266
244
und Flecken liegen in großer Zahl an seinen Ufern. Schönere
Gegenden, als am Rheine, sind weit und breit nicht wieder zu fin-
den ; darum eilen zur Sommerzeit auch immer Tausende von Men-
schen dahin, um sich zu ergötzen an Gottes herrlicher Schöpfung.
Auf der linken Rheinseite ziehen sich zwischen der Nahe und
Mosel die Berge des Hunsrückens hin; nördlich von der
Mosel kommen die Eifelberge, durch welche sich die Ahr schlängelt
und aus denen auch die Erft hervorgeht. Auf der rechten Seite
findet sich zwischen Lahn und Sieg der Westerwald, der mit
dem reizenden Siebengebirge endet; dann folgt die Gegend,
welche von der Wupper durchflossen wird und die man das
Bergische nennt. Erst an der Ruhr und Lippe wird das
Land völlig eben.
Da ein so großer Teil der Provinz gebirgiges Land ist, so
reichen Ackerbau und Weinbau nicht aus, um die große Menge von
Bewohnern zu ernähren. Sie haben sich noch viele andere Erwerbs-
zweige aufsuchen müssen. Ganz besonders reich ist das bergische
Land mit seinen Städten Solingen, Remscheid, Lennep,
Elberfeld, Barmen an Fabriken und Werkstätten aller Art,
an Webereien, Färbereien, Bleichereien. Ähnliche Fabrikgegenden
liegen in der Gegend von Aachen und in der Nähe von Crefeld.
Da kann auch der Handel nicht zurückbleiben. Durch die breite
Wasserstraße des Rheines und durch viele Eisenbahnen wird er be-
fördert. Dampfschiffe, Segelschiffe und Eisenbahnzüge schaffen Korn,
Obst und Wein, Kohlen und alle die Waren, welche die Menschen
angefertigt haben, aus einer Gegend in die andere, ja wohl gar in
fremde Länder.
Von den fünf Regierungsbezirken ziehen sich drei, Koblenz,
Köln und Düsseldorf, am Rheine hin; die beiden andern,
Trier und Aachen, liegen links ab. Die Stadt Koblenz ist an
der Mündung der Mosel in den Rhein erbaut und hat von der
Vereinigung dieser beiden großen Flüsse ihren Namen erhalten, den
ihr schon die Römer gegeben haben. Sie ist von starken Festungs-
werken eingeschlossen; gegenüber liegt die mächtige Felsensestung
Ehrenbreit st ein. Auch Köln ist, wie der Name andeutet,
schon von den Römern erbaut worden. Sie ist die größte Stadt
der Rheinprovinz, die drittgrößte des Staates, mit mehr als 130,000
Einwohnern; mit Deutz macht sie eine Festung aus. Der Dom
ist eine der herrlichsten Kirchen in der Christenheit. Immerfort
wird noch gearbeitet, um ihn zu vollenden. Auch. die mächtige, aus
Steinpfeilern erbaute Gitterbrücke über den Rhein ist ein bewun-
dernswürdiges Werk. Bonn hat eine berühmte Hochschule. —
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
374
entspringt recht in der Mitte der Hügelgruppe unweit Billerbeck, geht dann
über Koesfeld, Stadtlohn und Vreden zur holländischen Grenze und
mundet nach längerm Laufe auf holländischem Gebiete in denjenigen Arm des
Rheines, welcher die Assel heißt; gerade nach Norden fließt die Bechte mit
der Stein fürt er A a; nach ihrem Austritt aus der Provinz nimmt sie auf
hannöver'schem Boden auch noch die Dinkel auf, welche bei Gronau die
westfälische Grenze überschreitet. Später wendet sich die Bechte nach Westen
und mündet nicht weit von der Assel in die Z uh der- (spr. Süder-) See.
Zwischen dem Teutoburger Walde und dem Landrücken an der Lippe
zieht sich endlich eine wohl sechs Meilen breite Ebene hin, die man auch das
Emsgebiet nennt. Denn mitten durch dieselbe schlängelt sich die Ems,
nach der Weser der bedeutendste Fluß unserer Provinz. Zahllose Bäche weteu
aus den Sümpfen der Senne an der Grenze des Fürstentums Lippe hervor.
