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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 32

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — — 12°. — In Greenwich kulminiert die Sonne 6 St. 32 Min. sqo = 392 Min. früher als in Mexiko, folglich liegt Mexiko = 98° westl. als Greenwich. In Greenwich kulminiert die Sonne 56 Min später als in Prag, folglich liegt Prag -j- = 14° östlicher als Greenwich. 4 § 40. Mitteleuropäische Zeit. Die Uhren in Deutschland wurden bis zum 1. April 1893 nach der durch die Kulmination der Sonne bestimmten Ortszeit gestellt. Diese Zeit ist nicht für alle Orte in Deutschland gleich, weil die Sonne nicht zu gleicher Zeit allen Orten in Deutschland kulminiert. Bei einer verschiedenen Zeit in den einzelnen Orten eines Landes lassen sich genaue Fahrpläne der Eisenbahn nicht so leicht aufstellen als bei einer einheitlichen Zeit. Die Eisenbahnverwaltungen haben daher in fast allen Ländern schon längst bei der ersten Aufstellung eines Fahrplanes nach einer allen Orten desselben Landes gleichen sogen. Einheitszeit gerechnet. Das ist in England die Zeit von Greenwich, in Frankreich diejenige von Paris, in Spanien die von Madrid, in Italien die von Rom, in der Schweiz die von Bern, in Belgien die von Brüssel, in Holland die von Amsterdam, im westlichen Rußland die von Petersburg, im östlichen Rußland die von Moskau, in Schweden und im Deutschen Reiche die des 15. Meridians östl. von Greenwich. So lange die Eisenbahnverwaltungen nur im innern Verkehr diese Einheitszeit anwenden und nicht durch die Bahnuhren in den einzelnen Orten danach gestellt und die Fahrpläne danach eingerichtet werden, hat die Annahme einer Einheitszeit seitens der Eisenbahnen feine Bedeutung für das übrige bürgerliche Leben. Dies tritt erst dann ein, wenn die Eisenbahnen auch für den äußeren Verkehr nach der Einheitszeit rechnen, also auch alle Bahnuhren danach gestellt und die Fahrpläne danach gemacht werden. Dann wird neben der Einheitszeit der Eisenbahn die Ortszeit sich nicht halten können; denn bei dem heutigen großartigen und immer noch steigenden Verkehr spielt die Eisenbahn eine so tief in das öffentliche Leben einschneidende Rolle, daß es nicht gut angehen wird, Orts- und Eisenbahnzeit zu trennen, und da es im gewöhnlichen Verkehr auf einige Minuten früherer oder späterer Zeit nicht ankommt, im Eisenbahnverkehr jedoch eine einzige Minute von größter Wichtigkeit sein kann, so wird schließlich die Eisenbahnzeit, also die Einheitszeit des betreffenden Landes, auch für das ganze bürgerliche Leben maßgebend und für dasselbe als gesetz-

