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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 17

1898 - Halle : Anton
Belgien. — Niederlande. 17 83] 2. Die Schweizer Hochebene lehnt sich in Form eines 230 km langen Halbmondes an den Nordwestfuß der Alpen. Im Sw. wird sie vom Gen ferse e, im No. vom Bodensee begrenzt. Sie wird von Alpen- slüssen bewässert, deren größter die Aar (Nebenflüsse ?) ist. Wegen der genügenden Bewässerung ist die Ebene fruchtbar und liefert Getreide, doch nicht genng für des Landes Bedarf. In ihr liegen die größten Städte der Schweiz: Bern (?), der Sitz des Bundesrates, Luzern am Vierwald- stättersee und Zürich (?), der Hauptplatz für den Handel nach Italien (150). 84] f>. Das 3uralan6 ist der nordwestliche Bergwall der Schweizer Hochebene; es ist ein wasserarmes Bergland, dem Ackerban nicht günstig, aber belebt von regem Gewerbfleiß. Man fertigt Seiden- und Baumwoll- waren und Uhren, die von Genf (80) in den Handel kommen. An der Nordostecke des Iura liegt die alte Handelsstadt Basel (90). 85] Klima. In den Alpen verursacht der Wechsel zwischen tiefen Thälern und Hochgebirgsketten ein sehr ungleiches Klima: in dem tiefen Rhonethale z. B, beginnt der Frühling bereits im Februar; dagegen hüllt die Hoch- thäler des Rheins und Inns noch im Mai eine dichte Schneedecke ein. 86] Bevölkerung. Die Bevölkerung besteht zu 3/4 aus Deutschen, einem fleißigen, sparsamen, gottessürchtigen Menschenschlage; im Rhonethale und westlich der Saaue sitzen Franzosen, im Tessinthale Italiener. 5. Das Königreich Belgien. 87] Lage nach der Karte. 88] Bodenform und Bewässerung. Belgien besteht ans einem- süd- östlichen Berglande und einer nordwestlichen Ebene. 89] \. Das Bergland wird gebildet von den niederen Höhen der Ar- dennen, welche von der Maas durchflössen werden. In dem metall- und kohleureichen Hügellande liegt Lüttich ('?), mit großartigen Fabriken für Stahlwaren 90] 2. Die Ebene beginnt östlich der Schelde und zieht bis zur Nordsee. Sie ist fruchtbar und daher Sitz sorgsam betriebenen Ackerbaus. In ihr liegt die Hptst. Brüssel, einer der wichtigsten Knotenpunkte im belgischen Eisenbahnnetz (500). An der unteren Schelde blüht die Handelsstadt A n t - wer Pen, wo alte Prachtgebüude (Rathaus) von dem einstigen Glänze zeugen (240v Flußaufwärts liegt die lebhafte Fabrikstadt Gent (150) und nach dem Meere hin Brügge, im 15. Jahrh. eine der ersten Handels- städte der Welt, jetzt aber durch Verlaudung des Hafens herabgekommen. 91] Klima. Belgien hat das Klima der deutschen Nordseeküste (§ 31). 92] Bevölkerung. Die Belgier sind ein Mischvolk: teils Wallonen (%), die von den Franzosen abstammen, teils Flamländer (4/7), die dem germanischen Stamme entsprossen sind. In ihrem Wesen ist die Be- Möglichkeit der Franzosen mit deutschem Ernst gepaart. Die Sprache ist meist die französische, die herrschende Kirche die katholische. 6. Das Königreich der Niederlande. 93] Lage nach der Karte. 94] Bodenform und Bewässerung. Man unterscheidet das Binnen« land und das Küstenland. Hummel, Anfangsgründe der Erdkunde. A. 3. Aufl. 2

2. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 18

1898 - Halle : Anton
Dänemark. — Die skandinavische ivtlbiiifel. 95] \. Pas Binnenland bildet den westlichen Ausläufer des Norddeut- schen Tieflandes. Die Bewässerung erfolgt im S. durch die Mündnngs- arme des Rheins und der S ch e l d e; außerdem hat das ebene Schwemm- land die Anlegung zahlreicher Kanäle ermöglicht, welche das Land ent- wässern und als Verkehrsstraßen dienen. Die Wiesenflächen bewirtschaftet der Viehzüchter, die etwas höher liegenden Gegenden der Ackerbauer. 96] 2. Das Küstenland liegt teilweis unter dem Meeresspiegel und ist durch die Mündungsarme des Rheins und der Scheide in viele Inseln zer- rissen. Eine Kette natürlicher Dünen und künstlicher Dämme schützt den noch unverletzten Küstensaum. Nicht immer aber ist dieser Schutz aus- reichend gewesen, so daß Hochfluten ganze Landstriche verschlungen haben. Auf diese Weise ist die Südersee und der Tollart entstanden. Eine Jnselreihe bildet die letzten Reste des ehemaligen Strandes; die größte ist Texel [teffel]. An der Küste liegen die großen Städte des Landes: am \') [ei], einer Seitenbucht der Südersee, liegt die wichtige Handelsstadt A mfter- dam, wegen des fnmpsigen Grundes auf Pfahlrosten erbaut und von Ka- nälen durchzogen, auf denen die Waren bis an die Niederlagen geführt werden <450); eine Eisenbahn führt über die Hauptstadt Haag (190» nach Rotterdam (?), dem wichtigsten Schiffahrtsplatze der Niederlande (280). 97] .Skima. Die Niederlande haben das Klima der Nordseeknste (§ 31). 98] Bevölkerung. Die Niederländer sind germanischen Stammes, ein arbeitstüchtiges, sparsames Geschlecht, dem Reinlichkeit und Wohlgefallen an bunten Blumen in dem schwarzen Moorboden des Landes ein freund- liches Hanswesen schaffen. Sie sind meist evangelisch. 7. Tas Königreich Dänemark. 99] Lage nach der Karte. Teile des Königreichs sind: 1) der nördliche Teil der Halbinsel Jütland, 2) die dänischen Inseln, 3) einige Nebenländer. 100] \. jütland. Auf Jütland herrscht die Ebene vor. Jin östlichen Teile besteht diese ans gntem Fruchtboden. Daher liegen hier die wenigen größeren Städte des Landes: A a r h uus , R a u d e r s und A a l b o r g. Die Mitte der Halbinsel und der westliche Küstenstrich sind unfruchtbarer Sandgrund, daher meist mooriges Heideland. 101] 2. Die dänischen Inseln werden durch den Kleine n B e l t, den Großen B e l t und den Sund getrennt und bestehen aus den stachen Ei- landen F ü n e n , Lange land, Laaland, Fat st er und Seeland. Ans Seeland, der Hanptinsel, liegt inmitten fruchtbarer Getreidefelder und herrlicher Buchenwälder die Hauptstadt Kopenhagen, ein Sitz ^bedeuten- den Handels (375). — Zu Dänemark gehört ferner die Ostseeinsel B ö r n h o l m. 102] Die ^ebenländer sind: a) Tic järöcv (l>. i. Schafinseln), eine Inselgruppe iin N. der britischen Inseln. l>) Island (d. i. Ei5land>^ eine im Allan- tischen §üzean liegende felsige Insel mit dem feuerspeienden Hella, c) Grönland siebe bei Nordamerika. 8. Tie skandinavische Halbinsel. 103] Lage nach der Karte. Skandinavien begreift die Königreiche Schweden (im O.) und Norwegen (im W.).

3. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 21

1898 - Halle : Anton
Die britischen Inseln. 21 lande von H o ch s ch o t t l a nd. Der Tieflandsstreisen ist das einzige Ackerbangebiet Schottlands; deshalb liegen hier die größten Städte: Edin- bürg, die Hauptstadt Schottlands (280), und Glasgow [glasgö], eine Fabrikstadt mit Mill. E. 112) 2. Das Tiefland besteht durchweg aus Ackerboden. Es ist reich bewässert. Die größten Flüsse sind die Themse und der Severn; zahl- reiche Kanäle verbinden diese Wasseradern mit den benachbarten Flüssen. In der britischen Ebene sind Ackerbau und Viehzucht Hauptnahrungs- zweige. In der Nähe der Gebirge gewinnt man Kohle und Eisen. Das befördert die starke Gewerbthätigkeit. Daher hat England eine Anzahl

