferner die fr den Landverkehr nnentbehr-lichen Rderwagen und die fr den Wasserverkehr wichtigen Ginbume (ausgehhlte Baumstmme in Kahnform). Da die Nahrung vielfach schon durch Kochen und Backen bereitet wurde, war die Tpferei (anfangs mit der Hand, spter mit der Drehscheibe) weit fortgeschritten; man findet hbschgeformte und verzierte Vasen, Tpfe, Becher und Krge. In der Kunstbettigung sind die naturwahren Darstellungen von Jagdtieren verschwunden: dafr finden wir auf Tongefen u. . Nutzgegenstnden liebevoll ausgefhrte Pflanzenmuster und die Anfnge des sog. geometrischen Stils, d. h. Verzierungen in einfachen geometrischen Figuren (geraden und gebrocheneu Linien, Kurven u. dgl.). Diese Beobachtung zeigt, da die Vorliebe fr die Jagdtiere allmhlich zurcktritt hinter das Interesse fr den Acker- und Gartenbau sowie die Verschnerung des huslichen Lebens. Whrend sich aus der lteren Steinzeit Grber nur vereinzelt nachweisen lassen, sind uns die Bestattungssitten der jngeren Steinzeit aus zahlreichen Funden wohlbekannt. Als Eigenart derselben erscheinen die sog. Hocker-g r b e r, wie sie in unserem engeren Vaterland (z. B. in der Oberpfalz und in der Gegend um Straubing) hufig aufgedeckt werden. Man beerdigte die Leichen in hockender" Stellung, wobei Atme und Beine fest mit dem Oberkrper verschnrt wurdeu. Die Form der Grber richtete sich nach den gegebenen Verhltnissen. Am beliebtesten waren neben den gewhnlichen Flachgrbern" natrliche oder knstliche Felsenhhlen, soweit diese nicht von Lebenden bewohnt wurden. Wo dergleichen fehlte ober nicht hergestellt werden konnte, suchte der Mensch Ersatz in der Errichtung fester S te in kamm er n. der ihnen wlbte sich hufig ein Erdhgel, zu welchem mitunter ein aus Steinplatten erbauter Gang fhrte. Diese Hgelgrber tragen zuweilen auch die Bezeichnung Hnenbetten" oder Riesengrber", wodurch ihr hohes Alter angedeutet werden soll. Da man den Toten in der Regel Kleider, Waffen, Gerte, E- und Trink- x) Prchtige Funde aus dem Tegern- und dem Starnberger See (Rvseninsel) finden sich im Mnchener Museum fr vorgeschichtliche Altertmer, solche aus den Seen des Salzkammergutes in Salzburg.

2. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 13

1835 - Königsberg : Bornträger
13 Städte bestehen aus einer großen Anzahl ln Reihen an einander gebauter Häuser, welche Straßen bilden. Die Einwohner sind mehr Handwerker, Künstler und Handels- leute mit besondern Vorrechten. Städte haben in der Regel Thore. Es giebt große, kleine, Mittelstädte, Städte am Meere (Seestädte), Handelsstädte. — Die Bewohner der Dörfer heißen Land lente, die der Städte Bürger (von Burg d. h. ein mit Mauern umgebner Ort). — Die Menschen vcränd crn das Land, in dem sie leben. .Sie ziehen Gräben, um Sümpfe auszutrocknen, roden Wälder aus und machen den Boden urbar, veredeln wilde Obststämme, bauen Häuser, pflastern Straßen, ver- arbeiten die Erzeugnisse des Landes, befahren Ströme, See'n, Meere, und verbinden so entfernte Gegenden mit einander; führen Kunststraßcn (Ehaussee'n), bauen Brücken, dämmen Flüsse ein, leiten Bäche und Teiche auf ihre Mühlen rc. rc. So schafft und waltet der Mensch auf der Erde, zu deren Herrn ihn Gott bestimmt hat. Das Land ist in kleinere und größere Theile getheilt, welche verschiedire Besitzer haben. Wo ein Besitzthum auf- hört und das Eigenthum eines andern anfängt, (die Gränzen) haben die Leute dies mannigfach bezeichnet durch Zäune, Gräben, Wälle, Gränzpsähke, Gränzhügel. Geht etwa ein Gewässer, Bergzug re. ba acxa'oc, so heißt die Gränze eine natürliche, ist sie von Menschenhänden gemacht, eine künstliche. Wie einzelne Menschen ihr Eigenthum begränzt haben, so auch Gemeinden, Dorf- schaften, Städte, ganze Völker. — Jeder Verein von Menschen lebt nach einer gewissen Ordnung, nach bestimm-' ten Gesetzen; dies nennt man Verfassung. Damit nun Ruhe und Ordnung da sei, damit Jedes Eigenthum sicher bleibe, damit das Gemeinwohl gefördert werde, sind Män- ner da, welche dafür Sorge tragen. Diese bilden die Obrigkeit oder die Regierung. Jede große Gesell- schaft zusammenlebender Familien, Gemeinden rc., die eine gemeinschaftliche Obrigkeit haben und denselben Ge- setzen gehorchen, bilden einen Staat. Die Art, wie ent Staat regiert wird, kann verschieden sein: 1) Einer hat die höchste Gewalt, der Alleinherrscher (Monarch); diese Regierungsform, heißt Alleinherrschaft oder Monarchie. Ist die Herrschaft in der Familie des Mon- archen erblich, so heißt sie erbliche Monarchie; wird jedes

3. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 5

1887 - Berlin : Dümmler
Einleitung. 5 u. A. m.), und wird der natürlichen Üppigkeit des Landes ein mäch- tiger Helfer, der alle Produkte zu einer seltenen Schönheit und Größe gedeihen läßt. Mais, Reis, Tabak werden schon heute an den Karawanenstraßen in großen Mengen gebaut, und auf den euro- päischen Stationen werden Versuche mit fast allen tropischen Ge- wachsen gemacht. Jene große Masse der Produkte würde bei den mangelhaften Verkehrsverhältnissen heute allerdings noch nicht export- fähig sein, sie wird es aber in dem Moment, wo der erste eiserne Schienenstrang dem Herzen Afrikas zustrebt. Denn man muß nicht vergessen, daß die Empore des afrikanischen Ostens, Zanzibar, der größte Markt- und Handelsplatz, dessen wirtschaftlicher Umschlag einen Wert von 43 Mill. M. repräsentirt, seine Bedürfnisse zum großen Teil heute aus Indien bezieht (z. B. den Reis), daß also mit der Erschließung der deutschen Gebiete durch eine Bahn für der- artige Produkte sofort ein Absatzgebiet gegeben ist. Und auch in anderer Beziehung sind ja für den Handel und den Plantagenbau die Bedingungen überaus günstiger Natur. Eine Sprache (Suaheli) umschließt das ganze weite Gebiet; mit ihr kann man sich überall in den deutschen Besitzungen verständigen, der Hindu, der Araber, der Neger an der Küste bis weit in das Innere hinein, bedient sich ihrer, und am Kilima-Ndjaro bis hinauf in das Somal- land ist sie die allgemeine Verkehrssprache. Der Charakter des Volkes, welches unsere Länder bewohnt, ist, ausgenommen die nördlichen Gebiete, ein durchaus friedlicher, ja furchtsamer. Seit langen Jahren durch Sklavenjagden decimiert, ist diese Rasse heute verkommen und in eine apathische Gleichgiltig- keit und Trägheit versunken, und erleichtert aufatmend erkennt sie in dem Weißen, der jetzt in ihr Land kommt, willig und freudig den Befreier vom arabischen Joch und ihren natürlichen Beschützer. Überall in Ostafrika ist das deutsche Volk als mächtigstes Kriegsvolk bekannt, und überall in seinen Gebieten — das wissen wir alle aus eigenster Erfahrung — werden die Sendlings Deutschlands freudig ausgenommen, die Mär von dem großen Kriege von 1870 hat ihren Weg bis tief in den schwarzen Erdteil gefunden. —Jl Dort aber, wo die Lage des schwarzen Volkes eine günstigere ist, wo die Beschaffenheit des Landes ihr ihren natürlichen Schutz gewährt und die Sklavenjagden das Gebiet noch nicht verödet haben, oder nicht mehr veröden, da verfolgt dieses Volk auch

