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nicht gab, wurden alle Waren mit Wagen selbst in die fernsten
Länder gebracht. (Wie kostspielig, langsam und unsicher gegen heute!)
Auch der Besuch fremder Gegenden und Länder war nicht so leicht
möglich als heute.
Wie staunten die Leute in unserer Stadt, als sie zum erstenmal
die Eisenbahn sahen, bei der die Wagen von einem Dampfwageu
gezogen so schnell auf den Schienen dahinfuhren, daß kein anderes
Fahrzeug folgen konnte! Es war ein besonderes Ereignis, als
der erste Zug zwischen Nürnberg und Fürth verkehrte. Im
Jahre 1835 wurde diese Bahn als erste im ganzen Land gebaut.
Von nah und fern waren die Leute gekominen um dieses neue Ver-
kehrsmittel zu befrachten. Manche glaubten ein Wunder zu sehen
und hielten die Eisenbahn für eine gar gefährliche Sache. (Denk-
mal zur Erinnerung an die Einweihung dieser ersten Bahn am
Ludwigsbahnhof.)
4. Der Kanal.
Ein weiterer Verkehrsweg aus der Stadt ist der Kanal. Der
Kanal ist eine Wasserstraße und das Mittel zum Verkehr ist
das Schiff.
Das Schiff als Verkehrsmittel.
Bau der Kanalschiffe: aus Holz mit verschiedenen Teilen aus
Eisen. Nach vorne läuft das Schiff spitzig zu (warum?). Der
oben weite Raum im Schiff wird nach unten enger (Kiel). Viel
Platz zum Unterbringen dessen, was man mit dem Schiff fortschaffen
will. (Steinwürfel zum Pflastern der Straßen, Sand- und Ziegel-
steine zum Hausbau, Zement, Holz, Balken u. s. w.). Aufenthalts-
raum für die Begleiter des Schiffes. Ander Hinterseite das Steuer.
(Zweck.) Wir haben beobachtet, daß ein vollständig beladenes Schiff
tiefer im Wasser einsinkt als ein leeres.
Das Wasser trägt das Schiff, doch muß dieses auch im Wasser
fortbewegt werden. Ein einziges Pferd bringt vom Ufer aus ein
voll beladenes Schiff langsam vorwärts. (Beachte, wie das Pferd
zieht und wie das Steuer gebraucht wird!)
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg Ludwigsbahnhof Kiel
55
Man mußte zuerst die Richtung bestimmen und anzeigen (messen,
abstecken). Soweit es möglich war, wählte man den kürzesten Weg,
die gerade Verbindung zwischen zwei Orten. Wir sehen aber (Karte
und Wirklichkeit), daß die Straßen nicht immer in gerader Richtung
fortgehen. Es wurde nötig dieselben so zu bauen, weil man oft
einem zur Anlage eines Weges wenig passenden Stück Land aus-
weichen mußte. Die Straßen wurden z. B. um unbequeme Er-
höhungen oder Vertiefungen des Bodens, um nasse und sumpfige
Strecken herumgeführt, wenn auch der Weg dadurch länger wurde.
(Umweg.) Wo Straßen durch Wald gebaut wurden, mußten die
Bäume niedergehauen werden. Über Gewässer, Bahnlinien, größere
Vertiefungen des Erdbodens führen Brücken.
Damit schwere Fuhrwerke im lockeren Boden nicht einsinken und
mit den Rädern stecken bleiben, mußte die Straße fest gemacht
werden. Ein Grund wurde ausgegraben, mit großen Steinbrocken
gefüllt, kleinere Steine, Sand und Erde kamen oben auf. Damit
das Regenwasser, das die Straßen aufweichen würde, ablaufen kann,
wurden diese in der Mitte etwas erhöht. In den Gräben an den
Seiten fließt das Wasser fort.
Breite, besonders gut gebaute Straßen heißen Hauptstraßen oder
Landstraßen; schmälere, weniger gepflegte werden nur Wege und
wenn sie nicht befahren werden können, Fußwege genannt. Der
Wanderer benützt lieber Fußwege, da angenehmer darauf zu gehen
ist. (Weniger Staub, Grasdecke.) Die Fahrwege werden durch den
Verkehr abgenützt. Bei nassem Wetter lassen schwere Wagen Ver-
tiefungen zurück, in denen das Regenwasser stehen bleibt. Der
Wegmacher bessert die entstandenen Schäden aus. (Steine liegen
in Haufen an der Seite der Straße bereit.) Angepflanzte Bäume
auf beideu Seiten der Straße (Allee) machen den Weg schattig.