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 342

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
342 Viertes Buch. Schlammbänke, die zur Ebbezeit bloß liegen, abzugewinnen, und solche eingedeichte Stellen oder Polder sind äußerst fruchtbar. — Die Küste ist von der Nordfpitze der hollän- dischen Halbinsel an mit einer Kette niedriger Eilande ge- gürtet, welche wohl als Ueberreste größerer Inseln oder auch versunkenen Festlandes anzusehen und meistens durch Dünen geschützt sind. Die Reihe beginnt mit der größten Insel, Texel. Borkum ist schon genannt. Norderney und Wangeroge sind als Seebäder besucht (W. scheint übrigens bald ein Raub des Meeres werden zu sollen.). Die Mündungen der Weser und Elbe scheinen die Jnselreihe „ zu unterbrechen; doch liegt vor der zwischen liegenden Landspitze das Jnselchen Neu werk, und 7 M. davon, nordwestlich ins Meer hinein, das in vielfacher Hinsicht merkwürdige Helgolamd (S.271.). Etwa 1 St. im Umfange besteht es aus dem obern und untern Theile. Auf dem obern, einer über 200' aus dem Meere ragenden Felsen- wand, steht die eigentliche kleine Stadt; der untere ist ein Vorland aus röthlichem Thon und Rollsteinen, wo auch Häuser stehen. Eine Holztrcppe führt in die obere Stadt. V* St. liegt östlich eine große breite Sanddüne, die Sandinsel; hier werden von den zahl- reichen Fremden die Seebäder genommen. (,,Grün ist das Land, roth ist die Wand, weiß ist der Strand: das sind die Zeichen von Helgoland."). Die Eingeborncn, ein Völkchen von ungemischtem altdeutschem Blut und edler'biederkeit, haben viele alte Sitten und Gebräuche bewahrt und schätzen ihren Felsen (den das Meer immer weiter anfrißt) über alle Länder der Welt. — Auch die Westküste der dänischen Halbinsel ist bis dahin, wo die Dünen anfangen, von In- seln begleitet. Manche darunter, die Halligen, werden von der Fluth überströmt, und die Häuser stehen deshalb auf Erderhöhungen oder Werften. Bei großen Stürmen erreicht auch diese wohl das Meer mit grausender Vernichtung — und doch geht auch hier dem Bewohner nichts über seine Hallig. Das Innere des westlichen Niederdeutschland ist im Ganzen eine wagerechte Fläche, welche ganz verschie- den von der östlichen keine Landseen (denn Steinhuder Meer zwischen Weser und Leine und Dümmer-S., durch welchen die Hunte stießt, sind unbedeutend) — und keine großen Waldungen hat. Ueberaus fruchtbarer Lehmboden ist das Land im ganzen Schcldegebiete, am untern Rhein und im Rheindelta: herrlich gedeiht hier Getraide und Flachs, auf der holländischen Halbinsel besonders die Viehzucht (Holländischer Käse). In den andern Theilen des westlichen Tieflandes begleitet Marschland (S. 24.) nur die Ufer der großen Ströme und des Meeres; Friesland z. B, um die untere Ems gelegen, hat treffliches Korn-, Garten- und

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 412

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
412 Viertes Buch. düngen zu unternehmen: Triest nach Hamburg, Freiburg ((Breisgau) nach Berlin), Posen nach Aachen, Hamm nach Bromberg, Weimar nach Brünn, Hildesheim nach Rostock, Dortmund nach Lübeck, Offenbach nach Kaiserslautern, Münster nach Gotha. Theils auf Eisenbahnen, theils zu Wasser: Bibrich nach Heidelberg, Bielefeld nach Trier, von Neisse nach Dirschau, von Kempten nach Würz- burg, von Magdeburg nach Thorn, von Budweis nach Regensburg. §. 102. Anhang. (Schweiz, Belgien, Niederlande, Dänemark.) Die vier in der Ueberschrift genannten Staaten werden als Anhang zu Deutschland betrachtet, s) weil sie fast durch- aus in unfern natürlichen Gränzen liegen, b) weil mit we- nigen Ausnahmen diese Länder zum deutschen Reiche gehört haben, c) weil wenigstens zwei der genannten Staaten noch jetzt wegen einiger Gebietstheile zum Deutschen Bunde ge- hören. I. Die Schweiz. Das alte Helvetien wurde in der Völkerwanderung von Burgundern und Alleman- nen besetzt, dann ein Theil des fränkischen, später des deutschen Reiches. Eine Menge geistlicher und weltlicher Herren (die Zähringer (S. 386.), die Habsburger u. a. (S. 824. 364.)1 hatten hier ihre Güter; einige Städte hatten sich Reichsfreiheit erkauft, andere Landstriche beson- ders im Gebirge wurden durch kaiserliche Landvögte ver- waltet. Kaiser Al brecht I. hatte harte Männer frevelvollen Sinnes in die 3 Alpenlandschaften Uri, Schwyz und Unterwalden gesetzt: da verschworen sich die Männer der 3 genannten Waldftädte auf der Waldwiese Rütli (am Vierwaldstädter See) und am 1. Jan. 1308 brach der Auf- stand los. Die Vögte wurden verjagt, und die Ermordung des Kaisers durch seinen Neffen schützte die Eidgenos- sen — so nannten sie sich — vor seiner Rache (Geschichte vom Tell, mit Recht angezweifelt.) Gegen die Eroberungs- plane des Hauses Oesterreich erhielten sich die Schweizer

