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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 226

1880 - Sondershausen : Eupel
226 kalt wird, zieht er mit seiner Herde in wärmere Landschaften. Wo die Ebene angebaut ist, liefert sie reichlich Weizen und Mais, des Volkes Haupt- nahrung. Mitten in der weiten Ebene, von allen Küsten gleich weit ent- fernt, liegt Madrid, die Hauptstadt, in der Ferne ringsum von blauen Gebirgen umgeben. Der Spanier nennt sein Vaterland das Angesicht Europas. Er hat es so lieb, daß er es äußerst ungern verläßt. Er ist stolz, ernst und feierlich, gastfrei, und so nüchtern und mäßig, daß als der ärgste Schimpfname das Wort Trunkenbold gilt. — Ehemals war das schone Land viel reicher als jetzt. Auch Portugal ist sehr heruntergekommen. Seine Hauptstadt ist Lissa- von. Sie ist eine der am schönsten gelegenen Städw. Der Portugiese, der freilich sonst gerne prahlt, sagt doch hier ohne Übertreibung im Sprich- wort: „Wer Lissabon nicht gesehen hat, hat nichts gesehen." Das Innere der Stadt aber ist nicht erfreulich-, die Straßen sind eng, krumm, schmutzig und voll herrenloser Hunde. Die Bewohner beider Länder bekennen sich zur römischen Kirche. Es leben unter ihnen viele Zigeuner, deren liebste Länder die spanische Halb- insel und Ungarn sind. Flügge. 43. Frankreich. Obwohl Frankreich seinen Namen von einem berühmten deutschen Volksstamme, den Franken, führt, welche einige Jahrhunderte nach unsers Heilandes Geburt einen großen Theil dieses Landes einnahmen und sich darin festsetzten, so ist dennoch von deutscher Art dort nichts zu finden. Wie das von den Franken besiegte Volk beschaffen war, so sind auch die heutigen Franzosen: flüchtig und leichtsinnig, veränderlich und immer neuen Dingen nachjagend, übermütig und daneben freilich auch tapfer. Sie er- finden alle Tage neue Moden, die dann leider auch in Deutschland bald nachgeahmt werden. Frankreich wird von seinen Bewohnern, „das schöne" genannt. Es hat auch eine sehr günstige Lage. Im Süden ist es von Spanien durch die Pyrenäen geschieden, welche nach Frankreich mit kurzen, schönen, an wilden Waldströmen reichen Thälern abfallen. An ihrem Fuße liegt ein wasserreiches Tiefland und in diesem die Städte Toulouse und Bor- deaux. Im Südosten erfüllen zahlreiche und hohe Arme der Alpen die Landschaft; an ihnen windet die Rhone in ihrem warmen Thalesich vor- bei und geht bei der großen Seestadt Marseille ins Mittelmeer. Da liegt an den Sevennen ein herrliches Südland mit mildem, schönem Klima, wo der Ölbanm gezogen wird und der Seidenbau gut ge- deiht. Aufwärts im Rhoncthal liegt Lyon, seit der alten Zeit der Kirche weit bekannt geworden durch die Treue, welche die dortige Christengemeinde in der Verfolgung bewies; heutzutage sind ihre Seidenwaaren, Gold- und Silberarbeiten berühmt. In dem Gebirgslande westlich vom Rhoncthal haben einst resormirte Christen unter Ludwig Xiv. ihren Glauben gegen ihre Peiniger lange tapfer vertheidigt. Von diesen Landschaften aus senkt sich der Boden allmählich gen Westen und Norden zum atlantischen Meere; die Küste nähert sich im Nordwcstcn England bis auf eine Entfernung von vier Meilen. Dieser ganze Boden ist über Hügel und Flüsse leicht gang- bar, weshalb Straßen und Eisenbahnen nach allen Richtungen hin führen.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 204