Wegweiser zeigen an, wohin die Straßen führen. Sie sind be-
sonders dort nötig, wo zwei Wege auseinander gehen oder sich kreuzen
(Kreuzwege). Die Größe der auf der Straße zurückgelegten Strecke ist
aus Steinen zu ersehen, die in Entfernungen von je 1 Kilometer am
Wege stehen. (Nach 50 Kilometern größere Steine.) Die Ent-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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58
Verfügung. Unterhaltungen und Vergnügungen möchten die Städter
nicht entbehren.
Andere Wohnplätze: Märkte, Weiler, Einöden.
3. Die Bahn.
Für die Eisenbahnen, die von der Stadt aus nach allen Rich-
tungen fahren, sind besondere Wege geschaffen. Die schnell dahin-
brausenden Züge können nicht die Straßen benützen, da sie den
Wagen und Fußgängern gefährlich würden. Der Weg der Eisen-
bahn ist erhöht, sie fährt auf einem Damm. Niemand soll diesen
betreten. Schienen, auf denen die Räder der Eisenbahnwagen leicht
dahinrollen, sind an querliegenden, in die Erde eingebetteten Holz-
balken befestigt. (Je 2 Schienen für Züge, die sich begegnen.)
Auch den Schienenweg hat man so angelegt, daß er nicht allzusehr
steigt und fällt. Wo größere Erhebungen im Wege standen, führte
man die Bahn unten durch. (Tunnel.) Uber Gewässer und Straßen
fährt die Bahn auf Brücken. (Eiserne und steinerne Eisenbahn-
brücken.) Wo ein Weg und die Bahn sich in gleicher Höhe kreuzen,
sind Schranken angebracht, die geschloffen werden, wenn ein Zug
kommt. Wege verbinden auch die kleinsten Orte, Eisenbahnlinien
nur größere Orte (warum?). Wo die Züge halten, Reisende ein-
und aussteigen, ist eine Station, bei jeder Station ein Bahnhof, je
nach der Größe des Verkehrs größer oder kleiner. (Bahnwärter-
haus.)
Die von unserer Stadt ausgehenden Bahnlinien.
Die Bahnlinien verbinden die Stadt mit der Umgebung (Nah-
verkehr, Vorortsverkehr) und weiter entfernten Orten (Fernverkehr).
Was in der Stadt hergestellt wird, kann schnell, sicher und ohne
große Kosten in die fernsten Gegenden versandt und das, was man
in der Stadt braucht, von auswärts bezogen werden. Wir können
von der Stadt aus zur Erledigung von Geschäften oder zu andern
Zwecken bequem näher oder fern liegende Orte erreichen. Das
Leben und Treiben auf dem Bahnhof unser Stadt zeigt uns, wie
notwendig die Bahn ist. In alter Zeit, als es eine Bahn noch
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Die Ebene.
Von einem über alle Gebäude der Stadt hinausragenden Punkt
können wir die Stadt und die umliegende Gegend überschauen.
Nach allen Seiten haben wir einen freien Ausblick in das vor uns
liegende Stück Land. Erst in weiter Ferne hebt sich der Boden und
hält unsern Blick auf. Würden sich solche Erhebungen nahe bei der
Stadt finden, wäre eine freie Umschau uicht möglich. Eine Gegend,
die sich so überblicken läßt, bei der das Land keine besonderen,
größeren Erhebungen zeigt, heißt Ebene. Nürnberg liegt in einer
Ebene. Die Lage in der Ebene hat für die Stadt große Vorteile.
Eine große Stadt breitet sich nach allen Seiten immer mehr aus.
