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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 309

1873 - Essen : Bädeker
309 die kostbaren Gemälde und Bildsäulen — alles das wirkt er- greifend auf den Fremden und macht auf sein Gemüth einen über- wältigenden Eindruck. Ls Her Ansbrncli des Vesuv i. J. 5t9. Der grosse und gewaltige Ausbruch des Vesuv am 24. August i. J. 79 n. Chr. G. ist ein so merkwürdiges Ereigniss, dass ich es euch etwas ausführlicher darstellen will. An dem ebenerwähnten Tage erhob sich plötzlich, nachdem der Vesuv seit Menschenge- denken nicht mehr La Vst ausgeworfen hatte, eine ungeheure Rauch- wolke aus dem Berge; bald schossen Feuerstrahlen daraus hervor, glühende Steine flogen umher, und glühende Asche fiel dicht und immer dichter mehrere Stunden weit nieder. Die Sonne verlor ihren Schein, bis endlich dunkle Finsterniss über der ganzen Gegend lag. Die Erde erbebte, und unter den Tritten der Fliehenden schwankte der Boden, so dass sie niederstürzten; unterirdischer Donner rollte dumpf, und in jedem Augenblicke fürchteten die Bewohner den Einsturz ihrer Städte. Alles floh. Um sich gegen die unerträgliche Hitze der glühenden Asche zu sichern, band man Kissen auf den Kopf. Nichts war zu erkennen. Das Rufen, das Geschrei und Ge- jammer der Armen, die auf dem Felde herumtappend sich nirgends zurecht zu finden wussten und die Hingen vergebens suchten, war herzzerreissend. Endlich, als der lauge und schwere Aschenregen nachliess und am andern Tage die Sonne, wiewohl mit bleichem Scheine, wieder hervortrat, bot die ganze Gegend den traurigsten Anblick dar. Alles war mit Asche bedeckt. Von den zwei Städten aber, Hcrculdiqqdl und Pompeji, fand sich keine Spur mehr. Nie- mand wusste, wo sie geblieben; man glaubte, die Erde habe sie verschlungen. Ein schauerliches Schweigen ruhte über ihrem Grabe. Da geschah es, dass vor etwa anderthalbhundert Jahren (1720), ein Bauer in jener Gegend einen Brunnen graben wollte; und siehe, er grub drei schöne weibliche Statuen (Bildsäulen) heraus. Später forschte (man weiter, und wer malt das Erstaunen! — man grub ein Theater, eine Strasse mit ihren Häusern heraus; kurz man überzeugte sich, dass man in dem einst durch Asche und glühende Lava verschütteten Herculanum sich befinde. Später grub man auch nach dem alten Pompeji, und auch dies wurde gefunden; und wohl der vierte Theil desselben ist schon ans Licht gebracht. Das ist nun höchst merkwürdig: in einer unterirdischen Stadt kann man da umhergehen. Alles liegt noch so da, wie es vor beinahe 1800 Jahren gewesen; und eine recht anschauliche Vorstellung von dem Leben der alten heidnischen Römer lässt sich hier gewinnen. Da sieht man noch Stühle und Tische, Lampen, Messer, Flaschen, Ringe, Schlüssel u. dgl. umherliegen. Die höchst geschmackvolle Malerei an den Zimmerwänden ist noch frisch, als wenn der Maler eben erst davon gegangen wäre. Im Theater und auf einer Villa

