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von da bis an den Genfersee ein Querthal. Der Rhein bildet von seiner
Quelle bis zur Stadt Chur ein Längs-, von da bis an den Bodensee ein
Querthal. Wichtig ist, daß sich alle längeren Thäler der Alpen nach N. und
0. öffnen, während nach 8. hin nur kurze und steile Flußläuse ihren Ausgang
finden. Daher sind die Alpen vorzugsweise von N. und 0. her, also von
Deutschen und Slaven, in Besitz genommen. Nur das Thal der Etsch macht
eiue Ausnahme. Es ist dies aber auch eine Stelle, wo gegenwärtig uuauf-
haltsam italienische Bevölkerung und italienische Sprache gegen den Kern der
Alpen und Deutschland vordringt.
Kein anderes Hochgebirge hat so viele Pässe und Verkehrs st raßen
wie die Alpen. An Pfaden für Fußgänger (Fußpfaden) und Saumtiere
(Saumpfaden) fehlt es nirgends und in keiner Richtung, und die Zahl
gebahnter Fahrstraßen ist, in Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen
ihre Anlage zu kämpfen hatte, ungemein groß; sie beträgt in der Schweiz und
in Österreich 44. Die Kunstbauten sind namentlich denjenigen Verbindungen
zu gute gekommen, die das Gebirge quer durchschneiden, weil sich in dieser
Richtung die meisten Schwierigkeiten darbieten; in der Längsrichtung des
Gebirges stellten sich seine bedeutenden Parallelthäler als natürliche Ver-
bindungswege dar. — Der höchste Paß der Alpen ist das Stilsfer Joch
(2800 m). Andere Pässe führen über den St. Gotthard, den Splügen, den
Brenner, den Semmering und deu Mont Cenis. Einige von diesen Pässen,
z. B. der St. Gotthard-Paß, dienen nicht nur dem Verkehr der Menschen,
sondern auch den Zugvögeln auf ihrem Wege nach dem 8. und heimwärts
als natürliche Durchgangsthore. In neuester Zeit ist die Zugäuglichkeit der
Alpeu noch durch mehrere Eisenbahnen erhöht worden, welche dem Bedürfnis
eines beschleunigten Verkehrs dienen und teils über, teils in langen
Tunneln durch die Alpeu führen. Diese Eisenbahnen sind: a. Die Mont
Cenisbahn, welche Frankreich und Italien verbindet; b. die St. Gotthard-
bahn, eine Schienenverbindung zwischen Deutschland und Italien; c. die
Brennerbahn, die aus Tirol nach Italien führt; d. die Semmering-
bahn, eine Verbindung zwischen Wien und Triest über Graz; e. die
Arlbergbahn verbindet die österreichischen Alpenländer mit Bregenz am
Bodensee. So bilden die Alpen keineswegs eine trennende Schranke für den
Verkehr, einen Schrecken für den einsamen Wanderer, wohl aber in klimatischer
Beziehung eine deutliche Scheidung zwischen Mittel- und Südeuropa, jenes
mit rauherem Himmel, dieses mit milden Lüften „das Land, wo die Citronen
blühen". — Auch in früheren Zeiten sind die Alpen keine scharfe Völkergrenze
und kein Hindernis für die Wanderungen und Kriegszüge einzelner Völker
gewesen. Ihre sanftere Abdachung nach N. und Nw. hat es aber mit sich
gebracht, daß sie viel früher und häufiger von dorther überschritten wurden,
als von 8. (Hannibals Alpenübergang; Kimbern und Teutonen.) In der
Zeit der Völkerwanderung brachen zahllose Scharen deutscher Völkerstämme
über die Alpeu iu Italien ein. Im Mittelalter unternahmen deutsche Kaiser
wiederholt Kriegszüge über die Alpen (Barbarossa). Auch friedlicher Handels-
verkehr (namentlich mit Genua und Venedig) hat seit den frühesten Zeiten
über die Alpen bestanden.
Sehr wichtig für die Alpen sind noch die Älpenscen. a) Sie sind ein
Hauptschmuck des Gebirges. Der wohlthuende Eindruck derselben wird
durch die Frische, Klarheit und Farbe ihres Wassers erhöht, das vom hellsten
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Chur Deutschland Frankreich Italien Deutschland Italien Italien Wien Triest Graz Bregenz Mittel- Südeuropa Italien Genua Venedig
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gehört wegen der breiten Straßen, schönen Plätze und prächtigen Paläste zu
den s ch önsten Städten Europas und ist ein Hauptsitz italienischer
Wissenschaft (Universität). Wichtig ist die Seiden- und Baumwollenindustrie.