Der bedeutendste unter ihnen geht an Rietberg, Wiedenbrück und Rheda
vorbei und führt schon gleich bei seinem Ursprünge den Namen Ems. Die
übrigen vereinigen sich mit ihm; so auch der bei Gütersloh vorbeifließeude
Bach und eine zweite Lutter, die mit derjenigen, an welcher Bielefeld liegt,
aus ein - und demselben Born hervorkommt. In dem Münsterlaude geht die
Ems über Warendorf zunächst in westlicher Richtung weiter. Unterhalb Telgte
nimmt sie links die von Beckum und Ahlen herkommende Werse auf und
später noch die Aa, welche von den Billerbeck'schen Höhen herabfließt, daun
aber in trägem Laufe die Stadt Münster durchschneidet, sich nach Norden
tvendet und bei Greven mündet. Von den letzten Ausläufern des Teuto-
burger Waldes begleitet, verläßt die Ems unterhalb Rheine nach einem Laufe
von etwa 20 Meilen die Provinz Westfalen und tritt in das hannöver'sche
Gebiet ein, wo sie sich noch zu einem bedeutenden Flusse verstärkt. Doch ist
die Schiffahrt wegen der starken Krümmungen und des geringen Geiälles
nicht sehr erheblich. Rechts nimmt sie bei der Stadt Lingen die aus West-
falen kommende Hopster Aa und dann bei Meppen die an Osnabrück vorbei-
fließende Hase aus; endlich aber tritt sie in die traurigen Moorgegenden ein,
welche fast den ganzen westlichen Teil der Provinz Hannover bedecken. Als
ein breiter Strom ergießt sie sich ins Meer, und zwar zunächst in den Dollart,
einen großen Busens der vor sechshundert Jahren durch die mächtigen Sturm-
fluten der Nordsee entstanden ist. Dicht vor ihrer Mündung liegt die wichtige
Hafenstadt Emden, die von Münster aus leicht durch die Eisenbahn erreicht
werden kaun und von der aus jetzt gar mancher Seesisch in die westfälischen
Städte gesandt wird. Die gesamte Länge der Ems beträgt ungefähr 45
Meilen.
Iv. Erzeugnisse, Gcwerblhätigkeit, Handel und Verkehr.
1. Wegen der zahlreichen Gebirge, die einen großen Teil der Provinz
Westfalen bedecken, sowie wegen des rauhen Klimas vieler Gebirgsstriche können
wir nicht allzuviel Rühmens machen von der Fruchtbarkeit des Bodens in
unserm Heimatlande, von dem Ertrage, den Landbau und Viehzucht*) bei
uns abwerfen. Viele Gegenden, selbst in unserer Nähe, thun es uns (ab-
gesehen vom Hellweg mit der Soester Börde, der Warburger Börde und einigen
Gegenden an der Weser) darin zuvor. Besser wird es werden, wenn einmal
Ackerbau und Pflege der Haustiere überall mit dem rechten Verstände betrieben
werden, der hie und da nach fehlt. Von den 867 Om. unserer Provinz
*) Vergl. die Stücke 3 :;nb 4der „Bilder aus d er H eimatskunde derprovinz
Westfalen".
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
376
Jahren gehoben, so daß sie jetzt schon fast ins Unglaubliche geht. Wurden
doch in einem der letzten Jahre allein im Reg.-Bez. Arnsberg etwa 50
Millionen Tonnen Steinkohlen gefördert, deren Wert an dem Fundorte fast
eben so viele Millionen Mark betrug. Eine Tonne ist aber ein Maß von
ungefähr 1/i Kubikmeter Inhalt, und eine Tonne Steinkohlen wiegt 4j/3 Centner.
Ans den Schafbergen bei Ibbenbüren, wo sich ein abgesondertes Kohlenlager
befindet, kommen alljährlich noch weit über 100,000 Tonnen hinzu. Man
hat berechnet, daß dann, wenn statt der bei uns vorgefundenen Steinkohlen
Holz angewendet werden sollte, mehr als tausend Q.-M. mit schönem Hoch-
walde bewachsen sein müßten. Denn wenn eine Wärmemenge erzeugt werden
soll, wie sie durch 50 Millionen Tonnen Steinkohlen hervorgebracht werden
kann, so sind 10 Millionen Klafter Holz erforderlich.
Von dem, was weiter ans den gewonnenen Metallen durch Benutzung
der Kohlen gemacht wird, wollen wir hier nicht weiter reden. Nur noch
das ist anzuführen, daß der Wert aller rohen Erzeugnisse und der Wert aller
der Waren, die aus denselben verfertigt werden, ebenfalls in einem der
letzten Jahre bloß im Reg.-Bez. Arnsberg 300 Millionen Mark be-
tragen hat!
