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1. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 6

1882 - Düsseldorf : Schwann
L — 6 — zum Werfen. Außerdem wurden im Kriege gebraucht: Streitäxte, Steine, Pfeile u. s. w. Das Haupt war bedeckt mit dem Felle wilder Tiere. Zu Friedeszeiten arbeiteten die Frauen zu Hause oder bestellten die Feldarbeiten. Die Männer gingen entweder auf die Jagd oder lagen zu Hause auf der Bärenhaut. Dann wurde Würfel gespielt. Das Würfelspiel trieben die alten Deutschen sehr leidenschaftlich. War Hab und Gut verloren, so setzten sie ihre Freiheit ein. Verloren sie auch diese, so gingen sie willig mit Weib und Kind in die Knechtschaft. Ihre Nahrung bestand in Wurzeln, Milchspeisen, Brot, Haferbrei und Fleisch. Ihr liebstes Getränk war der Meth (Bier), den sie sich selbst aus Gerste bereiteten. Unsere Vorfahren zeichneten sich durch manche Tugenden aus. Deutsche Treue ist sogar sprichwörtlich geworden. (Ein Mann, ein Wort). Die Vaterlandsliebe stand bei ihnen hoch, so daß ein Vaterlandsverräter mit dem Tode bestraft wurde. Gegen Fremde war man sehr gastfreundlich. Gern theilte man das Seinige mit dem Fremdling und gab ihm noch Nahrung auf bett Weg. _ Redlichkeit und Keuschheit zierten Jung und Alt. Die alten Deutschen waren Heiden. Sie verehrten verschiedene Götter, machten ihnen aber keine Bilder und erbauten ihnen auch keine Tempel. Im heiligen Waldesdunkel beteten und opferten sie. Ihr oberster Gott hieß Wodan. Er war der Herr des Himmels und der Erde und war der gewaltige Gott des Krieges. Ein anderer Gott war Thor, welcher Blitz, Donner und Regen schickte. Sie glaubten auch an eine Unsterblichkeit der Seele. Nach dem Tode kam der Verstorbene in Walhalla; dort wurde, wie sie glaubten, gekämpft, gespielt und getrunken. 3. Das Land. Diefe unsere Vorfahren bewohnten imt die Zeit der Gelmrt Christi das heutige Deutschland." Damals war Deutschland nicht so schön lute jetzt. Fast über das ganze Land breiteten sich große Wälder (Urwälder) aus. Jit denselben hausten Bären, Wölfe, Auerochsen und andere wilde Tiere in Menge. Der Boden war sumpfig, morastig und unfruchtbar. Angebautes Land gab es wenig; aber schöne Weideplätze sand man in den Thälern. Ans denselben schweiften große Herden von Pferden und Rindern umher, der liebste Reichtum unserer Vorfahren. Schöne Städte und Dörfer kannten die alten Deutschen nicht. Weit zerstreut lagen ihre Hütten, aus Lehnt gebaut. t Die Masse des Volkes zerfiel in Freie, Unfreie und Halb-freie. Der Freie trug langes, lockiges Haar, er erschien stets

2. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 24

1908 - Schleswig : Bergas
24 hängt ein Enter mit 4 Zitzen, an denen die Kuh gemolken wird. Ihr Schwanz endet in einer Haarquaste. Jeder Fuß hat zwei Hufe; deshalb zählt man die Kuh zu den Zweihufern. Die Kuh nährt sich hauptsächlich von Gras, Heu, Stroh, Rübeu und Häcksel. In manchen Gegenden werden die Kühe im Frühlinge auf die Weide getrieben und bleiben Tag und Nacht draußen bis zum Herbste. Anderswo bleiben sie das ganze Jahr hindurch im Stalle und werden gefüttert. Ist die Kuh satt, so legt sie sich zur Erde nieder und kaut die Speise wieder. Tiere, die wiederkäuen, nennt man Wiederkäuer. Von der Kuh kann der Mensch alles gebrauchen. Ihre Milch ist ein nahrhaftes Getränk. Aus der Milch wird Butter und Käse bereitet. Das Fleisch der Kuh wird gegessen und der Talg zur Bereitung der Margarine benutzt. Aus den Hörnern verfertigt man Kämme und andere Sachen, lind die Haut wird zu Leder gegerbt. Das männliche Tier heißt Bulle oder Stier, das weibliche Kuh, das junge Kalb. Verwandte sind der Auerochs, der Bison und der Büffel. 3. Das Schaf. Das Schaf ist wie die Kuh ein Zweihufer und Wieder- käuer. Sein Körper ist mit Wolle bedeckt. Das männliche Schaf oder der Schafbock hat am Kopfe 2 gewundene Hörner. Die Ohren stehen vom Kopfe ab. Der Schwanz ist meist kurz, und die Beine sind dünn. Das Schaf wird von den Menschen gezüchtet. Seine Nahrung besieht in Klee, Heu und Gras. Es bekommt jährlich I—2 Junge, die Lämmer genannt werden. Es ist sanft und friedfertig, aber dumm. Das Schaf nützt den Menschen durch sein Fleisch, seine Haut und besonders durch seine Wolle. Diese wird abgeschoren und zu allerlei Geweben verwertet. Die feinste Wolle liefert das Merinoschaf in Spanien. 4. Das Schwein. Das Schwein ist mit einer dicken Haut oder Schwarte bedeckt. Diese ist mit Borsten bewachsen. Sein Kopf ist lang lind endigt in einem kurzen Rüssel. Dieser hat vorn eine Scheibe mit 2 Nasenlöchern. Die Augen sind klein und liegen schräg im Kopfe. Die Ohren hängen entweder herab oder stehen aufrecht. Der Schwauz ist geringelt, und die Beiile sind kurz. Au jedem Beine befinden sich 4 Hufe; deshalb rechuet man das Schwein unter die Vielhufer. Das Schwein wird als Haustier im Stalle gehalteu. Kartoffeln, Rübeu, Kleie, Schrot, saure Milch und Kücheuabfälle dienen ihm zur Nahrung. Aber es frißt anch Obst und Eicheln. Mit seinem Rüssel wühlt es gern in der Erde, um Würmer zu suchen und zu fressen. Das Schwein nützt uns durch sei» Fleisch und Blut, durch das Fett. die Därme und die Borsten. Das männliche Schwein heißt Eber, das weibliche Sau und das junge Ferkel. Aildre Vielhufer sind der Elefant, das Nashorn lind das Flußpferd. 5. Die Trichine. Schon oft hat man durch das Mikroskop im Schweine- fleisch sehr kleine Würmer gefunden, die spiralförmig zusammengerollt sind. Diese Würmer heißen Trichinen. Genießt man trichinöses Fleisch, so kommen die Trichinen zunächst in den Magen und in die Gedärme. Von hier wan- dern sie in den ganzeil Körper uild erzeugen die Trichinenkrankheit. Diese führt mitunter zum Tode. Will mail Schweinefleisch genießen, so muß man es vorher gut kochen oder stark braten. Um den Menschen vor den Trichinen zu schützen, ist die Trichinenschau eingeführt.

3. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 27

1908 - Schleswig : Bergas
27 Brot, den Speck und den Schinken, die Wurst, den Käse, die Kartoffeln und vieles andre. Deshalb wird sie in Fallen weggefangen. Der Körper der der Hausmaus ist mit weichen, kurzen, grauschwarzen Haaren bedeckt. An der spitzen Schnauze trägt sie lange Schnurrhaare. Die breiten Ohren sind nackt, ebenfalls der lange Schwanz. Die Hausmaus vermehrt sich außerordentlich stark. Das Weibchen bekommt 4—8 Junge und zwar jährlich 3—5 mal. Diese liegen in einem Neste und sind anfangs nackt und blind. Weil die Vermehrung so groß ist, kann man die Mäuse trotz der Katzen, der Fallen und des Mäusegifts nicht ganz ausrotten. Die Feldmaus richtet unter den Feldfrüchten großen Schaden an. 13. Die Ratte. Das widerwärtigste Nagetier des Hauses ist die Ratte. Sie sieht bräunlichgrau aus und hat einen langen Schwanz. Sie haust in Ställen, Kellern, Scheunen, Gerbereien, Schlachtereien, in unterirdischen Wasser- und Schmutzleitungen, Aborten usw. Das sehr gefräßige Tier verzehrt alles, was es an Vorräten im Hanse sindet. Selbst junge Enten, Hühner und Tauben sind vor ihm nicht sicher. Katzen und Hunde (Ratten- beißer) sind Feinde der Ratten. Der Mensch sucht sie durch Fallen oder Rattengift zu vertilgen. Ein Verwandter der Ratte ist der Hamster. 14. Die Küchenschabe. Die Küchenschabe oder der Kakerlak ist ein schwarzbraunes Insekt. Der flache Körper hat 2 lange Fühler und ein großes Schild, das den Kopf fast ganz bedeckt. Das Männchen hat 4 braune, geaderte Flügel; das Weibchen dagegen ist flügellos. Der Hinterleib endigt in 2 Borsten. Die Kakerlaken sind lichtscheu und lieben die Wärme. Am Tage ver- stecken sie sich deshalb gern an dunklen Orten, z. B. zwischen den Steinen des Küchenherdes und in den Winkeln der Backöfen. Des Abends kommen die Schaben aus ihren Verstecken heraus, um sich Nahrung zu suchen. Weil sie sehr gefräßig sind, benagen sie Brot, Butter, Käse, Kuchen, wollenes Zeug, Bücher, Leder und andres mehr. Auch lecken sie sehr gerne Bier. Man fängt die unangenehmen Gäste in Schüsseln mit etwas Bier oder in Töpfen mit Eßwaren. 15. Der Kanarienvogel. Obgleich der Kanarienvogel bei uns sein ganzes Leben lang als Gefangener im Käsig bleiben muß, hüpft er doch darin munter auf deu Stangeu hin und her und singt sein fröhliches Liedchen. Der Kanarienvogel hat ein goldgelbes Gefieder. Mit seinen klugen Äuglein blickt er seine Stnbengenosfen freundlich und zutraulich an. Deshalb und wegen seines Gesangs wird er geliebt und gepflegt. Täglich muß er frisches Wasser und Futter haben. Soll der Kanarienvogel gesund bleiben, so muß mau ihu vor Zugluft und heißen Sonnenstrahlen schützen. Sehr häufig ist der Käfig zu reinigen und sein Boden mit feinem, trocknem Sande zu bestreuen. 16. Der Goldfisch. Der Goldfisch ist ein Verwandter des Karpfens. Er hat eine goldglänzende Farbe und wird wegen seiner Schönheit im Glas- hafen gehalten. Der Körper des Goldfisches ist seitlich zusammengedrückt. Mit dem Schwänze bewegt er sich vorwärts, mit den Flossen steuert er. Sobald er Wasser geschluckt hat, öffnen sich die Kiemen, und durch diese

4. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 47

1908 - Schleswig : Bergas
47 Schwimmblase, die das Sinken und Aufsteigen der Fische im Wasser erleichtert. Der Karpfen atmet mit Kiemen. Diese sind sehr zart und deshalb durch Kiemendeckel geschützt- Im Mai oder Juni laicht das Weibchen an seichten Stellen. Der Laich, die Eier, werden von der Sonnenwärme ansgebrütet. Die Nahrung des Karpfens besteht ans Wasserpflanzen, Aas und Würmern. Weil sein Fleisch sehr schmackhaft ist, wird er viel gezüchtet. 2. Der Aal. Der Aal hat einen schlangenartigen Körper, der mit einer dunkelgrünen Haut bedeckt ist. Die Bauchflossen fehle»! ihm. Er nährt sich von kleinen Fischen, Fröschen, Insekten und kleinen Wassertieren und ist also ein Raubfisch. Im Herbste wandern die alten Aale ins Meer. Dort laichen sie. In»• Frühling kommen dann die jungen Aale in die Flüsse gezogen, während die alten iin Meere bleiben. Das Fleisch des Aals ist zart und wird frisch, mariniert sin Essig einge- macht) oder geräuchert gegessen. Ein Aal kann l1/^ m lang und gegen 6 kg schwer werden. 3. Der Hecht. Der Hecht ist ein Fisch mit breitein, flach- gedrücktem Kopfe, gera- de»»! Rücken und einem walzigen Körper. Auf dem Rücken sieht er schwärzlich und am Bauche weiß aus. Die Seiten sind gelb und grau gefleckt. In seinein breitgespaltenen Maule sind spitze, rückwärtsgebogene Zähne, mit denen er seine Beute festhält. Der Hecht ist der gefürchtetste Raubfisch unsrer Gewässer. Gierig verschlingt er allerlei Fische, Frösche, ja selbst Wasservögel und Ratten. Oft steht er unbeweglich ans einer Stelle und lauert auf Beute. Hat er einen Fisch gesehen, so schießt er pfeilschnell auf ihn zu und erschnappt ihn. Der Hecht wird sehr groß, oft über l m lang und 25 kg schwer. Man fängt ihn mit Netzen und Angeln. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft.

5. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 71

1908 - Schleswig : Bergas
71 Das Einatmen reiner Luft reinigt das Blut; es ist deshalb vou großer Wichtigkeit. Sind die Räume, in denen viele Menschen beisammen sind, ge- schlossen, so entsteht schlechte Luft; die Räume müssen darum fleißig gelüftet werden. Man halte sich nicht an staubigen Orten und in raucherfüllten Stuben ans: denn Staub und Rauch sind Feinde der Lungen. Besonders reine Luft findet man im Walde und auf hohen Bergen. Damit die Lungen sich gehörig ausweiten, muß man öfter tief ein- und ausatmen. Soll dies geschehen, so darf die Brust nicht eingeengt werden durch Tragen von zu engen Kleidern, wie z. B. Schnürleibchen, und Anpressen der Brust an die Tischkante beim Schreiben. Durch Erkältung der Lungen entsteht Lungenentzündung, die das Leben des Kranken bedroht. 13. Das Stimmwerkzeug des Menschen. Der Kehlkopf ist vorn in der Mitte des Halses und bildet den obersten Teil der Luftröhre. Er besteht ans Knorpeln und ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Damit die Speisen, die vom Munde nach der hinter der Luftröhre liegenden Speiseröhre gebracht werden, nicht in den Kehlkopf fallen, ist dieser mit dem Kehldeckel zugedeckt. Im Kehlkopf laufen zwei häutige, elastische Bänder, Stimmbänder genannt, von hinten nach vorn. Zwischen den Stimmbändern befindet sich ein schmaler Spalt, die Stimmritze. Beim bloßen Atmen sind die Stimmbänder schlaff, und die Luft streicht ungehindert zwischen ihnen hindurch. Werden sie gespannt, so verengert sich die Stimmritze. Dann setzt die zusammengepreßte Luft die Bänder in Schwingung und erzeugt einen Ton. Dies ist die menschliche Stimme. Der Kehlkopf ist demnach nicht bloß ein Atmungs-, sondern zugleich auch das Stimmwerkzeug des Menschen. 14. Die Nahrung des Menschen. Zur Erhaltung des Lebens bedürfen wir notwendig der Nahrung. Die Nahrungsmittel bekommen wir teils aus dem Pflanzen- und teils aus dem Tierreich. Aus dem Pflanzenreich ist daö Getreide für die Ernährung des Menschen von größter Wichtigkeit; denn aus ihm wird unser tägliches Brot bereitet. Sehr nahrhaft sind ferner auch die Hülsenfrüchte, insbesondere Erbsen, Bohnen und Linsen. Auch die frischen Gemüse, wie die verschiedenen Kohlarten, Rüben, Spinat, Salat usw., sind sehr gesund. Weniger wertvoll, aber schmackhaft und weit verbreitet sind die Kartoffeln, die wir als Beigabe zu andern Nahrungsmitteln genießen. Obst und Honig sind besonders Kindern zuträglich, Aus dem Tierreich er- halten wir die verschiedenen Fleischarten, die ans mancherlei Weise zubereitet werden. Eine angenehme Abwechslung dazu bildet der Genuß von Fischen. Einen großen Nährwert haben auch Eier, Butter und Käse. Die wichtigsten Getränke für den Menschen sind gutes Trinkwasser und unverfälschte Milch. Wein, Bier, Kaffee und Tee sind Genußmittel. Kakao ist ebenfalls nahr- haft; mit Zucker vermischt gewinnt man daraus die wohlschmeckende Schokolade. — Sehr wichtig ist, wann und wie wir essen. Iß nur dann, wenn du Hunger hast, und nicht zu oft! Iß und trink nicht zu viel, sonst wird der Magen geschwächt! Schlinge die Speisen nicht hastig hinunter, sondern kaue sie sorgfältig! Iß nicht zu fette und nicht zu gewürzte Speisen! Der Genuß allzu heißer und allzu kalter Nahrungsmittel ist für den Körper sehr schädlich. Nach dem Mittagessen ruhe eine kurze Zeit. Das Abendbrot werde einige Stunden vor dem Zubettgehen eingenommen.

6. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 35

1908 - Schleswig : Bergas
35 Die Mutter unterrichtet in der Zwischenzeit ihre Kinder. Die norwegischen Bauern ernähren sich von Viehzucht und Ackerbau. 5. An der Süd- und Ostküste Schwedens ist Tiefland. Es ist frucht- bar und meist mit Getreide bebaut. Der ganze Norden ist mit Nadelwäldern bedeckt. Im Süden Schwedens liegen große Seen: der Wen er-, der Wetter- und der Mälarsee. Durch den Wetter- und Wenersee führt der Götakanal, der Ostsee und Nordsee verbindet. Der Bergbau Schwedens liefert Silber, Kupfer und vorzugsweise Eisen. Im Tiefland finden wir die größten Städte. Stockholm (318 T. E.), die Hauptstadt Schwedens und erste Handelsstadt des Landes, liegt am Mälarsee. Sie ist eine der am schönsten gelegenen Städte der Welt. Hier ist ein Reiterstandbild Gustav Adolfs. Goten burg am Götakanal ist eine Handelsstadt; Upsala hat eine Universität. 6. Die Bewohner der Skandinavischen Halbinsel sind meist lutherisch. Sie ernähren sich von Ackerbau, Bergbau, Fischfang und Holzfällen. Eisen, Holz und Fische werden ausgeführt. 7. Im nördlichsten Teile der Halbinsel, in dem der Winter acht Monate dauert, wohnen die Lappen. Man unterscheidet Küsten- und Berglappe. Berg lappen. Die Küstenlappeu ernähren sich vom Fischfang. Die Berg- lappen besitzen große Renntierherden. Mit diesen ziehen sie im Lande umher, um gute Weiden für die Tiere zu suchen. Sie haben deshalb keine festen Wohnsitze, sondern wohnen in Zelten. Die Nahrung der Berglappen besteht meist aus Reuutiersleisch, Milch und Käse. Aus den Reuutiersellen verfertigt der Lappe seine Kleider und Zelte. Das Renntier muß auch den Schlitten ziehen. 2. Das Königreich Dänemark. (38 T. qkm, über 2,5 Mll. E.) k Das Königreich Dänemark besteht aus der dänischen Inselgruppe (Seeland, Fünen und mehreren kleinen Inseln) und Jütland, dem nördlichen 3 *

7. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 9

1908 - Schleswig : Bergas
9 2. Als die Deutschen noch nicht in Städten beisummen wohnten, bebaute jeder Hausvater sein eignes Feld und verfertigte auch mit Hilfe seiner Dienst- boten Zalles das, was er für sich und bei seiner Arbeit gebrauchte. Auf dem Felde wurden Hanf und Flachs gebaut, und die Mägde mußten spinnen, weben und nähen. Die Knechte aber waren im Anfertigen von Gerätschaften geübt. Handwerker und Bauern unterschied man damals noch nicht. Dies wurde jedoch anders, als die Städte entstanden. Für die Städter waren die Felder oft so weit entfernt, daß sie sie nur mit großem Zeitverlust bestellen konnten. Deshalb überließen sie ihre Felder meist den Landbewohnern und gaben sich ihren andern Beschäftigungen hin. Dabei stellte sich gar bald heraus, daß der eine besonders geschickt war im Verfertigen von Schuhen, der andre jedoch konnte besser Kleider nähen. Deshalb kamen sie überein, daß der eine nur Schuhe und der andre nur Kleider anfertigen sollte; der eine wurde also Schuster und der andre Kleidermacher oder Schneider. So ging es auch mit dem Weber, dem Tischler, dem Schmied u. a. Auf solche Weise entstanden die Handwerker. Die Landbewohner erkannten bald, daß die von den Handwerkern verfertigten Sachen viel besser waren als die, die sie selbst machten. Darum holten sie sich nun Kleider und Schuhe, Möbel und sonstige Geräte aus der Stadt und beschäftigten sich ausschließlich mit Ackerbau. Von da an nannte man die Landbewohner Bauern. 3. Da die Städter sich meistens mit einem Handwerk beschäftigten, waren sie gezwungen, Eier und Butter, Gemüse lind Korn von den Bauern zu kaufen. Diese kamen deshalb zur Stadt und verkauften hier auf einem freien Platze ihre Erzeugnisse. So entstanden die Märkte, die in der Regel in der Woche einmal stattfanden. Später brachten auch die Hand- werker ihre Waren nach den Marktplätzen und stellten sie in Buden zum Verkauf aus. Da dies im Jahre aber nur einmal geschah, hieß man diese Märkte Jahrmärkte, während mau die andern Wochen Märkte nannte. Auf den Wochen- und Jahrmärkten wurde viel gekauft und verkauft; es entwickelte sich daselbst lebhafter Handel. 4. Anfangs hatte mau kein Geld; mau handelte darum auf andre Weise als jetzt. Wollte der Schuster einen Anzug und der Schneider Schuhe haben, so tauschten sie ihre Waren gegenseitig aus. Ebenso machten es die andern Handwerker. Der Bauer aber, der von den Handwerkern Waren haben wollte, gab diesen dafür etwas von seinem Korn. Dieses Korn brachten die Leute zum Müller, der Mehl daraus machte; aus letzterem backte der Bäcker dann Brot für sie. Für die Arbeit aber durfte der Müller etwas Mehl und der Bäcker etwas Brot zurückbehalten. So wurde in alter Zeit gehandelt, und diesen Handel nannte man Tauschhandel. Derselbe war recht beschwerlich. Bisweilen kam es aber auch vor, daß jemand, der z. B. Kleider haben wollte, nur einen solchen Gegenstand zum Tausche anbieten konnte, den der Schneider gerade nicht gebrauchte; daun war ein Tauschhandel gar nicht möglich. Diesem Übelstand wurde jedoch bald abgeholfen. 5. An den Grenzen, wo unsre Vorfahren mit den Römern zusammen- trafen, lernten sie das Geld kennen. Dieses gefiel ihnen so sehr, daß sie es sich erwarben, und nun wurde aus dem Tauschhandel nach und nach ein Handel mit Geld. Bald lernten die Deutschen das Geld auch selbst prägen.

8. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 49

1908 - Schleswig : Bergas
49 14. Im Meere. 1. Der Hering. Der Hering ist ein Fisch von etwa 25 cm Länge. Sein Körper ist seitlich zusammengedrückt und mit Schuppen bedeckt. Auf dem Rücken sieht er grünlichblau aus; die Seiten und der Bauch sind silberfarben. Er hat eine gegabelte Schwanzflosse, eine Rücken- und After- flosse und je 2 Brust- und Bauchflossen. Die Heringe halten sich gern in der Tiefe des Atlantischen Ozeans und in der Nord- und Ostsee ans. Sie nähren sich von ganz kleinen Wassertieren. Wenn sie laichen wollen, ziehen sie in großen Mengen in die weniger tiefen Buchten. Dort fängt man sie zu Millionen mit großen Netzen. Sobald die Heringe aus dem Wasser kommen, sterben sie. Heringe werden massenweise eingesalzen und in Tonnen verpackt. Biele von ihnen werden auch geräuchert und als Bücklinge verkauft. Da sie sehr nahrhaftes Fleisch haben und billig sind, haben sie große Be- deutung für die Volksernährung. 2. Der gemeine Seehund. Der Seehund ist ein Wassersüngetier und lebt hauptsächlich in den nördlichen Meeren. Sein kurzhaariges Fell sieht gelblichgrau aus und hat oben braune Flecke. Gegen die Kälte ist er haupt- sächlich durch eine dicke Speckschicht geschützt, die unter der Halit liegt. An dem rundlicheil Kopfe besinden sich 2 große Augen, und an den dicken Lippen stehen starke Bartbor- sten. Der Rumpf wird nach dem Schwänze zu immer schmäler. Die 4 Füße können den Körper nicht tragen. Sie sind zuni Schwim- men eingerichtet und sehen aus wie Flossen. Tiere mit solchen Fü- ßen nennt mall Flossen- füßler. Die Seehuiide ernähren sich von Fi- schen und Krebsen. Sie schwimmen und tauchen vorzüglich. Oft sieht man sie am Ufer Hegen, um auszuruhen und sich zu sonnen. Auf dem Lande sind sie unbeholfen und können sich schlecht fortbewegen. Der Seehiind ist fiir die Grönländer ein sehr nütz- liches Tier. Sein Fleisch dient ihnen als Speise, sein Tran als Getränk und ah Lampenöl. Aus dem Felle machen sie sich Kleider und Schuhe. Die Sehnen gebrauchen sie als Zwirn. Aus den Knochen werden Nadeln, Messer, Gabeln uiid Waffen verfertigt. Ein aiidrer Flossenfüßler ist das Walroß im Eisnleer. Naturgeschichte. .

9. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 41

1908 - Schleswig : Bergas
41 Alpengipfel sind dauernd mit Eis und Schnee bedeckt. Große Eismassen bewegen sich in den höchsten Tälern langsam bergab, das sind die Gletscher. Diese schmelzen am untern Ende ab, und es entstehen dadurch zahlreiche Al- penbäche. Bei Tanwetter rollen oft riesige Schneemassen, Lawinen, von den Bergen in die Täler, die bisweilen Häuser, Menschen und Vieh unter sich begraben. — An den Abhängen der Berge sind fruchtbare Bergwiesen, Nadel- und Laubwälder. Auf den Alpen leben Bären, Gemsen, Steinböcke und Steinadler. Die geschützten Täler sind sehr fruchtbar. In diesen wird Ackerbau, Obstbau und Viehzucht getrieben. Hier liegen auch die Städte und Dörfer. 3. Ans dem Sankt Gotthardt entspringen mehrere Flüsse: der Rhein, die Reuß, die Aar, die Rhone und der Ticino. Die Flüsse bilden am Fuße der Alpen herrliche Seen, z. B. den Genfer-, Vierwaldstätter-, Züricher-und den Bodensee. An den schönen Seeufern liegen viele Ort- schaften, die im Sommer von zahlreichen Fremden besucht werden. Uber den Sankt Gottbardt führt ein Paß und durch den Berg ist ein Eisenbahntunnel gebohrt. Die Sankt-Gotthardt-Bahn verbindet Deutschland und Italien. 4. Im Frühling treiben die Alpenbewohner ihr Vieh ans die frucht- baren Bergwiesen. Diese werden Alm oder Alp genannt. Ans der Alp steht die Sennhütte. In ihr wohnt während des Sommers der Senn oder die Sennerin, die das Vieh hüten und Butter und Käse bereiten. Im Sommer besuchen viele Fremde die Berge und laben sich in den Sennhütten an Milch, Butter und Käse. 5. Basel am Rhein (128 %. (£.) ist die wichtigste Handelsstadt in der Schweiz. Zürich hat große Baumwollen- und Seidenwebereien. In Genf und Umgegend werden unzählige Uhren fabriziert. Genf hat eine Universität. Der Präsident der Schweiz wohnt in Bern. 6. Die meisten Bewohner der Schweiz sind Deutsche. Im Süden wohnen Italiener, im Westen Franzosen. Die größere Hälfte gehört zur protestantischen Kirche, die übrigen sind römisch-katholisch. 7. Das Königreich Italien. <287 T. qkm, 34 Mll. E.) 1. Das Königreich Italien nimmt die ganze Apenninen Halbinsel ein. Diese erstreckt sich in Form eines Stiefels weit ins Mittelländische Meer hinein. Im Norden wird Italien von den Alpen begrenzt. Die Apenninen durchziehen von Norden nach Süden die ganze Halbinsel. 2. Zwischen den Alpen und den Apenninen breitet sich die Po ebene aus. Zahlreiche Flüsse durchströmen diese. Die meisten Flüsse kommen von den Alpen, so der Po mit seinen Nebenflüssen (Ticino) und die Etsch. Die Alpenflüsse durchströmen am Fuße des Gebirges herrliche Seen (wie den Garda- und den Komersee). Im Osten befinden sich an der Küste des Adriatischen Meeres viele Strandseen oder Lagunen. Die Bewässerung ist also reich. Ferner ist die Poebene durch die Alpen gegen die kalten Nordwinde geschützt. Daher ist sie sehr fruchtbar. Das Gras wird oft sechsmal im Jahre gemäht; Wein, Weizen und Mais gedeihen sehr gut und in den sumpfigen Niederungen baut man sogar Reis. Auch wächst der Maulbeerbaum hier; deshalb wird die Zucht der Seidenraupe stark betrieben. — Die größte Stadt in der Poebene ist Mailand (490 T. E.) mit einem Dome aus weißem

10. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 32

1908 - Schleswig : Bergas
32 2. Am 18. Januar 1701 fand die feierliche Krönung zu Königsberg statt. Daselbst versammelten sich im Saale des Königlichen Schlosses viele hohe Beamte. Als alle beisammen waren, erschien der prachtliebende König, geschmückt mit einem prächtigen Pnrpnrmantel, und bestieg den Thron. Beamte knieten vor ihm nieder und übergaben ihm die königlichen Abzeichen. Die Königskrone setzte sich Friedrich selbst aufs Haupt. Dann nahm er das goldene Zepter in die rechte, den Reichsapfel in die linke Hand und ließ sich von den Anwesenden den Eid der Treue schwören. Hierauf begab er sich zur Königin, führte sie ans den Thron und krönte sie ebenfalls. Alsdann ging es zur Kirche. Hier salbte der Bischof den König und die Königin mit geweihtem Ol ein Stirn und Handgelenk und ries aus: „Gott salbe unsren König und unsre Königin mit dem heiligen Geiste!" Alles Volk aber rief: „Amen, Amen! Glück zu dem Könige! Glück zu der Königin!" Glocken- geläute und Kanonendonner verkündigten den Leuten draußen, daß Friedrich jetzt König sei. 3. Der Krönnngstag sollte für ganz Königsberg ein freudiger Tag werden. Deshalb wurde auf dem dortigen Marktplatz ein großer Ochse, der mit Schafen, Rehen, Hasen und Geflügel angefüllt war, gebraten und unter die Leute verteilt. Ans zwei Springbrunnen strömte roter und weißer Wein für das Volk, Auch wurden goldene und silberne Münzen im Werte von 18 000 ^ unter die Leute verteilt. 4. König Friedrich I. wurde von allen seinen Untertanen wegen seiner Freundlichkeit und Gutmütigkeit geliebt. Er gründete die Universität zu Halle
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