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1. Die Neuzeit - S. 175

1905 - Bamberg : Buchner
175 40. Der Befreiungskrieg von 1813/14. I. Die Erhebung Preuens und der Krieg bis zum Waffenstillstand im Juni 1813. n. Der Entscheidungskamps im Herbst 1813. Iii. Der Winterfeldzug der Verbndeten in Frankreich bis zum 1. Pariser Frieden vom 30. Mai 1814. I. Die Erhebung Preuens und der Krieg bis zum Massen still st and im Juni 1813. 1. Friedrich Wilhelm Iii. verlegte, um in seinen Entschlieungen ungehindert zu sein, Ende Januar 1813 seine Residenz von Berlin nach Breslau; dort erlie er am 3. Februar den Ausruf zur Bildung srei-williger Jgerkorps. Nachdem er sodann (zu Kalisch) das Bndnis mit Rußland geschlossen hatte, folgten a) am 10. Mrz die Stiftung des Eisernen Kreuzes; b) am 16. Mrz die Kriegserklrung an Frankreich; c) am 17. Mrz der Ausrus An Mein Volk", welcher eine bei-spiellose Opsersreudigkeit in allen Stnden hervorrief. Preußen stellte bei einer Bevlkerung von 4'/- Millionen 110 000 Mann Linientruppen und 170 000 Mann Landwehr ins Feld. Die Begeisterung des Volkes wurde noch gehoben durch die Dichtungen von E. M. Arndt, Max v. Schenken-dorf und Theodor Krners Zu Kalisch hatte sich der Zar verpflichtet, nicht eher die Waffen niederzulegen, als bis Preußen feinen Besitz von 1806 wieder erlangt habe. Von ebenbort erlie Kutusow eine Proklamation An die Deutschen", bei bereit Abfassung Stein mitgewirkt hatte. In berfelben wrbe den Fürsten und Vlkern Deutschlanbs die Rckkehr zur Freiheit und Unabhngigkeit, die Vernichtung drs Rheinbunbes und die Wieberauf-rtchtung eines ehrwrdigen" Reiches in Aussicht gestellt. 2. Der Krieg wurde zunchst von Rußland und Preußen allein gefhrt; sterreich, feit 1809 vom Grafen, spter Fürsten Metternich geleitet, verblieb vorlufig in abwartender Stellung. Napoleon, der durch rcksichtslose Aushebungen in Frankreich und in den Rheinbundstaaten abermals ein starkes Heer aufgebracht hatte, eilte herbei, um das von den Verbndeten besetzte Sachsen zu befreien. Auf dem Marsche nach Leipzig wurde er von den Preußen und Russen (unter Blcher und Wittgenstein) bei Grogrschen unweit Ltzen angegriffen, drngte aber die Ver- 1 Vergl. den Wortlaut des Aufrufes vom 17. Mrz und den Brief Krners, worin er seinem Vater den Entschlu, ins Heer einzutreten, mitteilt, sowie seinen bichterischen Aufruf Frisch auf, mein Volk!" - Die Dichtungen Friebr. Rck er ts erschienen erst 1814.