2. Wo solche Massen von Steinkohlen und Eisen gewonnen werden und
wo die menschliche Thätigkeit so hoch gestiegen ist, wie in unsrer Heimat, da
können auch Handel und Verkehr nicht zurückbleiben. Die Steinkohlen
müssen an den Ort gebracht werden, wo die Eisenerze geschmolzen und das
Eisen weiter verarbeitet werden soll; denn beide gehören einmal zusammen. Die
Nahrungsmittel, die der Hellweg und die übrigen ackerbautreibenden Gegenden
erzeugen, müssen in die Gebirgsgegenden verfahren werden; dafür versorgen
die Fabrikgegenden die Bevölkerung der Ebenen mit allerlei Geräten und
Stoffen, die zum Leben erforderlich sind. Aber auch mit allen umliegenden
Ländern steht unsere Provinz im lebhaftesten Verkehr. Vieles, was bei uns
im Überfluß vorhanden ist, kann nach außen hin, oft in weit entfernte Gegenden
ausgeführt werden; dagegen müssen wir die Erzeugnisse fremder Erdteile aus
Holland, oder aus Elberfeld und Köln, oder aus den großen Handelsstädten
Bremen und Hamburg beziehen; so z. B. Kaffee, Reis, Zucker, Pfeffer und
andere Gewürze. Viele Kaufleute in Münster, Minden, Lippstadt, Dortmund
beschäftigen sich nur damit, diese fremden Waren einzuführen und sie bei uns
zu verbreiten. Und sie haben es heutzutage leicht, nachdem sich die Verkehrs-
wege sehr gebessert haben. Ein großes Werk war es, als der Freiherr vom
Stein, der von 1796 bis 1804 Oberpräsident von Westfalen war, die Ruhr
schiffbar machen ließ, so daß nun von Witten abwärts große Kohlennachen fahren
können. Der Oberpräsident von Vincke ließ in den zwanziger Jahren auch
die Hindernisse wegräumen, die sich der Schiffahrt auf der Lippe entgegen
stellten, so daß dieselbe nunmehr aufwärts bis Lippstadt befahren werden kann,
ebenso wie die Ems bis Greven (nördlich von Master) und die Weser bis
Münden am Zusammenfluß der Werra und Fulda. Noch mehr besserte es sich,
als unter der sorgsamen Verwaltung des letztem immer mehr künstlich angelegte
Landstraßen öder Chaussee'»*) gebaut und immer mehr Posten eingerichtet
wurden, so daß nach und nach alle bedmtenden Orte miteinander in Ver-
bindung gesetzt waren. — Endlich kamen in den vierziger Jahren noch gar die
Eisenbahnen hinzu, auf denen die Menschen nun mit der Schnelle des
Vogels durch die Lande fliegen. Zuerst (1848) die Münster-Hammer Bahn;
dann die Köln-Mindener, die diesseit Essen in unsere Provinz tritt, dieselbe
*) Sprich: Schosse.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Arnsberg Arnsberg Holland Elberfeld Bremen Hamburg Minden Lippstadt Dortmund Westfalen Witten Lippstadt Fulda
266.
250
Bucht, die zur Anlage eines preußischen Kriegshafens benutzt wor-
den ist, die freundliche Universitätsstadt Kiel, nicht weit von
dem Ausstusse des Kanals, welcher die Eider, den Grenzfluß gegen
Schleswig, mit der Ostsee in Verbindung setzt. Nur von Fluß-
schiffen kann dieser Kanal befahren werden. Doch ist schon der
Plan zu einer breiteren und tieferen Wasserstraße gemacht worden,
durch welche auf dem nächsten Wege auch große Seeschiffe aus der
Ostsee in die Nordsee gelangen können. — Mitten im Lande ist an
der Eider noch Rendsburg zu merken, und im Westen außer
Itzehoe (—höh) an der Mündung der Elbe Glückstadt, welches
jedoch keine so glückliche Lage hat, wie Altona. Allzunah bei
Hamburg ist letzteres gleichsam eine Vorstadt dieser mächtigen Han-
delsstadt geworden, ausgezeichnet durch Volkszahl, Fabrikthätigkeit
und Verkehr.
