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1. Mit einem Stahlstich - S. 392

1836 - Stuttgart : Belser
392 Erstes Hauptstück. sandte He sch am mit zahlreichem, beutelustigen Heere gegen die östlichen Pyrenäen. Giro na ward eingenom- men, Narbvnne übersatten, und schon rückte der wilde Schwarm gegen Carcassone an, als sich der Graf Wilhelm von Tonlose bei dem Uebcrgang über den Fluß Orbieu ihm entgegenstettte. Zwar mußte Wilhelm der Uebermacht weichen, aber so thcner erkauften die Moslemen den Sieg, daß sie nicht weiter in das feind- liche Land vorzndringe» wagten, und, wiewohl mit uner- meßlicher Beute, den Rückweg antratcn (795). Auch im folgenden Jahre machten sich die Moslemen im Norden der pyrcnäischen Halbinsel den Gothen und Franken furcht- bar , während H e s ch a m , seinem Vater gleich, die Wis- senschaften begünstigte, und Schulen anlegte, worin auch die Christen mit dem Reichthum der arabischen Sprache bekannt gemacht, und somit die Schranken aufgehoben werden sollten, die der nähern Verbindung zwischen dem Araber und dem gehorchenden Christen entgegenstandcn. Dabei machte ihn seine Gottesfurcht, seine Herablassung, seine Freigebigkeit den Herzen der Moslemen theuer. Je- dem Hülssbedürftigen, welches Glaubens er seyn mochte, neigte er sein Ohr; Gefangne auszulvsen, war kein Preis ihm zu hoch, für Wittwen und Waisen der im heiligen Kriege Gefallnen sorgte er ebenso väterlich als fürstlich. Als eine heilige Verpflichtung betrachtete er besonders die Vollendung der von seinem Vater begonnenen großen Moschee zu Corduba. Auch die Brücke daselbst, von el Sam ah erbaut, ließ er erneuern, und die Großen wett- eiferten mit ihm, ihre Reichthümer zur Verschönerung der Hauptstadt zu verwenden. Aber 796 wurde He- scham seinem Volke entrissen, und bei el Hakems, seines Sohnes, Thronbesteigung zeigte sich alsbald wie-

2. Mit einem Stahlstich - S. 683

1837 - Stuttgart : Belser
Sieg d. Pabstth. üb. d. Conclle u. Erfind, d. Buchdruckerkunst. 685 tan in der Nähe des Euphrats, auf der Höhe von Or. tukbeli, über Usu nhassan, Herrscher des meisten Ham. mcls, welcher den des schwarzen Hammels, Dschi- han schah, gctödtct, Ehorasan, den größten Theil Per- siens , die beiden Irak und alles Land bis gcgcu Kara- man sich unterworfen hatte und von unserm Haller in dem Romane Usong verherrlicht worden ist. 1478 wurde auch Epirus zur türkischen Provinz; denn schon im Ja, nuar 1466 war nach 50jahrigcm glorreichem Kampfe, zu Alessio, 63 Jahre alt, der große Jskanderbeg gestorben. Gerne wenden wir uns von dem blutigen Schau- platze des osmanischen Eroberers zu einem dritten Lande, wo die mit der Bnchdruckerkunst wciterschreiteude Bil- dung nicht wie in Ungarn einen spröden, sondern fast einen so günstigen Boden als zu Florenz fand. In den Niederlanden hatte sich aus der Blüthe des Handels und der Industrie ein lebenskräftiges Bürgerthum ent- wickelt. Man zählte zu Gent, welche Stadt neben Brügge Hanptsttz der Wolle - und Tuchmanufakturen war, nicht weniger als 40,000 Webstühle und 80,000 waffenfähige Bürger, die in Reiche, Handwerker und Tuchweber zerfielen: Jene wählten 5, die Handwerker und Tuchweber je 5 Mitglieder in den Stadtrath und das Schöffengericht; der Dechant oder Venner der Rei- chen war zugleich Stadtschuldhciß; über den Handwerkern stand das Kollegium der 22 Dechanten, deren Jeder seine gewaffnete Zunft anführte, und die in 27 Quar- tiere getheilten Weber hatten 27 Dechanten und einen Großdechanten. Nordwärts, zumal von Holland aus, wo der 1347 verstorbne Wilhelm Beukelszvon aus Biervliet das Einbökeln erfunden hatte, wurde im 14. Jahrhundert an der schwedischen Küste bei Schonen, dann an den niederländischen, endlich an den englischen und schottischen Küsten der Häringsfaug betrieben. Die auch in Deutschland und der Schweitz sich findenden Schützengilden hielt man in Niederland so hoch, daß Edelleute und Fürsten an den Wettkämpfen mit der Arm-

