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1. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 59

1914 - Nürnberg : Korn
59 nicht gab, wurden alle Waren mit Wagen selbst in die fernsten Länder gebracht. (Wie kostspielig, langsam und unsicher gegen heute!) Auch der Besuch fremder Gegenden und Länder war nicht so leicht möglich als heute. Wie staunten die Leute in unserer Stadt, als sie zum erstenmal die Eisenbahn sahen, bei der die Wagen von einem Dampfwageu gezogen so schnell auf den Schienen dahinfuhren, daß kein anderes Fahrzeug folgen konnte! Es war ein besonderes Ereignis, als der erste Zug zwischen Nürnberg und Fürth verkehrte. Im Jahre 1835 wurde diese Bahn als erste im ganzen Land gebaut. Von nah und fern waren die Leute gekominen um dieses neue Ver- kehrsmittel zu befrachten. Manche glaubten ein Wunder zu sehen und hielten die Eisenbahn für eine gar gefährliche Sache. (Denk- mal zur Erinnerung an die Einweihung dieser ersten Bahn am Ludwigsbahnhof.) 4. Der Kanal. Ein weiterer Verkehrsweg aus der Stadt ist der Kanal. Der Kanal ist eine Wasserstraße und das Mittel zum Verkehr ist das Schiff. Das Schiff als Verkehrsmittel. Bau der Kanalschiffe: aus Holz mit verschiedenen Teilen aus Eisen. Nach vorne läuft das Schiff spitzig zu (warum?). Der oben weite Raum im Schiff wird nach unten enger (Kiel). Viel Platz zum Unterbringen dessen, was man mit dem Schiff fortschaffen will. (Steinwürfel zum Pflastern der Straßen, Sand- und Ziegel- steine zum Hausbau, Zement, Holz, Balken u. s. w.). Aufenthalts- raum für die Begleiter des Schiffes. Ander Hinterseite das Steuer. (Zweck.) Wir haben beobachtet, daß ein vollständig beladenes Schiff tiefer im Wasser einsinkt als ein leeres. Das Wasser trägt das Schiff, doch muß dieses auch im Wasser fortbewegt werden. Ein einziges Pferd bringt vom Ufer aus ein voll beladenes Schiff langsam vorwärts. (Beachte, wie das Pferd zieht und wie das Steuer gebraucht wird!)

2. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 55

1914 - Nürnberg : Korn
55 Man mußte zuerst die Richtung bestimmen und anzeigen (messen, abstecken). Soweit es möglich war, wählte man den kürzesten Weg, die gerade Verbindung zwischen zwei Orten. Wir sehen aber (Karte und Wirklichkeit), daß die Straßen nicht immer in gerader Richtung fortgehen. Es wurde nötig dieselben so zu bauen, weil man oft einem zur Anlage eines Weges wenig passenden Stück Land aus- weichen mußte. Die Straßen wurden z. B. um unbequeme Er- höhungen oder Vertiefungen des Bodens, um nasse und sumpfige Strecken herumgeführt, wenn auch der Weg dadurch länger wurde. (Umweg.) Wo Straßen durch Wald gebaut wurden, mußten die Bäume niedergehauen werden. Über Gewässer, Bahnlinien, größere Vertiefungen des Erdbodens führen Brücken. Damit schwere Fuhrwerke im lockeren Boden nicht einsinken und mit den Rädern stecken bleiben, mußte die Straße fest gemacht werden. Ein Grund wurde ausgegraben, mit großen Steinbrocken gefüllt, kleinere Steine, Sand und Erde kamen oben auf. Damit das Regenwasser, das die Straßen aufweichen würde, ablaufen kann, wurden diese in der Mitte etwas erhöht. In den Gräben an den Seiten fließt das Wasser fort. Breite, besonders gut gebaute Straßen heißen Hauptstraßen oder Landstraßen; schmälere, weniger gepflegte werden nur Wege und wenn sie nicht befahren werden können, Fußwege genannt. Der Wanderer benützt lieber Fußwege, da angenehmer darauf zu gehen ist. (Weniger Staub, Grasdecke.) Die Fahrwege werden durch den Verkehr abgenützt. Bei nassem Wetter lassen schwere Wagen Ver- tiefungen zurück, in denen das Regenwasser stehen bleibt. Der Wegmacher bessert die entstandenen Schäden aus. (Steine liegen in Haufen an der Seite der Straße bereit.) Angepflanzte Bäume auf beideu Seiten der Straße (Allee) machen den Weg schattig. Wegweiser zeigen an, wohin die Straßen führen. Sie sind be- sonders dort nötig, wo zwei Wege auseinander gehen oder sich kreuzen (Kreuzwege). Die Größe der auf der Straße zurückgelegten Strecke ist aus Steinen zu ersehen, die in Entfernungen von je 1 Kilometer am Wege stehen. (Nach 50 Kilometern größere Steine.) Die Ent-

3. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 58

1914 - Nürnberg : Korn
58 Verfügung. Unterhaltungen und Vergnügungen möchten die Städter nicht entbehren. Andere Wohnplätze: Märkte, Weiler, Einöden. 3. Die Bahn. Für die Eisenbahnen, die von der Stadt aus nach allen Rich- tungen fahren, sind besondere Wege geschaffen. Die schnell dahin- brausenden Züge können nicht die Straßen benützen, da sie den Wagen und Fußgängern gefährlich würden. Der Weg der Eisen- bahn ist erhöht, sie fährt auf einem Damm. Niemand soll diesen betreten. Schienen, auf denen die Räder der Eisenbahnwagen leicht dahinrollen, sind an querliegenden, in die Erde eingebetteten Holz- balken befestigt. (Je 2 Schienen für Züge, die sich begegnen.) Auch den Schienenweg hat man so angelegt, daß er nicht allzusehr steigt und fällt. Wo größere Erhebungen im Wege standen, führte man die Bahn unten durch. (Tunnel.) Uber Gewässer und Straßen fährt die Bahn auf Brücken. (Eiserne und steinerne Eisenbahn- brücken.) Wo ein Weg und die Bahn sich in gleicher Höhe kreuzen, sind Schranken angebracht, die geschloffen werden, wenn ein Zug kommt. Wege verbinden auch die kleinsten Orte, Eisenbahnlinien nur größere Orte (warum?). Wo die Züge halten, Reisende ein- und aussteigen, ist eine Station, bei jeder Station ein Bahnhof, je nach der Größe des Verkehrs größer oder kleiner. (Bahnwärter- haus.) Die von unserer Stadt ausgehenden Bahnlinien. Die Bahnlinien verbinden die Stadt mit der Umgebung (Nah- verkehr, Vorortsverkehr) und weiter entfernten Orten (Fernverkehr). Was in der Stadt hergestellt wird, kann schnell, sicher und ohne große Kosten in die fernsten Gegenden versandt und das, was man in der Stadt braucht, von auswärts bezogen werden. Wir können von der Stadt aus zur Erledigung von Geschäften oder zu andern Zwecken bequem näher oder fern liegende Orte erreichen. Das Leben und Treiben auf dem Bahnhof unser Stadt zeigt uns, wie notwendig die Bahn ist. In alter Zeit, als es eine Bahn noch

4. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 66

1914 - Nürnberg : Korn
Die Ebene. Von einem über alle Gebäude der Stadt hinausragenden Punkt können wir die Stadt und die umliegende Gegend überschauen. Nach allen Seiten haben wir einen freien Ausblick in das vor uns liegende Stück Land. Erst in weiter Ferne hebt sich der Boden und hält unsern Blick auf. Würden sich solche Erhebungen nahe bei der Stadt finden, wäre eine freie Umschau uicht möglich. Eine Gegend, die sich so überblicken läßt, bei der das Land keine besonderen, größeren Erhebungen zeigt, heißt Ebene. Nürnberg liegt in einer Ebene. Die Lage in der Ebene hat für die Stadt große Vorteile. Eine große Stadt breitet sich nach allen Seiten immer mehr aus. Diese Erweiterung wird bei ebenem Boden nicht aufgehalten, während größere Erhebungen in einer Richtung oder gar im Um- kreis dem Bau der Häuser und der Anlage von Straßen hinderlich wären. (Schon der Burgberg, hinter dem ein Teil der Stadt liegt, hindert den Verkehr und man will deshalb einen Burgbergtunnel bauen.) Ein anderer Vorteil der ebenen Lage der Stadt sind die bequemen Verbindungswege der Stadt mit der Umgegend, auf denen ein schneller und sicherer Verkehr möglich ist. In alter Zeit war es für eine Stadt vorteilhaft in ebener Gegend zu liegen, da man herankommende Feinde rechtzeitig bemerken und sich gegen ihre An- griffe schützen konnte. Rings um die Stadt, mit Ausnahme der Westseite, ist die Nürnberger Ebene mit Wald bedeckt, der an einzelnen Stellen, be- sonders im Süden und Osten, nahe an die Häuser heranreicht. (Vorteil für die Stadtbewohner. — Gartenstadt.) Lorenzer Forst im Süden und Sebalder Forst im Norden der Stadt. Wir finden fast nur Föhrenwald, weil auf dem unfruchtbaren Sandboden der Nürnberger Ebene nur der Kiefernbaum gedeiht. Die zwischen den Waldpartien liegenden Strecken sind mit Heidekraut und Ginster- pflanzen bewachsen, die sich mit solchem Boden begnügen. (Bienen- zucht in der Nürnberger Gegend. Heidekraut beliebte Bienen-

5. Mitteleuropa - S. 24

1913 - Nürnberg : Koch
2<* Das Deutsche Reich. Staatliche Zugehörigkeit. Anteil am Iura haben, wie wir sahen, folgende Staaten: 1. die Schweiz (die bei Schaffhausen aufs rechte Rheinuser herüberreicht); 2. Baden, 3. hohenzollern; 4. Württemberg- 5. Bayern (die Kreise Schwaben und Neuburg, Mittelfranken, Gberpfalz, Oberfranken). Verkehrsleben. Oas talreiche Juragestein setzt dem Lahnverkehr keine besonderen Hindernisse entgegen- so queren es folgende wichtige Linien: a) München-Ingolstadt-Nürnberg (Tunnels),- b) Augsburg- Donauwörth-Ansbach - c) Ulm-Geislingen-Stuttgart (über den seit alters wichtigen „Geislinger Steig"). Rückblick auf das Südo st deutsche Dreieck. Es umfaßt etwa 1/10 des Deutschen Reiches (über 50 000 qkm); häufiger als in den meisten anderen Gegenden des deutschen Vaterlandes fallen hier Nieder- schlage und das Rlima ist hier rauher und kälter als im übrigen Deutschland mit Ausnahme von dessen äußerstem Nordosten. Überwiegend nährt sich die Be- völkerung von Landwirtschaft, sie ist darum auch verhältnismäßig dünn (4—5 Itctll., also nicht ganz 1/13 der Gesamtbevölkerung des Reiches). Oer Mehrzahl nach gehört die Bevölkerung zum bayrischen Volksstamme und es überwiegt das katholische Bekenntnis. Ii. Oas Südwestdeutsche Becken. Wir betreten nun zum erstenmal das Innere des nordwesteuropäischen Schollenlandes. Aus diesem und manchem anderen Grunde nannten wir ja den Jura ein „Scheidegebirge". lvir denken uns fünf Gesteinsplatten aus verschiedenen Gesteinsarten über- ________ einandergelegt. Es handelt sich um i folgende Gesteine: Im.........|j.........1. 3 Uta mit seinen uns schon be- 4 kannten Eigenschaften; '////////////////////ff//////////////// 2. Neuper, ein blätteriges Gestein ^ ^ von grauer, bläulicher, grünlicher oder rötlicher Zarbe, mit Lagern von Salz, Gips, Ton und Mergel durchsetzt; letzterer brauchbar als Dungmittel und zur Zementbereitung; Z. Muschelkalk, so genannt wegen seines Reichtums an Muschelschalen einstiger Meerestiere, stellenweise ebenfalls salz- und gipshaltig; 4. Luntsand st ein, wegen der meist schwärzlichen Streifen im roten oder gelblichen Gestein; er setzt Wasser und Wind nur geringen Wider- stand entgegen und verwandelt sich unter ihrem Einfluß in Sandstaub; 5. U r g e st e i n , d. h. ältestes, härtestes Gestein. Diese Ge st eine liegen aber jetzt nicht übereinander, wie das ursprünglich der § all war, sondern neben- einander. Wie kommt das? Wenn wir Steinplatten erhitzen und dann rasch abkühlen, bekommen sie möglicherweise Sprünge. Auch die gewaltige Plattenlage des Südwestdeutschen