Schleswig ist schmaler, als Holstein, und das Marschland
ist weniger ausgedehnt. Die Bewohner sind darum noch mehr auf
die See hingewiesen. Tüchtige Seeleute bewohnen besonders die
westlichen Küsten mit den kleinen Städten Tönningen, Husum
u. s. f., sowie die den Stürmen und Überschwemmungen ausgesetz-
ten zahlreichen Inseln, unter denen Sylt die bedeutendste ist. Von
Osten her dringt das Meer weit in das Land ein. Am Ende der
langen, stußartigen Schlei liegt die alte Stadt, von der das ganze
Land den Namen erhalten hat. Auch Eckernförde, Flens-
burg und Apenrade sind durch ihre Lage an Meeresbuchten be-
merkenswert. Zwischen den beiden letztgenannten Städten erstreckt
sich die Halbinsel Sundewitt ins Meer hinaus, auf der die
Dänen die festen Düppeler Schanzen angelegt hatten. Aber
in dem Kriege des Jahres 1864, durch welchen Schleswig-Holstein
von der Herrschaft der Dänen befreit worden ist, erstürmten die
heldenmütigen Preußen die feste Burg des Feindes, die für un-
überwindlich gehalten worden war (18. April); dann aber zogen sie
sogar nach der Insel Alsen hinüber (29. Juni) und entrissen auch
diese den Händen der Dänen. — Schon von Flensburg an sind
Deutsche und Dänen untereinander gemischt, und weiter im Norden
ist die Zahl der Deutschen nur noch gering; fast überall wird
dänisch gesprochen. Darum war die dänische Regierung denn auch
lange noch der Meinung, daß dieser nördliche Teil von Schleswig
an Dänemark wieder zurückfallen müsse.
3. Das ehemalige Kurfürstentum Hessen oder Hessen-
kassel hat in seinem schmalen südlichen Teile, der sich bis zum
Maine hinzieht und in den sich Zweige des Vogels- und Rhön-
gebirges erstrecken, unftuchtbare Landstriche und steinige Hochflächen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Kiel Schleswig Nordsee Rendsburg Itzehoe Altona Hamburg Holstein Husum Schleswig-Holstein Flensburg Schleswig Dänemark Maine
877
in östlicher und nordöstlicher Richtung quer durchschneidet und dabei die wichtigen
Städte Dortmund, Hamm, Gütersloh, Bielefeld, Minden mit-
einander verbindet; dann die westfälische Staatseisenbahn, die, nachdem
die Münster-Hammer Bahn mit ihr verbunden worden, einen zweiten Durch-
messer unserer Provinz bildet, indem sie von Marburg an der kurhessischen
Grenze über Paderborn, Lippstadt, Soest, Hamm, Münster bis nach
Rheine an der Grenze der Provinz Hannover sührt, in der ihre Fortsetzung
bis an die Küsten der Nordsee reicht; ferner die bergisch-märkische Eisen-
bahn, die von Dortmund mit ungeheuren Kosten durch die Kohlenreviere
von Witten und Hagen geleitet ist und sich dann an den Eisenwerken der
Enneper Straße vorbei über Schwelm nach Barmen und Elberfeld fort-
setzt, wo sie sich an die Elberfeld-Düsseldorfer Eisenbahn anschließt; dann die
Dortmund-Soester Bahn, eine Verlängerung der bergisch-märkischen nach
Osten hin, welche die reichen Fruchtgegenden des Hellwegs bei Unna, Werl
und Soest mit den Eisenwerken von Hörde in Verbindung setzt; dann die Ver-
bindungsbahn zwischen der westfälischen und Köln - Mindener, die von
Rheine durch die Kohlenfelder von Ibbenbüren und über Osnabrück
ins Minden'sche führt, wo sie bei Löhne einmündet. Zu diesen älteren
Bahnen sind nach und nach noch andere hinzugekommen; so diejenigen Zweige
der schon genannten größeren Bahnen, durch welche man den Kohlenabsatz des
Bochumer und Dortmunder Reviers zu erleichtern gedenkt, die von der bergisch-
märkischen Gesellschaft gebaute untere und obere Ruhrthalbahn, der das
Münsterland durchschneidende Teil der Paris-Hamburger Bahn, die Dort -
mund-Enscheder Bahn und besonders diejenige, welche das Sie g en er
Eisenland mit dem märkischen Kohlenlände in Verbindung setzt.