Bei Turin erreicht die Mont Cenis-Bahn von Frankreich her den Po. —
Die Festuug Alessandria wurde von den lombardischen Städten zur Zeit der
Kämpfe derselben mit Kaiser Friedrich Barbarossa erbaut und zu Ehren des
damaligen Papstes Alexander benannt. Sie ist durch Sümpfe geschützt und
bewacht den wichtigsten über die Apenninen führenden Paß. — Genna (220 T.)
gehört zu den s ch ö n st g e l e g e n e n Städten Europas und
wird in Bezug auf Lage nur von Neapel und Konstantinopel übertroffeu.
Namentlich bietet die Stadt vom Meere aus einen großartigen Anblick, hat
aber auch im Junern einige schöne Straßen und prächtige Marmorpaläste
und Kirchen, weshalb sie von den Italienern „das prächtige Genna" ge-
nannt wird. Genua ist der b e d e u t e u d st e S e e h a u d e l s h a f e u
Italiens.. Hier wurde Kolumbus geboreu.
Mailand (450 T. E.) liegt zwischen dem Ticino und der Adda, mit denen
es durch Kanäle verbunden ist. Es ist die r e i ch st e und g r ö ß t e S t a d t
Oberitaliens, ein Hauptsitz der Seidenindustrie, der
Mittelpunkt des Landhandels und des italienischen Eisenbahn-
netzes. Mailand ist schön gebaut, liegt in der fruchtbarsten Gegend der Po-
Ebene und bildet einen der größten Seidenmärkte Europas. Von den Bau-
werken ist uamentlich der Dom hervorzuheben, welcher in der Mitte der
Stadt steht. Er ist nach der Peterskirche in Rom die größte Kirche Italiens
und von innen und außen mit Marmor belegt; erbaut wurde er von einem
deutschen Baumeister. Ju der Nähe von Mailand liegt die Stadt M onza,
wo die „eiserne Krone" aufbewahrt wird, mit welcher sich Karl der Große
krönen ließ, nachdem er den Longobardenkönig Defiderins besiegt und ins
Kloster geschickt hatte. — Mantna liegt am Mincio in sehr schützender Sumpf-
Umgebung und ist eine der stärksten Festungen Europas. Hier wurde 1810
Andreas Hofer erschossen. (Gedicht von Julius Mosen: „Zu Mantua
in Banden der treue Hofer war".) — pavia am Ticino war einst die Haupt-
ftadt des Longobardenreichs.
Venedig (150 T.) ist eine Jnselstadt (liegt auf etwa 120 Inseln)
an der Küste des Adriatifcheu Meeres am Nordrande der Lagunen (Strand^
seen), welche mit dem Meere in Verbindung stehen, und ist eine der merk-
würdigsten Städte der Erde. Die Inseln sind voneinander durch schmale
Kanäle getrennt, über die 380 Brücken führen; der größte Kanal (der „große
Kanal" oder Canal grande) durchfließt die Stadt in Form eines S und ist
die Hauptader des Verkehrs, welcher auf Gondeln vermittelt
wird. Die Häuser sind auf eingerammten Eichenpfählen erbaut. Der Glanz-
puukt der Stadt mit dem größten Menschengewühl ist der Markusplatz.
Er ist wegen seiner Reinlichkeit und Pracht oft mit einem ungeheuren Saale
verglichen worden. Auf dem Markusplatze werden täglich zahlreiche Tauben
gefüttert, weil eine Taube einst das Herannahen einer feindlichen Flotte ver-
kündigte und dadurch Retterin der Stadt wurde. Außer den zahlreichen ans
Marmor errichteten Palästen, von denen aber viele verfallen sind, sind von
Gebäuden sehr sehenswert die Markuskirche, der Dogenpalast und das könig-
liche Schloß. Die Markuskirche ist nach dem Schutzheiligen der Stadt,
dem Evangelisten Markus, dessen Gebeine und geschriebenes Evangelium in
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Alexander Alexander Genna Kolumbus Karl_der_Große Karl Longobardenkönig_Defiderins Andreas_Hofer Julius_Mosen Markus
Extrahierte Ortsnamen: Europas Frankreich Europas Neapel Konstantinopel Genua Italiens Mailand Oberitaliens Mailand Europas Rom Italiens Mailand Europas Mantua Venedig
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4 übrigen Erdteilen Kolonieen mit zusammen 28 Mill. qkm und einer Be-
völkerung vou 380 Millionen (etwa J/4 der gesamten Menschheit). Dadurch
ist es ein Weltreich (es übertrifft sogar das Russische Reich au Größe) und
die erste Seemacht der Erde.
V. Mitteleuropa.
). Das Königreich Belgien.
