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1. Repetitorium der Gesellschaftskunde zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts - S. 3

1899 - Gütersloh : Bertelsmann
- 3 — Mittel dawider anzuwenden sind. — Ein Schüler denkt darüber nach (rechnet), wie oft 5 in 120 enthalten ist. — Der Naturforscher sucht den Grund zu entdecken, warum der Luftballon steigt und dagegen der Stein fällt, — oder sinnt darüber nach, in wie viele Klassen man die Tiere einteilen könne; rc. B. Tie Gefühle (Gefühlsvermögen, Herz, Gemüt). 10. Suchet in eurem bibl. Geschichtsbuche (oder in andern Büchern) Ausdrücke, welche ein Gefühl (eine Gefühlsbewegung) bezeichnen: a) Zeitwörter: z. B. verzagen, ergrimmen rc. d)Eigenschaftswörter: z. B. herzbetrübt, ängstlich rc. e) Dingwörter: z. B. der Abscheu, das Grauen rc. Ijmmer in Sätzen: z.b. Kain ergrimmte wider seinen Bruder Abel. — Unverzagt und ohne Grauen soll ein Christ, wo er ist, stets sich lassen schauen, rc.] 11. Einer kann traurig werden, wenn er eine schlimme Nachricht erhält (z. B. Jakob, als ihm der blutige und zerrissene Rock Josephs gebracht wurde), — oder kann über sich selbst trauern, wenn er an begangene Sünden denkt (z. 93. der verlorene Sohn). Einer kann zornig werden, wenn er Unrecht geschehen sieht (z. B. Moses, als er sah, daß ein Ägypter einen Israeliten schlug), — zum Mitleid erregt werden, wenn er einen Notleidenden sieht (z. B. der barmherzige Samariter), k) Was muß demnach jedem Gefühl vorhergehen? [Oder was setzt jede Gemütsbewegung voraus?] b) Suchet dazu Beispiele aus der bibl. (od. andern) Geschichte! Z. B. Als Jesus vom Ölberg aus die Stadt Jerusalem erblickte (und an ihr bevorstehendes Gericht dachte), weinte er über sie. — Als Joseph zu seinen Brüdern sprach: ich bin Joseph, euer Bruder, da erschraken sie im ersten Augenblicke. e) Ist mit einer Vorstellung allemal ein Gefühl verbunden, oder nicht immer? Wißt ihr einige Beispiels dazu anzugeben? 12. *) Welche drei Arten der Gefühle unterscheidet man — nach folgenden Beispielen? Oder: Was für ein Gefühl zeigen folgende Ausdrücke an: a) fröhlich, betrübt, — angenehm, bange, getröstet, verdrießlich u. s. w.? b) schön, häßlich, — zierlich, reizend, mißgestaltet u. s. w.? c) liebevoll, lieblos, — dankbar, gerecht, boshaft, treu, sanftmütig u. s. w.? *) Die Fragen 1-2—17 können, falls sie zu schwierig scheinen, überschlagen werden. 1*