3. Mit einem Stahlstich - S. 346

1837 - Stuttgart : Belser
346 Siebenzehntes Hauptstück. Haft ein. Alba befahl aufs Neue die Erhebung des 10. und 20. Pfennings, und wollte damit in Brüssel die Probe machen. Kausieute und Handwerker schloßen ihre Läden: „sie haben Nichts zu verkaufen, seyen daher keine Abgaben schuldig.« Schon hatte der Herzog Befehl gege- den, die Widerspenstigen an ihren Hausthüren aufzu- knüpfen, als Nachricht einlief, die Wassergeusen seyen des Städtchens Briel Meister geworden. Oranien nämlich hatte seit seinem verunglückten Feldzuge die Rüstungen keineswegs aufgegeben, sondern einen vortheilhaften Vertrag mit Frankreich eingeleitet, und Admiral Colignys Rath, sein Glück auf der See zu versuchen, wohl beherzigt. Seit 69 theilte er Kaperbriefe aus; holländische Flüchtlinge rüsteten sogenannte Flieh- boote von 6 bis 10 Kanonen und 40 bis 140 Bootsleu- ten, deren jeder sein Feuerrohr hatte; reiche niederländi- sche Schiffe wurden im Tepel oder auf der Ems erbeutet, die Maaren in England, sonderlich zu Dover, verkauft, und die Prisen durch ein Admiralitätsgericht vertheilt. Endlich, auf heftiges Andringen Philipps, schloß Elisa- beth die Wassergeusen von England aus: da steuerten sie nach der secländischen Küste, und nahmen den 1. April 72 Briel; Vließingcn fiel ihnen ein Paar Tage nachher zu; auf der andern Seite eroberte Ludwig von Nassau die Festung Mvns im Hennegau, und überdieß mußte Alba hören, daß Philipp, vielfältigem Rathe endlich nach- gebend, den Herzog Medina Eeli zu seinem Nachfol- ger ernannt habe. Medina kam; aber die Geusen ficn- geu das für seine Flotte bestimmte Geschütz auf, und als Alba die Flotte wieder armirt hatte, zündete sie Evout Peters, genannt Kapitän Wvrst, im Juli, unter dem Kastell Rammekens an. Der kränkliche Medina dankte nun für die Statthalterschaft. Alba verzichtete auf seine Steuerpläne, fand aber nirgends Zutrauen. Dagegen schlug sich Leyden, Haarlem, Dortrecht, bald auch Rotterdam, Delft zu den Geusen; Abgeordnete der Nordprovinzen versammelten sich in Dortrecht: Oranien