1. Lagt, Grenzen und Größe. Belgien ist das Verbindungsland
zwischen Norddeutschland und Frankreich und das Übergangsland von Deutsch-
land nach England. Durch diese Lage ist es zu einem Schauplatz für die
Völkerkämpse zwischen Deutschen, Franzosen und Briten geworden. Wegen
der gefährdeten Lage zwischen niächtigen Reichen ist jetzt Belgien (wie die
Schweiz) ein neutraler Staat, der sich im Falle eines Krieges an keine
Partei anschließen, dafür aber auch von keinem fremden Heere betreten werden
darf. •— Belgien hat nur eine Naturgrenze, nämlich im W. die Nordsee,
die das Land an einer nur kurzen und gradlinigen Küste bespült. Außer-
dem grenzt es noch an Holland, das Deutsche Reich, Luxemburg und Frank-
reich. Die Größe Belgiens beträgt 3/4 von derjenigen der Mark Branden-
bürg, nämlich 540 ^Meilen oder fast 30 T. qkm.
2. Wagerechte uuö senkrechte Gliederung. Belgien hat eine nn-
bedeutende Küsten entwickelung. Die Küste ist flach, ohne Buchten und
weist nur einen einzigen Hafenplatz auf, Ostende. Das Land ist im X. und
Nw. eben, im S. und So. liegt das Bergland der Ardennen. Die Ardennen
sind in ihren höheren Teilen rauh und wenig fruchtbar, daher schwach be-
völkert; in ihren dichten Wäldern hausen noch Wölfe,
3. Lewäjsernng. Belgien besitzt weder die Quelle noch die Mündung
eines Hauptflusses. Zwei Hauptflüsse bewässern das Land: den W. die
Schelde mit ihren zahlreichen Nebenflüssen, den 0. die Maas. Außerdem
sind noch viele Kanäle vorhanden. Die beiden Flüsse kommen aus Frankreich
und durchziehen in der Richtung nach No. das Land. Die Schelde ist für
den Handel der wichtigste Fluß und tritt schon schiffbar in Belgien ein. Sie
fließt durch eine sehr fruchtbare Ebene; daher liegen die großen Handelsstädte
fast alle im Scheldegebiete.
4. Klima. Dieses ist im Küstenstrich feucht und unbeständig, im Innern
Belgiens Landklima mit schroffen Gegensätzen von Sommer und Winter.
5. Bewohner. Belgien hat 61/2 Mill. Einw. und besitzt von allen
größeren und mittleren Reichen Europas die verhältnismäßig dichteste Be-
völkerung; denn auf L qkm kommen im Durchschnitt 220 Menschen. Mehr als
^/z des Volkes wohnt in Städten. Kein anderes Land hat so viele schön gebaute
große Städte! — Die Belgier sind teils germanischer, teils romanischer Ab-
kuust. Die germanischeu Vlämeu (5/8 der Bevölkerung) bewohnen Nord-
belgien und reden die vlänlische Sprache, welche mit der holländischen ver-
wandt ist. Die romanischen Wallonen (%) bewohnen den südlichen Teil
des Landes und reden wallonisch, welches mit dem Französischen nächst ver-
wandt ist. Die Schriftsprache ist in ganz Belgien meist die französische
Sprache. — Fast die gesamte Bevölkerung gehört zur römisch-katholischeu
Kirche. — Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind Bergbau,
Ackerbau, Viehzucht, Industrie und Handel. Im Bergbau liegt der Reich-
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Extrahierte Personennamen: Lewäjsernng Maas
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Belgien Norddeutschland Frankreich England Belgien Belgien Nordsee Holland Deutsche_Reich Luxemburg Frank- Belgiens Frankreich Belgien Belgiens Europas Belgien
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Seraing (spr. Seräng) der Mittelpunkt der belgischen Eisenindustrie und
der Kohlengewinnung. Deshalb wird sie „das belgische Birmingham" ge-
nannt. — Verviers (spr. Werwje) ist einer der ersten Plätze Europas
für Tuchfabrikation. — Löwen hat eine Universität.
2. Das Königreich der Niederlande oder Rolland.
1. Lage, Grenzen und Größe. Holland grenzt im N. und W. an die
Nordsee, im 0. an das Deutsche Reich und im 8. an Belgien. Es umsaßt
600 ^Meilen oder 33 T. qkm.