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 344

1873 - Essen : Bädeker
344 ¡Der Länge nach von dem großen Nilflufse durchströmt, welcher sich in mehreren Armen in das mittelländische Meer ergießt. Durch diesen Fluß wird das Thal, welches er durchströmt, regelmäßig jeden Sommer überschwemmt und dadurch vermittels des zurückbleibenden Schlammes überaus fruchtbar gemacht, so daß bei der heißen Beschaffenheit des Klimas in einem Jahre mehrfache Ernten stattfinden, und ein großer Überfluß, besondes an verschiedenen Getreidearten erzeugt wird. Nicht selten aber hat dieser faulende Nilschlamm auch die Pest verursacht, welche sich von Ägypten her schon öfter verheerend verbreitet hat. Die aus- nehmende Fruchtbarkeit des Nilthals erklärt uns den frühern Anbau desselben, und dieser, so wie die eigenthümliche Beschaffenheit des Landes selbst, die frühere Ausbildung mehrerer Gewerbe, Künste und Kenntnisse in Ägypten, z.b. des Ackerbaues, des Kanalbaues, der Baukunst, Meßkunst u. s. w. Als Jakob mit den Seinigen dahin wanderte, war Ägypten schon ein geordneter Staat und zum Theil stark bevölkert. Schon vor länger als 3000 Jahren baute man Wohnungen aus gebrannten Ziegelsteinen oder gehauenen Felsstücken. Von der Beharrlichkeit und Kunst in Aufführung großer Bauwerke in einer Zeit, die über alle unsere Nachrichten hinausgeht, zeugen noch heute die Obelisken oder 16 bis 56™ hohe, spitz zulaufende Säulen, oft aus einem einzigen Steine, deren einige später, als die Römer Herren von Ägypten waren, nach Rom gebracht und daselbst aufgerichtet worden sind. Noch be- wundernswürdiger sind die Pyramiden, große viereckige, spitz zulaufende Gebäude, 62 bis 250™ hoch, mit innern Gemächern ohne Thüren und Fenster. Sie dienten wahrscheinlich zu Grabmälern für die Könige; wenigstens hat man in ihnen viele einbalsamirte Leichname oder Mumien gefunden, deren anan mehrere auch nach Europa gebracht hat. Auch die Schreibkunst war in Ägypten schon frühe bekannt. In den ältesten Zeiten aber schrieben die Menschen auf Stein und Holz. Später schrieben die Ägypter auf Blätter der Papierstaude. Indessen eine Buchstabenschrift kannten sie noch nicht, sondern zeichneten ganze Figuren zum Äusdruck des Gedankens. So z. B. bedeutete eine Schlange, die sich in den Schwanz biß, die Zeit oder den Kreislauf des Jahres; ein Auge die Vorsicht u. s. w. Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Die weit vollkommenere und leichter verständliche Buchstabenschrift ist eine Erfindung der Phö- nizier, eines handeltreibenden Volkes, welches in Asien, nördlich von Canaan am mittelländischen Meere wohnte. Die bedeutendsten Städte Ägyptens sind Alerandrien und Kairo. 36. Der treue Löwe. Ein gewaltiger Löwe ruhte im Wald, Da stürzte aus nächtlichem Hinterhalt Auf ihn eine riesige Schlange. Mit grimmiger Eile umschlinget sic ihn, Sie windet sich um ihn und stürzt ihn dahin, Es wehret der Löwe sich lange.

