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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 44

1912 - München : Oldenbourg
44 Afrika. die altersgrauen Denkmäler uralter Kulturstätten, überschattet von der ästigen D n nt a -palme, die gegen Süden hin aufzutreten beginnt. Hundertmal wiederholt sich dieses Bild und dennoch ermüdet das Auge niemals; denn mannigfaltig und glänzend wie ans keinem Gebiete der Erbe sinb die Lichter und Farben, die dieses Tal und diese Berge betleiben im Duft der Morgensrühe, im Golbglanze des glühenben Mittags, in beti Abendstunden, wenn das Tagesgestirn den Himmel in einen purpurnen Balbachin oemanbelt und in den frischen Nächten, in benen der Abenbstern wie ein kleiner Mond, der Mond wie eine Sonne mit kühlem Silberlicht und die Planeten und Fixsterne wnnbervoll hell am reinen, tiefblauen Himmel glänzen. Südwestlich von Kairo fesseln das Auge zunächst die Pyramiben von Gizeh am linken Flußufer mit der berühmten Cheopspyramibe, der höchsten von allen, die mit der ergänzten Spitze 147 m mißt und einen weiten Umblick über das Niltal wie über das Sanbmeer der Wüste gewährt. Dann folgt Memphis, die alte Hauptstabt Ägyptens, mit den Pyramiben von Sakkara und der enblosen Reihe der Felsengräber der alten Ägypter, „dem größten und ältesten aller Friebhöfe der Welt". Auf dem rechten Ufer erscheint balb baraus Theben, „das hunberttorige", mit großartigen Tempel- und Palastruinen, zu benen Doppelreihen von Sphynxen hinführen, biesen eigenartigen Symbolen von Weisheit und Stärke. Weiter im ©üben führt vorn linken User eine Bahn ins Fajürn, eine große Oase, die schon vor 4—5000 Jahren durch künstliche Bewässerung der Wüste abgerungen würde. Parallel dem Nil zieht der „Josephskanal" hin, besten Anlage das Volk dem klugen Sohne Jakobs, dem Vorbilde eines guten Verwalters, zuschreibt. Bei Assuan am untersten Nilkatarakt enbet die Schiffahrt und die Stadt hat daher einen lebhaften Touristenverkehr. Hier hat die englische Lanbesverwaltung vor kurzem eine großartige Talsperre anlegen lassen, die bei hohen Überschwemmungen den schädlichen Überfluß zurückhält um ihn bei Nieberwasser abzugeben. Man rechnet, daß der Wert der ägyptischen Bobenerzeuguisse baburch um 160 Mill. Mark im Jahre erhöht wirb. Nahe bei Assuan ragt aus den Fluten des Nil die Insel Phil ä mit herrlichen Tempelruinen auf. Sübwärts tritt die Wüste unmittelbar an den Nil heran. (Nach Eber s.) Aufgaben. 1. Zwischen welchen Breitengraben liegt Afrika? Wie viele km beträgt die Entfernung zwischen dem Norb- und Sübpunkt des Erbteils? Vergleiche bamit die Länge der Transsibirischen Bahn! In welcher Zeit würde ein Eilzug, der stündlich 60 km zurücklegt, die Strecke durchfahren? 2. Welche Länber begreift man unter dem Namen Atlasländer? 3. Inwiefern sind die Atlaslänber mehr sübeurvpäisch als afrikanisch? 4. Wie lange braucht eine Karawane von Tripolis nach dem Tsabsee, wenn das Last-kamel in der Stunbe 5 km zurücklegt, täglich 10 Stunben marschiert und nach 8 Tagen eines Rasttages benötigt? Wie lange brauchte ein Eilzug bei 60 km Geschwinbig-feit in der Stunbe? 5. Was versteht man unter dem Suban? 6. Was sinb Savannen, was Oasen, was Galeriewälber? 7. Woburch unterscheiben sich die Sudan- und die Bantuneger? 8. Welche europäischen Staaten haben am Suban Anteil und wo liegen ihre Gebiete? 9. Welche Bebeutung hat der Nil für Ägypten? Woraus erklärt sich bte Regelmäßigkeit seiner Überschwemmungen? Südafrika. Oberslächengestalt. Südafrika ist eine steppen- und savannenreiche Plateaumasse von durchschnittlich 1000 m Meereshöhe, somit etwa doppelt so^ hoch wie das nordasrikanische Plateau. Es wird im W., S. und D. von breiten Rand-erhebungen eingesaßt. Drei große Flußgebiete erfüllen es: das Kongo-, ^ambesi-und Oranjegebiet.