2. Wagerechte Gliederung. Das Königreich der Niederlande ist, wie
schon der Name andeutet, Tiefland und gehört seiner ganzen Ausdehnung
nach der Germanischen Tiefebene an. Ein großer Teil des Landes liegt
sogar niedriger als die gewöhnliche Fluthöhe des Wassers und muß durch
Deiche vor Überschwemmungen geschützt werden. Die Küste zeigt eine ungemein
reiche Gliederung. Diese wird hervorgerufen durch die Mündungsarme
der Schelde, der Maas und des Rheines, Die Snidersee und den Dollart und
zahlreiche vorgelagerte Inseln. Die Snidersee, d. h. Südsee (im Gegensatz
zur Nordsee) war zu Christi Zeit ein Binnenmeer; im 13. Jahrhundert riß
aber das Meer die trennende Landzunge weg, und damit wurde sie eine Bucht
der Nordsee. (In der Snidersee wächst bei der Insel Wieringen viel See-
gras, das in den Sommermonaten gemäht, getrocknet und nach Frankreich
und England ausgeführt wird.) Um dieselbe Zeit entstand auch der Dollart.
— Die größte holländische Insel ist Terel (spr. Tessel), die westlichste
große Insel Walcheren. —Gebirge kommen im Lande nicht vor.
3. Bewässerung. Die Bewässerung Hollands ist eine so ausgezeichnete,
daß das Königreich das wasserreichste Gebiet Europas bildet. Rhein,
Maas und Schelde münden hier in vielen Armen und zerspalten das Land
in zahlreiche Inseln. Die Schelde gehört nur mit ihrer Mündung Holland
an. Die Maas hat mit dem Rhein das Mündungsgebiet gemeinsam. Der
Rhein spaltet sich in mehrere Arme (Waal, Leck, Krummer Rhein, Alter
Rhein, Assel [spr. Eiset]/ Vechte); seltsamer Weise heißt aber seine Haupt-
müudung in Holland Maas. Außer den Flüssen sind noch zahlreiche
Kanäle vorhanden. Diese dienen teils zur Entwässerung des Landes, teils
zum Waren- und Personenverkehr. Unter den Kanälen gilt als Meisterwerk
der Wasserbaukunst der Nord holländische Kanal, der aber jetzt weniger
benutzt wird.
4. Das Klima ist ein feuchtes, nebeliges Seeklima. Nebel und Wolken
verhüllen den Himmel fast beständig, so daß es in einem Jahre kaum 40 bis
50 heitere Tage giebt. Die stets vorhandenen Winde treiben zahllose Wind-
mühlen, ein charakteristisches Bild der meist einförmigen holländischen Landschaft.
5. Die Bewohner gehören zum germanischen Vvlkerstamme und
zerfallen in eigentliche Holländer (im W.), in Vlämen (im So.) und
Friesen (No.); ihre Sprache ist mit der niederdeutschen nahe verwandt.
Die Zahl der Bewohner beträgt 4% Millionen, so daß auf dem qkm
145 Menschen wohnen. Holland nimmt also unter den mittleren unv großen
Staaten Europas in Bezug aus Volksdichtigkeit die zweite Stelle ein.
— Der Religion nach gehören % zu den Protestanten und Vz M den
Katholiken. — Die Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau, Viehzucht,
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Extrahierte Personennamen: Rolland Maas
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Rhein Holland_Maas Nord Holland Europas
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— 86 —
(1697) wohnte. Broeck (fpr. Bruhk) wird von lauter reichen Leuten be-
wohnt und ist wegen seiner übertriebenen Reinlichkeit bekannt. —
Haarlem (fast 50 T.) hat die größte Kirche Hollands und ist durch seine
Blumenzucht (Tulpen, Hyaciutheu) berühmt; es hat den ausgedehntesten
Blumenhandel in Europa. Die Stadt lag einst am Ufer eines ausgedehnten
Sees, des „Haarlemer Meeres", das jetzt völlig trocken gelegt ist, und auf
dessen fruchtbarem Boden gegenwärtig viele Tausende Menschen wohnen. Der
unermüdlich thätige Niederländer gedenkt in gleicher Weise auch die große
Suidersee der Kultur zu gewinnen.
Haag (180 T.) ist die Residenz des Königs und hat unter allen
holländischen Städten die schönsten und breitesten Straßen, die größten Plätze und
die meisten palastartigen Häuser. Nicht weit von Haag ist das Seebad
Scheveningen. — Heyden am Allen Rhein ist eine berühmte Universitätsstadt.
Hier wurde die „Leydeuer Flasche" ersuudeu. — Rotterdam (200 T.) an
der Neuen Maas ist die zweitwichtigste Handelsstadt Hollands („das Ham-
bürg des Rheines") und ein Hauptmarkt für Getreide, Thee und Kaffee. —
Mastricht (d. h. Maasübergang) an der Maas ist berühmt durch das
„Mastrichter Sohlenleder". Neben der Stadt ist der Petersberg,
welcher dadurch merkwürdig ist, daß in seinen Kalk so viele Gänge und Stein-
brüche hineingearbeitet sind, daß man behauptet, an 20000 Wege kreuzten
sich darin. — Utrecht (fpr. Ütrecht, 90 T.) hat eine Universität und ist der
Knotenpunkt der holländischen Eisenbahnen. — Groningen ist die bedeutendste
Stadt im nördlichen Holland. Sie ist als Handelsstadt wichtig und mit
dem Meere durch einen breiten Kanal verbunden, auf dem auch Seeschisse
fahreu können. Groningen hat anch eine Universität.