4. Geschichte des klassischen Altertums - S. 10

1913 - Leipzig : Teubner
10 Einleitung. säule", dessen weitreichenden Einfluß uns die jüngst in Tell-amarna auf Tontafeln aufgefundene Staatskorrespondenz kennen lehrt i), und der von den Griechen unter dem Namen Sesostris als Eroberer und Gesetzgeber gefeierte Ramfes Ii. (um 1300), an dessen Hose Moses erzogen sein soll. Die sieggekrönten Fürsten, überreich an Arbeitskräften, wetteiferten, Göttertempel (z. B. bei Abu-Simbel in Nubien) und Königspaläste, deren Wände mit Inschriften und farbigen Abbildungen Verseheu wurden, sowie großartige Grabstätten — doch nicht in Pyramidenform — herzustellen. 4 km lang dehnt sich in der westlich von Theben hinziehenden Bergkette die Totenstadt aus, bereu Decken und Wände, mit Fresken reich bedeckt, uns heute noch genaue Kunbe von dem barnaligen Leben und Treiben geben und oft eine Ergänzung zu den alttestamentlichen Berichten bilben. Ägypten assyrisch. Aber nach und nach ging die Macht des Königtums und bamit des Reiches zurück: Nubien und Palästina machten sich selbstänbig, ja Ägypten selbst kam wieder unter die Hand der Fremben. Libysche Sölbner und nach ihnen äthiopische Könige rissen die Herrschaft an sich, die ihnen dann wieber Assyrien streitig machte, befsen König Asarhabbon 671 v.chr. aus Ägypten eine assyrische Provinz machte. Aber 7 Jahre später stellte Iii Das Reich der Teilfürst von Sais, Pfammetich I. (664—616), wieber ein einheit- ©ats. liches ägyptisches Reich her; boch würde Memphis wegen seiner günstigen Lage wieber der Mittelpunkt des Reiches. Aus griechischen Sölbnern, die ihm hierbei treffliche Dienste geleistet hatten, schns er sich ein zweites Heer, was ihm die einheimische Kriegerfaste entfremdete. Die von ihm begründete 26. Dynastie beförderte überhaupt den Verkehr mit dem Auslande, zumal mit den Hellenenstädten. Sein Nachfolger Necho suchte Syrien und Palästina (Niederlage des Josias von Juda bei Meggiddo 609) dem ägyptischen Reiche wieder einzuverleiben, wurde aber von Nebukadnezar von Babylon bei Karkemisch am Euphrat 605 geschlagen und verlor die auswärtigen Besitzungen. Er ist auch dadurch bekannt geworden, daß er von phönizischen Seefahrern Afrika umschiffen 2) und vielleicht den später von Darius vollendeten Kanal vom Nil zum Roten Meere beginnen ließ. A m a s i s (570—525), der Bundesgenosse des samischen Tyrannen Polykrates, gestattete griechischen Kaufleuten, die Stadt Naukratis am westlichsten Mündungsarme des Nils zu erbauen, die bald der wichtigste Handelsplatz des Ägypten 525 Landes wurde. Unter Pfammetich Iii. wurde Ägypten von dem Perser-perfifch. föitig Kambyses nach dem Siege bei Pelusium unterworfen. Babylonien. 2. Babylonier und Assyrier, a) Das Land. Die südöstliche Hälfte des alten Mesopotamiens, die uns aus der Bibel unter dem Namen Sinear oder 1) Unter dieser Korrespondenz findet sich auch ein Vertrag mit dem König des Hethiterreiches, das sich damals im Höhepunkt seiner Macht befand und einen großen Teil Syriens und Kleinasiens einnahm. Die von beit Ägyptern Cheta, von den Assyrern Chatti genannten Hethiter waren ein nicht semitisches, wohl auch nicht indogermanisches Volk, das eine hohe Kultur besaß, die sich in den zahlreichen Denkmälern mit einer eigenen Hieroglyphenschrift bekundet. Die großartigen Funde, die in der bei Boghaz-köi (ö. v. Angora) entdeckten Hauptstadt gemacht find und ein riesiges Königsarchiv zutage gefördert haben, versprechen noch eine wertvolle Ausbeute. 2) Gerade das, was uns den Beweis dafür liefert, nämlich die von der Forschungsexpedition gemachte astronomische Beobachtung über den Stand der Sonne, veranlaßt Herodot (Iy 42) zum Zweifel an der Wahrheit des Berichts!

