J 30 Geschichte der Babylonier,
den ganzen Westen von Asien, der nach sichern
Nachrichten bis öoo vor Christo unabhängig war,
Babylonien, Medien, wo Pharnus König, und
endlich erstreckte sich seine Herrschaft vom Nil
bis zum Tanais, d. h. von Süden bis Norden.
Von den Baktiiern wird er mit einem Heere von
fast zwei Millionen Menschen geschlagen; end-
lich siegt er, und belagert den Oxyartes in Bak-
tra, doch lange vergeblich. Da tritt Semiramis
auf, Tochter her Göttin Derceto, von Tauben
ernährt, an Schönheit und Verstand selbst den
Göttinnen gleich, und zeigt ihm den Weg zur
Eroberung der Stadt. Der König wird von der
Schönheit der Heldin bezaubert, und heirathet
sie. Nach 52jähriger Regierung stirbt er, wie
Dinon erzählt (Ael. V. H. Vii, c. 1.) von der
Semiramis ermordet. Sie folgt ihm, entweder als
Semiramis, nach Andern in ihren Sohn Ninyas
verkleidet. Sie erbauet Babylon mit der äufser-
sten Pracht und in unglaublicher Schnelligkeit,
und mehrere andere, besonders Handelsstädte,
an den beiden Hauptströmen; sie errichtet einen
Obelisk an der Handelsstraße, legt einen großen
Park beim Berge Bagistanum in Medien an, und
läfst am Fufs des Berges ihr Bild nebst 100 Tra-
banten aüshauen und Inschriften eingraben (im
Berge Bisotum zwischen Holwan und Ekbatana
soll noch ihr eignes Denkmal vorhanden sein);
sie läfst den großen Teich zur Ableitung des Eu-
phrats graben, legt mehrere große Gärten an,
versieht Ekbatana mit Wasser, verschönert diese
Stadt, und läfst durch Gebirge (Zarcäum) Kunst-
strafsen anlegen. Bei ihren Zügen durch die
Länder, die sie beherrschte oder wieder eroberte,
liefs sie überall Denkmäler zurück (Eepupocfudo£
spycz, 'P.s/iipdfj.siot Tstytj, Zonar. Lex. Ii, 1657.
scheinen sich in Sage und Ueberlieferung bis spät
erhalten zu haben). Sie eroberte den gröfsten
Theil Libyensund Aethiopiens, bekriegte sodann
einen indischen Fürsten mit einem großen Heere
und einer Flotte auf dem Indus. Allein hier
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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560
Geschichte
rius, obgleich er sie Preis gab, sein Ansehen. —
Lex Gaecilia Didia de Iribus nundinis, qq. Er-
neuerte Gesetze de repetundis, gegen Schwelge-
rei und Beredtsamkeit.
5. 663 a. u. c. erneuerte 31. Livius Drnsiis,
ein lebhafter Jüngling, als Tribun die gracchi-
schen Gesetze wegen Ausführung von Kolonien,
und dafs alle lateinischen Bundesgenossen das
Bürgerrecht haben sollten. Der Senat vernich-
tete zwar alle diese Gesetze und liefs ihn hin-
richten; allein das letzte Gesetz verlangten nun
die Bundesgenossen mit Gewalt. Alle Völker
vom Liris bis zum adriatischen Meerbusen, be-
sonders die 31arser, (daher auch Bellum marsi-
cum oder sociale) verbanden sich, wählten 500
Repräsentanten zu einer Versammlung in Corfi-
nium, mit zwei Konsuln und zwölf Prätoren,
und verlangen das Bürgerrecht. Rom, auf sein
ursprüngliches Gebiet wieder v eingeschränkt,
schickt die vornehmsten Feldherren gegen sie,
Cn. Pompejus den Vater, Marius, Sylla. Al-
lein die Bundesgenossen stellen ihnen gleich groß-
fse Feldherren entgegen, vorzüglich den Silo
Fopädius, und die Römer werden wiederholt
' geschlagen. Sie müssen selbst Freigelassene zu
Soldaten aufnehmen, sind auch im nächsten Jah-
re, 89> glücklicher: allein innere Unruhen und
die Annäherung des Mithradates zwangen die Rö-
mer, allen Bundesgenossen das römische Bürger-
recht zu ertheilendoch errichteten sie aufser
den 35 alten, 8 oder 10 neue Tribus für sie.