5. Das Großherzogtum Luxemburg
ist von Belgien, Frankreich und dem Deutschen Reiche umschlossen, umfaßt
50 ^Meilen (2600 qkm) und hat 210 T. Einwohner. Das Schiefer-
gebirge der Eifel setzt sich durch Luxemburg nach Belgien unter dem Namen
Ardennen sort, und der südliche Teil des Landes gehört der Lothringer
Hochfläche an. Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung,
außerdem ist die Eisenindustrie (wegen des Reichtums an Eisen und Kohle)
bedeutend. Die Hauptstadt Luxemburg (eigentlich Lützelburg, d. h. kleine
Burg, fast 20 T.) war vor 1866 die stärkste Festung des Deutschen Bundes
(ein „zweites Gibraltar"), doch sind die Festungswerke geschleift worden.
Seit 1890 wird das Land von einem Großherzog regiert, vorher (seit 1866)
war es mit Holland verbunden.
4. Die Bundes-Republik Schweiz,
i. Name, Lage, Grenzen und Größe. Die Schweiz hat ihren Namen
von dem Kanton Schwyz, welcher am Vierwaldstätter See liegt. Sie heißt
auch Helvetien und die Schweizer Eidgenossenschaft. — Die Schweiz ist
(neben Serbien) der einzige größere Staat Europas, welcher nicht vom
Meere befpült wird. Sie wird im N. vom Deutschen Reich (Bayern,
Württemberg, Baden und Elsaß), im W. von Frankreich, im 8. von Italien
und im O. von Österreich (und außerdem von Liechtenstein) begrenzt. Die
Grenzlinie ist eine verhältnismäßig lange (über 230 Meilen); das hat seinen
Grund darin, daß nach S. 4 Zipfel oder Ausbuchtungen (Genf, Wallis,
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Extrahierte Personennamen: Maas
Extrahierte Ortsnamen: Haarlem Hollands Europa Seebad
Scheveningen Allen_Rhein Rotterdam Hollands Rheines" Petersberg Utrecht Groningen Holland Groningen Luxemburg Belgien Frankreich Luxemburg Belgien Luxemburg Holland Bundes-Republik_Schweiz Schwyz Helvetien Serbien Europas Württemberg Baden Frankreich Italien Liechtenstein Genf
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a) Fischer und Hirtenvölker sind an das fließende Wasser gebunden; b) die
Ufer der Flüsse sind meist sehr fruchtbar und haben zu Ackerbau und Vieh-
zucht Veranlassung gegeben; c) die Flüsse locken die Menschen zur An-
siedeluug: große Städte liegen meist an großen Flüfsen; d) sie sind
wichtige Verkehrswege und Handelsverbindungen (Schiff-
sahrt). Die Schiffbarkeit eines Flusses hängt von seiner Tiefe und
Wassermenge, von dem Gefälle, der Strömung und der Beschaffenheit seines
Bettes (Strudel, Wasserfälle) ab; e) manche Flüsse führen Gold, welches
aus ihrem Sande ausgewaschen wird (Rhein); t) manche Flüsse sind als
Naturgrenzen zwischen Ländern wichtig; g) die Flüsse zeigen dem
Menschen den Weg zur Aulegung von Straßen und Eiseubahnen; h) durch
manche Flüsse wird das Innere großer Länderstrecken erschlossen (das nörd-
liche Rußland durch Petschora und Dwina, Südamerika durch den Amazonen-
ström 2c.); i) manche Flüsse werden göttlich verehrt, z. B. in Asien der
Ganges, der Nil von den alten Ägyptern; k) die Flüsse verschönern
eine Gegend. Was wäre das Rheinthal ohne den Rhein? 1) Die Flüsse
haben Einfluß auf die b i l d l i ch e R e d e w e i s e, z. B. Die Zeit gleicht
einem Strome. Schwimme nicht gegen den Strom!
A. Gebiet des Nördlichen Bismeeres.
1. Die petschora (jpr. Pjetschora d. h. Höhle, so genannt nach den
Sandsteinhöhlen am Unterlaufe) entspringt auf dem Ural und geht in großen
Schlangenwindungen dem Meere zu. Sie ist der längste von den nach N.
und W. fließenden russischen Strömen. Die Petschora ist zwar ziemlich von
der Quelle an schiffbar, aber wegen des unwirtlichen, nur von Jäger- und
Fischervölkern bewohnten Gebietes von geringer Bedeutung.