5. Das Mittelalter - S. 9

1876 - Leipzig : Baedeker
Eroberungsversuche der Römer in Germanien. §. 3. 9 tieften) Yssel und mit der Zuider-See. Auf dieser neuen Wasserstrasse ge- langte seine Flotte in die Nordsee und weiter in die Mündung der Ems, auf welcher sie den überraschten Bructerern eine siegreiche Slromschlacht lieferte. Als sie weiter nach der Mündung der Weser segelte und die Chauken bedrohte, traten diese in ein ähnliches Bundesgenossen-Yerhältniss zu Rom, wie die Bataver. Beim Beginn der ungünstigen Jahreszeit führte Drusus die Flotte durch die Zuider-See und die Yssel nach dem batavischen Rheine zurück. Der zweite Feldzug (11) ging von Castra vetera aus über den Rhein, durch das Land der Sigambrer zwischen Lippe und Ruhr bis zur Weser. Als Drusus wegen Mangels an Lebensmitteln und der Nähe des Winters bald den Rückzug anlrat, brachten ihm die vereinigten Cherusker und Sigambrer schwere Verluste bei, doch schlug er die schon siegesfrohen Germanen bei Arbalo (an den Quellen der Ruhr?) und baute an der (miltlern?) Lippe eine Festung Aliso, sowie am Millelrhein Castel als Brückenkopf von Mainz, an der Grenze des den Chatten (nach der Ueber- siedlung der Ubier auf das linke Rheinufer) überlassenen Landes zwischen Main und Lahn. Da ein Tlieil der Chatten deshalb auswanderte und sich den Sigambrern anschloss, so legte Drusus gegen eine neue feindliche Ein- wanderung in dem aufgegebenen Landstriche das sog. vallum Romanwn an; und um die Germanen von einem Angriffe auf diese Anlage abzu- schrecken, machte er im J. 10 einen Streifzug auf das rechte Rheinufer und besiegte die verbündeten Chatten und Sigambrer. Auf dem vierten Feldzuge (9) drang Drusus vom Mittelrheine gegen die suevischen Markomannen, (damals zwischen Main und Neckar) vor und nach einem Siege über dieselben gegen die (mittlere?) Elbe, trat aber, mit Rücksicht auf die Nähe des Winters und die weite Entfernung von seinen Hülfsquellen, den Rückzug an (angeblich auf die Warnung eines Weibes von übermenschlicher Grösse), starb jedoch nach einem Sturze mit dem Pferde. Um das Unternehmen des Drusus zu vollenden, erhielt sein Bruder T iberius den Oberbefehl über die Ilheinarmee (die „germa- nischen“ Legionen). Er brachte weniger durch Gewalt (noch zwei Züge gegen die Sigambrer) als durch List (Bestechung und Auszeich- nung der Stammhäupter) alle germanischen Völker vom Rhein bis zur Weser oder gar bis zur untern Elbe theils zur Anerkennung der römischen Oberherrschaft, theils zu einem Bündnisse mit Rom. An allen das Land und seine Wasserverbindungen beherrschenden Stellen erhoben sich römische Castelle und Colonien; die Germanen gewöhn- ten sich allmählich an den friedlichen Verkehr mit den Römern und duldeten nicht nur deren Besatzungen in ihrer Mitte, sondern auch Truppenaushebungen. Deutschland wäre in ähnlicher Weise roma- nisirt worden, wie Gallien und die Alpenländer, wenn nicht Marbod

6. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 25

1827 - Heidelberg : Winter
Einleitung. s5 Baien. Nach der Annäherung oder Entfernung der äußersten Ufergrenzen, nennt man sie geschlossene oder offene Bu- sen, Baien oder Buchten. Ganz kleine Buchten, durch die Natur gebildet, oder durch Kunst zum Theil mit Dämmen von Steinen rc. umgeben, und tief genug, daß Seeschiffe in sie ein- laufen, und vor Winden und heftigen Meeresbewegungen sicher und ruhig liegen, nennt man Seehafen, Hafen m). Die Stellen am Ufer, wo Schiffe ihre Anker auswerfen können, um sich aufzuhalten, heißen Rheedenh. Zuweilen liegen solche unmittelbar vor den Hafen, immer aber nahe am Ufer. — Er- strecken sich solche größere Einbeugungen der See schmal und sehr lang, in das Land hinein, oder bildet durch sie das Meer sehr breite Mündungen der Flüsse, so nennt man sie Arme oder Kanäle des Meeres. Ein schmaler Durchgang des Meeres, zwischen zwei einander nabe gegenüber liegenden Punkten des festen Landes oder Inseln, welcher, gleichsam als Seeweg, zwei nicht entfernte Meere verbindet, wird Meerenge oder Straße °), auch Kanal genannt. Auch in Rücksicht der sie umgebenden und durchkreuzenden Meeresfläche, werden große Inselgruppen Archipele genannt. — Die aus dem Wasser- spiegel des Meeres hervorragenden Felsen von ganz geringem Umfange heißen Klippen p); reichen sie aber gar nicht über die Fläche des Wassers hinaus, blinde Klippen. Eine län- gere oder kürzere Reihe solcher Felsen wird Felsenriff; die Küste, an welcher sie sich meist befinden, Klippenküste, Klip- pen-Ufer; in weitrer Ausdehnung aber Scheeren genannt. §. 8. Die Atmosphäre. 3. Luft- und Dunstkreis. Der Erdkörper schwimmt gleichsam, in der ihn auf allen Seiten umgebenden Luftmasse, im Ungeheuern Raume, worin sich alle die zahllosen Weltkörper nach Gottes Anordnung in wunderbar großen Kreisen bewegen. Die Luft ist ein sehr feiner Körper. In großer Entfernung erscheint sie uns hell, durchsichtig, und in verschiedenen Abstu- fungen blau, wenn sie aber im Nebel verdickt ist, sieht sie grau aus. Sie ist beweglich, das sehen wir an Wolken und Win- den. Ihre Fühlbarkeit offenbart sich im Zuge der Luft, im Winde, in ihrer, durch Sonnenstrahlen, oder durch Feuer, er- regten Wärme, und in verschiedenen Graden des Frostes und m) kortus marltimus. n) Statio ad littus. o) Fretum. Bosporus. p) Scopuli.