1880 - Sondershausen : Eupel
204 land. Seine Niederung schiebt sich zwischen den Norden Frankreichs und die Ebenen des alten Sachsenlandes ein und führt zu den britischen Inseln hinüber. Aus der schonen Stromebene des mittleren Rheines, einem bergnmmauerten Gebiete, führen natürliche Wasserstraßen durch lange, enge Felsenthore zu reichen, herrlichen Landschaften tief in das innerste Deutschland und Frankreich hinein. Die Mosel auf der linken, der Main auf der rechten Seite verbinden Franken und Lothringen. Der Rhein selbst aber ist die große Handels- und Reisestraße zwischen Süden und Norden, zwischen Holland und der Schweiz, England und Italien, die eine immer größere Bedeutung erhält, je lebendiger die Berührungen aller Art zwischen den verschiedenen Gliedern des europäischen Staatenkörpers werden. Mendelssohn. 23. Der Bodensee. An Seen ist Deutschland, wenigstens das westliche, nicht reich, und nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Bodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschönheiten alle die zahlreichen Seen an der Küste der Ostsee, und nur wenige Seen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen werden. Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter als eine Erweiterung des Rheinbettes zu einem weiten und tiefen Becken. Aber freilich ist dies Becken sieben Meilen lang und zwei Meilen breit und nimmt eine Fläche von zehn Quadratmeilen ein. Dabei ist die größte Tiefe an 300 Meter gefunden worden. Man hat berechnet, daß, wenn das Becken des Bodensees leer wäre, der Rhein über zwei Jahre brauchen würde, um es wieder zu füllen. Ans dieser ge- waltigen Wasserfläche gibt es denn auch Stürme, welche denen auf dem Meere gleichen, und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da diese oft plötzlich hervorbrechen, so gilt die Schiffahrt auf dem See für gefährlich. Doch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben Reisende sich nicht mehr zu fürchten; jene Schiffe widerstehen dem heftigsten Sturm. Die Fischer aber, welche in leichten Kähnen das Gewässer befahren, erkennen meistens an vorausgehenden Zeichen die Gefahr und flüchten in einen Hafen. Fische halten sich zahlreich und gern in dem klaren Gewässer auf, welches noch den Vortheil gewährt, daß es fast niemals zufriert. Außer vielen anderen Arten, zum Theil von beträchtlicher Größe, fängt man jährlich eine unge- heure Menge sogenannter Blaufellchen, welche für eine Leckerei gelten. Natürlich ziehen sich nach einer solchen Nahrungsquelle auch viele fischfres- sende Vögel, Reiher, Strandläufer, sogar Möven und Taucher. Die Ufer des Sees find sanft aufsteigend und herrlich mit Früchten, Obst und Wein angebaut. Die höheren Berge in der Schweiz erblickt man nur in der Ferne. Besonders lieblich nehmen sich aber die zwei kleinen Inseln aus, welche in den Erweiterungen des Sees gegen den Ausfluß des Rheins hin liegen, dort wo die alte Stadt Konstanz hervorragt. Wie schön es an dem See sein muß, sieht man auch daran, daß fünf verschiedene Staaten sich ein Stück seines Ufers angeeignet haben: im Süden die Schweiz, westlich Baden, nördlich Württemberg und Baiern, östlich Österreich, welches mit seinem Tiroler Lande daran stößt. Curtman.