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 64

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 64 — gänse) und von Schafzucht. Welche amerikanische Insel gehört den Dänen? * § 30. Das Königreich Belgien (Größe, Einwohnerzahl Seite 92.) wird im S.w. von Frankreich, im N.w. von der Nordsee, im N. und O. von Holland, Deutschland und Luxemburg begrenzt. Das Land gehört zur deutschen Tiefebene und ist sehr fruchtbar und angebaut, fast ein Garten, ähnlich der Lombardei, reich bewässert durch Flüsse (wie Schelde und Maas) und durch Kanäle; nur im S. Höhenzüge * (Ardennen) *, reich an Eisen und Steinkohlen. * Daher ist Belgien das verhältnismäfsig bevölkertste Land in Europa. Da die (schmale) Küste teils wegen des Mangels an Flufsmündungen, teils wegen der am Meere aufgeworfenen Sanddünen keine guten Häfen hat, so ist Belgien hauptsächlich auf Ackerbau und Fabrikthätigkeit angewiesen. Die Bewohner, teils Germanen (Flämen, in der Tiefebene), teils Romanen (Wallonen, im Hügellande), meist katholisch, sind sehr fleifsig und geschickt (Flachs-, Woll-, Baumwoll- und Metallfabriken). * Hptst. das reiche Brüssel, Handels- und Fabrikst. (Brabanter Spitzen, Tuche und Teppiche); s. das Schlachtfeld von Waterloo (1815); n. Antwerpen an der Scheide, stark befestigt, bedeutende Handelsst. (Hamburg ähnlich); f.ö. Lüttich an der Maas mit reichen Steinkohlengruben, daher große Fabrikst. (Gewehre, Kanonen u. s.w.). Im N.w. das gewerbreiche Gent an der Schelde, fm Mittelalter eine der größten Städte Europas (Tuchfabriken), * an der Küste Ost ende, Überfahrt nach? Seebad, [Eisenb. Brüssel-Lüttich-Aachen-Köln]. * § 31. Das Königreich der Niederlande, (Größe, Einwohnerzahl Seite 92.) zwischen Belgien und Preußen. Die Nordsee arbeitet täglich an der Zertrümmerung der Küste: durch Sturmfluten entstand die Zuider(Seuder)f ee (die lue st friesischen Inseln sind der Rest des weggerissenen Landes). Das Mündungsgebiet der in viele Arme geteilten Flüsse, Rhein, Maas und Schelde, ist aufgeschwemmtes und daher sehr fruchtbares Land (Viehzucht, Ackerbau); da es tiefer als das Meer und das Flußbett liegt, so muß es durch hohe Deiche geschützt werden. * [Das Rheindelta besteht aus 4 Haupt- und vielen Neben- armen, die teils in die Zuider-, teils unmittelbar in die Nordsee münden. Die Küste ist der deutschen ähnlich (Dünen, Deiche, Marsch- und Geestland). Nach 0., nach Hannover zu, viele Moore.]

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 65

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 65 — Die Bewohner (Germanen und gröfstenteils reformiert) sind fleifsig, ruhig und bedächtig, von besonderer Vorliebe für Reinlichkeit. Hauptsächlich blühen infolge der glücklichen Lage des Landes Handel und Schiffahrt (obwohl gegen früher sehr gesunken), aber auch, wenigstens im Marschlande, Viehzucht (Käse, Butter) und Ackerbau (Flachs). * Durch Handel (Kaffee, Zucker u. s. w.) zeichnen sich aus: Amsterdam, Hptst., an einem Arme der Zuider-See, durch einen Kanal unmittelbar mit dem Meere verbunden, „das nordische Venedig" (welcher deutschen Seestadt also ähnlich?); noch be- deutender Rotterdam, an einem Rheinarme. Unweit der Nord- see die schöne Residenzstadt der Haag. * Westl. von Amsterdam Haar lern (Leinwand- und Blumen- handel); südl. Leyden und Utrecht am Rhein. Im S., in Limburg, die Maasfest. Mastricht (Lederfabrikation). Aus- wärtige Besitzungen: Java und die Molukken. Wodurch unterscheidet sich die Bevölkerungs Hollands von der Belgiens: a) in der Abstammung? b) in dem religiösen Be- kenntnisse? c) in der Beschäftigung? [(In Holland: weites Ein- schneiden des Meeres in das Land, viele Flufsmündungen; in Belgien Mangel an Häfen, dafür aber fruchtbares Gartenland und Höhenzüge, welche reich an Eisen und Kohlen sind; in Holland dagegen mehr Wiesen und weite Moorflächen.)] § 33. Die Schweiz, eine Republik, (Größe und Einwohnerzahl Seite 92.) Wird begrenzt im N. von Deutschland, im O. von Österreich, im S. von Italien, im W. von Frankreich (französischer Jura). Das Land ist ganz Hochl.: im S. die Mittel- oder Schweizer Alpen mit dem St. Gotthard (welche 4 Flüsse entspringen dort?). Nach N.w. ist die Schweizer Hochebene vorgelagert mit vielen Flüssen und Seen: der Genfer- und Bodenfee (gebildet durch?), der Vierwaldstätter See (an seinen Ufern der Rigi mit Herr- licher Aussicht), gebildet durch die Reuß; der Züricher See, dessen Wasser zur Aare fließen. * Am Zusammenflufs von Aare und Reufs die Ruinen der Habsburg. Wo entspringt die Aare? In welche 2 Hälften wird das Gebirgland durch die Thäler des Rheins und Rhone zer- teilt? Welches sind die 2 im nördl. und die 2 im südl. Teile gelegenen Geb. ? Zwischen Aare und Reufs die Vierwaldstätter A. und jenseits des Vierwaldstätter Sees bis zum Züricher See die Schwyzer A. mit dem Rigi. Durch welches Geb. wird die Schweizer Hochebene von Frankreich getrennt? Wie heifst ihre Fortsetzung jedseit des Rheins und des Bodensees in Deutsch- ^-Sommer, Erdkunde. 16. Aufl. 5

4. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 61

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 61 — zwischen Großbritannien und Irland die Irische See. Welche Meeresteile trennen England von Frankreich? Die Küste hat viele zu Häfen geeignete Buchten. Wales (uels) im westlichen England ist die größte Halbinsel, Cornwall ist reich an Zinn und Blei. Wie gelangt man nach England? a) von Berlin über Han- nover, Dortmund, Wesel, Vlissingen, London in 20 Stunden, b) Von Berlin über Hannover, Osnabrück, Utrecht, Amsterdam (Rotterdam), Hoek van Holland, London in 20 Stunden. ^c) Von Bremen mit dem Lloyd-Dampfer nach Southampton in 20 Stunden, d) Von Calais nach London in 3% Stunden. A. England. Oberfläche: Im W. Gebirgsland, doch nicht hoher als die deutschen Mittelgebirge, reich an Steinkohlen und Eisen, mit vielen Fabrikstädten, in denen Banmwoll-, Woll- und Eisenwaren und Maschinen hergestellt werden. Im O. und S. Englands ist Tiefland, stark bewässert von vielen Flüssen: z. B. der The mse und dem Hnmber (hömmbr), welche in die Nordsee fließen. Der Severn (ßewrn) fließt in den Bristol-Kanal. Die Ebene zeichnet sich durch ein mildes, feuchtes Klima aus (woher kommt das?). Bergleiche hiermit das Binnen- land - Klima im Innern von Spanien und Rußland! Wein reift nicht, obwohl die Myrte sich im Freien hält. Üppig gedeihen Gras und Korn (Viehzucht, besonders edle Pferde, Schafe u. a.). Vorwiegend gewerbetreibend ist das Gebiet in der Mitte und im Norden, ackerbautreibend der Südosten. Der Lage mit verdankt es England, der erste Handelsstaat der Welt zu sein: nahe genug dem Festlande, starke Gliederung, gute Häfen, wasserreiche Flüsse, welche infolge der weit heraufsteigenden Flut auch für Seeschiffe zugänglich sind, viele Kanäle. Der Engländer, größtenteils dem germanischen Stamme angehörig, ist willenskräftig, selbständig, praktisch und unternehmend «.Lust an Seefahrten, Boxen, Wetten, waghalsigen Unternehmungen usw.); größtenteils der anglikanischen Kirche angehörig. In England ist neben dem glänzendsten Reichtum die bitterste Armut, neben der feinsten Bildung die größte Unwissenheit anzutreffen (Guts- und Fabrikbesitzer, Tagelöhner und Fabrikarbeiter). London, die größte Stadt der Erde mit sechs Millionen Ein- wohnern (soviel Einwohner wie Bayern oder dreimal soviel wie Berlin), liegt zu beiden Seiten der Themse, den größten Schiffen erreichbar; daher bringen Dampf- und Segelschiffe die britischen Waren nach allen Erdteilen und tauschen dafür die Erzeugnisse derselben ein. Ober- und unterirdische Eisenbahnen in der Stadt vermitteln den ungeheuren Verkehr. Der Stadtteil Green wich

5. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 65

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 65 — Da die Seeluft beständig über Dänemark streicht, so herrscht ein ziemlich mildes Seeklima. Die Halbinsel ist im westlichen Teil eine unfruchtbare, teils sandige, teils morastige Ebene, der O. ist fruchtbarer; die Inseln sind sehr fruchtbar (Ackerbau, Viehzucht) und haben schöne Waldungen. Die Dänen, lutherisch, sind ein kräftiges, tätiges, gebildetes Volk (Haß gegen ihre Stammesge- noffen, die Deutschen). Das spärlich bewohnte Jütland hat keine große Stadt; an der Nord-Spitze das vom Dünensande fast verschüttete Skagen, „der Kirchhof der Schiffe". In Seeland, an der Ostküste (also am Sunde) die herrlich gelegene Hauptstadt Kopenhagen, d. h. Kaufhafen, mit einem weiten, befestigten Hafen. Zu Dänemark gehört die ärmliche Insel Island — fast so groß wie Süddeutschland — mit feuerspeienden Bergen, weiten öden Lavafeldern und heißen Sprudelquellen (Geysir). Das Klima der Insel ist an den Küsten verhältnismäßig milde, das Innere ist aber zum großen Teil mit ewigem Eis und Schnee bedeckt. Die wenigen Bewohner, von den Norwegern her- stammend, nähren sich vom Fange der Fische und Vögel (Eidergänse) und von Schafzucht. Den Dänen gehört in Amerika Grönland, die größte Insel der Erde. Wirtschaftliches: Auf den dänischen Geldmünzen stehen: Ähre und Fisch. Das sind die wichtigsten Erzeugnisse. Dänemark ist arm an Bodenschätzen: Kohlen und Eisen, die Hauptbedingungen der Industrie, fehlen. Es liefert nach Deutschland: viele Arbeits- Pferde, Kühe, Fische, Federn, Butter. Deutschland liefert nach Dänemark für 130 Mill. Mark Eisenwaren, Textilwaren usw. § 42. Das Königreich der Niederlande, zwischen Belgien und Preußen. Die Nordsee arbeitet täglich an der Zertrümmerung der Küste. Durch Sturmfluten entstand die Südersee, d. h. Südsee, so groß wie Braunschweig. Die West- friesischen Inseln sind der Nest des weggerissenen Landes. Das Mündungsgebiet der in viele Arme geteilten Flüsse, Rhein, Maas und Scheide, ist aufgeschwemmtes und daher sehr fruchtbares Laud (Viehzucht, Ackerbau). Da es zum Teil tiefer als das Meer und das Flußbett liegt, so muß es durch hohe Deiche geschützt werden. Die Küste ist der deutschen Nordseeküste ähnlich (Dünen, Deiche, Marsch- und Geestland). Nach O., nach Hannover zu, viele Moore. Die Bewohner (Germanen und größtenteils evangelisch), sind fleißig, reinlich, ruhig und bedächtig. Hauptsächlich blühen in- folge der glücklichen Lage des Landes Handel, Fischfang (Hering) Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl. 5

6. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 67

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 67 — Steinkohlengruben, daher große Fabrikstadt (Gewehre, Kanonen usw.). Im Nw. das gewerbreiche Gent an der Scheide, im Mittelalter eine der größten Städte Europas. (Tuchfabriken.) An der Küste Ostende, Seebad, Uberfahrt nach England. Wirtschaftliches. Sorgfältig wird Ackerbau gepflegt: Weizen, Flachs, Hanf, Zuckerrübe usw. Doch ist Belgien vor- wiegend Industriestaat. Großartig ist der Bergbau und Hütten- betrieb, der Maschinenbau, das Textilgewerbe, Damast- und Spitzen- Webereien. Deutschland bezieht Pferde, Wolle, Flachs usw. und liefert nach Belgien Kohlen, Eisen, Bau- und Nutzholz. In keinem Lande der Erde ist das Eisenbahnnetz so engmaschig wie in Belgien. Mittelpunkt ist Brüssel. Unter den Kolonien ist der Kongo- staat in Afrika am bedeutendsten. Das Großherzogtum Luxemburg, an der West-Grenze Deutschlands zwischen der Rheinprovinz, Lothringen, Frankreich und Belgien gelegen, ist ein politisch selbständiges, aber mit Deutsch- land durch den Zollverein verbundenes kleines Reich. Die Be- wohner sind deutsch; der Boden ist reich an Kohlen- und Eisen- erzen. Die Hauptstadt Luxemburg war eine deutsche Bundesfestung. in. Asien, etwa 4y2 mal so groß, aber nur 2mat so bevölkert wie Europa. § 44. Übersicht. Von welchen Meeren wird Asien im N., O. und S. umspült? Mit welchen beiden Erdteilen hängt es zusammen? (Rotes Meer, Landenge von Süss; von Amerika wird es durch die Iii km breite Bering st raße getrennt.) Im So. bilden die Sun da- inseln die Brücke nach Australien. Asien ist im S. stark gegliedert (welche drei Halbinseln?), weniger im O. (Korea und Kamt- s ch a t k a); im W. Kleinasien. 1. Oberfläche: Asien, mehr breit als lang, besteht in seinem Rumpfe aus zwei großen Hochflächen, welche rings von Gebirgen begrenzt werden. a) Das große östliche Hochland. Seine Randgebirge sind: im W. das Türke st anische Alpenland, im N. der goldreiche Altai (Sibirien) und andere Kettengebirge, die sich bis nach Kamtschatka ziehen, im O. das Chinesische und Mandschurische Alpenland, durchströmt vom Jangtsekjang, Hoangho und Amur, und im S. der Himalaja (d. h. Woh- nung des Schnees). Der ewige Schnee beginnt im Himalaja erst in der Montblanc-Höhe (wie geht das zu?), er hat Gipfel fast 5*

7. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 74

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — klingen, Atlas). — Nördlich Haleb, die Hauptstadt Syriens; Handel nach Persien und Indien. § 53. Arabien, die größte Halbinsel der Erde (5 mal so groß wie Deutschland), ist im Innern ein regenarmes, wüstes, größtenteils unbekanntes Hochland mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgebirgen, die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut augebaut. Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Strauße, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. Die reiche Westküste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab. Südlich Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrten zu dem heiligen schwarzen Steine, der Kaaba. Von Damaskus nach Mekka baut man eine Eisenbahn. Im S. Mokka, früher wichtiger Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kauäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im Sw. die englische Festung Aden (aben) auf einer felsigen Halbinsel, „das Gibraltar des Ostens", Kohlennieder- läge für die Dampser auf dem Wege von Europa nach Asien. Den Nordwesten bildet die Halbinsel Sinai mit dem wilden Felsen- gebirge Sinai. (Zug der Israeliten; Berg der Gesetzgebung.) Iv. Afrika, 3 mal so groß wie Europa, hat aber nur über Vs der Einwohnerzahl Europas. § 54. Übersicht. 1. Bon welchen Meeren wird Afrika bespült im N., O. und W.? Der nördliche Teil hat Ähnlichkeit mit einem Viereck, der südliche bildet ein Dreieck, dessen Spitze nach S. liegt (Nadetfap, Kap der guten Hoffnung). Afrika ist sehr ungegliedert (im W. der Meerbusen von Guinea [ginea], im N. die Große und die Kleine Syrte). 2. Der Oberfläche nach ist Afrika ein von Randgebirgen eingeschlossenes Hochland. Diese fallen mehr oder weniger steil zur Küstenebene ab.

8. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 66

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 66 — und Schiffahrt (obwohl gegen früher gesunken), aber auch, wenigstens im Marschlande, Viehzucht (Käse, Butter) und Ackerbau «Flachs). Durch Handel (Kaffee, Zucker usw.) zeichnen sich aus: Amsterdam, Hauptstadt an einem Arme der Südersee, durch Kanäle unmittelbar mit dem Meere verbunden. Noch bedeutender (Getreide, Tee) ist Rotterdam an einem Rheinarme, „das Hamburg des Rheins"... Unweit der Nordsee die schöne Residenz der Haag. Für die Überfahrt nach England sind Vlissingen und Hoek van Holland wichtig. Westlich von Amsterdam H arlem (Leinwand- und Blumen- Handel). Südlich Leiden und Utrecht am Rhein. Im S. die Maasfestung Maastricht. Wirtschaftliches: Die Niederlande sind Großhandelsstaat: der Umsatz beläuft sich auf 7vz Milliarden Mark. Aus seinen Kolonien führt es aus: Kaffee, Zucker, Tabak, Gewürze, Zinn, Reis. Die regsten Handelsbeziehungen hat das Land mit Deutsch- land. Dieses führt nach Holland aus: Erzeugnisse des rheinisch- westfälischen Bergbaues, Steinkohlen, Eisenwaren, Maschinen; ferner Holz, Textilwaren und Rohzucker. Besitzungen in Asien: Die vier großen und die kleinen Suuda- inseln und die Molnkken. Diese Kolonien sind 50mal so groß wie das Mutterland. § 43. Das Königreich Belgien wird im Sw. von Frankreich, im Nw. von der Nordsee, im N. und O. von Holland, Deutschland und Luxemburg begrenzt. Das Land gehört zur deutschen Tiefebene und ist sehr fruchtbar und an- gebaut, fast ein Garten, ähnlich der Lombardei, reich bewässert durch Flüsse (wie Schelde und Maas) und durch Kanäle; nur im S. Höhenzüge, die reich an Eisen und Steinkohlen sind (deshalb viele Fabriken). Daher ist Belgien das verhältnismäßig bevölkertste Land in Europa. Da die (schmale) Küste teils wegen des Mangels an Flußmündungen, teils wegen der am Meere aufgeworfenen Sand- dünen keine guten Häsen hat, so ist Belgien hauptsächlich auf Acker- bau und Fabriktätigkeil angewiesen. Die Bewohner, teils Germanen (Flämen, in der Tiefebene), teils Romanen (Wallonen, im Hügel- lande), meist katholisch, sind sehr fleißig und geschickt (Flachs-, Woll-, Baumwoll- und Metallfabriken). Hauptstadt das reiche Brüssel, Handels- und Fabrikstadt (Brabanter Spitzen, Tuche und Teppiche). Südlich das Schlacht- seld von Waterloo und Quatrebras (1815). Nördlich Ant- werpen an der Schelde, stark befestigt, bedeutende Handelsstadt (Hamburg ähnlich). Südöstlich Lüttich an der Maas mit reichen

9. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 71

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 71 — der europäischen Erfindungen (Eisenbahnen, Fabriken) zu entwickeln. Infolge der Übervölkerung wandern viele Chinesen aus, besonders nach Indien, Nordamerika und Australien, wo sie sich wegen ihres Fleißes und ihrer Genügsamkeit auszeichnen. Kiautschou. Auf der Südseite der kohlenreichen Halbinsel Schantung hat Deutschland für 99 Jahre ein Gebiet gepachtet, das unter der Breite von Gibraltar liegt und die Große des Bodensees hat, — um einen gesicherten Hafen für den bedeutenden Handel in Ostasien zu be- sitzen. An der Einfahrt in die geräumige Bucht liegt Tsingtau, bevorzugt durch gesundes Klima. Bon hier führt eine Eisenbahn in das kohlenreiche Hinterland. Das Gebiet ist stark bevölkert (100000 Einwohner). Kiautschou ist wichtig als Flotten- und Kohlenstation für unsere Kriegs- und Handelsschiffe im fernen Ost- asien und als Stapelplatz für deutsche Waren. Von Hamburg fährt man in 47 Tagen nach Kiautschou. 2. Die Mandschurei ist ein fruchtbares, niedriges Ge- birgsland. 3. Die menschenleeren Länder des östlichen Hochlandes sind den Chinesen tributpflichtig, besonders die Mongolei, die von dem wilden Hirten- und Reitervolke der Mongolen (Hunnen) bewohnt ist, und Tibet. Das Hochland ist nur an den Gebirgsrändern bewässert, sonst wasserarm (woher kommt das?), daher ganz wüst (Gobi) oder Steppe (Pferde, Kamele, Schafe). Von Norden nach Süden steigt das Hochland an; das südlichste, Tibet, ist daher das höchste, die asiatische Schweiz, so hoch, wie die höchsten Alpengipfel; nur spärlicher Pstanzenwuchs (Schafzucht, feine Wollstoffe). — Der nordwestliche Teil des Hochlandes ist den Russen unter- worsen. § 49. Hinterindien, bei dem feuchtheißen Klima ein üppig fruchtbares Land. In der Richtung von O. nach W. umfaßt Hinterindien folgende Länder: 1. das Französische Hinterindien; 2. das Königreich Siam, „das Land der weißen Elefanten", mit unabsehbaren Reisfeldern in den Flußtälern; Hauptstadt ist das prächtige Bangkok; 3. das Britische Hinterindien mit dem englischen Singapur, am Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Vorder- und Hinterindien, China und den Suuda- infein; Ausfuhr vou Reis, Kakao, Zucker, Guttapercha. Bewohner meist Chinesen. Zwischen den fünf fingerartigen Ausläufern des großen Hochlandes liegen fruchtbare Flußtäler.

10. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 96

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 96 — Dienstpflichtige, welche sich durch eine Prüfung über den Besitz einer höheren Bildung ausweisen können, dürfen als ^ Einjährig- Freiwillige ins Heer eintreten. In Braunschweig liegen das Jnsanterie-Negiment Nr. 92 und das Husaren-Regiment Nr. 17, in Wolfenbüttel das Feld-Artillerie- Regiment Nr. 46 und in Blankenburg das 2. Bataillon des 5. Han- noverschen Infanterie-Regiments Nr. 165. Auch das Post-, Telegraphen- und Zollwesen ist Reichssache. Für Bildungsanstalten ist viel geschehen: das frühere Kolleg in Braunschweig ist jetzt eine Technische Hochschule. Zu den wissen- schaftlichen Berufsfächern bereiten die Gymnasien (in Braunschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt, Holzminden und Blankenburg), drei Pro- gymnasien, ein Realgymnasium und zwei Oberrealschulen (in Braun- schweig) vor. Zahlreiche Stadt- und Landschulen. Zur Heran- bildung der Volksschullehrer dienen die Seminare in Wolfenbüttel und Braunschweig. In beiden Orten befindet sich auch je eine Lehrerinnen-Bildungsanstalt. § 6. Verkehrswege. Der natürliche Reichtum des Landes wird noch gehoben durch die vortrefflichen Kunststraßen und besonders durch die vielen Eisenbahnen: 1. Eine Bahn führt von Berlin über Magdeburg und Helm- stedt nach Braunschweig und Lehrte. Von hier geht die Bahn teils westlich nach Hannover (Köln, Bremen), teils nördlich nach Harburg (Hamburg). 2. Die Südbahn führt von Braunschweig nach Wolfen- büttel und von da teils in östlicher Richtung über Schöppenstedt nach Jerxheim (Zweigbahn nach Schöningen und Helmstedt) und Oschersleben (Halberstadt, Thale), teils in südlicher Richtung über Börßum (Zweigbahn nach Jerxheim) nach Vienenburg und von da östlich nach Halberstadt, westlich nach Goslar und südlich nach Harzburg, 3. Von Börßum ab führt eine andere Bahn in südwestlicher Richtung nach Kreiensen und von da südwärts nach Kassel, Frankfurt a. M. usw., oder westwärts über Holzminden durch Westfalen zum Rhein. 4. Zur näheren Verbindung Braunfchweigs mit Westfalen und dem Rhein lhamejn-Paderborn-Köln) dient auch die Eisen- bahnlinie Braunschweig-Hildesheim. Neben diesen Vcllbahnen sind neuerdings auch zur Belebung des Verkehrs der Städte mit dem Lande Nebenbahnen gebaut, u. a.
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