3. Nr. 22 - S. 1

1904 - Breslau : Hirt
F. Birls Aealiendià N". ih. Abriß der alten Geschichte von H. -Sieber. 8 1. Ägypter. 1. Das Land der Ägypter, Ägypten, liegt im Nordosten von Afrika. Es ist nur wenige Meilen breit, von Felsengebirgen und Wüsten eingeschlossen und wird seiner ganzen Länge nach vom Nil durchströmt, dem das Land seine Fruchtbarkeit verdankt. Im September überflutet der Nil seine User, so daß Dörfer und Städte wie Inseln aus der Flut hervorragen. Nach seinem Zurücktritt hinterläßt er einen äußerst fruchtbaren Schlamm, in welchem das Getreide hundertfältigen Ertrag bot, so daß Ägypten die Kornkammer der alten Welt genannt wurde. 2. Das Volk der Ägypter hielt sich von aller Welt abgeschlossen, war ernst und streng und teilte sich in mehrere Stände oder Kasten, die nicht allzustreng voneinander geschieden waren, aber doch so, daß der Sohn meist dem Berufe des Vaters folgte. Es gab eine Priester-, eine Krieger-, eine Ackerbauer-, eine Handwerker- und eine Hirtenkaste. An der Spitze des Staates stand ein König, der den Titel Pharao, d. h. Sohn des Sonnengottes Ra, führte und unumschränkt regierte. Neben dem Ra oder Ammon verehrten die Ägypter noch viele andere Götter, deren Eigenschaften sie in vielen Tieren wiederzufinden meinten; daher wurden z. B. Krokodile, Katzen, Ibisse und andere Tiere göttlich verehrt, am meisten der Stier Apis, welcher dem guten Gotteosiris geheiligt war. Dieser Gott wurde von dem bösen Gotte Typhon, der verheerenden Sommerglut, getötet und von seiner Gemahlin Isis, d. i. die Erdgöttin, solange gesucht, bis Horus, d. i. das wiedererstehende Jahr, den Typhon besiegte. — Die Ägypter glaubten an eine Fortdauer der Seele nach dem Tode. Sie meinten, diese wandere zu ihrer Läuterung in Tierleiber und kehre erst nach einigen 1000 Jahren in den Leib zurück. Darum sorgte man für lange Dauer der Leichen, indem man sie mit kostbaren Harzen ein- balsamierte und so unverweslich machte (Mumien). 3. Die Bauwerke der Ägypter sind noch heute bewundernswert. Die Pyramiden sind ungeheure Steinbauten, die nur schmale Gänge und enge Grabkammern enthalten zur Aufnahme der Mumien von Königen. Die größte Pyramide ist höher als der Cölner Dom; an ihr haben 100000 Menschen 40 Jahre lang gearbeitet. — Jede ägyptische Stadt besaß in Felsen gehauene Grabkammern (Katakomben) zur Aufnahme der Mumien. Großartige Tempelruinen sind in der Nähe des alten Theben (Luksor). Die zu den Tempeln führenden Wege waren mit Obelisken besetzt, das sind bis 30 m hohe. aus einem Stück gearbeitete und polierte Spitzsäulen. Diese, sowie die Wände der Grabkammern sind bedeckt mit einer Bilderschrift (Hieroglyphen), die nur den Priestern bekannt war. — Wie in der Baukunst leisteten die Ägypter Hervorragendes in der Sternkunde, der Medizin, der Mathematik, auch fertigten sie aus Byssus und Baumwolle kostbare Gewebe und aus den Blättern der Papyrusstaude Papier. — .. 4. Geschichte. Die älteste Hauptstadt war Memphis, vom König Me nés ge- gründet um 4000 v. Chr. Die Nachfolger desselben erbauten die größten Pyramiden und legten den See Möris an, der die Bewässerung des Landes regelte. Um 2000 wurde Ägypten durch ein asiatisches Hirtenvolk, die Hyksos, unterworfen, die 600 Jahre herrschten, ohne aber das Leben der Ägypter zu ändern. In diese Zeit fällt die Ein- F. Hirts Realienbuch. Nr. 10. 8. Auflage. N. R. 1