4. Mit einem Stahlstich - S. 347

1837 - Stuttgart : Belser
\ Abfall der Mederlande. 347 wurde zum Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht gewählt; eine Steuer sollte sogleich sür ihn aufgebracht werden. Weislich verlangte er Duldung der Katholiken: nur hielt man die Zusage schlecht; denn Protestanten rissen Kirchen und Kirchengüter an sich. Inzwischen langte auch französisches Geld an; man brachte ein ansehnliches Heer auf die Beine; ein großer Theil von Brabant wurde unterworfen. Allein die Hoffnung auf weitere Unterstützung von Seiten Frankreichs schwand plötzlich wieder: in Mvus erhielt Oranien Kunde von der Blut» Hochzeit: er mußte sein Heer aus Mangel an Geld ab- danken, und zog nach Holland zurück. Der Sohn Albas rückte in die Nordprovinzen; die streng katholische Re» gierung der Stadt Amsterdam ries die Spanier dorthin; Zütphen und Naarden wurden von Alba erobert, geplün- dert, und viele Einwohner grausam ermordet. Die Stadt Haarlem ergab sich nach 7monatlicher Belagerung, da die Noth den äussersteu Grad erreicht hatte, auf das feier- licke Versprechen der Spanier, Stadt und Besatzung zu schonen; aber statt dessen begann bei ihrem Einzug ein allgemeines Plündern und Morden, und 300 Menschen ließ Friedrich Alba am Rücken zusammenbinden und ins Meer werfen. Auch zur See fieng man an die Holländer zu bekriegen: Graf de Bossu, spanischer Statthalter von Holland, erschien mit 30 Schiffen: mit 24 kleinern griffen ihn die Holländer an, und eroberten das Admiralsschiff „die Inquisition,» was als gute Vor- bedeutung ausgelegt wurde. Endlich sah Philipp ein, daß Alba nicht der Mann sey, die Niederlande wieder zu gewinnen; er sandte daher den milder gesinnten Requesens, welcher am 29. Nov. 73 die Regierung übernahm: Alba reiste bald darauf hinweg, sich rühmend, binnen 6 Jahren 18,000 Menschen durch Henkershand getödtet zu haben. Gleich Anfangs hatte Requesens mit drückendem Geldmangel zu kämpfen: Philipps Finanzen waren durch Kriege und den kostbaren Bau des Escurials um so mehr erschöpft, als er schon

5. Mit einem Stahlstich - S. 359

1837 - Stuttgart : Belser
Abfall der Niedersande. 359 ©ott, erbarnle dich meiner und meines armen Volkes!« den ©eist aufgab. Im peinlicken Derböre gestand der Mörder, daß er aus der Francke Comtö stamme, eigent- lich Balthasar Gerhard heiffe, und den Mordan- schlag lange mit julv berumgetragen habe, worin er durch einen Franziskaner zu Tonrnay und einen Jesuiten zu Trier bestärkt, und welcher auch durch den. Herzog von Parma gebilligt worden sey. Die Strafe des Mörders war, dem ©eiste der Zeit gemäß, entsetzlich. Mit dem Tode Oraniens, konnte man glauben, sey der Aufstand seiner Seele beraubt: so hoffte Pbilipp und Parmaaber sie hatten sich verrechnet: das Feuer der Begeisterung für Freiheit, welches er angefacht hatte, loderte fort; die Staaten der utrechtcr Union erklärten, die gute Sache mit ©ottcs Hülfe bis aufs Acufferste ver« theidigen und weder Gut noch Blut sparen zu wollen. Sie vereinigten sich den 18. Aug. zu Delft, und ernann- ten zur Regierung des Landes einen gemeinschaftlichen Staatsrath von 13 Personen ans den Provinzen Bra- bant, Flandern, Holland, Seeland, Utrecht und Friesland; an die Spitze des Ratbes wnrde Oraniens 17jähriger Sohn Moritz gestellt, welcher gerade auf der Universität Leyden studierte. Parma machte indcß immer grvßre Fortschritte, ©ent effgab sich ans Mangel: er gewährte milde Bedingungen, damit andre Städte dem Beispiele folgen mochten. Don da zog er vor Antwerpen, und unternahm cs, was die Bewohner für unmöglich gehal- ten hatten, eine Brücke über die Schelde zu schlagen, wodurch er sich den Zugang zu Antwerpen sicherte, der Stadt aber den Verkehr mit Holland abschnitt. In die- ser Roth suchte die Union Hülfe im Ausland. Man setzte auf die französische Regierung um so mehr Vertrauen, da der voraussichtliche Thronerbe, Heinrich von Navarra, ein Protestant war. Wenn der König von Frankreich die bürgerliche und kirchliche Freiheit zu schützen ver- spreche, wolle man ihm sich unterwerfen. Heinrich Ul. war nicht abgeneigt; aber die am 10. März 85 erfolgte