Zwischen Hagen und Herdecke zweigt sich diese von der bergisch-märkischen ab
und führt über Altena durch das Thal der Lenne und Hundem ins
Siegerland. Iserlohn, eine der wichtigsten Fabrikstädte Westfalens, bleibt
links liegen, Lüdenscheid rechts; durch Nebenbahnen haben sich die beiden
gewerblichen Orte angeschlossen. Die Arbeiten an der Sieg-Ruhrbahn
übersteigen an Schwierigkeiten alles, was man bis dahin in Westfalen ge-
sehen hat. Berge mußten abgetragen oder gar vermittelst eines Tunnels
durchstochen, breite Thäler ausgefüllt oderauf langen Bogenbrücken, Viadukten,
überschritten werden; zahlreiche Briicken führen den Schienenweg über die Lenne
und andere Flüsse. Aber die rastlosen Menschen scheuen keine Gefahr und
Anstrengung. In die Tiefen der Erde steigen sie hinab und zu den Höhen
der Berge hinan, wo es ihren Vorteil gilt, wo ein neuer Verkehrsweg sich
eröffnet. Schon sind uns nicht bloß Köln, Elberfeld und Düsseldorf,
sondern auch Kassel, Bremen, Hamburg, Berlin, Amsterdam und
Brüssel so nahe gerückt, daß wir sie in einer halben oder ganzen Tagereise
erreichen können; die Sieg-Ruhr-Bahn führt uns auf dem nächsten Wege nach
Frankfurt a. M. und nach den im Süden unsers deutschen Vaterlandes
gelegenen Städten, und wo das enden soll, ist nicht abzusehen. Kaum sind
die großen Eisenbahnen fertig, so fällt es den klugen Kaufleuten ein, daß sie
ihre Waren zu Wasser billiger beziehen könnten, als per Dampf, und daß die
Kohlen für ein bestimmtes Frachtgeld weiter geführt werden könnten, als es nun
auf der Eisenbahn geschieht. Schon denkt man an einen Kanal, der den
Rhein mit der Weser und vielleicht gar mit der Elbe verbinden soll. Pläne
für diese großartige Anlage sind schon fertig ; nur das Geld ist noch nicht bei-
sammen. Es wird nämlich eine Summe von vielen Millionen dazu gehören,
den Rhein-Elbe-Kanal zur Ausführung zu bringen. Sollte er einst ferüg
werden, so wäre zu wünschen, daß er ein besseres Schicksal hätte, als der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
297
300»
4. Lob g es an g.
Herr, unser Gott, Dich loben wir, der uns den Sieg be-
scbieden! Herr, unser Gott, wir danken Dir, der uns geschenkt
den Frieden! Du Schlachtengott, Du Friedensgott, Dein ist
die Macht, Du hast' s vollbracht; Dein Name sei
gepriesen!
300. Die weite Welt.
i.
Unser Vaterland ist ein großes Land; aber was ist es gegen
die weite Welt? Im Norden und Süden, im Osten und Westen
ist es noch von andern Ländern umgeben, und alle diese Länder
machen doch nur einen Teil des festen Landes auf der Erde aus,
den Erdteil Europa. Da liegt jenseit des Rheines Frankreich mit
der Hauptstadt Paris, über welches bis 1870 ein Kaiser herrschte;
dann auch noch die Königreiche Belgien und Holland mit den
Hauptstädten B r ü s s e l und Amsterdam. Alle drei Länder stoßen
ans Meer, an den atlantischen Ocean, an die Nordsee und an den
Kanal, der beide verbindet. Noä) weiter im Westen, ganz vom
Meere eingeschlossen, liegt das mächtige Jnselreich, das aus den drei
verbundenen Königreichen England, Schottland und Irland
besteht und dessen Hauptstadt London die größte Stadt der Welt
ist. Nach Norden, zwischen der Nordsee und Ostsee hin, erstreckt
sich von Deutschland aus eine lange Halbinsel, die mit mehreren
zur Seite liegenden Inseln das Königreich Dänemark mit der
Hauptstadt Kopenhagen ausmacht. Dänemark bildet gleichsam
eine Brücke nach der viel größern skandinavischen Halbinsel
hinüber, die sich aus dem hohen Norden nach Süden zieht und
wie ein breiter Wall die zwei Meere scheidet. Sie besteht aus den