2. Repetitorium der Gesellschaftskunde zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts - S. 9

1899 - Gütersloh : Bertelsmann
— 9 — B. Diejenige Seite des Lebens, welche vorwiegend durch die geistige Eigentümlichkeit (Bildung und Gesinnung) bestimmt wird. fa) Hausstand (welche Personen dazu gehören)? 1 Das Kamillen, verwandtschaftliche Anhänglichkeit V«Unnen-- [®ertoanbtfchaftgftnn]? leben c) Erziehung der Kinder? Id) Gesinbe? 2. wirtschaftliche S4lcit? etaraftctiüge \c)> §„ a*fam(ei„ fa) Schulbildung? 3. Das Bilbuugs Jb) Bildungsbedürfnis (6 h. Sinn fiir Bildung)? leben |c) Anstalten und Mittel zur Fortbilbung? I (Schriften, Vereine u. s. w.) fa) Hausgebet? 4 Das reltötnfp it b) Gehorsam der Kinder? ' ilttlirfie i'rtjn >o) Fürsorge berfelben für die alten Eltern? ,umt9e Lcoen (und ähnliche sittliche Züge.) Id) religiöser Sinn (Kirchenbesuch u. s. ro.)? 5. Das bürgerliche <Ä $ * ^ « n S ^ä"911 ^‘‘ ‘} ? u hülitifdießeben I ^ßterlstnbs liebe. (c) Gemeinsinn (Dienst u. Opferwilligkeit)? 6 Das aeselliae fa1 Freuubfchaftsfinn? Leben <b) nachbarlicher Verkehr? |c) gesellige Sitten (Form des Grußes u. s. w.)? 7. Vergnügungen fa) der Jugend (im Hause - im Freien)? (Spiele u. s. w.) \b) der Erwachsenen (daheim - oder anderswo)? 2 a)Welche zwei Seiten (Arten) der Lebensweise lassen sich unterscheiden? b) Wovon hängt die Lebensweise nach ihrer natürlichen Seite ab (oder: wodurch wird sie beeinflußt)? e)Wovon hängt die Lebensweise nach ihrer geistigen Seite ab? 3. a) Warum ist die Lebensweise (und Sitte) etwas Festes? — und warum ist sie doch der Verbesserung fähig und — häufig bedürftig? b)Wie nennt man gänzlich verkehrte Sitten? - (Wi- nennt man das Gegenteil der Sittlichkeit?) Verkehrte Sitten bringen Schaden; — was bringt das Gegenteil der Sittlichkeit? e)Warum können Sitten auchzuweilen unsittlich fein? (Nennet eimae Beispiele — fremde und einheimische!) [Die weiteren Fragen f. oben in kurzer Form.j

3. Bürgerkunde - S. 161

1915 - Berlin : Parey
X. Muster für häufig vorkommende Rechtsgeschäfte. 161 wirklichen Aufwand entsprechenden Betrag angesetzt werden. Für nicht oder nicht vollständig gebuchte Aufwendungen gilt die Ver- mutung, daß sie nicht zur Anrechnung kommen sollen, es sei denn, daß ein offenbares Übersehen vorliegt. § 4. Meiner Schwester vermache ich 1000 M. § 5. Ich erwarte, daß meine Kinder das Testament wegen es ihrer Mutter eingeräumten Nießbrauchs nicht anfechten werden, da sie überzeugt sein können, daß dieselbe das Vermögen gut ver- walten wird. Sollte trotzdem ein Kind das Testament anfechten, so setze ich dasselbe hiermit auf den Pflichtteil ein. 21. Noltestament. Freithal, den 3. Juli 1914. Aus Wunsch der Ehefrau des Ackermanns Karl Stieler hatte sich der unterzeichnete Gemeindevorsteher heute nachmittag 4va Uhr in dessen Wohnung begeben, um dessen Testament zu Protokoll zu nehmen. Die Ehefrau äußerte die Besorgnis, daß ihr Mann den folgenden Tag nicht mehr erleben und Herbeiholung des Gerichts oder eines Notars nicht rechtzeitig mehr erfolgen möge. Als Zeugen waren von dem Unterzeichneten gebeten und erschienen der Schuhmacher Knoll und der Bauer Ledig. Dieselben erklärten, daß sie volljährig, im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte, wegen Meineides nicht bestraft seien und nicht im Dienste des Vorstehers sich befinden. Auch wurde festgestellt, daß sie weder mit dem Unterzeichneten und mit dem Erblasser in gerader Linie verwandt noch verschwägert sind, beides auch nicht seien mit den Kindern des Erblassers. Für den Fall, daß eine mit einem Zeugen ver- wandte oder verschwägerte Person bedacht werden sollte, wird der Zeuge dies sogleich mitteilen, damit ein anderer Zeuge zugezogen werden kann. Auch in der Person des unterzeichneten Vorstehers liegen die erwähnten Behinderungsgründe nicht vor. Hieraus begab man sich in das Krankenzimmer und fand Herrn Karl Stieler im Bette krank liegen. Eine angestellte Unter- redung ergab, daß er sich im vollen Besitze seiner Geisteskräfte befand. Nachdem die Angehörigen ersucht waren, sich zu entfernen, äußerte derselbe im Beisein der Zeugen seinen letzten Willen wie folgt: Otto, Bürgerkunde. 2. Aufl. 11