2. Die jdunim entsteht durch den Znsammenfluß zweier Flüffe (der
Suchona von W. und der Wytfchegda von 0.), worauf auch fchon ihr Name,
welcher „die Doppelte" bedeutet, hinweist. Sie ist der mächtigste Strom in
Nordeuropa, und da sie in südlichere Gegenden reicht, auch mit anderen
Stromsystemen durch Kauäle in Verbindung gesetzt ist, für jenes nördliche,
wegelose Gebiet als H a u p t w a s s e r w e g von großer Bedeutung, zumal
sie auch schon von Mitte Mai an eisfrei ist. Sie hat keine Stromschnellen
und ist fast von der Quelle an schiffbar. An ihrer Mündung liegt Ar-
changelsk, früher eine blühende Handelsstadt, jetzt aber durch Petersburg
sehr in den Schatten gestellt. Die Stadt ist wichtig als Ausgangspunkt für
den Walsifch- und Robbenfang. Der kürzeste Tag danert hier nur 3j/2
Stunden. ^
ü. Gebiet des Atlantischen Ozeans.
a) Gebiet der Ostsee.
1. Die Tornea-Elf bildet teilweise die Grenzen zwischen Rußland und
Schweden und mündet in den Bottnischen Meerbusen.
2. Die Ucwa ist der A b fl u ß des Ladogasees (spr. L^doga).
Sie ist etwa neun Meilen lang und mündet in den Finnischen Meerbusen.
An oer Mündung spaltet sich der Fluß, der so wasserreich und tief ist, daß
große Schiffe ihn befahren können, in vier Arme, welche die Häfen von
Petersburg bilden. Petersburg liegt größtenteils auf dem linken Ufer
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— 4 —
schaffenheit (ob Steil- ober Flachküste) und das Verhältnis der Küstenlänge
zum Flächeninhalte eines Erdteils (Landes), die sogenannte Küsten-
entwickelung, ist von bedeutendem Einfluß auf die Kultur der Menschen
und den Verkehr derselben mit anderen Ländern. Europa hat in dieser
Beziehung von allen Erdteilen die größte Küsteueutwickeluug; denn
auf 1 Meile Küste kommen nur 40 □ Meilen Fläche. Dadurch ist es der
zugänglichste und für den auswärtigen Verkehr am meisten geöffnete Erdteil
geworden.
Europa wird von 2 Weltmeeren, dem Nördlichen Eismeer und dem
Atlantischen Ozean, begrenzt. Ihre Einbuchtungen kommen zusammengenommen
an Flächenraum der Hälfte der Landfläche des Erdteils gleich. Kein anderer
Erdteil hat so viele und so reich gegliederte Binnenmeere aufzuweisen wie
Europa.
1. Das Nördliche Eismeer hat den Nordpol zum Mittelpunkt und be-
rührt Europa vou der Mündung der Kara bis zu der Stelle, wo der nörd-
liche Polarkreis Norwegen trifft. Es liegt ganz in der kalten Zone.
Wegen des rauhen Klimas ist die Schiffahrt mit großen Schwierigkeiten ver-
bunden. Wichtig ist es, daß aus dem Atlantischen Ozean der Golfstrom
zwischen Island und Norwegen in dasselbe eindringt. Dadurch wird die
Temperatur an der ganzen West- und Nordküste Europas erhöht, so daß
mehrere Häsen daselbst nicht zufrieren; außerdem bringt die Strömung eine
Menge Treibholz mit, das deu Bewohnern zum Bauen und Brennen dient
und darum so vorteilhaft ist, weil in jenen Gegenden keine Bäume mehr
wachseu. — An der europäischen Küste hat das Eismeer nur einen großen
Einschnitt gebildet, das Weiße Meer. Es ist das kleinste nordeuropäische
Binnenmeer, greift aber mit seinen 3 Buchten ziemlich tief in den Erdteil
hinein und stellt so eine Verbindung des Innern Rußlands mit dem Ozean
her. Das Weiße Meer ist von Torsmooren und Klippen umgeben, im Winter
mit Eis bedeckt und von Stürmen heimgesucht. Die Anwohner (Finnen,
Lappen und Samojeden) beschäftigen sich mit Fischfang, Robbenschlag und
Jagd. Die Haupthandelsstadt ist Archangelsk.