4. Nr. 22 - S. 7

1904 - Breslau : Hirt
§ 6. Geschichte der Griechen. 7 3. Perserkriege. Die Tüchtigkeit der Griechen zeigte sich besonders in den Perserkriegen (500—449). Die Unterstützung, welche die Athener den in Kleinasien wohnenden Griechen, die sich vom Perserjoche (s. § 4, 3) befreien wollten, geleistet hatten, war die Veranlassung zu denselben. Der erste Zug des Perserkönigs Darius gegen die Griechen mißglückte gänzlich. Ein zweites Heer landete zwar in Attika, wurde aber von den Athenern unter der Führung des Miltiades, trotz zehnfacher Übermacht der Perser bei Marathon ge- schlagen (490). Des Darius Sohn, Xerxes, rüstete aufs neue und führte ein so gewaltiges Heer und eine so große Flotte gegen das kleine Griechen- volk, wie es die Welt noch nie gesehen hatte. Die ersten über den Hellespont geschlagenen Brücken zerstörte ein Sturm. Da ließ Lerxes das Meer peitschen und dann neue Brücken bauen. 7 Tage und 7 Nächte dauerte der Zug über den Meeresarm. Bis zum Engpaß von Thermopylä fanden die Perser keinen Widerstand; aber hier stellten sich ihnen 3oo Spartaner unter ihrem Könige Leonidas entgegen und hielten die Perser auf. Terxes ließ den Griechen die Waffen abfordern. „Komm und hole sie!" war die Antwort. Als einer der Streiter besorgt ausrief: „Wir werden die Sonne vor der Menge ihrer Pfeile nicht sehen!" sprach ein anderer: „Desto besser, so werden wir im Schatten kämpfen!" Die kleine Schar hielt stand, bis ein elender Verräter, Ephialtes, den Persern einen Fußsteig über das Gebirge wies. Die Spar- taner, nun von vorn und im Rücken angegriffen, wurden bis auf den letzten Mann erschlagen. Ihr Andenken wurde später geehrt, indem man einen ehernen Löwen an dieser Stelle als Denkmal errichtete. — Das unermeßliche Perser- heer ergoß sich jetzt nach Hellas. Alle Städte und Flecken wurden zerstört, besonders Athen. Die Athener hatten sich, einem Orakelsprnch folgend, hinter „hölzerne Mauern" (Schiffe) geflüchtet. Ihr Führer, Themistokles, verstand es, Lerxes durch scheinbar verräterische Botschaft zu einer Seeschlacht zu be- wegen, in der die Perserflotte die große Zahl ihrer Schiffe nicht entfalten konnte. Sie wurde (480) bei Salamis völlig geschlagen. Im folgenden Jahre siegten die Griechen über das Landheer der Perser bei Platää. 4. Im weiteren Verlauf befreiten die Griechen ihre Landsleute auf den Inseln und in Kleinasien vom persischen Joche. — Die Athener hatten durch ihre Klugheit und Tapfer- keit in den Perserkriegen die erste Stelle im Bunde der griechischen Staaten errungen. Durch ihren blühenden Handel erlangten sie die Mittel, die großartigen Kunstwerke zu errichten, die noch der späten Nachwelt als Muster dienten. — Der Hauptförderer der schönen Künste in Athen war Perikles, der nicht nur seine Vaterstadt auf den Gipfel äußerer Macht hob, sondern Athen auch zum Mittelpunkte griechischer Kunst und Wissen- schaft machte. Er ließ, beraten durch Phidias, in Athen herrliche Bauwerke aufführen, besonders die Burg von Athen, die Akropolis (f. Abbild.) durch Bauwerke und Stand- bilder schmücken. Eine prächtige Marmortreppe, die in der Mitte durch einen Fahrweg unterbrochen war, führte zu einem herrlichen Säulentor, den Propyläen. (Eine Nachbildung ist das Brandenburger Tor in Berlin (Abbild. 26, Real.-B. 5s). Hinter demselben erhob sich das hoch emporragende, eherne Standbild der Pallas Athene, von Phidias geschaffen, deren glänzender Helm dem Schiffer aus großer Ferne entgegen winkte. — Zur Rechten erblickte man den Tempel der Athene, das Parthenon. Auf vielen. 12m hohen, schlanken Säulen lag ein Steinbalken, auf welchem das Dach ruhte. Die Giebel waren mit Werken der Bildhauerkunst geschmückt. — Im Jnnenraume des Tempels, der Cella, stand des Phidias Meisterwerk, das Standbild der Göttin, deren sichtbare Körperteile aus Elfenbein und deren Gewand aus lauterem Golde gebildet waren.^ — (Ähnlichen Bau wie das Parthenon zeigten alle griechischen Tempel). — Dem Parthenon gegenüber stand noch ein anderer, aus älterer Zeit stammender Tempel (Erechtheion). Eine Halle desselben wurde von 6 Säulen getragen (Karvatidenü — ..Sparta, früher der mächtigste Staat Griechenlands, war auf das mächtige Athen eifersüchtig, und so brach um geringer Veranlassung willen der peloponnesische Krieg aus, der 30 Jahre dauerte, Athen an den Rand des Verderbens brachte, aber auch die Blüte ganz Griechenlands dahinraffte.

