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1. Kurze Geschichte von Hessen - S. 9

1881 - Gießen : Roth
gegenüber die „Ringwälle" der Germanen erhoben, mainanfwärts nach der Nidda, nach der Wetterau und dem Odenwalde. Die Pfeiler einer, wahrscheinlich von Trajan erbauten, festen Brücke über den Rhein waren bis vor Kurzem bei niedrigem Wasserstande noch in der Nähe von Mainz zu sehen; jetzt sind dieselben entfernt. Als die wichtigsten römischen Niederlassungen in Rheinhessen sind außer Mainz zu nennen: Worms, Oppenheim, Ingelheim, Bingen, Alzey. Ueberall erkennt man die Spuren der Römer aus den Resten ihrer zum Theil großartigen Bauwerke. Bon den römischen Ueberresten in Mainz verdienen die „Wasserleitung" und der „Eichelstein" ganz besonderer Erwähnung. Die Wasserleitung wurde von der 14. Legion erbaut und führte das Wasser aus den Quellen bei Gonsenheim an Zahlbach vorüber auf die Höhe des Berges au und auf welchem Mainz erbaut war. Die ganze Leitung hatte eine Länge von mehr als 7 Km. und ruhte auf Pfeilern, von denen einzelne 32 M. hoch gewesen sein müssen. Noch sind die Trümmer von 56 dieser Pfeiler übrig, von denen einige eine Höhe von 7y2 M. haben. Der Eichelstein, eine runde, thurmähnliche Steinmasse, welche srüher mehr als 25 M. hoch gewesen sein soll, deren Zweck man aber nicht mehr weiß, wird gewöhnlich als das Grabdenkmal des römischen Feldherrn Drusus, des Gründers von Mainz, angesehen. b) Die befestigte Grenzlinie der Römer führte in vielen Windungen durch Mittel- und Süddeutschland von Coblenz bis an die Donau und heißt noch heute im Munde des Volkes der „Pfahlgraben." Es finden sich noch deutlich sichtbare Spuren bei den Orten Ziegenberg, Fauerbach, Hochweisel, Pohlgöns, Kirch-göns, Langgöns, Grüningen und Arnsburg. In der Nähe des Pfahlgrabens, aber auf germanischem Gebiet, findet man noch altdeutsche Grabstätten, „Hünengräber", große Steinhaufen, in denen Knochen, mit Asche gefüllte Urnen, sowie Gegenstände von Bronze, Eisen, Bernstein und Glas gefunden wurden und zuweilen noch gefunden werden. Der Pfahlgraben bestand aus einem oder mehreren Erdwällen^ von Zeit zu Zeit durch einen Thurm oder ein Castell verstärkt. Em besonders starkes Werk war die Saalburg mit dem Vorwerk Capersburg auf dem Gebiet der ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg. Auch über die Höhen des Odenwaldes zogen römische Befestigungen, von denen Enlbach bei Erbach und das Hennehaus bei Vielbrunn noch theilweise erhalten sind. Auch die Riesensäule auf dem Felsberg und die Henne sän len bei Mainbullau werden