6. Mitteleuropa - S. 12

1913 - Nürnberg : Koch
Das Deutsche Reich. 1. Bayern mit der schönen Inselstadt Lindau (prächtiger Hafen). 2. Württemberg mit Zriedrichshafen (Lahn nach Ulm). 3. Baden mit Konstanz, der größten Stadt am See, von deren Münster- turm aus man einen einzigartigen Blick über den See genießt. (4. Schweiz mit R 0 r s ch a ch und Komansfyotn. 5. Österreich mit B t e g e n 3 am Zuß des Pfänder, eines beliebten Aussichtsberges.) Auch die Bodensee-G ürtelbahn hat eine große Verkehrsbedeutung. Der Bodensee (62 km lang, 250 m tief, 540 qkm groß = y^Vo Deutschlands), im Umriß einem Stiefelzieher vergleichbar, ist wiederholt schon 3ugefroren (vgl. Gedicht von Schwab „Der Heiter und der Bodensee"),- man hat ausgerechnet, daß auf dieser Kläche dann sämtliche Menschen der Erde aufgestellt werden könnten! Das Donautal in Deutschland. Die Donau entspringt bekanntlich im Schwarzwald aus Brege und Brigach und durchbricht dann dreimal den Iura: 1. auf eine weite Strecke hin | etwa vom Zusammenfluß ^ ^ der (tzuellflüsse bis gegen Jura^V-^ Sigmaringen; 1, 2. in der Gegend von Neu- Jurau—\___-_ bürg a. Donau, dessen ~~ prachtvolles Schloß (pfäl- zischer tdittelsbachcr) auf Bayer.wald W ___ einem Iurafelsen über 3. dem Zlusse thront,- Donaulaufw. Hochebene 3- in..^ ®e9«n». w° Ktt- 1 zwischen Ulm u Donauwörth, muhl und Naab munden, 2 bei Welte nbvurg, hier bildet sie das be- 3. bei Donaustauf. rühmte Durchbruchstal bei Kloster Umtenburg, L's- 8- nicht weit von Oelheim mit der Befreiungshalle. von Regensburg ab etwa fließt sie meist nahe an den Granit- und Gneiswänden des Bayrischen Waldes hin, die sie dann in der Gegend um die alte Bischofsstadt Passau ebenso durchbricht wie die beiden hier mündenden Nebenflüsse Inn und Ilz (ebenfalls sehr malerische Täler). Erst von R e g e n s b u r g an ist das Donautal eine wichtige Der- fehrslinie: hier läuft in derselben Richtung eine Weltverkehrslinie vom Rhein (und Holland) her nach Wien und dem Grient, auch beginnt bei Regensburg Zrachtschiffahrt (auch Kettenschiffahrt); ab Passau verkehren Personendampfer. Die größte deutsche Stadt an der Donau ist U l m (56 000 E.) in Württemberg, mit dem bayrischen Neuulm zusammen ein wichtiger Waffenstützpunkt; es liegt in einer fruchtbaren, zum Gemüsebau (Ulmer Spargel) wohlgeeigneten Mulde und treibt eine ganze Anzahl von blühenden Gewerben (Gießereien, Färbereien, Möbelfabriken, Bierbrauereien usw.),- der Turm des herrlichen Münsters, das