5. Nr. 23 - S. 7

1904 - Breslau : Hirt
§ 6. Geschichte der Griechen. 7 3. Perserkriege. Die Tüchtigkeit der Griechen zeigte sich besonders in den Perserkriegen (500—449). Die Unterstützung, welche die Athener den in Kleinasien wohnenden Griechen, die sich vom Perserjoche (s. § 4, 3) befreien wollten, geleistet hatten, war die Veranlassung zu denselben. Der erste Zug des Perserkönigs Darius gegen die Griechen mißglückte gänzlich. Ein zweites Heer landete zwar in Attika, wurde aber von den Athenern unter der Führung des Miltiades, trotz zehnfacher Übermacht der Perser bei Marathon ge- schlagen (490). Des Darius Sohn, Xerxes, rüstete aufs neue und siihrte ein so gewaltiges Heer und eine so große Flotte gegen das kleine Griechen- volk, wie es die Welt noch nie gesehen hatte. Die ersten über den Hellespont geschlagenen Brücken zerstörte ein Sturm. Da ließ Terxes das Meer peitschen und dann neue Brücken bauen. 7 Tage und 7 Nächte dauerte der Zug über den Meeresarm. Bis zum Engpaß von Thermopylä fanden die Perser seinen Widerstand; aber hier stellten sich ihnen 300 Spartaner unter ihrem Könige Leonidas entgegen und hielten die Perser auf. Xerxes ließ den Griechen die Waffen abfordern. „Komm und hole sie!" war die Antwort. Als einer der Streiter besorgt ausrief: „Wir werden die Sonne vor der Menge ihrer Pfeile nicht sehen!" sprach ein anderer: „Desto besser, so werden wir im Schatten kämpfen!" Die kleine Schar hielt stand, bis ein elender Verräter, Ephialtes, den Persern einen Fußsteig über das Gebirge wies. Die Spar- taner, nun von vorn und im Rücken angegriffen, wurden bis ans den letzten Mann erschlagen. Ihr Andenken wurde später geehrt, indem man einen ehernen Löwen an dieser Stelle als Denkmal errichtete. — Das unermeßliche Perser- heer ergoß sich jetzt nach Hellas. Alle Städte und Flecken wurden zerstört, besonders Athen. Die Athener hatten sich, einem Orakelsprnch folgend, hinter „hölzerne Mauern" (Schiffe) geflüchtet. Ihr Führer, Themistokles, verstand es, Xerxes durch scheinbar verräterische Botschaft zu einer Seeschlacht zu be- wegen, in der die Perserflotte die große Zahl ihrer Schiffe nicht entfalten konnte. Sie wurde (480) bei Salamis völlig geschlagen. Im folgenden Jahre siegten die Griechen über das Landheer der Perser bei Platää. 4. Im weiteren Verlauf befreiten die Griechen ihre Landsleute auf den Inseln und in Kleinasien vom persischen Joche. — Die Athener hatten durch ihre Klugheit und Tapfer- keit in den Perserkriegen die erste Stelle im Bunde der griechischen Staaten errungen. Durch ihren blühenden Handel erlangten sie die Mittel, die großartigen Kunstwerke zu errichten, die noch der späten Nachwelt als Muster dienten. — Der Hauptsörderer der sclwnen Künste in Athen war Perikles, der nicht nur seine Vaterstadt auf den Gipfel äußerer Macht hob, sondern Athen auch zum Mittelpunkte griechischer Kunst und Wissen- schaft machte. Er ließ, beraten durch Phidias, in Athen herrliche Bauwerke aufführen, besonders die Burg von Athen, die Akropolis (f. Abbild.) durch Bauwerke und Stand- bilder schmücken. Eine prächtige Marmortreppe, die in der Müle durch einen Fahrweg unterbrochen war, führte zu einem herrlichen Säulentor, den Propyläen. (Eine Nachbildung ist das Brandenburger Tor in Berlin (Abbild. 26, Neal.-B. 5]). Hinter demselben erhob sich das hoch emporragende, eherne Standbild der Pallas Athene, von Phidias geschaffen, deren glänzender Helm dem Schiffer aus großer Ferne entgegen winkte. — Zur Rechten erblickte man den Tempel der Athene, das Parthenon. Auf vielen, 12m hohen, schlanken Säulen lag ein Steinbalken, auf welchem das Dach ruhte. Die Giebel waren mit Werken der Bildhauerkunst geschmückt. — Im Jnnenraume des Tempels, der Cella, stand des Phidias Meisterwerk, das Standbild der Göttin, deren sichtbare Körperteile aus Elfenbein und deren Gewand aus lauterem Golde gebildet waren.^ — (Ähnlichen Bau wie das Parthenon zeigten alle griechischen Tempel). — Dem Parthenon gegenüber stand noch ein anderer, aus älterer Zeit stammender Tempel (Erechtheion). Eine Halle desselben wurde von 6 Säulen getragen (Karvatidero. — Sparta, früher der mächtigste Staat Griechenlands, war auf das mächtige Althen eifersüchtig, und so brach um geringer Veranlassung willen der pe l opo nnesisiche Krieg aus, der 30 Jahre dauerte, Athen an den Rand des Verderbens brachte, aber auch die Blüte ganz Griechenlands dahinraffte.