7. Bürgerkunde - S. 3

1909 - Karlsruhe : Braun
Vom Staat überhaupt 3 bemittelten Klassen seine besondere Fürsorge zu. Die Landwirtschaft und die Viehzucht, die Forstwirtschaft und der Bergbau finden glei- chermaßen Schutz und Unterstützung durch den Staat. Er sorgt ferner für Prägung von Geldmünzen, für Errichtung von Sparkassen und Banken, für genaue Regelung des Maß- und Gewichtswesens und er- möglicht und fördert so einen lebhaften und ungestörten Austausch der Güter. Ein über das ganze Land verbreitetes, sorgfältig aus- gebautes Netz von wohlunterhaltenen Straßen, von Eisenbahnen, Posten und Telegraphen dient dem örtlichen Verkehr der Menschen und Waren sowie dem Austausch von Mitteilungen. Er überbrückt die Flüsse, sorgt für ihre Schiffbarmachung und Eindämmung gegen Ueberschwemmungsgefahr und schafft künstliche Wasserstraßen, die Kanäle. Die Kolonien, die der Staat gründet, bieten Absatz- felder für einheimische Erzeugnisse und neue, unter dem Schutze des Mutterlandes stehende Wohnsitze für Auswanderer. In fremden Ländern schützt der Staat seine Angehörigen und deren Interessen durch seine Vertreter sowie durch Verträge, welche er mit auswär- tigen Regierungen abschließt. Wie endlich das Landheer die Grenzen verteidigt, so schirmt eine starke Flotte den Handel der Bürger auf dem Weltmeere und leiht ihnen auch in fernen Erdteilen den Schutz des Vaterlandes. Doch genug der Beschreibung der einzelnen Vorteile und Wohl- 6 taten, welche wir dem Staate verdanken! Sie würde doch nie uns sagen können, was unser Vaterland uns bedeutet, dieser teure Boden, der uns zuerst bei unserer Geburt begrüßte, auf dem wir unsere Jugendtage verlebten, und aus dem wir alle unsere Kraft geschöpft haben. Weit mehr noch, als wir ahnen, verdanken wir, was wir find und haben, ja unser ganzes Denken und Fühlen, unserem Vater- lande, und jeder einzelne von uns und sein Wohl und Wehe erscheint unbedeutend und geringfügig gegenüber dem Wohl und Wehe des Ganzen. Wenn man von den Vorteilen und Rechten spricht, welche der 7 Staat seinen Bürgern gewährt, darf man auch der Pflichten nicht vergessen, die er ihnen auferlegt und auferlegen muß; denn ohne Pflichten sind auch keine Rechte denkbar; sie sind beide untrennbar verbunden wie die Vorder- und die Rückseite einer und derselben Münze. In erster Reihe obliegt uns die Achtung vor den Gesetzen; sie stellen den Willen des Volkes dar und erfordern deshalb Befolgung und Achtung auch dann, wenn wir sie im einzelnen Falle nicht für- richtig halten oder nicht verstehen. Sodann verlangt der Staat unsere freudige und unbeschränkte Hingabe an das öffentliche Wohl, und zwar nicht nur im Kriege, in dem wir gerne unser Leben für das Vaterland einsetzen. Auch im Frieden sollen wir stets des Grund- ig

8. Die deutsche Geschichte - S. 63

1829 - Elberfeld : Büschler
E i n l e i t n u g. 63 teranen hierher schickte, um ihren Geburtsort auszuzeichnen. Kon- stantin ließ hier auch eine Brücke über den Fluß schlagen, deren Ueberbleibsel bei niedrigem Wasser noch sichtbar sind; auf der rechten Seite war Diyitia, das heutige Deutz, der Brückenkopf. Noyesium, Neuß; Gelduba, oft genannt bei den Römern, das jetzige Dorf Gelb bei dem Städtchen Uerdingen. 3. Die Gugerner, nördlich von den Ubiern, nicht weit von Gelduba anfangend, am Rheine hinunter bis dahin, wo die Waal sich von ihm trennt. O etter: Asciburgium, Asburg bei Meurs; Vetera (ea8ira), Zkauten oder Büderich, Wesel gegenüber. 4. Die Bataver und Kanninefater, beide kattischen Stammes, waren nach Tacitus durch einen Aufruhr aus ihrem Vaterlande vertrieben und hatten sich au den Ausflüssen des Rheins in dem, von Gewässern umflossenen, Lande niedergelassen, welches nach ihnen die Insel der Bataver genannt wurde. Sie waren Buudesgenossen der Römer, bis sie sich im Jahre 70 n. Chr. unter Civilis empörten. In ihrem Gebiete lagen: Lugdunum, Leiden; Trajectum, Utrecht; Batavodurum oder Noyiomagus, Nimwegen. Außer diesen Völkern waren noch mehrere in den überrheiuischen Gegenden, welche früher dahin ausgewandert und noch immer auf ihre deutsche Abkunft stolz waren, als wenn der Ruhm ihres Ge- schlechtes sie von der Aehulichkeit und Feigheit der Gallier schiede. Die hauptsächlichsten unter ihnen waren: die Tr e vir er, Trierer, mit der Hauptstadt Augusta Trevirorum, das jetzige Trier, die wichtigste Stadt des römischen Reiches in unsern nördlichen Ge- genden; und die Nervier, zwischen der Maas und Schelde. Im Süden der Donau wohnten nicht mehr reine deutsche Völ- kerschaften, sondern solche, die aus gallischen und andern Einwan- derern gemischt waren. Die Donau kann als die Gränze des da- maligen Germaniens angesehen werden, und die römischen Pro- vinzen an ihrer Mittags-Seite von der Schweiz bis über Kärnthen und Krain hinaus hießen: Helvetien, Rhätien, Vindelicien, No- ricum und Pannonien. D. Wichtiger für die alte Geographie unseres Vaterlandes ist aber die Betrachtung des südlichen Theiles von Deutschland, am Rheine hinunter bis etwas über den Main hinaus, nach Andern auch noch nördlicher, welcher das römische Iehutland, agri