7. Mitteleuropa - S. 29

1913 - Nürnberg : Koch
Oberrheinische Tiefebene. 29 Oer Hl]ein und das Rheintal sind Westdeutschlands wichtigster Verkehrs- w e g. Die Schiffahrt auf dem Rhein leidet freilich bis Ket?I durch das starke Gefälle, wegen desselben hat man schon vor Jahrhunderten mit Benützung der Illstrecke zwischen Straßburg und Kehl einen Kanal gegraben, der jenseits der deutschen Grenze weiterführt bis zu einem schiffbaren Nebenfluß der Rhone, des wichtigsten französischen Zlusses im Nittelmeergebiet- der Kanal heißt deswegen Rhein-Rhone-Kanal; zu Deutschland gehört eine Strecke etwa von der Länge des Rheinlaufs zwischen Lasel und Kehl. Ein anderer Kanal führt mit Hilfe von Kanalbrücken und Tunnels über die westlichen höhen zur Marne, einem wichtigen Zlusse im mittleren Krankreich (Rhein-Narne-Kanal; die deutsche Strecke beträgt etwa 100 km). Sehr zustatten kam der Rheinschiffahrt die Abschneidung der zahlreichen Stromschlingen und Altwässer sowie die Ein- öämmung des Zlußbettes („Rheinregulierun g"); die Laufstrecke des Zlusses ist dadurch beinahe um V4 ihrer früheren Länge abgekürzt worden. Die Großschiffahrt auf dem Rhein beginnt bei Mannheim-Ludwigshafen; sie dient hauptsächlich dem Warenverkehr, der Personenverkehr auf dem Rhein wird erst lebhafter von da an, wo die Ufer sich durch hohe landschaftliche Schönheit auszeichnen, d. h. von Mainz ab. Lange Zeit bildete der größte Teil dieses oberdeutschen Rheinlaufstückes Deutschlands Grenze; jetzt ist der Rhein wenigstens insoferne wieder „Deutschlands Strom", als er nur bis Basel die Grenze gegen die Schweiz bildet und von da ab durch deutsches Reichsgebiet strömt; beim Beginn des Deltas verläßt er freilich unser Vaterland wieder. Für die südwestdeutschen Staaten Baden, Elsaß-Lothringen und Bayerns Rheinpfalz bildet er aber immer noch eine wichtige p 0 l i - tische Grenze. An Nebenflüssen nimmt der Rhein hier auf: rechts Kinzig und Neckar vom Schwarzwald, sodann den Itc a in; links die 311 vom Schweizer Iura, Lauter, Queich und Speyer vom Hardtgebirge. Die Ebene selbst. Die G e b i r g s - grenzen ergeben sich aus nebenstehender Zeichnung. Die Richtung dieses Schwemm- landbeckens ist leicht nordöstlich. Die gesamte Längenausdehnung von der südwest- lichen bis zur nordöstlichen Ecke beträgt etwas mehr als die Länge der Rheinstrecke in diesem Gebiet; die Breite Über- schreitet nicht 1/10 unserer Maßeinheit (40—50 km). Daß der südlichste Teil streng genommen nicht mehr Tief- ebene genannt werden kann, haben wir schon gehört. Die Größe des Gebietes beträgt etwas mehr als die Gebirgsgrenzender Oberrhein. Tiefebene. des Kreises Unterfranken. ^g. *9.