2. Geschichte - S. 1

1898 - Gießen : Roth
Befestigte. I. Äitder aus -er alten Geschichte. 1. Me Ägypter. Ägypten verdankt sein Dasein dem befruchtenden Nil. Ohne denselben wäre es entweder eine felsige Steppe wie sein Nachbarland im Osten, oder ein unfruchtbares Sandmeer wie die libysche Wüste im Westen. Drei Monate lang — von Anfang Juli bis Ende September — lassen die periodischen Regengüsse und Schneeschmelzen in Abessinien und dem Gebiete der großen Seen Jnner-asrikas den Fluß über seine User treten. Ein Netz von Kanälen leitet das Wasser — heute wie ehemals — nach solchen Stellen, wo bei dem natürlichen Lause des Flusses eine Überflutung nicht mög-Pyramiden von Gizeh. wäre. Dann gleicht das ganze Nilthal einem Meere, aus dem Städte und Dörfer, Palmen-, Maulbeer- und Feigenhaine gleich grünen Inseln hervorragen. Wieder drei Monate später ist der durch den Nilschlamm befruchtete Boden mit den üppigsten Getreidefeldern bedeckt. Ägypten war deshalb schon im Altertum die Kornkammer des Morgenlandes und wohl eine der ältesten Kulturstätten der Menschheit. Die Bewohner. Eigentümlich und wunderbar wie das Land waren auch der Charakter und das Leben seiner Bewohner. Ernst und feierlich lebten sie von allem Fremden abgeschlossen. Sie zerfielen in mehrere erbliche Stünde oder Kasten. Jeder gehörte für immer der Kaste an, in der er geboren war. In die Herr sch äst teilten sich die Priester und die Krieger. Das Volk zerfiel in Gewerbtreibende, Ackerbaues und Hirten. Die Könige, Pharaonen genannnt, gehörten der Krieger-kaste an. Die Priester waren im Besitz der Wissenschaften. Sie waren Sternkundige, Mathematiker, Arzte, Geschichtsschreiber und Baumeister. Sie verstanden es, nach Sonne und Mond das Jahr in natürliche Abschnitte zu teilen, und bestimmten die Tageszeiten nach dem Schatten von Säulen. Ihre Schrift war eine Bilderschrift. Die einzelnen Schriftzeichen heißen Hieroglyphen. Man bezeichnete z. B. ein Hans durch ein Viereck, einen Tempel durch ein solches mit einem Götterbild, Wasser durch einige Wellenlinien. Auch Thätigkeiten und Zustände finden sich bildlich dargestellt, z. B. das Geben durch einen ausgestreckten Arm mit einem Brot, das Kämpfen durch einen bewaffneten Arm, Hunger durch eine in den Mund geführte Hand 2c. Die Priester hatten großen Einfluß auf die Könige und das Volk, und ihre Schulen in Theben, Memphis, Heliopolis (Kairo) und Sa'is waren im Altertum we? berühmt. Die Hirten bildeten die unterste Kaste. Sie galten für unrein und durften feinen Tempel betreten. _ Die Religion der Ägypter war eine Naturreligion. Aus der Maffe der religiösen Darstellungen aus den Denkmälern, den zahllosen Gestalten der Götter und der ihnen heiligen Tiere: Ichneumon, Katze, Krokodil rc., darf man den Schluß ziehen, daß die Ägypter ein frommes Volk gewesen sind. Einem innern Bedürfnis folgend, brachten ste bet jeder Gelegenheit ^ihre Dankbarkeit gegen Gott als höhere, überirdische Macht und ata Urgrund alles L>eins zum Ausdruck. Dieser Gott, unersorschlich in seinem Geschichte. (@mil Roth in Gießen.) I

3. Geschichte - S. 2

1898 - Gießen : Roth
2 Bilder aus der alten Geschichte. Wesen, war einig und unwandelbar. Er schuf sich selber seine Glieder, die seine Befehle ausrichteten. Dies waren die'götter. Die bedeutendsten waren: Pta h in Memphis, in dessen Tempel der heilige Stier Apis sich befand. Dieser war schwarz und trug außer arideren Kennzeichen einen weißen Fleck an der Stirne. Starb er, so war große Trauer im Lande, denn Osiris zürnte. Wurde vou den Priestern ein neuer aufgefunden, so herrschte überall Freud« und Jubel. In Osiris verehrte man die belebende Sonne und in Isis, seiner Gemahlin, die Fruchtbarkeit der Erde. Mit diesen guten Wesen führte ein böses. Typhon, einen fortgesetzten Kampf. Man irrt wohl säum, wenn man hierbei an die Verkörperung des segenspendenden Nil und des verderblichen Glutwindes der Wüste deukt, vou denen Wohl und Wehe des Landes abhing. Den wahren Sinn und die Deutung der gottesdienstlichen Gebräuche verstanden nur die Priester; das Volk hing am rohen Aberglauben. Alle glaubten an die Unsterblichkeit der Seele. Aber nur wenige gelangten nach dem Volksglauben fo= fort in das Land der Seligen. Die meisten mußten durch eine Reihe von Tierkörpern wandern, um gereinigt und geläutert nach 3000 ch. Jchrmindenmenichkn. lerb zuruckzukehren. Um diesen deshalb vor Verwesung zu schützen, wurde er nach Entfernung der Eingeweide mit flüssigem Erdharz durchtränkt (einbalsamiert) und in einer kühlen Felskammer aufbewahrt. Solche Mumien werden noch jetzt in unterirdischen Felshöhlen gefunden. Bei ihnen finden sich nicht selten Papyrusrollen, die mit Hieroglyphen bedeckt sind. Sobald der Tote einbalsamiert war, gelangte er in die Unterwelt. Hier saß Osiris mit der Wage der Gerechtigkeit in der Hand mit 42 Beisitzern und hielt Gericht. Von ihrem Richterspruche hing es ab, ob die Seele zur ewigen Ruhe einging oder zur 3000-jährigen Wanderung verdammt wurde. Die Baudenkmäler, Ägyptische Tempelruine. welche V0u den alten Ägyptern auf uns gekommen find, erregen noch heute Staunen und Bewunderung. Da find vor allem die Trümmer von ungeheuren Städten, Tempeln und Palästen. Vor diesen, gleichsam wie Schildwachen, stehen Obelisken, vierseitige bis zu 30. m