beiden Königreichen Schweden und Norwegen, die jedoch nur
einen König haben, der in Stockholm wohnt. Im fernen Osten,
jenseit Königsberg, breitet sich das ungeheure russische Reich aus,
dessen mächtiger Herrscher in Petersburg seinen Sitz hat. Eben
so berühmt ist die frühere Hauptstadt Moskau im Innern des
Landes. Vom kalten Eismeer, von dem ein Teil das weiße Meer
heißt, erstreckt es sich bis zum schwarzen und zum kaspischen Meere,
denen mächtige Ströme zufließen. Fast das ganze Land ist eine
Ebene, aber es ist von drei hohen Gebirgen eingeschlossen; von dem
Uralgebirge im Osten, von den Karpathen im Westen und
von dem Kaukasus im Süden. Das von der Weichsel durch-
flossene Königreich Polen mit der Hauptstadt Warschau, welches
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Dänemark
Extrahierte Ortsnamen: Europa Rheines_Frankreich Paris Belgien Holland Amsterdam Nordsee England Schottland Irland London Nordsee Ostsee Deutschland Königreich_Dänemark Kopenhagen Schweden Norwegen Stockholm Königsberg Petersburg Moskau Kaukasus Polen Warschau
303
Rheine drei Theile des Laufes. Der Oberrhein reicht bis in die Ge-
gend von Mannheim und Mainz; bei Bonn und Köln scheiden sich
dagegen Mittel- und Niederrhein. Die Breite des Stromes ist nach
der Beschaffenheit der Höhen, die ihn einengen, sehr verschieden. Das
Gefälle ist stark, oft reifend. Von Basel bis Mannheim schließt sein
Gewässer zahllose Inseln ein. Die meisten derselben sind mit Wald
und Gestrüppe bedeckt und reich an Wildpret, manche auch bebaut.
Unterhalb Mannheim nehmen sie zwar an Zahl ab, doch werden sie
nun desto unmuthiger. Beim Eintritt in die Niederlande theilt sich
der Strom sogar in mehrere Arme. Zuerst geht die Waal nach Sü-
den ab, dann die Assel nack Norden in die Zuydersee*) Bei der
dritten Theilung geht der Leck links ab, der sein Gewässer aus man-
nigfache Weise mit dem der Waal,und Maas vereinigt und dann
in die freie 'Nordsee einströmt. Der Rhein dagegen, der jetzt auf einer
längern Strecke krummer Rhein genannt wird, theilt sich auch
noch zum vierten Male. Die Deckt fließt in die Zuydersee, der alte
Rhein aber geht an Leyden vorbei zur Nordsee; doch verliert er sich
fast im Sande, so daß man kaum den Ort bezeichnen kann, wo er
mündet. Als ein lebensmüder Greis schleicht er seinem Grabe ent-
gegen, dem Ocean. — Werden die Krümmungen mitgerechnet, so be-
trägt die Länge des Stromes von der Quelle zur Mündung etwa 130
Meilen.
Daß der Rhein bei einem so langen Laufe sich durch eine Menge
größerer und kleinerer Flüsse verstärkt, ist leicht begreiflich. Die Aar
(mit Reuß und Limmat) mündet im Schweizerkanton Aargau, die Jll
unweit Straßburg, die Kinzig, die Murg und der Neckar (mit
Kocher und Japt) im Großherzogthum Baden, letzterer bei Mannheim.
Mainz gegenüber mündet der Main, der wegen seiner Größe und
seiner zahlreichen Nebengewässer lange Zeit zu den Hauptstüssen
Deutschlands gerechnet wurde; endlich folgen die Flüsse der Rheinpro-
vinz, die wir noch näher kennen lernen wollen.
Das Thal des Rheines ist theils von anmuthigen Bergen ein-
geschlossen, aus denen die Rebe und kräftiges Laubholz grünt, theils
von fruchtbaren Saatfeldern und Obstpflanzungen umkränzt, fo daß
es nicht allein zu den schönsten, sondern auch zu den ergiebigsten Ge-
genden unseres deutschen Vaterlandes gehört. Unbebaute Strecken
sind nur wenige vorhanden.
Das Lob des Stromes ist schon vor Jahrhunderten erklungen,
und es ertönt noch heute. Die Dichter haben ihn besungen und ihn
vor allen andern den deutschen, den königlichen Strom genannt.