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 420

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
420 Viertes Buch. Menschen beschäftigte. Unweit Lüttich das Dorf Herst all (Pipi'n von Henstall). Auch Verviers im hohen Leen ist durch und durch Fabrikstadt, 20,000 E. Hier und in den umliegenden Orten be- deutende Tuchfabrikation. (Eupen in der Nähe ss. 379 ]); Spaa in waldiger Gebirgsgegend hat berühmte und besuchte Eisenquellen. Belgien, ein reiches und fruchtbares Land, dazu das Land der Gewerbe und Fabriken, hat unter allen europäischen Ländern ver- hältnißmäßig die meisten Eisenbahnen. Brüssel, Löwen, Me che ln (der Knoten des eisernen Netzes), Antwerpen, Gent, Brügge, Ostende, Lüttich, Verviers, Namur, Mons, Courtray stehen so miteinander in Verbindung, und über Lille und Valenciennes führen Schienenwege nach Paris, wie über Aachen nach Deutschland. Gieb bei jedem der genannten bel- gischen Orte zur Uebung die Provinz und Einwohnerzahl an. Iii'. Königreich der Niederlande. Nach der Einleitung zu Belgien wird hier nur bemerkt, daß in dem Aufstande gegen Spanien sich zuerst 5 Provinzen Geldern, Holland, Seeland, Utrecht, Friesland 1579 zu einer Union zusammenthaten. Hernach kamen Gröningen und Overyssel dazu, und der Löwe, das Wappen der Republik, hielt nun 7 in einem Bande umschlungene Pfeile in der Pranke. Wann wurde sie auch von Spanien aner- kannt? (S. 417.) Jede von den 7 Provinzen hatte ibre eigene Verwaltung, ihre besondern Stände oder Staaten: über allen stand eine allgemeine Versammlung von Abgeordneten aller Provinzen, die Generalstaaten. Danach nennt man oft den ganzen Staat, der in feiner republikanischen Verfassung auch rein monarchische Elemente hakte. Das Haus Nassau- Oranien hatte in dem Freiheitskriege den Niederländern treu- lich zur Seite gestanden (Wilhelm und Moritz von N. -O.); man wählte aus den Nassauern für die Republik Erbstatt- halter, denen besonders die Führung der Heere übertragen ward, aber auch andere Rechte zugestanden wurden. So gab es beständig eine oranische und eine republikanische Partei, und es kam oft zu inncrn Unruhen. Bei dem allen waren die Niederlande nach Portugals Sinken (S. 175.) bis gegen Ende des 17tenjh. der erste Handels- und Seestaat in Europa. In der Zeit der Freiheitskriege hatten die Nieder- länder herrliche Colonien, die früher portugiesisch und spa- nisch waren, in Besitz genommen, auch einen Streifen der noch spanischen Niederlande erobert (die Generali- täts -Lande). Im Verlauf des i8tm Jhdls. trat der