2. Die Neuzeit - S. 193

1905 - Bamberg : Buchner
193 Nach den Befreiungskriegen pflegte die deutsche Jugend in der 1815 zu Jena gegrndeten und bald an den meisten Universitten verbreiteten Burschenschaft" sowie in den Turnschulen die Einbeits- und Freiheitsbestrebungen weiter^. Die Erregung der Studenten kam besonders bei dem Wartburgfeste am 18. Oktober 1817, welches dem Gedchtnis der Reformation sowie der Leipziger Schlacht galt, zum Aus-druck. Eine Folge der berreizung der Gemter war auch die verbrecherische Tat des Studenten Ludw. Sand, welcher in Kotz ebne einen russischen Spion und Verrter Deutschlands zu tten vermeinte. Von dem Einschreiten der Bundesregierung wurden auch Männer wie Arndt und Jahn betroffen, die Zensur wurde vom Bunde aus streng gehandhabt; auch auf die Regierungen der Einzelstaaten wurde in diesem Sinne eingewirkt. b) Auf den Monarchenkongressen zu Troppau, Laibach und Verona (182022) wurde bewaffnetes Einschreiten gegen die Umsturz-versuche in den romanischen Lndern beschlossen. Die revolutionren Bewegungen in mehreren Staaten Italiens wurden durch sterreichische Truppen unterdrckt; in Spanien stellte ein franzsisches Heer im Ein-Verstndnis mit den Ostmchten die absolute Knigsgewalt wieder her; bergt. 44 n. 45. 4. Die Pariser Julirevolution im Jahre 1830 hatte neue Erregung in verschiedenen Staaten zur Folge: a) Der wegen seiner Willkr miliebige Herzog Karl von Braun-schweig wurde Vertrieben; sein Bruder und Nachfolger Wilhelm (reg. 183084) vereinbarte mit den Landstnden eine Verfassung; ebenso wurden in Kurhessen, Sachsen und Hannover unter Einwirkung der Volksstimmung neue Verfassungen gegeben (183133). d) Die strmische Jahresfeier der bayerischen Verfassung zu Hambach in der Pfalz (im Mai 1832) veranlagte strenge Beschlsse des Bundestages gegen politische Vereine und Versammlungen. c) Ein verwegener Angriff auf die Frankfurter Hauptwache, welchem die Sprengung des Bundestages folgen sollte (das sogen. Franksurter Attentat im Jahre 1833), ries neue Maregeln gegen die auf Einheit und Freiheit Deutschlands" gerichteten Bestrebungen hervor (Minister-konserenzen in Wien 1834). Von den neuen Maregeln wurde abermals die studentische Jugend betroffen; wegen der Augehrigkeit zu der staatsgefhrlich erscheinenden Burschenschaft wurden viele mit Festungshaft bestraft; vergl. Fritz Reuters Ut mine Festungstid". In Hannover war die seit 1714 bestehende Personalunion mit England durch den Tod Wilhelms Iv. gelst worden: während in England Wilhelms Nichte Viktoria den Thron bestieg, gelangte in Hannover, wo weibliche Thronfolge ausgeschlossen war, Wilhelms jngerer Bruder Ernst August zur Regierung (1837). Derselbe hob die 1 Die Stimmung der Jugend ist aus Uhlands Gedichten Zum 18. Oktober 1815 und 1816" zu ersehen. Stich, Lehrbuch der Geschichte Iii. 3. Aufl. 13

3. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 113

1909 - Bamberg : Buchner
Napoleon I. 113 (27. November 1812). Dann verlt Napoleon das Heer und eilt im Schlitten der Warschau und Dresden nach Mainz, von da nach Paris, wo er am 18. Dezember 1812 eintrifft. Am 19. Dezember erreichte der fhrerlose Rest der Garde (von 50000 Mann nur noch 1000) Knigsberg. Von der groen Armee kehrten berhaupt nur noch 50000 Mann zurck, davon 12000 ohne Waffen, und die meisten vom Siechtum ergriffen1. Hunderttausende aber deckten die Eisfelder Rulands. 9. Fr Napoleon war schon Moskau der Anfang vom Ende"2. Nur ging es nicht so rasch, wie man im deutschen Volke glaubte, wo man schon den Lobgesang Mosis anstimmte: Mit Mann und Ro und Wagen hat sie der Herr geschlagen," oder, entschlossen, den Feind bis aufs uerste zu bekmpfen und das Fremdjoch abzuschtteln, mit Ernst Moritz Arndt sich zurief: Der Gott, der Eisen wachsen lie, der wollte keine Knechte." Ein Wink der Regierungen, und das Volk htte die franzsischen Flcht-linge totgeschlagen. Aber Preußen, das noch von einem Netz franzsischer Steuerbeamten und Spher berspannt war, frchtete sich immer noch vor Napoleon. Friedrich Wilhelm Iii. mute sogar Jork, der in Tau-roggen Ende 1812 mit seinem Korps zu dem russischen General Diebitsch bergegangen war, absetzen und sich noch bei Napoleon entschuldigen, wenn er auch vielleicht innerlich mit seinem eisernen" General einverstanden war. Sein ganzes Volk drngte ja zu den Fahnen. 10. Die Provinz Ostpreuen erhob sich zuerst, und der König mute zum bsen Spiel gute Miene machen. Diese Provinz rstete eine eigene Landwehr aus, und ihrem Beispiele folgten bald die brigen, so da man schlielich 149 Landwehrbataillone und 124 Landwehrschwadronen hatte. Dazu kamen nicht weniger als 5000 Mann Freischaren, vor allem die freiwilligen berittenen Jger", von denen die schwarzen Ltzowischen die berhmtesten geworden sind. Es war die Schar der Rache. Man sah in ihr die heilige Schar", und sie rekrutierte sich vorzugsweise aus den Jnglingen der gebildeten Stnde, aus jungen Professoren, Studenten und Gymnasiasten. Bei ihr dienten z. B. der sptere Turnvater Jahn und der Dichter Theodor Krner. Dieser fiel als Adjutant Ltzows. berhaupt standen 6/o der preuischen Bevlkerung unter den 1 Von 15347wrttembergern gelangten kaum 1000in dieschwbischeheimat. Im Laufe des Januar 1813 reisten mit kurzem Aufenthalt durch Berlin die Marschlle Ondinot, Victor, Ney, Macdonald, Mortier, zugleich mit ihnen viele Generle, alle in sehr bescheidenem Aufzug. ' Dieser Ausspruch Talleyrands bezieht sich erst auf den Einmarsch der Verbndeten in Frankreich (1814). 379 Hesselmeyer, Geschichte. 2. Aufl. 4. Teil. 8'

4. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 152

1909 - Bamberg : Buchner
152 Mittlere Geschichte. Deutschland die Gemter erregte. Es war Doktor Martin Luther, ein Augustinermnch, und zugleich Professor der katholischen Theologie an der Universitt zu Wittenberg, im Nebenamt auch katholischer Stadtpfarrer daselbst. der seine Herkunft wissen wir von ihm selbst, da er eines Bauern Sohn war, und da sein Grovater und Ahn rechte Bauern" in Mhra (unweit von Eisenach) gewesen sind; da sein Vater gen Mans-feld gezogen und ein Berghauer worden" ist. Kurz vorher aber hatte sich derselbe vorbergehen auch in Eisleben aufgehalten, und hier wurde am Tag vor Martini 1483 Luther geboren. 4. Martin Luther hatte eine harte Jugend. Denn anfangs waren seine Eltern arm. Erst spter brachte es der Vater, ein zher, sparsamer und ehrgeiziger Mann, im Schweie seines Angesichts zu einigem Besitz: er erwarb ein Haus, pachtete Gruben und zwei Schmelzfen, wurde Rats-Herr in Mansfeld und hinterlie ein Barvermgen von tausend Talern, damals immerhin einer hbschen Summe. Aus seinem ltesten wollte der Vater etwas Besseres machen, er sollte Jurist werden. Deshalb schickte er ihn in die Lateinschule zu Mansfeld1, hierauf in diejenige zu Magde-brg und zuletzt in die zu Eisenach (1498). Sein Leben fristete der junge Luther auch in Eisenach noch dadurch, da er mit andern rmeren Schlern vor den Husern den Brotreigen sang". Mit 17> Jahren bezog er die Universitt Erfurt (1501), wo ein frischer Ton herrschte. Humanisten lehrten dort (S. 148'), und der Geist des (1481) verstorbenen Theologieprofessors Johann von Wesel, der die Lehre vom Abla, von der Heiligen-Verehrung, vom Fegfeuer u. a. bekmpft hatte, beherrschte auch jetzt noch die dortige Hochschule. Luther widmete sich zunchst dem Studium der Klassiker und der Philosophie, erlangte (1505) die philosophische Doktorwrde und zeichnete sich berhaupt durch seinen Geist, seine Gelehrsamkeit und auch durch seine musikalische Begabung aus. Die ganze Akademie be-wunderte ihn. Nun sollte er zur glckverheienden Jurisprudenz bergehen. Da pltzlich berkommt ihn eine weltsatte Stimmung. Er fhlt Gewissens-Noten. Ein Gewitter, das ihn in Lebensgefahr brachte und ihm die Schrecken des Todes vorstellte, lie ihn den Entschlu fassen, der Welt zu entsagen und bei den Augustinereremiten (vergl. Seite 89) in Erfurt einzutreten. 1 Darber erzhlt Luther selbst: Wir sind gemartert worden der das Deklinieren und Konjugieren, da wir doch eitel nichts gelernt haben durch so viel Stupen, Zittern, Angst und Jammer." An einem Vormittag ist Luther fnfzehnmal wacker gestrichen" worden. Trotzdem vergllte diese harte Erziehung dem Knaben die Lust zu weiteren Studien nicht. 260

