Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. II

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Georg-Eckert-Instituf für internationale Schulbuchforschuno Braunschweig Schulouc hbi b I icrthek Munter entbrennt, des Eigentums froh, das freie Gewerbe, Aus dem Schilfe des Stroms winket der bläuliche Gott. Zischend fliegt in den Baum die Axt, es erseufzt die Dryade, Hoch von des Berges Haupt stürzt sich die donnernde Last. Aus dem Felsbruch wiegt sich der Stein, vom Hebel beflügelt, In der Gebirge Schlucht taucht sich der Bergmann hinab. Mulcibers Amboß tönt von dem Takt geschwungener Hämmer, Unter der nervigen Faust spritzen die Funken des Stahls; Glänzend umwindet der goldene Lein die tanzende Spindel, Durch die Saiten des Garns sauset das webende Schiff; Fern auf der Reede ruft der Pilot, es warten die Flotten, Die in der Fremdlinge Land tragen den heimischen Fleiß; Andre ziehen frohlockend dort ein mit den Gaben der Ferne, Hoch von dem ragenden Mast wehet der festliche Kranz. Siehe, da wimmeln die Märkte, der Kran von fröhlichem Leben, Seltsamer Sprachen Gewirr braust in das wundernde Ohr; Auf den Stapel schüttet die Ernten der Erde der Kaufmann, Was dem glühenden Strahl Afrikas Boden gebiert, Was Arabien kocht, was die äußerste Thule bereitet, Hoch mit erfreuendem Gut füllt Amalthea das Horn." Alle Rechte, einschließlich des Übersetzungsrechts,. Vorbehalten. % . . . „Es keimt lustig die köstliche Saat. (Aus Schillers „Spaziergang".) (yib ~Ji

2. Allgemeine Erdkunde in Bildern - S. 13

1898 - Breslau : Hirt
13 Luft und Licht und der hohen Kälte dasselbe nicht mehr möglich sei. Das pflanzliche Leben, fg. i, hört allerdings, nach den neuesten Forschungen, in einer Tiefe von etwa 200 m auf. Das tierische Leben dagegen nimmt zwar mit zunehmender Tiefe mehr und mehr ab, besonders jenseits der Schicht von 3000 m, aber es finden sich doch Vertreter aller Klassen der wirbellosen Meer- ticrc und wahrscheinlich Fische über den ganzen Boden des Oceans bis in die grössten Tiefen verbreitet. Krustentiere, Würmer, Weich- tiere, Stachelhäuter, Schwämme mit Kieselnadeln, Kreidetierchen etc. wurden aus den grössten Tiefen heraufgefischt und die Thatsache sichergestellt, dass viele dieser Wesen bei dem ungeheuren Drucke dieser Tiefe unter einer Temperatur von mindestens 1° unter dem Gefrierpunkte Vorkommen. Eine Vorstellung von dem reichen und mannigfaltigen Tierleben in verschiedenen Meeresteilen gewähren die Figuren h und k. 18—20. Schiffskunde. Der Schiffskunde ist in der vorliegenden Ausgabe der Bilder- tafeln eine eingehendere Berücksichtigung als früher zu teil geworden, teils weil das Schiffswesen im neuzeitlichen Kulturleben im allgemeinen eine ausserordentlich wichtige Bolle spielt, teils weil erfreulicherweise gerade unser Vaterland auf diesem Gebiete in neuester Zeit bemerkens- werte Fortschritte gemacht hat. Vier bezeichnende Züge sind dem modernen Schiffswesen eigentümlich: 1. die immer stärkere Verwendung von Eisen anstatt des Holzes heim Schiffbau, 2. das Verdrängen der Segelschiffe durch die Dampfschiffe, 3. die immer mehr hervortretende Vergrösserung der Schiffe und 4. die stark um sich greifende Ein- richtung regelmässiger Schiffslinien. 18. Schiffstypen u. Einrichtungen für Personenbeförderung. Der im Schiffswesen erreichte ungeheure Fortschritt tritt am schärfsten zu Tage, wenn man die Fahrzeuge, die die grossen Ent- deckungen ausführten, mit denen vergleicht, welche gegenwärtig die Oceane auf regelmässigen Fahrten durchfurchen. Die drei Schiffe, tg. a, mit denen Christoph Columbus seine bahnbrechende Fahrt i. J. 1492 antrat, waren sog. Karavellcn mit einem Freibord in der Mitte und mit Aufbauten vom und hinten, in denen die Seeleute wohnten; ob das Deck fehlte, steht nicht fest. Trotz ihrer Kleinheit, — das Admiralschiff, die „St. Maria“, war 17,36 m lang, 5,60 m breit und 3,08 m tief, die „Nina“ noch kleiner — bewährten sich diese Fahrzeuge auch in schlechtem Wetter. Das moderne Segelschiff, fg. b und c, ist aus Eisen oder Stahl gebaut, auch Masten, Rahen und Bäume sind hohle Stahlrohre. An Gewicht hat es gegenüber dem Holzschiff dadurch bedeutend verloren, kann also von demselben Winddruck rascher durch das Wasser getrieben werden und hat geringeren Tiefgang bei gleicher Belastung. Die zur Fortbewegung der heutigen Segelschiffe notwendige Segelmenge liess sich nicht mehr wie früher auf drei Masten unter- bringen, es werden daher je nach Bedürfnis vier bis fünf Masten aufge- stellt. Führen die sämtlichen Masten Rahsegel, so nennt man das Schiff vier(oder fünfjmastigos Vollschiff. Als solche sind die grossen Schiffe der deutschen Handelsmarine getakelt. Sie haben eine Segelfläche von 3000 qm und mehr. Das z. Z. grösste Segelschiff ist die 1895 in Deutschland erbaute fünfmastige Bark „Potosi“ mit 120 m Länge, 4027 Rgt Raumgehalt und 4700 qm Segelfläche. Ebenso wie die Segelschiffe sind auch die Dampfer sehr ver- schieden nach Grösse, Bauart, Einrichtung und Benutzung. In letzterer Hinsicht unterscheidet man Bugsierdampfer, vgl. fg. c, Fracht- und Personenschnelldampfer, letztere seit den achtziger Jahren nach dem Vorgänge des Norddeutschen Lloyds in Bremen üblich geworden, mit den vollkommensten Einrichtungen ausgestattet und der grössten Schnelligkeit fähig. Der von uns abgebildetedoppelschraubendampferfürstbismarck, fg. d, der Hamburg-Amerikanischen Packetfährtgesellschaft gehörend, zählt bei 8870 Register-Tons und 10000 Pferdekräften zu den grösseren Fahrzeugen dieser Art. Bei einer Länge von 150 m, einer Breite von 17 m, einer Tiefe von etwa 14 m (Haushöhe) entwickelt er eine Fahr- geschwindigkeit von 20 Seemeilen (= 37 km) in der Stunde; er hat die Fahrt von Land zu Land gelegentlich in 5 Tagen und 231li Stunden zurückgelegt und damit seinerzeit die schnellste Reise gemacht, welche bis dahin von einem Dampfer erreicht worden war. Dieser Rekord ist neuerdings u. a. von dem Bremer Schiff „Kaiser Wilhelm der Grosse“ überholt worden. Die Länge dieses beträgt in der Wasserlinie 190,5 m, die Breite 20 m, das Deplacement 20500 Tonnen; es enthält zwei Maschinen mit zusammen 27 000 Pferdekräften, entfaltet eine Fahr- geschwindigkeit von 22 Seemeilen in der Stunde (annähernd 40 km oder gleich einem guten Personenzug). Einer der wichtigsten Teile des Dampfers, auf Deck, ist die Kom- mandobrücke, fg. e. Sie befindet sich zwischen dem ersten Mast und dem ersten Schornstein (vgl. fg. d). Von dieser Brücke aus wird das Schiff geleitet; hier befindet sich u. a. das Steuerrad, der Normal- kompass und der Maschinentelegraph. Daneben liegt das Navi- gationszimmer, in dem die Beobachtungsinstrumente aufbewahrt sind, und in dem die Offiziere die Kurse eintragen und ihre Berech- nungen anstellen. Von der Grösse und Schönheit der modernen Schnelldampfer, die m der That schwimmende Paläste sind, geben unsere übrigen Bilder Kunde und Zeugnis. Alle Räume sind holl, luftig und von ausreichender Grösse. Ein wahres Schmuckstück, dessen Durchbildung eine künst- lerische Leistung darstellt, ist der Musiksalon, fg. k; ähnlich wie hier zeigen der Damensalon und der grosse Speisesaal vortreffliche Nussbaum- täfelung mit Gold, die Sitze sind von Plüsch und Sammet, die Vor- hänge und Thürteppiche von Seidensammet, das Ganze ist mit fürst- licher Pracht und künstlerischem Geschmack durchgeführt. Mit Rücksicht aul seine Bestimmung pflegt das Rauchzimmer dunkler gehalten zu sein: Nussbaumholz, olive Tuchmöbelüberzüge und japanische Gold- ledertapete sind hier zu einem stimmungsvollen Ganzen verbunden. Sehr geschmackvoll, teilweise glänzend ausgestattet sind nicht nur die Kabinen für die Passagiere der ersten, sondern auch für die der zweiten Klasse, sowie die Wohnräume und dienstlichen Zimmer für den Kapitän und die Offiziere. Elektrische Beleuchtung und Klingel- vorrichtung sind überall angebracht; ein grosses geschütztes Wandel- deck, fg. f, gestattet Bewegung und langen Aufenthalt in der stär- kenden reinen Luft; daneben, an der Bordseite, bemerkt man die Ventilatoren und die Rettungsboote. Aber auch für die Zwischen- deckreisenden sind im Vergleich zu früher bequemere und bessere Einrichtungen geschaffen worden. Den Gegensatz zwischen früher und jetzt zeigen die Bilder fg. 1 und h. Auf den neueren Dampfern sind nicht nur gesonderte Räume vorhanden für Familien, für einzelne Frauen u. s. w., sondern auch besondere Speisesäle, Waschräume u. dgl. 19. Einrichtungen, Teile und Bau von Schiffen sowie Rettungswesen. Fg. a zeigt das Steuer und zwei Schrauben. Letzteren entsprechen auch zwei Maschinen. Die neueren Schnelldampfer der Handelsmarine sind meist mit zwei Maschinen versehen. Diese Ein- richtung gewährt den Vorteil, dass, wenn eine Maschine oder eine Schraube aus irgend einem Grunde untauglich wird, das Schiff mit der anderen bei verminderter Geschwindigkeit fortbewegt werden kann. Schiffe mit einer Schraube haben diese hinter dem Steuer. Fg. b zeigt nicht nur den Anker, sondern auch die Vorrichtung (Krahn), mit der er, nachdem er aufgewunden ist, über den Bord auf das Schiff gezogen wird. Fg. d veranschaulicht eine Maschine für kleinere Dampfer. Bei den Oceandampfern wird gegenwärtig die sogenannte Hammer- maschine (so genannt wegen der Ähnlichkeit mit dem Dampfhammer) angewendet, die zwar einen bedeutenden Höhenraum beansprucht, dafür aber auch an allen Teilen bequem zugänglich ist. Nach dem Verband- (Compound)system wendet man Hoch- und Niederdruck zugleich an. Der Dampf strömt aus dem Kessel zuerst in den Hochdruckzylinder, dann durch eine Bleikammer in den Niederdruckcylinder. Da er hier- durch vor der Verdichtung (Kondensation) aufs äusserste ausgenutzt wird, so kann der dazu gehörige Kessel bedeutend kleiner sein, und man braucht daher weniger Kohlen als bei anderen Maschinen. Specialdampfer wie fg. e dienen heutigentages zur Verfrachtung von frischem Fleisch (frozen meat) und lebendem Vieh, Artikel, die namentlich nach England in jährlich steigenden Mengen aus Süd- amerika und Australien eingeführt werden. In solchen Dampfern steht unten auf dem Schiffsboden die Kälte erzeugende Maschine; darüber folgen die Kältekammern mit dem gefrorenen Fleisch, weiter oben die Räume für etwaige Zwischendeckpassagiere, nahe dem Deck die Vieh- ställe und schliesslich die Räume für die Offiziere und für etwaige Kaj ütenpassagiere. Neuerdings hat in Deutschland der Schiffbau einen erfreulichen Aufschwung genommen, derart, dass die grössten und kompliziertesten Fahrzeuge in höchster Vollkommenheit hergestellt werden können. Werften, fg. k, d. h. Schiffbauanstalten, findet man in allen See- plätzen, am bekanntesten sind diejenigen in Hamburg, Bremerhaven und Bremen für die Nordsee, diejenigen in Stettin, Danzig und Elbing für die Ostsee. Schichau hat sich namentlich durch den Bau von Torpedobooten bekannt gemacht, vgl. unsere Bemerkungen zu Taf. 20, fg. e und i. Der Unterschied zwischen der Konstruktion eines hölzernen und eisernen Schiffes wird durch die fg. h und i veranschaulicht. Daraus geht hervor, dass der Rumpf eines eisernen Schiffes, sowie die eisernen Baubestandteile weniger Raum einnehmen als die hölzernen Balken, Planken u. s. w. Die Aussensoitc von eisernen Schiffen besteht aus viereckigen Platten, deren Gestalt und Befestigung durch fg. f ver- deutlicht wird. Ein schwimmendes Dock, fg. g, zur Ausbesserung von Schiffen dienend, ist ein riesiger, gleich einem Schiffe im Wasser schwim- mender eiserner Kasten, ohne Querwände. Die beiden Längs- wände, aus doppelten Eisen platten bestehend und im Innern hohl, haben soviel Schwimmkraft, dass sie das ganze Dock mit der oberen Fläche seines Bodens über Wasser halten. Soll nun ein Schiff aus- gebessert werden, so lässt man durch gewisse Vorrichtungen Wasser in die Hohlräumo des Bodens und der Seitenwände eindringen. Das Dock senkt sich dadurch so weit, dass das betreffende Schiff einfahren kann. Ist dies geschehen, so pumpt man das