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1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 78

1831 - Leipzig : Hinrichs
78 Europa. ssunt, Spital, Uhren-, Zitz- und Kattuns., Eisen- und Kupferhammer, Handel. Die St. V a l e n g i n. Die D. L o c l e 4300 E. und C h a u x de F o n d s 4920 E. von Uhrmachern, Goldarbeitern, Spihenmachern rc. bewohnt. 22) Genf, 4^Him. mit 53,560 E., die französisch sprechen, und der Hst. gl. N. am Ausfluß des Rhone aus dem Genfer-See, 28,000 E. reformirte Univers., Akademie, öffentliche Bibliothek, Sternwarte, Natu- ralienlabinelte, botanischer Garten, Missionsges., Ges. zur Beförderung des Unterrichts (mit 2 Lancasterschulen); Uhr-, Gold- und Silber-, Seidenst Die St. Carouge 3200e. §. 6. Das Königreich der Niederlande. Lage, Gränzen, Größe. Das Königreich der Nieder- lande liegt von 20» 16' — 24° 15' L. und 49° 30'—53° 34'B., gränzt gegen N. und W. an die Nordsee, gegen S. an Frank- reich, gegen O. an Teutschland, und enthalt 1196| □ Meilen. Boden und Klima. Mit Ausnahme der S. O. Pro- vinzen Luxemburg, Hennegau, Lüttich und Namür, von denen die erste fast ganz von den Ardennen durchzogen wird, die 3 anderen wenigstens an dem Nordabhange dieses Gebirges größten- theils bergiges oder wellenförmiges Hügelland sind, bildet der übrige .Theil des Landes die westlichste, zum Theil am tiefsten gelegen-, Fortsetzung des großen osteuropäischen Flachlandes, und ist besonders in N. O. von Teutschland durch keine natürliche Gränze geschieden. Die südlich der Rheinmündungen gelegenen, von Maas und Schelde durchströmten Provinzen haben, wenn man die 4 oben genannten bergigen ausnimmt, einen ebenen, nicht zu niedrigen und größtentheils sehr fruchtbaren Boden, nur hier und da von Sandstrecken oder Morästen unterbrochen. Im eigentlichsten Sinne aber verdienen den Namen Niederlande die um die Schelde- und Rheinmündungen, so wie nördlich von den- selben gelegenen Gegenden, die Provinzen Westflandern, Zeeland, Holla.nd, Friesland und Gröningen. Ein ununterbrochenes Tief- land ohne Hügel und Stein, ohne Wald und Quellen, liegen sie zum Theil unter dem Niveau des Meeres, gegen dessen An- drang sie nur durch kostbar zu unterhaltende Deiche, vorsprin- gende Dünen (wandelbare zum Theil 180 F. hohe Sandhügel) und kleine Inseln geschützt werden. Unzählige Kanäle durchschnei- den das aus Moor und Schlamm gebildete Land, und umschlie- ßen die sogenannten Polder, in welchen durch Abzugsgräben, Schöpfräder und Deiche der Sumpfboden in fruchtbare Getreide- felder und herrliche Wiesen verwandelt ist, so wie sie auch das bequemste, oft einzig mögliche Communicationsmittel darbieten. Weite Strecken aber sind mit Sümpfen bedeckt, unter denen besonders der Gürtel von großen Mooren zu merken ist, die sich von der Scheldemündung zur Maas ziehen, und dort mit der Peel sich ausbreiten. Noch bedeutender ist das Bourtanger

2. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 80

1831 - Leipzig : Hinrichs
80 Europa. sendet, bei Rotterdam die N. Merwede auf, und geht, wie oben gesagt, als Maas in die See; der rechte schwächere Arm fließt als krummer Rhein über Utrecht, von wo er die Vecht in die Zuydersee sendet, nach Leyden. Ganz geschwächt windet er sich dort durch die Dünen zum Meere, und erst seit 1807 ist seine durch- aus versandete Mündung vermittelst eines Kanals bei^Katwyk wieder geöffnet. Ueber Maas und Schelde nebst deren Neben- flüssen vergleiche Frankreich. Diepser ist ein Küstenfluß in S., die Vecht aus Teutschland geht in die Zuydersee, diehunse N. in den Lauwerzer - See. Unter den zahlreichen Kanälen ist der wich- tigste der große Nordholländische Kanal, welcher 12 M. lang und 24 F. tief, zur Vermeidung der beschwerlichen Fahrt auf dem Zuydersee von Amsterdam nach Halber zum Hafen Nieuwe di ep führt, und für alle Seeschiffe die erforderliche Breite und Tiefe hat. Produkte: Flachs, Hanf, Tabak, Krapp, Hopfen, Rüb- saat, Küchenkräuter, Getreide, Obst, Karden, Wein, schöne Blumen, Holz; trefliche Viehzucht, besonders viel Rindvieh (daher viel Butter und Käse ins Ausland verführt), Schafe (mit schöner Wolle), Pferde, Schweine, Ziegen; Wild, Fische (Heringe rc.), Bienen, Wasservögel, Ganse, Austern, Perlenmuscheln; Eisen, Blei, Kupfer, Kalk, Schwefel, Steinkohlen, Pfeifenthon, Galmei, Marmor, Torf, Seesalz, Mineralwasser rc. Einwohner: 6,206,900, die holländisch, wallonisch, fla- mandisch und teutsch sprechen, und völlige Religionsfreiheit haben; doch ist im N. die reformirte, und im S. die katholische Partti die ausgebreitetste; auch giebt es an 100,000 Juden. Die Wissenschaften werden durch die Universitäten zu Utrecht, Ley- den, Gröningen, Löwen, Lüttich, Gent, die Athenäen oder aka- demischen Gymnasien zu Amsterdam, Deventer, Doornik rc., die gelehrten Gesellschaften rc. befördert. Die Fabriken liefern Tuch (in Verviers rc.), Leinwand (Bleichen zu Haarlem), Spitzen (zu Brüssel, Mecheln rc.), Papier, Zwirn, Hüte, Baumwoll- und Seidenwaaren, Porzelan, Faience, Tabakspfeifen, Tabak, Zinnober, Leder, Zucker, Kampher, Scheide- wasser, Borax, Oel, Farben; wichtig sind auch die Fischerei (Herings-, Wallsisch-, Stocksischfang rc.), der Schiff- und Müh- lenbau. Der Handel erstreckt sich fast über die ganze Erde. Staatsverfassung monarchisch und in männlicher und weiblicher Linie erblich. König ist Wilhelm I. Das Volk wird repräsentirt durch die Generalstaaten, welche aus 2 Kam- mern bestehen. Der älteste Sohn des Königs oder der muth- maßliche Thronerbe führt als Titel den Stammnamen: Prinz von Oranien. Die Ausgaben für 1829 beliefen sich, auf 64,104,454 Fr. Die Staatsschulden betrugen und zwar die active,

3. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 82

1831 - Leipzig : Hinrichs
82 Europa. 8) Henncgau oder Hainaut, wo di- Hst. und Fest. Mons oder Bergen an der Trouille, 20,000 E. Faience-, Spitzen-, Woll-, Baumwoll-, Leinwand - und Zuckers., Flintensteinbruch. Die St. Door« nik (Tournay) an der Schelde, 23,256e. Kamelott-, Tapeten-, Flor-, Porzclan-, Bronze- und Strumpfs. 9) Holland, durch das Wasser Het V in die Gouvernements Süd- und Nordholland eingetheilt. a) In Nordholland: die Hauptst. des Königreichs Amster- dam an der Amstel und dem Y, von vielen Kanälen durchschnitten, auf der Landscitc befestigt, mit einem Hafen; 200,784 E. Merkwürdig sind das königl. Schloß, die Börse, die Admiralitätsgcbäude mit guten Schiffswerften re. ; 39 gottesdienstliche Gebäude von 14 Bekenntnissen, mit Gottesdienst in 8sprachcn, Synagogen, 2schauspielhäuser, Bank; königl. Institut der Wissenschaften und Künste, Gymnasium illustre., Schifffahrts- und Seemannsschule, Kunst- und Naturaliensammlungcn, botan. Garten. Mehrere Hospitäler, Armen- und Waisenhäuser, Findel- haus rc. Viele Fabriken, z. B. Zuckersied., Zinnober-, Kampher-, Borax-, Schwefel-, Scheidcwasscr-, Baumwoll-, Porzelanf., Diamant- schleif., 30 Buchdruckcreien; Schiffbau; ausgebreiteter Handel. Die St. Haarlem am Meer gl. N. und am Fluß Sparen, 21,200e. Blumen-, besonders Hyacinthenkultur, berühmte Bleichen rc. Alkmaar Sccsalz- raffln., Kascniederlage, Handel. Edam Holz-und Käsehandel. Zaan- dam oder Zaanredam mit 10,717e. 700 Windmühlen, Schiffswerf- ten. Das stets reinliche Dorf Brock im Watcrland. Die Insel Texel oder Tcsscl mit dem D. Helder, durch das Marsdicp, die Hauptstraße in die Zuyderfcc, vom festen Lande getrennt, mit einem be- rühmten Hafen. Das Eier land. b) In Südholland: Die St. Haag oder S'gravcn- haag, erste Residenz des Königs, mit vielen Palästen und Kanälen, 49,169e. Bibliothek, Museum; Kanonengieß., Gold- und Silberschläg., Siegellacks. Delft an der Schic, 12,900 E. königl. Artillerie- und Genieschule, Faience-, Tapeten-, Tuchs. Der Hafen ist in dem schönen Flk. Delfts ha vcn. Leyden am Rhein, 28,600 E. Univers., Biblio- thek , Jnvalidenhaus, Tuchs. Gouda Tabakspfcifenf. Rotterdam an der Maas, 59,000 E. Seehafen, Schiffswerfte, Börse; große Kirche mit den Grabmählern deradmirale de Witt, Joh. van Brakel und Kor- tenaer; Baumwoll-, Korkpfropfen-, Clausuren-, Nadel-, Bleiwciß-, Scheidewasser-, Lakmus- u. a. Fab. Dortrccht (Dort) auf der Insel gl. N., an der Merwe, 17,387 E. mit einem Seehafen, Leinwcb., Seesalzsied., Holzhandel, Schiffswerfte. Helvoetsluis auf der In- sel Voornc, an der M. der Maas, guter Hafen, gewöhnliche Ueberfahrt nach England. 10) Zecland oder Seeland wird durch einige Ausflüsse der ^Schelde in viele Inseln getheilt; z. B. Walch er en mit der Hst. Mid- delburg 13/200e. Seehafen, Handel, und der Fest. Vliessingcn 4600 E. Seehafen, Schiffswerfte; Zuyd-Bcveland mit der St. ter Goes; Schouwen mit der. St. Zierikzce Seehafen. Auf dem festen Lande Sluys Hafen, Handel. 11) Namur, wo die Hst. und Fest. Namur an der M. der Sambre in die Maas, 16,165 E. Messingdraht-, kupferne Kessel-, Messer-, Flinten-, chirurgische Instrumenten- u. a. Fabr. 12> Antwerpen, mit der Hst. Antwerpen oder Antorf, französ. Anvers, nahe an der M. der Schelde, 60,057e. Citadelle- Domkirche, Börse, Hafen, Seiden-, Tapeten-, Spitzen-, Gold- und Silber-, Nähseiden-, Druckerschwärze- u. a. Fabr., Edelsteinschleif., Bierbr., Schiffswerfte, Handel. Die St. Tournhout Leinwandf.

4. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 96

1895 - Leipzig : Hinrichs
96 Holländer. durch den Gebrauch gesetzlich gewordener Mauersteine, denen man ihr Gewicht eingegraben oder aufgeschrieben hat. Man hat überall in Irland Gelegenheit, Reiter zu sehen, die sämtliches Pferdegeschirr aus Stroh für den Augenblick hergestellt haben und noch dazu zu zweien aufsitzen, was man dort eine „Doppelflinte" nennt. Bei dem nicht seltenen Umzüge aus dem Bezirke eines Landlords in den eines anderen sieht man gewöhnlich den ganzen Hausrat auf einen Pony (kleines schottisches Pferd) in der Weise ausgepackt, daß nur noch die Nase und die Füße des Pferdes unter dem Plunder hervorsehen und das Ganze wie eine wandelnde Rumpelkammer erscheint; da mag man unter anderem auch das Butterfaß an einer Seite baumeln sehen, in welchem ein kleiner Ire für die Reise Platz genommen hat. Was hier von der kläglichen Ausstattung des Lebens er- zählt wird, findet in folgenden verbürgten Angaben Bestätigung. Neuntausend und einige Hundert Einwohner dort besaßen im Jahre 1341 nur eine Karre, elf Eggen, eine Uhr, drei Betten, zweiunddreißig Stühle oder Schemel, zwanzig und einige Harken, fünfzig und einige Kochtöpfe, ebenso viel Teller und Tassen, einige Hundert hölzerne und eiserne Eßlöffel. Zudem war für alle dazu gehörigen Kinder nur eine schlechte Schule, für alle nur ein Priester vorhanden. 12. Holländer. Wer nach Holland aus andern deutschen Landen kommt, wenn er die Menschen, ihre Art und ihr Leben sieht, ihre Flüsse, Kanäle, Gräben, Schleusen, Deiche, ihre mächtigen Häfen, Werften, Landstraßen, Städte, die Kühnheit, Nettigkeit, Sauber- keit in allem, steht er still und staunt und wundert sich. Alles dies, dieses reiche Land, diese prächtigen Städte, diese blanken, freundlichen, städtegleichen Dörfer hat der denkende und arbeit- same Mensch geschaffen auf einem Erdgebiete, das er zum Teil erst den Wogen des Meeres abgewonnen. Aber diesen Menschen, wie soll man ihn beschreiben? Etwa wie es der Schwabe oder Thüringer thut? Die nennen ihn klotzig, steif, kalt, pedantisch und förmlich. So ist der Schein,

5. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. uncounted

1895 - Leipzig : Hinrichs
Außerdem hofft Verfasser jetzt noch besonders einem Be- dürsnis der Herren Fachlehrer zu begegnen, betonen doch die neuen preußischen „Bestimmungen für das Mädchenschulwesen" in den methodischen Bemerkungen über den geographischen Unter- richt ganz ausdrücklich, daß der Schülerin auch die notwendigsten Kenntnisse ans der Völker- künde, der Pflanzen- und Tiergeographie vermittelt werden sollen. In Knabenschulen dürste der Anhang über „Das See- und Schiffswesen der Handelsmarine" ganz besonders zur Weckung lebhaften Interesses bei den Schülern geeignet sein. Trotz des dadurch vermehrten Umfanges ist der Preis für die zweite Auflage von der Verlagshandlung nicht erhöht worden. Duisburg a. Rh., im Oktober 1894. Dr. Maul Auchholz.

6. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 16

1893 - Leipzig : Hinrichs
16 Bewässerung. 8. Bewässerung. a) Flüsse, b) Seen. Der oben geschilderte traurige Charakter der australischen Tiefebenen wird durch eine Wasserarmnt verschuldet, wie wir sie kaum in einem anderen Kontinente finden. Quellen fehlen diesen endlosen Flächen fast ganz. — a) Die Flüsse bestehen gewöhn- lich im oberen und mittleren Laufe aus einer Reihe von Teichen, die nur durch anhaltenden Regen zu einem Flußlaufe verbunden werden. Nach heftigen Regengüssen überschwemmen sie dann häusig weithin die Niederungen; aber diese Anschwellungen dauern immer nur kurze Zeit; das Wasser verdunstet in der großen Hitze bald, wird dabei durch Auslaugungen des Bodens allmählich salzig und verwandelt sich in einen salzhaltigen Schlamm, bis endlich die völlige Austrocknung den Boden mit einer harten, dürren Rinde überzieht. So versiegen in der acht Monate währenden, trockenen Jahreszeit die kleineren Flüsse gleich beim Eintritt in die Ebene, die größeren wenigstens perio disch und auf lange Strecken. Die breiten Flußbetten erscheinen daher nur allzu häufig als trockene, mit Gras, Buschwerk und hohen Bäumen bestandene Schmalthäler, welche ihre dunkelgrünen Linien bald durch eine ausgedörrte Steppe, bald durch ein wogendes Waffermeer hinziehen. Die ganze Provinz Südaustralien mit einem Flächenraum so groß wie Frankreich hat keinen einzigen Fluß aufzuweisen, der das ganze Jahr hindurch ein Mühlrad treiben könnte. Da also „Waffer" in Australien nicht notwendiges Erfordernis der Flüsse ist. so erklären sich leicht die unzähligen Täuschungen der Reisenden: Man trifft ein herrliches Fluß- system, üppige Vegetation ringsum, glänzende Hoffnungen er- füllen die erregte Phantasie des Entdeckers, er sieht bereits blühende Dörfer und Städte in seinem Bereiche; aber eine zweite Expedition findet nur — ein vertrocknetes Bett, kümmer- liche Vegetation, eine trostlose Einöde; und wenn man die Ein- geborenen fragt, wo das Wasser geblieben, heißt es: „Die Sonne hat es genommen!" Die Bestimmung der Flüsse, den Verkehr der Menschen zu leiten, können die australischen nicht erfüllen. Selbst der Murray-Darling setzt der Schiffahrt noch bisweilen große Hindernisse entgegen. Landstraßen sind also fast das einzige Vekehrsmittel in Australien, und die Eisen-

7. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 79

1831 - Leipzig : Hinrichs
Niederlande. 79 Moor, welches sich mit wenigen Unterbrechungen zwischen Vssel und Ems ausbreitet. In diesen niedrigsten Flächen Europa's ist die Lust meist feucht, dick und schwer, Nebel und Stürme häufig, Hitze und Kälte gemäßigter als in Nordteutschland, das Klima daher besonders für Fremde ungesund; die höheren S. O. Ge- genden haben eine reinere, trockenere Luft, Luxemburg ist selbst ziemlich rauh und kalt. Meerbusen. Die von Inseln und Sandbänken umlagerten Küsten sind überall von den Meeresfluthen zerrissen, welche viele zum Theil tief in das Land gehende und sich bei hohen Sturm- fluthen und Deichbrüchen noch jetzt vergrößernde Meerbusen ge- bildet haben. Zu oen wichtigsten gehören: Der Dollart, auf der teutschen Gränze, 24 Hi M. groß, entstanden von 1277 —1287. Die Zuydersee (Südersee), an 60 □ M. groß, voller Sand- bänke und Untiefen, in frühern Zeiten wahrscheinlich ein Land- see, dessen Westufer das Meer durchbrochen. Die Meerenge Pampus führt in das V (Ey), einen Busen der Zuydersee, welcher wieder mit dem Haarleiner - Me e r, einem 3 □ %st. großen Landsee, in Verbindung steht. Flüsse. Die Abdachung des Landes ist allenthalben N. oder N. W. zur Nordsee: der Hauptfluß ist der Rhein, wel- cher unterhalb Emmerich bei den Trümmern der Schenken schanz 2300 F. breit in die Niederlande tritt, und in diesem seinem Delta zahlreiche Stromspaltungen erleidet. Bei der ersten Thei- lung geht der südliche stärkere Arm, die Waal, über Nimwegen nach Gorkum zur Maas, und theilt sich nach einem Lause von 18 M. beim Dorfe Hardingveld in die Westkil und M erv e oder Merwede, welche viele kleine Werder, den 2 0 1, großen Bies Bosch bilden. Die Westkil, hernach Hollands Diep genannt, theilt sich wieder in 2 Arme, der rechte, der Rivier Flakker, mündet ^ M. breit, der linke wird an der Mündung 1 Meile breit, bildet ansehnliche Sandbänke und steht durch einen Nebenarm mit der Osterschelde in Verbindung. Die Merwede theilt sich in die südliche alte Maas und die N. Merwede, welche letztere in den Leck fließt, der nun auch Maas heißt, die Vs sel aufnimmt, sich wieder mit der alten Maas ver- einigt, und ^ M. breit in die See geht. Der nördlichere schwächere Arm behält nach der ersten Rheintheilung, zu der wir jetzt zurückkehren, den Namen Rhein und seine N. W. Richtung, bis oberhalb Arnheim die zweite Theilung erfolgt, in- dem sich nördlich die Vssel, ein von Drusus gegrabener Kanal, absondert und durch die alte Yssel in die Zuydersee geht. Sechs Meilen weiter bei Wyk by Dunestade erfolgt die dritte Theilung; der linke stärkere Arm nimmt als Leck, nachdem er N. die sich wieder mit dem Hauptstrom verbindende Vssel ent-

8. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 83

1831 - Leipzig : Hinrichs
Deutschland. 83 Mcchcln (Alsuns«) an der Dyle, 19,975e. Erzbischof, Spitzen-, Baumwoll-, Leinwand-, Tapeten-, Zwirn-, Nadel-, Wolkendecken-, Hut- u. a. Fabr. Auf der Haide ist 1822 von der Wohlthätigkeitsgesi für die südlichen Provinzen eine Armcnkolonie errichtet worden. 13) Utrecht mit der Hst. Utrecht am Rhein und Vecht und verschiedenen Kanälen, 33,700 E. Univers. mit Bibliothek rc., Sitz eines jansenististhcn Erzbischofs mit einem Domkapitel; Tuch-, Seiden-, Fin- gerhut-, Gewehrs. Die St. Amersfoort an der Eem, Tabaksbau. 14) Friesland mit der Hst. Leuwarden oder Licwerden am Fl. Ee mit vielen Kanälen, 17,000e. Die St. Franekcr Athe- näum. Harlingen am Vliestrom, Hafen, Salzsicd. 15) Obcryssel mit den St. Deventer an der M. der Schip- deck in die Assel, Fest. Zw >ll an der Aa, hier das schwarze Wasser genannt, Hst., Fest., Handel. 16) Groningen, wo die feste Hst. Groningen an den Flüssen Hunse und Aa, die in ihren Mauern zusammenfließen, und unter dem Namen Rciddieb ins Meer gehen, 26,042 E. Univ., Handel. 17) Drenthe mit dem Mfl. und Hauptort Assen; dabei die von der Ges. der niederländischen Armcnfrcunde angelegten 3 Armenkolonieen Fredcriksort mit 1600e. Die Fest. Coevorden. Dazu das Großhcrzogthum Luxemburg, wegen dessen der König der Niederlande auch Mitglied des teutschen Bundes ist, auf dem Bun- destag die Ute Stelle und im Plenum 3 Stimmen hat, und ein Con- tingent von 2556 M. stellt. Die Hst. und starke Fest. Luxemburg (Lützelburg) an der Elze, 9873 E.; eine teutsche Bundcsfcstung; Athenäum, Normalschule. Die St. Bouillon an der Semois, 1980 E. Bastogne am Ardennerwalde, 2242e. Vieh- und Kornhandel. Die auswärtigen Besitzungen der Niederländer sind: in Asien: das Gebiet von Paliacate; das Gebiet auf Carnate; das Gebiet Collam auf Malabar; die Gouvernements Batavia auf Java und Bencoolen auf Sumatra; die meisten Gewürz- inseln, Niederlassungen auf Borneo und Celebes; in Afrika: die Forts Elmina rc. und einige Factoceien auf Guinea; in Amerika: ein Theil von Guyana mit der Kolonie Surinam; die Antillen Curassao, St. Eustaz, Saba und St. Martin; zusammen 4735 □ M. 6,670,000 E. tz. 7. T e u t s ch l a n d. Lage, Gränzen, Größe. Teutschland liegt vom 22° 30 —37° L. und 44° — 54° 30'B., gränzt g. N. an die Ost- see, Dänemark und die Nordsee, g. O. an den preußischen und östreichischen Staat, gegen S. an das adriatische Meer, Italien und die Schweiz, g. W. an Frankreich und die Niederlande und enthält 11,538 □ M. e Boden und Klima. Teutschland zerfällt, seiner natürlichen Bodenverhältnisse nach, in vier durchaus verschiedene Ländergebiete, in ein südliches Alpen land, ein diesem nach 6 *

