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1. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 92

1884 - Leipzig : Spamer
92 Das Jsergebirge mit seiner Umgegend. Sprachlos, aber bei vollkommenem Bewußtsein lebte er noch fünf Tage; am 26. April starb er, 66 Jahre alt und unverheiratet; am 28. wurde er begraben. Hohe und Niedere, auch die herzoglichen Prinzen folgten seiner Leiche. Nach feinem Tode geriet die Goldberger Schule in Verfall; im Jahre 1654 fand sich bei einer Kirchenvisitation in Goldberg nur ein einziger Bürger, der ein Brieflein oder eine Bittschrift aussetzen konnte. Die Raliendocke bei Goldberg. Nur 2 km südlich von der Stadt Gold- berg liegt der Wolfsberg, ein Basaltkegel, und dann in seiner Nähe die so- genannte Rabendocke, eine steile und vielfach zerklüftete Felswand, am Ufer der Katzbach, im fchönen Thale von Seifenau. Die Sage berichtet, daß in dieser Gegend einst vor dem Einfalle der Tataren in Schlesien zwei böse Ritter lebten, Kuno und Veit, Brüder, von denen der eine auf dem Wolfsberge eine Burg, der andre im Seifenthale eine einer Burg ähnliche und durch einen hohen Wachtturm geschützte Schenke hatte. Beide waren Wegelagerer und lebten von dem, was ihnen die Heerstraße brachte, d. h. sie ließen keinen Reisenden, keinen Kaufmann, der ihnen etwas zu besitzen schien, ruhig des Weges gehen, sondern plünderten sie aus, schleppten sie in ihre Raubnester, ließen sie verhungern oder ermordeten sie auf der Straße und ließen ihre Leichen liegen. In die Schenke lockten sie die Fremden, um sie uu- gestörter nachts ausplündern und die geraubten Wertsachen in den Rabenberg, der mit der Schenke in Verbindung gestanden, bringen zu können. Da traf es sich, daß sie einen Ritter mit seiner Gemahlin auf der Landstraße überfielen, ermordeten und die Leichen plünderten. Als sie die geraubten Sachen durchsuchten und in Sicherheit bringen wollten, entdeckten sie zu ihrem Schrecken, daß die von ihnen erschlagene Edelfrau ihre eigne Schwester war, welche unbekannt in einem Kloster erzogen worden und sich dann verheiratet hatte; die beiden Brüder aber hatten nichts davon erfahren, weil ihr Vater sie wegen ihrer Schlechtig- keit längst verstoßen hatte. Die beiden Sünder wurden nun von einer namenlosen Angst ergriffen und flohen aus dem Innern des Rabenberges in die Schenke, und als sie dort keine Ruhe fanden, auf die hohe Warte. Kaum hatten sie die Spitze des Turmes er- reicht, als sich ein entsetzlicher Gewittersturm erhob, der die tausendjährigen Eichen entwurzelte und wie schwache Ranken knickte. Sie blickten nach dem Wolfsberge hin und sahen, wie über der Burg schwarze Wolken hingen, aus denen die Blitze wie Feuerregen zuckten, wie sich dann der Berg auseinander that und die Burg mit allen Gebäuden, Menschen, Tieren und Schätzen verschlang. Entsetzt eilten sie die Treppe wieder hinunter in die Schenke, welche sie leer fanden, denn alle ihre Leute waren geflohen. Als sie nun auch fliehen wollten, konnten sie die Thür nicht öffnen, denn sie war in Stein verwandelt. Bald verwandelten sich auch die Wände in Stein, und kein Tageslicht mehr drang in den Raum, dessen Wände noch vor kurzem vom frohen Gesänge beim Becherklange widerhallten. Sie wollten wieder auf die Höhe des Turmes steigen, um sich ins Thal zu stürzen; aber der Weg war ihnen jetzt durch die sich bildenden Steinmassen versperrt. Da eilten sie in die Keller und von dort in die unteren Gewölbe und setzten sich voll Verzweiflung und ermattet auf zwei große Truhen, welche ihre blutbefleckten Raubstücke bargen, und erwarteten

2. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 188

1884 - Leipzig : Spamer
188 Das Waldenburger Bergland. die Opfer der Raubritter geschmachtet haben; wir stellen uns an die Fenster, von denen herab die Fräulein dem Ritterspiele zusahen; wir gelangen in die geräumige, finstere Schloßküche, iu die Rüstkammer, in der jetzt das Bild auf- bewahrt wird, welches die Rettung des Junkers von Eben darstellt, und in andre Räume und weite Gänge. Ein Blick vom Turme erschließt uns eine herrliche Rundschau auf bewaldete Berge, ins Thal der Weistritz, bis weithin zu den Türmen von Schweidnitz, die aus den Gipfeln hervortauchen. Die Zagen der Kynsburg. Das steinerne Kreuz im Teufelsthal. In düsterer, einsamer Gegend, nahe am Eulengebirge, lag ein kleines Haus mit einem Garten, welchs von einer älteren Dame, deren Nichte nebst einem alten, Irenen Diener bewohnt wurde. In der Nähe des Hauses, am Fuße eines Felsens, stand ein steinernes Kreuz, das zum Andenken an einen Zwei- kämpf zwischen zwei Vettern gesetzt wurde, in dem der eine seinen Tod fand. Als die Jungfrau einst, ihrer Gewohnheit gemäß, zu diesem Kreuze ging, wurde sie plötzlich von einer Jagdgesellschaft überrascht, deren Hunde bei ihr vorbei- stürzten. Ein junger Ritter wollte soeben vom hohen Felsen in den Abgrund hinabklimmen, als einer seiner Begleiter ihn davor warnte, da, wie er sagte, noch keiner seiner Vorfahren, seitdem sein Großvater am Kreuze seinen Vetter erschlagen habe, sich hinuntergewagt hätte. Die Jungfrau kehrte eiligst nach Hause zurück und erzählte ihrer Base das Erlebnis, die nach der Beschreibung die richtige Vermutung aussprach, daß der Ritter der von Kynan sei, und da dieser ihr Todfeind war, so verließ sie die Wohnung, um sich eine andre ver- borgene zu suchen. Als der Ritter am nächsten Morgen, von Neugierde ge- trieben, das Häuschen aufsuchte, fand er dasselbe leer und verlassen; nur ein Bild, das einen Ritter darstellt, der einem vor ihm knieenden Gegner das Schwert durch den Harnisch in die Brust stößt, während eine entfernt stehende Frau einen Knaben in die Höhe hält, um ihn zum Zeugen des Mordes zu machen, schmückte das Zimmer. Sofort erkannte der Ritter aus diesem Ge- mälde, daß hier die Nachkommen des von seinem Großvater gemordeten Ritters wohnen, und er beschloß, die böse That nach Kräften gut zu machen. Diese Absicht sprach er dem Diener gegenüber aus, der ihm nun erzählte, daß seine Herrin deshalb die Flucht ergriffen hätte, weil sie die Entdeckung, fürchtete. Zum weiteren Reden aufgefordert, erzählte der Diener dem Ritter, daß dessen Großvater Besitzer der Burg Kyusberg und der Umgegend von Kynan gewesen sei, doch damit nicht zufrieden, auch Verlangen nach dem Weistritzthale und dem größten Teile des Eulengebirges, das seinem Vetter, Albert von Falken- berg, gehörte, getragen hatte. Auf hinterlistigem Wege lockte er diesen nach dem Teuselsthale, wo er ihm das Schwert in die Brust stieß. Diese Greuel- that wurde jedoch von der Gemahlin Falkenbergs gesehen, die dafür im Ge- fängnis büßen mußte, wo sie starb. Ihre Kinder wurden von einem treuen Diener gerettet und nach Breslau in ein Kloster gebracht. Der Haß gegen den Mörder ihres Vaters wurde in ihnen genährt, und sie mußten schwören, den- Mord zu rächen. Der Sohn, der auf einem Kreuzzuge fiel, hinterließ eine Tochter, die nun von seiner Schwester erzogen wurde, und diese beiden Frauen waren die Bewohnerinnen des Häuschen. Traurig hatte der junge Kynsberger dies vernommen, und er beschloß, die Schuld seines Ahnen zu sühnen. Zwei

3. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 332

1884 - Leipzig : Spamer
332 Die schlesische Hauptstadt und ihre Umgebungen. Töchterlein und einen hübschen, aber trotzigen und leichtsinnigen Burschen hatte. Aus diesem Lehrling und dem Töchterchen des Meisters wurde gar bald ein Liebespaar; aber Meister Frank dachte nicht daran, dem armen und unerfahrenen Burschen seine Tochter zu versprechen. Darüber ergrimmte der Bursche und zog hinaus in die Welt; er hoffte durch seine Geschicklichkeit in der Weite seine Nahrung zu finden, aber niemand nahm ihn in Arbeit, weil er sich nicht als Geselle ausweisen konnte. So kam er denn bald herunter, irrte planlos umher in zerrissenen Kleidern und halb verhungert. Als er eines Tages er- wachte — er hatte unter freiem Himmel im Walde geschlafen — standen einige wild aussehende Männer um ihu, die ihn aufforderten, einer der Ihrigen zu werden; sie seien Straßenräuber, die ein lustiges Leben führen. Der Bursche nahm den Vorschlag an, blieb über zwei Jahre bei den Räubern und hatte das Glück, allein den Verfolgern zu entgehen, während alle seine Kameraden der Gerechtigkeit in die Hände fielen. Mit den geraubten Schätzen beladen, ritt er in seine Vaterstadt ein, ging zum Vater seiner Geliebten und bat um die Hand derselben; er erzählte, wie ihm in der Welt alles geglückt sei und er als reicher Mann zurückkehre; aber Meister Frank glaubte dem Burschen nicht und warf ihn zur Thür hinaus. Wütend und Rache schnaubend eilte der Räuber nach der Insel des Domes, wo der ihm verwandte Domtnrmwart ihm eine Herberge gab. In der Nacht schlich er fort, erbrach den Laden des Goldschmiedes, warf Stroh, Zunder und zuletzt eine brennende Lunte hinein und entfloh dann. Kaum hatte er den Dom erreicht, da weckte die Sturmglocke die Bürger; denn des Gold- schmieds Haus brannte hell, und vom Sturme getrieben wälzte sich die Flamme von Haus zu Haus, von Straße zu Straße. Der boshafte Brandstifter steckte den Kops durch eine Luke des Domturmes und sog gierig den Rauchdampf ein, der den Turm einhüllte. Da kam ihm plötzlich ein wunderliches Grausen an; es kam ihm vor, als werde ihm die Luke zu eng. Er wollte seinen Kopf zurückziehen, aber konnte es nicht. Immer enger zog sich das steinerne Band um seinen von der Anstrengung geschwollenen Hals. Er zerschlug sich die Häude an der Mauer, die ihn gesangen hielt; er schrie um Hilfe, die Augen traten starr aus ihren Höhlen, und sehr bald endete der Verräter sein Leben durch Erstickungstod. Das Gesicht an der Mauer des Turmes, noch heute sichtbar, ist das Konterfei des Bösewichts. Hofer mit dem langen Barte. Zur Zeit Karls Y. lebte in Breslau ein Weißgerber, der Hofer hieß und einen so langen Bart hatte, daß er ihm bis auf die Sohlen feiner Füße reichte. Damals ließ sich in Wien ein fremder Mann mit einem langen Barte für Geld sehen; und als zwei Ratsherren aus Breslau erklärten, daß in ihrer Vaterstadt ein Mann lebe, der einen längeren Bart habe, wollte das der Kaiser nicht glauben, befahl dann aber, daß Hofer auf seine Kosten nach Wien kommen und, wenn er den Sieg über den Fremden davontragen würde, sich eine Gnade von ihm ansbitten folle. Hofer reiste nach Wien, stellte sich dem Kaiser vor, und es zeigte sich alsbald, daß sein Bart länger war als der des Fremden. Als nun der Kaiser den Sieger ausforderte, sich eine Gnade auszukitten, sagte Hofer, der ein reicher und bereits bejahrter Mann war, er bedürfe nichts; allein wenn ihm der Kaiser eine Gnade bewilligen wolle, so möge er befehlen, daß, wenn er gestorben sein würde, der gesamte Breslauer Rat seine Leiche begleiten solle. Diese Ehre ist ihm bewilligt worden, und das Grabmal Hofers ist noch heute in der Kirche zu St. Barbara zu sehen.

4. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 458

1884 - Leipzig : Spamer
458 Im Regierungsbezirk Bromberg. Nun wich der Segen vom Edelhofs, denn Twardowski verfiel in Schwer- mut und kümmerte sich nicht mehr um sein Gut. Das Unkraut wucherte im Garten, Feld und Wiesen trugen nichts, die Gebäude begannen zu verfallen. Unmutig und gleichgültig zog Twardowski durch Wald und Flur und dachte nur mit Grimm im Herzen und einem Flnch auf den Lippen daran, daß er sein einziges Kind der Hölle geopfert hatte. Der Knabe wuchs heran und zeichnete sich durch Geist und Witz aus, so daß alle Nachbarn den Vater um sein liebliches Kind beneideten. Dieser aber war traurig und wurde immer schwermütiger, je heiterer er seinen Sohn sah. Diese trübe Stimmung des Vaters entging dem Kinde nicht. Der Knabe spielte um den Vater, sehte sich auf den Schoß und liebkoste lachend und scherzend den betrübten Mann und fragte ihn nach der Veranlassung zu seinem herben Schmerze. Lange verschwieg der Vater die Ursache seines Grames. Als aber das Kind immer wieder in den Vater drang und bat, da erwachte in dem Alten der Drang, mitzuteilen, und er erzählte dem Kimbeit das schwerste Geheimnis seines Lebens. Da sprang das Kind schnell von den Knieen des Vaters herab und sagte tröstend: „Beruhige dich, Väterchen, ich werde selbst zur Hölle gehen und die Verschreibuug, die dich bindet, holen." Der junge Twardowski besuchte in Krakau die Schule, Tag und Nacht studierte er mit großem Eifer und las heilige und erbauliche Bücher, vielfach dachte er über das Wesen der Dinge nach. So erreichte er das fünfzehnte Jahr und glaubte, daß nun für ihn die Zeit gekommen sei, die Reise in die Hölle zu unternehmen. Es lebte damals in Krakau ein alter Mann, ein Glöckner, der war so alt, daß er selbst nicht die Zahl seiner Jahre angeben konnte. Zu ihm ging der Knabe, um sich von ihm in der schweren Angelegenheit Rat zu holen. Der Alte saß auf einem Steine vor der Kirche und betete den Rosenkranz, als Twardowski kam. Der Knabe störte den Beter nicht. Erst als der Greis sich mühsam erhob, trug er ihm sein Anliegen vor, nachdem er ihm die runzelige, zitternde Hand geküßt hatte. Lange sann der Greis nach, was da zu thuu sei. Nach langem Sinnen erteilte er dem Knaben einen Rat, wie er, ohne Schaden zu leiden, zur Hölle gelangen könne. Der Knabe lauschte aufmerksam den Worten des Alten, merkte sich dieselben wohl und beschloß, nach ihnen zu handeln. Nachdem er viele Mühen und Gefahren bestanden hatte, gelangte er in die Hölle. „Was begehrst du, reine Seele, hier?" fragten die Teufel den Knaben und suchten ihn zu berühren; er aber besprengte sie mit Weihwasser; da wanden sie sich zu seinen Füßen und krümmten sich und ließen den unschuldigen Knaben ziehen. „Ich begehre die Urkunde, durch welche mein Vater einst meine Seele der Hölle verschrieb", entgegnete der Jüngling. Nun wichen die Teufel zu beiden Seiten von ihm, um ihm nicht Rede zu stehen; er aber ging weiter bis in die tiefste Tiefe der dunklen Hölle, wo Luzifer selbst saß. Der oberste der Teufel machte allerlei Ausflüchte, aber Twardowski ließ nicht ab von seinem Begehren; es blieb dem Teufel nichts übrig, er mußte den Kontrakt geben und tröstete sich mit dem Gedanken, daß er den Twardowski doch auch ohne diesen Kontrakt in die Hölle bekommen werde. Mit dem Papier in der Hand trat der Jüngling den Rückweg an; die Teufel grollten ihm, und als er durch das Thor ging, fchlug es der Pförtner