Wasser aus den Hohl- räumen, das Schiff senkt sich langsam auf den Dockboden, und die Ausbesserung beginnt. Ist dies erfolgt, so lässt man wieder so viel Wasser einlaufen, dass das Schiff leicht herausfahren kann. Trotz aller Vorsichtsmassregeln und verbesserter Schiffseinrichtungen kommen Schiffsunfälle leider noch oft genug vor, und nicht selten muss ein verunglücktes Schiff verlassen werden. Dies geschieht u. a. durch die Aussetzungsboote, vgl. 18, fg. f an der Seite, oder durch die Hosen- boje oder durch sog. Rettungsboote. Eine sinnreiche Vorrichtung ist die Hosenboje, fg. 1. Durch Raketen werden Taue nach einem Wrack gezogen und dort an geeigneter Stelle befestigt. An dem unteren Taue wird dann die Hosenboje, welche in dem oberen Taue läuft, an Land gezogen. Fg. m zeigt einmal, wie Raketen zur Be- förderung von Tauen auf ein Wrack geschossen werden, anderseits, wie das Rettungsboot in See gebracht wird. Hauptsitz der so segens- reich wirkenden deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist Bremen. 20. Marine. Die deutsche Kriegsmarine, auf deren Betrachtung wir uns hier beschränken, zählte nach dem „Almanach für die Kriegsmarine“ i. J. 1896 insgesamt 249 Fahrzeuge. Davon waren Panzerschiffe und Panzerkanonenboote 36, Kreuzer, Kanonenboote und Avisos 37, Schul- schiffe 14, Torpedofahrzeuge 128 und Schiffe zu besonderen Zwecken 34 vorhanden. Das Panzerschiff Wörth, fg. a, gehört mit 3 anderen zu der Brandenburgklasse, welche die stärksten und modernsten Hochsee- panzer unserer Marine umfasst. Die Wörth, auf der Germania-Werft 4

3. Allgemeine Erdkunde in Bildern - S. 14

1898 - Breslau : Hirt
14 in Kiel im August 1892 vom Stapel gelassen, hat einen Tonneugehalt (Deplacement) von 10500 Tonnen, eine Länge von 108 m, eine Breite von 20 m und einen mittleren Tiefgang von 7,5 m. Die Höhe des Schiffes vom Kiel bis zum Oberdeck gemessen beträgt 11 m. Be- trächtlich höher als das Hinterschiff ist der Bug und das ganze ge- deckte Vorschiff, auf dem sich der vordere Turm befindet. Ein 30 bis 40 cm dicker Gürtelpanzer, fg, g, umgiebt das Schiff vom Bug zum Heck rings in einer Breite von 2,50 m, wovon 1,70 unter und 0,80 m über Wasser sich hinziehen. Auf der Oberkante des Gürtel- panzers liegt das 65 mm starke Panzerdeck auf, welches sich hori- zontal über das ganze Schiff erstreckt, um einerseits die Kessel und Maschinenteile gegen von oben einschlagende Geschosse zu sichern, anderseits die unter dom Panzerdeck gelegenen wasserdichten Ab- teilungen auch nach oben wasserdicht zu machen. Gepanzert sind ferner die Geschütztürme und die Kommandostände, letztere enthalten die Apparate zur Befehlsübermittelung, ein Dampfsteuerruder und einen Maschinentelegraphen. Der ganze Schiffskörper ist aus Stahl herge- stellt und in 12 wasserdichte Schotten (Abteilungen) geteilt. Die Maschinen erhalten ihren Dampf aus 12 Kesseln, vermögen 9—10000 Pferdestärken zu indizieren und dem Schiff eine Schnelligkeit von 16, höchstens 17 Seemeilen (zu 1,85 km) zu geben. Die Wörth hat zwei Schrauben; diese sind dreiflügelig, aus Phosphorbronze hergestellt und 5 m im Durchmesser. Die Geschützarmierung, fg. h, besteht aus sechs 28 cm-Kanonen (schwere Armierung), 14 Kanonen von 10,5 bis 8,8 cm (leichte Armierung) und einigen kleineren Geschützen. Die 28 cm-Geschütze sind paarweise auf gemeinschaftlicher Drehscheibe in drei hintereinander in der Mittschiffslinie liegenden Türmen, vgl. auch fg. k, aufgestellt. Zwischen dem vorderen und dem mittleren Turm befindet sich eine Batterie von sechs Kruppschen 10,5 cm Schnell- ladekanonen, ausserdem in der Umgebung des vorderen und hinteren Turmes je vier 8,8 cm-Schnellladekanonen. Das Schiff besitzt ausserdem eine Torpedoarmierung, eine Torpedoschutzeinrichtung und zwei Gefechts- masten, in deren eisernen Marsen acht 6 mm Maschinengewehre unter- gebracht sind. Die Besatzstärke beträgt 556 Köpfe. Elektrische Beleuchtung und Dampfheizung vervollständigen die Wohnungsein- richtungen. Zwei Scheinwerfer sind vorhanden und ausserdem zahl- reiche Hilfsmaschinen. Auf diesen modernen Schlachtschiffen geht alles mit Dampf oder Elektrizität. Das Steuerruder, vgl. Taf. 19, fg. a, kann durch zwei voneinander unabhängige Dampfsteuerapparate in Bewegung gesetzt werden; die Geschütztürme werden durch Dampf- kraft gedreht, ebenso die Ankerlichtmaschinen. Der Panzer vierter Klasse „Aegir“, fg. b, ein Schiff neuester Konstruktion, i. J. 1895 aus Stahl erbaut, ist 79 m lang, 15 m breit und geht 5,3 m tief; sein Deplacement beträgt 3499 Tonnen, die Menge der indizierten Pferdekräfte 4800, die Fahrgeschwindigkeit 16 See- meilen = beinahe 30 km in der Stunde. Er hat Gürtel- (30 cm), Turm- (20 cm) und Deckpanzer (3 cm). Die Armierung besteht aus drei Kruppschen 24 cm - Kanonen mit langem Bohr, zehn 8 cm - Schnelllade- kanonen und sechs Maschinengewehren, die Besatzungsstärke 226 Mann. Die Panzerschiffe der Siegfriedklasse, wozu die „Aegir“ gehört, haben die Aufgabe der Küstenverteidigung, aber sie besitzen auch so viel See- fähigkeit, um möglicherweise als Angreifer in der Hochseeschlacht auftreten zu können. Ausser den Panzerschiffen hat jede Marine eine grosse Zahl un- ge panzert er Schiffe, welche teils zum Dienst auf den überseeischen Stationen dienen, teils der eigentlichen Schlachtflotte im Kriegsfälle als Aufklärungsschiffe beigegeben werden. Man bezeichnet diese Schiffe mit dem Sammelnamen „Kreuzer“. Eine kleinere Art derselben sind die „Kanonenboote“. Ein besonderer Schiffstypus wird durch die „Avisos“ gebildet, welche eine bedeutende Schnelligkeit besitzen, daher als Depeschenboote der Flotten-, Geschwader- und Divisions- verbände, aber auch zu Kundschafterzwecken verwendet werden. Die „Kaiserin Augusta“, fg. c, ein Kreuzer zweiter Klasse, i. J. 1892 vom Stapel gelassen, ist 118 m lang, 16 m breit, hat 6,8 m Tiefgang, 6331 Tonnen Deplacement, 14000 indizierte Pferdekräfte, 3 Schrauben, 418 Mann Besatzung, macht 22 Seemeilen in der