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 76

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 76 — aber im geheimen noch immer betrieben, aber nicht mehr nach Amerika hin, wo die Sklaverei aufgehoben ist, sondern zu den mohammedanischen Völkern in der asiatischen und europäischen Türkei (arabische Händler durchziehen Afrika, schleppen die er- handelten oder erbeuteten Sklaven nach der Küste, fahren sie über das Meer nach Arabien und verkaufen dort die wenigen, welche nicht zuvor den entsetzlichen Anstrengungen der Reise erlegen sind). — Im N. wohnen kaukasische Völker (meist mohammedanische Araber), ebenfalls im S. (Engländer, Holländer, Deutsche). * Die Eigentümlichkeit Afrikas ist Einförmigkeit, so in der Küstenentwickelung (der ungegliedertste, daher auch unbekannteste Erdteil), in der Oberfläche und in den Bewohnern (ohne geistige Entwickelung). [Das Innere Afrikas ist auch deshalb schwer zugänglich, weil die Flüsse sich aus der Hochebene durch die Randgeb. bis zum M. in vielen Stromschnellen und Wasser- fällen durcharbeiten müssen, hier also nicht schiffbar sind.] * § 48. Die Stufenländer des Nil. Der Nil entsteht aus dem Zusammenfluß., bc§ blauen Nil (Habesch) und des weißen Nil (Quelle s. vom Äquator). 1. Habesch oder Abessinien, „die afrikanische Schweiz", * mit fruchtbaren, gut bewässerten Stufenländern (Kaffee, Baum- wolle). Die Abessinier sind zwar Christen, aber roh und un- gebildet, neuerdings von den Italienern unterworfen. * 2. Nubien, das Stufenland des mittleren Nil, dem Namen nach dem Vicekönig von Ägypten unterworfen, ein sehr trockenes, heißes, spärlich bebautes Land; * im s. Nubien vereinigt sich der blaue mit dem weifsen Nil bei Ckartüm (Handel mit Negern und Elfenbein). Hptst. eines neu gegründeten mohammedanischen Reiches, das Nubien erobert hat und auch Ägypten bedroht. Die negerartigen Nubier sind Mohammedaner. * 3. Ägypten verdankt, da es zur regenlosen Zone gehört, seine große Fruchtbarkeit nur den jährlichen Ueberschwemmungen des Nil, (Baumwolle, Reis, Zucker); bewohnt ist infolgedessen allein das schmale, langgestreckte Nilthal, * daher der „heilige" Nil, wie der Ganges. Jenseit der Gebirgs- mauern, durch welche beide Seiten des Thaies eingeschlossen werden, beginnt die Wüste. In Unter-Ägypten, wo jene Mauern mehr zurücktreten, bildet der Nil ein Delta. Infolge der hohen Abgaben an den König lebt der Landmann trotz der üppigen Fruchtbarkeit des Bodens in den traurigsten Verhältnissen. — In Ober-Ägypten die Ruinen der Riesenstadt Theben, in der Nähe die Katakomben (Mumien). In Mittel-Ägypten bei den Trümmern von Memphis die Pyramiden; in der Nähe: *

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 135

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
135 und darüber hinaus, s. Abb. 1, § 65) und die im Bau befindliche Bagdadbahn. Diese führt (bzw. wird führen) von Konia durch den Taurus in die kilikische Ebene (über Adana, unweit Tarsus), überschreitet den Enphrat, durchquert den äußersten Norden, die „Perle" Mesopotamiens, erreicht bei Mosnl (Ninive) den Tigris und führt an seinem rechten User hinab nach Bagdad und von dort bis Basra^). Gleichzeitig erhielt die deutsche Gesellschaft das Recht, eine Abzweigung nach Alexan- drette und Hafenanlagen an diesem wichtigen Platz bauen zu dürfen. Die Bag- dadbahn (im ganzen 2400 km lang) ist berufen, alte Kulturgegenden (Kilikien, Mesopotamien) zu neuem Leben zu erwecken. Hand in Hand damit sollen von englischen und deutschen Ingenieuren in Mesopotamien Bewässerungsanlagen augelegt werden. Ruinenstätten Kleinasiens. Die Ruinen von Ephesos (Wo? s. E in der Skizze) sind § 67 heute zum Teil vom Schlamm eines Küsteuflusses bedeckt2). Die Ruinen des Tempels der Diana, eines der sieben Weltwunder, ragen als spärliche Mauerreste aus einer Wasserlache hervor, die im Sommer austrocknet. — 80 km östlich von Smyrna befinden sich die geringen Reste von Sardes, der alten Hauptstadt Lydiens (Krösus!), 80 km nördlich von Smyrna die großartigen Ruinen von Pergamon. Pergamon war eine der berühmtesten Städte des Altertums (große Bibliothek; Name Pergament) und noch in der Römerzeit die Hauptstadt der „Provinz Afia". Die seit 1878 von der preußischen Regierung vorgenommenen Ausgrabungen (zuletzt unter Dörpseld, dem Sohne des bekannten Schulmannes) bieten heute „ein herrliches Bild einer hel- lenistischen Großstadt". — Unweit des südlichen Ausgangs der Dardanellen ist die Stätte des alten Troja. Heinrich Schliemann, ein geborener Mecklenburger, unternahm hier seit 1870 auf eigene Kosten umfangreiche Ausgrabungen, die nach seinem Tode unter Dörpseld (f. oben) fort- gesetzt wurden. Dabei wurden neun Siedelungsschichten und in der sechsten die Ruinen des Homerschen Troja nachgewiesen. _2. Armenien._ Zur Wiederholung des Präparandenstoffes: In welchem politischen Gebiet liegen | 8 68 l Eriwan /\, Erserum O, Kars Q, Täbris G, Wan-See, Urmia-See, Ararat, 5160 m? I 2 a. Die Armenier. Die Armenier gehören zur mittelländischen Rasse, nahmen bereits im 2. Jahrhundert das Christentum an (selbständige Armenische Kirche), sind intelligent und strebsam, aber sehr ränke- süchtig. Wegen ihrer sprachlichen Gewandtheit werden sie im Morgenland gern als Dolmetscher (Dragoman) benutzt. Die armenischen Kaufleute gelten in den Städten der Mittelmeerküste als besonders schlau und gerieben. Die Armenier in der Heimat sind meist Hirten und Acker- bauer, tragen statt des Turbans hohe Pelzmützen und leben vielfach noch heute wie im Alter- tum in unterirdischen Wohnungen. Der Haß der Türken und Kurden (beide islamitisch) führt häufig zu greuelvoller Verfolgung der Armenier. 8. Syrien und Palästina. Zur Wiederholung des Präparandenstoffes: Es sind auf der stummen Skizze 2, § 65 zu benennen: die eingezeichneten Gebirge (das benannte außer acht lassen) und der „Graben", die beidenflüsse (außerdem Leontes), die 5 Städte und 1 Ruinenstätte Syriens (B), sowie die 8 Städte Palästinas. Dabei ist bei jedem Gegenstand eingehend zu wiederholen, was der frühere Unterricht darüber brachte. J) Ursprünglich sollte nur die Strecke bis Bagdad von der deutschen Gesellschaft gebaut werden. Auf Grund eines Abkommens zwischen England und Deutschland wird die Gesellschaft die Bahn jetzt bis Basra bauen. Dort wird sie enden, während ursprünglich der Hafen von Kueit als Endpunkt gedacht war. Die Umladung aufs Schiff wird nun bereits in Basra erfolgen, wodurch die — überwiegend englische — Schiffahrt auf dem Euphrat (Schat el Arab) außerordentlich begünstigt wird. 2) Die nach Westen gehenden Flüsse laden überhaupt viel Schlamm ab, auch der Mäander 69