Diese Erweiterung wird bei ebenem Boden nicht aufgehalten,
während größere Erhebungen in einer Richtung oder gar im Um-
kreis dem Bau der Häuser und der Anlage von Straßen hinderlich
wären. (Schon der Burgberg, hinter dem ein Teil der Stadt liegt,
hindert den Verkehr und man will deshalb einen Burgbergtunnel
bauen.) Ein anderer Vorteil der ebenen Lage der Stadt sind die
bequemen Verbindungswege der Stadt mit der Umgegend, auf denen
ein schneller und sicherer Verkehr möglich ist. In alter Zeit war
es für eine Stadt vorteilhaft in ebener Gegend zu liegen, da man
herankommende Feinde rechtzeitig bemerken und sich gegen ihre An-
griffe schützen konnte.
Rings um die Stadt, mit Ausnahme der Westseite, ist die
Nürnberger Ebene mit Wald bedeckt, der an einzelnen Stellen, be-
sonders im Süden und Osten, nahe an die Häuser heranreicht.
(Vorteil für die Stadtbewohner. — Gartenstadt.) Lorenzer Forst
im Süden und Sebalder Forst im Norden der Stadt. Wir finden
fast nur Föhrenwald, weil auf dem unfruchtbaren Sandboden der
Nürnberger Ebene nur der Kiefernbaum gedeiht. Die zwischen den
Waldpartien liegenden Strecken sind mit Heidekraut und Ginster-
pflanzen bewachsen, die sich mit solchem Boden begnügen. (Bienen-
zucht in der Nürnberger Gegend. Heidekraut beliebte Bienen-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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2<*
Das Deutsche Reich.
Staatliche Zugehörigkeit. Anteil am Iura haben, wie wir sahen, folgende
Staaten: 1. die Schweiz (die bei Schaffhausen aufs rechte Rheinuser herüberreicht);
2. Baden, 3. hohenzollern; 4. Württemberg- 5. Bayern (die Kreise Schwaben
und Neuburg, Mittelfranken, Gberpfalz, Oberfranken).
Verkehrsleben. Oas talreiche Juragestein setzt dem Lahnverkehr keine
besonderen Hindernisse entgegen- so queren es folgende wichtige Linien:
a) München-Ingolstadt-Nürnberg (Tunnels),-
b) Augsburg- Donauwörth-Ansbach -
c) Ulm-Geislingen-Stuttgart (über den seit alters wichtigen „Geislinger
Steig").
Rückblick auf das Südo st deutsche Dreieck.
Es umfaßt etwa 1/10 des Deutschen Reiches (über 50 000 qkm); häufiger als
in den meisten anderen Gegenden des deutschen Vaterlandes fallen hier Nieder-
schlage und das Rlima ist hier rauher und kälter als im übrigen Deutschland mit
Ausnahme von dessen äußerstem Nordosten. Überwiegend nährt sich die Be-
völkerung von Landwirtschaft, sie ist darum auch verhältnismäßig dünn (4—5 Itctll.,
also nicht ganz 1/13 der Gesamtbevölkerung des Reiches).
Oer Mehrzahl nach gehört die Bevölkerung zum bayrischen Volksstamme
und es überwiegt das katholische Bekenntnis.
Ii. Oas Südwestdeutsche Becken.
Wir betreten nun zum erstenmal das Innere des nordwesteuropäischen
Schollenlandes. Aus diesem und manchem anderen Grunde nannten wir ja den
Jura ein „Scheidegebirge".
lvir denken uns fünf Gesteinsplatten aus verschiedenen Gesteinsarten über-
________ einandergelegt. Es handelt sich um
i folgende Gesteine:
Im.........|j.........1. 3 Uta mit seinen uns schon be-
4 kannten Eigenschaften;
'////////////////////ff//////////////// 2. Neuper, ein blätteriges Gestein
^ ^ von grauer, bläulicher, grünlicher
oder rötlicher Zarbe, mit Lagern
von Salz, Gips, Ton und Mergel durchsetzt; letzterer brauchbar als
Dungmittel und zur Zementbereitung;
Z. Muschelkalk, so genannt wegen seines Reichtums an Muschelschalen
einstiger Meerestiere, stellenweise ebenfalls salz- und gipshaltig;
4. Luntsand st ein, wegen der meist schwärzlichen Streifen im roten
oder gelblichen Gestein; er setzt Wasser und Wind nur geringen Wider-
stand entgegen und verwandelt sich unter ihrem Einfluß in Sandstaub;
5. U r g e st e i n , d. h. ältestes, härtestes Gestein.
Diese Ge st eine liegen aber jetzt nicht übereinander,
wie das ursprünglich der § all war, sondern neben-
einander. Wie kommt das?