8. Mitteleuropa - S. 139

1913 - Nürnberg : Koch
Ungarische Tiefebene. \39 vornehmen Buöa (®fen) und des großstädtischen Pest (sprich pescht, s. o.) ent- standen, bildet in ähnlicher Weise den Mittelpunkt des Magriarenturns (Kgl. Burg, Reichstagsgebäude, Universität) wie Paris den Mittelpunkt Frankreichs- die Beckenform des ebenen Landes, in dem der Verkehr nirgends ernsteren Schwierig- leiten begegnet, läßt dies leicht erklärlich erscheinen (900000 Einw.). Es hat Herr- liche Lage, prachtvolle Rais, uralte Bäder, Zestungsanlagen. — von Budapest aber bis zum Einfluß der Drau sind die Oonauuier spärlich besiedelt, wenn den Zluß selbst auch Schiffe (s. u.), Zischer, Schiffsmühlen beleben- Bahnübergang der Linie Szegedin—esseg erfolgt auf Trajektschiff! Wichtigster Ort dieser Strecke ist In o h a c s , bekannt aus der Geschichte (1526 siegten hier die Türken und gewannen dadurch die Herrschaft über Unoarn, 1687 wurden sie besiegt und ver- loren die Herrschaft über Ungarn für alle Zeit) und wichtig alsrohlenhafen (Endpunkt der Bahn Zünfkirchen-Itc.). Erst nach der Draurnündung begegnen wir wieder größeren Grten in größerer Zahl: gegenüber Neusatz der Zestung peterwardein (Prinz Eugen!), dem weinberühmten Karlo- w i tz und gegenüber S emiirt der serbischen Hauptstadt Belgrad (Weißenburg). Da auch das linke Ufer zwischen Belgrad und Grsova (Grenzstation) öfter- reichisch ist, hat Österreich Anteil an den malerischen Stellen, an denen sich die auf den zehnten Teil ihrer Breite in der Ebene (Engpaß der Rasän 161 in) einge- engte Donau schäumend und wirbelnd, bis 60 m tief, durchs Gebirge bricht. Das (übrigens nicht so großartige) Eiserne Tor selbst (zwischen Grsova und Turn-Severin) liegt außerhalb Österreichs. Die Donau ist zugleich die wichtig st e Verkehrs st raße Oster- reichs- die meisten Schiffe (einschließlich der großen eisernen Schlepper, Tanks usw. über 1000) gehören der Ersten R. K. priv. Donaudarnpfschiffahrts-Gesellschaft,- zwischen Wien und Budapest beträgt die Zahrzeit etwa 12, zwischen Budapest und Belgrad 26 Stunden. — Oer eigentliche Hauptfluß Ungarns aber ist der größte Nebenfluß der Donau, die Theiß. Sie entspricht dem Rhein an Länge (1360 km), übertrifft ihn durch die Länge ihrer Nebenflüsse (Maros länger als Mosel), bleibt aber hinter ihm an Größe des Stromgebietes und landschaftlichen Reizen weit zurück. Ge- fährlich wird sie durch furchtbare Überschwemmungen, einen Nachteil, welchen (unzulänglich durchgeführte) Strombauten eher erhöhen als beseitigen. Wichtige Siedelungen in der Theißgegend sind: Szegedin, zweitgrößte Stadt Ungarns, nach der Zerstörung durch die Überschwemmung von 1879 glän- zend neugebaut,- Mittelpunkt der Theiß-Dampfschiffahrt, zählt es 120 000 Einw. Zenta (Türkenschlacht),- an der oberen Theiß liegt T o k a y s. o. S. 134. Hitma und Wirtschaftsleben. Das kontinentale Kümo bedingt scharfe Gegensätze: südeuropäische Hochsommerhitze und sibirische Winterkälte. Kuch die sommerliche Regenarmut erinnert (gleich der Hitze) an Südeuropa. Auf der weiten Ebene können heftige ©rf ane ihr Spiel treiben. Die Zolge dieser Verhältnisse war — namentlich (aber nicht ausschließlich) im Zlugsand- gebiet — Steppenbildung. Soweit diese Steppen als W e i b e l a n ö für — junge — Pferde, Schafe, Rinder, Schweine dienen, werden sie Pußten genannt. Das ungebundene Leben der Hirten und Wanderzigeuner, die sich in den Ezardas (= pußtaschenken)