6. Mit einem Stahlstich - S. 383

1837 - Stuttgart : Belser
Elisabeth tritt gegen den Vorkämpfer des Pabstthums rc. 365 Bewunderung für Holland in seine Heimath zurück. Einem Rajah in Ceylon bot 1601 Georg van Spil- bergen holländische Hülfe gegen die Portugiesen an, worüber der Cingalese so entzückt war, daß er allen vor- räthigen Zimmt im Lande den Holländern schenkte. Als der indische Handel schnell eine sehr weite Ausdehnung zu erlangen anfieng, wurden am 29. März 1602 auf Oldenbarneveldts Rath die vielen vereinzelten Kaufmanns- gescllschasten zu der großen ostiudischen Kompagnie ver- einigt. Gegen 25,000 an die Stände zu enrrichtende Gulden erhielt sie nicht nur den Alleinhandel ostwärts vom Kap der guten Hoffnung bis zur Magelhans« straße, sondern auch Vollmacht, Niederlassungen zu grün- den, Bündnisse zu schließen und Kriege zu führen. Ein Aktienkapital von siebenthalb Millionen Gulden bildete den Grundstock. Die Kompagnie zerfiel in 6 Kammern: der von Amsterdam gehörte die Hälfte, der von Seeland ein Viertel, denen von Delft, Rotterdam, Hoorn und Enk- huysen je ein Sechszehntel des Grundstocks; nach diesem Maßstabe wurde zu allen Ausrüstungen bcigesteuert: Kauf undderkauf besorgte dann jede Kammer für sich. Dickammer von Amsterdam hatte 20, die von Seeland 12, jede der übrigen 7 Direktoren ; aus diesen 60 wurden die 17 Oberdirektvren oder Bewindhebber gewählt, wclcheje 6 Jahre iu Amster- dam, je 2 Jahre in Seeland Residenz hielten, und zwar stellte Amsterdam 8, Seelands, und je 2 der übrigen Kammern stellten zusammen, 2 Bewindhebber: hinsichtlich des Sieben- zehnten wurde zwischen Amsterdam, Seeland, Delft und Rotterdam, Hoorn und Enkhuysen abgewechselt. Jeder Einwohner Hollands und Seelands sollte innerhalb einer gewissen Zeit Theil nehmen dürfen; Landschaften oder Städte, die mit mehr als 50,000 fl. dabei interessirt seyen, sollten das Recht haben, einen Agenten zu bestel- len, der ihre Angelegenheiten besorge. An dem Mono- pole hielt man mit zäher und eifersüchtiger Strenge fest; auch kein Diener der Kompagnie durfte für seine Rech- nung Handel treiben, und jeder mußte ganz von unten

7. Mit einem Stahlstich - S. 377

1837 - Stuttgart : Belser
Elisabeth tritt gegen den Vorkämpfer des Pabftrhums rc. 377 vor Oftende ward zu einer Kriegsschule, aus allen Ge- genden Europas strömten junge Männer herbei, um hier die Belageruugskunst zu lernen. Den 2. Sept. 1604 endlich ergab sich gegen freien Abzug die von 7000 Mann auf 3000 hcrabgeschmolzne Besatzung: die Spanier hatten 72.000 Mann geopfert, und innerhalb 20 Monaten 250.000 eiserne Kugeln in die mit Schutt und Trümmern erfüllte Stadt geschossen. Jndeß hatte Moritz Sluis, das dek nämlichen Werth hatte wie Ostende, und noch dazu den ganzen westlichen Theil Flanderns erobert. Spinola entwarf den Plan, ins Herz der Republik zu dringen: mit dem einen Thcile des Heers wollte er Moritz beschäftigen, mit dem andern über die Ströme nordostwärts vorrückcn; allein der Ucbergang über den Rhein, die Waal und Assel mißlang, weil Moritz die Flüsse tüchtig verschanzt hatte, und der Wasserstand zu hoch war. Ueberhaupt wurden wcitre Unternehmungen der Spanier, obgleich Spinola große Summen von seinem eignen Vermögen zugesetzt hatte, durch Geldmangel und Meutereien gelähmt; dagegen gelang dem kühnen Jakob Heemskerk am 25. April 1607 ein Angriff auf das spanische Geschwader vor Gibraltar, wobei die gegensei- tigen Befehlshaber, Heemskerk und Juan Alvarez Avila den Tod fanden. In Spanien war man der Fortsetzung des Kriegs um so mehr abgeneigt, als Lerma den wachsenden Ruhm Spinolas mit eifersüchtigen Blicken wahrnahm. Erzherzog Albrccht und Jsabetla wünschten um ihrer Ruhe willen und aus Liebe zu den Unterthanen ebenfalls ernstlich den Frieden. In einer andern Lage allerdings befanden sich die Holländer: der Krieg spielte nie mehr im Gebiete der Republik, sondern in Flandern und Brabant; dazu wirthschafteten sie vortrefflich, akkor- dirten knapp mit den Soldaten, bczablten aber pünktlich, lockten Kapitalisten, Handwerker, Künstler aus den spa- nischen Niederlanden herüber, setzten Licentgelver auf Ein- und Ausfuhr, richteten es übrigens so ein, daß man bei ihnen den besten Markt fand, versorgten den Feind selbst