2. Das Atlantische Meer ist das zweitgrößte Weltmeer und das
einzige, welches mit seinen Gewässern 4 Erdteile bespült. Es trennt nicht
bloß die „Alte Welt" von Amerika, sondern bildet auch ein Verbinduugsstück
zwischen beiden. Im N. grenzt es an das Nördliche, im 8. an das Südliche
Eismeer. Die wichtigsten Teile an der Küste Enropas sind die Ostsee, die
Nordsee, der Kanal, die Irische See, der Meerbuseu von Biscaya und das
Mittelländische Meer.
a) Die Ostsee ist ein Binnenmeer, wie kein Erdteil ein ähnliches
auszuweisen hat. Es ist etwa halb so groß als die Nordsee und im Durch-
schnitt kaum 100 m tief. Das Wasser hat nur eiuen schwachen Salzgehalt,
weil sich in die Ostsee sehr viele mehr oder weniger bedeutende Flüsse er-
gießen. Die Verdunstung ist dagegen mäßig und der Abfluß nach der Nordsee
stärker (namentlich im Frühjahr), als die entgegengesetzte Strömung aus
der Nordsee. Ebbe und Flut sind kaum merklich, doch sind die kurzen und
hohen Wellen den Schiffen gefährlicher, als die langen in den Weltmeeren.
Die Ostsee bildet 3 große Buseu: Der Bottnische Meerbuseu reicht
fast bis zum Polarkreis; der Finnische Meerbusen ist schmal ; in seinem
innersten Winkel liegt Petersburg; der Riga er Busen ist kreisförmig und
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Extrahierte Personennamen: Meerbuseu_von_Biscaya
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Atlantischen_Ozean Europa Europa Norwegen Atlantischen_Ozean Island Norwegen Europas Archangelsk Amerika Nordsee Irische_See Nordsee Nordsee Bottnische_Meerbuseu Finnische_Meerbusen Petersburg Riga
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und auf Inseln des Stromes. Da der Boden sehr moorig ist, so ruht der
steinerne Grund vieler Häuser auf eingerammten Pfählen.
3. Die Düna entspringt auf der Waldaihöhe, wendet sich zuerst südlich,
dann nach Nw. und mündet in den Rigaer Meerbusen. Sie ist fast bis
zur Quelle für kleinere Schiffe fahrbar. Seeschiffe kommen nur bis Riga,
einer wichtigen Handelsstadt, die über 1 Meile von der Mündung ent-
fernt liegt.
4. Die Dal-Clf (d. h. Thalfluß) fließt in südöstlicher Richtung und
mündet in den Bottnischen Meerbusen. In ihrem Gebiete wohnen die
tapferen und fleißigen Dalekarier id. h. Thalmänner).
5. Der Riemen (auf preußischem Gebiet die Memel genannt) entspringt
auf dem westrussischen Landrücken, gehört größtenteils Rußland an und
mündet in 2 Armen in das Kurische Haff.
6. Über Weichsel und Oder siehe die „Geographie des Deutschen Reiches".
b) Gebiet der Nordsee.
1. Die Göta-Elf kommt aus dem Wenersee in Schweden, in welchen
sie als Klar-Elf eintritt, und mündet in das Kattegatt.
2. Die Themse ist der H a u p t st r o m England s. Obgleich sie
nur wenig länger ist als die Ems, zeichnet sie sich doch durch Wasserreichtum
aus, und die größten Seeschiffe können bis L o n d o n vordringen. An der
Mündung ist sie über 1 Meile breit, so daß das Meer eher durch den Fluß
ins Land zu treten, als der Fluß ius Meer zu fließen scheint.
Über Elbe, Weser und Rhein siehe „Geographie des Deutschen Reiches".
c) Gebiet des K a n a l e s.
Die -Seine (spr. Sähn) entspringt auf dem Plateau von Langres
(spr. Platü von Langr), durchfließt Paris und mündet bei Havre de
Grace (spr. Havr de Gras, d. h. Hasen der Anmut). Die Seine hat von
allen großen Flüssen Frankreichs die meisten Windungen, darum ist
auch die Strömuug am wenigsten reißend und für die Schiffahrt günstig.
Für den Handel Frankreichs ist die Seine von größter Wichtigkeit, indem
sie die Waren nach Paris, den Mittelpunkt des Reiches, bringt und die
große Hauptstadt mit dem Meere in Verbindung setzt.
6) Gebiet des Biscapischen Meerbusens.
1. Die Loire (spr. Loär) ist der größte Fluß Frankreichs.
Sie entspringt auf den Sevennen, fließt erst nach N., erreicht bei Orleans
(spr. Orleang) ihren nördlichsten Punkt, strömt dann in südwestlicher Richtung
dem Meere zu, in das sie unterhalb Nantes (spr. Rangt) meerbusenartig
erweitert mündet- Die Loire durchfließt den fruchtbarsten und vollständig
ebenen Teil der Französischen Tiefebene, „die Kornkammer und den Garten
Frankreichs", und ist wichtig als Hauptverkehrsader zwischen dem
Innern Frankreichs und dem Meere.