Wenn wir Steinplatten erhitzen und dann rasch abkühlen, bekommen sie
möglicherweise Sprünge. Auch die gewaltige Plattenlage des Südwestdeutschen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Das Deutsche Reich.
1. Bayern mit der schönen Inselstadt Lindau (prächtiger Hafen).
2. Württemberg mit Zriedrichshafen (Lahn nach Ulm).
3. Baden mit Konstanz, der größten Stadt am See, von deren Münster-
turm aus man einen einzigartigen Blick über den See genießt.
(4. Schweiz mit R 0 r s ch a ch und Komansfyotn.
5. Österreich mit B t e g e n 3 am Zuß des Pfänder, eines beliebten
Aussichtsberges.)
Auch die Bodensee-G ürtelbahn hat eine große Verkehrsbedeutung.
Der Bodensee (62 km lang, 250 m tief, 540 qkm groß = y^Vo Deutschlands),
im Umriß einem Stiefelzieher vergleichbar, ist wiederholt schon 3ugefroren (vgl.
Gedicht von Schwab „Der Heiter und der Bodensee"),- man hat ausgerechnet,
daß auf dieser Kläche dann sämtliche Menschen der Erde aufgestellt werden
könnten!
Das Donautal in Deutschland. Die Donau entspringt bekanntlich im
Schwarzwald aus Brege und Brigach und durchbricht dann dreimal den
Iura:
1. auf eine weite Strecke hin
| etwa vom Zusammenfluß
^ ^ der (tzuellflüsse bis gegen
Jura^V-^ Sigmaringen;
1, 2. in der Gegend von Neu-
Jurau—\___-_ bürg a. Donau, dessen
~~ prachtvolles Schloß (pfäl-
zischer tdittelsbachcr) auf
Bayer.wald W ___ einem Iurafelsen über
3. dem Zlusse thront,-
Donaulaufw. Hochebene 3- in..^ ®e9«n». w° Ktt-
1 zwischen Ulm u Donauwörth, muhl und Naab munden,
2 bei Welte nbvurg, hier bildet sie das be-
3. bei Donaustauf. rühmte Durchbruchstal
bei Kloster Umtenburg,
L's- 8- nicht weit von Oelheim
mit der Befreiungshalle.
von Regensburg ab etwa fließt sie meist nahe an den Granit- und
Gneiswänden des Bayrischen Waldes hin, die sie dann in
der Gegend um die alte Bischofsstadt Passau ebenso durchbricht wie die beiden
hier mündenden Nebenflüsse Inn und Ilz (ebenfalls sehr malerische Täler).
Erst von R e g e n s b u r g an ist das Donautal eine wichtige Der-
fehrslinie: hier läuft in derselben Richtung eine Weltverkehrslinie vom
Rhein (und Holland) her nach Wien und dem Grient, auch beginnt bei Regensburg
Zrachtschiffahrt (auch Kettenschiffahrt); ab Passau verkehren Personendampfer.
Die größte deutsche Stadt an der Donau ist U l m (56 000 E.) in Württemberg,
mit dem bayrischen Neuulm zusammen ein wichtiger Waffenstützpunkt; es liegt
in einer fruchtbaren, zum Gemüsebau (Ulmer Spargel) wohlgeeigneten Mulde
und treibt eine ganze Anzahl von blühenden Gewerben (Gießereien, Färbereien,
Möbelfabriken, Bierbrauereien usw.),- der Turm des herrlichen Münsters, das
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Württemberg Welte
Extrahierte Ortsnamen: Ulm Deutschlands Deutschland Sigmaringen Donau Ulm Donauwörth Donaustauf Oelheim Donautal Rhein Holland Wien Donau Württemberg Bierbrauereien
Oberrheinische Tiefebene.