8. Mit einem Stahlstich - S. 381

1837 - Stuttgart : Belser
Elisabeth tritt gegen den Vorkämpfer des Pabstthnms rc. 361 setzgebung auch die Verwaltung an, hielten den Klerus in Unterwürfigkeit, und verfaßten in dieser Absicht schon 1591 eine Kirchenordnung, der zufolge die Wahl der Prediger von den Ortsmagistraten und von den Kirchen« räthen des Orts oder Distriktes abhieng. Im Fache der Justiz zogen sie ausserordentliche Verbrechen, wie Vcr- rath, Aufruhr, Falschmünzerei, vor ihr Forum; den Stadt- schvffcn gaben sie Freiheit, in Steuersachen ohne Beru- fung auf den Gerichtshof das Urtheil zu sprechen, be- stimmten auch, daß, wenn sich ein Bürger oder eine Kor- poration über Stadtmagistrate beim Gerichtshof beklage, dieser keinen Schritt zu Gunsten des Klägers thun dürfe, ohne vorher den Magistrat darüber gehört zu haben. Jndeß wurde die Gerechtigkeitsliebe der Negierenden und die Freiheit, welche jeder ruhige Bürger genießen durfte, überall rühmend anerkannt. Statt des 1589 angeordne- ten allgemeinen Admiralitätskollegiums finden wir seit 1597 die Marincverwaltung fünffach gethcilt: ein Kollegium zu Rotterdam, ein zweites zu Amsterdam, ein drittes abwech- selnd zu Hoorn und zu Enkhuysen, ein viertes zu Middelburg, ein fünftes zu Dokkum in Friesland, alle zusammen abhängig von den Gencralstaaten. Was das Militär betrifft, so zahlte jeder Staat für eine bestimmte Abtheilung; das Regi- ment hatte 10 Fähnlein, das Fähnlein 100 Mann; un- tergeordnete Stellen vergaben die Generale, höhere besetzte der Staatsrath. Seemacht und Handel waren noch wäh- rend des Kriegs zu ungemeiner Blüthe gediehen. Im April 1587 liefen 590 Schiffe von der Zuidcrfee, 200 von der Maas und von Seeland ans, blvs nach der Ostsee, von wo man Wachs, Honig, Holz, Eisen und Taue holte, sowie auch viel Korn: nach der Berechnung des Engländers Walter Raleigh hatte Amsterdam nie unter 700,000 Quarter Getreide in seinen Mauern. Jährlich wurden gegen 1000 Schiffe gebaut; um 1607 zählt Raleigh nicht weniger als 20,000 holländische Kauf- fartheischiffe; aus Cypern und Syrien brachten sie Wolle und Baumwolle, aus Neapel Seide, aus Spanien und