Stunde. Der Aviso „Wacht“, fg. d, ist i. J. 1887 aus Stahl erbaut, 84 m lang, 9,6 m breit, mit 4,3 m Tiefgang, 1250 Tonnen Deplacement, 4000 Pferdekräften, 2 Schrauben, 20 Seemeilen Fahrt, 6 Geschützen, 140 Mann Besatzung. Von ausserordentlicher Bedeutung sind die Torpedoboote. Man unterscheidet da Divisionsboote und gewöhnliche Boote, fg. e. Die ersteren sind von grösserem Umfange (z. B. D 7 65 m lang, 350 Tonnen Deplacement, 4500 indizierte Pferdekräfte, 26 Seemeilen Fahr- geschwindigkeit) und haben den Zweck, einer Anzahl von gewöhn- lichen Torpedobooten als Führer zu dienen; die letzteren, wesentlich kleiner, stossen die Torpedos durch mehrere Ausstossrohre, die sich teils am Bug, teils in der Breitseite befinden, gegen ein feindliches Schiff aus, und jeder Treffer wird dasselbe entweder ganz vernichten oder mindestens gefechtsunfähig machen. Die von Whitehead in Fiume im Jahre 1867 erfundenen, jetzt allgemein üblichen Fischtorpedos, fg. i, sind von Stahl gefertigt, von Zigarrenform, 300 Kilo schwer, etwa 4,5 m lang und 0,4 bis 0,5 m im Durchmesser. An der Spitze ist der Torpedo mit seitlich vorstehenden spitzen Zacken versehen, die beim seitlichen Auftreffen auf das Ziel ein Abgleiten verhindern und durch ihr Aufstosson die Entzündung der im Kopf des Torpedos ge- lagerten Ladung Schiessbaumwolle veranlassen. In der nächsten Ab- teilung befindet sich der höchst sinnreich konstruierte Tiefenapparat, der durch den Wasserdruck das hinten angebrachte Horizontalruder so bewegt, dass der Torpedo auf einer bestimmten eingestellten Tiefe unterwasser läuft. Darauf folgt im mittelsten und grössten Raume der Luftkessel, welcher die zum Betriebe der dahinter liegenden Maschine nötige Pressluft von etwa 100 Atmosphären Spannung ent- hält. Die Maschine treibt zwei hintereinandersitzende, sich in ent- gegengesetzter Richtung drehende vierflügelige Schrauben, welche dem Torpedo eine Geschwindigkeit von 25 bis 30 Knoten (46 bis 55 km) in der Stunde geben. An dem hinteren Ende sitzen zwei Ruder, ein festes senkrechtes, welches den Geradelauf in Richtung der vertikalen Ebene bewirkt, und ein bewegliches Horizontalruder zur Tiofensteuorung. Der besseren Widerstandsfähigkeit wegen sind die Torpedos der deutschen Marine aus Bronze hergestellt. Der Preis eines Torpedos, welcher je nach Grösse 40, 50 und mehr Kilo Schiessbaumwollc auf- nimmt, beträgt rund 8000 Mk. Zum Schutz gegen die direkte Wirkung der Torpedos worden um die Kriegsschiffe in einer Entfernung von etwa 5 m Schutznetze aus Stahldrahtringen ausgospannt. Als Mittel gegen den Notzschutz giebt es wieder Netzscheren, die, an dem Kopfe des Torpedos angebracht, dem Torpedo eine Lücke im Netze schneiden sollen. Unsere beiden letzten Bilder beziehen sich auf das Seemanns- leben. Auf das Kommando „Backen und Banken“, fg. n, bereiten die dazu bestimmten Mannschaften alles Nötige zum Essen vor; sie nehmen die Tische und Bänke, die unter Deck aufgehängt sind, herab und besorgen die Speisen und Getränke für die Mannschaften. Ein höchst malerisches Bild gewährt es, wenn die Mannschaften auf den Masten und Rahen sich aufstellen, fg. m. 21. Licht- und Lufterscheinungen. Nebensonnen, fg. a. Ausser den bekannten Höfen und Kränzen um Sonne und Mond, die in dem Wassergehalte der Luft ihre Ursache haben, erblickt man bisweilen auch grössere Ringe um diese Gestirne, die inwendig rötlich, aussen bläulich leuchten. Oft zieht sich noch ein wagerechter heller, ähnlich gefärbter Streif quer durch den Ring, oder es entsteht sogar über oder unter dem grossen Kreise noch der Anfang eines zweiten oder dritten, die den ersten in seinem obersten oder untersten Punkte berühren. An diesen Durchschnitts- oder Be- rührungspunkten zeigen sich dann kräftig leuchtende Stellen, welche als Nebensonnen (oder Nebenmonde) aufgefasst werden. Diese Er- scheinungen sind eine Folge der Brechung und Zerlegung der Sonncn- und Mondstrahlen in den feinen Eisnadeln, aus denen manche Wolken bestehen. Das Polarlicht, fg. b und c, ist eine Erscheinung, welche von den äussorsten Schichten der Erdatmosphäre in den Weltraum strahlt. In den Polargegenden ist es fast jede Nacht, in der gemässigten Zone selten, in der tropischen niemals sichtbar. Das Nordlicht beginnt mit einem zarten, violetten Nebelgebilde, das sich allmählich zu einem Lichtbogen gestaltet, der mit einem glänzend weissen, ins Bläuliche schimmernden Saume eingefasst ist. Aus dem Bogen entwickelt sich endlich ein prächtig gelb glänzendes und in ununterbrochener Be- wegung stehendes Lichtgewölbe, aus dem bald violette und bläulieh- weisse, bald gelbe und blaue, bald rote, ja grüne Strahlen schiessen. Bisweilen vereinigen sich in den höchsten Polargegenden die von allen Seiten heraufgestiegenen Strahlen zu einem zackigen Saume, der so- genannten Krone. Manche Polarlichter erscheinen wie ein vielfach geschlungenes, helles Licht ausstrahlendes Band. Jedenfalls stehen diese majestätischen Erscheinungen mit dem Erdmagnetismus in innigem Zusammenhänge. Luftspiegelungen, fg. d und e, sind sowohl auf dem Lande als auf dem Meere wahrzunehmen. Man erblickt zuweilen, besonders in sandigen Wüsten, an heissen, windstillen Tagen ferne Gegenstände, Häuser, Bäume, ja selbst ganze Landschaften von einer glänzenden Fläche, wie von einem Wasserspiegel umgeben und oft noch unter den Gegenständen das umgekehrte Bild derselben. Nähert man sich aber den Bildern, so wird der scheinbare Wasserspiegel immer schmaler, bis er endlich nebst dem verkehrt abgespiegelten Bilde gänzlich verschwindet. Auf der See erblickt man von fernen Gegenständen, z. B. Schiften, infolge der Luftspiegelung nicht unter, sondern über denselben ein verkehrtes Bild. Beide Erscheinungen beruhen auf der vollständigen Zurückweisung der Lichtstrahlen. Werden durch die Sonnenstrahlen die Luftschichten ungleich erwärmt und zwar bei fg. d die unteren stärker als die oberen, so erfolgt bei dem Durchgänge der Lichtstrahlen nicht mehr eine Brechung