4. Bürgerkunde - S. 170

1915 - Berlin : Parey
170 X. Muster für häufig vorkommende Rechtsgeschäfte. durch rechtzeitigen Anschlag am Hause des Gemeindevorstehers und durch eine Anzeige im Kreisblatt des Kreises Samter. 4. Dem Schulvorstande werden 50 M zur Beschaffung von Lehr- mitteln zur Verfügung gestellt. V. g. u. Thonak, Ebel, Gemeindevorsteher. Protokollführer. d. Antrag, zu Protokoll gegeben. Verfügung unter Rückerbittung an den praktischen Arzt Herrn vr. Munter, Samter, mit dem ergebensten Ersuchen, die Witwe Bertha Franke von hier auf ihren Gesundheitszustand unter- suchen und ein Gutachten über deren Erwerbsunfähigkeit abgebenzuwollen. Sie ist angewiesen, im Laufe der nächsten Woche in Ihrer Sprechstunde sich Ihnen vorzustellen. Ottorowo, den 15. März 1914. W i e s e n e r, Gemeindevorsteher. Ottorowo, den 14. März 1914. Heute erschien vor dem unter- zeichneten Gemeindevorsteher die Witwe des Tagelöhners Karl Franke,Bertha,geb.lehmann' und erklärt: Ich bin 50 Jahre alt und seit acht Jahren mit einem bösen Herz- leiden behaftet. Obwohl ich hin und wieder noch leichtere Arbeit verrichten kann, so reicht dieser Verdienst doch lange nicht aus, um davon leben zu können. Meine einzige Tochter, die mit dem Gärtner Satzinger in Sachsenhof verheiratet ist, hat mich bisher unter- stützt; heute kann sie es nicht mehr. Sie hat eine starke Familie, und ihr Mann ist im vergangenen Jahre durch einen Unfall arbeitsunfähig geworden, so daß er nur auf seine Invaliden- rente angewiesen ist. Ich bitte deshalb, „mir aus der Armenkasse eine „laufende Unterstützung zu ge- ,währen."

5. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 4

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
4 Erstes Kapitel. Und edlem Sinn erscheint's schlimm wie die Pest, Wenn aus der Tiefe Schufte auf zur stolzen Macht Und Ehre steigen nur durch ihrer Rede Kraft. Es gibt nichts Schlimm'res für ein Volk als Monarchie. Da gilt fürs erste kein Gesetz für alle, nein Ein einz'ger hat die Macht. Lr ist des Rechtes (Quell, Sein Wille ist Gesetz. Wer ist noch gleich und frei? Nur dort ist Freiheit, wo man ruft: wer unserm Volk Gut raten kann, der rate frisch und zaudre nicht. Dort bringt das Raten Ehr, und wer nicht raten will, Kann schweigen. Das ist rechte Bürgergleichheit dann. Und weiter: wo das Volk im Land selbst herrscht und wehrt, Da freuen alle sich, wenn frische Jugend ihm In Kraft heranwächst. Doch ein Fürst auf schwankem Thron Sieht es mit Nrgwohn, und wer irgend stark und klug, Den schlägt er nieder, weil er um sein Kränchen bangt. Das Weizenfeld verdirbt, wenn du im frühen Lenz Die Halme mähst. Wie kann das Land gedeihn, Wenn der Tyrann den Mut verdirbt und Blut vergießt? Wer sammelt Schätze seinem Kind und Lebensgut, Wenn's nur das Eigengut des stolzen Königs mehrt? Wer wird im Hause Tächter ehrsam auferziehn Ihm zum Genuß, wenn schnöde Lust den Nrgen treibt, Zum Leid den Eltern! Lieber läg' im Grabe ich, Nls daß mein Mädchen je ich so in Schande säh'! Tacitus hat einmal (annal. Iv, 38) den Empfindungen und Wün- schen Ausdruck gegeben, die in einem Monarchen lebendig sind: „Daß ich sterblich und mein Wirken ein menschliches ist, und daß ich zufrieden bin, wenn ich mein hohes Umt ausfülle, das spreche ich hier aus und auch die Nachwelt soll es wissen: sie wird meinem Gedenken genug und übergenug gerecht, wenn sie über mich urteilt, ich sei ein Mann gewesen großer vorfahren würdig, für des Volkes Glück besorgt, aufrecht in der Gefahr und mutig dem hasse und der Anfechtung trotzend um des Landes Wohlfahrt willen. Meine Tempel ragen in euren herzen, solche Bilder prangen in Lchönheit. Die aus Stein gebauten werden, wenn das Urteil der Nachwelt anders lautet, verachtet wie Leichensteine, deren Lchrift niemand glaubt. Darum flehe ich die Menschen und die Gottheit an, die Gottheit: sie möge mir ein ruhiges herz und einen menschliches und göttliches Necht verstehenden Geist [cfjeniien; die Menschen: sie mögen, wenn ich einmal muß scheiden, Lob und freundliches Gedenken meinen Taten und meinem Uamen widmen." Gneisenau (Denkschrift 181 l) findet warme Worte für die Ge- fühle des Volks: „Die Fürsten der Erde kennen häufig nicht den Zauber, der in ihren freundlichen Worten und in ihrem Zorn liegt. Wenn Erm-

6. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 106

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
106 Anhang. Schandtat/ wcr's getan hat, wird vom Gpferfest und von der Volksversammlung ausgeschlossen, und viele, die den Krieg überlebten, kamen über die Schande nicht hinweg und endeten ihr Leben mit dem Strick. c. 7. Wenn sie den König küren, fragen sie nach Adel (die Geburt gibt Anspruch), wenn sie den Herzog erheben, nach Tapferkeit. Doch steht auch den Königen keine unbeschränkte, absolute Gewalt zu, und die herzöge sind Vorbilder, keine Herren/ sie gebieten, weil man sie bewundert, wenn sie entschlossen sind, sich auszeichnen und stets vor der Schlachtreihe sich tummeln. . . . Tins treibt besonders zur Tapferkeit: nicht das Ungefähr, nicht zufälliges Zusammentreten bildet die Schar oder den Keil, sondern Familien und Sipp- schaften/ in ihrer Nähe weilen ihre Lieben/ sie hören die Rufe der Frauen, das Weinen der Kinder. Oie sind jedem heilige Zeugen, nach ihrem Lobe sehnt man sich. Zu den Müttern und Frauen bringen sie ihre Wunden, die sind nicht zimperlich, sie schrecken davor nicht zurück, sie zu zählen und zu untersuchen. In den blutigen Kampf hinein tragen sie Speise und Mahnung. 0.8. Man liest es in den Geschichtsbüchern: wiederholt sind Heere, die schon zum Rückzug sich wandten und schwer erschüttert waren, wieder mutig vor- gegangen, weil die Frauen eingriffen: sie baten unablässig, sie hielten die Brust dem tötenden Schwert hin, sie wiesen weinend auf die nahe Knechtschaft, die ihnen viel schwerer und unerträglicher erscheint, wenn sie die Frauen trifft: sogar ein Bund, den ganze Stämme schließen, hält fester, wenn unter den Geißeln auch vornehme Jungfrauen gestellt werden. Ja, sie glauben, daß etwas hei- liges und Prophetisches in ihnen wohne, sie verschmähen nicht ihren Rat und verachten nicht ihren Spruch. Ich habe selbst die veleda sin Rom) gesehen, als vespasian noch lebte und Kaiser war, die bei vielen fast für ein göttliches Wesen angesehen wurde, doch auch vor alters schon haben sie die Albruna (Drusus an der Elbe) und andre verehrt, sie wollten aber damit nicht schmei- cheln und nicht sie zu Göttinnen machen (wie die Römer das tun). o. ll. Über minder wichtige Angelegenheiten beraten die Fürsten, über wichtige die Landesversammlung (Landesding), doch findet auch über die Fragen, über die die Entscheidung dem Volke zusteht, eine Vorberatung durch die Fürsten statt. Sie treten, falls nicht unerwartet etwas Außerordentliches vorfällt, an fest bestimmten Tagen zusammen, bei Neumond oder Vollmond; denn diese Zeit gilt bei ihnen für die günstigste für den Beginn jeden Geschäftes. Sie rechnen nicht nach Tagen wie wir, sondern nach Nächten: auf Nächte schließen sie ab und sagen sie zu/ der Tag schreitet hinter der Nacht her. Das aber ist ein Fehler, der ihrem Nnabhängigkeitstriebe entspringt: sie kommen nicht in der gleichen Stunde und nicht als müßten sie, zusammen, sondern weil alle saumselig sind, geht der zweite und wohl auch der dritte Tag verloren. Wenn es der Menge behagt, lassen sie sich zum Ding nieder, im Waffen- schmuck. Schweigen gebieten die Priester, sie haben auch eine gewisse Straf- gewalt. Dann spricht der König oder ein Edelmann: die Reihenfolge bestimmt Alter, Adel, Kriegsruhm, zuletzt erst Redegabe. Man folgt dem Rate und läßt sich durch Befehl nicht zwingen. Mißfällt ein Vorschlag, so lehnen sie ihn mit unwilligem Geschrei ab/ gefällt er, so schlagen sie die Frameen zusammen. Der gesuchteste Beifall ist solch Waffenlob. e. l2. Erlaubt ist es, vor dem Landtag auch anzuklagen und Prozesse auf Leben und Tod anhängig zu machen . . . Weiter werden im Landesding auch die Grafen gewählt, die im Gau und Dorf die Rechtsprechung leiten. Jeden umgeben hundert Schöffen aus dem Volke/ sie schlagen das Urteil vor und setzen die Strafe fest. c. 13. Immer, wenn sie als Gemeinde und wenn sie einzeln tätig sind, erscheinen sie im Waffenschmuck. Doch gestattet die Sitte Waffen anzu-