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 422

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
422 Viertes Buch. berühmte Orgel von 60 Stimmen und 8000 Pfeifen. Auf dem Markte steht die Statue Lorenz Kosterö, dem die Holländer die Erfindung der Buchdruckerkunst zuschreiben. Die an sich be- rühmte holländische Leinewand wird in Haarlem am weißcsten ge- bleicht. Von der Blumenzucht in Haarlem hat schon Zeder gehört: sie erstreckt sich besonders auf Tulpen und Hyacinthen, wird aber nicht mehr wie im 17. Jahrhundert bis zur Schwindelei getrie- den. Man bezahlte damals für manche Zwiebel 4— 5000 Franken. Das Ha arlemer Meer, ein Landsee im S. der Stadt, wird jetzt ausgetrocknet. Alkmaar und Edam sind Käsestädte (S.342.). (Die Provinz Nordholland fabricirt jährlich 18 Mill. Käse). Noch merken wir aber 2 Dörfer im Norden des P. Zaardam oder Saar dam, liegt in einem Walde von 1000 Windmühlen, schön und lebhaft wie eine große Stadt. Hier arbeitete Peter der Große (S. 303.) wie ein gemeiner Zimmergeselle, um den Schiffs- bau zu lernen; sein hölzernes Häuschen wird sorgfältig erhalten. Papierfabriken. Broek, von lauterreichen Rentiers bewohnt, ist wegen seiner fabelhaften, man möchte sagen, verrückten Reinlichkeit bekannt, die hier als wahre Karrikatur erscheint. ,,Ein Prediger konnte sich die Liebe der Broeker, trotz aller angewandten Mühe, nicht eher erwerben, als bis er sich bei Besteigung der Kanzel der reinen Pantoffeln, die ihn am Fuße derselben vorher vergebens erwartet hatten, wie seine Vorgänger bediente." Insel Texel. ß) In Südholland liegt die Residenz des Königs, Haag (eigentlich Gravenhaag), eine schöne, offene Stadt ohne Mauern und Thore, ein liebliches Gemisch von Stadt und Land. Paläste wechseln mit Gärten, Promenaden, Alleen. Nach 3 Sei- ten hin umgeben die Stadt kleine Holzungen und liebliche Rascn- slccke (Lustschloß Haus im Busch), nach der vierten Dünen. Jenseit derselben, bei dem Seebade Scheveningen, stuthet die Nordsee. 66,000 E. Leyden am alten Rhein, 40,000 E-, ist eine berühmte Universitätsstadt. Dex Maler Rembrandt und Johann Bockold (S. 376.) sind Leydner Stadtkinder. Rotter- dam an? — sowohl nach Einwohnerzahl, 80,000, als nach Han- delsbetrieb die zweite Stadt im Lande. Dreimaster mitten in der Stadt. In Dortrecht wurde 1618 eine reformirtesynode gehal- ten. Kriegshafen Helvoetsluis. b) Seeland besteht aus lauter Inseln des Rheindelta und einem Stücke von Flandern. Auf der größten Insel Walch eren liegt die feste Hauptstadt Middelburg, 14,000 E-, und die starke Festung Vließingen mit dem besten Hafen im Königreich. e) Brabant ist voll starker Festungen. Merke Herzogen- busch, Breda, Bergen op Zoom. d) Utrecht. Die Hauptstadt am? — ist Universitätsstadt und Erzbisthum einer Secte der römisch-katholischen Kirche, der Ian- senisten. 45,000 E. Historisches? e) Geldern mit den Festungen Nymwegen und Arnheim, beide über 15,000 E. An welchem Flusse liegt jede?