6. Nr. 23 - S. 1

1904 - Breslau : Hirt
L. tzirts Reauenduä). fl>. 10. Abriß der alten Geschichte von H. Sieber. § 1. Ägypter. 1. Das Land der Ägypter, Ägypten, liegt im Nordosten von Afrika. Es ist nur wenige Meilen breit, von Felsengebirgen und Wüsten eingeschlossen und wird seiner ganzen Länge nach vom Nil durchströmt, dem das Land seine Fruchtbarkeit verdankt. Im September überflutet der Nil seine Ufer, so daß Dörfer und Städte wie Inseln aus der Flut hervorragen. Nach seinem Zurücktritt hinterläßt er einen äußerst fruchtbaren Schlamm, in welchem das Getreide hundertfältigen Ertrag bot, so daß Ägypten die Kornkammer der alten Welt genannt wurde. 2. Das Volk der Ägypter hielt sich von aller Welt abgeschlossen, war ernst und streng und teilte sich in mehrere Stände oder Kasten, die nicht allzustreng voneinander geschieden waren, aber doch so, daß der Sohn meist dem Berufe des Vaters folgte. Es gab eine Priester-, eine Krieger-, eine Ackerbauer-, eine Handwerker- und eine Hirtenkaste. An der Spitze des Staates stand ein König, der den Titel Pharao, d. h. Sohn des Sonnengottes Ra, führte und unumschränkt regierte. Neben dem Ra oder Ammon verehrten die Ägypter noch viele andere Götter, deren Eigenschaften sie in vielen Tieren wiederzufinden meinten; daher wurden z, B. Krokodile, Katzen, Ibisse und andere Tiere göttlich verehrt, am meisten der Stier Apis, welcher dem guten Gotte Osiris geheiligt war. Dieser Gott wurde von dem bösen Gotte Typhon, der verheerenden Sommerglut, getötet und von seiner Gemahlin Isis, d. i. die Erdgöttin, solange gesucht, bis Horus, d. i. das wiedererstehende Jahr, den Typhon besiegte. — Die Ägypter glaubten an eine Fortdauer der Seele nach dem Tode. Sie meinten, diese wandere zu ihrer Läuterung in Tierleiber und kehre erst nach einigen 1000 Jahren in den Leib zurück. Darum sorgte man für lange Dauer der Leichen, indem man sie mit kostbaren Harzen ein- balsamierte und so unverweslich machte (Mumien). 3. Die Bauwerke der Ägypter sind noch heute bewundernswert. Die Pyramiden sind ungeheure Steinbauten, die nur schmale Gänge und enge Grabkammern enthalten zur Aufnahme der Mumien von Königen. Die größte Pyramide ist höher als der Cölner Dom; an ihr haben 100000 Menschen 40 Jahre lang gearbeitet. — Jede ägyptische Stadt besaß in Felsen gehauene Grabkammcrn (Katakomben) zur Äufnahme der Mumien. Großartige Tempelruinen sind in der Nähe des alten Theben (Luksor). Die zu den Tempeln führenden Wege waren mit Obelisken besetzt, das sind bis 30 m hohe, aus einem Stück gearbeitete und polierte Spitzsäulen. Diese, sowie die Wände der Grabkammern sind bedeckt mit einer Bilderschrift (Hieroglyphen), die nur den Priestern bekannt war. — Wie in der Baukunst leisteten die Ägypter Hervorragendes in der Sternkunde, der Medizin, der Mathematik, auch fertigten sie aus Byssus und Baumwolle kostbare Gewebe und aus den Blättern der Papyrusstaude Papier. — .. 4- Geschichte. Die älteste Hauptstadt war Memphis, vom König Menes ge- gründet um 4000 v. Chr. Die Nachfolger desselben erbauten die größten Pyramiden und legten den See Möris an, der die Bewässerung des Landes regelte. Um 2000 wurde Ägypten durch ein asiatisches Hirtenvolk, die Hyksos, unterworfen, die 500 Jahre herrichten, ohne aber das Leben der Ägypter zu ändern. In diese Zeit fällt die Ein- F. Hirts Realienbuch. Nr. 10. 8. Auflage. N. N. 1
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