7. Bürgerkunde - S. 126

1907 - München : Gerber
126 V.: Deshalb besteht für Augsburg und für München eine andere Ordnung als für Leiheim und für Tutzing. Augsburg hat die städtische Gemeindeverfassung, Leiheim die landgemeindliche; Augsburg unterliegt den für Stadt-, Leiheim den für Landgemeinden geltenden Bestimmungen der Gemeindeordnung. S.: Es gibt also zweierlei Ordnungen für die politischen Gemeinden ? V.: Ja! Eine Gemeinde hat entweder die städtische oder die Land- gemeinde-Verfassung. S.: Du hast gesagt, daß das Schulhaus Eigentum der Gemeinde Tutzing sei. Ich kann mir unter „Gemeinde" noch nichts Bestimmtes denken. Wem gehört also das Schulhans? V.: Es gehört nicht einer einzelnen Person, also nicht etwa dem Herrn Lehrer. Alle Personen, welche zur Gemeinde gehören, mit anderen Worten die Gemeindeangehörigen, haben das Recht das Schulhaus zu benützen, indem sie die Kinder in dasselbe schicken. D.: Dann ist wohl auch das Rathaus, welches man in mancher Gemeinde sieht, das Feuerhaus, das Armenhaus Eigentum der Gemeinden? V.: Ganz recht! Diese Gebäude heißen öffentliche Gebäude. S.: Wer viele Häuser hat, muß schon ziemlich reich sein. Dann sind wohl auch alle Gemeinden reich? V.: Nun, ich kenne einen Mann, welcher sechs Häuser besitzt, die zusammen vielleicht 400000 Ji wert sind. Er hat so viel Schulden, daß er kaum 20000 Jt sein eigen nennen kann. S.: Sind also die Gemeinden reich oder nicht? V.: Lieber Ludwig! Es gibt arme und reiche Gemeinden. Viele derselben besitzen außer den Gemeindegebäuden auch Eigentum an Wiesen, Waldungen, Weiden. S.: Eine solche Gemeinde darf wohl alte Bäume im Walde fällen? V.: Gewiß! Und das Holz auch verkaufen. S.: Wer erhält das Geld hiefür? V.: Das kommt in die Gemeindekaffe als Einnahme wie noch ver- schiedene andere Gelder. Die Gemeinde braucht viel Geld; denn sie hat auch bedeutende Ausgaben. — Da der Sohn Interesse an den Belehrungen des Vaters zeigt, macht ihn dieser noch auf andere Gemeindeangelegenheiten aufmerksam. Beide gehen in das Dorf Tutzing und stehen bald^vor der sogenannten Gemeinde- tafel. Der Vater zeigt dem Jungen die Schriftstücke, welche hinter dem Drahtgitter des Kastens aufgehängt sind: eine Bekanntmachung des Forst- amts Starnberg, eine Holzversteigernng betreffend, ferner eine Anordnung der Gemeindeverwaltung Tutzing bezüglich des Fremdenverkehrs. S.: Wer besorgt denn das? V.: Der Herr Bürgermeister als Vorstand der Gemeindeverwaltung. Vater und Sohn gehen durch das Dorf und finden an mehreren Stellen Tafeln mit der Inschrift: „Das Fahren und Reiten auf dem Fuß- wege ist verboten. Ortspolizeibehörde Tutzing." S.: Wer ist das: die Ortspolizei? V.: Der Bürgermeister. S.: Der Bürgermeister ist also in der Gemeinde wohl das, was der Oberst beim Regimente ist? V.: Meinetwegen. Er ist aber nicht allein maßgebend. Die meisten Angelegenheiten der Gemeinde werden vom Gemeindeansschnß erledigt. S.: Aber das sind sonderbare Namen! „Gemeindeausfchuß" ? V.: Darunter mußt du dir den Bürgermeister, einen Beigeordneten und mehrere Gemeindebevollmächtigte denken. Diese Männer bleiben 6 Jahre in ihrem Ehrenamte; dann wird wieder ein neuer Gemeinde- ausschuß gewählt.