6. Die Könige Bithyniens und Kappadoci-
ens waren von Mithradates vertrieben, von den
Römern durch Sylla wieder eingesetzt, und zu
Angriffen gegen Jvjithradat ermuntert. Er schlägt
sie und das schwache römische fleer in Klein-
Asien, und läfst alle Italier dort, man sagt,
150,000, an einem Tage ermorden. Jetzt wird
dem Konsul Sylla der Krieg gegen ihn aufgetra-
gen. — Marius, begierig dem Sylla diese Ehre
zu entreifsen, verbindet sich mit dem Tribun P.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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Extrahierte Personennamen: Iribus Livius_Drnsiis Marius Marius Sylla Sylla Marius Marius
5 64
Gefchichte
b'97 a.u über clen Rhein. — 57 werden die Belgier am
Kanäle, um die Seine bis zum Rhein, beilegt;
698 a. U.cäfar kommt bis zur Schelde. -— 56 befiegt
er die Veneti, nördlich von der Loire am Mee-
re, und faft ganz Aquitanien unterwirft iich. ——
699 a.u. 55 treibt Cäfar zwei deutlche Völker, U/ipetes,
(aus Münfter,) und die Lenkte rer, (aus Berg,)
zurück, und geht über den Rhein. Nach
achtzehn lagen kehrt er ohne irgend einen
Gewinn zurück, und fchifft sich vom Portus
Ittius, (Calais,) nach Britannien ein. Doch
feine Flotte wird zerfjtreuet; er landet nur mit
einigen Schiffen, und eilt bald nach Gallien
700 a. U. zurück, wo Unruhen anfingen. — 54 wie-
derhohlt er feinen Einfall in Britannien, geht
über die Themfe, doch ohne Gewinn, aufser
Befchreibung vom Lande und von den Sitten der
Einwohner. Unruhen in Gallien rufen ihn
zurück: mehrere Theile feines Heeres werden
gefchlagen, er mufs über die Alpen zurück.—
701 a.u. Doch 53 mufs sich ganz Gallien wieder unter-
werfen, und Cäfar geht gegen die Sueven zum
zweiten Mahle über den Rhein, ohne glück-
lichem Erfolg: Deutfche dienen feit der Zeit
als römifche Soldaten. Die Empörer in Gal-
lien werden mit Härte beftraft. — Dies ver-
702 a.u. anlafst 52 einen allgemeinen Aufruhr der Gal-
lier unter Vercingetorix: und nur Cäfars
Schnelligkeit und die erregte Eiferfucht der
Verbündeten retteten Roms Oberherrfchaft.
Vercingetorix wurde gefangen , und ganz Gal-
703 a. U. lien den Römern unterworfen, 5 1.
So wie lieh Cäfar hier feine Armee ge-
wonnen, fo hatte er in Rom Obiigkeiten, Bür-
55 ger und Weiber erkauft. 699 a.u. waren Pom-
pejus und Craffus nur mit Gewalt zu Konfula
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Geschichte
144
ren Bearbeitung he die armen Einwohner
zwangen. ~~ Aber nicht blofs Gold und Sil-
der , auch Eifen, Zinn und Blei fand man, und
die eingemachten Südfrüchte waren ein be-
rühmter fpanifcher Handelszweig. Unter den.
auf Tarteltis angelegten Kolonien ward am be-
ruh mteften die Hafen ftadt Ga dir, Gades: wie
he das Ziel der Fahrten im Mittelmeere war,
fo war he Wiederum der Anfangspunkt zu ent-
ferntem Fahrten im atlantischen Ocean , Von
<ienen wir aber nur Unbeftimmte Und zum
Tbeil fabelhafte Nachrichten haben. Sie
fchifften nördlich nach den Kaffueriden, Zinn-
infeln, (Währlcheiillich den forlingifchen und
britannifchen,) und in den nördlichen, Schon
fu rupfen de ii Ocean bis zur Mündung des Rho-
danus , (Rhenus,) Wo die in Pappeln Verwan-
delten Heliaden den Bernftein fchwit ziert.