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 172

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§108 Afrika. 172 des ehemaligen Memphis, die gewaltigsten sind. .Später, von 2160—2000, war dann das „hundert- torige" Theben, nördlich von Assuan, die glanzende Hauptstadt des ägyptischen Reiches. 2. Das Mittlere Reich (2000—1550 v. Chr.) stand für kurze Zeit unter der Herrschaft eines asiatischen Hirtenvolkes, der Hykfos. (Dieser Periode gehört der sagenhafte König Sefostris an.) 3. In der Zeit des Neuen Reiches (1550—1100) wurde Ägypten eine Großmacht. Einer der mächtigen Könige dieser Zeit (Amenophis Iii.) erbaute den Tempel von Luksor^). Er staud, wie sein Nachfolger, in regem Briefwechsel mit den mächtigen Herrschern von Babylon und Assyrien^). Ramses Ii., der Große (um 1300), ließ in Theben großartige Tempel und Paläste errichten. Unter Ramses, dessen Mumie sich jetzt im Museum zu Kairo befindet, mußten die Kinder Israel im östlichen Nildelta (Gosen) Frondienste leisten. 4. Die Zeit der Fremdherrschaft, 1100—663 v. Chr. Nach wechselvollen Zeiten, in die die Besieguug des Königs Rehabeam von Juda 930 fällt, stand Ägypten für kurze Zeit unter der Herrschaft äthiopischer (nubischer) und später unter der assyrischer Fürsten. 663 gelang es Psammetich I., Ägypten wieder zu einem selbständigen, einigen Reiche zu machen (Hauptstadt Sais, in Unterägypten, am westlichen Nilarm). Mit ihm beginnt die Spät- zeit (663—332 v. Chr.), deren Abschluß die Perserherrschaft bildet (der Perserkönig Kambyses, Sohn des Cyrns). 5. 200 Jahre später, 332 v. Chr., fiel Ägypten nach dem Untergange des Perserreiches in die Hände Alexanders des Großen, der Alexandria gründete, das bald ein Mittel- Punkt des Welthandels und griechischer Geistesbildung wurde. Mit ihm begann die griechisch-römische Zeit (332 v. Chr. bis 640 n. Chr.). Bei Alexanders frühem Tode, 323, kam Ägypten an das Teilreich des Ptolemäus. Unter seinen Nachfolgern, den Ptolemäern, war dann Ägypten zeitweilig der mächtigste Staat der Welt, geriet aber allmählich immer mehr unter römischen Einfluß. Die Königstochter Kleopatra (um 30 v. Chr.) wußte sich durch Bestrickung Cäsars und Antonius' noch die Herrschaft zu erhalten; dann aber wurde Ägypten vollständig ein Teil des Römerreichs. Bei der Teilung des römischen Reiches, 395 n. Chr., kam das Land an Ost-Rom, mit dem es dann langsam verfiel. 6. 640 wurde Ägypten ein Teil des mohammedanischen (Kalifen-) Reiches, und die Ägypter, die früh christlich geworden waren, nahmen (mit Ausnahme der Kopten, § 109) den Islam an. B. Neuere Geschichte. Unter den Kalifen wurde 969 n. Chr. Kairo gegründet und zur Hauptstadt erhoben. Die glanzvollsten Jahre des Kalifats erlebte Ägypten unter dem Sultan Säladin (1169—93), einem kurdischen Söldnerführer, der sich selbständig gemacht hatte. Er unterwarf Syrien, besiegte 1187 die Kreuzfahrer und eroberte Jerusalem. Nachdem Ägypten dann noch 250 Jahre unter der Schreckensherrschaft der Mamelucken (urfprüuglich Leibgarde des Sultans) gestanden hatte, wurde es 1517 eine türkische Provinz. 1798 besiegte Napoleon I., der England injndien schädigen wollte (Ägypten das Turchgangeland!), die erneut mächtig gewordeneu Mamelrckea in der Schlacht bei den Pyramiden, doch wurde seine Flotte im folgenden Jahre von den Engländern unter Nelson bei Abukir vernichtet. 1799 riefen die Verhältnisse in Frank- reich Napoleon zurück, und 1801 übernahmen die Türken wieder die Herrschaft. Der türkische Statthalter (Pascha) Ismail Pkscha, der Hauptförderer des Sueskaualbaus (1869 vollendet), wußte sich 1867 zum erblichen Vizekönig (Khedwe) zu macheu. Während seiner Regierung wurde die ägyptische Herrschaft fast bis an die Nilquellseen ausgedehnt. 1882 landeten die Eng- länder Truppen in Alexandria unter dem Vorwande, einen Militäraufstand ^niederzuschlagen, blieben im Lande und zogen allmählich die ganze Verwaltung an sich. So ist Ägypten heute in Wirklichkeit eine britische Kolonie und nur noch dem Namen nach eine türkische Provinz3). Der ägyptische Sudan war bereits infolge eines Aufstandes desmahdi, eines ehemaligen nubischen Sklavenhändlers, 1884 verloren gegangen. Von 1896—99 eroberten ihn die Engländer *) Neben und an der Stelle des alten Theben. Hier war schon zur Zeit des „Mittleren Reiches" die Tempelstätte Karnak entstanden. Heute gehören die Ruinen von Theben-Luksor- Karuak (Theben auf beiden Seiten, Lukfor und Karuak auf dem Ostufer des Nils) zu deu be- suchtesten der Erde. Der Ammonstempel in Karnak übertrifft an Ausdehnung alle Gebäude der Erde. 2) 1887 wurde bei El Amarua iu Oberägypten eine große, interessante Briefsammlung entdeckt. Die Mitteilungen wurden in jenen alten Zeiten in Keilschrift auf Tontafeln geschrieben, und diese wurden gebrannt; sie waren dann haltbarer und konnten nicht „verbessert" werden. Zum Schutze erhielten sie einen Briefumschlag aus Ton, der vom Empfänger zerbrochen wurde. Auf ihm stand die Adresse des Empfängers. 3) Ägypten ist ein der Türkei zinspflichtiger Staat (jährliche Abgabe 15 Mill. M) unter einem sonst, wenigstens dem Namen nach, unumschränkt herrschenden selbständigen Vizekönig oder Khed!ven, dessen Würde erblich ist. Heer und Verwaltung sind seit 1882 ganz in den Händen der Engländer.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 70