3. Kleine Schulgeographie - S. 30

1818 - Sondershausen : Voigt
$o , Europa. und dadurch 2 Meere mit einander. Der Catedonische Künal Verbinder das Atlantische Meer mit der Nordsee. Unter den Seen zeichnen sich besonders aus: der Loch- L0m 0nd und der Loch - Nvss. In Irland ist-der Shannon der Hauptfluß,' welcher aus dem Allensee kommt, und in das Atlanti- sche Meer fließt. Der größte See ist der L ü u g - N e a g Auch hier findet man mehrere Kanäle. England ist mehr eben als gebirgig, nur det üördlicbste und westlichste Thcil enthalten Gebirge, wo- von jedoch keines die Schneelinie erreicht. Besonders ge- birgig. ist das Fürstenthum Wales. An den Küsten erhe- den sich Kreidefelsen. Im Ganzen ist der Böden sehr fruchtbar, und bildet einen fast fortwährend frischen grü- nen Wiesenteppich; doch findet man auch noch vieles Hei- deland. Das Klima ist wegen der Nahe des Meeres feucht, aber doch nicht ungesund/ und sehr gemäßigt. Der Winter ist daher weniger kalt, als in den meisten süd- licher liegenden Landern des festen Landes. Schottland hingegen ist meistens'gebirgig, beson- ders die Hochlande oder der nördliche Theil, welcher mit rauhen felsigen und waldigen Gebirgen angefüllt ist , und wo das Grampiangcbirge mannigfaltige Naturschön- heiten darbie'et. Schottlands südlicher Th eil oder das Niederland ist niedriger und flacher, und hat daher tinö Mildere Luft als die Hochlande welche ein zwar kaltes/ aber sehr gesundes Klima haben. . . - , . s Irlands Boden wechselt mit grünen Wiesen und' Thalern, die sich selten zu Bergreifen erhöhen; doch fehlt es auch nicht an morastigen und sumpfigen Moorstrecken.' Per Boden hat im Ganzen eine natürliche Fruchtbar- keit als in England. Im N. O. umschließt einen großen Theil der Seegegend der mekmürdige Riesen dam me Das Klima Irlands ist feucht, und weder so warm noch so kalt wie das Englische. ... . Die Produkte Groñbritañiens und Irlands sin dt treffliches Rindvieh (im nördlichen Schottland kleiner und meist ohne Hörner,) vorzüglich gute.pferde (in. Schott- land und Irland klein/) viele Schare, mit trefflicher Wolle (in Schottland ist die Wolle schlechter,) Schweine/, große und starke Hunde (die Englische r. Doggen,). vieles Federvieh, ein großer Reichthüm von Fischen und Austern/

4. Kleine Schulgeographie - S. 45

1818 - Sondershausen : Voigt
Schwedischer Staat. 45 bald, gewöhnlich Fri ed r i ch s h a lt, St. an dem Einsiusse der Tistedals-Elf in dem Swiucsuud, mit einem Hafen und der hochliegendeu Festung F r i e d r i ch s st c i u , wo Karl Xii. König von Schweden, 1718 erschossen wurde. Ii. Das Stift Christiansand, darin: C h r i sti a n sa n d, Hauptst. an der M. der Torridalrelf in dem Kattegat, ist gutgebaut, und bat einen Hafen. Iii. Das Stift Bergen, darin: Bergen, größte St. in Norwegen, an einem Meerbllr sen und mit steilen und hohen Bergen umgeben, daß man nur mit großer Beschwerde zu Lande in die Stadt kommen kann, treibt wichtigen Handel, und hat einen Hasen und lg,000 E. Iv. Das Stift Drontheim, darin: Drontheim, ziemlich gutgebaute Hauptst. am Flusse Nid und einem großen Meerbusen, hat einen Haien, und treibt lebhaften Handel. Roer aas, Bergst. in der rauhesten und höchsten Hegend Norwegens. V. Das Stift Nordland, darint Moskoe, Insel, wo der berühmte Mahlstrom, ein ge» fahrlicher Wasserstrudel ist. Waage, Insel zur Voigtei ios s 0 dden gehörig, mit der einträglichsten Fischerei im Norden, wo jährlich von 4000 Fahrzeugen für 600,000 Thlr. Fische ge» fangen werde». Wardochuus, die nördlichste Festung Eur ropens auf der Insel Wardoe. Das Nordkgp, die nördlichste Spitze von Europa. Anmerkung- Außerhalb Europa besitzen die Schwede» bloß die kleine Westindische Insel Barthelemy. Die Niederlande. Dieser Staat granzt gegen O an Deutschland; gegen S. an Frankreich ; gegen W. und N. an die Nord- see und enthalt 1100 Q. M. Die vornehmsten F l ü sse sind: 1) dek R h e i n der aus Deutschland in dies Land tritt, sich hier in viele Arme, die Waal, die neue Yssel, Leck, Vecht theilt. und zuletzt als ein kleines Gewässer sich sonst in dem Sande verlohr, jetzt aber wieder durch einen Kanal in die Nord- see fallt; 2) die ^aa§, welche aus Fankreich kommt, nach der Vereinigung mit der Waal, den Namen Mer- we erhält, und nachdem sie sich mehrmals getheilt und