8. Bürgerkunde - S. 70

1907 - München : Gerber
70 Das war um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Und zu Anfang des 20. Jahrhunderts? Gibt es heute noch einen Arbeiter, der wünscht, alle Eisenbahnen möchten verschwinden? Auch die deutschen Arbeiter haben ihren Haß gegen die Ma- schine längst aufgegeben, aber nicht, weil die Industrie die Maschine aufgegeben. Die Arbeiter erkennen, daß ihnen die Maschine viele schwere, drückende, gesundheitsschädliche Arbeiten abgenommen hat. Vergleichen wir beispielsweise die Arbeit eines Ruderknechts der Galeere mit der eines Matrosen auf einem Segel- oder Dampf- schiff! Die Arbeiter haben eingesehen, daß die Großindustrie eine gewaltige Brotherrin ist, die nicht „Millionen schlägt", sondern Millionen nährt. beite?unddie Länger als gegen die Maschine hielt sich die Abneigung Unternehmer, gegen die Fabrikanten, überhaupt gegen diejenigen Menschen, welche nicht zur Klasse der Lohnarbeiter gehören. Dabei waren und sind die Arbeiter manchmal ungerecht. Sie bedenken nicht, daß es in unserer heutigen großen Wirtschaftsgemeinde neben Handarbeitern auch Kopfarbeiter, neben dem Gewerbestand den Handelsstand geben muß; sie bedenken nicht, wieviel Fleiß, Entsagung, Sparsamkeit rc. mancher Geschäftsmann, Beamte, Gelehrte aufwenden mußte, um vorwärts zu kommen; sie bedenken nicht, daß auch manches Feier- kleid ein kummervolles Herz umschließt; sie bedenken nicht die Wahrheit des Satzes: „Ein jeder Stand hat seinen Frieden, ein jeder Stand hat seine Last". Wunsch der Welle. Tief, tief im Meere sprach einst eine Welle: „Wie glücklich müssen meine Schwestern leben, die droben strahlend auf und nieder schweben! Dürft' ich einmal an des Tages Helle!" — Wie sie gebeten, so geschah ihr schnelle; sie durfte aus dem dunkeln Schoß sich heben. Doch kaum war ihr ein Sonnenstrahl gegeben, lag sic schon sterbend an des Ufers Schwelle . . . u. s. w. Georg Herwegh. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind wichtige Glieder unserer Wirtschaftsgemeinde. Beide sind gleich wichtig; das müssen beide erkennen und fühlen. Wenn Arbeitgeber hochmütig berechtigte Wünsche der Arbeiter abweisen, wenn Arbeiter durch Trotz un- berechtigte Forderungen erzwingen wollen, wenn beide die Bahn der Sitte und des Rechtes verlassen, so müssen sie auf recht empfindliche Weise erfahren, daß es ein Gesetz gibt, welches durch ihre Macht nicht abgeschafft werden kann. „Ich bin Herr^ hier, ich allein"/) sprach Ho lg er, der Fabrikant; „ich verschaffe ff Frei nach B j ö r n s o n.

9. Bürgerkunde - S. 71

1907 - München : Gerber
71 Tausenden Verdienst!" „Ja, das tun Sie", sagten die Arbeiter; „aber sehen Sie doch unsere dumpfen, düsteren Stuben an! Denken Sie an unsere Kinder! Wie dürftig, wie arm, wie unglücklich! Erhöhen Sie unsern Lohn!" „Nein, diesmal sollt Ihr empfinden, daß ich es bin, der dies alles geschaffen". . . Und nachdem die Fabrik zerstört und zahlreiche Menschenleben zugrunde gegangen, war die Not der Gewalttätigen noch gestiegen, war aller Glaube an Glück und Hoffnung erloschen. Gelähmt und schweigend Ho lg er, schweigend und hungernd die Arbeiter! Es war ergreifend zu sehen, wie Ho lg er gebrochen im Fahrstuhl saß, er, der so großen Mut besaß, und hinter ihm die Arbeiter, ihn um Gnade bittend, sie, die früher glaubten, ihn nebst seiner Fabrik vernichten zu können. Ja, beide handelten „über ihre »Kraft." Und Holger hörte schließlich die Bitten und erhörte sie. . . Und dann reichte er den Bittenden die linke Hand — der rechte Arm war noch in der Schlinge — und sprach: „Wir müssen lernen füreinander zu leben". 7. Mittel zur Besserung der Lage der Kleinmeister und Lohnarbeiter. Der größte Betrieb ist verhältnismäßig der billigste, der kleinste der teuerste. Noch mehr als durch die Herstellung im kleinen wird die Ware durch den Handel im kleinen verteuert, wie schon aus der Übersicht auf Seite 56 zu ersehen ist. Der Gewinn der Gewerbetreibenden, der Unternehmer, ist meist bescheiden gegenüber den: Gewinn, der beim Handel, mit der fertigen Ware erzielt wird. Der Unternehmergewinn beträgt im ganzen etwa 5—7 °/o; er ist z. B. bei Lebensrnitteln auf 4, in der Woll- industrie auf 6,5, in der Lederindustrie auf 8,6, bei Schuhwaren auf 7,6, in der Schneiderei auf 14 o/o berechnet worden. Die Prozente des Handelsgewinnes sind bedeutend höher; unter 30o/o dürften sie nur selten sein, manchmal sogar auf 60—100°Io steigen. Ein großer Teil der Lebensrnittel, Kleider, Möbel re. wird von den sog. „kleinen Leuten" verbraucht. Diese kaufen vielfach bei Krämern ein. Im Kleinhandel sind alle Waren teurer als im Großhandel. Der Kleinhandelsgewinn ist von allen Gewinnen, die von den Waren gemacht werden, der größte. Dies hat aber durchaus nicht zur Folge, daß der Krämer auf diese Weise zum reichen Manne werden könne. Die Anzeigen in Zeitungen, welche Geschäftsverkäufe vermitteln sollen, belehren uns, wie klein die täglichen Umsätze in den Krämerläden sind und welche Spesen darauf ruhen. Unter- nehmer und Handels- gewinn.