5. Bilder vom Niederrhein - S. 174

1882 - Leipzig : Spamer
174 Deutsche Kunst in Düsseldorf. und prächtigen Schmetterlingen ausgekrochenen Chrysaliden sehnten sich nach mehr Raum, Licht und Freiheit. Der Jacobi'sche Garten. Dies ward gewonnen durch den Ankauf des früheren Besitzthums des berühmten Philosophen Friedr. Heinr. Jaeobi. Derselbe ward mit seinem Bruder Joh. Georg, dem Dichter, auf der Markt- siraße geboren und verbrachte seine Blütezeit in dem nahen, jetzt mit der Stadt verbundenen Pempelfort. Von seinem gastfreien Hause mit dem herrlichen Park erzählt uns Goethe in „Wahrheit und Dichtung" sowie in seinem „Feld- zug in der Champagne". Hier versammelten sich alle feingebildeten Menschen zu heiterer Geselligkeit. So lebte hier längere Zeit Wilhelm Heinse, der Verfasser des sinnlich glühenden Romans Ardinghello; hierher kamen Forster, die beiden Stolberg, Hamann, Herder, die Fürstin Galitzin und Hemsterhuis zu Besuch. In einem Nachbarhause ward Ed. v. Schenk geboren: dann sind Varnhagen v. Ense und seine Schwester Rosa Maria in Düsseldorf geboren. Wer gedenkt hier serner nicht des deutschen Dichters Heinrich Heine, des „geistreichen, aber ungezogenen Lieblings der Grazien." Wohlthuender wirkt die Muse Karl Jmmermann's, der hier seinen unsterblichen „Oberhos" (Münchhansen) dichtete. Sein Sterbehaus ist Ratingerstraße 45, ein einfaches Denkmal schmückt sein Grab. Seine Bühnenleitung war anerkannt musterhaft und steht einzig da in der Geschichte der Dramaturgie. Mit ihm verbunden war der Dichter Uechtritz sowie der berühmte Kunsthistoriker Schnaase, der später nach Berlin berufen ward. Hier erklangen auch die gefühlsinnigen Weisen des liebenswürdigen Malers und Dichters Robert Reinick; auch Grabbe und Freiligrath er- hielten hier vorübergehend dichterische Anregung. Endlich lebte und dichtete hier eine Zeit lang der begeisterte Rheinsänger Wolfgang Müller v. Königs- winter, von dem wir noch später ausführlicher reden werden. Endlich nennt hier die Tonkunst einige ihrer größten Meister. Hier grün- dete sich Felix Mendelssohn seinen Ruf als Kapellmeister und komponirte den größten Theil seines Paulus. Seiue Nachfolger waren Jul. Rietz, dann der liebenswürdige Hill er und Robert Schumann, der sich in den Rhein stürzte und auch nach seiner Rettung im Banne der unheilbaren Krankheit blieb. Seine Gattin, die unvergleichliche Pianistin Clara Wieck, hatte hier einen großen Kreis kunstsinniger Jünger vereinigt. So war also Düsseldorf von jeher ein ganz besonders bevorzugter Sitz der Kunst und ist es noch heute. Doch kehren wir nach dieser Abschweifung zu unserem Malkasten zurück, welcher 1860 seinen feierlichen Einzug in den Jacobi'schen Garten hielt. Das große Treibhaus verwandelte sich in einen Festsaal, in welchem das allgemeine deutsche Künstlerfest bald darauf viele Gäste empfing. Bald entstand auch ein geräumiges Gesellschaftsgebäude im Renaissancestil, in welchem eine Bühne her- gerichtet ward. Da fehlt es denn im Innern nicht an Reliefs, allegorischen Darstellungen und Büsten, wie der des Schutzpatrons des Malkastens, Alb recht Dürer's. Das Wandgetäfel zeigt humoristische Schnitzarbeiten, oft in groteske Komik hinüberspielend. An den Wänden hängen die Abzeichen des Ritterthums, wie Schwert und Schild, auf dem Gesimse stehen alte Humpen und Bowlen. An den Hauptsaal stoßen Gesellschaft-, Spiel- und Speisezimmer, und im oberen Stockwerk befindet sich die reiche Kostümgarderobe.