5. Kleine Schulgeographie - S. 49

1818 - Sondershausen : Voigt
49 Niederlande. 4. Die Provinz Overyssel, darint . Zwom, gutgebaute und feste Hauptst. an der Aa, welche hier das schwarze Wasser heißt, treibt ansehnlichen Handel. Vor der St. liegt der St. Agnetenbeia mir schonen An- lagen. De vc nt er, feste St. an der Mel, in welche sich hier die Schipbeek ergießt. 5. Die Provinz Friesland, darint Leuwarden, Hauptst. am Flusse Ee, ist von vielen Ka- nälen durchschnitten. Franeker, Et , sonst mit einer Uni- versität. Haarlingen, Handelsst. am Fliestronie, hat einen Hafen und Salzsiedereien. 6. Die Provinz Groningen, darin: Groningen, wohlgebaute Hauptst. an den Flüssen Hnnse und Fivel und einem Kanäle, hat eine Universitär und 26,000 E. Delfzyl, feste St. an der Ems, wo die Fivel in dieselbe fallt, hat einen Hasen. 7. Die Provinz Drenthe, darin: Assen, Hauptort derselben, an einem Kanäle. 8. Die Provinz Seeland, darin: Middelburg, feste Hauptst. V l i s si n g e n, feste Seest. mit einem Kriegshafen. Beide liegen auf der Insel Wal- ch e r e n. 9. Die Provinz, Ostflandern, darin: Gent, Hauptst. an der Schelde, die mit einigen andern Flüßchen und Kanälen 26 kleine Inseln bildet, worauf die St. liegt- Sie hat bedeutende Fabriken, besonders Baumwollen- fabriken und 60,000 E-, welche einen ansehnlichen Handel treiben. 10. Die Provinz West fl andern, darin: Brügge, Hauptst. durch Kanäle mit mehreren andern Städten verbunden, treibt einen wichtigen Handel, und hat- bedeutende Fabriken Und 34,000 E- Ostende, feste Seehan» delsst. an der Nordsee, hat einen Hafen, und steht durch Ka- näle mit andern Städten in Verbindung. Nienport, feste Scest- an derm- der Aperle in die Nordsee- Apcrn, wohlge- baute St- an der Aperle. Cortyk oder Courtray, St. an der Lys, Mit vortresslichen beinwanddleichen, und überhaupt der Sitz der feinsten Leinwandweberei- 11. Die Provinz Nordbrabaut, darin: Herzogenbusch, feste Hauptst. an den Flüssen Dom- mel und Aa, welche nach ihrer Vereinignng Lieft heißen. Breda, feste Sk. am Sinstusse der Merk in die Aa Ber- gen op Zoom, starr befestigte Stadt von der Zoom dusch- st ossett. 4

6. Kleine Schulgeographie - S. 23

1818 - Sondershausen : Voigt
Lz Spa n i en. j6. In den Baskischen Provinzen: Sr. Sebastian, St. auf einer Halbinsel am Biscajir seden Meere, die nur durch eine schmale Erdzunge mit dem festen Lande zusammenhängt. \i7. Das Königre ich Majorca oder Mallorca: Es begreift a) die Da leari scheu Inseln, Maklers t a ui d M i n o r c a '-und V) d i e P » t h y u s i s ch e n Inseln, Iviza und Form entera. Anmerkuug. Spanien besitzt die größten Kolonien mit szc.,voo .Q. M- und ,6 bis 17 Millioben §., nämlich: 1) in Afrika einige Städte in der B e r b c r e i, die Kana r i s ch c n Inseln und z von den Grn u c a r I nsel n ; 2) in Asien: ei- nen Tbeil der Insel Mag inda nao und die Philippinix s cd e n Inseln; und 3) in Amerika einen beträchtlichen Tdeil von Nordamerika, einen noch betr.ack.tlichern von Sud» stmeßika und einige von den Westindischen Inseln. Das Königreich Frankreich. 5 Dieses Land granzt gegen O. an Deutschland, Hel- vetien und Italien, gegen S. an das mittelländische Meer und Spanien, wo die Pyrenäen eine natürliche Granze machen, und gegen N. an den Kanal, die Meerenge-von Calais, die Niederlande und Deutschland. Es enthalt 10,000 O.. M. Die Hauptflüsse sind: 1) die Garen ne, wel- che in den Pyrenäen entspringt, und in das Atlantische Meer fallt; 2) der Rhone, welcher in Helvelien ent- springt, und sich in z Mündungen in das mittelländische Meer ergießt; 3) die Loire und 4) die Seine, welche im Lande entstehen, und wovon die xrstere in das Atlan- tische Meer, die letztere in den Kanal, sich münden. Auch der Rhein und die hier entspringenden Flüsse Maas und Schelde durchfließen einen kleinen Theil. Einer der merkwürdigsten Kanäle ist der Süd-oder Langucdok- sche Kanal, welcher 30 M. weit geht, und das Atlan- tische Meer mit dem mittelländischen verbindet. Frankreich ist im Ganzen ein mehr ebenes als gebir- giges Land, dessen südlicher uyd östlicher Theil höher find gebirgiger, als der westliche und nördliche ist. An der Spanischen Granze zieht sich das Pyrcnäengebirge, wo- von die höchsten Spitzen hierher gehören. Nördlich er-