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 257

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das französische Volk. 257 F. ist nach seiner Lage und Natur eines der blühendsten und reichsten Länder von Europa. Nur sehr wenige Strecken sind des Anbaues unfähig, und ein mildes Klima, das den Uebergang vom mittleren zum südlichen europäischen bildet, ist dem Gedeihen der Gewächse günstig. F. ist das vorzüg- lichste Obstland unseres Erdtheils, und von seinen Weinen heißt es bei einem unserer berühmtesten Dichter: „Man kann nicht stets das Fremde meiden, das Gute liegt uns oft so fern. Ein ächter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, doch ihre Weine trinkt er gern." Ueber 300 n>M. sind in F. der Cultur der Rebe gewidmet. In den südöstlichen Strichen gedeiht in vorzüglicher Güte die Olive und die Zucht des Sei- denwurms. Der Metallreichthum ist unbedeutend. Im Thier- reich ist der Mangel an Pferden militairisch wichtig; die fran- zösische Cavallerie bedarf deren vom Auslande. Zum Handel liegt F. äußerst bequem und hat. im Innern ausgezeichnete Canal-Verbindungen zwischen allen Strömen, die früh schiff- bar werden, viele Eisenbahn-Strecken und Chausseen. Auch Gewerbe und Fabriken sind in großer Blüthe. Unter den 351/2 Mill. E. (etwa- 5 Mill. Protestanten, die übrigen römisch-katholisch) giebt es an den westlichen Pire- näen Basken (S. 180.), in der Bretagne Celten (S. 168.), in den Landstrichen im O. der Argonnen Deutsche — aber die große Hauptmasse, 30mill., sind eigentliche Franzosen. Was Cäsar vor 2000 Jahren von den alten Galliern aus- sagt, daß sie ein bewegliches und neuerungssüchtiges Volk seien, das gilt auch von diesen ihren Nachkommen, die weni- ger mit Deutschen, als mit Römern so gemischt sind, daß wir sie in der allgemeinen Uebersicht zu dem lateinischen Stam- me rechnen mußten. Daher zeigt auch die französische Sprache große Verwandtschaft mit der lateinischen. Sie zerfällt in zwei große Mundarten: die langue d'oui im N., die langue d'oc im S. Die erstere ist Schriftsprache und ist wegen ihrer geschmackvollen Leichtigkeit eine Art Umgangs- sprache in den gebildeten Kreisen fremder Nationen. Sie hat in dieser Beziehung auch für den Verkehr der Staatsmänner oder Diplomaten das Latein verdrängt, das bis gegen Ende des 17ten Jahrhunderts diese Stelle einnahm. Mehr noch als durch die Sprache beherrscht F. die höheren Stände aller Nationen durch seine Mode, d. i. durch die nach den Lau- nen seiner Hauptstadt wechselnde und auswärts begierig nach- Daniel's Geographie. 5. Ausl. 17

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 340

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
340 Viertes Buch. Gebirgspartien am ehesten eine Vergleichung mit den Alpen zuläßt), macht in der Ebene große Krümmungen und nimmt andere Harz- flüßchen in sich auf. So die Holzemme vom Brocken, und die Selke, deren sanft liebliches Thal berühmt ist. Darin der Bade- ort Alexisbad, das schöngelegene Hüttenwerk Mägdesprung, die wenigen Reste der Stammburg Anhalt; nicht weit vom Aus- gange das wohlerhaltene Ritterschloß Falkenste in. In welchen Staaten fließt jeder der genannten Flüsse? tz. 93. N i e d e r d e u t sch l a n b. Im Nw und No. des nun vollständig betrachteten oberdeutschen Gebirgsdreieckes streckt sich zu den beiden Mee- ren Niederdeutschland aus, was im Sw. durch die letzten Hügel der Argonnen nur unvollkommen vom franzö- sischen, im O. durch den Weichselwald (S. 291.) nur un- deutlich vom großen östlichen Tieflande geschieden ist. Am schmälsten ist N. natürlich an der Spitze des Dreiecks, wenig über 20 M. breit, und man unterscheidet danach passend das westliche und das östliche Niederdeutschland; beide Theile haben zum Theil einen sehr verschiedenen Charakter. 1. Das westliche N., die Abdachung am Nordwest- rande des Dreiecks, enthält den Unterlauf des Rheins, das Rheindelta, das Gebiet des Küstenflusses Ems und den Unterlauf der Weser. Die letztere greift indessen schon zum Theil in das östliche N. hinüber. a) Der Rhein, bei Bonn noch 130' über dem Meere, beginnt 20 M. von der Küste ein Insel-Delta zu bilden; daß in demselben gerade der kümmerlichste Arm den Namen Rhein behält, ist durch- aus Nebensache. Die sentimentale Klage über das klägliche Ende des so schönen Stromes ist also geographisch betrachtet völlig un- nütz; vielmehr schüttet kein deutscher Strom so mächtige Wasser- massen in den Ocean. «) Der rechte Arm, der sogleich rechtsab die Assel zum Meerbusen Zuider-See (sprich Seuder-S.) abschickt, behält den Namen Rhein bis zu einer neuen Lheilung. Der rechte Arm, krummer Rhein genannt, spaltet sich wieder, und fließt theils als Vechte in die Zuider-S. (nicht mit dem auch in den Zuider-See gehenden Küstenfluß Vechte zu verwechseln), theils ist er als alter Rhein in einen Graben bei Leyden durch die Dünen geleitet, in denen er sich sonst verlor. Der linke stärkere Theil heißt Leck und steht durch Seitenarme mit dem linken Haupt- arme in Verbindung, ß) Dieser linke Hauptarm nimmt gleich den Namen Waal an, fließt mit der Maas zusammen, die sich aber noch einmal wieder trennt, sich dann aber wieder mit der Waal ver- einigt. Beide zusammen heißen nun Merwe und gehen in meh-