6. Bilder vom Niederrhein - S. 211

1882 - Leipzig : Spamer
Der Schwanenthurm und die Schwanrittersage. 211 In leicht verzeihlicher, wir wollen nicht einseitig sagen weiblicher, sondern über- Haupt menschlicher Neugier kann das liebende Weib dem Drange nicht widerstehen, wissen zu wollen, wer und wessen Stammes der thenre gottgesandte Erlöser sei. Doch damit zerstört sie ihr eigenes Glück — kein Jammern und kein Hände- ringen hilft der Unseligen — schon naht der Schwan, diesmal ein Unglücksbote, den Heißgeliebten aus ihren Armen zu entführen in eine unbekannte Ferne: „Und er zog zum lichten Reiche, wallte wieder heim; Melodien ernste, weiche, trauervoller Reim Klingen noch aus weiter Ferne, wie wenn auf verlor'nem Sterne, Wo die Sonne nicht mehr scheint, bang ein Seraph weint" —• (W. Waldner: „Pilgerin".) singt der Dichter. Der unglücklich Verlassenen aber brach vor Gram^ das Herz. Statt sich nun des Duftes dieser Sage uuvermischt zu freuen, hat man auch hier so lange gegrübelt und gefabelt, bis man einen ihr zu Grunde liegenden Kern herausgeschält hat. Danach soll ein junger Ritter von unbekannter Herkunft wegen seiner Verdienste um Karl Martell, welchen er (718) aus dem Gefängnisse zu Köln befreit, von diesem mit der Grafenwürde von Kleve und Teisterbaut be- lehnt worden sein und Beatrix geheirathet haben. Da sie ihm aber später seine dunkle Abkunft vorgeworfen habe, sei er von ihr gegen die Sarazenen gezogen und art einer Wunde 734 zu Narbonne gestorben. Obwol wir hier Namen, Lokalitäten und sogar Jahreszahlen haben, sind wir doch nicht von der Glaubwürdigkeit dieser Geschichte überzeugt. Warum soll deuu auch absolut hier eine wahre Begebenheit zu Grunde liegen? Nehmen wir sie für Das, was sie ist, für eine Sage, die sich in mannichsacher Gestalt und in verschiedenen Gegenden eigenartig gestaltet hat. So wird sie etwas abweichend in Brabant erzählt. Hier hatte der Herzog Gottfried im Testament sein Land seiner Gemahlin und deren Tochter hinterlassen. Aber kaum hatte er die Augen geschlossen, da bemächtigte sich sein Bruder, der mächtige Herzog von Sachsen, des Landes. Da verklagte ihn die betrogene Wittwe bei dem Könige Karl, als er zu Neumagen am Rhein einen Reichstag abhalten wollte. Und hier kam der Wunderschwan geschwommen, der an einer silbernen Kette ein Schifflein hinter sich herzog. Darin aber schlief ein herrlicher Ritter auf seinem glänzenden Schilde. Sobald die Barke landete, erwachte er, verabschiedete seinen Schwan und folgte dem Könige auf das Schloß. Daraus besiegte der fremde Ritter, als Vertheidiger der Herzogiu, ihren Gegner im Zweikampf und erhielt die Hand ihrer Tochter, also nicht sie selbst. Ihre glückliche Ehe ward mit zwei Kindern gesegnet, und sie lebten lange in nnge- trübtem Frieden, bis endlich die Herzogin die verbotene Frage nach seiner Her- kunst that. Da erschrak der Ritter und riß sich blutenden Herzens von ihr los; — denn schon nahte wieder der Schwan, der ihn abholte in jenes unbekannte Land, von wannen er gekommen. Von seinen Nachkommen sollen nach der Ueber- lieferung mehrere adlige Geschlechter, wie die von Geldern, von Kleve, die Rienecker Grafen und Andere, die alle den Schwan im Wappen führen, abstammen. Dichterisch ausgebildet ist die Schwanrittersage bekanntlich in einem größeren mittelalterlichen Gedichte, betitelt Lohen grin, welches man dem tiefsinnigen Verfasser des Parcival, Wolfram v. Eschenbach, zuschrieb, weil sich am 14*

