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1. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 47

1807 - Soest : Floß
47 andern verlangt, muh sich auch gegen denselben gefäl- lig erzeigen. Wer haben will, daß ihn andere lieben sollen, der darf andere nicht beleidigen; denn wenn wir jemand lieben sollen, so müssen wir überzeugt seyn, daß es derselbe gut mit uns meme. Witz ohne Scharfsinn. ^wei Knaben, ein dummer und ein kluger, sandsn einst Ntße. Gieb mir das Aeussere und behalt das Innere für dich sagte der Thörichte zu dem Klugen, welcher sich dieses gefallen ließ. Als sie bald darauf Pflaumen fanden, so sagte er wieder, heute abergeht es nicht wie neulich; heute mußt du mir den Kern ge- den und die Schaale für dich bebakten, und er sahe sich zum zw^tenmale betrogen. Wie er dieses seinem Vater klagte, so sagte dieser: Du thörigteö Kind, weißt du denn noch nicht, daß Pflaumen und Nüße sehr verschieden sind? Du sahest blos darauf, daß bei- de eine Schaale haben, welche einen Kern nmgiebt, und glaubtest, daß auch bei der Pflaume der Kern das Beßere seyn müße, weil er es bei der Nuß gewe- sen war. Ziehe daraus für die Zukunft die Lehre, daß, wenn man unter Dingen klug wählen will, man nicht blos ihre Aehnlichkeit, sondern auch ihren Unter- schied kennen muß. Ursache und Wirkung. ir nennen baö eine Ursache, woraus etwas ent- steht; dasjenige aber was ans der Ursache entsteht, nennen wir eine Wirkung. Wenn einer unmäßig ist, so wird er krank; die Unmäßigkeit ist also die Ursache der Krankheit, und die Krankheit ist Wirkung der Un- mäßigkeit. Was ist in folgenden Sähen Ursache und Wjrkung?

2. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 49

1807 - Soest : Floß
49 Mittel und Endzweck. Silbers wollte gern bald lesen lernen; er gab aber in der Schule nicht fleissig Achtung, und lernte also nicht lesen. Waö wir wollen oder wünschen, das ist unser Endzweck. Albere hatte also den Endzweck lesen zu lernen. Wodurch wir unsern Endzweck erreichen, das nennt man Mittel. Wenn Albert fleissig Acht gegeben hätte, sv hätte er seinen Endzweck erreicht; denn das Acht- geben war das Mittel dazu. Wer aber die Mittel nicht anwendet, erreicht auch seinen Endzweck nicht. August war krank, und wolte gern wieder gesund werden; er nabm aber die Arznei nicht ein, die ihm der Arzt verschrieben hatte; und also starb er an der Krankheit. Der Endzweck, den August hatte, war, wieder ge- sund zu werden. Das Mittel dazu war das Einneh- men der Arznei. Alle gute Eltern wünschen, daß ihre Kinder verstän- dig werden mögen, darum schicken sie dieselben in die Schule. Der Endzweck oder die Absicht der Eltern ist also, daß die Kinder verständig werden; der Unterricht in der Schule ist das Mittel dazu. , Jeder Lehrer will, daß unartige Kinder artig wer- den sollen; darum ermahnt und straft er sie. Mas ist die Absicht des Lehrers? und welches das Mittel? Ein gutes Kind will von den Eltern und Lehrern geliebt seyn; darum ist es gehorsam und fleissig. Was ist der Zweck des Kindes? welches ist das Mittel? Ein Gärtner wünscht, daß seine Bäume gute Fruchi te bringen; darum wartet er sie fleissig ab. Was ist die Absicht des Gärtners? welches das Mittel? /

3. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 51

1807 - Soest : Floß
verzerrte. Die abergläubischen Eltern glaubten steif und fest, ibr K-ilid sey behext, und begnügten sich dar her, eö zu bekreuzen und zu segnen, ohne einen Arzt herbei zu rufen, und Arzneimittel zu gebrauchen. Es mußte elend sterben. — -Heinemanns Kinder hatten beim Spielen im Garten den giftigen Stechapfel gegesien: sie kamen schreiend, unter heftigen schmerzen, nach Hause, und klagten den Eltern ihre Noth. Bald be- kamen sie schreckliche Verzuckungen. Die Eltern, wel- che ihre Kinder noch kurz zuvor so munter und froh gesehen hatten, konnten diese plötzliche Veränderung nicht begreifen, und ohne erst nach der Ursache zu for- schen, waren sie gleich darin einig, daß die. armen Kinder behext seyn müßten. Sie schickten daher eiligst nach dem Kuhhirten in einem benachbarten Dorfe, der in dieser Gegend als ein Wundermann berühmt war. Dieser kam, gab den Kindern einen Trant ein, wobei er mancherlei närrische Gebehrden machte, um die ver- meinte Hexerei zu bannen. Allein schon in der folgen- aen Nacht starben Zwei von den Kindern auf die kläg- lichste Art, weil sie nicht zu rechter Zeit Hülfe bekom- men hatten: auch das dritte mußte sterben, weit die Hülfe des Arzteö zu spät kam. Dieser öffnete nun die todten Körper, um die Ursache beö Todes zu erfor- schen, und so fand es sich denn bald, daß der giftige Saamen sie gelobtet batte. Jetzt machten sich die aber- gläubischen Leute bittere Vorwürfe, daß sie so thöricht gehandelt, und vorn Aberglauben verführt, die ordent- liche Hülfe eines geschickten Arzteö versäumt hatten. Sie konnten sich nie hierüber zufrieden geben. Wenn der Arzt die Krankheit eines' Menschen hei- len soll, so muß er die Beschaffenheit und die Ursache der Krankheit wiffcn. Man muß daher dem Arzt alle Zufälle, Zeichen und Umstände deö Kranken, und sein ganzes Befinden vom Anfange der Krankheit an genau und richtig erzählen, ihm die Leibesbeschaffenheit und die Lebensart des Kranken anzeigen, und ihm alle die Umstände sagen, welche die Ursache der Krankheit senn könnten. Es ist daher gut, daß der Arzt den Kranken sehe und spreche, und selbst die Natur und Ursache der D 2 Krank-

4. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 18

1807 - Soest : Floß
wird, so wird dieses Jahr aus dem Schlittschuhsah- ! ren nichts. — Kannst du mir auch erklären, was man rauh oder glatt nennt, fragte der Vater? -r-$. O ja, der Lehrer hat cs uns neulich in der schule erklärt, als wir entgegengesetzte Wörter aufsuchen mußten. Raub nennen wir einen Körper, wenn dessen Oberfläche aus kleinen, bald scharfen, bald stumpfen Erhöhungen 'besteht ; glatt aber ist ein Körper, wenn er keine sol- che Erhöhungen hat. — G"t geantwortet, sagte der Vater. Weißt du aber auch, was scharf und stumpf ist? Nach einigem Besinnen antwortete Karl: Schärf ist ein Körper, wenn er so schmale Oberflächen hat, daß er leicht in ändere Körper eindringt; ist dieses aber dev Fall nicht, so nennen wir ihn stumpf. Der Vater freute sich sehr über die Aufmerksamkeit seines Sohnes, und schenkte ihm zur Belohnung Wilmsenö deutschen Kinderfreund, welchem Buche Karl in der Folge sehr viele Belehrungen und angenehme Stunden verdankte. Hart, weich. Was ist bare und weich, fragte einst Fritz seinen äl- tern Bruder Karl?— K. Wenn du mit deinem Finger recht stark auf ein Eisen, oder ein Stück Eichenholz drückst, kannst du wol eine Vertiefung hineindrücken? — F. Nein, und we n ich noch so sehr drückte. — K. Würde wol auch Butter oder Wachs deinem Drncke widerstehen? —- F. Nein, die geben sehr leicht nach, znmal, wenn sie etwas warm sind. — K. Die Butter und das Wachs nennen wir weich; das Eisen aber und das Eichenholz hart; kannst du mir nun selbst sagen, was das heißt?-— F. O ja; hart ist ein Körper, wel- cher Eindrücken widersteht; weich, welcher denselben nachgiebt. Vermehren, verringern. L. Wenn ich zu einem Haufen Waitzen andern Wai- tzon binzuschütte, vermehre oder vermindere ich den Waktzenhaufen? S. Sie vergrößern ibn. L. Wenn ich in ein Faß Bier Wasser schütte, wird dadurch auch das Bier vermehrt? S. ;; . . 'v.________________________________________j

5. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 26

1807 - Soest : Floß
25 I Pucfie cinniak zu fassenden Hauptwort cm einige ^fcsiicjuicfic e&enwciricr : zfrüfdinp-— Pom* Tiier— Sdcrsst— typinler—¿Kind — Kpucfi — Kpu/ck —- Jlc&er — Kßimne —gsier —Kßaum —-Pflkaus —- Kfccifoc — tydogch—- ¿Pier —- $cnnc —- Pikond •— Khbnmeß— Kfkil/ie — Skranaacit — ^ H. Daö Naüpenncst. Annette machte eines Abends mit ihrer Mutter eineu Spaziergang übers Feld. Sie war von ihr dazu ge- wohnt, alles mit Aufmerksamkeit zu betrachten, was um sie her war. Dieß that sie auch jetzt. Auf einmal blieb sie stehen, und rief: Mutter! Muter! komm ge- schwind her, und sieh, was da ist! Die Mutter kam, und sieh! da war ein Nesselbusch, der ganz mit Rau- pen bedeckt war: lauter häßliche schwarze Thiere mit stachlichren Rucken, und grünen Streifen, zwischen den Stacheln.— Soll ich die Raupen todt treten? fragte Henriette. — Nein, sagte die, Mutter; denü wie du siehst, so nähren sie sich von Nesseln, und sind also nicht schädlich. Wenn sie aber an einem Kirschbaume, oder aus einer andern nützlichen Pflanze säßen, dann dürf- ♦) Der Lehrer muß selbst Wörter aufgeben, und diese nützliche Ne. billig fortsetzen. Er kan» auch umgekehrt 411 Beiwörtern schickliche Hauptwörter suchen lassen.

6. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 79

1807 - Soest : Floß
79 r^-2-r^ss geschieht dieses sehr oft von vielen.kindern; deswegen weiß aber auch der Lehrer schon im- vorausdaß diese “ Kinder nicht glücklich seyn werden., Mit denjenigen Kindern, welche- sich gut aufführen und fleißig sind, ist der Lehrer wohl ^frieden, und er lobt alsdann, wenn er zu ihren Aeltern kommt, ihr gutes Betragen und ih- ren Fleiß, welches chr.en Aftern auch Freude macht. Ueber diejenigen Kinder aber, -welche sich schlecht auf- führen und faul sind, ist der Lehrer mißvergnügt, und er klagt bey ihren Aeltern, wenn er zu ihnen kommt, über-ihre schlechte Aufführung und über ihre Faulheit, welches diesen Aeltern Verdruß verursacht.— Die Ael- tern schicken ihre Kinder nicht deswegen in die Schule um sich dieselben auf diese Art vom Halse zu schaffen, sondern deswegen, weil sie zu Hause keine Gelegenheit haben, sich so-viele nützliche Kenntnisse zu erwerben, als sie sich in der Schule erwerben können — Die Aeltern ' hoffen, daß aus ihren Kindern einst rechtschaffene brauch- bare Menschen werden; da man aber dieses nicht wer- den kann, wenn man nichts gelernt hat, so betrüben sie sich, wenn sie sehen/i daß ihre Kinder nichts lernen wollen. — Die Aeltern schicken die Kinder nicht immer in die Schule, sondern nur so. lange, biö sie sich dieje- nigen Kenntnisse erworben haben, welche ihnen nöthig find; alsdann bleiben etliche bei den. Studieren,, ande- re lernen Künste und Handwerker. Sie übergeben sie deswegen Männern, welche ihnen zeigen, wie sie es anfangen müssen, um dereinst geschickte Leute zu wer- den. — Wenn die Kinder alsdann wieder nach Hause kommen, so können sie entweder ihren Aeltern helfen, oder sie können, wenn ihre Aeltern ihrer Hülse nicht bedürfen, eine eigene Haushaltung anfangen. D. ; Nachbarn. Äusser unfern Aeltern, Geschwistern, Verwandten, Dienstbothen, gehen uns diejenigen,- welche bei uns in der Nähe wohnen, (unsere Nachbarn) näher als andere Menschen an. Wir haben alle die gegenseitige Hülfe an-

7. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 40

1807 - Soest : Floß
4o Das arbeitsame Kind. orche» liebte die Arbeit, und gewöhnte sich sehr früh dazu. Ueberall ging sie der Mutter zur Hand, wo sie nur konnte, und wenn sie die Mutter arbeiten sah, fragte sie immer: kann ich nicht auch helfen, lie- be Mutter? Wenn- sie weiter nichts Besonderes zu thun hatte, so las sie die Späne im Holzstalle und auf dem Hofe zusammen, und trug sie in die Küche; oder sie jätete das Unkraut von den bepflanzten Beeten im Garten auö; oder sie brachte im Hause, in der Stube, in der Küche, dies und jenes in Ordnung, und sahe nach ih- ren kleinern Geschwistern; oder sie suchte die Eier zu- sammen, welche die Hühner bisweilen aus den Boden, oder unter einen Strauch im Garten gelegt harten. Kurz, sie that immer etwaö Nützliches, unterdeß daß andere Kinder oft den ganzen Lag mit Spielen zu- brachten. Von ihrem fünften Jahre an trug sie keine andere Strümpfe, als die sie selbst gestrickt hatte. Eben so fleißig war sie im Spinnen, so daß sie in der Folge alle Jahr so viel zusammen spann, als sie zu einigen Hemden brauchte. Ihre liebste Beschäftigung war daö Näben. Alö sie es erst recht gelernt natte, nähere sie sich nicht nur alle Sachen selbst, die sie brauchte, sondern sie machte sich ein Vergnügen daraus, auch für die Mutter und ihre Geschwister zu nähen. Das alles that sie ungezwungen. Ihre Eltern hat- ten auch wohl so viel Vermögen, daß sie alles, was Dorcben that, hätten für Geld durch andere Leute können thun lassen; aber Dorche» hatte die Arbeitsam- keit von ihrer Mutter gelernt. Sie sahe bic Mutter den ganzen Tag nicht einen Augenblick müssig, hörte sie me über zu viel Arbeit klagen, und da ahmte sie der Mutter nach, ehe sie noch wüste, daß Arbeit besser wäre, als Müssggang. Was aber auch in diesem Hause für Vorrath an Leinen, Betten und andern Sachen war! Alle Kisten und

8. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 54

1807 - Soest : Floß
schlafen. Dadurch wurde sie furchtsam. . Sie war schon zehn Jahr «Ir» als es sich traf, dass alle ihre Geschwister krank wurden, und da ihr Vater grade verreist war, so musste es sich Wilhelmine zum erstenmal gefallen lassen, allein zu schlafen. Darüber gerietst sie nun in grosse Angst, besonders da die Mutter keine Lampe in ihrer Kammer woll- te brennen lassen, sondern meinte: das grosse Müdesten könnte auch wohl einmal im Finstern zu Bette gehen. Gar zu gern hätte sie in der Krankenstube geschlafen, aber dieft wollte die Mutter nicht zugeben, weil sie dadurch leicht hätte angesteckt werden können. Weinend ging Wilheltnine in ihre Kammer, zog sich hastig aus, und steckte aus Furcht den Kopf unter das Deckbette. ; Von Zeit zu Zeit zog sie ihn selten hervor, um Luft zu schöpfen, und sich ängstlich in der Kammer umzusehen. Auf einmal glaubte sie an der Kammerthüre eine lauge weifte Gestalt zu erbli- cken. Voller Schrecken zog sie sich das Deckbette über den Kopf, und der Angstschweiß lief ihr von der Stirn. Fange konnte sie es in dieser Lage nicht aushalten; sie wagte es endlich auf einen Augenblick den Kopf hervorzuziehen, und siehe da, die schreckliche weiße Gestalt stand nicht nur immer noch an der Kammerthür, sondern bewegte sich auch. Jetzt fing Wilheltnine laut an zu schreien, und in dem Augenblick trat ihre Mutter in die Kammer. Aber Kind, was ist dir denn! rief sie ihr zu; träumest du, oder wachst du? Ach Mutter! Mutter! die weifte Gestalt! ich glaube gar, du siehst Gespenster, erwiederte die Mutter; ei-muntre dich, und fasse Muth. Was ängstigt dich denn? Ks kam nun heraus, dass Wilhelmine ein weiises Hand- tuch, welches an der Kammerthür hing, und worauf der Mond schien, für eine weifte Gestalt gehalten harte. Die Mutter hatte an der Kammerthür gehorcht, ob Wilhelmine schlief, und indem sie die Thür öffnete, hatte sich das Handtuch bewegt. Wilhelmine schämte sich ihrer kindli- chen Furchtsamkeit, und sahe seit dieser Zeit nicht wieder Gespenster, Das

9. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 28

1807 - Soest : Floß
28 gbssttscaa i'»«^ rni'ii i wiwif^ vb sie angeleimt gewesen wären. Geschwind lief Hen- riette zur Mutter, und zeigte ihr di< ausgehängten Raupen. Besorglich fragte sie: Aber was fehlt ihnen denn ? liebe Mutter, ich habe sie doch alle Tage so reich- lich gefüttert, und nun werden sie mir doch sterben ! Sei ruhig, antwortete die Mutter, sie werden nicht sterben, sondern dir noch viel Freude nicrchbn. Laß sie nur ungestört hängen. Das that Henriette, und machte ganz behutsam das Glaö wieder zu. Kaum avar sie am folgenden Morgen aus dem Bette, so lief sie nach dem Glase, und sieh, da gab es schon wieder etwas Neues. -Die Raupen waren verschwunden, und nun hingen lau- ter langlicht runde Püppchen da, mit einer kleinen Krone auf dem Kopfe. Sie lebten und bewegten sich chin und her. Henriette machte große Augen, schlug die Hände zusammen, und wußte nicht, was sie dazu sagen sollte. Endlich rief sie , Mutter! Mutter ! komm geschwind her, und sieh, was aus meinen Raupen ge- worden ist. Hab' ich es dir nicht gesagt, antwortete die Mutter, Vaß' dir die Raupen noch viele Freude machen würden? Betrachte sie nun. recht genau; sie haben ihre Häute abgestreift, die du hier hängen siehst, und haben sich verwandelt in Dinge, die man Puppen nennt. Laß sie rurr alle ruhig hängen, und sieh alle Tage nach dem Glase. Vielleicht erblickst du bald einmal wiedet et- was, was dir große Freude macht. Es traf richtig ein; nur währte es der ungeduldigen Henriette zu lange, und schon hatte sie fast alle Hoff- nung aufgegeben. Aber nun waren fast einige Wochen vergangen, als Henriette einmal wieder nach ihrem Glase sahe. Und was erblickte sie? da war alles voll schöner bunter Schmetterlinge in dem Glase. Ach sieh -och, liebste Mutter, rief sie, was in meinem Glase »st! Lächelnd kam die Mutter, und als sie nun beide ge- nauer zusahen, erblickten sie ein neues Wunder. Ein Schmetterling, der in einer Puppe steckte, drückte mit seinen zarten Füßchen die Puppe von einander, und kroch heraus. Seine Flügel waren ganz klein und zu- sammengerollt, wie ein Stück Papier. Er liefgeschwmd am j

10. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 71

1807 - Soest : Floß
71 keinen Arzt bezahlen kann! Wenn ich zu Hans« geblie-- den wäre, sv, hätte ich vielleicht letzt citi gutes Weib und liebevolle Kinder, die mir das Leben angenehm machen,- und meine Stütze im Alter seyn wür^ den, und jetzt siehe ich allein und von allen verlassen da!— Endlich kam er nach Bremen, wo er einem musikalischen Instrumentmacher seinen Lebenslauf er- zählte und seine Dienste anbot. Dieser nahm ihn auö Mitleid in sein Hans und unterrichtete ihn in seiner Kunst. Nun gab er sich alle mögliche Mühe, um durch seinen Fleiß sich seinem Wohlthäter dankbar zu bezei- gen, und Noch ein nützlicher Mensch zu werden. Wirk- lich brachte er es auch noch durch große Anstrengung dahin, daß er durch seine Kunst sein Brod verdienen kannte; aber oft sagte er: ich habe mein Glück in der Ferne und auf Umwegen gesucht, das mir in der Nähe lag, und über diesem Suchen die Hälfte meines Le- bens verlohren. > :• ». 'j Der Mensch betrachtet in Abficht auf andere Menschen. A. Aeltern und Kinder. Äle Menschen haben viel ähnliches mit einander; ei- ner ist deswegen eben so gut ein Mensch wie. der an- dere. — Viele Menschen sind größer und stärker als andere; nichts desto weniger ist der kleinere und schwä- chere auch ein Mensch wie der andere. — Größere und stärkere Menschen können anderen in vielen Stücken leichter helfen. Deswegen rufen wir auch, wenn wir in Noth gerathen, dieselben zu Hülfe, und erwarten ganz gewiß, daß sie uns helfen. — Es wäre uns also nicht aut, wenn wir allein wären, und keine andere Menschen zugegen wären, welche wir, wenn wir des Beistandes anderer bedürfen, zu Hülfe rufen könnten. — Wenn uns gleich nichts fehlt, so müssen wir doch, wenn wir nicht hungern und frieren sollen, Nahrung, Kleidung und Wohnung haben; diese Bedürfnisse kvn- • " * ‘ neu
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