10. Repetitorium der Gesellschaftskunde zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts - S. 3

1890 - Gütersloh : Bertelsmann
Mittel dawider anzuwenden sind. — Ein Schüler denkt dar- über nach (rechnet), wie oft 5 in 120 enthalten ist. — Der Naturforscher sucht den Grund zu entdecken, warum der Luftballon steigt und dagegen der Stein fällt, — oder sinnt darüber nach, in wie viele Klassen man die Tiere einteilen könne: rc. B. Tie Gefühle (Gefühlsvermögen, Herz, Gemüt). 10. Suchet in eurem bibl. Geschichtsbuche (oder in andern Büchern) Ausdrücke, welche ein Gefühl (eine Gefühlsbewegung) be- zeichnen: u)Zeitwörter: z. B. verzagen, ergrimmen rc. d) Eigenschaftswörter: z. B. herzbetrübt, ängstlich rc. e) Dingwörter: z. B. der Abscheu, das Grauen rc. sjmmer in Sätzen: z. B. Kain ergrimmte wider seinen Bru- der Abel. — Unverzagt und ohne Grauen soll ein Christ, wo er ist, stets sich lassen schauen, rc.s 11. Einer kann traurig werden, wenn er eine schlimme Nachricht erhält (z. B. Jakob, als ihm der blutige und zerrissene Rock Josephs gebracht wurde), — oder kann über sich selbst trau- ern, wenn er an begangene Sünden denkt (z. B. der ver- lorene Sohn). Einer kann zornig werden, wenn er Unrecht geschehen sieht (z. B. Moses, als er sah, daß ein Ägypter einen Israeliten schlug), — zum Mitleid erregt werden, wenn er einen Notleidenden sieht (z. B. der barmherzige Samariter), u) Was muß demnach jedem Gefühl vorhergehen? (Oder was setzt jede Gemütsbewegung voraus?) b) Suchet dazu Beispiele aus der bibl. (od. andern) Geschichte! Z. B. Als Jesus vom Ölberg aus die Stadt Jerusalem erblickte (und an ihr bevorstehendes Gericht dachte), weinte er über sie. — Als Joseph zu seinen Brüdern sprach: ich bin Joseph, euer Bruder, da erschraken sie im ersten Augenblicke, e) Ist mit einer Vorstellung allemal ein Gefühl verbun- den, oder nicht immer? Wißt ihr einige Beispiele dazu anzugeben? 12. *) Welche drei Arten der Gefühle unterscheidet man — nach folgenden Beispielen? Oder: Was für ein Gefühl zeigen folgende Ausdrücke an: a) fröhlich, betrübt, — angenehm, bange, getröstet, verdrieß- lich u. s. w-? b) schön, häßlich, — zierlich, reizend, mißgestaltet u. s. w.? o) liebevoll, lieblos, — dankbar, gerecht, boshaft, treu, sanft- mütig u. s. w.? *) Die Fragen 12—17 können, falls sie zu schwierig scheinen, über- schlagen werden. 1*
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