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 29

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
6. Die Feldzüge der Römer in Deutschland. 29 liche, welche bei Carnuntum die Donau überschritt und nach dem Adriatischen Meere und Italien führte, eine zweite quer durch Germanien und Gallien an die Mündungen der Rhone, nach Massilia, dem Heimatsorte des Pytheas, und eine dritte südöstlich, dem Borysthenes folgend, ans Schwarze Meer, dann weiter nach Griechenland und nach Asien, wo der nordische Bernstein mit dem aus Indien zusammentraf. Auch zur See ward der Bernstein ausgeführt nach der cimbrischen Halbinsel und Scandinavien. Doch rief der Handel nicht erst die germanische Seefahrt in's Leben, welche auch keineswegs ihm allein diente; noch öfter und weiter hinausgreifend wurden zur See kriegerische Fahrten unternommen, als Vorschule dessen, was die Völker germanischen Stammes auch einst im Seehandel werden sollten. Diese Seeschifffahrt Europa's ist nicht ausgegangen von den Anwohnern des Oceans, den Celten, sondern aus dem Meerbusen und dem Binnenmeere des Nordostens, und der germanische Stamm mit seiner angeborenen Doppellebigieit ist hierdurch auch der herrschende eines neuen Weltalters geworden. Was die romanischen Völker des Mittelalters durch Entdeckungen, Eroberungen und Handel Großes zur See geleistet haben, das verdanken sie der germanischen Verwandtschaft, in welche sie mit eingetreten sind, und haben es nur als Zöglinge der Germanen geleistet. Das bekunden schon ihre Sprachen, die Alles, was zur Seeschifffahrt gehört, selbst die Himmelsgegenden, mit germanischen Worten benennen. 6. Die Mdziige der Hörnn* in Deutschland. (Nach Gustav Hertzberg, Die Feldzüge der Römer in Deutschland unter den Kaisern Augustus und Tiberius, und General von Peucker, Wanderungen über die Schlachtfelder der deutschen Heere der Urzeiten,. bearbeitet vom Herausgeber.) Bis auf den großen Eroberer Galliens, Julius Cäsar, waren die Verhältnisse Roms zu der sog. barbarischen Welt des Nordens, damit zugleich die Sorge für die Abrundung und Sicherung der Nordgrenzen des römischen Reiches in gefährlicher Weise vernachlässigt worden. Mit der Unterwerfung Galliens und des anschließenden celtischen Helvetiens (östlich bis zum Rheinsall und zum St. Gotthard) glaubten die Römer eine zugleich strategische und ethnographische Grenzlinie in dem mächtigen Rheinstrom gefunden zu haben, dessen ganzes linkes Ufer vom Rheindelta aufwärts bis nach Schaffhausen sie seit Cäsar's gallischen Feldzügen beherrschten. Dagegen begnügten sie sich für die lange Strecke von Schaffhausen bis zum Schwarzen Meere mit einer sehr schlecht geschützten Grenze, bis eine Reihe von Uebergriffen Seitens der nordischen Völker, insbesondere der beiden wesentlich celtischen Völker-