9. Bd. 1 - S. 358

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Dritter Zeitraum. 358 So n>ie Nearch auf dem indischen Oceane zur Mün- dung des Euphrats gelangte, hatte auch Alexander mit dem übrigen Theile seines Heeres den gefahrvollen Weg durch die Sandsicppcn von Gedrosien und Carmanien, durch die südlichen am indischen Oceane gelegenen Provinzen des ehemaligen persischen Reiches, zurückgelegt (326 und 325), und kam nach Babylon. Von hier aus, dem Mittel- puncte des asiatischen Handels und Lurus schon in frühern Zeiten, wollte er sein Riesenreich regieren; Babylon sollte die Hauptstadt desselben werden. So wie Alexander selbst die griechischen und persischen Sitten mischte; so be- förderte er auch die Vermischung und Verbindung der Grie- chen und Perser. Einzelne Züge von Harte abgerechnet, behandelte er die eroberten Provinzen, die ihm einen jähr- lichen Ertrag von 300 Millionen Thaler verschafft haben sollen, mit Schonung und Milde. Ueberall liest er die bis- herige Verfassung fortdauern; die bürgerliche Gewalt über- gab er den Einheimischen, nur den Kriegsbefehl in den Provinzen übertrug er macedonischen Feldherren. Den Druck der angestellten Statthalter ahndete er mit strenger Gerech- tigkeit. Gewcrbsflciß und höhere Thätigkeit wurden überall von ihm geweckt und gepstegt. Den Euphrat begrenzte er durch bessere Damme; die Flußschiffahrt auf demselben und auf dem Tigris stellte er wieder her, und Hafen und Straßen wurden von ihm neu angelegt oder verbessert. Er selbst verpflanzte griechische Dichter, Schauspieler und Künstler aus seinem Lager nach Babylon, und gesiel sich in ihrer Mitte. Seine noch minder gebildeten Macedonier suchte er durch dieselben für mildere Sitten empfänglich zu machen. Wohlthätig bis zur Verschwendung war er gegen die Ge- fährten seines Ruhms, wenn er sie, auf ihr Gesuch, nach Wacedonien zurückkehren und die ersehnte Ruhe geniesten ließ. Demungeachtet mißsiel dem vornehmen Macedonier die von Alexander beabsichtigte Annäherung und Vereini- gung der Griechen mit den asiatischen Völkerschaften, be- sonders aber der Abstand, der nach den Sitten des Mor- genlandes zwischen dem Könige und seinen vornehmen Die- nern statt fand. Je weniger Alexander, bei den wirklich

10. Erg-Heft - S. 136

1819 - Leipzig : Hinrichs
136 Königreich Frankreich. November 1815), der zwar Frankreichs Grenzen auf den Amfang wie im Jahre 1790 zurückbrachte, dem Reiche eine Zahlung von 70omill. Franken an die Verbündeten auflegte, und ein Beobachtungsheer von 150,000 Mann an den Gren- zen aufstellte, doch aber Frankreichs Staatskraft noch auf der Hohe einer Bevölkerung von 29 Mill. Menschen ließ. Allein selbst wahrend die Heere der Verbündeten unter Wellingtons Befehlen Frankreichs Grenzen bewachten, wur- den jm Innern die Auftritte des Jahres 1814 erneuert. Man beabsichtigte, die Gültigkeit des Kaufes der National- güter aufzuheben; man beschrankte die Freiheit der Presse; man verstattete den Prevotalgerichten einen weiten Spielraum; man ahndete die Mißhandlungen und Ermor- dungen der Protestanten zu Nismes nicht; man gab den Emigranten bis zum Jahre 1818 Aufschub zur Bezahlung ihrer Schulden; man beschrankte durch einzelne Befehle, Verhaftungen und Hinrichtungen die bei Ludwigs 18 Rück- kehr ausgesprochene Amnestie; man verstattete der Geistlich- keit einen neuen bedeutenden Einstuß, und das Recht, Ver- mächtnisse von frommen Gläubigen anzunehmen; man errich- tete aus Ausländern eine neue Schweizergarde, welche doppelt so viel Sold erhielt, als die eingebohrnen Krieger; und be- sonders war cs das Uebergewicht der sogenannten Ultra's in der Deputirtenkammer, welches Frankreich mit allen-Ge- fahren und Schrecknissen der völligen Durchführung und des Sieges des Reaetionssystems bedrohte. Da nun weder den Ministern des Königs, noch den verbündeten Machten diese mächtigen Umtriebe der Partheien in Frankreich gleichgültig seyn konnten; so erfolgte zuerst (Mai 1816) die Vertagung der Deputirtenkammer, und später (5. September 1816) in dem neuen Wahlgesetze die beruhigende königliche Er- klärung, „daß die Verfassung unverletzt erhalten, und kein Artikel der Charte revidirt werden sollte." Zugleich ward die Deputirtenkammer für aufgelöset erklärt, die Zahl ihrer Mitglieder, nach den Vorschriften der Charte in Hinsicht der 86departemente des Königreichs, auf 258 gesetzt, und diese Zahl jährlich zu einem Fünfkheile erneuert, sy wie nur Männer
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