Diefe Fahrt zu verhüllen, mufste ihnen vor-
züglich wichtig fein , wenn der Bernftein, der
dem Golde gleich gefchätzt wurde, feinen ho-
hen Preis behalten Sollte. Auch an der Weft-
Küfte Voll Libyen füllen he Infein, Madera,
Ihfuiae fortunatae, ( die kanarifchen,) befucht
und bevölkert haben. — Unbedeutender war
ihr Seehandel auf dem arabifcheri Meerbüfen
nach Ophir, nur eine Zeit lang unter David
find Salomo, und auf dem perfifchen durch die
Babylonier vielleicht bis Ceylon. *■— Ihre
Entdeckungsreifen, undbefonclers ihre berühm-
te Umfcliiffung Afrika*5, ist nicht fo gewifs, als
man glaubt. Sie verdienen eine neue Prüfung. *)
X) Rieht eittmahl drei Jalirfe finl zu kürz zürumichif-
fung Afrika’«*, nach Ophir fahren he drei Jahre.
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Extrahierte Personennamen: David
find_Salomo David
Extrahierte Ortsnamen: Rho- Rhenus Libyen Madera Ceylon
356 (jcfchichte
zehn Tagen war er von Amphipolis am Hä-
mus: die Durchgänge waren mit Feinden be-
fetzt, und ihre Wagen auf den Felshöhen ftan-
den bereit, gegen feinen Phalanx gerollt zu
werden. Allein die Soldaten warfen sich auf
die Erde, deckten lieh mit ihren Schilden,
liefsen die Wagen über sich hin rollen, erftiegen
die Felfen, und feidugen die Feinde. Die Ge-
fchlagenen flüchteten nach Pence, einer Donau -
Infel. Alexander folgte; fand es aber gefahr-
voll, die von fteilen Klippen eingefchloffene
Infel anzugreifen. Er fetzte dagegen über die
Donau, die sich verhimmelnden Geten zu zer-
ftreuen ; und diese flohen ohne Schlacht, ver-
liefsen fogar ihre Stadt, die Alexander aus-
plünderte und fchleifte. Jetzt' fchickten alle
benachbarte Volker, auch die von Pence und
die Celten, Gefandte mit Gefchenken und der
Bitte umfrieden; und Alexander verzieh. Auf
der Rückkehr hörte er von den Kriegsrüftun-
gen des Klitus, Königs der Illyrier, und des
Glaukias, Königs der Taulaniier. Nach einer
tapfern Gegenwehr der Barbaren fiegte er und
trigb sie in die Gebirge.
Indefs hatte sich in Griechenland das Ge-
rücht verbreitet: Alexander fei in lllyrien
umgekommen. Alle dachten auf Unabhän-
gigkeit, und die Thebaner ermordeten die Be-
fehlshaber der macedonifchen Befatzung. Plötz-
lich aber erfcheint Alexander mit dreißig tau-
fend Mann in Böotien, und zeigt den un-
gläubigen Thebanern bald, dafs erlebe. Sie
wurden gefchlagen, ihre Stadt wurde einge-
nommen, und bis auf das Haus des Pindar ge-
fchleift. Dagegen wurden Platiiä und Orcho-
menos aufs neue erbauet. Dies fetzte die
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Extrahierte Personennamen: Amphipolis Alexander Alexander Alexander Alexander Volker Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
===== "5
bürg ward im Jahre 1456 die Kunst, Bücher zu
drucken^ erfunden. Marseille und Bourdeaup sind
große Handelsstädte, und Brest und Toulon haben
sichere Kriegshafen. — Frankreich ist größtentheils
em fruchtbares Land. Unter Frankreichs vielen Er-
zeugnisseu ist vorzüglich der Wein zu merken. Ein-
zelne Weine haben ihren Namen nach den Provin-
zen der alten Eintheimng Frankreichs, in denen sie
wachsen, als Champagner, Bourgogner-Wein. Nicht
minder bekannt ist das Oel aus der Provence. —
Frankreichs Volksmenge belauft sich jetzt auf 29
Millionen und seine Größe auf 10,000 Qm.