10. Die Geschichte des Mittelalters - S. 31

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
6. Die Feldzüge der Römer in Deutschland. 31 worden, bestimmten den Kaiser Augustus, auch die Rheingrenze besser zu sichern, die sich noch kurz vorher (16 v. Chr.) als eine ungenügende Schutzwehr erwiesen hatte, indem die Sigambrer den römischen Legaten in Gallien (Lollius) überfallen und ihm eine mehr schmachvolle als wichtige Niederlage beigebracht hatten. Zu diesem Zwecke wurden nicht nur die bisherigen großen Lagerfestungen der Römer am Rhein, wie Moguntiacum (Mainz) und Vetera (bei kanten), zu mächtigen Ausfallsthoren gegen Deutschland ausgebaut, sondern auch am ganzen linken Rheinufer eine neue Reihe von (etwa 50) Castellen angelegt. Außerdem sollten die römischen Vorposten tief in das eigentliche Germanien, bis zur Saale und Elbe, vorgeschoben werden. Zu diesem Zwecke ward auf dem Niederrheine eine bewaffnete Flotte errichtet, auf welcher der jüngere Stiefsohn und Liebling des Kaisers, Drusus, eine römische Armee zur See, jedoch mit möglichster Benutzung der niederländischen Binnengewässer, nach -der Nordseeküste zu führen beauftragt ward. Dieser ließ vermittelst eines Canals (fossa Drusiana, noch heute „Drusus-Vaart* genannt) und der (vertieften) Assel eine bequeme Verbindung des Rheins mit der Zuydersee Herstellen und gewann zwei der kräftigsten niederdeutschen Völker, die Bataver und die Friesen, für die Römer, denen sie als landes- und seekundige Führer treffliche Dienste leisteten. Im I. 12 überschritt Drusus den Niederrhein etwas oberhalb seiner Theilung an der Grenze des batavischen Gebietes und verbreitete weithin Schrecken in das Land der ewig unruhigen Sigambrer, kehrte aber nach möglichst starken Verheerungen desselben in das Land der befreundeten Bataver zurück und führte die Flotte durch die Binnengewässer in die Zuydersee und weiter in die offene Nordsee, deren hochgehende Wogen zum ersten Male, eine Kriegsflotte trugen. Die Ems aufwärts segelnd, überraschte er die Bructerer; diese sammelten ihre Mannschaften auf zahlreichen Ems-Kähnen und lieferten den fremden Ankömmlingen (auf der mittlern Ems?) eine Stromschlacht, deren Ausgang freilich bei der nautischen Ueberlegenheit der Römer und Friesen nicht zweifelhaft sein konnte. Heer und Flotte zogen dann wieder die Ems abwärts, umsegelten die Küste des heutigen Ostfriesland und erforschten die Gewässer ostwärts bis zur Mündung der Weser, um das mächtige Volk der Chauken anzugreifen. Diese traten in ein ähnliches Bundesgenoffen-Verhältniß zu Rom, wie die Bataver, wohl um so eher, als ihre Beziehungen zu den Binnenvölkern, namentlich den Cheruskern, nicht eben freundlich waren. Angesichts des chaukischen Gestades, in der Nähe des heutigen Jahdebusens, gerieth die römische Flotte auf Untiefen oder sog. Watten. Der Eintritt der Ebbe setzte die Schiffe auf's Trockene und nur die Anwesenheit der seekundigen Friesen rettete sie vor großem Schaden. Beim Beginn der ungünstigen Jahreszeit kehrte sie durch die Zuydersee und die Yffel nach dem batavischen Rheine zurück. Drusus überschritt im Frühling des I. 11 v. Chr. wieder den Nieder-
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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