7. Kleine Schulgeographie - S. 13

1818 - Sondershausen : Voigt
nopel und die Straße von Feodosia oder Kassa. Die vornehmsten Flüsse sind folgende:-..In das mit- telländische Meer fließen der Ebro, der Rhone und der Po; in das schwarze Meer die Donau, der Dnie- ster und der D nie per; in das Asowsche Meer der Don; in das Kaspische Meer die Wolga; in das nörd- liche Eismeer die Dwina; in die Ostsee die Düna, die Weichsel und die Oder; in die Nordsee die Elbe, Weser und der Rhein (doch nachdem seine'gewässer andere Namen erhalten haben); in den Kanal die Sei- ne, und in das Atlantische Meer die Loire, Ga rön- ne, Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir., Non den zahlreichen Seen befinden sich die größten in Nordeuropa, als^in Rußland der Ladoga- (der größte unter allen in Europa), Onega-, Und Peipussee; in Schweden der Mälar-, Wen er- und Wettersee; in Italien der Garda-, Comer- und Luganersee und Lago Maggiore; in der Schweiz Her Genfer-, Bo- den-, Züricher- und Neuen burgersee; und in Un- garn der Neusiedler- und der Plattensee. " Das höchste. Land dieses Erdtheils ist die Schweiz, von da der Boden sich nach allen Seiten zu senkt, und endlich gegen die Nord- und Ostsee in flache Ebenen auslauft. Die ebensten und niedrigsten Lander sind an der Nord- und Ostsee. Das größte Europäische Gebirge sind die Alpen in der Schweiz und in Italien, welche von da sich in viele Aeste nach verschiedenen Richtungen ausbreiten. Sie erstrecken sich westlich nach Frankreichs und hangen vermittelst der Sevenn'en mit dem Pyre- naischen, Spanien von Frankreich trennenden Gebirge, zusammen. Südwärts lauft ein Arm der Alpen zum mittelländischen Meere, wendet sich dann östlich, und zieht unter dem Namen der Apenninen durch Italien.. Ostwärts gehen mehrere Arme von den Alpen aus, und. erstrecken sich durch Süddeutschland bis in die Türkischen Provinzen. Nordwärts von den Alpen läuft eine andere Gebirgskette im W. der Schweiz, Jura genannt. In dem östlichen Theile von Europa sind besonders die Kar-