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 341

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Rbeindeltñ. Ul reren Armen ins Meer. Der südlichste steht mit dem Estarme der Schelde in Verbindung, welche mit Recht als ein Zufluß des Rhein- delta angesehen wird. Sie entspringt auf den letzten Vorbergen der Ardennen, ist ein vollkommner Niederungs-Strom, hat wenig Gefall, wird bald sehr tief und wasserreich und ist durch Kunst fast von der Ouelle an schiffbar (S. 264.). Schon bei Antwerpen trägt sie See- schiffe. 3 M. unterhalb theilt sie sich in die breiten Wasserstraßen Wester-und Osterschelde, die eben so unter sich, als mit dem Rheindelta, in Verbindung stehen. b) Die Ems entspringt auf der durch Ipferdezucht bekannten Sen- ner Haide am Westabhange des Teutoburger Waldes, fließt meist durch ebene, wiesige Gegenden, trägt in den letzten Meilen ihres Lan- fes Seeschiffe, tritt in den Dolla.rt, der erst 1280 durch das Ver- sinken von 50 Ortschaften entstand, dann aber 3/4 M. breit heraus in die Oster- und Wester-Ems (durch die Insel Borkum ge- schieden) in das eigentliche Meer. Welche Richtung des Laufes? Unter rechtem Winkel mündet rechts die Hase, von den letzten Aus- läufern der Weserberge (S. 333.). Dieser Fluß hat das Eigenthüm- liche, daß er im Oberlaufe einen Arm, die Else, zur Werra entsen- det, also eine Bifurcation aus deutschem Boden! (S. 33.). c) Die untere Weser empfängt 15 M. oberhalb der Mündung ihren größten Nebenfluß, die Aller. Durchaus ein Kind des Tief- landes (Quelle einige Meilen im W. von Magdeburg) fließt sie meist zwischen niedrigen Wiesen: auf dem linken Ufer fallen ihr be- trächtliche Zuflüsse aus dem Oberlande zu. So die Ocker aus einem wild-romantischen Thale des Oberharzes mit der in vielen kleinen Cascaden vom Brocken stürzenden Ilse; weiter hinab die Leine, welche die Aller an Lauflänge übertrifft. Vom Eichsfelde an geht sie zwischen den Vorhöhen des Harzes und des Splling im lieblichen Hügellande durch und nimmt mehrere Harzflüsse auf, unter welchen die Innerste der bedeutendste ist. — Auf dem linken Ufer empfängt die Weser unterhalb der Aller-Mündung die breite schiffbare Hunte. Von da ab trägt der Strom mit Hülfe der Fluth (welche noch in die Hunte tritt) Seeschiffe und zeigt Hang zur Werderbildung, der bis dahin auf seinem ganzen Lause nicht austrat. Die deutsche Küste der Nordsee (welche viel stärkere Ebbe und Fluth hat als die Ostsee) ist so niedrig, daß allein durch Dämme oder Deiche dem Eindringen des Meeres Einhalt gethan werden kann; nur an wenigen Stellen der Halbinsel Holland (zwischen Nord- und Zuider -See) und im N. der dänischen Halbinsel erhebt sich in Dünen ein na- türlicher Schutz. Auch die größten Ströme, deren Bett durch Verschlämmung oft höher liegt, als die Umgegend, sind ein- gedeicht. Während früher das Meer ungestört wegriß (Dollart, Zuidersee, früher Binnensee und zur Römerzeit noch festes Land, der Jahde-Busen imw. der Wesermündung), sucht man jetzt dem Meere noch Watten, d. i. Sand- und
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