2. Die Garonne (spr. Garouu) entspringt auf den Pyrenäen in dem
spanischen Thale Aran an der Maladettagrnppe und ist der einzige
bedeutende P y r e u ä e u s l u ß. Sie empfängt ihre Hauptnebenflüsse
von rechts ans dem französischen Mittelgebirge und fließt nach ihrem Eintritt
in die Tiefebene nach Nw. Nach der Einmündung der Dordogne
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Extrahierte Ortsnamen: Rigaer_Meerbusen Riga Bottnischen_Meerbusen Nordsee Wenersee Schweden England Rhein Langres Paris Frankreichs Frankreichs Paris Biscapischen_Meerbusens Frankreichs Nantes Französischen_Tiefebene Frankreichs Aran
Nch noch nach 80. gewendet, unterhalb Astrachan in 8 Haupt- und fast
200 kleinen Mündungsarmen ins Kaspische Meer. Ihre Gesamtlänge beträgt
470 Meilen. Die beiden größten Nebenflüsse sind von links die Kama
(vom Ural) und von rechts die Oka. Die Wolga ist in mehrfacher Be-
Ziehung w i ch t i g : a) Sie ist der größte und wasserreichste Strom Europas
und auf einer Strecke von 400 Meilen schiffbar. Dadurch ist sie nicht allein
die Lebensader Nußlands, sondern auch eine Verbindungsstraße
zwischen Nordeuropa und Westasien. Sie vermittelt den Verkehr zwischen
dem holz- und pelzreicheu Norden, dem metallreichen Osten, dem fisch- und
salzreichen Süden und dem getreidereichen Innern, d) Sie hat von allen
europäischen Strömen das größte Stromgebiet (über 26 000
^Meilen). e) Sie ist von allen größeren Strömen Europas der einzige
Strom, dessen Strom länge etwas mehr als das Doppelte der geraden
Entfernung der Quelle von der Mündung beträgt, d) Sie ist vielleicht der
f i s ch r e i ch st e Strom der Erde. (Stör, Hausen; eine Art Hering, welche
zur Zugzeit die Wolga „anfüllt".) Deshalb wird sie auch von den Tataren
„die f r e i g e b i g e W o l g a" und von den Russen „die Mutter Wolga" genannt,
e) Sie ist durch die Kunst zum Mittelpunkte eines großartigen, über die
ganze Osteuropäische Tiefebene ausgebreiteten Wassersystems gemacht worden
und stellt dadurch die Verbindung mit 4 Meeren her. (Kanalverbindung mit
der Newa, der Dwina und dem Don.)
2. Der Mralflllß entspringt aus dem Uralgebirge, fließt erst nach S.,
dann nach W. und dann wieder nach 8. Er hat für den Verkehr keine Be-
deutuug, wohl aber für den F i f ch f a n g und als Grenzfluß zwischen
Europa und Asien.
Rückblick auf die Flüsse Europas: l. Europa hat keine
so großen Ströme wie Amerika, Asien und Afrika, und nur Osteuropa
hat Raum zur Ausbildung größerer Flußsysteme. — 2. D i e größten
Ströme Europas münden nicht in den Ozean, sondern in Binnen-
meere. — 3. Die europäischen Flüsse verteilen sich sehr gleichmäßig
nach allen Richtungen und führen ihr Wasser 7 verschiedenen Meeren
zu; auch haben die meisten großen Länder Europas 2 Wasserseiten
(namentlich Spanien, Frankreich, Deutschland und Rußland). — 4. In Europa
giebt es 2 Hauptquellgebiete. Der Mittelpunkt des östlichen Quell-
gebietes ist die W a l d a i h ö h e in Rußland, und der Mittelpunkt des west-
lichen sind die Alpen mit den vorgelagerten Mittelgebirgen (den französischen,
deutschen und karpatischen Mittelgebirgen). — 5. Von den Halbinseln Europas
hat nur die Pyrenäenhalbinsel größere Flüsse. — 6. Die europäischen Flüsse
machen fast alle einen weiten Weg durch Tiesland, sind weit hinauf schiffbar
und daher vorzügliche Verkehrswege. — 7. In ihrem Oberlaufe nähern sich
die europäischen Flüsse einander und sind oft nur durch niedrige Erhebungen
voneinander getrennt, so daß es möglich ist, fast alle großen Flüsse durch
schiffbare Kauäle zu verbinden. — 8, Die Flußmündungen der europäischen
Flüsse sind vielgestaltig.
B. Einige Seen Huropas.
Ein See ist ein größeres, nicht fließendes, rings vom Lande umgebenes
Gewässer in natürlicher Vertiefung. Die Seen werden eingeteilt: a. je nachdem
sie einen Abfluß haben oder nicht, in Flußseen (Bodensee, Gensersee) und
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