und der Eintritt in die dünnere untere Luftschicht, sondern eine vollständige Zurückweisung, welche das Bild unter dem Gegenstände erscheinen lässt. Bei fg. e findet das Umgekehrte statt, insofern die auf dem kalten Meerwasser lagernden Luftschichten die kälteren, die oberen aber die wärmeren sind. Die letzteren bilden dann nach dem Grundsätze der vollständigen Zurückwerfung gleich- sam einen Spiegel, in welchem die Bilder der unteren Gegenstände verkehrt und über demselben erscheinen. Den Regenbogen, fg. f, erblickt man dann, wenn man vor sich eine regnende Wolke und hinter sich die Sonne hat. Die von der Sonne ausgehenden Lichtstrahlen werden in den einzelnen Regentropfen so gebrochen und zurückgeworfen, dass das weisse Sonnenlicht dabei in die Farben des Spektrums: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett zerlegt wird. Der Regenbogen bildet stets das Stück eines Kreises. Oft erscheint über dem Hauptregenbogen noch ein blässerer Nebenregenbogen, dessen Entstehung aus der zweimaligen Zurück- werfung des Lichtes in jedem Regentropfen erklärt wird. Die hauptsächlichsten Wolkenformen, fg. g, sind Federwolken (cirrus), Haufen wölken (cumulus), Schichtwolken (stratus) und Regen- wolken (nimhus). Selbstredend giebt es zahlreiche Übergänge aus der einen in die andere Form. Oft sieht man, besonders unmittelbar vor einem heraufkommenden Gewitter, wie der Wind Sand und Staub in wirbelnde Bewegung ver- setzt, ja auch Laub, Stroh u. a. mit in die Höhe nimmt und wirbelnd fortführt. Grosse wirbelnde Luftströme, besonders die Wirbelstürme ■der tropischen Gegenden, die Hurrikans Westindiens und die asia- tischen Teifune, geben öfter die Erscheinung von Wasserhosen, fg. h, d. h. durch den Wind in wirbelnde Bewegung versetzte Wasser- massen, die oft Doppelkegeln gleichen, deren Spitze in der Mitte der Wassersäule liegt und die vom Meere bis in jlie Wolken reichen. Diese Wettersäulen bewegen sich fortwährend in drehender Bewegung weiter, oft über Schiffe, ja sogar auf dem Lande, und verheeren, was sie auf ihrem Wege berühren. In sandigen Wüsten tritt eine ähnliche Erscheinung unter dem Namen Sandbosen dem Reisenden verderbenbringend entgegen.

4. Allgemeine Erdkunde in Bildern - S. 20

1898 - Breslau : Hirt
20 27. Verkehrsmittel. Die Tafel 27, zunächst bestimmt, die Formen des Reisens in den- jenigen Ländern darzustellen, in welche die Eisenbahnen und Tele- graphen noch keinen Eingang gefunden haben, darf deshalb zugleich als ein kleiner Beitrag zu der Kulturgeschichte derselben angesehen werden, weil der Forschungsreisendc in den meisten Fällen auf die jeweiligen einheimischen Verkehrsmittel angewiesen ist. Bei Anordnung unserer Bilder folgen wir der Richtung von Norden nach Süden. Der Hundeschlitten (Narte), fg. a, und das internationale Boot bilden da, wo Frost und Eispressungen dem Segel- und Dampf- schiff das Vordringen in die Polargebiete nicht mehr erlauben, fg. c, die einzigen Verkehrsmittel, mit deren Hilfe die Forschungsreisenden die nördlichsten Breiten erreicht haben (Markham durch den Smithsund 83° 20' am 12. Mai 1876; Parry nördlich von Spitzbergen 82° 45' am 23. Juli 1827 und Payer nördlich von Nowaja Semlja Kap Fligely unter 82° 5' am 12. April 1874, Fr. Nansen 86° 13' 36" am 7. April 1895). Die an diesen Schlitten gespannte Hundeart, die zuerst von den Russen im Anfang des 18. Jahrhunderts für geographische Forschungen verwendet wurde, kommt auf den äussersten Festland- rändorn vor und teilt also ihre räumliche Verbreitung mit dem Polarmenschen. Der canis groonlandicus ist mittelgross, hat eine spitze Schnauze und spitze Ohren, ähnelt an Gestalt dem Wolfe und ist mannigfach gefärbt. Das junge Tier nährt der Eskimo mit einer gut gekochten Fischsuppe, von der es so viel frisst, als sein Magen nur fassen will; im zweiten oder dritten Jahre haut er ihm den Schwanz ab, giebt ihm einen Namen und spannt ihn an; während des Fahrens lenkt er ihn nicht mit Zügeln, sondern durch Zuruf oder durch Winke mit der Peitsche. Im Sommer haben die Zughunde „Ferien“ und suchen sich, umherschweifend, die Nahrung selbst; hei Eintritt des Winters kehren sie, vom Hunger getrieben, zur Wohnstätte ihres Herrn zurück, der sie anbindet und zunächst abmagern lässt, weil sie, fett geworden, zum Ziehen nicht taugen. Nach beendeter Hungerkur er- halten sie wieder Nahrung, die in verfaulten Fischen besteht. Während der Schlittenreise erhalten sie so gut wie nichts, sondern die volle Fütterung wird ihnen erst nach gethaner Arbeit zu teil. Sechs solche Hunde bilden in der Regel ein Gespann und ziehen eine Last von etwa 300 Kilo; bei längeren Reisen macht man jedesmal am vierten Tage Rast. Das Gebiet des Renntierschlittens, fg. b, schliesst sich in Asien unmittelbar an das des Hundeschlittens an; er ist das charakte- ristische Verkehrsmittel der lappisch-mongolischen Völker Nordeuropas und Nordasiens, für deren Dasein das Ren in buchstäblichem Sinne unentbehrlich ist, denn es nützt ihm wie etwa die Kuh in einigen Gegenden Deutschlands durch Fleisch, Milch und Milchprodukte, durch seine Kraft (für Zug) und durch die Stoffe seines toten Körpers (für Verhrauchsgegonstände der mannigfachsten Art). In Nordamerika, wo es auch lebt, spielt es nicht die gleiche Rolle, sondern kommt ausschliesslich als Jagdtier in Betracht. In der alten Welt bildet eine Linie von dem Scheitel des Bottnischen Meerbusens nach der Mündung des Amur mit einigen Ein- und Ausbuchtungen seine südliche Ver- breitungsgrenze; doch hat es in früheren Zeiten auch die weiter süd- lich gelegenen Landschaften Europas und Asiens bewohnt. Das Pferd, dessen Verwendung nicht so vielseitig ist wie die des Ren, indem es zwar allgemein zur Beförderung, aber nur ver- einzelt zur Ernährung (Pferdefleisch, Kumys, d. li. gegorene Stutenmilch) dient, hat als Haustier nicht ganz die allgemeine Verbreitung gefunden wie der Hund, sondern ist im ganzen auf das Gebiet des Acker- baues, der Steppe und der tropischen