5. Altdeutsches Lesebuch - S. 160

1905 - Bamberg : Buchner
160 behalten kau mit werdekeit, dag ist ein niitzin arbeit. — guotiu wip, hänt die sin, 1225 deste werder ich in bin, op mir decheiniu guotes gan, sit ich dig maer’ volsprochen hän. ist dag durch ein wip geschehen, diu mnog mir siieger werte jehen. 1230 Der hat sein Leben wohl bestellt. — Mich dünkt, daß Frau'n von echtem Sinn Ich fortan um so werter bin, Wenn eine gütig zu mir spricht, Weil ich vollendet dies Gedicht. Geschah das einer Frau zu Ehren, Soll sic mir holden Dank gewähren. (Wilhelm Hertz.) Gottfried von Strahtmrg, der Meister der Form unter den höfischen Epikern, dichtete um 1210 nach einem Werk des Touvères Thomas von Britanje das Epos von Tristan und Isolde. König Riwalin von Parmenien entführt Blanscheflur, die Schwester des Königs Marke von Kornwall; bald fällt er im Kampf und Blanscheflur stirbt bei der Geburt Tristans. Des verwaisten Knaben nehmen sich der ge- treue Marschall Rual und seine Frau wie eines eigenen Kindes an; so erhält der elternlose Königssohn, den sie nach seinem traurigen Geschick Tristan*) taufen, ritterliche Erziehung. Nu dag dag kint getoufet wart, nach kristenlichem site he wart, diu tugenderiche marschalkin nam aber ir liebeg kindelin in ir vil heinliche pflege: 2045 si weite wiggen alle wege und sehen, ob ime sin Sache stüende ze gemache. sin süegiu muoter leite an in mit also siiegem flige ir sin, 2050 dag si im des niht en gunde, dag er ze keiner stunde unsanfte nider getraete. Nu si dag mit im haete [2055 getriben unz an sin sibende jär, dag er wol rede und euch gebär *) „so nennen wir in Tristan.“ und von der äventiure nu heilet triste triure (Trauer), so was dag kint Tristan genant. (1999) 2041 nu dag, als nun. 2042 bewarn, bewahren, besorgen, behüten, versehen (nüt dem Sakrament der Taufe). 2044 aber, abermals, wieder. 2045 licinlieh, — heim(e)lich, eigentl. heimisch, dann heimlich, hier traut, liebevoll. 2048 der u. dag geuiaeb, Ruhe, Behagen, Bequemlichkeit. 2049 leite — legete. 2053 nider ge- traue, aufträte. 2056 der gebär, Gebaren, Benehmen.

6. Altdeutsches Lesebuch - S. 243

1905 - Bamberg : Buchner
243 männlich ahd. mhd. nhd. M. 1 die blintun (-on) die blinden die blinden 2 dero blintono der blinden der blinden 3 dem bl intern (-on) den blinden den blinden 4 die blintun (-on) die blinden die blinden weiblich ahd. mhd. nhd. E. 1 diu blinta diu blinde die blinde 2 dera blintun der blinden der blinden 3 deru blintun der blinden der blinden 4 dia blintun die blinden die blinde M. 1 dio blintun die blinden die blinden 2 dero blintono der blinden der blinden 3 dem bliutom (-on) den blinden den blinden 4 dio blintun die blinden die blinden sächlich ahd. mhd. nhd. E. 1 dag blinta dag blinde das blinde 2 des blintin (-en) des blinden des blinden 3 demu blintin (-en) dem(-e) blinden dem blinden 4 dag blinta dag blinde das blinde M. 1 diu blintun (-on) diu blinden die blinden 2 dero blintono der blinden d er- blinden 3 dem blintom (-on) den blinden den blinden 4 diu blintun (-on) diu blinden die blinden. Gesteigert wird das Eigenschaftswort im Ahd. durch die Bildungssilbcn -iro, -isto, die Umlaut bewirken, und -oro, -osto, die das nicht vermögen. Unregelmäßige Steigerung zeigen: ahd. mhd. ahd. guot beggiro beggisto guot begger beggest iibil wirsiro wirsisto übel wirser wirsest mihhil mer(ir)o ineisto michel merer meiste luzzil minniro minnisto lützel minner minnest gut besser best (übel übler übelst) (viel mehr meist) (wenig minder mindest). Von den Eigenschaftswörtern werden Umstandswörter gebildet durch Anfügung der Endung -o au den Stamm. Während die ja,' und ^6-Stämme durch ihr j als Eigenschaftswörter dem Umlaut verfallen, unterbleibt dieser bei den Umstandswörtern; vgl. Eigenschaftswort: Umstandswort: ahd. mhd. ahd. mhd. engi enge ango ange sesti veste vasto vaste semiti senile samito sanfte. 16