8. Kleine Schulgeographie - S. 46

1818 - Sondershausen : Voigt
46 Europa. wieder vereinigt hat, unter dem erster» Namen in die orbfee fließt; 5) die Schelde, welche aus Frankreich kommt, sich in die Oster- und Wefterschelde theilt, und rn die Nordsee geht. Auch die Ems und Mosel berühren einen Theil des Lanoes. Der Zuydersee, ist ein Meerbusen der Nordsee, mit dem der See, das Har- lemmer Meer, in Verbindung steht. In den Meer- busen, Biesbosch fließt die Merwe; und an der Deut- schen Gränze, wo die Ems sich mündet, ist der Meer- busen Dollart. Der größte Theil der Niederlande ist von vielen Kanälen durchschnitten. Der Boden ist im Ganzen fruchtbar, und zum Theil von außerordentlicher Güte und auße:st angebaut. Er ist fast durchgehends eben und niedrig, besonders in dem nördlichen und westlichen Theile, wo das Land nied- riger als das Meer ist, und theiis durch Sandhügel, Dünen genannt, theils durch kostbare Dämme oder Dei- che, gegen die Einbrüche des Meeres geschützt wird. Man findet daselbst auch morastigen und torfreichen Boden, der mit vielen Kanälen durchschnitten ist. Die südöstlich- sten Gegenden sind die höchsten, und, enthalten Berge, besonders Luxemburg, wohiir ein Theil der aus Frankreich hiebet sicherstreckenden Ardennen gehört. Die Luft ist gemäßigt- in den niedrigen Gegenden feucht, dick- und schwer; gesünder hingegen in den höher liegenden Pro- vinzen. Die Produkte sind: vortreffliches Rindvieh mit ausgebreiteter Viehzucht, Pferde, Schweine, Schafe, Wild- pret, viel Geflügel, Bienenzucht, eine Menge von Fischen; Getreide (überflüssig in den südlichen, nicht hinreichend in den nördlichen Gegenden,) Hülsenfiüchte, Flachs, Hanf, Rübsaamen, Taback, Hopfen, Krapp, Obst und Gar- tensrüchte (der Garten und Blumenbau in einigen Ge- genden sehr blühend) Wein in wenigen Gegenden, Wal- dungen in den höher liegenden Strichen; Eisen, Blei, Kupfer, Galmei, Schwefel, Steinkohlen, Marmor, minera- lische Wasser in den gebirgigen Gegenden; dagegen fast nur Torf in Menge und von vorzüglicher Güte in den nördlichen Gegenden. Die Zahl der Einwohner betragt 5,200,000, wel- che theils die Holländische, theils die Deutsche und theils die Wallonische Sprache, ein verdorbenes fran-

9. Kleine Schulgeographie - S. 47

1818 - Sondershausen : Voigt
Niederlande. 47 zösisch, reden. Der größte Theil der Bewohner der süd- lichen Provinzen bekennt sich zur katholischen und der größte Theil der Bewohner der nördlichen Provinzen zur reformirten Religion. Außerdem genießen alle an- dern christliche Religionspartheien und die Juden freie Re- ligionsübung. Die Industrie ist in einigen Gegenden sehr hoch gestie- gen. Man hat sehr gute Leinwandfabriken, die schön- sten Leinwandbleichen; vortreffliche Spitzen-, Zwirn - und Tuchfabriken, Wollenzeug-, Baumwollen-, Seiden-, Me- tall-, Tabacks-, Leder-, Papier-, Tabackspfeifenfabriken Zuckersiedereien, Wachsbleichen:c. Der Handel ist ansehnlich, war aber sonst weit wichtiger, und nach dem Englischen der blühendste. Er erstreckt sich über alle Meere. Auch sind die Fischereien, welche die Niederländer in entfernten Meeren treiben, von großer Wichtigkeit, als der Härings-, Stockfisch- und Wallsischfang. Regent dieses Staates ist ein König, jetzt Wil- helm I., der zugleich, als Groß Herzog von Luxemburg, Mitglied des Deutschen Bundes ist. Die Thronfolge ist in männlicher und weiblicher Linie erblich. Dies Königreich besieht, ohne das zum Deutschen Bunde gehörige Großherzogthum Luxemburg aus 17 Pro- vinzen, welche heißen:' Die Provinz Holland. a. Nord Holland, darin: Amsterdam, die Hauptst. des ganzen Staates, eine der ansehnlichsten Städte in Europa, und nach London, die wichtigste Handelsst, an Z Seiten von Wiesen und Landsitzen, und nördlich von U umgeben, in wel- chen sich die durch, die St. fließende Amstel ergießt» ruht we- gen des morastigen Bodens, auf umgekehrte» Masten, die durch die Erde getrieben sind, und zum Fundamente dienen. Eine Menge Kanäle durchschneidcn diese Stadt, welche 26,000 H. und >95,000 E. hat. Man findet hier einen von vielen Schif- fen besuchten Hafen, viele Fabriken, und Unterrichtsanstalten/ worunter stch die große Akademie f'elix meritis auszeichnet, und ein schönes Rathhaus, das schönste Gebäude im Lande, welches auf 13,695 eingerammelten Pfählen steht. Hartem, großtcntheils schöngebante St., unweit des Haarlemer Meeres, am Flusse Sparen, der hindurch fließt, hat 21,000 E-, viele Fa- briken und große Leinwandbleichen. Diehanptkirche, die größ- te in Holland, enthält eine berühmte Orgel. Bekannt ist der Blumenhandel dieser St. In der Nahe ist der sogenannte Haarlemer Busch mit Anlagen. Zaandam oder Zaanre-