29
Oer Hl]ein und das Rheintal sind Westdeutschlands wichtigster Verkehrs-
w e g. Die Schiffahrt auf dem Rhein leidet freilich bis Ket?I durch das starke
Gefälle, wegen desselben hat man schon vor Jahrhunderten mit Benützung der
Illstrecke zwischen Straßburg und Kehl einen Kanal gegraben, der jenseits der
deutschen Grenze weiterführt bis zu einem schiffbaren Nebenfluß der Rhone, des
wichtigsten französischen Zlusses im Nittelmeergebiet- der Kanal heißt deswegen
Rhein-Rhone-Kanal; zu Deutschland gehört eine Strecke etwa von der
Länge des Rheinlaufs zwischen Lasel und Kehl. Ein anderer Kanal führt mit
Hilfe von Kanalbrücken und Tunnels über die westlichen höhen zur Marne, einem
wichtigen Zlusse im mittleren Krankreich (Rhein-Narne-Kanal; die
deutsche Strecke beträgt etwa 100 km). Sehr zustatten kam der Rheinschiffahrt
die Abschneidung der zahlreichen Stromschlingen und Altwässer sowie die Ein-
öämmung des Zlußbettes („Rheinregulierun g"); die Laufstrecke des
Zlusses ist dadurch beinahe um V4 ihrer früheren Länge abgekürzt worden.
Die Großschiffahrt auf dem Rhein beginnt bei Mannheim-Ludwigshafen; sie
dient hauptsächlich dem Warenverkehr, der Personenverkehr auf dem Rhein
wird erst lebhafter von da an, wo die Ufer sich durch hohe landschaftliche Schönheit auszeichnen,
d. h. von Mainz ab.
Lange Zeit bildete der größte Teil dieses oberdeutschen Rheinlaufstückes Deutschlands
Grenze; jetzt ist der Rhein wenigstens insoferne wieder „Deutschlands Strom", als er nur bis
Basel die Grenze gegen die Schweiz bildet und von da ab durch deutsches Reichsgebiet strömt;
beim Beginn des Deltas verläßt er freilich unser
Vaterland wieder. Für die südwestdeutschen Staaten
Baden, Elsaß-Lothringen und Bayerns Rheinpfalz
bildet er aber immer noch eine wichtige p 0 l i -
tische Grenze.
An Nebenflüssen nimmt der
Rhein hier auf:
rechts Kinzig und Neckar vom
Schwarzwald, sodann den Itc a in;
links die 311 vom Schweizer Iura,
Lauter, Queich und Speyer vom
Hardtgebirge.
Die Ebene selbst. Die G e b i r g s -
grenzen ergeben sich aus nebenstehender
Zeichnung. Die Richtung dieses Schwemm-
landbeckens ist leicht nordöstlich. Die gesamte
Längenausdehnung von der südwest-
lichen bis zur nordöstlichen Ecke beträgt etwas
mehr als die Länge der Rheinstrecke
in diesem Gebiet; die Breite Über-
schreitet nicht 1/10 unserer Maßeinheit
(40—50 km). Daß der südlichste Teil
streng genommen nicht mehr Tief-
ebene genannt werden kann, haben
wir schon gehört. Die Größe des
Gebietes beträgt etwas mehr als die Gebirgsgrenzender Oberrhein. Tiefebene.
des Kreises Unterfranken. ^g. *9.
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Extrahierte Personennamen: Eugen! Eugen Zenta Hitma
Extrahierte Ortsnamen: Paris Budapest Karlo- Belgrad Weißenburg Belgrad Grsova Wien Budapest Budapest Belgrad Ungarns Donau Rhein Ungarns Südeuropa
Gesamtbetrachtung.
2. Die Markgrafschaft Mähren mit der Hauptstadt Brünn (in der
Nähe der Ort der „Oreikaiserschlacht", Austerlitz); Brünn zählt 125 000 Einw.
3. Die größere westliche Hälfte von Gsterreichisch-Schlesien (mit Troppau).
Die Gesamtmonarchie.
Aus Vorstehendem ergibt sich:
1. Nach Lage, Klima und Erzeugnissen nimmt Gsterreich-Ungarn eine
Mittelstellung zwischen Mittel- und Ost- bzw. Südeuropa ein.
(Dieses Bild ist als große farbige An^chauungstafel im Verlage F. (?. Wachsmuth, Leipzig, erschienen,)
Prag.