4. Geschichte - S. 3

1898 - Gießen : Roth
Phönizier. 3 hohe Spitzsäulen aus einem einzigen Syenitblock, und Kolosse, Bildsäulen vou übernatürlicher Größe, gewöhnlich in sitzender Stellung. Die Obelisken sind gewöhnlich mit Inschriften bedeckt. Von der ungeheuren Ausdehnung der ägyptischen Tempel erhält man einen Begriff, wenn man sich vergegenwärtigt, daß das Dorf Luxor iu Oberägypten in den Ruinen eines Tempels erbaut ist. Die Pyramiden sind vierseitige, oben spitz zulaufende Bauwerke vou ungeheurer Ausdehnung. Am bedeutendsten sind die Pyramiden bei Gizeh am linken Ufer des Nil, Kairo gegenüber. Die Pyramide des Cheops ist wenig niedriger als der Kölner Dom, und eine Seite ihrer quadratischen Grundfläche mißt mehr als 200 m! Nach Herodot arbeiteten an ihr 100000 Menschen 20 Jahre lang. Die Pyramiden haben im Innern Gänge und Kammern und dienten als Gräber und Denkmäler für Könige. Das Labyrinth, unweit des Sees Möris gelegen, war ein Palast mit 3000 Gemächern, die zur Hälfte über, zur Hälfte unter der Erde lagen. Außerdem finden sich Spuren von künstlichen Seen und Kanalanlagen. Geschichte. Schon um 3000 v. Chr. foll ein ägyptisches Reich mit der Hauptstadt Memphis bestanden haben. Um 2000 drang aus Asien ein Hirtenvolk erobernd ein. Damals war es wohl, als Joseph, der Sohn Jakobs, nach Ägypten kam. Um 1500 wurde Moses geboren. Der berühmteste König ist Ramses Ii., von den Griechen Sesostris genannt. Er war ein gewaltiger Herrscher, gründete das „hundertthorige" Theben und sührte glückliche Kriege. Er war wohl der König, welcher die Juden bedrückte und zu schwerer Arbeit zwang. Psammetich gelangte um 650 mit Hilfe griechischer Seeräuber zur Alleinherrschaft. Pharao Necho baute einen Kanal vom Nil bis zu den Bitterfeen und ließ durch Phönizier Afrika umschiffen. Er wurde vou Nebukaduezar besiegt. Der letzte König von Ägypten, Psammenit, verlor im Kampfe mit dem Perserkönig Kambyses Thron und Leben, und Ägypten wurde eine persische Provinz. 331 eroberte Alexander der Große das Land und gründete am nordwestlichsten Rande des Nildeltas die Stadt Alexandria. Nach dem Untergang des macedouischeu Weltreichs wurde Ägypten wieder von eigenen Königen regiert, bis es 30 v. Chr. in die Gewalt der Römer kam. 2. Die Phönizier. Phömzien und seine Bewohner. Phönizien war ein 25 Meilen langer, 4—5 Meilen breiter Küstenstrich nordwestlich von Kanaan. Von den Ausläufern des Libanon durchzogen und wenig wasserreich, war das Land weder für den Ackerbau noch für die Viehzucht geeignet. So waren die Bewohner auf das Meer angewiesen, das in zahllosen kleinen Buchten ins Land eindrang. Der Fischfang machte sie mit den Gefahren des Meeres vertraut und lehrte sie diese überwinden. Bald genügten ihnen nicht mehr ausgehöhlte Baumstämme als Fahrzeuge; sie bauten vielmehr leichtere Kühne und erfanden Ruder, Steuer und Segel. Einstmals verschlug der Sturm einen Schiffer über das offene Meer zu der gesegneten Insel Cypern. Die Kunde von dem Reichtum der Insel lockte zu wiederholter Fahrt. Wohl verwehrten anfangs die Bewohner die Landung, aber sie wichen der Gewalt. Mit reicher Beute schifften die Phönizier heim. Der leichte Gewinn, Übervölkerung im Lande, und Lust zu Abenteuern führte sie immer weiter. Sie tauschten Waren und plünderten, wie es gerade glückte. Ihr Geschick wuchs. Sie lernten größere Schiffe bauen, Segel nach dem Wind stellen, dem Sturme ausweichen oder ihm trotzen. Die Sterne des Himmels zeigten ihnen den Weg. Aus armen Fischerdörfern erhoben sich Tyrus und S id on zum Markte für Syrer und Kammiter. Ter phönizische Handel. So wurden die Phönizier nach und nach das bedeutendste Handelsvolk des Altertums. Nachdem sie erkannt hatten, daß es für sie vorteilhafter fei, als friedliche Kaufleute statt als Räuber an den Küsten zu landen, traten sie in Handelsbeziehungen zu allen Völkern, die sie mit ihren Schiffen erreichen konnten. Keine Küste war ihnen zu entlegen, kein Meer zu stürmisch! Silber holten sie in Spanien, man sagt, in solcher Menge, daß sie selbst Anker daraus gosseu. Aus Britannien holten sie Zinn, von den Küsten der Ostsee den Bernstein und von Ceylon

5. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 10

1862 - Giessen : Heinemann
10 s Die Ägypter. §♦ 11. In dem nordöstlichen Theile von Afrika, welcher den Ueberfchwernmungen des hindurchströmenden Nil seine Fruchtbarkeit verdankt, wohnten die Ägypter, zuerst mehrere kleine Reiche bildend, später unter Einem Pharao (König) zu einem Ganzen vereinigt. Sie zeich- neten sich schon frühe durch hohe Bildung aus und lei- steten hesonders viel in der Baukunst. Das alte Ägypten bestand fast nur aus dem etwa 120 Meilen langen und. mit Ausnahme des nördlichen Theils, nur wenige Meilen breiten Nilthal. Das Land wurde ein- getheilt in 1) Oberägypten (auch Thebais) mit der Haupt- stadt Theben auf beiden Seiten des Nil. mit vielen herrlichen Tempeln, Palästen und kolossalen Bildsäulen; — 2) Mittel- ägypten (Hauptstadt Memphis, im Süden der heutigen Stadt Kairo, mit den größten Pyramiden); — 3) Unterägypten an den Nilmündungen, mit den Städten Heliopolis. Sais, Pelufium. Hier gründete Alexander der Große Alerandria. Die Ägypter sollen zwar an ein unsichtbares höchstes We- sen geglaubt haben, verehrten aber außer diesem noch viele Götter, unter denen Osiris und Isis die bekanntesten sind, ferner die Gestirne, den Nil, nützliche und schädliche Thiere, z. B. das Krokodil, das Flußpferd, den Stier, die Katze, den Ibis, den Ichneumon. Der Stier Apis war ein besonderer Gegenstand ihrer Anbetung. Er mußte von schwarzer Farbe sein, mit einem weißen Dreieck auf der Stirne. In Memphis war für ihn ein Palast erbaut, Priester bedienten ihn und reichten ihm knieenv seine Nahrung. Sein Tod versetzte das ganze Volk in Trauer, bis ein neuer gefunden war. Die Ägypter glaubten an eine Seelenwanderung, und aus diesem Glauben scheint die Sitte des Einbalsamircns ihrer Todten entsprungen zu sein. Die Leichen wurden nicht, wie bei anderen Völkern, verbrannt oder begraben, sondern vor der Verwesung geschützt, weil, ihrer Meinung nach, die Seele nur so lauge ruhig im Todtenreiche leben konnte, als der Leib unversehrt erhalten blieb. Damit stand auch ein ernster Ge- brauch, das Todtengericht, im Zusammenhang. Nach dem Tode eines Ägypters versammelte sich eine Anzahl Männer aus seiner Kaste unter dem Vorsitze eines Priesters. Traten

6. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 24

1862 - Giessen : Heinemann
24 Ambracia (Residenz des Pyrrhus um 280 v. Chr.) und Do- dona (Orakel des Zeus); — in Mittel-Griechenland 1) Akarnanien mit Actium (Schlacht 31 v. Chr.); 2) Aeto- lien; 3) Doris; 4) Lokris mitamphissa. Naupactus, dem Engpaß von Thermopylä (Schlacht 480 v. Chr.); 5) Phocis mit Delphi (dabei am Fuße des Parnassus Tempel und Ora- kel des Apollo); 6) Böotien mit Theben (zerstört 335 durch Alerander den Großen), Platää (Schlacht 479), Leuctra (Schlacht 371), Aulis (Sammelplatz der gegen Troja verbün- deten Griechen). Chäronea (Schlacht 338); 7) Attika mit Athen, ausgezeichnet durch die herrlichsten Tempel, Theater und andere Bauwerke, nebst den 3 Häfen Phaleron, Munychia und Piräeus, Eleusis, Marathon < Schlacht 490»; 8) Mega- rts mit Megara; — im Peloponnes (jetzt Morea), wel- cher durch eine schmale Landenge, den Zsthmus von Korinth, mit dem mittleren Griechenland zusammenhängt: 1) Korinth mit der Handelsstadt gleiches Namens mit der Burg Akro- korinth; 2) Sicyonia mit Sicyon; 3) Achaja mit Aegium und Paträ; 4) Clis mit Olympia, berühmt durch die fest- lichen Spiele und den Tempel des olympischen Zeus; 5) Mes- senien mit Pylus, Jthome, Messene; 6) Laconica mit Lacedämon ober Sparta am Flusse Eurotas und am Fuße des Taygetus; 7) Argolis mit Argos, Mycenä (Sitz des Agamemnon) und Nemea; 8) Arkadien mit Mantinea (Schlacht 362 v. Chr.) und Megalopolis. Dazu kam noch eine große Zahl von Inseln, unter denen besonders bemer- kenswerth sind: 1) im jonischen Meere: Coreyra (jetzt Korfu); Ithaka (Sitz des Odysseus, jetzt Theaki); Kalauria (wo De- mosthenes starb); 2) im ägäischen Meere und ander Küste von Asien: Aegina, Salamis (Schlacht 480), Euböa (jetzt Negroponte) mit der Stadt Eretria, Thasus mit Gold- und Silbergruben, Lesbos (Vaterland des Arion, des Dichters Alcäus und der Dichterin Sappho) mit der Stadt Mitylene, das weinreiche Chios (wahrscheinlich Homer's Heimath), Samos (wo der weise Pythagoras geboren wurde und Poly- krates herrschte), Rhodus (bekannt durch den 70 Ellen hohen metallenen Koloß des Sonnengottes, der den Hafen der Haupt- stadt schmückte, ein Meisterwerk des Chares), Naros (dem Gotte Dionysos heilig), Paros (mit trefflichem Marmor), Kreta i(jetzt Kandia, mit dem Gebirge Jda und der Stadt Cnossus, Residenz des Minos), Kos (Vaterland des Malers Apelles und des Arztes Hippokrates) rc. — Zahlreiche Kolo- nieen waren von Griechenland ausgegangen: zuerst nach der

7. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 28

1862 - Giessen : Heinemann
28 Jahre lang. Endlich wurde sie erobert und verbrannt, und die Griechen segelten in die Heimath zurück. Doch war auch die Heimkehr nicht ohne Gefahren; besonders lange irrte Odysseus umher und fand erst nach zehn- jährigen Irrfahrten sein theures Vaterland wieder. Eine Anzahl Trojaner, die bei der Zerstörung der Stadt dem Tode oder der Gefangenschaft entgangen waren, entfloh unter Aeneas nach Italien. §. 24. Etwa 60 Jahre nach dem trojanischen Kriege begann in Griechenland eine große Völkerbewegung (um 1120 v. Chr.). Die Thessalier brachen aus ihren bisherigen Wohnsitzen in Epirus auf und ließen sich in dem Lande nieder, welches von da an nach ihnen Thes- salien genannt wurde. Die von ihnen vertriebenen Böo- tier und Dorier wanderten in das mittlere Griechen- land, und ein großer Theil der letzteren zog noch weiter in den Peloponnes, der sich ihnen unterwarf. Die Einwanderung der Dorier in den Peloponnes wird, weil die Nachkommen des Hercules (die Herakliden) sie dazu bewogen haben sollen, gewöhnlich die Rückkehr der Herakli- den genannt, welche durch Euryftheus von dort vertrieben worden waren. — Die große Völkerbewegung in Griechenland veranlaßte auch viele Auswanderungen und dadurch die Grün- dung zahlreicher griechischen Kolonieen (I. tz. 21). 8- 25. Die vielen kleinen Staaten, welche sich nun in Griechenlad bildeien, und unter denen Athen und Sparta die vorzüglichsten waren, vereinigten sich zwar niemals zu Einem Ganzen, aber es fehlte doch nicht an Einrichtungen, durch welche das Bewußtsein der Zusam- mengehörigkeit unter den Griechen stets wach erhalten wurde, namentlich die gemeinschaftlichen Festspiele und die Amphiktyonieen. Die 4 großen Nationalspiele waren: 1) die olympi- schen zu Olympia am Flusse Alpheus in Elis, wo Zeus einen herrlichen Tempel hatte, in welchem seine durch Phidias ver- fertigte Bildsäule von übermenschlicher Größe stand; 2) die

8. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 36

1862 - Giessen : Heinemann
36 noch die Wiedereroberung der Insel Cypern aufgetragen, allein er selbst starb dort an einer Krankheit; sein Heer siegte bei der cyprischen Stadt Salamis über die Per- ser (449). Als nun der auswärtige Feind besiegt war, begannen innere Zwistigkeiten, Griechenland zu zerrütten. Verheerende und blutige Kriege, namentlich der pelo- ponnesische (431—404 v. Chr.), der korinthische (394— 387), der thebanische (378—362) und der phocische (355—346), führten zu einer allgemeinen Erschöpfung. Der benachbarte macedonische König Philippus be- nutzte diesen Zustand, schlug bei Chäronea (338) das verbündete Heer der Griechen und wurde hierauf in Korinth zu ihrem Oberfeldherrn gegen die Perser erwählt (I. §. 31 bis 8- 34). Perikles, der eine Reihe von Jahren das athenische Volk leitete, verdankte diesen fast unbeschränkten Einfluß hauptsäch- lich seiner Beredtsamkeit, aber auch seiner hohen Bildung, seiner Beförderung der Künste und Wissenschaften, der Gewerbe und des Handels, seiner Verschönerung der Stadt, seiner Für- sorge für die Armen. Seine Zeit war die glänzendste von Athen, und noch jetzt find Trümmer der herrlichen Bauwerke aus jener Periode vorhanden, unter denen das Parthenon — der Haupttempel der Stadt auf der Burg (Akropolis), der Schutzgöttin Pallas Athene, der Unvermählten (Parthenos), geweiht — besonders berühmt ist. — Das Walten des Peri- kles wird treffend bezeichnet durch die Worte, die er kurz vor seinem Tode zu den um sein Sterbebett versammelten Freun- den sprach. Diese unterhielten sich von seinen großen Leistun- gen. Da erhob er sich und sagte:Vergesset mein Schönstes und Größtes nicht, daß nie einer meiner Mitbürger durch meine Schuld in Trauer versetzt ward." 8. 31. Der peloponnesische Krieg (431—404 v. Chr.) begann mit einer in Epidamnus ausgebroche- nen Streitigkeit. Die eine Partei wurde von Corcyra und Athen, die andere von Korinth und nachher auch von Sparta unterstützt und der Krieg bald allgemein. Er wurde auf beiden Seiten mit großem Muthe, aber auch mit großer Erbitterung und entsetzlicher Grausam-

9. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 11

1862 - Giessen : Heinemann
11 Ankläger auf und lieferten den Beweis, daß sich der Verstor- bene im Leben gegen die Religion oder die gute Sitte ver- gangen habe, so wurde sein Leichnam der Verwesung preiß- gegeben und der Seele dadurch eine traurige Wanderung durch die Thierwelt auferlegt, aus welcher ihr erst nach 3000- jährigen Leiden in einen menschlichen Körper zurückzukehren gestattet war. Konnte keine gegründete Klage erhoben wer- den, dann wurde die Leiche einbalsamirt, mit breiten Lein- wandbinden umwunden und bemalt, um als Mumie in den Grabgewölben aufbewahrt, zuweilen auch von den Verwandten im Hause behalten zu werden, damit der Verstorbene auch ferner an Freud' und Leid der Familie als stummer Zeuge Antheil nehmen könne. Daö ganze Volk war in Kasten eingetheilt, deren sieben gewesen sein sollen: Priester, Krieger, Ackerbauer, Gewerb- treibende (Künstler, Kaufleute, Handwerker), Dolmetscher, Schiffer, Hirten. Die Priesterkaste, von welcher zugleich das Richteramt, die Heilkunde, die Auslegung der Träume aus- geübt wurde, war die mächtigste. Ihr zunächst stand die Kriegerkaste; alle übrigen waren diesen beiden untergeordnet. Diese Kasten oder Stände waren durch die Erblichkeit des Berufes aufs Strengste geschieden. Außer den prachtvollen Tempeln und Palästen finden sich bei den Ägyptern noch andere, Staunen erregende Bau- werke: die Katakomben, unterirdische Grabgewölbe zur Auf- bewahrung der Mumien; — die Obelisken, viereckte, oben spitz zulaufende, mit Inschriften bedeckte und am Eingänge von Tempeln und Palästen oder auf öffentlichen Plätzen auf- gestellte Säulen, 50' bis 180' hoch, meistens aus einem ein- zigen Granitblocke; — die Pyramiden, aus behauenen Stei- nen errichtete ungeheuere Gebäude, deren Seiten von einer breiten, viereckten Grundfläche nach oben immer schmäler zu- liefen, wahrscheinlich Grabmäler der ägyptischen Könige. In der Gegend von Memphis allein finden sich noch 40. Die größte, die Pyramide des Cheops, ist noch jetzt 468' hoch, jede der vier Seiten mißt am Boden 716', und 100000 Menschen sollen 20—30 Jahre ununterbrochen daran gearbeitet haben. — Merkwürdig sind auch die kolossalen Spbinre, liegende Löwen mit menschlichen Köpfen. — Die Bauwerke waren mit Bild- bauerarbeiten und Malereien reich geschmückt: die Inschriften bestanden aus der Hieroglyphen- oder Bilderschrift. Auch durch ihre Webereien,„Färbereien, Metallarbeiten und irdenen Geschirre waren die Ägypter berühmt; in Handels-

10. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 48

1862 - Giessen : Heinemann
v. Chr.) , der die mathematischen Wissenschaften auf dem von Aristoteles gelegten Grunde weiter führte, und Archimedes, der sich besonders um die Mechanik große Verdienste erwarb und seiner Vaterstadt Syrakus bei ihrer Belagerung durch die Römer unter Marcellus (213 u. 212 v. Chr.) sehr nützlich wurde; — sowie der Geograph Eratosthenes (270—190 v. Chr.). — Zur Zeit der Verwandlung Griechenlands in eine römische Provinz lebte der Geschichtschreiber Polybius aus Megalopolis in Arkadien (st. 124 v. Chr.), aus dessen Werk, von welchem wir jedoch nur einige Bücher ganz besitzen, seine vielseitige Bildung und sein Streben nach Genauigkeit und Unparteilichkeit deutlich hervorgehen. Einer noch späteren Zeit gehören an: die Geschichtschreiber Dionysius von Halicarnaß, welcher zu den Zeiten des Kaisers Augustus in Rom lebte; Diodor aus Argyrium in Sicilien, sein Zeitgenosse; Plutarch aus Chäronea, zu den Zeiten des römischen Kaisers Traian, der ihn sehr hoch schätzte; Dio Cassius aus Nicäa (um 200 n. Chr.); — die Geographen Strabo aus Cappadocien (geboren unter der Regierung des Augustus», Claudius Ptolemäus aus Pelust'um und Pausa- nias (beide im zweiten Jahrhunderte nach Christi Geburt); — endlich Lucian aus Samosata in Syrien, der sich die Ver- spottung der Thorheiten und Mißbräuche seiner Zeit zur Aus- gabe gemacht hatte (um 150 n. Chr.). Als die vorzüglichsten griechischen Künstler werden genannt: die Baumeister Mnesikles und Kallikratidas; die Bildhauer Phidias, Polycletus und Praxiteles; die Maler Polygnotus, Zeuris, Parrhasius und Apelles. 3. Das macedonisch-pcrsische Reich und die aus demselben hervorgegangencn Staaten. §. 36. Die ältere Geschichte des nördlich von Thes- salien gelegenen Macedonien's ist unsicher. Zur Zeit der Perserkriege wurde das Land den Persern unter-
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