*) Sprich: Südersee.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
314
Quellen entdeckt worden, die zur Anlage von Bädern benutzt
werden konnten. »
Wie in der Gewinnung und Zubereitung der Schätze des
Mineralreichs, so beweisen sich die Rheinländer auch in den
bürgerlichen Gewerben und noch in vielen andern Zweigen
der Fabrikthätigkeit rührig und geschickt. Da giebt es im Kreise
Malmedy grosse Lederfabriken, die zu den bedeutendsten
des ganzen Staates gehören. Duisburg zeichnet sich besonders
durch Tabaksfabriken aus; in Köln finden sich mehrere gross-
artige Zuckersiedereien und viele Fabriken, in denen das
wohlriechende kölnische Wasser bereitet wird; in Aachen und
Eupen,aber auch in Lennep und Hückeswagen werden grosse
Massen des vorzüglichsten Tuches gewebt; die Städte Gladbach,
Rheydt, Viersen bilden dagegen den Mittelpunkt der Garn-
spinnerei und Baumwollenweberei. Koch viele andere ge-
werbfleissige Orte könnten ausgezählt werden; die wichtigsten
unter allen aber sind Crefeld, Elberfeld und Barmen. Crefeld ist
durch seine Seiden - und Sammtwebereien in der ganzen Welt
berühmt und hat sich zu einer Stadt von 50,000 Einwohnern em-
porgeschwungen; Elberfeld und Barm en aber, beide zusammen
mit über 100,000 Einwohnern, zeichnen sich hauptsächlich durch ihre
Bleichereien und Färbereien aus, die, durch das klare Wasser
der Wupper begünstigt, eine grössere Ausdehnung erlangt haban,
als in irgend einer andern Stadt Deutschlands. Aber auch noch
viele andere gewerbliche Anlagen machen, dass das Wupperthal
zu den hervorragendsten Fabrikgegenden der Welt gerechnet
werden muss. Wie über den ausgebreiteten Gewerbfleiss, so muss
man auch über die Anlagen und Einrichtungen staunen, die für
Handel und Verkehr getroffen sind. Die wichtigsten Verkehrs-
strassen sind der Rhein und die andern schiffbaren Flüsse.
Vor wenig Jahren zählte man 1200 Segelschiffe in der Rheinpro-
vinz, von denen die Hälfte den Städten am Rheine zugehörte. Dazu
kommen (seit dem Jahre 1827) auf dem Rheine und auf der Mosel
etwa 50 D ampfschiffe, die zusammen im Durchschnitt jährlich eine
Million Menschen befördern, und 50 andere Dampfschiffe, welche
die Schiffe stromaufwärts ziehen und darum Schleppschiffe genannt
werden. Früher wurde dieses Geschäft stets von Pferden verrich-
tet, für welche dem Ufer entlang ein Leinpfad angelegt worden
ist, zu dessen Unterhaltung auch jetzt noch bedeutende Summen
aufgewandt werden müssen. Wie bedeutend der Verkehr auf dem
Strome ist, ersieht man daraus, dass das gesammte Gewicht de^r
Waaren, die zwischen Basel und der holländischen Grenze zu Berg
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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und zu Thal befördert worden sind, im Jahre 1856 mehr als 90 Mil-
lionen Centner betragen hat!
Der Verkehr zu Lande wird durch die vielen Kunststrassen
oder Chaussee’n*) befördert. Bloss die vom Staate angelegten und
unterhaltenen Strassen haben eine gesammte Länge von mehr als
300 Meilen, so dass schon auf 1| Q.-M. eine Meile Chaussee
kommt. — Noch viele andere Landstrassen, sogenannte Communal-
strassen, sind von den Gemeinden angelegt, so dass alle Orte von
einiger Bedeutung mit einander in Verbindung gesetzt sind. —
Dazu sind endlich in den vierziger Jahren auch noch die
Eisenbahnen gekommen, auf denen die Menschen nun mit der
Schnelligkeit des Vogels durch die Länder fliegen. Köln, die
in der Mitte der Provinz gelegene wichtigste Stadt am Rhein, ist
zugleich der Knotenpunkt für die Eisenbahnen geworden. Die
rheinische Eisenbahn führt nach Westen, zunächst nach Aachen,
dann setzt sie sich fort bis nach Brüssel und Paris. Ein an-
derer Zweig führt auf der linken Rheinseite stromaufwärts über
Bonn und Koblenz nach Bingen, wo sich die bis nach Saar-
brück und Trier reichende Nahe- und Saarbahn und die
oberrheinischen Bahnen anschliessen. In D eut z, Köln gegenüber,
beginnt die Köln- Mindener Eisenbahn, die seit einigen Jahren
mit der rheinischen durch die berühmte feste Rheinbrücke