10. Kleine Schulgeographie - S. 48

1818 - Sondershausen : Voigt
48 'Europa. dan- das größte D. in Holland, am Flusse Zaan, wo ttsicfe ansehnliche Kaufleute wohnen. Merkwürdig ist die große Zahl von Windmühlen. Hier lernte Peter der Große, Kaiser von Rußland, die Schiffsbanknnst. Man zeigt noch sein Wohn- haus. Brock im Water lande, D. wegen seiner äußersten Rheinlichkeit bekannt und meistens von reichen Kapitalisten be- wohnt. Edam, St. unweit des Anydersecs, deren L, eine» wichtigen Käsehandel treiben. Alkmaar- feste St. mit brei- ten Kanälen, ist die größte Käsettiederlage von ganz Holland. E nk hu y sen, St. an dem Zuydersee, mit einem'hafen. Tel- xe l oder Lesse l, eine Insel, der nördlichsten Spiize Nordhol- lands gegenüber, davon sie durch die Meerenge Marsdip ge- trennt wird- hat eine große Rhede. b. Südholland, darin : Haag oder S'gra v e nha ag , offene St. und erste Residenz des Königs, in einer angeneh- men Gegend, ist gut gebaut und hat 6200 H. und 43,000 E. dabei ist das Haus im Busch, ein königliches Lustschloß und Sorg Vliet eine reizende Tägliche Anlage des Grafen vo» Bentink. Leyden, wohlgebaute St. in einer angenehmen Gegend, am Rhein, hat eine berühmte Universität und 31,000° E Delft, gutgebaute St.'an der Schie, von vielen Kanä- len durchschnitten, hat Fayencefabriken und 13,006 E. Der ' Hafen der St. ist in dem großen und schönen Flecken Delfs- hafen, an der Maas. Rotterdam, die wichtigste Han- delsstadt nach Amsterdam, au dem Einflüsse der Rotte in die Merwe, hat viele Fabriken, 7000 H. und 39,000 E- Sie wird von vielen Kanälen durchschnitten, auf welchen die größten Schiffe mitten in die Sr. kommen können. Doct oder Dort- recht, St. auf einer Insel an de> Merwe und dembiesbosch, hat eine reizende Lage, einen Hafen, und 13,000 E, welche einen bedeutenden Handel, besonders mit Holz treibe», das in Flößen auf dem Rheine ankvmmt. Briel, St. auf der In- sel Voorne, bat einen Hafen. Helvötsluis, feste St. auf der Itrsel Doornc, au der M. der Maas, mit einem vor- trefflichen Hafen, von da die gewöhnliche Ueberfahrt nach England ist. 2. Die Provinz Utrecht, darin: Utrecht, altmodisch -gebaute Hauptst. in einer angeneh- men Gegend, am alten Rhein und der sich davon absoiiderndcn Decht hat eine Universität und 34,000 L. ,579 wurde hier die Union der vereinigte» 7 Provinzen geschloffen. Amersfort, St. an dem Fuße der nach ihr benannten Berge oder Hügel und an der Eem, hat eine schöne Lage' 5. Die Provinz Geldern, darin: Nimwegen, Hanytst. auf mehreren Hügeln/ an der Waal, in einer '.vizcñdcn Aiae- Arnheim, wohlgebaute St. am Rhein, von welchem sied in dieser Gegend die Z)»<l trennt/« und am Fuße der Veluwischen Berge., Harderwyk, St- an dem Zuydersce, hatte dis ib'os e¡ne Universität. Zütphen, 'zutgebaute St. am Sinstusse der Bertel in die Assel.-
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