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1. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 13

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 13 — von da bis an den Genfersee ein Querthal. Der Rhein bildet von seiner Quelle bis zur Stadt Chur ein Längs-, von da bis an den Bodensee ein Querthal. Wichtig ist, daß sich alle längeren Thäler der Alpen nach N. und 0. öffnen, während nach 8. hin nur kurze und steile Flußläuse ihren Ausgang finden. Daher sind die Alpen vorzugsweise von N. und 0. her, also von Deutschen und Slaven, in Besitz genommen. Nur das Thal der Etsch macht eiue Ausnahme. Es ist dies aber auch eine Stelle, wo gegenwärtig uuauf- haltsam italienische Bevölkerung und italienische Sprache gegen den Kern der Alpen und Deutschland vordringt. Kein anderes Hochgebirge hat so viele Pässe und Verkehrs st raßen wie die Alpen. An Pfaden für Fußgänger (Fußpfaden) und Saumtiere (Saumpfaden) fehlt es nirgends und in keiner Richtung, und die Zahl gebahnter Fahrstraßen ist, in Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen ihre Anlage zu kämpfen hatte, ungemein groß; sie beträgt in der Schweiz und in Österreich 44. Die Kunstbauten sind namentlich denjenigen Verbindungen zu gute gekommen, die das Gebirge quer durchschneiden, weil sich in dieser Richtung die meisten Schwierigkeiten darbieten; in der Längsrichtung des Gebirges stellten sich seine bedeutenden Parallelthäler als natürliche Ver- bindungswege dar. — Der höchste Paß der Alpen ist das Stilsfer Joch (2800 m). Andere Pässe führen über den St. Gotthard, den Splügen, den Brenner, den Semmering und deu Mont Cenis. Einige von diesen Pässen, z. B. der St. Gotthard-Paß, dienen nicht nur dem Verkehr der Menschen, sondern auch den Zugvögeln auf ihrem Wege nach dem 8. und heimwärts als natürliche Durchgangsthore. In neuester Zeit ist die Zugäuglichkeit der Alpeu noch durch mehrere Eisenbahnen erhöht worden, welche dem Bedürfnis eines beschleunigten Verkehrs dienen und teils über, teils in langen Tunneln durch die Alpeu führen. Diese Eisenbahnen sind: a. Die Mont Cenisbahn, welche Frankreich und Italien verbindet; b. die St. Gotthard- bahn, eine Schienenverbindung zwischen Deutschland und Italien; c. die Brennerbahn, die aus Tirol nach Italien führt; d. die Semmering- bahn, eine Verbindung zwischen Wien und Triest über Graz; e. die Arlbergbahn verbindet die österreichischen Alpenländer mit Bregenz am Bodensee. So bilden die Alpen keineswegs eine trennende Schranke für den Verkehr, einen Schrecken für den einsamen Wanderer, wohl aber in klimatischer Beziehung eine deutliche Scheidung zwischen Mittel- und Südeuropa, jenes mit rauherem Himmel, dieses mit milden Lüften „das Land, wo die Citronen blühen". — Auch in früheren Zeiten sind die Alpen keine scharfe Völkergrenze und kein Hindernis für die Wanderungen und Kriegszüge einzelner Völker gewesen. Ihre sanftere Abdachung nach N. und Nw. hat es aber mit sich gebracht, daß sie viel früher und häufiger von dorther überschritten wurden, als von 8. (Hannibals Alpenübergang; Kimbern und Teutonen.) In der Zeit der Völkerwanderung brachen zahllose Scharen deutscher Völkerstämme über die Alpeu iu Italien ein. Im Mittelalter unternahmen deutsche Kaiser wiederholt Kriegszüge über die Alpen (Barbarossa). Auch friedlicher Handels- verkehr (namentlich mit Genua und Venedig) hat seit den frühesten Zeiten über die Alpen bestanden. Sehr wichtig für die Alpen sind noch die Älpenscen. a) Sie sind ein Hauptschmuck des Gebirges. Der wohlthuende Eindruck derselben wird durch die Frische, Klarheit und Farbe ihres Wassers erhöht, das vom hellsten

2. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 50

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 50 — gehört wegen der breiten Straßen, schönen Plätze und prächtigen Paläste zu den s ch önsten Städten Europas und ist ein Hauptsitz italienischer Wissenschaft (Universität). Wichtig ist die Seiden- und Baumwollenindustrie. Bei Turin erreicht die Mont Cenis-Bahn von Frankreich her den Po. — Die Festuug Alessandria wurde von den lombardischen Städten zur Zeit der Kämpfe derselben mit Kaiser Friedrich Barbarossa erbaut und zu Ehren des damaligen Papstes Alexander benannt. Sie ist durch Sümpfe geschützt und bewacht den wichtigsten über die Apenninen führenden Paß. — Genna (220 T.) gehört zu den s ch ö n st g e l e g e n e n Städten Europas und wird in Bezug auf Lage nur von Neapel und Konstantinopel übertroffeu. Namentlich bietet die Stadt vom Meere aus einen großartigen Anblick, hat aber auch im Junern einige schöne Straßen und prächtige Marmorpaläste und Kirchen, weshalb sie von den Italienern „das prächtige Genna" ge- nannt wird. Genua ist der b e d e u t e u d st e S e e h a u d e l s h a f e u Italiens.. Hier wurde Kolumbus geboreu. Mailand (450 T. E.) liegt zwischen dem Ticino und der Adda, mit denen es durch Kanäle verbunden ist. Es ist die r e i ch st e und g r ö ß t e S t a d t Oberitaliens, ein Hauptsitz der Seidenindustrie, der Mittelpunkt des Landhandels und des italienischen Eisenbahn- netzes. Mailand ist schön gebaut, liegt in der fruchtbarsten Gegend der Po- Ebene und bildet einen der größten Seidenmärkte Europas. Von den Bau- werken ist uamentlich der Dom hervorzuheben, welcher in der Mitte der Stadt steht. Er ist nach der Peterskirche in Rom die größte Kirche Italiens und von innen und außen mit Marmor belegt; erbaut wurde er von einem deutschen Baumeister. Ju der Nähe von Mailand liegt die Stadt M onza, wo die „eiserne Krone" aufbewahrt wird, mit welcher sich Karl der Große krönen ließ, nachdem er den Longobardenkönig Defiderins besiegt und ins Kloster geschickt hatte. — Mantna liegt am Mincio in sehr schützender Sumpf- Umgebung und ist eine der stärksten Festungen Europas. Hier wurde 1810 Andreas Hofer erschossen. (Gedicht von Julius Mosen: „Zu Mantua in Banden der treue Hofer war".) — pavia am Ticino war einst die Haupt- ftadt des Longobardenreichs. Venedig (150 T.) ist eine Jnselstadt (liegt auf etwa 120 Inseln) an der Küste des Adriatifcheu Meeres am Nordrande der Lagunen (Strand^ seen), welche mit dem Meere in Verbindung stehen, und ist eine der merk- würdigsten Städte der Erde. Die Inseln sind voneinander durch schmale Kanäle getrennt, über die 380 Brücken führen; der größte Kanal (der „große Kanal" oder Canal grande) durchfließt die Stadt in Form eines S und ist die Hauptader des Verkehrs, welcher auf Gondeln vermittelt wird. Die Häuser sind auf eingerammten Eichenpfählen erbaut. Der Glanz- puukt der Stadt mit dem größten Menschengewühl ist der Markusplatz. Er ist wegen seiner Reinlichkeit und Pracht oft mit einem ungeheuren Saale verglichen worden. Auf dem Markusplatze werden täglich zahlreiche Tauben gefüttert, weil eine Taube einst das Herannahen einer feindlichen Flotte ver- kündigte und dadurch Retterin der Stadt wurde. Außer den zahlreichen ans Marmor errichteten Palästen, von denen aber viele verfallen sind, sind von Gebäuden sehr sehenswert die Markuskirche, der Dogenpalast und das könig- liche Schloß. Die Markuskirche ist nach dem Schutzheiligen der Stadt, dem Evangelisten Markus, dessen Gebeine und geschriebenes Evangelium in

3. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 82

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 82 — 4 übrigen Erdteilen Kolonieen mit zusammen 28 Mill. qkm und einer Be- völkerung vou 380 Millionen (etwa J/4 der gesamten Menschheit). Dadurch ist es ein Weltreich (es übertrifft sogar das Russische Reich au Größe) und die erste Seemacht der Erde. V. Mitteleuropa. ). Das Königreich Belgien. 1. Lagt, Grenzen und Größe. Belgien ist das Verbindungsland zwischen Norddeutschland und Frankreich und das Übergangsland von Deutsch- land nach England. Durch diese Lage ist es zu einem Schauplatz für die Völkerkämpse zwischen Deutschen, Franzosen und Briten geworden. Wegen der gefährdeten Lage zwischen niächtigen Reichen ist jetzt Belgien (wie die Schweiz) ein neutraler Staat, der sich im Falle eines Krieges an keine Partei anschließen, dafür aber auch von keinem fremden Heere betreten werden darf. •— Belgien hat nur eine Naturgrenze, nämlich im W. die Nordsee, die das Land an einer nur kurzen und gradlinigen Küste bespült. Außer- dem grenzt es noch an Holland, das Deutsche Reich, Luxemburg und Frank- reich. Die Größe Belgiens beträgt 3/4 von derjenigen der Mark Branden- bürg, nämlich 540 ^Meilen oder fast 30 T. qkm. 2. Wagerechte uuö senkrechte Gliederung. Belgien hat eine nn- bedeutende Küsten entwickelung. Die Küste ist flach, ohne Buchten und weist nur einen einzigen Hafenplatz auf, Ostende. Das Land ist im X. und Nw. eben, im S. und So. liegt das Bergland der Ardennen. Die Ardennen sind in ihren höheren Teilen rauh und wenig fruchtbar, daher schwach be- völkert; in ihren dichten Wäldern hausen noch Wölfe, 3. Lewäjsernng. Belgien besitzt weder die Quelle noch die Mündung eines Hauptflusses. Zwei Hauptflüsse bewässern das Land: den W. die Schelde mit ihren zahlreichen Nebenflüssen, den 0. die Maas. Außerdem sind noch viele Kanäle vorhanden. Die beiden Flüsse kommen aus Frankreich und durchziehen in der Richtung nach No. das Land. Die Schelde ist für den Handel der wichtigste Fluß und tritt schon schiffbar in Belgien ein. Sie fließt durch eine sehr fruchtbare Ebene; daher liegen die großen Handelsstädte fast alle im Scheldegebiete. 4. Klima. Dieses ist im Küstenstrich feucht und unbeständig, im Innern Belgiens Landklima mit schroffen Gegensätzen von Sommer und Winter. 5. Bewohner. Belgien hat 61/2 Mill. Einw. und besitzt von allen größeren und mittleren Reichen Europas die verhältnismäßig dichteste Be- völkerung; denn auf L qkm kommen im Durchschnitt 220 Menschen. Mehr als ^/z des Volkes wohnt in Städten. Kein anderes Land hat so viele schön gebaute große Städte! — Die Belgier sind teils germanischer, teils romanischer Ab- kuust. Die germanischeu Vlämeu (5/8 der Bevölkerung) bewohnen Nord- belgien und reden die vlänlische Sprache, welche mit der holländischen ver- wandt ist. Die romanischen Wallonen (%) bewohnen den südlichen Teil des Landes und reden wallonisch, welches mit dem Französischen nächst ver- wandt ist. Die Schriftsprache ist in ganz Belgien meist die französische Sprache. — Fast die gesamte Bevölkerung gehört zur römisch-katholischeu Kirche. — Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind Bergbau, Ackerbau, Viehzucht, Industrie und Handel. Im Bergbau liegt der Reich-

4. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 84

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 84 — Seraing (spr. Seräng) der Mittelpunkt der belgischen Eisenindustrie und der Kohlengewinnung. Deshalb wird sie „das belgische Birmingham" ge- nannt. — Verviers (spr. Werwje) ist einer der ersten Plätze Europas für Tuchfabrikation. — Löwen hat eine Universität. 2. Das Königreich der Niederlande oder Rolland. 1. Lage, Grenzen und Größe. Holland grenzt im N. und W. an die Nordsee, im 0. an das Deutsche Reich und im 8. an Belgien. Es umsaßt 600 ^Meilen oder 33 T. qkm. 2. Wagerechte Gliederung. Das Königreich der Niederlande ist, wie schon der Name andeutet, Tiefland und gehört seiner ganzen Ausdehnung nach der Germanischen Tiefebene an. Ein großer Teil des Landes liegt sogar niedriger als die gewöhnliche Fluthöhe des Wassers und muß durch Deiche vor Überschwemmungen geschützt werden. Die Küste zeigt eine ungemein reiche Gliederung. Diese wird hervorgerufen durch die Mündungsarme der Schelde, der Maas und des Rheines, Die Snidersee und den Dollart und zahlreiche vorgelagerte Inseln. Die Snidersee, d. h. Südsee (im Gegensatz zur Nordsee) war zu Christi Zeit ein Binnenmeer; im 13. Jahrhundert riß aber das Meer die trennende Landzunge weg, und damit wurde sie eine Bucht der Nordsee. (In der Snidersee wächst bei der Insel Wieringen viel See- gras, das in den Sommermonaten gemäht, getrocknet und nach Frankreich und England ausgeführt wird.) Um dieselbe Zeit entstand auch der Dollart. — Die größte holländische Insel ist Terel (spr. Tessel), die westlichste große Insel Walcheren. —Gebirge kommen im Lande nicht vor. 3. Bewässerung. Die Bewässerung Hollands ist eine so ausgezeichnete, daß das Königreich das wasserreichste Gebiet Europas bildet. Rhein, Maas und Schelde münden hier in vielen Armen und zerspalten das Land in zahlreiche Inseln. Die Schelde gehört nur mit ihrer Mündung Holland an. Die Maas hat mit dem Rhein das Mündungsgebiet gemeinsam. Der Rhein spaltet sich in mehrere Arme (Waal, Leck, Krummer Rhein, Alter Rhein, Assel [spr. Eiset]/ Vechte); seltsamer Weise heißt aber seine Haupt- müudung in Holland Maas. Außer den Flüssen sind noch zahlreiche Kanäle vorhanden. Diese dienen teils zur Entwässerung des Landes, teils zum Waren- und Personenverkehr. Unter den Kanälen gilt als Meisterwerk der Wasserbaukunst der Nord holländische Kanal, der aber jetzt weniger benutzt wird. 4. Das Klima ist ein feuchtes, nebeliges Seeklima. Nebel und Wolken verhüllen den Himmel fast beständig, so daß es in einem Jahre kaum 40 bis 50 heitere Tage giebt. Die stets vorhandenen Winde treiben zahllose Wind- mühlen, ein charakteristisches Bild der meist einförmigen holländischen Landschaft. 5. Die Bewohner gehören zum germanischen Vvlkerstamme und zerfallen in eigentliche Holländer (im W.), in Vlämen (im So.) und Friesen (No.); ihre Sprache ist mit der niederdeutschen nahe verwandt. Die Zahl der Bewohner beträgt 4% Millionen, so daß auf dem qkm 145 Menschen wohnen. Holland nimmt also unter den mittleren unv großen Staaten Europas in Bezug aus Volksdichtigkeit die zweite Stelle ein. — Der Religion nach gehören % zu den Protestanten und Vz M den Katholiken. — Die Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau, Viehzucht,

5. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 85

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 85 — Fischerei, Industrie und Handel. Der Ackerbau beschränkt sich meist aus Garteubau, weil Heide- und Moorgegenden den Ackerboden sehr beschränken; die Blumenzucht steht aber in hoher Blüte und ist besonders großartig in Haarlem (Tulpen) und Amsterdam. Der Getreidebau deckt den Bedarf bei weitem nicht. Die Viehzucht (Rinder und Schafe) wird durch den aus- gedehnten Marschboden begünstigt; Butter und Käse biloen wichtige Handels- artikel. Die Fischerei bezieht sich namentlich auf Heringe und Kabeljaus; die holländischen Heringe sind hochgeschätzt. Von der Industrie ist nur der Schiffbau, zu dem hauptsächlich der Schwarzwald das Holz liefert, von großer Bedeutung. Einen Haupterwerbszweig bildet der Handel, welcher durch die Lage des Landes, die zahlreichen Wasserstraßen, die Eisenbahnen und die Kolonieen begünstigt wird. Holland ist vorzugsweise ein Handels- staat. Im 17. Jahrhundert waren die Holländer die erste Seemacht Euro- pas; im 18. aber wurden sie von den Engländern überflügelt. Die beiden wichtigsten Seehandelsstädte sind Amsterdam und Rotterdam. Der Handel hat dem Lande große Reichtümer zugeführt, welche namentlich znm Bau von Deichen und Kanälen und zur Hebung der Volksbildung, die auf ziemlich hoher Stufe steht, verwendet werden. 6. Städte. Amsterdam (475 T.) ist die Hauptstadt und zweite Residenz von Holland und liegt an der Amstel (Amsterdam = am Damme der Amstel) und am 2) (spr. Ei), einem Seitenarme der Suidersee. Die Stadt ist auch einer der wichtigsten Handelsplätze der Erde, namentlich für Kolonialwaren (der bedeutendste Kaffeemarkt und ein Haupteinfuhrplatz für Tabak) und die erste Industriestadt des Landes. In früherer Zeit konnten die Seeschiffe nur durch die Suidersee in die Stadt gelangen; jetzt ist sie durch 2 Kanäle mit dem Meere verbunden. Amsterdam hat gegen 100 Kanäle und wird durch diese in 90 Inseln geteilt, welche durch etwa 300 Brücken verbunden sind. Die Straßen an diesen Kanälen sind meist mit Baumreihen eingefaßt. Die Ausdünstung des schlammigen Kanalwassers wird aber be- sonders im Sommer lästig. Um das Wasser vor Fäulnis zu bewahren, wird es durch Mühlräder iu Bewegung gesetzt. Die Häuser Amsterdams stehen größtenteils auf eingerammten starken Baumstämmen („Rosten"), welche etwa 15 m tief in den weichen Torfboden getrieben sind und auf festem Sand- boden ruhen. Hieraus erklärt sich das Scherzwort: In Amsterdam wohnen die Leute wie die Krähen auf den Bäumen. Der königliche Palast ruht z. B. auf 14 000 Pfähleu. (Amsterdam wird wegen dieser Bauart auch „das nordische Venedig" genannt.) Von den Jndustrieeu Amsterdams sind der Schiffbau und die Diamantschleiferei hervorzuheben. „Das großartige Handelsleben, die ausgedehnte Schiffahrt rufen in der Stadt, besonders am Hafen, ein reges, buntes, unterhaltendes Treiben hervor. Auf der Landseite ist die Stadt von Wiesen, Landhäusern und zahlreichen Windmühlen um- geben, und in langer Reihe ziehen sich sorgfältig gepflegte Gärtchen mit Sommerhäuschen hin. Gewöhnlich tragen diese Inschriften, die von der Ge- mütlichkeit und Behaglichkeit der Holländer Zeugnis geben, z. B.: Luft und Last, Wohlzusrieden, Groß genug, Friede ist das Beste u. s. w." — Merkens- wert sind noch 2 Dörfer in der Nähe von Amsterdam: in Saandam (spr. ©ändam, unrichtig ist Zaardam), das von etwa 500 Windmühlen umgeben ist, arbeitete Peter der Große von Rußland eine kurze Zeit als Zimmer- manu. Noch jetzt wird das Häuschen gezeigt, in dem er vor 200 Jahren

6. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 86

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 86 — (1697) wohnte. Broeck (fpr. Bruhk) wird von lauter reichen Leuten be- wohnt und ist wegen seiner übertriebenen Reinlichkeit bekannt. — Haarlem (fast 50 T.) hat die größte Kirche Hollands und ist durch seine Blumenzucht (Tulpen, Hyaciutheu) berühmt; es hat den ausgedehntesten Blumenhandel in Europa. Die Stadt lag einst am Ufer eines ausgedehnten Sees, des „Haarlemer Meeres", das jetzt völlig trocken gelegt ist, und auf dessen fruchtbarem Boden gegenwärtig viele Tausende Menschen wohnen. Der unermüdlich thätige Niederländer gedenkt in gleicher Weise auch die große Suidersee der Kultur zu gewinnen. Haag (180 T.) ist die Residenz des Königs und hat unter allen holländischen Städten die schönsten und breitesten Straßen, die größten Plätze und die meisten palastartigen Häuser. Nicht weit von Haag ist das Seebad Scheveningen. — Heyden am Allen Rhein ist eine berühmte Universitätsstadt. Hier wurde die „Leydeuer Flasche" ersuudeu. — Rotterdam (200 T.) an der Neuen Maas ist die zweitwichtigste Handelsstadt Hollands („das Ham- bürg des Rheines") und ein Hauptmarkt für Getreide, Thee und Kaffee. — Mastricht (d. h. Maasübergang) an der Maas ist berühmt durch das „Mastrichter Sohlenleder". Neben der Stadt ist der Petersberg, welcher dadurch merkwürdig ist, daß in seinen Kalk so viele Gänge und Stein- brüche hineingearbeitet sind, daß man behauptet, an 20000 Wege kreuzten sich darin. — Utrecht (fpr. Ütrecht, 90 T.) hat eine Universität und ist der Knotenpunkt der holländischen Eisenbahnen. — Groningen ist die bedeutendste Stadt im nördlichen Holland. Sie ist als Handelsstadt wichtig und mit dem Meere durch einen breiten Kanal verbunden, auf dem auch Seeschisse fahreu können. Groningen hat anch eine Universität. 5. Das Großherzogtum Luxemburg ist von Belgien, Frankreich und dem Deutschen Reiche umschlossen, umfaßt 50 ^Meilen (2600 qkm) und hat 210 T. Einwohner. Das Schiefer- gebirge der Eifel setzt sich durch Luxemburg nach Belgien unter dem Namen Ardennen sort, und der südliche Teil des Landes gehört der Lothringer Hochfläche an. Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung, außerdem ist die Eisenindustrie (wegen des Reichtums an Eisen und Kohle) bedeutend. Die Hauptstadt Luxemburg (eigentlich Lützelburg, d. h. kleine Burg, fast 20 T.) war vor 1866 die stärkste Festung des Deutschen Bundes (ein „zweites Gibraltar"), doch sind die Festungswerke geschleift worden. Seit 1890 wird das Land von einem Großherzog regiert, vorher (seit 1866) war es mit Holland verbunden. 4. Die Bundes-Republik Schweiz, i. Name, Lage, Grenzen und Größe. Die Schweiz hat ihren Namen von dem Kanton Schwyz, welcher am Vierwaldstätter See liegt. Sie heißt auch Helvetien und die Schweizer Eidgenossenschaft. — Die Schweiz ist (neben Serbien) der einzige größere Staat Europas, welcher nicht vom Meere befpült wird. Sie wird im N. vom Deutschen Reich (Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß), im W. von Frankreich, im 8. von Italien und im O. von Österreich (und außerdem von Liechtenstein) begrenzt. Die Grenzlinie ist eine verhältnismäßig lange (über 230 Meilen); das hat seinen Grund darin, daß nach S. 4 Zipfel oder Ausbuchtungen (Genf, Wallis,

7. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 28

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 28 — a) Fischer und Hirtenvölker sind an das fließende Wasser gebunden; b) die Ufer der Flüsse sind meist sehr fruchtbar und haben zu Ackerbau und Vieh- zucht Veranlassung gegeben; c) die Flüsse locken die Menschen zur An- siedeluug: große Städte liegen meist an großen Flüfsen; d) sie sind wichtige Verkehrswege und Handelsverbindungen (Schiff- sahrt). Die Schiffbarkeit eines Flusses hängt von seiner Tiefe und Wassermenge, von dem Gefälle, der Strömung und der Beschaffenheit seines Bettes (Strudel, Wasserfälle) ab; e) manche Flüsse führen Gold, welches aus ihrem Sande ausgewaschen wird (Rhein); t) manche Flüsse sind als Naturgrenzen zwischen Ländern wichtig; g) die Flüsse zeigen dem Menschen den Weg zur Aulegung von Straßen und Eiseubahnen; h) durch manche Flüsse wird das Innere großer Länderstrecken erschlossen (das nörd- liche Rußland durch Petschora und Dwina, Südamerika durch den Amazonen- ström 2c.); i) manche Flüsse werden göttlich verehrt, z. B. in Asien der Ganges, der Nil von den alten Ägyptern; k) die Flüsse verschönern eine Gegend. Was wäre das Rheinthal ohne den Rhein? 1) Die Flüsse haben Einfluß auf die b i l d l i ch e R e d e w e i s e, z. B. Die Zeit gleicht einem Strome. Schwimme nicht gegen den Strom! A. Gebiet des Nördlichen Bismeeres. 1. Die petschora (jpr. Pjetschora d. h. Höhle, so genannt nach den Sandsteinhöhlen am Unterlaufe) entspringt auf dem Ural und geht in großen Schlangenwindungen dem Meere zu. Sie ist der längste von den nach N. und W. fließenden russischen Strömen. Die Petschora ist zwar ziemlich von der Quelle an schiffbar, aber wegen des unwirtlichen, nur von Jäger- und Fischervölkern bewohnten Gebietes von geringer Bedeutung. 2. Die jdunim entsteht durch den Znsammenfluß zweier Flüffe (der Suchona von W. und der Wytfchegda von 0.), worauf auch fchon ihr Name, welcher „die Doppelte" bedeutet, hinweist. Sie ist der mächtigste Strom in Nordeuropa, und da sie in südlichere Gegenden reicht, auch mit anderen Stromsystemen durch Kauäle in Verbindung gesetzt ist, für jenes nördliche, wegelose Gebiet als H a u p t w a s s e r w e g von großer Bedeutung, zumal sie auch schon von Mitte Mai an eisfrei ist. Sie hat keine Stromschnellen und ist fast von der Quelle an schiffbar. An ihrer Mündung liegt Ar- changelsk, früher eine blühende Handelsstadt, jetzt aber durch Petersburg sehr in den Schatten gestellt. Die Stadt ist wichtig als Ausgangspunkt für den Walsifch- und Robbenfang. Der kürzeste Tag danert hier nur 3j/2 Stunden. ^ ü. Gebiet des Atlantischen Ozeans. a) Gebiet der Ostsee. 1. Die Tornea-Elf bildet teilweise die Grenzen zwischen Rußland und Schweden und mündet in den Bottnischen Meerbusen. 2. Die Ucwa ist der A b fl u ß des Ladogasees (spr. L^doga). Sie ist etwa neun Meilen lang und mündet in den Finnischen Meerbusen. An oer Mündung spaltet sich der Fluß, der so wasserreich und tief ist, daß große Schiffe ihn befahren können, in vier Arme, welche die Häfen von Petersburg bilden. Petersburg liegt größtenteils auf dem linken Ufer

8. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 4

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 4 — schaffenheit (ob Steil- ober Flachküste) und das Verhältnis der Küstenlänge zum Flächeninhalte eines Erdteils (Landes), die sogenannte Küsten- entwickelung, ist von bedeutendem Einfluß auf die Kultur der Menschen und den Verkehr derselben mit anderen Ländern. Europa hat in dieser Beziehung von allen Erdteilen die größte Küsteueutwickeluug; denn auf 1 Meile Küste kommen nur 40 □ Meilen Fläche. Dadurch ist es der zugänglichste und für den auswärtigen Verkehr am meisten geöffnete Erdteil geworden. Europa wird von 2 Weltmeeren, dem Nördlichen Eismeer und dem Atlantischen Ozean, begrenzt. Ihre Einbuchtungen kommen zusammengenommen an Flächenraum der Hälfte der Landfläche des Erdteils gleich. Kein anderer Erdteil hat so viele und so reich gegliederte Binnenmeere aufzuweisen wie Europa. 1. Das Nördliche Eismeer hat den Nordpol zum Mittelpunkt und be- rührt Europa vou der Mündung der Kara bis zu der Stelle, wo der nörd- liche Polarkreis Norwegen trifft. Es liegt ganz in der kalten Zone. Wegen des rauhen Klimas ist die Schiffahrt mit großen Schwierigkeiten ver- bunden. Wichtig ist es, daß aus dem Atlantischen Ozean der Golfstrom zwischen Island und Norwegen in dasselbe eindringt. Dadurch wird die Temperatur an der ganzen West- und Nordküste Europas erhöht, so daß mehrere Häsen daselbst nicht zufrieren; außerdem bringt die Strömung eine Menge Treibholz mit, das deu Bewohnern zum Bauen und Brennen dient und darum so vorteilhaft ist, weil in jenen Gegenden keine Bäume mehr wachseu. — An der europäischen Küste hat das Eismeer nur einen großen Einschnitt gebildet, das Weiße Meer. Es ist das kleinste nordeuropäische Binnenmeer, greift aber mit seinen 3 Buchten ziemlich tief in den Erdteil hinein und stellt so eine Verbindung des Innern Rußlands mit dem Ozean her. Das Weiße Meer ist von Torsmooren und Klippen umgeben, im Winter mit Eis bedeckt und von Stürmen heimgesucht. Die Anwohner (Finnen, Lappen und Samojeden) beschäftigen sich mit Fischfang, Robbenschlag und Jagd. Die Haupthandelsstadt ist Archangelsk. 2. Das Atlantische Meer ist das zweitgrößte Weltmeer und das einzige, welches mit seinen Gewässern 4 Erdteile bespült. Es trennt nicht bloß die „Alte Welt" von Amerika, sondern bildet auch ein Verbinduugsstück zwischen beiden. Im N. grenzt es an das Nördliche, im 8. an das Südliche Eismeer. Die wichtigsten Teile an der Küste Enropas sind die Ostsee, die Nordsee, der Kanal, die Irische See, der Meerbuseu von Biscaya und das Mittelländische Meer. a) Die Ostsee ist ein Binnenmeer, wie kein Erdteil ein ähnliches auszuweisen hat. Es ist etwa halb so groß als die Nordsee und im Durch- schnitt kaum 100 m tief. Das Wasser hat nur eiuen schwachen Salzgehalt, weil sich in die Ostsee sehr viele mehr oder weniger bedeutende Flüsse er- gießen. Die Verdunstung ist dagegen mäßig und der Abfluß nach der Nordsee stärker (namentlich im Frühjahr), als die entgegengesetzte Strömung aus der Nordsee. Ebbe und Flut sind kaum merklich, doch sind die kurzen und hohen Wellen den Schiffen gefährlicher, als die langen in den Weltmeeren. Die Ostsee bildet 3 große Buseu: Der Bottnische Meerbuseu reicht fast bis zum Polarkreis; der Finnische Meerbusen ist schmal ; in seinem innersten Winkel liegt Petersburg; der Riga er Busen ist kreisförmig und

9. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 29

1899 - Wittenberg : Herrosé
29 — und auf Inseln des Stromes. Da der Boden sehr moorig ist, so ruht der steinerne Grund vieler Häuser auf eingerammten Pfählen. 3. Die Düna entspringt auf der Waldaihöhe, wendet sich zuerst südlich, dann nach Nw. und mündet in den Rigaer Meerbusen. Sie ist fast bis zur Quelle für kleinere Schiffe fahrbar. Seeschiffe kommen nur bis Riga, einer wichtigen Handelsstadt, die über 1 Meile von der Mündung ent- fernt liegt. 4. Die Dal-Clf (d. h. Thalfluß) fließt in südöstlicher Richtung und mündet in den Bottnischen Meerbusen. In ihrem Gebiete wohnen die tapferen und fleißigen Dalekarier id. h. Thalmänner). 5. Der Riemen (auf preußischem Gebiet die Memel genannt) entspringt auf dem westrussischen Landrücken, gehört größtenteils Rußland an und mündet in 2 Armen in das Kurische Haff. 6. Über Weichsel und Oder siehe die „Geographie des Deutschen Reiches". b) Gebiet der Nordsee. 1. Die Göta-Elf kommt aus dem Wenersee in Schweden, in welchen sie als Klar-Elf eintritt, und mündet in das Kattegatt. 2. Die Themse ist der H a u p t st r o m England s. Obgleich sie nur wenig länger ist als die Ems, zeichnet sie sich doch durch Wasserreichtum aus, und die größten Seeschiffe können bis L o n d o n vordringen. An der Mündung ist sie über 1 Meile breit, so daß das Meer eher durch den Fluß ins Land zu treten, als der Fluß ius Meer zu fließen scheint. Über Elbe, Weser und Rhein siehe „Geographie des Deutschen Reiches". c) Gebiet des K a n a l e s. Die -Seine (spr. Sähn) entspringt auf dem Plateau von Langres (spr. Platü von Langr), durchfließt Paris und mündet bei Havre de Grace (spr. Havr de Gras, d. h. Hasen der Anmut). Die Seine hat von allen großen Flüssen Frankreichs die meisten Windungen, darum ist auch die Strömuug am wenigsten reißend und für die Schiffahrt günstig. Für den Handel Frankreichs ist die Seine von größter Wichtigkeit, indem sie die Waren nach Paris, den Mittelpunkt des Reiches, bringt und die große Hauptstadt mit dem Meere in Verbindung setzt. 6) Gebiet des Biscapischen Meerbusens. 1. Die Loire (spr. Loär) ist der größte Fluß Frankreichs. Sie entspringt auf den Sevennen, fließt erst nach N., erreicht bei Orleans (spr. Orleang) ihren nördlichsten Punkt, strömt dann in südwestlicher Richtung dem Meere zu, in das sie unterhalb Nantes (spr. Rangt) meerbusenartig erweitert mündet- Die Loire durchfließt den fruchtbarsten und vollständig ebenen Teil der Französischen Tiefebene, „die Kornkammer und den Garten Frankreichs", und ist wichtig als Hauptverkehrsader zwischen dem Innern Frankreichs und dem Meere. 2. Die Garonne (spr. Garouu) entspringt auf den Pyrenäen in dem spanischen Thale Aran an der Maladettagrnppe und ist der einzige bedeutende P y r e u ä e u s l u ß. Sie empfängt ihre Hauptnebenflüsse von rechts ans dem französischen Mittelgebirge und fließt nach ihrem Eintritt in die Tiefebene nach Nw. Nach der Einmündung der Dordogne

10. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 32

1899 - Wittenberg : Herrosé
Nch noch nach 80. gewendet, unterhalb Astrachan in 8 Haupt- und fast 200 kleinen Mündungsarmen ins Kaspische Meer. Ihre Gesamtlänge beträgt 470 Meilen. Die beiden größten Nebenflüsse sind von links die Kama (vom Ural) und von rechts die Oka. Die Wolga ist in mehrfacher Be- Ziehung w i ch t i g : a) Sie ist der größte und wasserreichste Strom Europas und auf einer Strecke von 400 Meilen schiffbar. Dadurch ist sie nicht allein die Lebensader Nußlands, sondern auch eine Verbindungsstraße zwischen Nordeuropa und Westasien. Sie vermittelt den Verkehr zwischen dem holz- und pelzreicheu Norden, dem metallreichen Osten, dem fisch- und salzreichen Süden und dem getreidereichen Innern, d) Sie hat von allen europäischen Strömen das größte Stromgebiet (über 26 000 ^Meilen). e) Sie ist von allen größeren Strömen Europas der einzige Strom, dessen Strom länge etwas mehr als das Doppelte der geraden Entfernung der Quelle von der Mündung beträgt, d) Sie ist vielleicht der f i s ch r e i ch st e Strom der Erde. (Stör, Hausen; eine Art Hering, welche zur Zugzeit die Wolga „anfüllt".) Deshalb wird sie auch von den Tataren „die f r e i g e b i g e W o l g a" und von den Russen „die Mutter Wolga" genannt, e) Sie ist durch die Kunst zum Mittelpunkte eines großartigen, über die ganze Osteuropäische Tiefebene ausgebreiteten Wassersystems gemacht worden und stellt dadurch die Verbindung mit 4 Meeren her. (Kanalverbindung mit der Newa, der Dwina und dem Don.) 2. Der Mralflllß entspringt aus dem Uralgebirge, fließt erst nach S., dann nach W. und dann wieder nach 8. Er hat für den Verkehr keine Be- deutuug, wohl aber für den F i f ch f a n g und als Grenzfluß zwischen Europa und Asien. Rückblick auf die Flüsse Europas: l. Europa hat keine so großen Ströme wie Amerika, Asien und Afrika, und nur Osteuropa hat Raum zur Ausbildung größerer Flußsysteme. — 2. D i e größten Ströme Europas münden nicht in den Ozean, sondern in Binnen- meere. — 3. Die europäischen Flüsse verteilen sich sehr gleichmäßig nach allen Richtungen und führen ihr Wasser 7 verschiedenen Meeren zu; auch haben die meisten großen Länder Europas 2 Wasserseiten (namentlich Spanien, Frankreich, Deutschland und Rußland). — 4. In Europa giebt es 2 Hauptquellgebiete. Der Mittelpunkt des östlichen Quell- gebietes ist die W a l d a i h ö h e in Rußland, und der Mittelpunkt des west- lichen sind die Alpen mit den vorgelagerten Mittelgebirgen (den französischen, deutschen und karpatischen Mittelgebirgen). — 5. Von den Halbinseln Europas hat nur die Pyrenäenhalbinsel größere Flüsse. — 6. Die europäischen Flüsse machen fast alle einen weiten Weg durch Tiesland, sind weit hinauf schiffbar und daher vorzügliche Verkehrswege. — 7. In ihrem Oberlaufe nähern sich die europäischen Flüsse einander und sind oft nur durch niedrige Erhebungen voneinander getrennt, so daß es möglich ist, fast alle großen Flüsse durch schiffbare Kauäle zu verbinden. — 8, Die Flußmündungen der europäischen Flüsse sind vielgestaltig. B. Einige Seen Huropas. Ein See ist ein größeres, nicht fließendes, rings vom Lande umgebenes Gewässer in natürlicher Vertiefung. Die Seen werden eingeteilt: a. je nachdem sie einen Abfluß haben oder nicht, in Flußseen (Bodensee, Gensersee) und
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