8) Holland. Bis 1806 von einem Statthal-
ter regiert, darauf ein Königreich und iln dem
Französischen Kaiserreiche einverleibt, seit 1814 aber
seinem alten Beherrscher zurückgegeben, und mit den
südlichen niederländischen Provinzen vereinigt, unter
dem Namen Königreich der Niederlande. Die
Hauptstadt dieses Landes, und die 2te Handelsstadt
in Europa, ist Amsterdam. Sie zählt 200,000 Ein-
wohner. Holland hat eine gemäßigte, aber feuchte
und stürmische Witterung, und einen ebenen und
niedrigen Boden, der durch kostbare Deiche vor Ue-
berschwemmungen geschützt werden muß. Die Hol-
länder nährten sich bisher vorzüglich vom Handel
und der Rindviehzucht. Butter und Käse sind die
wichtigsten Producte, die das Land hervorbringt;
es hat weder Wein noch Metall, weder Bau- noch
Brennholz, auch nicht zureichend Getreide: doch gilt
dies nur von dem eigentlichen Holland, nicht von
den südlichen Provinzen, die sehr gesegnet sind.
Durch Fleiß und Sparsamkeit sind die Holländer
wohlhabend geworden. Sie sind Freunde der Blu-
men, (besonders werden in der Gegend der Stadt
Harlem viele Blumen gezogen, und mit den Blu-
menzwiebeln wird bedeutender Handel getrieben) der
Ordnung und der Reinlichkeit; sie halten nicht bloß
sich selbst, ihre Häuser und ihr Hausgeräth, sondern
auch ihr Vieh, dw Vtehställe und die Straßen in
H 2
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Extrahierte Ortsnamen: Marseille Brest Toulon Frankreich Frankreichs Frankreichs Frankreichs Holland Niederlande Europa Amsterdam Holland Holland
274
verbreitet wird. Beispiele von solchen Unglücksfällen sind nicht selten.
In einem sehr ausgedehnten Maße fand eine solche Zerstörung 1809
in der Stadt Leyden in Holland statt, wo ein Schiff mit Pulver
beladen unter einer der Brücken der Stadt liegend sich plötzlich ent-
zündete und nicht allein die Brücke mit allem darauf Befindlichen in
die Luft sprengte, sondern fast die Hälfte der Stadt zerstörte und viele
Menschen tödtete und verstümmelte. Im Jahre 1850 sprang das
Laboratorium in der Festung Rendsburg auf und weit über 100 Men-
schen wurden getödtet, und große Beschädigungen an den Gebäuden
der Stadt dadurch veranlaßt. Häufiger noch sind Beispiele von solchen
Pulverexplosionen aus Kriegsschiffen. Die bekanntesten und bedeutend-
sten Fälle sind das Ausstiegen des französischen Linienschiffs L'orient
in der Schlacht von Abukir, das eine Besatzung von 1100 Mann
hatte, von welchen nur einige Wenige noch lebend wieder aufgefischt
wurden, und in der neuesten Zeit das Auffliegen des dänischen Linien-
schiffs Christian Viii. in der Bucht von Eckernförde, nachdem es in
Brand geschossen war, wobei glücklicherweise nur 200 Menschen um-
kamen, da die übrigen von dem brennenden Schiffe schon abgeholt
waren.
Den größten Nutzen leistet das Pulver beim Sprengen von großen
Steinmassen, theils um die Steine in solche Stücke zu zerspalten, daß
sie zu Bau- oder Mühlsteinen u. s. w. benutzt werden können, theils
aber und hauptsächlich solche Steinmaffen aus dem Wege zu räumen,
wo sie hinderlich sind, z. B. in Flußbetten, wo sie den Lauf des
Flusses hemmen oder beengen, und in Gebirgsgegenden, wenn Wege
hindurch gearbeitet werden sollen, was in neuerer Zeit beim Anlegen
von Eisenbahnen häufig vorkommt.