9. Mit einem Stahlstich - S. 13

1837 - Stuttgart : Belser
Elttenzustaud und Lage am Anfang der Reformation. 15 verlustig erklärt. Hierin erkennen wir die erste Grund- lage, worauf allein etwas Besseres angepflanzt werden mochte: Bürgerschaften, überhaupt gesellige Vereine mußte es geben, die, weil sie durch Fleiß und Betriebsamkeit zu einem festen Besitze gelangten, den Werth des mühsam Erworbnen, und die Wichtigkeit jeder beim Erwerbe be- thätigten Person doppelt hoch anschlagen lernten. Unter solchen Bedingungen lernte man an der Schelde und Maas, an den Küsten des hanseatischen Bundes, in Nürn- berg und Augsburg , in den Lagunen und am Arno, am Ebro und an der Rhone das Eigcnthum heilig achten, und das Menschliche ehren, wenigstens sofern es im Bür- gerthum sichtbar wurde. Es ist eine weise Fügung, daß zur selben Zeit, als diese Keime ins Leben zu treten be- gannen, zahlreich entstandue Universitäten die Geister zum Nachdenken herausfvrderten, und daß, da bloße Gelehr- samkeit wohl rechthaberische, bei weitem aber noch nicht gebildete Leute macht, der Sturz des griechischen Kaiser- thums hinzukommen mußte, um den Bestrebungen Pe- trarkas und der ihm gleichgesinnten Männer einen weiten Spielraum zu öffnen. Mit stummer Bewunderung blickte man zu den lichten Gestalten empor, die plötzlich wie durch einen Zauberschlag aus Schutt und Trümmern in unverwüstlicher Jugend hervortauchten, zu jenen glücklichen Söhnen Jovis und der Minerva, die wie vor fünfzehn und zwanzig Jahrhunderten unverrückt mit sichrer Hand auf die feine Linie der Schönheit hindeuteten. In tausend Herzen wurde ein Drang nach Gegenständen rege, die auf keinem Markte käuflich, durch keine Schiffarth erreichbar waren. Männer wie Kosmus und Lorenzo vermochten mehr, als blos zu wünschen: der höchste Preis stand auf klassischen Werken; die Geburtsstunde großer Künstler hatte geschlagen, und nur durch Künstler schien es, konnte die Barbarei des Zeitalters in eine gefälligere Form um«

10. Mit einem Stahlstich - S. 311

1837 - Stuttgart : Belser
Philipp im Bunde mit Inquisition und Jesuiten. 511 das Land Hervorgiengen. Da der Herzog kinderlos starb, fiel dasselbe, dem Wunsch der Stände gemäß, an Herzog Wilhelm von Cleve, der, feindselig wie sein Vor- gänger, Verbindungen mit Frankreich anknüpfte, und hiedurch den Kaiser veranlaßt«:, 1541 sein Necht auf Geldern mit Waffengewalt geltend zu machen. Utrecht hatte Karl schon 1527 durch Unterhandlungen mit dem Bischoffe an sich gebracht. Gleich srühern Herzogen von Burgund trachtete Karl darnach, die Niederlande in e i- nen Staatskörper umzuformcn; allein immer stand die Verschiedenheit der Sprache, Gesetze und Sitten im Wege. Schon Karl der Kühne hatte zu Mecheln einen hohen Gerichtshof für sämmtliche Niederlande errichtet; Kaiser Karl setzte demselben einen königlichen Geheimenrath zur Seite, und brachte es 1548 dahin, daß die Niederlande unter dem Namen des burgundischcn Kreises dem deut- schen Reiche einverleibt wurden: das Haus Oestreich er- hielt für dieselben Sitz und Stimme auf dem Reichstag; sie sollten soviel als 2 Churfürsten steuern, übrigens völ- lig unabhängig seyn, und nur wegen Nichtbezahlung der Beisteuer bei dem Neichskammergerichte belangt werden können. Der burgundische Kreis vereinigte einen Rcich- thum von Quellen des Wohlstandes und politischer Macht in sich. Landbau wurde vorzüglich in Flandern und Brabant getrieben; überhaupt waren die südlichen Theile reich an Getreide; Holland und Friesland warfen durch Viehzucht viel ab; crsteres gewann an Milch und Butter jährlich für eine Million Dukaten; auch der Fischfang in den Flüssen und dem Meere ernährte einen großen Theil der Einwohner; der Häringsfang allein beschäftigte schon damals 700 Fahrzeuge. In Flandern und Brabant stan- den die Fabriken in großer Blüthe, und erzeugten eine Menge der trefflichsten wvllnen und linnenen Tücher; in der einzigen Stadt> Amsterdam wurden jährlich 12,000 Stück fabrizirt. Der Handel, welcher seit Ende des 14. Jahrhunderts seinen Hauptsitz in Antwerpen hatte, war von großer Ausdehnung und durch Entdeckung Ame-
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