Wüste beschränkt geblieben. Seine Verbreitung nach N. hin schliesst sich etwa an die Südgrenze des Rens an. Die Kirigisen, Araber und Indianer gebrauchen es ausschliesslich zum Reiten; als Zugtier vor dem Schlitten und dem Tarantass, fg. e, haben es die Russen nach Asien eingeführt. Sie spannen übrigens meist 3 oder 5 Pferde breit vor den Wagen, wobei das mittlere Pferd in einer Gabeldeichsel, die andern rechts und links auf der Wildbahn gehen. Der Tarantass, ein länglicher, schmaler Wagen, ruht auf einer Holzschleife, die den Vorteil bietet, dass sie auf den weiten menschenleeren Strecken leicht ausgebessert werden kann. Indes der Mangel an Federn macht eine längere Reise bei der pfeil- schnellen Fahrt des Jämtschik (russischer Kutscher) auf den meist schlechten Wegen zu einem wahren Martyrium. Das Kamel, fg. d und f, schiebt sich in Asien und Afrika in das Verbreitungsgebiet des Pferdes als besonderes Wüstentier ein, das wegen seiner eigenartigen Organisation besser als irgend ein anderes Wesen die Schwierigkeiten des Bodens und Klimas in Wüste und Steppe zu überwinden vermag. Es nimmt hier dieselbe Stelle ein, wie das Ren im Norden. Vorwiegend dient es zum Tragen von Personen und Lasten, seltener wird es an den Wagen gespannt. Mit Ausnahme einiger Gebiete Innerasiens, wo es noch wild lebt, wird es gezüchtet. Neuerdings ist es auch nach Australien eingeführt worden. Das Rind in seinen verschiedenen Spielarten dient allgemein zum Ziehen, seltener zum Reiten, z. B. bei den Kirigisen und in Vorder- indien; vereinzelt und nur auf Ostindien beschränkt ist seine Ver- wendung zum Ziehen von Luxuswagen, fg. h. Der Elefant, fg. k, auf Asien und Afrika beschränkt, schliesst sich an die südliche Grenze des Kamels an, wird aber nur in Vorder- und Hinterindien (weisse Spielart) und auf den südostasiatischen Inseln zu Dienstleistungen (Reiten, Lasttragen, Kriegführung, vereinzelt auch zum Ziehen des Pfluges) herangezogen', während er sich in Afrika, wo sein Vorkommen fast ganz mit dem des Negers zusammenfällt, noch einer völligen Freiheit erfreut. Dem Kamele verwandt sind zwei nur in den Anden von Süd- amerika sich findende Tiere, welche leider aus Mangel an Raum auf Tafel 27 nicht zur Darstellung gelangen konnten. Es sind dies das Lama und das Pako (Alpakka), die beiden einzigen Lasttiere, welche die Europäer bei ihrer ersten Ankunft in Südamerika vorfanden. Beide leben nur noch in gezähmtem Zustande, und beide dienen nur zum Tragen von Lasten. Zum Schluss erwähnen wir noch einige Beispiele, wo Menschen zur Beförderung für ihresgleichen Anwendung finden. Dem chine- sischen Palankin gleicht die noch in Konstantinopel gebräuchliche Sänfte, die im vorigen Jahrhundert auch im westlichen Europa viel- fach verwendet wurde. In Südafrika trifft man die Tipoja, ein Be- förderungsmittel von ziemlich einfacher Einrichtung: an einer langen Stange befestigt man nämlich eine Art Hängematte, vor und hinter derselben legt je ein Schwarzer das Ende der Stange auf die Schulter und trabt vorwärts. Eine Besonderheit Japans, aber neueren Datums, ist die Menschenkraftmaschine, fg. g. Diese kleinen zweirädrigen Wagen haben die früher üblichen Tragsessel (Kanglio) verdrängt und sind für den Europäer um vieles bequemer als die letzteren, weil man darin die Beine ausstrecken kann. Die Jinrikisha ist für eine Person eingerichtet und wird von einem Kuli, der fast immer im Trabe läuft, an einer Gabeldeichsel gezogen. Die Wagenkuli sind kleine, meist gedrungene Gestalten, einige von ihnen sind bis auf einen Lenden- gürtel fast nackend, viele haben sich die Arme und den Rücken in verschiedenen Farben künstlerisch tätowiert. Unter den Füssen tragen sie Strohsandalen, die an zwei Bändern befestigt sind. 28. Verkehrsmittel der Reisenden in Afrika. Für den Forschungsreisenden im schwarzen Erdteil, dem seit mehreren Jahrzehnten das hauptsächlichste Interesse aller geographischen Kreise zugewandt ist, bieten sich drei Möglichkeiten dar, seine Ziele zu erreichen: entweder stellt er sich eine eigene Karawane zu- sammen, oder er schliesst sich an eine andere an, die entweder zu Handels- oder zu Kriegszwecken auszieht, oder endlich er geht allein mit wenigen Begleitern. Die Verkehrsmittel der Reisenden in Afrika sind sehr verschieden, je nachdem das Reiseziel gewählt ist: im Gebiet der Sahara und in den Landschaften südlich von dieser grossen Wüste ist der Reisende auf das Pferd, besonders aber auf das Kamel angewiesen; s. Taf. 27 f. Für den Sudan, für Senegambien und Südafrika kommt das Kamel nicht in Betracht, sondern in diesem stehen zur Beförderung zu Lande nur zwei Tiere zur Verfügung: das Pferd und der Ochse. Die Ver- suche, den afrikanischen Elefanten den Zwecken der Wissenschaft dienstbar zu machen, haben bisher noch kein befriedigendes Ergebnis erzielt. Die Verwendung des Pferdes ist aber insofern beschränkt, als es hier nur zum Reiten dient und sich zum Transport dos unent- behrlichen Reisegepäcks nicht behilflich erweist. Der Ochse dagegen dient dem Reisenden als Zugtier hauptsächlich in Südafrika, vom Kapland bis an den Zambesi, sofern nicht die Tsetsefliege den Gebrauch der Ochsen gänzlich hindert. Der Ochsen wagen, den man als bezeichnendstes Verkehrsmittel in den nordamerikanischen Prairien und südamerikanischen Pampas wieder antrifft, ist in ausgespanntem Zustande durch fg. g und h dargestellt. Er ist ein einfaches, grössten- teils aus Holz hergestelltes, mit einer leinenen Plane überspanntes, geräumiges Gefährt, in dem das Reisegepäck seinen Platz findet; von mehreren Paaren Ochsen gezogen, bewegt er sich langsam und schwer- fällig vorwärts. Ausserhalb des Verbreitungsgebiets der Kamel- und Ochsen- karawane muss das Reisegepäck, welches aus Proviant, Tauschgegen- ständen, Waffen, Munition, Instrumenten, persönlichen Bedarfsartikeln und dergl. besteht, durch einheimische Träger fortgeschafft werden. Die Anwerbung derselben und die Aufsicht über sie bereiten dem Reisenden