Den ersten Erfinder der Mischung des Schießpulvers kennt man
nicht; man weiß nicht einmal zuverlässig, bei welchem Volke sie zuerst
bekannt gewesen ist. Die Chinesen geben sie für eine alte Erfindung
ihres Volkes aus, und wollen das Pulver schon vor 1600 Jahren ge-
kannt haben. Von ihnen, meint man, sei es zu den Arabern gekom-
men, die sonst nach Indien handelten, und durch die Araber nach Eu-
ropa. Es läßt sich wenigstens nicht läugnen, daß schon vor dem Jahre
1300 die Europäer Pulver gekannt und gebraucht haben, nur nicht zu
den wilden Geschäften des Krieges; und die frühesten Spuren finden
sich in Spanien, wo die Mauren oder Araber seit 711 herrschten. Im
zwölften Jahrhundert brauchte man Feuer und eine Art Pulver zur
Sprengung des Gesteins im Rammelsberge bei Goslar. Dieser Berg-
werksgebrauch gab Gelegenheit, daß ein Sohn Heinrichs des Löwen,
der auch Heinrich hieß, im Jahr 1200 auf eben die Weise die Mauern
eines feindlichen Schlosses sprengte. — Der kriegerische Gebrauch des
Schießpulvers in Europa, es in Mörser einzuschließen und dadurch
schwere Massen, z. B. Steine oder Kugeln, fortzutreiben, ist jünger;
und vielleicht war es Berthold Schwarz, ein deutscher Mönch, der so
das Schießpulver zuerst anwandte, daß man ihn daher gewöhnlich als
den eigentlichen Erfinder des Schießpulvers überhaupt ansieht. Er
lebte ums Jahr 1350, war ein Freund der Chemie und beschäftigte
sich gern mit Auflösung der Metalle. Einst stampfte er zufällig Sal-
peter, Schwefel und Kohlen in einem Mörser, legte einen Stein darauf,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Christian_Viii Heinrichs Heinrichs Heinrich_hieß Heinrich Berthold_Schwarz
Extrahierte Ortsnamen: Holland Indien Spanien Goslar Europa
wolle;?. Er rief laut den Namen des Sokon. Cp-
rus, um zu hören, weswegen ihm der Name so»
wichtig wäre, ließ ihn wieder vom Scheiterhaufen
heruntersteigen. Da erzählte ihm Krösus die Worte
des Solon: Du willst ein Glücklicher seyn? Die
Götter überhäufen oft Menschen mit Wohlthaten;
aber unversehens nehmen sie ihnen Alles hinweg,
und stürzen sie tiefer, als sie die Glücklichen zuvor
erhöht hatten. Niemand ist vor seinem Ende glück-
lich. — Cyrus, durch diese Erinnerung aufmerksam
gemacht auf den leichten Wechsel des Schicksals,
schenkte dem Krösus nicht bloß das Leben, sondern
behielt ihn auch als Freund bei sich. — Cyrus un-
terwarf sich darauf die Griechen an der kleinasiati-
schenwestküste, und eroberte Babylon. Sein Sohn
eroberte Aegypten; und dessen Nachfolger, Daritts,
Land um den Fluß Indus, und über den Hellespont
weg Thrazien bis an die Donau. So weit erstreckte
sich nach Abend und Morgen das große persi-
sche Reich, von der Donau bis zum Indus.
20.
Die Griechen in Kleinafien machten (500 vor
Chr.) einen Versuch, sich von der persischen Her-
fchaft zu befreien, und verbanden sich mit den Athe-
nern im europäischen Griechenlande. Allein der
Versuch mißlang, Kleinafien mußte sich den Persern
wieder unterwerfen, und Darius, der persische
König, sann setzt auf Rache an Athen und dem
übrigen Griechenlande. Er schickte Gesandte und
ließ Unterwerfung fodern; die Gesandten wurden
getödtet. Er schickte eine Flotte, und ein Heer zu.
Laude; die Flotte litt Schiffbrnch, und das Heer
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Darius Darius
2o
deckten: Himmel einigermaßen den Schiffen ihren
Lauf bestimmen kann. Und diese Nadel lernten die
Europäer erst vor etwa 500 Jahren gebrauchen.