7. Bilder vom Niederrhein - S. 263

1882 - Leipzig : Spamer
Poetische Wanderung am Rhein. 263 unterschieben, um sie veredeln zu lassen, ist ein vielfach verbreiteter Aberglaube. Dann muß man Bier in Eierschalen brauen, und der Kobold entweicht, indem er lachend singt: „Nun bin ich so alt wie der Böhmerwald, Aber so etwas Hab' ich mein Lebtag nicht geseh'n." Die Thiere des Waldes stehen in der Hut des Berggeistes: „Plötzlich aus der Felsenspalte Tritt der Geist, der Bergesalte, Und mit seinen Götterhänden Schützt er das gequälte Thier." Doch nehmen wir Abschied von diesem poetischen Völkchen, das die Poesie in tausend Sagen und Märchen verherrlicht hat. Im Toggenburger Lande fällt uns Schiller's bekannte Ballade vom Ritter Toggenburg ein, aber Simrock erzählt uns in seinen „Rheinsagen" noch eine andere, betitelt „Jtha von Toggenburg". Dieser Gräfin stiehlt ein Rabe ihren Trauring, den ein Knappe findet und dann bei dem eifersüchtigen Gatten in den Verdacht kommt, ihr geheimer Buhle zu sein. Wüthend stößt dieser seine unschuldige Gemahlin vom Fenster in den Burggraben, doch ihr Leben wird wunderbar erhalten. Sie fristet ihr Dasein mit den Beeren des Waldes, und obwol ihr Gemahl später sein Unrecht einsieht und sie reumüthig um Verzeihung bittet, beschließt sie ihr Leben im Kloster. Diese Legende soll dem berühmten Komponisten Rossini das Snjet zu seiner Oper „Die diebische Elster" gegeben haben. In St. Gallen gedenken wir der schnurrigen Geschichte von dem „dicken Abte", dessen Schäfer klüger war als er, bekanntlich von Gottfried August Bürger mit vielem Humor behandelt. Auch um die Ufer des krystallhelleu Bodensees rankt sich ein duftiger Kranz von Sagen. Ihn und das Land der Alemannen besingt der Dichter also: „Das Land der Alemannen mit seiner Berge Schnee, Mit seinem blauen Auge, dem klaren Bodensee, Mit seinen gelben Haaren, dem Aehrenschmuck der Auen, Recht wie ein deutsches Antlitz ist solches Land zu schauen." — Hier blühte zur Zeit der Hohenstaufen der Minnesang, hier weilte der unglückliche Konradin, ehe sein blondes Lockenhaupt durch welsche Tücke auf dem Schaffst blutete. Den Bodensee hat bekanntlich Schwab's Muse verherrlicht. Wer kennt nicht seinen „Fleischer von Konstanz", den zweiten Horatius Codes? Eine schwarze That ruft uns die Nähe der alten Habsburg ins Gedächtniß, die Rachethat Johann's von Schwaben, des Parrieida im Tell. Doch wir erinnern uns lieber Rudolfs von Habsburg und der bekannten Ballade Schiller's. Der Name Säckingen, eine der vier Waldstädte, zaubert uns Viktor Scheffel's waldesduftigen, jugendfrischen „Trompeter" herauf. Wir hören es lustig schmettern und in der Ferne verklingen, denn wir müssen rasch weiter, es winken uns die wiedergewonnenen Töchter des neuen Deutschen Reiches, der Wasgan mit dem Kampfplätze eines deutschen Helden. Walther's von Aquitanien. Gott grüß euch, ihr verlorenen Töchter, Gott grüß dich, du