zahllose Schwierigkeiten und Verlegenheiten; manches wohl geplante Unternehmen, z. B. die deutsche Loangoexpedition 1874—76, ist an der Unmöglichkeit, die Trägerfrage zu lösen, gescheitert. Denn entweder wollen die Neger in ihnen fremde Gebiete nicht mit Vor- dringen, und es müssen deshalb von Strecke zu Strecke neue Träger gewonnen werden, was grossen Zeitverlust verursacht, oder sie zeigen, wenn sie über ihr Heimatsgebiet hinausgehen, stets Neigung, hei geeigneter Gelegenheit unter Zurücklassung oder auch unter Mitnahme von Gepäckstücken zu entfliehen. Die Trägerkolonne marschiert in einer vom Reisenden ein für allemal bestimmten Ordnung, gewöhnlich einer hinter dem andern, also im Gänsemarsch. Da häufig Angriffe von feindlichen Eingeborenen oder wilden Tieren (z. B. von Löwen oder Büffeln) zu fürchten sind, gehen sie bewaffnet, fg. e. Nach Beendigung des Tagemarsches wird, wo man bei den Einheimischen keine Unter- kunft findet, biwakiert; in der Errichtung von Zelten und Hütten zeigen die Neger grosse Gewandtheit (s. Zelt und Hütte auf fg. g): die Stangen werden aufgestellt, fg. d, und mit schilfähnlichen Pflanzen bekleidet (die fertige Hütte auf fg. g links). Während der Nachtruhe werden Posten ausgestellt, fg. f, und man versucht durch Verhaue und Feuer die wilden Tiere vom Lager fernzuhalten, fg. h. Fg. i zeigt einen ostafrikanischen Handelszug an einem Haltepunkte. Einige typische Gestalten solcher Handelszüge sind der Medizinmann, kenntlich an seiner phantastischen Kleidung, und der Trommler. Die Träger selbst befördern meist Elefantenzähne; die Frauen gehen mit leichteren Lasten. Letztere sind in Matten eingewickelte Kochgeräte, Körbe mit Lebensmitteln, zusammengerollte Tierhäute, wohl auch Hörner vom Nashorn und kleinere Elefantenzähne. Jede Karawane führt lebendes Vieh, namentlich Ziegen, Schafe und Geflügel mit sich; als begehrte Handelsartikel auch einige graue Papageien, Affen, junge Strausse u. a., die, entweder auf die Lasten gebunden oder in Käfigen untergebracht, die Reise mitmachen. Nicht geringe Schwierigkeiten bereiten die tieferen Flüsse, denen in der Regel die Brücken fehlen: die Trägerkolonne muss sie durch- waten, fg. b. Unvorhergesehene Tiefe oder reissende Strömung ver- ursacht manchen Verlust. Wo es angeht, benutzt der Reisende die Wasserkraft; aber gerade die afrikanischen Flüsse mit ihren zahlreichen Katarakten und Wasserfällen enthalten für die Kahnfahrt grosse Gefahren; nur die geringere Zahl unter ihnen lässt sich in der Form von fg. a über- winden; und in der Regel müssen die Boote von den Trägem um den Katarakt oder um den Wasserfall getragen werden, wie es fg. c zeigt.

5. Die außerdeutschen Länder - S. II

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
. . . „Es keimt lustig die köstliche Saat. Munter entbrennt, des Eigentums froh, das freie Gewerbe, Aus dem Schilfe des Stroms winket der bläuliche Gott. Zischend fliegt in den Baum die Axt, es ersenfzt die Dryade, Hoch von des Berges Haupt stürzt sich die donnernde Last. Ans dem Felsbruch wiegt sich der Stein, vom Hebel beflügelt, In der Gebirge Schlucht taucht sich der Bergmann hinab. Mnlcibers Amboß tönt von dem Takt geschwungener Hämmer, Unter der nervigen Faust spritzen die Funken des Stahls; Glänzend umwindet der goldene Lein die tanzende Spindel, Durch die Saiten des Garns sauset das webende Schiff; Fern aus der Reede ruft der Pilot, es warten die Flotten, Die in der Fremdlinge Land tragen den heimischen Fleiß; Andre ziehen frohlockend dort ein mit den Gaben der Ferne, Hoch von dem ragenden Mast wehet der festliche Kranz. Siehe, da wimmeln die Märkte, der Kran von fröhlichem Leben, Seltsamer Sprachen Gewirr braust in das wundernde Ohr; Ans den Stapel schüttet die Ernten der Erde der Kaufmann, Was dem glühenden Strahl Afrikas Boden gebiert, Was Arabien kocht, was die äußerste Thule bereitet, Hoch mit erfreuendem Gut füllt Amalthea das Horn." (Aus Schillers „Spaziergang" Alle Rechte, einschließlich des Übersetzungsrcchts, Vorbehalten.

6. Von der germanischen Urzeit bis zur Französischen Revolution - S. 177

1911 - Leipzig : Wunderlich
Erläuterungen. 177 schlechthin, das in jedemjahrhundert, jedem Volk, jedem Lager, jeder Einzelgestalt von historischer Bedeutung für ihn gleich anziehend zutage tritt." „Im Zusammenhang der großen Geschichte glaubt Ranke am sichersten das Göttliche anzutreffen, der Gang der Begebenheiten und Entwicklungen erscheint ihm als eigentlicher Inhalt, Mitte und Wesen der Weltgeschichte. Ganz in diesem Sinne hat er zu allen Zeiten den Verlauf der historischen Bewegung von Ereignis zu Ereignis, das Geschehen als solches, dessen Nerv in der handelnden Kraft des Menschen liegt, zum Hauptziel seiner Aufmerksamkeit erkoren; dem Gefüge der Einrichtungen schenkt er geringere Teilnahme, die Breite der Zustände tritt beträchtlich dagegen zurück. Die unmittelbaren Träger der entscheidenden Handlung, nicht die Helden allein, sondern die Fürsten und Häupter, die Führer und Leiter jeder Art stehen ihm im hellsten Vordergründe, indes die meist nur leidende Menge minder sichtbar die Tiefe seiner Bühne füllt. Sein lebelang bleibt er so ein reiner Historiker im älteren Stil des Thucydides und Tacitus, während ihn von den Tendenzen jener in weiterer Bedeutung geschichtlichen Wissenschaft, die, aus verschiedenen Disziplinen zusammenwachsend, die allseitige Ergründung und Beschreibung des Volkslebens im Wechsel seiner inneren und äußeren Lage anstrebt, unverkennbar ein geistiger Abstand trennt." (Nach Alfred Dove, Leopold v. Ranke. Allgemeine deutsche Biographie, Bandxxvii.) Regie, die Verwaltung, des der Zehroder Bedarfssteuer. Retraktation, v. retrahere, Zurücknahme, Widerruf. reverende pater, ehrwürdiger Vater. Rigveda, ein Teil der Vedas, der kanonischen Religionsurkunde der Brahmanen. Ritus, Gebrauch, Form der Religionsübung. rocher de bronze, eherner Fels. Ruotger, Biograph des Erzbischofs Brun. Sanktuarium, Heiligtum, heiliger Ort, Allerheiligstes. Schäfer, Dietrich, geb. 1845 in Bremen, Professor der Geschichte in Jena, Breslau, Tübingen, Heidelberg, gegenwärtig Schmied er, Lektüre. I. Teil. in Berlin. Hauptwerke u. a.: „Die Hansa und ihre Handelspolitik"; „Die Hansa"; „Weltgeschichte der Neuzeit" in 2 Bänden. Schmollet, Gustav, geb. 1838, lebt in Berlin; Nationalökonom. Hauptwerk u. a.: „Grundriß der allgemeinen Volkswirtschaftslehre" (2 Bde.). Schrägen v. schräg; Gerüst oder Gestell. Schrannen v. schräg; Bank; Brot-, Fleischschranne. Schwertbrüder, geiftl.ritterorden, 1202 zur Verbreitung des Christentums im Norden gestiftet, schlossen sich 1237 den Deutschen Rittern an. Sidonius Apollinaris, röm.