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 292 Die Nilländer. 70 1. Die Libysche Wüste (links vom Nil) ist noch eintöniger als die Sahara; doch hat sie eine Reihe schöner Oasen, zum Teil in Tiessenken (Depressionen) gelegen (z. B. Siwa —25 m). 2. Die Krabische lvüste (wo?), die nördliche Fortsetzung der Nnbischen Wüste, ist eine von Vulkanen durchsetzte, oasenlose Felswüste. Sie lieferte schon im Altertum den Ägyptern die herrlichsten Bausteine, u. a. die Kalksteinblöcke sür die Pyramiden. 3. Das Niltal, die „größte Oase neben der größten Wüste", ist von alters her berühmt durch seine, durch die jährlichen Überschwemmungen erzeugte, beispiellose Fruchtbarkeit. Die Überschwemmung beginnt Ende Juni, wenn in Abessinien die tropischen (Zenital-)Regenmassen niedergehen, wird verstärkt in: August, wenn die Wasser aus dem Nil-Sudan anlangen, und erreicht ihren höchsten Stand Ansang Oktober. Dann ragen nur noch die hochgelegenen von Dattelpalmen umkränzten Ortschaften (vgl. die Wnrten oder Warften der Marsch), aus der trüben Flut hervor. Der Verkehr vollzieht sich dann auf schmalen, sür die Wasserregulierung gebauten Dämmen oder mittels Barkeil. Durch Kanäle, Schöpfräder und Dampfpumpen wird das Wasser auch nach Gebieten gebracht, die es nicht von selbst erreicht. Wenn das Wasser sinkt, streut der Fellache {der ägyptische Bauer), ohne zu pslügeu, den Samen in den schwarzen Schlamm, und wenn dann bei uns der Winter seinen Einzug gehalten hat, bildet das Niltal ein einziges Fruchtmeer. Angebaut wird außer viel Gartenfrüchten namentlich Weizen, Mais und Baumwolle. So ist denn das Niltal im Lause des Jahres „erst (vor der Überschwemmung) Staubgesild, dann süßes Meer, dann Blumenbeet". — Um die Überschwemmung regeln zu können und um andauernd genügend Wasser zur Verfügung zu haben, legte man Stauwerke an (vgl. die deutschen Talsperren), darunter das größte der Welt, das Stauwerk von Assuan (unter dem Wendekreis, oberhalb des 1. Katarakts; s. Abb. 6, §292). Die Sperrmauer ist 1800 in lang, 28 in hoch, unten 25 in, oben 8 rn dick und wurde kürzlich noch um 7 in erhöht, so daß die Kulturfläche Ägyptens durch dieses Stauwerk auf das Siebenfache erweitert wurde^). Über die Insel Philä s. Abb. 6 und 7, § 292. 292 Siedelungen im Niltal: Wo das Niltal sich öffnet, liegt zwischen dem steilen öst- lichen Uferrand und dem Fluß die Hauptstadt Kairo E? (Abb. 1, § 292) mit ihren Pracht- vollen Moscheen und ihren glanzvollen Minaretts (die Türme für die Gebetsrufer), eine der glänzendsten Städte der Welt, überaus fesselnd durch die Farbenpracht und Mannigfaltigkeit seiner Straßenbilder (Vertreter aller Zonen und Nationen, zahllose Basare mit orientalischen Waren, durchziehende Karawanen, schreiende Eseltreiber, Gaukler, Schlangenbeschwörer, ver- mummte Frauen usw.). Universität und Mamelukeugräber s. Abb. 2 u. 3, § 292. — Eine Stunde westlich, am jenseitigen (libyschen) Wüstenrand, durch eine Straßenbahn mit der Stadt verbunden, befinden sich die 3 Pyramiden (Königs-Totenkammern) von Giseh (Abb. 4 und 5, § 292), darunter die größte der 40 Pyramiden Ägyptens 2), die des Cheops, 137 m hoch (Cölner Dom 156 m). Die benachbarte, berühmte, 50 m lange Riesen - Sphinx, die aus 1) Die befruchtende Kraft des Nilwassers soll aber herabgemindert worden sein, da der Schlamm sich im Stausee ablagert, statt, wie früher, die Fluren zu überziehen. 2) Alle liegen am Rand der Libyschen Wüste, 6—7 km westlich vom Nil. — Giseh ist