verbunden ist. Auf fünf gewaltige Pfeiler sind eiserne Gitterwände
gestellt, die das ungeheure Gewicht der Eisenbahnzüge zu tragen
vermögen. Ueber Düsseldorf und Duisburg führt die Köln-
Mindener Eisenbahn in die Provinz Westfalen, die sie gerade in ihrer
Mitte durchschneidet; indüsseldorf zweigt sich die b ergis ch-
märkische Eisenbahn von ihr ab, die an Elberfeld und Barmen
vorbei auch nach Westfalen geht und in Dortmund wieder mit
ihr zusammentrifft. Eine andere Eisenbahn zweigt sich bei Ober-
hausen ab; sie führt über Wesel und Emmerich in die be-
deutendsten Städte der Niederlande. Ebenso sindcrefeld, Düssel-
dorf, Ruhrort und andere Städte mit Köln und auch mit Aachen
durch Eisenbahnen in Verbindung gesetzt; die Köln-Giessener
Bahn aber führt auf dem nächsten Wege recht in das Herz unse-
res deutschen Vaterlandes. Auch denkt man schon an eine Eisen-
bahn, die Köln mit Tri er in Verbindung setzen und die Eifel durch-
schneiden soll; und wo das enden soll, ist nicht abzusehen. Und kaum
sind die grossen Eisenbahnen fertig, so fällt es den klugen Kaufleuten
ein, dass die Waaren nach dem Osten zu Wasser billiger fortgeschafft
*) Sprich.- Schossee,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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mit dem festen Lande zusammen, ziehen sich aber weit in das Meer
hinaus. Solche nennt man Halbinseln, und wenn sie besonders
lang und schmal sind, Landzungen. Wo aber das Meer eine tiefe
Einbiegung in die Küste des festen Landes macht, da entsteht ein
Busen oder eine Bucht. Die größte preußische Insel, die zugleich
durch ihre Schönheit berühmt ist, ist die Insel Rügen.
An der Küste der Ostsee oder doch nicht weit davon entfernt, be-
sonders an den Mündungen der Gewässer liegen nun viele ansehnliche
Städte, in denen reiche Kaufleute wohnen und die man Handels-
städte nennt. Auch nennt man sie S eest ädt e, weil die Handels-
Herren sich große Schiffe haben erbauen lassen, die sie über die See in
weit entfernte Länder senden, um Waaren dort zu holen, die in un-
serm Vaterlande nicht zu haben sind, als Kaffee, Zucker aus Zuckerrohr,
Reis, Thee, Pfeffer und sonstige Gewürze und noch viele andere Er-
zeugnisse fremder Erdtheile. Was sie nun im Großen empfangen
haben, das setzen sie im Kleinen wieder ab, so daß auch diejenigen
Leute ihren Bedarf kaufen können, welche weit ab von der Meeres-
küste wohnen. Denn die Verbindung zwischen der Küstengegend und
dem Innern des Landes wird nicht bloß durch die großen Haupt-
flüsse bewirkt, sondern auch noch durch schiffbare Nebenflüsse;
ferner durch ausgegrabene Wasserstraßen ober Kanäle, welche die
Flüsse mit einander in Verbindung setzen, besonders aber durch die vielen
Eisenbahnen, auf denen jetzt große Lasten schnell und mit leichter
Mühe fortgeschafft werden. Die Städte aber, von denen die Schiffe
auslausen und zu denen sie nach ihren langen Seereisen wieder zurück-
kehren, müssen einen Hafen besitzen, in dem die Schiffe gegen die
Stürme und gegen das Eindringen der Meereswogen gesichert sind.
2.
Von den acht Provinzen, in welche der preußische Staat getheilt
ist, kommen auf den großen Osttheil sechs. In der Mitte liegt die
Provinz Brandenburg, die man auch wohl das Herz des Staates
nennt, nicht bloß wegen ihrer Lage und weil die Hauptstadt und könig-
liche Residenz Berlin zu ihr gehört, sondern auch, weil aus ihr der
große preußische Staat allmälig emporgewachsen ist. Mit Gottes
Hülfe sind durch friedliche Unterhandlungen und durch glückliche Kriege,
welche die tapfern Herrscher des Landes gegen ihre Feinde geführt
haben, mit den brandenburgischen Landen nach und nach die übrigen
Provinzen vereinigt worden. So ist aus einem kleinen Gebiete, das
Anfangs nur eine Markgrasschaft war und vor ungefähr 500 Jahren
zu einem Lursürstcnthum erhoben wurde, das mächtige Königreich
Preußen entstanden. — Außer Berlin finden wir in der Provinz
Brandenburg hauptsächlich noch die beiden Hauptstädte der Regierungs-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]