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1. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 72

1900 - Meißen : Schlimpert
— 72 — f. Die Eisenbahn ist ein wichtiges Verkehrsmittel. Weshalb wohl? Schnett kommen Waren und Menschen von Ort zu Orr. — Früher entstand manchmal in abgelegenen Gebirgen Hungers- not: es fehlte an Getreide re. — es konnten ans der Achse (?) nicht schnell genug Nahrungsmittel aus anderen Gegenden hin- gebracht werden — jetzt ist es anders —? . . . Früher kam mancher aus seinem Dorfe, aus seiner Heimat kaum heraus: eine Reise in die Ferne kostete gar viel Zeit und Geld — jetzt geht es eher an, sich in der Welt umzusehen. 8'. Es giebt aber noch andere Verkehrswege als die Land- straßen und Eisenbahnen; es giebt auch „Wasserstraßen". Was werde ich darunter verstehen? Die in N. gewesen sind, die werden wissen, was ich darunter meine — ? Das Bächlein, das durch unser Dorf fließt, ist höchstens ifür euer Schiffchen oder für den Zweig, den ihr hineinwerft, für .das Baumblatt, das jetzt der Wind hineinschleudert, eine Wasserstraße —? Euer Schiffchen fährt lustig darauf hin, bis es ans Ufer stößt; auch das Blatt tritt auf dein Bache seine Reise an, aber weit gehr sie nicht. Ganz andre Wasserstraßen sind die Flüsse, Ströme (die groß gewordenen Bäche). Wer fährt auf den Flüssen? Da gleiten große Kähne dahin; Dampfschiffe arbeiten sich mit ihren Schaufelrädern durch das Wasser; Holzflöße (zusammengebundene Holzstämme) kommen cherabgeschwommen x* — Endlich denke ich noch an eine Wasserstraße; die ist so breit, daß wir sie nicht übersehen können —? Das Meer. Tausende von großen Schiffen durchschneiden das Meer, getrieben vom Winde und vom Dampfe. — Da sind wir aber Juiit unsern Gedanken aus unserm Dörfchen weit hinausgeflogen in die Ferne. Wir kehren wieder heim und fragen uns noch: Wenn nun der Wandrer müde, hungrig und durstig ist, wo erquickt er sich bei uns? Wenn der Fuhrmann mit seinen Pferden rasten will, wo hält er an, wo kehrt er in unserm Dorfe ein? — Woran erkennt man einen Gasthof (Wirtshaus)? Welchen Namen trägt unser Gasthof? — Ihr Kinder, für euch weiß ich ein gutes Wirtshaus und einen guten Wirt — ? Das Wirtshaus steht in eurem Garten —? „Bei einem Wirte wunderinild rc.". — * Man samt diese Besprechung auch noch aufschieben.

2. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 170

1900 - Meißen : Schlimpert
170 wir haben noch mehr gefunden, und die Karte mit dem blauen Geäder erinnert uns an das, was wir früher erkannt haben. Was sagen uns die blauen Schlangenlinien? Was ist das „Elbthal" für die Elbe, das „Weißeritzthal" für die Weißeritz? — Die Thäler sind Wege für Fluß und Strom. Aber nicht bloß „Fluß und Strom" denkt: „Das Thal ist ein guter Weg für mich (nach dem weiten Meere, wohin alle meine Brüder eilen)" — wer denkt auch so? Die Eisenbahn, die Straße. Sucht nochmals auf unsrer Karte „Eisenbahnen, Straßen" auf!? — Und wenn wir auf der Karte nach den Ortschaften suchen, wo finden wir da die meisten? In den Hauptthälern war der meiste Verkehr und Handel; da sahen wir viele Fabriken; da hörten wir in den Werkstätten fleißig hämmern und schaffe!: (Handel, Industrie, Gewerbe). — Wozu dienen die schmalen Seitenthäler und Gründe? Wir sind gern in sie hinein gewandert; weshalb? Sie erfreuten uns durch Wald und Wiese, durch rauschende klare Bäche. — Die Bäche sagen uns gleich wieder, welchen Dienst auch die Gründe leisten müssen —? Die Elbe würde im Sommer bald klagen: „Ich kann keine Schisse mehr tragen", wenn die Bäche nicht von allen Seiten zu ihr herab rieseln könnten. — Neben den Bächen zogen sich aber auch Straßen hinauf, z. B.? — Sie verbanden das Hauptthal rnitden Hochflächen (oder Thal mit Thal mittels eines „Passes"!?). Noch etwas anderes benutzt auch die „Gründe" als Wege — ? Seht nochinals den Lößnitzgrund, den Rabenauer Grund re. an! — a. Haben auch die „Hochflächen" unsrer Heimat ihren Wert? Was fanden wir auf ihnen besonders? Acker und Wald. Auf dem guten Boden ging der Pflug; auf dem sandigen und ge- mischten Boden wuchs ein prächtiger Wald (?). Manches Bächlein sandten die Hochflächen in die Gründe — wir fanden aber auch große Sammelbecken für das Wasser (Teiche — wo?). — Acker- und Walddörfer (z. B.?). Zu ihnen hinauf flüchtet sich der Kranke im Sommer aus dem heißen Elbthale, um frische Luft einzuatmen. — b. Wir haben der Bewässerung schon wieder mit gedacht. — aa. Auf welche Weise werden die Gewässer auf der Karte gezeichnet? Was für Gewässer bezeichnen die Schlangenlinien? Die kreisförmigen? — bb. Welches ist das Hauptgewässer unsrer Heimat? Welche Gewässer rauschen der Elbe zu? .... Wie

3. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 184

1900 - Meißen : Schlimpert
184 Quellen? Auf den südlichen Bergen unsres Landes. Wohin fließen sie? . . . Manche verlassen unser Land. Unsre Karte sagt uns nicht, wohin sie ihren Weg nehmen. Ich will euch aber schon etwas verraten. Die meisten Flüsse suchen den großen, älteren Genossen, Kameraden (?) auf und denken: Wir ziehen mit ihm zum Meere. — Was sagt uns also weiter unsere Karte? — Jeder Fluß trägt seinen Namen; da giebts aber viele zu merken — nur einige sollt ihr in dieser Klasse erfahren; wissen wir aber auch noch nicht, wie die Flüsse heißen, etwas von ihrer Arbeit, die sie verrichten müssen, können wir uns doch schon denken —? „Unser Sachsenland ist im Süden geschmückt mit Berg und Thal, hat im Norden einen breiten Saum (?) von Feldern und Wiesen, ist von Flüssen und einem mächtigen Strom durchzogen". In unserm Heimatlande fanden wir viele Dörfer und Städte. Wenn wir durchs Sachsenland wandern, da wollen wir auch etwas von unsern Landsleuten hören; wir motien sie aufsuchen in Dorf und Stadt. Ob es in gallz Sachsen viele Dörfer und Städte giebt? Was sagt uns unsre Karte? Wie werdeil die Ortschaften auf einer großen Karte bezeichnet? (Rote) Ringe, Kästchen (kleiilere oder größere!?). Aber auf unsrer Karte sind ja bloß wenige solcher Ringe lind Kästchen zu finden —? Es sind bloß die wichtigsten Ortschaften an- gegeben. Wenn alle Städte und Dörfer, die es in Sachsen giebt, ausgezeichnet wären, da würde es auf der Karte ganz „rot" aussehen, Ihr sollt euch bloß die wichtigsten Ortschafteil nlerken. — Auf der Karte finb „rote Doppellinien" (oder?) allgegeben; die gehen von Stadt zu Stadt; was mögen diese Lillien be- deuten? Neben den Eisenbahilen durchziehen aber viele Straßen — wir können sie gar nicht alle zählen — unser Land. Ihr wißt schon, wozu die Eisenbahnen nnb Straßen dienen —? Überall arbeiten die Leute in Sachsell fleißig — auf den Feldern, ill den Wäldern, in und an den Bergell — in den Werkstätten, Fabriken re., uild emsig treiben sie Handel. „In Sachsen giebt es viele Ortschaften, viele Verkehrs- wege, und die Leute, die barin wohnen, sind gar emsig und fleißig."

4. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 122

1900 - Meißen : Schlimpert
122 gehabt. Das wurde vor mehr als 200 Jahren (1664)* von dem Kammerherrn und Oberküchenmeister des Kurfürsten Johann Georg Ii. erbaut (nach Gewährung seines Gesuches, „ihn: einen wüsten Platz auf der Anhöhe über dem Mordgrunde zur Anlegung, eines Weinberges zu verleihen"). Aus dem Winzerhause wurde später ein Gasthaus. Bei großen Jagden nahm der Kurfürst hier sein Quartier (?). So diente es dem Fürsten zum „Jagdschlößchen". Später (1697) ward der Gasthof „Weißer Hirsch" genannt — ein passender Weidmannsname!? Der Gnsthof brannte aber (1799) ab; der neue ward all der Stelle erbaut, wo jetzt das Kurhaus steht. Der Kriegssturm, der zur Zeit Napoleons auf der Heerstraße einherbrauste, ward glücklich überstanden. Mehr und mehr Häuser entstanden; endlich (18mb) ward der Weiße Hirsch eine selbständige Gemeinde, und nun hat er sich einer: Namen gemacht als Sommerfrische und Kurort („Sanatorium"). Der Ort liegt über 200 in hoch und ist vor Nord- und Nord- ostwinden geschützt. Der Wald (Park) öffnet den Güster: bereit- willigst seine weiten Haller: ur:d läßt sie gern seine gesunde und erquickende Lust einatmen. Gir:er: reichen Stoff für den heiri:atkui:dlicher: Unterricht bietet nun die Dresdner Heide, an derer: Südrand wir uns be- sinden. nn. Grenzen, Ausdehnung. Auf der Karte lassen sich die Grenzen leicht finden. Die großen Militärbauten Dresdens^ die Straße nach dem Weißer: Hirsch ur:d Bühlau (Bautzner Straße) umrahmen die Heide in: Süden; die Ostgrenze bildet die Straße vor: Bühlau rrach Ullersdorf, Großerkmannsdorf und Radeberg; in: Norder: uiib Westen schließt die Eisenbahn (Dresden-Görlitz) einen eisernen Rir:g um den schönsten, der: östlichen Teil der Heide. Die Strecke von: Weißen Hirsch bis Lar:gebrück beträgt 7 Kilometer, eine Linie von Klotzsche bis Ullersdorf 9stz Kilo- meter — wie lar:ge zu gehen? Mittendurch führt eine Straße, vor: der Bautzner Straße abzweigend, nach Radeberg. Gerade bei der Besprechung der Dresdr:er Heide muß es der: Lehrer drängen, mit seinen Kindern selbst hineinzuwandern ir: die Waldespracht und Waldesruhe. In den Ortschaften, die an: Waldesrande oder in: Walde selbst liegen, erweckt der * Die Jahreszahlen prägt man natürlich nicht ein.

5. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 25

1896 - Meißen : Schlimpert
Dresden versandt. An Stette des alten Bades ist neuerdings ein schönes Kurhaus entstanden, das in einem freundlichen Parke liegt. 5. Durch den mildernden Einfluß der Elbe, durch das frische Bergwasser der Kirnitzsch, durch die geschützte Lage in der Thalösfnnng und durch den duftigen Bergwald eignet sich Schandau vortrefflich zu einem Kurorte. Freundliche Privathänser im Flnßgrnnde und reich ausgestattete Hotels an der Elbseite („Quififcma!") nehmen jährlich Tausende von Sommer- gästen ans deutschen und anßerdentschen Landen ans. lì. Bon Schandau ans wandern wir das Flnßthal aufwärts in das Gebirge hinein. Wir suchen die obere Schleuse der Kirnitzsch auf. Hier ruht die dunkle Flut des Wassers zwischen turmhohen Felsenwände». Schlamminseln ragen ans dem feuchten Grunde auf. Mannshohe Farn schießen am Flnß- rande ans, und die Spierstaude duftet. Ruhig gleitet ein Kahn zwischen aufstrebenden Tannen dahin. Eine fenchtwarme Luft umweht unser Antlitz. Wir befinden uns in der malerischen Flnßlandschaft des Gebirges. 2<), Aöiiigstein, die Sperrfeste des Llbfandsteingebirges. 1. Dort, wo die frische Biela, die vom hohen Schneeberge kommt, in die Elbe mündet, liegt die handeltreibende Stadt Königstein. Nörd- lich von ihr erhebt sich ein Sandsteinfelsen 350 in hoch. Er wird seit alters „des Königs (von Böhmen) Stein" genannt. In schroffen Wänden stürzt er nach drei Seiten hin ab. Nur im W. zeigt er eine ersteigbare Absenkung. 2. Aber an dieser Seite sind starke Schanzwerke angelegt worden. Ein festes Thor führt uns hinter denselben in einen Vorhof, eine Zugbrücke in einen gewölbten Durchgang zum Aufzuge für Ge-

6. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 1

1896 - Meißen : Schlimpert
H. Die Aavte von Sachsen. I. Unser Stammland ist das Königreich Sachsen. Die Karte zeigt ein kleines Bild von ihm. 2. Das Land wird ans ihr von einem farbigen Bande umzogen. Dieses ist im O. kurz, im S. lang, im W. sehr ge- lvunden, im N. fast gestreckt. Es bezeichnet die Grenzlinie, die uns von den Nachbarländern trennt. Diese sind das Königreich Preußen im N., das Königreich Böhmen im S., beide auch im O., das König reich Bayern und thüringische Länder (Fürstentum Rens; ä. L., Grog- Herzogtum Weimar, .Herzogtum Alteuburg) im Westen. So nnrd Sachsen ans allen Seiten von anderen Ländern umschlossen und ist also ein Binnenstaat. 3. Das Land zwischen dein Grenzbande trägt eine ver- schiedene Zeichnung und Färbung ans der Karte. Jin S. erheben sich zahlreiche Höhen und gruppieren sich zu einem Gebirge. In der Mitte des Landes steigen niedrigere Bodenerhebungen ans und bilden ein Berg- rind Hügelland. Im N. senkt sich der Boden Sachsens immer mehr dem Spiegel des Meeres zu. Er wird ein Tief- oder Niederland. 4. Von Siid nach Nord ziehen sich auf unserer Karre auch schrvarze Linien hin. Die meisten haben ihren Anfang und ihr Ende außerhalb der Grenze unseres Landes. Sie sind von ganz verschiedener Stärke unter- einander. Die feinen bezeichnen Bäche, die mittleren Flüsse, die starken Ströme. Die Namen derselben stehen an der Seite der Linien. Es scheint, als wollten sie nach Norden hin alle zusammenlaufen. 5. An den Wasserlinien ziehen vielfach noch andere Linien hin. Sie gehen auch durch die Ebene und das Gebirge und bilden förmlich ein Netz, das unser ganzes Land umspannt. Es sind die Linien der Eisenbahnen. 6. Die Bahn- linien verbinde» kleine und große Punkte, Vierecke und Vielecke mit- einander. Die Punkte bezeichnen Dörfer und Marktflecken. Die Vierecke bezeichnen große und kleine Städte. Die Vielecke bilden die äußere Ausbreitung der größten Städte nach. Ein Fähnchen ans dem Punkte will ein Schloß, ein Kreuz auf dem Punkte ein Kloster bezeichnen. Sachsen hat 143 Städte und über 3000 Dörfer. Es ist sehr reich an Orten und stark besiedelt. 2. Dev V>ebcnbau Sachsens. 1. Im S. Sachsens erhebt sich das Hochland, siian. sinkt Boden zum Tieflande nieder. So zeigt unser Stamntlivid die^»i^ Grundformen der Bodenbildnng und erhält im allgemöjis^ l^^orm \%r

7. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 7

1890 - Meißen : Schlimpert
— 7 — der Dänen, die diese Inseln bewohnen, heißt er der „Belt", und wir stellen daher vorläufig den Sah heraus: Im Nordeu reicht Deutschland bis an den Belt. — Im Süden aber greift es fast bis zu den Quellen eines Stromes vor, der nach Italien hin ab- fließt und dessen Doppelname verrät, daß Deutsche und Italiener an seinen Ufern wohnen. Welcher ist es? Welcher Satz ergiebt sich daraus für die Erstreckung Deutschlands nach Süden hin? Ähnlich treffen wir auch im äußersten Nordosten Deutschlands einen Strom an, dessen zweifacher Name auf deutsche und russische Zugehörigkeit zeigt. Welcher ist's? Wie weit erstreckt sich also Deutschland hier? Und nicht anders ist es im Westen unseres Reiches, wo die Maas sich au deu Rheinstrom herandrängt, der- selbe Fluß, der (als Neuss) bei der Festung Sedan in Frankreich vorbei und durch Belgieu geflossen ist. Wie weit reicht Deutsch- laud demnach im Westen? Durch welche 4 Wasserwege kannst Du min die Lage Deutschlands bestimmen? Und wie drückt das unser Volkslied mit schlagender Kürze aus? „Von der Maas bis an den Memel, Von der Etsch bis an den Belt". Was fügt es aber an, um die Deutscheu zum feste« Zu- sammenhalt innerhalb dieser Grenzen zu begeistern? Wohlan, laßt auch uns jetzt gemeinsam die Größe unseres Vaterlandes preisen, das auf eure Kraft und hingebende Liebe hofft, um die Einheit und Stärke zu erhalten, die sich mit auf seine Lage gründet! Schlnßzusammenfassung: Nun gebt eine vorläufige Schluß- autwort auf die Frage, die wir am Anfange der Stunde stellten! Wo liegt Deutschland, wenn ihr den Blick auf die Landhalbkugel der Erde richtet? Wenn ihr Europas Festlaudsglieder betrachtet? Wenn ihr die nördlichen und südlichen Binnenmeere aufsucht? Wenn ihr die Längslinien fragt? Und die Breiteulinien prüft? Wenn ihr auf die Nachbarreiche achtet? Und wenn ihr euch des Volksliedes erinnert? Welche Bedeutung aber ergiebt sich für Deutschland aus dieser feiner Lage auf der Erde? Ju dem Erd- teile? Aus der Längslage? Aus der Breitenlage? Ans der Staatenlage? Uud welches Gefühl und Streben will das Volks- lied in uns entflammen, das in freierer Weise die Lage Deutsch- lauds bestimmt? So mag es deuu zum Ruhme unseres Landes erklingen und uns bei unserer weiteren Wanderung durch Deutsch- lauds Gaue treu begleiten:

8. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 36

1890 - Meißen : Schlimpert
— 36 — leistet, so befördert er dvch um so mehr die Verbindung im kleinen von Ort zu Ort. Uuzählige Brücken spannen ihre Bogen über sein Wasser. Vom Oberlanfe ab trägt sein Spiegel das Floß des Holzknechtes. Im Mittellaufe schwimmen die Mainkähne von Ufer zu Ufer. Im Unterlaufe dampfen die Schiffe dem Rheinstrome zu. Wie eiu segnender Vater sucht er gerade durch feine Krümmungen den Ländern im Norden und Süden, im Osten und Westen unseres Stufenlandes seine Wohlthateu gleichmäßig zu spenden. Seine Ufer entlang führt, die Krümmungen mehrfach abschneidend, ein Eisengleis, das den schnelleren Verkehr zwischen dem Osten und Westen fördert. Uud vom Bamberger Kessel aus zweigt uicht nur eiu gleicher Eisenweg an der Rednitzlinie nach dem Vorlande der Alpen, sondern auch eine Wasserstraße nach der Altmühl hin, die leichtere Kähne trägt und den Main mit der Donau verbiudet. Welcher Kanal ist es? Warum so benannt? (nach König Ludwig I. vou Bayern). Nur vorübergehend hat der verbindende Main in den Jahren 1866—1870 die Grenzlinie zwischeu Nord- und Süddeutschland gebildet. Zusammenfassung. 4. Nach welchem Volke wird das Stufenland benannt? Das schöne Stufeulaud des Mains ist seit alters eiu ersehutes Ziel für wandernde Völkerschaften gewesen. Leicht waren ja von allen Seiten her die Höhen- und Gebirgsräuder zu umgehen, auf niederen Pässen zu übersteigen, oder in den Thalwindungen zu durchschreiten. Daß Kelten das Maingebiet besessen haben, mag uns der Name des Flusses selbst lehren. Daß auch slavische Völker vou Böhmen her in das Maingebiet vordrangen, wird nicht nur durch die Endungen der Flußbezeichnungen Rednitz und Pegnitz in sprachlicher Beziehung, sondern sachlich auch durch den Hopfen bezeugt, den sie aus ihrer böhmischen Heimat an Stelle der Reben an die Maingewässer verpflanzten, wie auch durch die Gruben und Halden im Fichtelgebirge, in dem sie Gold und in dessen Wässern sie Perlen suchten. Wie aber die deutschen Schwaben (Sueven) vom Norden her in das Gebiet (schon vor den „Wenden") vorgedrungen sind und es bis nach dem Süden hin besiedelt haben, mag uns der Ort Schweinfurt und die eine Rezat sagen. Denn jener weist auf die Stelle hin, an der die Sueven (umgebildet in Schwein-fnrt) den Main überschritten haben. Diese aber ist als „schwäbische Rezat" die Schwester der fränkischen geworden, welche uns zu dem deutscheu Stamme führt, der heute das Stufeulaud besitzt.

9. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 97

1890 - Meißen : Schlimpert
— 97 — der sich gegen die Übergriffe der Ritter und Fürsten richtete. Be- sonders wurden auch die Kegel und Kuppen der Berge bewehrt, die so zahlreich aus den Fruchtebenen des Landes aufsteigen. Noch heute ist die glatte Kuppe des „Hoheuasperg" (nordwestlich von Kanstadt) mit Mauern und Türmen bewehrt, die gegenwärtig als Laudesgefäuguis dienen. Noch hente übt sich die Bürgerschaft der alten Reichsstädte im Schießen nach Vogel und Scheibe, und Ver- eiue ausgedienter Soldaten wollen die militärischen Tugenden der Vaterlands- und Königstreue pslegeu. Denn in unfern Tagen haben die Bürgerwehreu ihre Bedeutung und die Stadtmauern ihren Wert verloren. Seitdem jeder Württemberger wehrpflichtig und das württembergische Armeekorps eiu Teil des deutscheu Reichsheeres ist, treteu die bewehrten Städte des Mittelalters gegenüber den Städten in den Hintergrund, in denen entweder eine große Militärmacht liegt, oder die durch einen starken Gürtel von neueren Befestigungen geschützt werden. In diesem Siuue ist in Württemberg zuerst die Stadt Ludwigsburg am Neckar zu erwähuen. Sie ist zu An- fange des vorigen Jahrhunderts (1706) von Herzog Ludwig nörd- lich vou Stuttgart iu ebeuer Gegend gegründet worden, als sich derselbe mit deu Bürgeru feiner alten Residenzstadt nicht mehr ver- trageu konnte. Wie Karlsruhe ist auch Ludwigsburg uach einem aufgestellten Plaue äußerst regelmäßig augelegt und mit einem Prachtschlosse für deu Herzog geschmückt wordeu. Unter den 16 T. Einwohnern kommt der 4. Teil auf das Militär. Für die Aus- bilduug der Heerführer ist eine Kriegsschule errichtet worden. Und damit den Kriegern die Feuergeschosse nicht fehlen, werden in der Stückgießerei Kauouen gegoffen und im Arseuale (Waffenhause) Hieb- und Stich- und Schußwaffen in großer Menge und bliukeudem Glauze aufbewahrt. Weiter aber müssen wir noch der Stadt Ulm gedenken, welches die Festnng Württembergs und eine der stärksten Festungen im südlichen Deutschland bildet. Ist doch die Lage Ulms zur Anlage einer Festung wie geschaffen. Im Rücken der Stadt steigt der Zug des schwäbischen Jura auf, der seiue Vorhöheu bis iu ihr Weichbild sendet. Am Fuße der Stadt zieht der Donaustrom hiu, der hier auf dem linken Ufer die Blau und rechts die Itter empfängt. Die Donau wird von Ulm ab schiffbar und von einem Netze vou Straßen und Bahnen berührt, die von allen Himmels- gegeudeu her hier zusammenlaufen. Infolge dieser günstigen Lage hatte sich auch schou frühzeitig in Ulm eiu lebendiger Verkehr 7

10. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 354

1890 - Meißen : Schlimpert
— 354 — Rendsburg ab früher schon bis zuui Hafen von Tönning schiff- bar inar, auch bis zur Küste der Ostfee hin schiffbar zu machen, wurde im vorigen Jahrhunderte ein Kanal angelegt, der von der Kieler Föhrde aus zur Eider führt. Da aber der Eiderkaual nur für Schiffe vou geringer Länge und geringem Tiefgange fahr- bar ist, ein Wasserweg zwischen der Ost- und Nordsee aber für den deutschen Verkehr im Frieden öfter im Kriege nur förderlich sein kann, so wird gegenwärtig ein größerer Kanal zwischen den beiden deutschen Meeren erbaut. Dieser Nordostseekanal wird bei Holtenau au der Kieler Föhrde beginnen, quer über das deutsche Gebiet der Halbinsel zieheu und bei Brunsbüttel an der Elbmündung enden. Die Länge desselben soll 98 km, die Breite der Sohle 22 m, die Ausdehnung des Spiegels hingegen 60 und die Tiese 8 m betragen. Die Fahrzeit der Schiffe durch den Kanal wird auf 18—-24 Stnndeu geschätzt, und die Kosten der Herstellung stellen sich auf 150 Mill. Mark. Der Kanal wird eine Straße werden, die Meere verbinden, Völker ver- knüpfen und die deutsche Küsten im Falle des Kampfes wirksam schützen soll. Durch ihn wird das deutsche Ge- biet der jütischen Halbinsel einen gewinnbringenden Wasserweg zwischen Ost- und Nordsee erhalten. Zusammen- fafsnng. 2. Das deutsche Gebiet auf der jütischen Halbinsel wird durch die Eider in zwei Hälften geteilt. Der südliche Teil, welcher zwischen Eider und Elbe liegt, war ein Lehnsland der deutschen Kaiser und erhielt den Namen Holstein, da die Bewohner des- selben früher den Wald (Holsatin Holzinsassen) besiedelten. Der nördliche Teil hingegen, der von der Eider bis zur Köuigsau reicht, war ein Lehnsland der dänischen Könige, hieß ursprüug- lich Sütjütland, nahm aber später (1393) den Nameu Schleswig ein, da der Hanptort desselben an der Schlei (Schleis - Wik = Ort an der Schlei) lag. In dem 14. Jahrhunderte kamen beide Her- zogtümer, Schleswig und Holstein, in die Hand eines und des- selben Lehnsgrafen (Gerhard Vi.). In der Mitte des 15. Jahr- Hunderts (1459) wurde dann König Christian I. von Dänemark Herzog von Schleswig und Holsteiu. Doch wurde deu Ständen der Herzogtümer seitens des dänischen Königs das Versprechen gegeben, daß die Herzogtümer „auf ewig ungeteilt" bleiben und nie mit Dänemark vereinigt werden sollten. Der erste König von
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