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1. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 109

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
109 — Kanal benützen, doch wird nunmehr zunächst der Panama- kanal zu Ende geführt, der als Niveaukanal hergestellt werden kann, und den Erdbeben nicht so ausgesetzt ist wie dieser (hier würde die w. Schranke nur durch Schleusen zu überwinden sein). Der fruchtbare Boden der Gebirgsslanken eignet sich vorzüglich zum Kaffeeanbau, doch wird Mittelamerika bis jetzt durch unruhige politische Verhältnisse an einem größeren wirtschaftlichen Aufschwung sehr gehemmt: es hat nur 4 Mill. E. und zerfällt in 5 Freistaaten, die englische Kolonie Honduras und das von Kolumbien 1903 los- gelöste Gebiet von Panama, das, vorläufig als selb- ständige Republik, später jedoch von der Union in Besitz genommen werden dürfte. Unter den Bewohnern find etwa s/h Mill. Weiße, die übrigen sind Indianer, Mischlinge und Neger. 1. Die Republik Guatemala (gwatemala) im Nw. und und am Stillen Ozean, 113 080 qkm, mit (1903) 1842134 Bew. (65 °/o Indianer, 35 °/o Ladinos, Nachkommen der Spanier). Die Kultur des au Naturprodukten reichen Landes steht im Verhältnis zu der iu den übrigen Republiken Zentralamerikas zurück. Hervorragend ist die Kochenillezucht, aber auch diese ist hier zurückgegangen. An dem Seehandel haben Vorzugs- weise Nordamerika, England und Frankreich Anteil. Einfuhr 1904/05: 16t Mill, M,, Ausfuhr: 36. Mill. M. Bahnen 1903: 644 km, Telegraphen 1904: 5199 km. Guatemala (97), unweit der Vacasmünduug in den Großen Ozean, mit Weberei, Zigarrenfabrikation und Ausfuhr von Koche- nille, Kaffee, Häuten und Indigo. In großem Abstand folgen so- dann: Eoban (31), Qnezaltenango (29), Totonicapam (28) und San Jose (ßauu chofe), Seestadt, mit Reede und Ausfuhr- Handel. 2. Die Republik Salvador (ßalvador), die kleinste uuter den 5 Republiken, fö. von der vorigen, 21160 qkm, mit (1901) 1006 848 E.. die Indianer eingeschlossen. Von Produkten kommeu vorzugsweise Indigo, Zucker, Baumwolle, Tabak, Kaffee und Balsam zur Ausfuhr, deren Wert 1904: 29 Mill. M. betrug (Einfuhr 17 > Mill. M); Eisen- bahnen waren 1904: 156 km, Telegraphen 1002 km in Betrieb. San Salvador (6m, Hauptstadt an der Balsamküste, mit Indigo- und Tabakbau. Santa Ana (48). San Miguel (25).

2. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 111

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
111 fuhr. Die Einfuhr, meist Tabak aus Nordamerika, englische und deutsche Fabrikate, hatte 1904 einen Wert von 24. Mih M., die Ausfuhr 28-- Mill. M. Eisenbahnen waren 1904: 547 km, Drahtleitungen 1904: 1450, Telephonlinien 584 vorhanden. San 3 ose tßann chhoso, 25), Hauptstadt, Cartägo (5), die alte Hauptstadt ist mit der vorigen durch eine Bergstraße ver- Kunden. Punta Arönas (4), Hafenstadt, am Golf von Nicoya, mit Ausfuhrhandel. 6. Das Gebiet der von der Union begehrten R ep ublik Pa nami'^ <87 400 qkm mit etwa 340 000 E.), ist für den Welthandel deshalb von großer Bedeutung, weil zwischen Colon am Atlan- tischen und Panama am Großen Ozean die bequemste Verbindung zwischen diesen beiden Weltmeeren vorhanden ist. Früher ver- mittelte ein Maultierpferd, seit 1835 ein Schienenweg dieselbe. Der Erbauer des Suez-Kanals F. von Lesseps wollte hier einen Niveau-Kanal herstellen, doch brach das große Unternehmen zu- sammeu, nachdem etwa a/5 der ungeheuren Arbeit geleistet war. Die alsdann ins Leben gerufene „Neue Kompanie" war nicht kapital- kräftig genug, um dieses Riesenunternehmen zu Ende zu führen, welches nunmehr mit großen Mitteln gefördert, seiner Vollendung durch die Vereinigten Staaten in absehbarer Zeit entgegensehen dürfte. Die Stadt Panam«. (28), wichtiger Seeplatz des gleichn. Staates, am Busen von Panama, ist mit Colon iaspinwall, 3), am Karaibischen Meere, durch die 75 km lange Eisenbahn über den Isthmus verbunden, welche in 3—4 Stunden durchfahren wird. Lebhaft ist der Verkehr au beiden Endstationen der Bahn durch die von europäischen Häfen in Colon ankommenden Dampf- und Segelschiffe und die regelmäßigen Dampferverbindungen mit New-Jork, Havana, Vera-Cruz ?c., wie nach den mexi- kanischen und südamerikanischen Häfen des Stillen Meeres und Nach den Südsee-Jnseln. Mit der Fertigstellung des 74 km langen Panamakanals würde der Seeweg von England nach Val- paraiso um 1500 km, nach San Franzis« um 16000 km verkürzt. 2. Westindien. Westindien oder der Westindische Archipel be- steht aus den Großen und Kleinen Antillen (antiljen) und den Bah am a-Inseln, die zwischen Florida und dem Orinokodelta von Südamerika einen großen Bogen bilden und das Karibische Meer, dieses neuweltliche Mittelmeer, gegen den A t l a n t i s ch e n O z e a n hin abschließen, mit dem aber die vielen vorhandenen Lücken eine bequeme und innige Verbindung zulassen.

3. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 113

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
vom Jahre 1899) 1572797 Bew, von denen 1 052000 Weiße, 235 000 Neger, 271000 Mischlinge und 15 000 Chinesen waren. Der Handel, welcher hauptsächlich Rohrzucker, Tabak und Zigarren zur Ausfuhr bringt, belebte sich nach dem letzten Kriege wieder mehr, 1904: 3738, Einfuhr 323^ Mill. M.; 1903:2386 km Eis en bahnen (ein Hauptschienenweg durchschneidet qner die Insel) und 3195 km Telegraphen. Habana (awa.ua, 236), Hauptstadt au eiuer Bai der N.- Küste, Mittelpunkt des spanisch-amerikanischen Handels, mit einem der schönsten Häfen der Erde, Schiffswerften, Tabak-, Zigarren- und Schokoladenfabriken, ausgedehntem Seehandel und Dampf- fchiffahrts-Verbindungen nach amerikanischen und europäischen Plätzen. In weitem Abstände folgen sodann Ciensnegos (30) Matanzas (36) und Santiago (43), an der S.-Küste, mit trefflichem Hafen und starkem Ausfuhrhandel. Hier wurde 1398 die spanische Flotte von der nordamerikanischen vernichtet. Puerto Principe >30), großartige Zigarrenfabrikation und lebhafter Binnenhandel. 2. Jamaika, s. von Euba, 10 896 qkrn, mit (1905) über 300 000 E., bereits seit 1655 Eigentum der Briten. Die wichtigsten Ausfuhrartikel find Zucker, Kaffee, Baumwolle, Gewürze, Farbhölzer, und der aus Zuckerrohr gewonnene Rnm (Jamcukarumj. Kingston (kingstn, 47), an der N.-Küste, mit Hafen und wichtigem Ausfuhrhandel; in Eisenbahnverbindung mit der Haupt- stadt Spanishtown ißpännischtaun, 5) am Cabre. Port Royal (pohrt reuel, 15), Hafenstadt mit Schiffswerften und Ausfuhr. 3. Ha'iti (aiti, engl, hvti) oder San Domingo, ö. von Euba, wurde 1492 von Kolumbus entdeckt; später teils spanisches, teils französisches Besitztum, riß sich Haiti zar Zeit der französischen Revolution von der Herrschaft der Weißen los, und bildete sich, nachdem sie unter der Tyrannei eines Negerkönigs gelitten, zu deu beiden heutigen Freistaaten um. Ausfuhrartikel fiud: Kaffee, Zucker, Kakao, Tabak, Baumwolle, Wachs, Mahagoni und Campecheholz. a. Die Republik Haiti, der w. kleinere Teil der Insel, ehemals unter französischer Herrschaft (daher ist die Verkehrssprache die französische), dann bis 1859 Kaisertum, enthält 28 676 qkrn, mit gegen l'/a Mitt. Bew., überwiegend Neger 90°/o, Mulatten 10°/o, nur sehr wenig Weiße. Port au Prince (60), Hauptstadt, ander Leogane-Bai, mit Hafen und Ausfuhr. Eap Haitien (29), mit trefflichem Hafen, lebhafter Küstenschiffahrt und ansehnlicher Ans- fuhr von insgesamt 36 Mill. M. (1903/04), wobei das Deutsche Reich, wie bei der Einfuhr (1903,04: 16, Mill. M), am stärksten beteiligt ist. _ b. San Domingo oder die Dominikanische Republik, im ö. Teile der Insel, ehemals unter spauischer Herrschaft (daher ist Regel, Geographie. 8

4. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 124

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
124 Der Handel des Freistaates bringt Kakao, Kaffee, Tonkabohnen, Indigo, Baumwolle, Kautschnk, Balsam, Färb- und Nutzhölzer, Strohhüte, Häute zur Ausfuhr.*) Eisenbahnen in der Länge von 1020 km führen von Puerto Cabello uach Valencia und von La Gnayra nach Caracas. Die Hauptstadt ist mit Valencia dnrch eine kunstvolle, mit deutschem Geld erbaute Eisenbahn seit 1894 verbunden. Es sind 13 Staaten, 1 Bu u d es di strikt und mehrere uur schwach bevölkerte Territorien vorhanden. Die Namen der Staaten sind: Aragua, Berrnudez, Bolivar, Carabobo, Falcon, Gnarico, Lara, Merida, Miranda, Tachira, Trnjillo, Zamora und Zulia. Caracas (1891: 57, mit Umgebung 72), unweit der Küste, von Kakao- und Kaffeepflanzungen umgeben. Hafenstadt ist La Gnayra (lagw-iira, 14>, am Karaibifchen Meere mit Kakao- und Kaffeeausfuhr. Puerto Cabello (kawsljo, 10), am Meere, mit Hafen, Schiffahrt und Handel. Valencia (39), am Tacarigna- See, Plantagenbau und lebhafter Handel mit dem Hafen Puerto Cabello (10). Maracäibu (34), am Ausflüsse des gleichn. Süß- wasser-Sees ins Karaibische Meer, mit Hafen, Schiffswerft und lebhafter Ausfuhr. B a r q u i f i m en t o (31), Tocnso (15) und Matnrin (14). Variuas (wari'nas, 12), mit berühmtem Tabak- bau; desgleichen C u m a u a (12) am Karaibifchen Ateere, init Hafen und bedeutender Tabak- und Kakaoausfuhr. Ci u d a d - Bolivar «ßiuda-boli'war, 12), Haupthandelshafen, in der Provinz Gnayana, am Orinoko, mit starker Ausfuhr von Produkten, Fleisch und Häuten. 7. Guayana. Das Tiefland, an der Küste im No. von Südamerika, vom Kap Orange bis zum Delta des Orinoko, ein meist von Negern bewohntes Kolonialland, die vori der angesiedelten geringen weißen Bevölkerung vor dein Sklavenverbot eingeführt wurden. Das vom Effequibo, Demararh, Surinam u. a. Flüsse» durch- strömte Land ist an den Flußufern und in den Küstenstrichen nnge- mein fruchtbar und erzeugt, meist durch Plautagenwirtfchaft mit Negern nur zum geringen Teile gut angebaut, die Produkte Brafi- liens. Die zwischen Küste und Gebirge sich ausdehnenden Urwälder enthalten treffliches Schiffbauholz, Farbhölzer und Gummi. Vou den Europäern schon Ende des 14. Jahrh. entdeckt, wurde das Land erst um die Mitte des 17. Jahrh. vou der holländisch- westindischen Kompagnie, von Westindien aus au den oben genannten Flüssen kolonisiert. Bald fanden sich auch die Frau- zoseu ein und erweiterten ihren Besitz von der Insel Eayenne aus über einen Teil des Festlandes. Im Frieden 1815 mußten *) Der Wert der Ausfuhr war für 1903 nicht näher festzustellen. Die Ein- fuhr betrug 1903 32 Mill. M.

5. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 156

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
156 — g ani (4 t, 6 ii n n b a ni ('2), Lindi und Mikindani. Die beiden wichtigsten Stationen im Innern sind das Fort Mpapwa und der belebte Handelsort T a b o ra an der Gabelung der Karawanen- straße nach dein Viktoria-nnd nach dem Tanganjikasee. Die Ans- fuhr betrug 1904: 7,6, die Einfuhr 12,9 Mill. M. Ausgeführt werden: Elfenbein, Häute, Kautschuk, Kopal, Sesam, Mais^ Reis, Tabak, Kopra und Farbstoffe. Der Ban von Eisenbahnen hat erst begonnen. Zahlreiche breite Straßen treten an Stelle der schmalen Negerpfade. S. Portugiesisch-Ostafrika. Tie Provinz Mocambique (mosarnbike) mit Delgado, S amb efi a, I n h a mb a n e, Gasa und Lourenyo, zusammen 761 Ivo qkm mit 23 Mill. Bew., vorwiegend Kaffernstämmeu, stellt den Rest der früher iveit ausgedehnteren portugiesischen Besitzungen dar, die jetzt vom Kap Delgado bis zur Delagoabai reicheu, eiueu im ganzen nur schmaleu Saum umfassen und nur am Sambesi aufwärts tiefer in den Erdteil hinein sich ausdehnen. Ausfuhr- gegenstände sind: Erdnüsse, Kautschuk, Orseille, Sesam, Kopra, Wachs, Kopal u. s. w. Hauptorte: Moyamb igue (6), auf einer Insel, Sitz der Regierung, mit Hafen; Quilimaue (7), Beira (4); Sofala (2), früher wegen großer Gold-und Elfenbeinausfuhr von Bedeutung? weiter nach S. In Hamb an e (3); an der Delagoa- bai Lour en?o-Marqnes (6), am Sambesi Tete, ehemals Mittelpunkt des portugiesischen Sklavenhandels. 6. Portugiesisch-Westafrika (Angola). Zur westafrikanischen Kolonie Angola gehören die Küsten- gebiete Kabin da n. der Kongomündung, ßoanda, Bengu 6 la, M o ff ;i m e d es und die Binnendistrikte Kongo, Luuda und Huilla, zusammen 1279200 qkm mit 3% Mill. Bew., Negern, Mulatten und Portugiesen. In diesem weiten Räume hört uach dem Innern zu der portugiesische Einfluß rasch auf. Die Ausfuhr besteht namentlich in Kaffee, Kopal, Zucker. Baumwolle, Wachs, Pflanzenöl, Elfenbein u. s. w. Den Mangel schiffbarer Ströme sucht man in jüngster Zeit durch Eisen- bahnen teilweise zu ersetzen. Wichtigere Orte und Hafenplätze sind: Säo Paulo de Loa u da (16)*), Hauptstadt, Sitz des Gouverneurs; Mossamedes (5), San Felipe de Beugusla (3), Arn bris, im N. Kabin da. 7. Der Kongostaat hat nur geringen Anteil an der W.-Küste von Afrika, dehnt sich aber im Innern von Südafrika weit aus und weist 2382809 qkm mit "l Wurde früher mit 50000 Einw. angegeben

6. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 287

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
287 wie Deutschland und bildet nach Landesnatur und Be- wohnern den Übergang zu Asien. Dieses große Länder- gebiet dehnt sich über 25 Breitengrade aus (vom 70—45 0 it. Br.) sowie über 42 Langengrade vom 18 0 am Westende Polens bis zum 60 0 ö. L. am Ural. Die natürliche O.-Grenze wird vom Uralgebirge und vom Uralfluß gebildet, die politische stimmt hiermit jedoch nur teilweise zusammen lvergl. S. 221). Gegen die 4 angrenzenden europäischen Länder Rumänien im S., Oesterreich-Ungarn imsw, Deutschland int W. und Schweden im Nw. sind überhaupt keine natürlichen Grenzen vor- Händen, nur das Eismeer int N. bildet eine natürliche Grenze. Im Weißen Meere greift dieses für den Verkehr bedeutungslose Meer lief in das Land ein und schneidet die große Halbinsel Kola ab. In das Kaspische Meer mündet Rußlands größter Strom, die Wolga, ein, also in einen großen Binnensee. Die Ostsee und das Sä)warze Meer, au die Rußland außerdem grenzt, sind nur Binnenmeere, auch sind die Zugänge zu ihnen nicht mehr in russischem Besitz; am Schwarzen Meer scheidet die Halbinsel Krim das seichte Asowsehe Meer vom Busen von O d e f s n ab ttttd nur die schmale Straße von K ertsch verbindet dasselbe mit dem Schwarzen Meer. Naturgemäß strebte daher Rußland über die weiten Räume von Nord- amerika hin zunt Meere zu gelangen, doch hemmt das junge Japanische Knlturreich diesen russischen Siegeslauf in Ost- asien (vergl. Asien S. 203). Das ganze Kaisertum umfaßt Vö aller Landmassen der Erde. Die Küsten des Kas- pischen Meeres, die tiefer als der Spiegel des Schwarzen Meeres liegen, besitzen keinen einzigen guten Hafen. Das A s o w s ch e Meer ist nur für Schiffe bis zu 4 in Tief- ftftng zugänglich. Die Küsten der südrussischen Steppen am Schwarzen Meer sind 30—50 in hoch, aber von den Wellen unterwaschen, die Mündungen der Flüsse zu Meer- bttsett (Limanen) erweitert. Die Küsten des Eismeeres und des Weißen Meeres sind ihrer Eisbildung wegen zumeist minderwertig. Die N.-Küste von Kola ö. vom

7. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 296

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 296 — besten im Winter dnrch Schlitten gnt befahrbar. Auch auf den im größten Teil des Jahres mit Eis bedeckten Flüssen muß die Schlittenbahn aushelfen; die Binnenschiffahrt ist dnrch Sandbänke und Stromschnellen (z. B. im Dnjepr) behindert. Die Länge aller Eisenbahnen betrug 1905: 68 571 Km. Der Bahnbau hat in dem ebenen Lande sich rasch eingebürgert, die Telegraphen- linien erreichten 1902: 18017s km. Rußland ist eine nahezu unumschränkte, unteilbare Monarchie. Erst in allerjüngster Zeit sind bescheidene Anfänge zu einer Volksvertretung angebahnt worden. In Europa handelt es sich um 3 Hauptteile: a. Das Stammland (einschl. 91814 qkm für Nowaja-Semlja) 4889062 qkm mit 1056509001 b. Poltn 127319 „ „ 10607 300 (berechnet für 1904) c. Finnland 373 604 „ „ 2857038) Zusammen 5389 985 qkm mit 119115238 Bew. (Finnland steht in Realunion mit Rußland). Das Europäische Rußland zerfällt in 67 Gouvernements, doch halten wir uns auch hier au die geschichtliche!! Landschafteu. a. Das Stammland. 1» Ingermanland. St. Petersburg, mit Vororten 1313 000 (Zählung vou 1900), kaiserliche Residenz am Einflüsse der Newa in den Finnischen Meerbusen und an mehreren Kanälen, in sumpfiger Gegend, ge- gründet 1703 durch Peter deu Großen, mit umfangreicher Industrie, Börse und zahlreichen Handelsgesellschaften, ist Sitz der russischen Reichsbank und Zentralpunkt des russischen Land- und Seehandels; es unterhält regelmäßige Dampferlinien nach den Ostseehäfen, leb- hafte Flußschiffahrt nach dem Innern des Reichs und beträchtlichen Verkehr auf den Eisenbahnen nach Moskau, Warschau ?c. Im S- liegen die kaiserlichen Schlösser G-itsch in a und Zarskoje-Sel«>. Seehasen von Petersburg ist Kronstadt (60), auf einer Insel am Finnischen Meerbusen, mit 3 Häsen, von dem einer Kauf- sahrteischiffe aufnimmt; die beiden anderen sind Kriegshäfen. Stückgießerei, große Schiffswerfte, Docks und lebhafte Schiffahrt. Schlüsselburg, am Ausflüsse der Newa in den L-idogasee, mit kaiserlichem Schloß. Hier baute Peter der Große die erste russische Flotte. N-irwa, au der Mündung der Nar<»wa in den Finnischen Meerbusen, mit Hasen, Fabriken, Flachs-, Haus- und Holzausfuhr. 2. Die Ostseeprovinzen. (3 Gouvernements.) 1. Esthland. Reval (66), Haupthandelsplatz, an einer Bucht des Finnischen Meerbusens, ehemals wichtige Hansastadt mit Kattun-,

8. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 417

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
- 417 — setzten sich auf Japan fest und entdeckten (1640) das von den Eng- läudern 2 Iahrh, später kolonisierte Van Diemensland und Neu-Seeland. Eiue andere (1621 gegründete) Gesellschaft, die Holländifch-We st indische Kompagnie, verlegte sich auf den Schmuggel, an? Sklavenhandel und Kaperei. und fügte besonders den Ladnnaen der Svanier und Portugiesen erheblichen Schaden zu. Auch die Holländer verstanden es nicht, die nen gewonnenen Gebiete weise auszunutzen: ihre Handelspolitik war vorzugsweise auf Gelderwerb gerichtet. Die Kolonisten durften nur mit den Gesellschaften des Mutterlandes verkehren; Empörungen folgten auf Bedrückungen, und bald kamen die Holländer um den größten Teil ihrer Be- fitznugeu. Die Navigationsakte Cromwells (1651), durch welche der Handel Englands auf englische Schiffe beschränkt wurde, gab dem holländischen Verkehr nach England den ersten Stoß. Im Kriege mit letzterem büßten sie den größten Teil des oft- und westindischen Handels ein und verloren ihren ganzen Verkehr mit Nordamerika. Endlich Frankreich einverleibt, wnrde Holland durch die von Napoleon I. 1810 befohlene Kontinentalsperre vom auswärtigen Handel ganz abgeschnitten. Erst nach dem Frieden (1815) kouute der Handel durch neu angeknüpfte Verbindungen wieder aufgenommen werden, der aus den Stürmen, wenn auch geringer, aber gekräftigter hervorging, und verbunden mit rast- loser Tätigkeit und ans humane Einrichtungen in der Verwaltung der verbliebenen Kolonien gestützt, die ihm gebührende achtnng- gebietende Stelle einnimmt. Die Handelsflotte wählte 1904: 736 Schiffe, mit 1132 000 darunter 269 Dampfer mit 965 847 c,hra. Produktion. Der Landban liefert die Getreidearten sowie fonftiae Kultur- und Handelspflanzen, vorzugsweise Kartoffeln, deckt aber den Bedarf nicht. Die G ä rt n e r ei hingegen versorgt den Weltmarkt mit Blumen und Gemüse. Der vortreffliche Vieh- stand liefert vorzügliche Milchprodukte. Die Seefischerei, von jeher eine Lebensfrage der Holländer, erstreckt sich auf Heringe, Kabeliane. Anchovis, Austern ?c. Die Industrie richtet sich besonders anf Schiffahrt und Handel, Schiffbau und solche Gewerbe, die firb auf die Ausrüstung der Fahr- zeuge und die Bedürfnisse der Schiffer beziehen Die Einfuhr. 1904: 4052'/- Mill. M, richtet sich uameut- lich auk Getreide, Holz, Steine, Kohlen, die Ausfuhr, 1904: 3345 Mill. M, auf Rinder, Heringe. Käse, Gemüse, Blnmen. Die Eisenbahnen haben eine Länge von annähernd 3000 km (1904: 2924), ebenso lang sind die Kanäle, die dem Verkehr wie der Entwässerung dienen. 6912 km Telegraphenlinien (1905), 22 437 Ferusprechstelleu (1903). 1. Nordholland. Amsterdam (551), an der Amstel, von mehr als 100 Kanälen (Grachten) durchschnitten, nächst London und Hamburg der wichtigste Handelsplatz Europas. Auf der Korn- Regel, Geographie. 27

9. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 200

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 200 — land, durch seine Einfuhr von Baumwollfabrikaten und Opium, und die Ausfuhr von Tee und Rohseide, die beide ihre Heimat in China haben, wenn sie hente auch schon weit verbreitet sind. Kam auch die Seidenzucht schon im 6. Jahrhundert nach Europa, so ist China nach Menge und Güte beider Erzeugnisse heute noch nicht erreicht. Hierin liegt das Übergewicht Englands, das seinen Import mit dem Export der wichtigsten Ausfuhrartikel, von denen Tee in England einen Hauptkonsum bildet, zu deckeil vermag. Der Binnenhandel in den Häfen des chinesischen Gebiets, und der Karawanenverkehr mit Rußland waren von jeher von Bedeutung. Produktion. Der Bodeu, im Tieflande durch künstliche Be- Wässerung unterstützt, erzengt bei rationell betriebenem Anbau, Reis, Mais, alle Getreidearten und Hülsenfrüchte, Baumwolle, Kassia, Chinawurzel, Südfrüchte, Galläpfel, Kampfer, Rhabarber, Tabak, Judigo, Farbeu-, Lack- und Ölpflanzen, Zuckerrohr, Bam- busrohr und Tee. China ist in Bezug aus Ackerbau das erste Land der Erde doch werden die Weizenmassen des N., der Reis des S. von der dichten Bevölkerung aufgebraucht. Die Viehzucht ist sehr entwickelt. An Mineralien finden sich Eisen, Blei, Zinn, Kupfer, Quecksilber, Edel- und Halbedelsteine, Marmor, vortreffliche Porzellanerde und Salz. Mehrere Flüsse führen Goldsand mit sich. Bor allem aber ist China das stein- kohlen reichste Land der Erde und hat daher noch eine große Zukunft. Industrie. Die Chinesen sind ein anstelliges Volk und geschickt in mechanischen Gewerben, sind aber jeder Neuerung fremd. Bild- schnitzerei in Holz, Elfenbein und Bernstein, Handweberei von Seiden- und Baumwollzeugen (Nanking) und Stoffwirkerei, meist mit mangelhaften Werkzeugen betrieben, zeigen von einer er- ftauulichen Geschicklichkeit und Ausdauer. Aus den verschiedenen Bambusarten wissen sie allerlei dauerhafte Geräte zu verfertigen, in der P orz e l l an fa b r i ka t io n haben sie es zu einer großen Vollkommenheit gebracht, ohne die Perspektive beim Zeichnen und Malen zu beachten; die Lackiertun st wird höchstens von der japanischen übertroffen. Die Verkehrswege sind in schlechtem Znstande; dagegen wird der Binnenhandel durch eiu ausgedehntes Kanalsystem erleichtert. Die Eisenbahnen haben eine Länge von (1904) 5528 km, die Telegraphen eine solche von (19u0) 23000 km. Der Kaiser (Sohn des Himmels) herrscht unumschränkt. Die in China anerkannte Staatsreligion ist die Lehre des Konfntse (Consneius); sie geht auf die Anbetung des Himmels und eines sehr stark ausgeprägten Ahnenkultus hiuaus, entsprechend dem großen Familiensinn der Chinesen. Die Toten werden nicht ans Gottesäckern, sondern einzeln auf ihrem Besitztum

10. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 211

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 211 auch gegen Tibet selbst einen erfolgreichen Vorstoß unter- nommen. Das n. Tiesland scheidet sich in das w. Jndnsland und das ö. Gangesland oder das eigentliche Hindostan. Der Ganges nimmt die zahlreichen Himalajaabflüsse auf und vereinigt sich in Bengalen mit dem gewaltigen Brahmaputra. Britische Besitzungen und Schutzstaaten auf dem vorder- indischen Festland. Produktion. Der Boden erzeugt, bei mildem Klima und gut betriebenem Ackerbau, Baumwolle. Indigo, Zuckerrohr, Reis, Sago, Opium, Kaffee, Tee, Gewürze, Zimt, Sesam, Chinarinde und die Waldungen liefern vortreffliche Bau- und Nutzhölzer. Die wichtigsten Haustiere sind Rinder, Büffel, Pferde, Elefanten und Ziegen; Seidenzucht wird stark betrieben. An Mineralien finden sich Eisen, Kupfer, Silber, Zink und Steinkohlen, besonders in Bengalen und an der W.-Küste; Salpeter, Petroleum, Seesalz; Diamanten u. a. Edelsteine. Gold wird aus dem Sande mehrerer Flüsse des Himalaja gewaschen. Verkehrswege. Die Länge der Eisenbahnen betrug Ende 1904: 44361 km, die der Telegraphen 96 063 km. Außer guten Landstraßen bieten dem Handel ferner die Wasserstraßen des Ganges mit dem Brahmaputra, des Indus mit seinen zahlreichen Zuflüssen, und die zur Koromandelküste nach O. fließenden des Nerbudda, in Verbindung mit großartigen Fluß- korrektioueu und Kanalisierungen, wichtige Verkehrsmittel. Handel. Die Wareneinfuhr des Kaiserreichs Indien, welches allerdings auch Britisch Barma von Hinterindien mit um- faßt, betrug 1904/05: 1422 Mill. M., dazu Edelmetalle 538 Mill, M., die Warenausfuhr 2148 Mill. M, dazu Edelmetalle 223, Mill. M. Die ostindische Handelsflotte zahlte 1904: 184 Schiffe mit 78105 t, davon Dampfschiffe 121 mit 63 039 t. 1. Präsidentschaft Bengalen. Kalkutta mit Vorstädte« 1127, Hauptstadt der Provinz Niederbengalen, am Hugli (högli) ist der wichtigste Stapelplatz Südasiens und Hauptsitz des Indigo- Handels. Die „weiße Stadt" mit Prachtbauten wird von den Europäern, die „schwarze" von Hindus bewohnt. Die Industrie erstreckt sich auf die Fabrikation von Baumwolle, Seide, Leder, Schuhwerk, Gold- und Silberwaren, Tabak, Zucker, Arak, auf den Schiffbau und die Verfertigung von Schiffsgeräten. Beträchtlich ist der Seehandel über die Häfen Diamondharbour (deiämmönd- hahrbör) und Canningtown ikäningw.) Dakka (91), ehemals mit wichtiger Seidenweberei und Musselinfabrikation, die aber infolge des Wettbewerbs europäischer Massenerzeugnisse sehr zurück-
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