8. Bilder vom Niederrhein - S. 317

1882 - Leipzig : Spamer
Siegen. 317 ein Rechtsgelehrter und Schöffe zu Antwerpen, war zur neuen Lehre überge- treten und mußte daher 1568 nach Köln flüchten, wo er Sachwalter der zweiten Gemahlin Wilhelm's von Oranien, einer Prinzessin Anna von Sachsen, wurde. Diese Prinzessin warf ein Auge auf den schönen Mann, und derselbe war zu schwach, ihr zu widerstehen. Bald war dieses sträfliche Verhältniß ein öffent- liches Geheimniß, und als Rubens der Prinzessin, welche wegen Familienan- gelegenheiten nach Siegen gereist war, dorthin folgen wollte, wurde er auf Ge- heiß des Grafen von Dillenburg im März 1571 auf nassauischem Boden verhastet und iu zweijähriger strenger Haft gehalten. Endlich gelang es den Anstrengungen seines edelmüthigen Weibes, eine Milderung seines Schicksals zu erwirken. Nach einer Hinterlegung von 6000 Reichsthalern wurde ihm Siegen als Aufenthalts- ort angewiesen, wo die früher wohlhabende Familie dann mehrere Jahre in großer Dürftigkeit lebte, und hier wurde Peter Paul Rubens am 28. oder 29. Juni 1577 geboren. Siegen ist auch die Vaterstadt des um das Volksschulwesen so hoch verdienten Friedrich Adolf Diesterweg, der hier am 29. Oktober 1790 das Licht der Welt erblickte. Unter anderen berühmten Männern, welche das Siegerland hervorgebracht hat, verdient noch besonders Johann Heinrich Jung, genannt Stilling, unsere Beachtung. Derselbe wurde am 12. September 1740 iu dem Dörfchen Gruud geboren, welches im Nordwesten des Siegerlandes, eine Stunde südlich von dem Städtchen Hilchenbach, in romantischer Umgebung liegt und von hohen Bergen eingeschlossen ist. Oberhalb desselben befindet sich die Ruiuegiesberg, einer der geschichtlich denkwürdigsten Punkte des Siegerlandes. Denn in dem vom Grafen Heinrich im Anfang des 13. Jahrhunderts erbauten Schlosse Giesberg, welches seit 1398 der Sitz eines Femgerichts war, sammelte Wilhelm der Verschwiegene im Jahre 1568 die Obersten seines Heeres zur Befreiung der Niederlande. Im 17. Jahrhundert sank das Schloß in Trümmer, die ein Hauptschauplatz der idyllischen Jugendgeschichte Jung Stilling's sind. Sein Vater, ein Schneider und Schulmeister, war wegen des frühen Todes seiner Frau in tiefe Schwermuth ver- funken und erzog den Knaben in fast klösterlicher Abgeschlossenheit mit größter Strenge. Jeder Verkehr mit anderen Kindern war ihm untersagt, dagegen waren fromme Uebungen, Schreiben und Lefen, namentlich der Bibel, seine Hauptbeschäf- tiguug. Alle diese Unistände bewirkten bei dem weichen, phantasievollen Knaben eine schwärmerische, mystische Richtung und Weichheit der Empfindung, die ihm sein ganzes Leben hindurch eigen blieb. Weil er früh eine ungewöhnliche Begabung zeigte, ließ man ihn in Hilchenbach im Latein unterrichten. Im Alter von fünfzehn Jahren wurde er Lehrer in einem benachbarten Dorfe und erlernte zugleich das Schneiderhandwerk, während er seinen Wissensdurst durch das Lesender verschiedensten Bücher, unter welchen ihm namentlich Homer sehr anzog, zu befriedigen suchte. Als er infolge von eigentümlichem Mißgeschick und Ränken ihm feindlich gesinnter Personen diese wie mehrere andere Stellen hatte aufgeben und zu seiner größten Betrübniß mehrmals zum Schneiderhand- werk hatte zurückgreifen müssen, verließ er in seinem 21. Lebensjahre, in der Ueberzeugung, daß ihn die Vorsehung nicht zum Schulehalten bestimmt habe, seine Heimat, um auf sein Handwerk zu reisen. Nachdem er in Solingen und dann in Rade vorm Walde bei einem Meister gearbeitet, nahm ihn ein wackerer Kaufmann in der Nähe von letzterem Orte als Erzieher seiner Kinder an, und