Die meisten und größten Schiffe in neueren Zeiten
bauen die Engländer.
*5-
Am wichtigsten wurde die Schifffahrt für den
Handel. Der Handel war zuerst Tausch von
Wahren, die der eine im Ueberstuß hatte, und die
dem andern fehlten. Den Werth schätzte man un-
gcfar. Wie aber dieser Tausch häufiger zu werden
anfing, suchte man Mittel, wornach man die Maa-
ren bestimmter vergleichen und würdigen konnte.
Man maß sie nach Ellen, Klaftern, Tonnen; man
wagte sie, anfangs nur in der Hand, dann auf ei-
nem rohen Brett: unsere Waagschale ist keine der
ältesten Erfindungen. Oft aber hatte der Käufer
nicht, was der Verkäufer zu haben wünschte: es
gab dagegen eine Maare, die alle gleich sehr schätz-
ten und begelftten. So kam mall nach und nach
dahin, den Werth der anderen Dinge <was sie gel-
ten sollten) im Verhaltniß zu dieser allgemein ge-
schätzten Maare zu bestimmen. Dies war der Ur-
sprung des Geldes. Dazu gebrauchte man in ei-
nigen Gegenden Muschelschalen, Holz, Salz, Fi-
sche; am allgemeinsten Metalle: zuerst Kupfer,
dann Silber und Gold. Anfangs wagte man die
Metalle einander zu, so im A. T.; dann, da dies
oft unbequem und weitlauftig ward, wagte man sie
vorher ab, und schnitt das Zeichen eines Thieres
darauf ein, welches man um dieses Stück Metall
kaufen konnte; endlich ward es Sitte, daß die Ko--
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
3so
daß die plündernden Feinde nicht mit so großer Leichtig-
keit bis in das Innere des Reiches eindringen könnten.
Durch diese Anordnung ward Heinrich der Gründer vie-
ler Sradre, und ihm dankt der deutsche B ü r g e r st a n d
sein Dasein und seine Rechte. Eine Vestung hieß nehm-
lich eine Burg. Damit diese Burgen bevölkert wür-
den, machte er es Zum Gesetz, daß jeder neunte Mann
vom Lande in diesen Burgen sich niederlassen sollte, ver-
sah sie mit den nöthigen Getreidevorrathen, und ertheil-
re ihnen mancherlei Vorzüge. Da nun die neuen Ein-
wohner dieser Bürge, Bürger genannt, kein oder nur
weniges Ackerfeld besaßen; so suchten sie außer' der Zeit
des Krieges, (denn war es Krieg, so mußten sie alle
bewaffnet ihre Burg vertheidigen) sich ihren Unterhalt
durch andere Beschäftigungen zu erwerben: sie wurden
nach und nach Handwerker, Künstler und Kaufleute.
And da der Ackerbauer, der sich bisher seine Bekleidung,
Hauser, Hausgeräthe u. s. w. selbst gearbeitet hatte,
sie durch den Bürger schöner und bequemer, und gegen
nine mäßige Abgabe von dem Ertrage seiner Aecker er-
halten konnte; so kaufte er sich seit der Zeit seine Be-
dürfnisse aus der Stadt vom Bürger. Dadurch wur-
den einige Städte nach und nach wohlhabend: denn,
als der Ackerbauer sich seine Kleidung und Gerathe nicht
mehr selbst zu machen verstand, sie aber doch schön und
bequem zu haben wünschte, wie er es nun einmal ge-
wohnt war; da setzte der Bürger den Preis seiner Waa-
re st höher. Und kam nun Handel hinzu, kaufte der
Bürger die sehr gesuchte Waare da, wo sie in Ueberfluß
war, um einen geringen Preis auf; verfertigte er sie
in großer Menge und mit erleichternden Maschinen, in
Manufakturen und Fabriken: so konnte eine Stadt all-
malig reich werden.
Wahrend dieser neuen Anlagen von Städten em-
pörten sich die Wenden an der Elbe, Saale, Havel.
Hein-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Gründer Heinrich Hauser