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 71

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
71 Die Nilländer. § 292 Mb. 1, § 292. Kairo, Gesamtbild. dem Gebirge herausgehauen wurde, steckt bis an den Hals im Wüstensand^). — 15 km südlich von Kairo liegen am linken Nilufer die Ruinen der frühesten Hauptstadt Alt- Ägyptens, Memphis. — 500 km flußaufwärts, 200 km oberhalb Assnan (Stauwerk, Abb. 6, § 292), befinden sich bei den Dörfern Karnak und Luxor die vielbesuchten Tem- pelruinen des „Hunderttorigen" Theben, der späteren Hauptstadt Alt-Ägypteus. x' 4. Das Nildelta, reichlich so groß wie Schleswig-Holstein, ist eine durch Auf- füllung eines früheren Meerbusens entstandene ebene, steinlose Marschland- schast (Häuser auf Warften) von großer Fruchtbarkeit. Überall sorgen künst- liche Bewässerungsanlagen für die nötige Feuchtigkeit. (Volksdichte 330, im Königreich Sachsen 323.) Der bogenförmige Außenrand hat dünenreiche Neh- rungen und Haffs. Die beiden Hauptarme sind die von Damiette und von Rosette. — Der benachbarte (schleusenlose) Sues-Kanal, von Port Said I nach Snes O, durch die (magnesinmhaltigen) „Bitterseen", wurde 1869 nach lojähriger Arbeit unter Leitung des Franzosen Ferdinand von Lesseps voll- endet. Maße (in Klammern daneben fett gedruckt die des erweiterten Kaiser- Wilhelm - Kanals, mager gedruckt die des Panamakanals): Länge 160 km (100, 75), Tiefe 10 m (11. 133/4), Sohlenbreite 48 m (44, 61). Am Verkehr im Kanal sind beteiligt englische Schiffe mit 60%, deutsche mit 14, franzö- sische mit 5%. Siedeluugeu im Nildelta: Westlich vom Rosette-Nilarm Alexandrien A, von Alexander d. Gr. angelegt und einst eine berühmte Stätte griechischer Wissenschaft; nach Entdeckung des Seeweges nach Ostindien von vielleicht 1 Mill. auf 30 Taus. Einw. zurück- gegangen, jetzt wieder (Sues-Kanal!) auf über 300 Taus, angewachsen, ist ein wichtiger Handelshasen und ein Stützpunkt für den Verkehr zwischen Europa und Asien. (Nordöstl. davon Abnkir, wo Nelson 1798 die französische Flotte zerstörte).— Damiette □, Handels- stadt an der Mündung des schiffahrtsreichsten Deltaarmes. — Am Eingang des Snes- Kanals Port Said D, am Ausgang Snes ©. ^1) 1912 entdeckte ein amerikanischer Forscher in ihrem Innern Tempelräume und das (mutmaßliche) Grab des Meues, des ältesten historischen Königs von Ägypten (um 3300>. Chr.).

7. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 39

1872 - Harburg : Elkan
— 39 — am Zusammenfluß des Rhone und der Saone, 325 T., zweite Stadt Frank- reichs, starke Fest., Seidenweberei. St. Etienne, 100 T., Steinkohlen und Fabriken. Besan?on ^Besangßong), 50 T., Hptst^ der frühern Freigrafschaft Burgund. Festung. Belfort, Belagerung 1370, südlich: Montbeliard, Ztäaige Schlacht 1871. g. Auswärtige Besitzungen '(18,000 □ 5 Mill. E.). l) In Afrika: Algier, ein Theil von Madagaskar, I. Bourbon. 2) Asien: Pondichery in Vorderindien, Cochinchina in Hinterindien. 3. Amerika: ein Theil von Guayana, einige kl. Antillen (Martinique, Guadeloupe). 4. Australien: Neu- Caledonien, die Marquesas-Ins. §. 35. Königreich Italien oder die apenninische Halbinsel (5400 lizm., 27 Mill. E.; kath.). a. Grenzen: Oestreich, Schweiz, Frankreich, mittelländisches Meer (ligurisches Meer mit dem Busen von Genua, toskanisches od. tyrrhenisches M, Straße von Messina, Busen von Tarent, Straße von Otranto) und adriatisches Meer. Inseln: Sicilien, Sardinien, Elba. (Korsika franz.; Malta engl.)—b. Boden. Italien wird im Norden durch die steil abfallenden Alpen Umschlossen (karnische, trientiner, ortler, veltliner, lepontische, penninische, grafische, kottische und Seealpen); an diese schließen sich die Apenninen, welche die stieselsörmige Halbinsel bis zur südöstl. Spitze (Kalabrien) durchziehen. (In der Mitte: Abruzzen. Gran Sasfo 2900™). 2 Vulkane: der V esü^v 1150™, der Aetna auf Sicilien 3250™. — Die größte Ebene im N. — c. Flüsse: der Po und die Etsch in der norditalischen Ebene; der Arno und der Tiber im W. der Apenninen. Seen: der Lago mag- giore [madschote], der Komersee und der Gardasee am Fuße der Alpen. Die pontinischen Sümpfe, südöstl. der Tibermündung.— d. Das Klima ist sehr warm, jedoch durch das Meer gemildert und sehr gesund; Schnee fällt selten; auf Sicilien weht der heiße, ungesunde Sirokko aus Afrika. Der Himmel ist meistens rein blau. Erzeug- nisse. Italien ist der „Garten Europas". Apfelsinen, Aprikosen, Myr- ten, Lorbeer- und Oelbäume gedeihen im Freien; Wein, Weizen, Mais, Reis und Seide sind der Reichthum des Landes; Marmor, Eisen und auf Sicilien (einst die Kornkammer Italiens) Schwefel. 6. Städte: *Rom an dem Tiber, 225 T., früher Hptst. des Kirchenstaats, seit 1870 des Königreichs Italien; jetzt auf Ii Hügeln, reich an Ruinen und Kunst- schätzen; die Engelsburg (vom Kaiser Hadrian erbaut) und der Vatikan 2 päbstliche Paläste, letzterer mit mehreren tausend Zimmern, der berühmten six- tinischen Kapelle und dem großartigen Museum (Apollo v. Belvedere, Laökoon); die Peterskirche, 2i6m lang und I58m hoch, faßt über 50,000 Menschen; die Trajänssäule; das Kolosseum, ein Amphitheater für 100,000 M.; mehrere Triumphbögen der Kaiser, Obelisken. (.Wechselvolle Geschichte!) — "-Turin, 180 T., früher die Hptst. des Königreichs Sardinien, Hochschule; westl. davon in den Alpen die Sekte der Waldenser, südöstl. die Festung Alessandria und das Dorf Marengo, Schl. 1800. — "-Mailand, 200 T.; Dom aus Marmor; die Kirche des hl. Ambrosius, Krönung der deutschen Kaiser mit der lombardischen Krone; Zerstörung 1162. Andere Städte der Lombardei: Brescia, Bergamo, Cremöna, Pavia (alte Hptst.). Solferlno, füdl. v. Gardasee, Schl. 1859. — »Venedig, 120 T. (früher 500 T.), auf 117 Inseln in den Lagunen (kl. Seen, Sümpfen) des adriat. Meeres, Dogenpalast [g = j], Hasen. Das berühmte Festungsviereck: »Verona, 60 T., Mantua (Hofers Tod), Pesch,era [sie] und Legnano [Lenj.]. Padua, 50 T., alte Hochschule. — »Genua, 130 T., Hafen; Kolumbus' Geburtsstadt. »Piacenza am Po, 40 T., in der Nähe die ronkalische Ebene. »Parma, 50 T. Mödena,

8. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 59

1872 - Harburg : Elkan
— 59 — mit andern Stämmen gemischt haben. Zu ihnen gehören die Galla in Nubien und die Kaffern an der Ostküste. — Die Hottentotten und Buschmänner (im S.) werden von manchen als ein besonderer Völkerstamm angesehen. — Im forden herrscht der Islam, bei den Negern dagegen, die meistens sehr tief in der Bildung stehen, ein finster Glaube an Dämonen und Fetische. §. 49. Nordafrika. 1. Aegypten (6000 nzm., 4*/» Mill. E.) und Nubien (25,000 3 Miü. E.). a. In der Mitte das Thal des Nil; im O. eine vielfach zerstückelte wüste Hochebene (bis 1600 m) mit felsigen Rändern und mit Querthälern, die zum rothen Meere führen; im W. gleichfalls eine dürre felsige Hochebene (300 m), welche durch eine Reihe Oasen von der libyschen Wüste getrennt ist. Das Nil- thal wird wird alljährlich vom Juli bis September überschwemmt (tro- pische Regengüsse und Schneeschmelze in Mittelafrika); vom November bis Februar ists ein grüner Garten, vom März bis Juni ein Staub- gefild. Am fruchtbarsten ist das Delta (Land zwischen den Mündungs- armen; J — griech. D), das vom Nil angeschwemmt ist. Krokodil, Ichneumon oder Pharaonsratte, Ibis, Geier, lästige Insekten, Winter- aufenthalt der Störche; Datteln, Baumwolle, Reis und Mais. — Nu- bien ist eine Stufenlandschaft mit großen Wald- und Grasflächen und fruchtbaren Stellen im schmalen Nilthale. — b. Der erbliche Vieekönig ist in Aegypten Eigenthümer des ganzen Bodens; die Landbewohner (oder Fellahs, muhammedanisch; die christlichen Fellahs heißen Kopten) sind seine Tagelöhner. Seit 1820 steht auch Nubien unter seiner Herrschaft. Der türkische Sultan empfängt jährlich Tribut. — c. Städte: In Aegypten: * Kairo, 300 T., an der Nilspaltung (Mittelägypten), in der Nähe des alten Memphis, nächst Konstantinopel die größte türkische Stadt, 6 St. in Umfang; 400 Moscheen, 30 Kirchen, 1300 Kaufhallen, bedeu- tender Handel, Eisenbahnen nach Alexandrien und Suez; östlich auf dem be- festigten Gebirgsvorsprunge der 90™ tiefe Josephsbrunnen; 2 Meilen westl. die 40 Pyramiden (Königsgräber aus Kalkstein, die höchste 156 m) und in der 32 m hohen steilen Felsenwand des libyschen Höhenrückens die Grabkammern der alten Memphiten mit den Mumien. ^ Alexandria (Unterägypten), 240 T., von Alerander d. Gr. auf einer Landzunge erbaut, einst die Hauptstadt des Landes mit 1 Mih. E. und Sitz der Wissenschaften, jetzt wieder ausblühend; 2 Obelisken, „die Nadeln der Kleopatra" genannt. Westlich das Dorf Abukir, Seefieg Nelsons 1798. Damiette, 60 T., von fruchtbaren Reisfeldern um- geben. Port Said und Suez (z = f;) liegen an den Mündungen des 1868 vollendeten Suezkanals; regelmäßige Dampfschiffahrt nach Aden und Ostindien. — In Oberägypten bei d?n elenden Dörfern Karnak und Luksor die Pracht- vollen Ruinen von Theben, von den Thoren der aus Sandstein, Granit und Marmor aufgeführten rissigen Tempel und Paläste einst das „loothorige" genannt; westlich die berühmten Felsengräber der Könige, nordwestl. unter zahllosen andern Kolossen die berühmte Memnonssäule. Siut, 30 T., auf- blühender Handel. An der Grenze von Nubien, oberhalb Affuän, die Strom- schnellen des Nil. In Nubien: *Chartum, am Zusammenfluß des weißen und blauen * Nus, 40 T.; vor 40 Jahren noch ein Dorf; Sitz des Statthalters, Sklaven- Handel. Nordwärts davon lag der alte Priesterstaat Meio'e. Das einst mäch- tige Reich Kordosän in der nordwestl. Grasebene steht jetzt auch unter der Herrschaft des Vicekönigs.

9. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 43

1869 - Braunschweig : Schwetschke
I. Asiatische Türkei. 1. Klein-Asien. 43 kaum das Nothwendigste wird dem überreichen Schooße der Erde durch kümmerlichen Anbau abgewonnen, und die Unsicherheit alles Eigenthums treibt auch hier die unglücklichen Bewohner immer mehr aus den Dörfern in die Städte. Selbst diese, wenngleich stark bevölkert, bieten überall den trostlosen Anblick des Verfalls und der Verarmung dar. Ueberall erblickt man nur enge, ungepflasterte, unebene und schmutzige Gassen, elende Lehm- hütten, und selbst die wenigen besseren Gebäude zeigen noch die Barbarei ihrer Bewohner, indem man zu ihrer Aufführung ohne Unterschied das elendeste Material, vermischt mit den Trümmern der edelsten Werke der Kunst aus alter Zeit, angewendet hat. Ganz gewöhnlich findet man Bruchstücke von Statuen, Basreliefs, Säulen, Steine mit Inschriften in die Wände der Festungen, Moscheen u. s. w. vermauert. Ganz Klein- Asien ist mit Trümmern ehemaliger Städte übersäet; aber bei dem häufigen Wechsel der Ansiedelung der unglücklichen Bewohner ist meist auch die Erinnerung an das, was diese Ruinen gewesen, gänzlich verloren gegangen. Selbst die Flüsse haben ihren Lauf hin und wieder verändert, ganze Ge- genden in Moräste verwandelt, die herrlichsten Häfen des Alterthums sind versandet und in Wiese und Sumpf umgewandelt. Merkwürdige Oerter. Beschreibung der meisten Städte der asiatischen Türkei, mit Aus worin sich noch bedeutende Ueberreste des Alterthums nähme de befinden, würde eine unausstehliche Einförmigkeit herbeiführen nahe alle so beschaffen sind, uns daher erwähnt Wir jetzt durch Volksmenge und Handel sich einigermaßen auszeichnen welche entweder noch geschichtlich chen Küste oder ain Aegäischen Meere Jsmir, lm Alterthume und bei den Europäern Smyrna, im Hin- tergründe eines tiefen Meerbusens, am linken Ufer des einst berühmten Meles, welcher aber jetzt im Sommer ganz verschwindet und überdies den alten Stalen aanr mit Sand aiisaemtt dat licher, ar Hasen ganz mit Sand ausgefüllt hat. Die alte Stadt lag nörd rechten sich angenehm an einem Berge, dessen Gipfel von einem verfallenen Castelle gekrönt ist; sie ist zwar nicht im Besitz türkischen Städte, ist aber wichtigsten Handels mit den Morgen- und Abendländern, daher auch die meisten europäischen Nationen hier Consuln, d. h. Handels haben Zahl der Einwohnet auf .000 Pest, welche hier sehr oft wüthet, bringt die größte solche Zahlen Hälfte riechen V, vielversprechende ausmachen; letztere haben hier in der neuesten Zeit schöne Meeresuser betvohnen nichts mehr vorhanden 4000 Europäer, welche chische armenische Von den Trümmern der alten Stadt ist so gut zählt l9 große Moscheen, 5 grie- katholische und selbst 2 protestantische Kirchen,

10. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 290

1869 - Braunschweig : Schwetschke
290 v. Afrika. der Isis oder des durch jenen befruchteten Landes, darstellte — (die Den tung des Osiris auf die Sonne und der Isis ans den Mond scheint eine spätere zu sein) gerade wie in Indien der Ganges und andere Flüsse, sowie die Kuh heilig geachtet werden. Eine andere allgemeine, von jener Priesterkaste ausgehende Verehrung war die des Amun, oder wie die Griechen ihn später nannten, des Jupiter Ammon, welcher in Widder- gestalt oder wenigstens mit einem Widderhaupte ursprünglich dargestellt wurde; die unzähligen Thiere vom Krokodil bis zur Maus, ja bis zu den Pflanzen herab, wie die Meerzwiebel, welche nicht allgemein, sondern in einzelnen Gegenden verehrt wurde, so daß hier die Katze und dort die Maus heilig gehalten wurde, scheinen die urspriinglichen, von jener Priesterkaste nur geduldeten Fetische oder Götzen der roheren Urbewohner gewesen zu sein. Für die nach und nach erfolgte Besitznahme des Landes durch einen gebildeten Voltsstamm spricht auch der verschiedene Kunststil, welchen man in Aegypten bemerkt: im oberen Aegypten, dem ersten Ansiedelungspunkte, findet man nur Obelisken, 50- 180' hohe, aus einem einzigen Steine, gewöhnlich Porphyr oder Granit, bestehende, spitz zulaufende Säulen, sowie Felseutempel und Felsengrabmäler, wie wir sie auch in Indien sahen; im mittleren Aegypten nur Pyramiden, vierseitige, von dreiseitigen Flächen begrenzte, oben spitz zulaufende oder oben abgestutzte Körper, deren Seiten genau nach den vier Weltgegenden, die Eingangsschachte nach Norden gerichtet sind. Sie sind meist aus Kalkstein erbaut und mit Granit oder Marmor bekleidet, und enthalten int Innern Gemächer und Gänge. In Unterägypten endlich herrscht ein gemischter griechisch-ägyptischer Stil. Die Priesterkaste, die edelste von allen, war im Besitz aller Macht, denn selbst die Könige wurden außerordentlich durch sie beschränkt, wie auch aller Wissenschaft, welche vor' allen übrigen Kasten durchaus geheim gehalten wurde. Außer der Kenntitiß der von ihr eingeführten Religion, deren wahre Deutung wohl nur den Priestern allein bekannt war, scheint Astronomie die Grundlage ihrer Wissenschaft und wahrscheinlich auch die Grundlage jener uns so widersinnig scheinenden Abgötterei gewesen zu sein, so daß die ver- schiedenen Gottheiten wohl nur schwer zu enträthselnde Symbole astronomi- scher Thatsachen oder anderer Naturkräfte tmd Naturerscheinungen waren. Zur Aufbewahrung jener geheimen Kenntnisse und zugleich zur Verbergung derselben vor dem Volke dienten die Hieroglyphen, die geheiligte, nur den Priestern verständliche Bilderschrift, womit Aegyptens Denkmäler so reich- lich bedeckt sind. Außerdem aber haben sie unleugbar auch eine Buch- stabenschrift besessen, wie dieö die zwischen den Hieroglyphen zerstreuten phonetischen Zeichen, d. h. Zeichen, welche Buchstaben oder Laute ausdrücken, beweisen. Mag man auch die Kenntnisse und die Weisheit der ägyptischen Priester zuweilen allzu hoch angeschlagen haben, soviel ist wenig- stens gewiß, daß mehrere der gebildetsten und geistreichsten Griechen Aegyp- ten in der Absicht besuchten, ihre Kenntnisse zu erweitern, und mit Achtung von den Geheimnissen der ägyptischen Priester reden. Eine Aegypten ganz eigenthümliche uitd mit den religiösen Vorstellungen ohne Zweifel eng zu- sammenhängende Sitte war das Einbalsamiren der Todten, welches nach dem Stande und dem Vermögen der Personen zwar mehr oder minder sorgfältig und kostbar, doch aber ziemlich allgemein gewesen zu sein
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