7. Das Altertum - S. 51

1894 - : Buchner
--- 51 b) Die Lebensweise (ywyy) der Spartaner. Das Ziel der Erziehung war Kriegstchtigkeit; auch das Leben im Frieden glich dem Lagerleben. 1. Jugenderziehung. a) Schwchliche Kinder durften ausgesetzt werden; die Knaben blieben nur bis zum 7. Jahr unter der Aufsicht der Mutter, daun wurden sie ffentlich erzogen, durch stete krperliche bung bei knapper Kost und durch Baden im Enrotas abgehrtet und an unbedingten Gehorsam und Ehrfurcht vor dem Alter gewhnt. ) Die Kenntnisse traten bei der Erziehung zurck, doch wurde die harmonische Ausbildung durch ernste Musik und Reigen nicht versumt. Alljhrlich wurden die spartanischen Knaben am Altar der Artemis bis aufs Blut gegeielt; wer am lngsten aushielt, ohne zu klagen, wurde bekrnzt. Schon Lykurg soll die Gesnge Homers nach Sparta gebracht haben. Besonderes Gewicht wurde auch auf kurzen, treffenden Ausdruck beim Reden gelegt (Xcuccovifoiv, haxcovixd qi)iiutu). 2- Leben der Erwachsenen im Frieden. Auch die Männer lebten gemeinsam; selbst der Familienvater nahm teil an den gemeinsamen Mahlzeiten (avgqnici od. cfeiniu1), bei welchen die grte Einfachheit herrschte. Auch die Kleidung war leicht, die Wohnung einfach; Geld aus Edelmetall war untersagt, um den Verkehr mit dem Ausland zu hindern; Reisen ius Ausland, auch Ansiedelung Fremder in Sparta war verboten. 3. Der Kriegsdienst. Alle Spartaner waren vom 20. bis zum 60. Lebensjahr dienstpflichtig und zwar als Hopllten (Schwerbewaffnete). Der einfachste Verband war die Gemeinschaft der Tischgenossen (ivco/tioxm) > 16 Enomotien zu 32 Manu bildeten eine taktische Einheit {l6xog, spter fiqa gen.) von 512 M. Die Spartaner schmckten sich zur Schlacht: sie legten Purpurgewnder an bekrnzten sich und trugen die Waffen blank. Von den Kriegsgesngen, welche den Sturmschritt der Spartaner begleiteten, sind noch Bruchstcke erhalten. *Aus einem anapstischen Marschlied (t/uaxrjpiov) des Tyrtus: "Ayer m ^Tic/.pxas evdvpov Nun wohlauf, ihr Shne der Brger xovpot nc/.Ttq(ov nohr,xav, Aus Sparta, dem mnnerreichen lau/, [uv i'xvv nooakea&e, Mit der Linken werfet den Schild vor qv mlfiws ndnovxes- Und herzhaft schwinget die Lanze! fir] cfeicag&ai xg ^cog- Es schone keiner des Lebens; ov yuq nrqiov x Snctqxy. Denn das ist nicht Brauch'zu Sparta. 1 *Entw. v. cpi'io? = Liebesmahle, oder v. ^Sea&M = frugale Mahlzeiten, oder endlich statt istncc (i's-o^ac) = Speisungen. Einen Hauptbestandteil der spartanischen Mahlzeiten bildete die schwarze Suppe", d. h. Schweinefleisch, das mit dem Blut und mit Essig gekocht war. 4*

8. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 18

1894 - Bamberg : Buchner
18 Griechische Geschichte. feher, deren Macht allmhlich so wuchs, da sie sogar die Könige vor ihren Richterstuhl sordern konnten. Um den Staat im Innern gesund und nach auen krftig zu erhalten, sollte jeder einzelne Spartaner zu einem gesunden, krftigen Mann erzogen werden. Daher wurden schwchliche Kinder aus dem Taygetus ausgesetzt. Die Knaben wurden von ihrem 7. Lebensjahr an in ffentliche Anstalten verbracht, wo die Zucht streng, die Kost einfach und das Nachtlager hart war. Viel Gewicht wurde auf die Ausbildung des Krpers und Charakters gelegt; krperliche Gewandtheit, Abhrtung und Ausdauer, Unempfindlichst gegen den Schmerz, Ehrfurcht vor den Gttern, vor dem Gesetz und vor dem Alter galten als schnste Zierde der Jugend. Dagegen wurden List und Verschlagenheit, kurze witzige (lakonische) Reden hher geachtet als viele Kenntnisse. Ihre Erholung sollte die Jugend finden in Reihentnzen und im Gesang von Marsch- und Kriegsliedern. Da auch den Mnnern und sogar den Mdchen krperliche bungen zur Pflicht gemacht waren, glich ganz Sparta einem Turnplatz oder einem Kriegslager. Selbst die Männer speisten nicht zu Hause, sondern nahmen gemeinsam ihre einfachen Mahlzeiten ein, zu denen jeder das Ntige beisteuerte. An Lebensmitteln, sowie an Mue fr kriegerische bungen und Jagden, fehlte es ihnen nicht, da ihre Landgter von den Heloten bearbeitet wurden. Groe Reichtmer aber sollten die Spartaner nicht aufhufen. Gold oder Silber zu besitzen, war verboten; die Privathuser sollten hchst einfach sein, die Thren daran sollten nur mit der Sge, die Zimmerdecken blo mit der Axt ver-sertigt werden. Dadurch da nur Eisengeld erlaubt und Reisen ins Aus-land verboten waren, sollten die Spartaner in ihrer einfachen Zucht erhalten und von fremden Lastern unberhrt bleiben. An diesen Gesetzen hielten die Spartaner 45 Jahrhunderte fest; ihnen verdankten sie es, da ihr Staat als der beste und mchtigste in Griechenland angesehen war. Ihren Gesetzgeber Lykurg verehrten sie wie einen Gott. Die Nachrichten der fem Leben klingen vielfach fabelhaft. Von kniglichem Stamm entsprossen, soll er sich auf weiten Reifen in Kleinasien und gypten groe Erfahrung gesammelt und besonders auf Kreta die weifen Gesetze des Minos kennen gelernt haben. Die Gefetze, durch welche er den zerrtteten spartanischen Staat ordnete, wurden vom delphischen Orakel gut geheien. Da er zugleich den Ausspruch erhielt, Sparta werde glcklich sein, so lange es an feinen Gesetzen festhalte, verlie er Sparta auf immer, nachdem er zuvor feinen Mitbrgern einen Schwur abgenommen hatte, bis zu seiner Rckkehr an seinen Gesetzen nichts zu ndern. Im Ausland soll er um das Jahr 800 gestorben fein. Spartas Vorherrschaft auf dem Peloponnes. Die kriegerische Tchtigkeit und berlegenheit, wozu die Spartaner 26 durch die Lykurgischen Gesetze erzogen wurden, machte sich bald auch den

9. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 40

1894 - Bamberg : Buchner
40 Griechische Geschichte. Zeit des gefllten Marktes. Der Markt fllte sich nicht mit Frauen (denn diese waren in Griechenland und besonders in Athen, soweit sie den besseren Stnden angehrten, streng ans Haus gebunden), sondern mit Mnnern. Es strmten dort tglich Tausende zusammen, um die Tagesneuigkeiten unter sich auszutauschen, der Politik zu sprechen oder auch um in Begleitung von Sklaven die ntigen Einkuse zu besorgen. Am Mittag wurde ein zweites Frhstck eingenommen. Darnach wurden die Ring schulen und Gymnasien besucht, wo nicht blo Knaben und Jnglinge, sondern auch Männer ihre Kraft und Gewandtheit erprobten. In den anstoenden Sulen-hallen und Laubgngen sah man wohl auch Gruppen von Jnglingen und Mnnern sitzen oder aus- und abwandeln, die dem Vortrag eines Redners oder Philosophen zuhrten. Von da ging es ins Bad und dann zur Abend- und Hauptmahlzeit. Diese nahmen die Griechen aus Sosas liegend ein, wobei sie sich aus den liniert. Arm sttzten. Daran schlo sich hufig ein Trinkgelage, das durch Gesprche, Scherzsragen, Rtsel, Lieder und Musikvortrge gewrzt wurde, manchmal freilich auch in wstes Trinken und nchtliches Umherschwrmen ausartete. Natrlich war die Lebensweise in den verschiedenen Lebensaltern ver-schieden. Bis zum 7. Lebensjahr wuchsen die Kinder unter weiblicher Obhut aus. Die fernere Ausbildung der Mdchen war in Athen sehr mangelhast (schlechter als in Sparta); dagegen war jeder Vater gehalten, seinen Sohn im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichten zu lassen. Aus dem Wege zur Schule waren die Knaben stets von einem zuverlssigen Sklaven, dem Pdagogen, begleitet und berwacht. Im Mittelpunkt der Lese- und Schreibbungen stand Homer, weshalb er auch die Bibel der Griechen genannt wird. Es erschien damals als nichts Auerordentliches, da jemand die homerischen Gedichte, der 27 000 Verszeilen, ganz auswendig wute. Wie in Sparta, galt auch in Athen die Pflege der Musik, Gesang und Leierspiel, fr ein vorzgliches Erziehungsmittel. Ebenso wurde groes Gewicht aus die krperliche Ausbildung gelegt, die die Knaben in der Palstra (Ringschule) fanden. Whrend die Shne minderbemittelter Eltern ihre Bildung etwa mit dem 13. Lebensjahr abbrechen muten, um ein Geschft zu erlernen, lieen die reichen Athener ihre Shne noch weiter ausbilden in Mathematik, Musik, Beredsamkeit und Philosophie. Am meisten aber widmeten sich diese reichen Jnglinge krperlichen bungen und zwar in den Gymnasien. Die Namen der athenischen Gymnasien, Akademie und Lyceum, in deren Umgebung auch die Lehrer der Beredsamkeit und Philosophie ihre Vortrge zu halten pflegten, sind weltberhmt ge-worden. Nach Vollendung des 18. Lebensjahres wurden die Jng-

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 140

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
i4o Weltgeschichte. Erster Haupttheil. I. b. M. schaffen. Um die ungestümmen Ausschweif- ;2zl-Z44t. des Volks einzuschränken, verordnte er eine Rardsver fammiung von 400 Personen aus den drey ersten Klaffen der Bürgerschaft, welche erst dasjenige untersuchte, was in der allgemeinen Ver- sammlung des Volks (Ekklesia) vorgetragen werden sollte. Am aber zugleich der Gewalt der Neichen Gränzen! zu sehen, vergrößerte er das Ansehen des Areopa.flus "), dieses höchsten und ehrwürdigen Ge- richtes, ungemein. Es gab den Schlüssen der Ekkl-. ft Ci gesetzliche Gewalt, es änderte und hob übereilte Schlüsse des Volks auf, ohne daß sich ihm jemand widersetzen durste, und führte auch die Aufsicht über den Gocres- dienst und die Sitten. Es saßen darin nur diejeni- gen Archonten, mit deren Verwaltung das Volk zu- frieden gewesen war. Jedermann war nach Sv- Ions Gesetzen verbunden, bey öffentlichen Strei- tigkeiten sich für eine Parraey zu erklären; da- durch konnten die Unruhen im Staate desto geschwin- der gestillt werden. Ein Sohn sollte nicht Verdun- den seyn, seinen alten Vater zu ernä hren, wo- fern ihn dieser nicht zu einem Handwerke erzogen hätte. Hingegen wurde auch derjenige ehrlos, der seine Aeltern nicht ernähren wollte, oder sein Ver- mögen verschwendete, oder der im Kriege und bei andern Gelegenheiten keinen Muto und keine Herz- haftigkeit bezeigt hatte. Der Müßiggang sollte als ein Verbrechen bestraft werden. Dw Kinder derer, welche in Ansehung der Vermächtnisse? — Wie suchte er dem Ehe, siandc seinen wahren Werth zu geben? — Was verbot er jungen Leuten? — Was gab er sonst noch für Gesetze? — Warum wollte er auf den Aelternmord keine Strafe legen? * *0 Dieser sollte nach Solons Plane nun Hauptstütze der Verfas- sung seyn, da er bisher nur ein Werkzeug iu den Händen der Aristokratie gewesen war. Er blieb nicht nur bloßes Oberge, richt in Criminalsachen, sondern erhielt außer den genannteik Rechten auch das Recht der Untersuchung des Betragens der abgegangcnen Archonten.
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