Das „goldene" Prag, die viertgrößte Stadt der Monarchie (225 000 <Linw.), liegt fast in der
lllitte Böhmen?, dessen uralte Hauptstadt sie bildet. Unser Bild zeigt die 500 m lange Karls«
brücke über die Moldau; unter den zu ihrem Schmucke dienenden Statuen befindet sich auch
die des hl. Johann von ^?omuk. ()m ganzen führen 8 Brücken über die Moldau.) !Nan hat
hier den Blick auf die Rleinseite (am linken Ufer; Alt- und Neustadt auf dem rechten) und den
dahinter aufragenden k^radschin mit dem alten böhmischen Aönigsschloß,
2. Noch immer überwiegt in Österreich die landwirtschaft-
liche Beschäftigung, wenn auch die Industrie in dem mit Lodenschätzen,
Rohprodukten und billigen Arbeitskräften (Italienern, Slaven) gesegneten Staate
einen deutlich erkennbaren Aufschwung nimmt.
3. Österreich ist zum größten Teil von Staaten umgeben, in denen Industrie
und Verkehr gering entwickelt sind (Rußland, Balkanstaaten); mit Italien (lvett-
streit zwischen Triest und Venedig) und der Schweiz (Anschluß der Schweizer
Bundesbahnen nur an die Arlbergbahn) sind die Verkehrsbeziehungen z. Tl. ge-
hemmt; dagegen bedarf das industriereiche, mit Österreich durch natürliche (Elbe,
Donau) und künstliche Hauptverkehrsstraßen gut verbundene Deutsche Reich
Öeorg-Ecker. "Kit
' für i. : •, • 'als
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TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Wachsmuth Johann_von_^?omuk Johann
82
Das Deutsche Reich.
ganz guten Ackerboden? der Ranal bleibt die Straße dieser sich oft überraschend
entwickelnden „F e h n k o l o n i e n" (Zehn = Venn, also — Sumpf).
Das größte Ittoor ist das z. T. in Holland gelegene Bourtanger Moor
(deutscher Anteil nicht ganz = 2x Bodensee), die größte Heide die Lüne-
burger Heide (größer als Niederbariern). Sie ist keineswegs eine völlig
ebene, trostlose Fläche, ihr Anblick namentlich zur Blütezeit des Heidekrautes durch-
aus nicht unerfreulich, auch fehlt es nicht an mancherlei Erwerbsmöglichkeiten.
Uralt sind Schafzucht („heidschnucken") und Imkerei- fleißige Berieselung
ermöglicht Wiesenbau, die Aufforstung macht immer mehr Fortschritte
und seit einigen Jahren gewinnt man in der Heide Petroleum,- der letztere
(Nach Lehmanns geogr. Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag v. F. E. Machsmuth, Leipzig.)
In der Lüneburger kreide.
Umstand lockte schon teilweise die Industrie (Reinigung des Gls, Teer-
bereitung. Die Stadt Lüneburg liegt nordwestlich an einem Neben-
fluß der Elbe (25 000 Einw.)
Die Flüsse des Gebietes. Die Ems (Gesamtlauf etwa 3/s Maßeinheit, unge-
fähr die Hälfte schiffbar) empfängt die ebenfalls vom Teutoburgerwald kommende
Hase (Osnabrück), die lveser die Hunte (außer der Aller), lvie der Dort-
mund-Ems-Ranal (— über 1/2 Naßeinheit) die Ems mit dem nieder-
rheinischen Industriegebiete so oerbindet der Hunte-Ems-Kanal Ems und
Weser (zunächst durch Nebenflüsse).
Politische Zugehörigkeit, Bevölkerung, von der Reichsgrenze bis zur Llbe erstreckt
sich die preußischeprovinz Hannover, die das Großherzogturn Glden-
bürg umschließt. Die Bevölkerung (Niedersachsen und zwischen der unteren <£ms
und Weser auch Friesen) ist überwiegend prote st antisch.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Lehmanns
Extrahierte Ortsnamen: Holland Heidekrautes Heide_Petroleum,- Leipzig Dort- Hunte-Ems-Kanal_Ems Niedersachsen