9. Bilder vom Niederrhein - S. 264

1882 - Leipzig : Spamer
264 Der Rhein in Lied und Sage des deutschen Volkes. herrliches Münster, das sich spiegelt in dem deutschen Rhein! Die ganze Ge- walt des deutschen Volksliedes mit seiner Kraft, Tiefe und Wehmuth bricht über uns herein. Unwillkürlich fingen wir: „O Straßburg, o Straßburg, Du wunderschöne Stadt!" und von jenem Schweizer-Deserteur, an dessen Flucht dasalphoru die Schuld trägt: „Zu Straßburg auf der Schanz, Da ging mein Trauern an" .... Hier verewigte sich auch im Münster unser Dichterfürst Goethe und schaute aus nach Sesenheim, wo seine geliebte Friederike wohnte, der er die schönsten seiner lyrischen Ergüsse weihte. Von elsässer Dichtern erwähnen wir außer Gottfried von Straßbnrg, den Dichter von „Tristan und Isolde", noch die Gebrüder Stöber und Pfeffel, den Dichter des bekannten „Gott grüß dich, Alter, schmeckt das Pfeifchen?" — In Zabern spielt die Sage vom „frommen Fridolin", in den Burgen Geroldseck und Hoh-Barr schlummern verzauberte Kaiser und Helden, und „Burg Nid eck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt, Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand." — Den Odilienberg verewigt die Legende von der heiligen, blindgeborenen, aber durch Gottes Gnade geheilten Odilie. Gegenüber winkt uns der düstere, tannenbewachsene Schwarzwald mit seinen heilkräftigen Najaden, mit dem romantisch gelegenen Baden-Baden, wo Schenkendorf beim Anblick des alten Schloffes sich in poetische Träume- reien verliert. Wie reich dies irdische Paradies an Sagen ist, lehren uns unter Anderem schon die bekannten Fresken der Trinkhalle. Vor Allem sind es die Märchen von den Nixen und Mummeln, die in der Tiefe des Mummelsees in ihren Krystallfchlöffern wohnen. Einen Wilddieb, der die Leiche des von ihm gemordeten Försters in die glatte Flut wirft, ereilt die Rache der Waffer- geister und die Wogen reißen ihn mit sich fort. „Stumm liegt der See, Als ob die Glut der Rache wieder schliefe, Glatt ist die Flut, Im Mondschein ruht die unermefs'ne Tiefe — Die Binsen im Kreise nnr leise^M»^ Flüstern verstohlener Weise." Mm Streug ahndet der Mummelkönig den Ungehorsam seiner Töchter. Als sich einmal eine Nixe beim ländlichen Tanze durch die Schuld des in sie ver- liebten Burschen verspätete, weil dieser die Thurmuhr absichtlich zurückstellte, da tönte dem harrenden Liebhaber, nachdem die Geliebte in den See gesprungen war, ein gellender Schrei entgegen, und ein Blutstrom quoll aus der Tiefe empor. Daß die Liebe zweier ungleichartigen Wesen zu einem traurigen Ende sührt, ist ein in vielen Nixensagen wiederkehrender wehmüthiger Zug. Nachdem wir der Büste des liebenswürdigen alemannischen Dichters Hebel im botanischen Garten zu Karlsruhe eiueu Besuch abgestattet, treten wir in die „fröhliche Pfalz" ein. Hier fesselt uns vor Allem der Dom zu Speyer mit seinen Kaisergräbern; wir begleiten im Geiste den greisen Rudolf von Habs- bürg auf seinem Ritt zum Grabe und schauen mit Wolfgang Müller „Die nächtliche Erscheinung" der ihrem bedrängten Vaterlande zu Hülse eilenden Kaiser.

10. Bilder vom Niederrhein - S. 241

1882 - Leipzig : Spamer
Ende Karl's des Kühnen. 241 Nun wollte Karl an seinen Angreifern Rache nehmen, und der Kaiser gab die Rheinländer und Schweizer preis. Nachdem der Herzog einen Waffenstillstand mit Ludwig Xi. geschlossen hatte, fiel er in Lothringen ein und eroberte Nancy nach neunmonatlicher Belagerung. Inzwischen hatten die Eidgenossen Fort- schritte gemacht. Karl zog racheschnaubend heran und wollte ihr ganzes Land bis an die welschen Alpen unter- jochen. Er nahm zunächst an der Besatzung von Granson teuf- lische Rache, doch hier erreichte ihn das Schicksal. Die Schwei- zer Bauern schlugen ihn, und sein Lager mitsammt großen Schätzen, darunter der größte Diamant jener Zeit, fiel in ihre Hände. Doch sein Unstern trieb ihn noch weiter, bis er bei Mnrten noch furchtbarer aufs Haupt geschlagen wurde. Ludwig Xi. leistete den Schwei- zernvorschub und spornteher- zog Reinhart zur Wiedererobe- rung Lothringens an. Da eilte Karl.vorwuth knirschend, gegen Nancy, wo er (1477) Ehre und Leben verlor. Dertollkühne Mann endigte in einem fast zugefrorenen Sumpfe durch Verrätherhand im vieruud- vierzigsten Jahre seines thaten- reichen Lebens. Nun fiel Ludwig Xi. über Burgund her, riß es als er- ledigtes Lehn der französischen Krone an sich und warf auch seine begehrlichen Blicke auf die übrigen Länder. Zu dem Ende bewarb er sich aufs Neue um die Hand der bedrängten zwanzigjährigentochter Karl's, nmmaria.maximilian'sbraut, für seinen Sohn, den Dauphin. Die hochherzige Jungfrau war in großer Noth, doch sie hielt treu zu ihrem Verlobten. Am meisten machten ihr die Genter zu schaffen, welche Ludwig durch Bestechung und Verrath gegen Maria aufhetzte. Mit Thräuen und Jammern mußte sie ihre eigenen Räthe auf dem Schasfote bluten sehen. Das einzige Rettnngsmittel für sie, als schwaches Weib, war, sich baldigst zu vermählen. Zwölf ungestüme Freier bewarben sich um ihre Hand, darunter der rohe Herzog von Kleve. Aber Maria entschied Deutsches Land und Volk. V. 16 Karl der Kühne. Nach A. de Neuville.
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