9. Mitteleuropa - S. 143

1913 - Nürnberg : Koch
Gesamtbetrachtung. 2. Die Markgrafschaft Mähren mit der Hauptstadt Brünn (in der Nähe der Ort der „Oreikaiserschlacht", Austerlitz); Brünn zählt 125 000 Einw. 3. Die größere westliche Hälfte von Gsterreichisch-Schlesien (mit Troppau). Die Gesamtmonarchie. Aus Vorstehendem ergibt sich: 1. Nach Lage, Klima und Erzeugnissen nimmt Gsterreich-Ungarn eine Mittelstellung zwischen Mittel- und Ost- bzw. Südeuropa ein. (Dieses Bild ist als große farbige An^chauungstafel im Verlage F. (?. Wachsmuth, Leipzig, erschienen,) Prag. Das „goldene" Prag, die viertgrößte Stadt der Monarchie (225 000 <Linw.), liegt fast in der lllitte Böhmen?, dessen uralte Hauptstadt sie bildet. Unser Bild zeigt die 500 m lange Karls« brücke über die Moldau; unter den zu ihrem Schmucke dienenden Statuen befindet sich auch die des hl. Johann von ^?omuk. ()m ganzen führen 8 Brücken über die Moldau.) !Nan hat hier den Blick auf die Rleinseite (am linken Ufer; Alt- und Neustadt auf dem rechten) und den dahinter aufragenden k^radschin mit dem alten böhmischen Aönigsschloß, 2. Noch immer überwiegt in Österreich die landwirtschaft- liche Beschäftigung, wenn auch die Industrie in dem mit Lodenschätzen, Rohprodukten und billigen Arbeitskräften (Italienern, Slaven) gesegneten Staate einen deutlich erkennbaren Aufschwung nimmt. 3. Österreich ist zum größten Teil von Staaten umgeben, in denen Industrie und Verkehr gering entwickelt sind (Rußland, Balkanstaaten); mit Italien (lvett- streit zwischen Triest und Venedig) und der Schweiz (Anschluß der Schweizer Bundesbahnen nur an die Arlbergbahn) sind die Verkehrsbeziehungen z. Tl. ge- hemmt; dagegen bedarf das industriereiche, mit Österreich durch natürliche (Elbe, Donau) und künstliche Hauptverkehrsstraßen gut verbundene Deutsche Reich Öeorg-Ecker. "Kit ' für i. : •, • 'als Schu!': -„lung Br.■ .r.vjig Sohulbuohbibliothefc

10. Mitteleuropa - S. 82

1913 - Nürnberg : Koch
82 Das Deutsche Reich. ganz guten Ackerboden? der Ranal bleibt die Straße dieser sich oft überraschend entwickelnden „F e h n k o l o n i e n" (Zehn = Venn, also — Sumpf). Das größte Ittoor ist das z. T. in Holland gelegene Bourtanger Moor (deutscher Anteil nicht ganz = 2x Bodensee), die größte Heide die Lüne- burger Heide (größer als Niederbariern). Sie ist keineswegs eine völlig ebene, trostlose Fläche, ihr Anblick namentlich zur Blütezeit des Heidekrautes durch- aus nicht unerfreulich, auch fehlt es nicht an mancherlei Erwerbsmöglichkeiten. Uralt sind Schafzucht („heidschnucken") und Imkerei- fleißige Berieselung ermöglicht Wiesenbau, die Aufforstung macht immer mehr Fortschritte und seit einigen Jahren gewinnt man in der Heide Petroleum,- der letztere (Nach Lehmanns geogr. Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag v. F. E. Machsmuth, Leipzig.) In der Lüneburger kreide. Umstand lockte schon teilweise die Industrie (Reinigung des Gls, Teer- bereitung. Die Stadt Lüneburg liegt nordwestlich an einem Neben- fluß der Elbe (25 000 Einw.) Die Flüsse des Gebietes. Die Ems (Gesamtlauf etwa 3/s Maßeinheit, unge- fähr die Hälfte schiffbar) empfängt die ebenfalls vom Teutoburgerwald kommende Hase (Osnabrück), die lveser die Hunte (außer der Aller), lvie der Dort- mund-Ems-Ranal (— über 1/2 Naßeinheit) die Ems mit dem nieder- rheinischen Industriegebiete so oerbindet der Hunte-Ems-Kanal Ems und Weser (zunächst durch Nebenflüsse). Politische Zugehörigkeit, Bevölkerung, von der Reichsgrenze bis zur Llbe erstreckt sich die preußischeprovinz Hannover, die das Großherzogturn Glden- bürg umschließt. Die Bevölkerung (Niedersachsen und zwischen der unteren <£ms und Weser auch Friesen) ist überwiegend prote st antisch.
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