-chriftl. Dichter, Bischof von Lyon, gest. 480. Sodt, v. sieden, das Wallen und Brausen eines Wassers. Soulagement, Erleichterung. Spalatin, eigentl. Burkhardt, geb. in Spalt, Magister in Wittenberg, Erzieher des sächs. Kurprinzen Johann Friedrich, Superintendent in Altenburg, gest. 1545. species faoti, Darstellung eines Tatbestandes. Steinhausen, Georg, geb. 1866 in Brandenburg, Direktor der Stadtbibliothek in Cassel. Herausgeber der „Denkmäler der deutschen Kulturgeschichte" und der „Monographien zur deutschen Kulturgeschichte". Hauptwerk: „Geschichte der deutschen Kultur". Suantewit, slaw. Sonnengott, vierköpfig dargestellt, des. auf Arkona verehrt. Territorium, Landesgebiet im Gegensatz zum (frühern) Reichsgebiet. Tiepolo, Niecolo, einer alten Patrizier-familie Venedigs entstammend, Staatsmann und nebenher Humanist und Dichter, wohnte 1538 den Verhandlungen zwischen Papst Paul Iii. und Karl V. bei. Transit, lat. transire, hinübergehen, ital. Transits, der Durchgang der Waren durch ein Land oder durch eine Stadt. Treitschke, Heinrich von, geb. 1834 in Dresden, zuletzt Professor der Geschichte in Berlin, gest. 1896. Hauptwerke u. ct.: „Deutschegeschichte im 19. Jahrhundert"; „Historische und politische Aufsätze". Näheres siehe im Register der Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts. Vellejus Paterculus, röm. Historiker, war Praefectus equitum des Tiberius in Germanien und Pannonien. 12

7. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 10

1907 - Dresden : Huhle
— 10 — Im Herbste: Bodenerhebungen. 21. Die Herbstsonne. 1. Aus dem Größerwerden des Mittagsschattens erkennen wir, daß die Herbstsonne von Tag zu Tag tiefer am Himmel hinabsinkt. 2. Die Folge davon ist, daß die Wärme der Lust immer geringer wird. 3. Der Herbst ist also der allmähliche Übergang von der heißen zur kalten Jahreszeit, so wie der Frühling der allmähliche Übergang von der kalten zur heißen Jahreszeit war. 4. Die Kreislinie, in der sich Himmel und Erde scheinbar berühren, heißt Gesichts- kreis oder Horizont. 22. Luftzug und Wind. 1. Öffne ich die Tür oder ein Fenster eines geheizten Zimmers, so strömt unten kalte Luft herein und oben warme hinaus. 2. Die Bewegung der ungleichmäßig erwärmten Lnft nennen wir Luftzug. 3. Durch die ungleich- mäßige Erwärmung der Luft im Freien entsteht Wind. 4. Die heftigste Bewegung der Luft nennen wir Sturm. 23 Wind und Wetter. 1. Das Verdunsten ist eine langsame Dampfbildung an der Oberfläche der Gewässer. 2. Wenn im Herbste der Tau gefriert, heißt er Reif. 3. Alle veränderlichen Erscheinungen in der Lust bezeichnen wir mit dem Worte Wetter. 4. Der allmähliche Übergang vom Tage zur Nacht und von der Nacht zum Tage wird Abend- und Morgendämmerung genannt. 24. Der Mond. 1. Der Mond geht wie die Sonne im Osten auf, beschreibt einen Bogen am Himmel hin und geht im Westen wieder unter. 2. Sein Weg ist 25 Std. lang. 3. Der Mond zeigt sich uns in verschiedener Gestalt und Größe; darum unterscheiden wir Neu- und Vollmond, erstes und letztes Viertel. 4. Er ist wie nnsre Erde ein dunkler Körper, der von der Sonne erleuchtet werden muß. 25. Unbedeutende Bodenerhebungen. 1. Eine allmählich ansteigende Boden- erhebnng, die sich weit ausbreitet, heißt ein Höhenzug. 2. Der Rücken des Höhen- znges bildet die Wasserscheide. 3. Ein Hügel ist eine Bodenerhebung von geringer Höhe und geringem Umfange. 4. Halden sind Schutthaufen, die entstanden sind durch das aus der Erde gebrachte tote Gestein._ 26 Bedeutende Bodenerhebungen. 1. Ein Berg ist eine Bodenerhebung von größerer Höhe und bedeutenderem Umfange. 2. Der oberste Teil des Berges heißt der Gipfel und der unterste der Fuß. 3. Eine Senkrechte vom Gipfel zum Fuße bezeichnen wir als die Höhe des Berges. 4. Die Seiten der Berge heißen auch Abhänge.___ 27. Blick von den Bergen. 1. Liegt eine Ebene nur wenig über dem Wasserspiegel, dann nennt man sie eine Tiefebene. 2. Das Gegenteil von Tiefebene ist Hochebene. 3. Haben zwei Höhenzüge gleiche Richtung, so nennen wir das dazwischenliegende Tal ein Längental. 4. Ein Tal, das seitwärts hereinkommt, heißt Quertal. 28. Blick in die Berge. 1. Die in der Erde befindlichen, meist wagerecht verlaufenden Kohlenlager heißen auch Kohlenflöze. 2. Die senkrechte Vertiefung bis zum Kohlen- flöge nennt der Bergmann Schacht. 3. Die wagerecht im Kohlenflöze verlaufenden Höhlungen sind die Grube. 4. Die ganze Einrichtung, die nötig ist, um die Kohle aus Tageslicht zu fördern, heißt ein Kohlenbergwerk oder kurzweg Schacht. 29. Die Straßen. 1. Straße heißt so viel wie gepflasterter Weg; sie ist demnach ein aus Steinen gebauter Weg für Wagen- und Fußverkehr. 2. Die unterirdischen Gräben zur Fortleitung des überschüssigen Wassers heißen Schleusen. 3. Die Baumreihen zu beiden Seiten der Straßen sind die Alleen. 4. Die Länge der Straßen wird durch Kilometersteine gekennzeichnet. _ 30. Die Eisenbahnen. 1. Die wichtigsten Verkehrsmittel sind die Eisenbahnen, d.s. Schienenwege, auf denen sich besonders eingerichtete Wagen durch Dampfkraft bewegen lassen. 2. Der Eisenbahndamm ist eine künstliche Erderhöhung von geringer Breite, um dem Eisenbahnzuge einen Weg zu schaffen. 3. Hat man dem Zuge einen Durch- gang durch einen Berg gebaut, so nennt man diesen einen Tunnel. 4. Die Eisen- bahnbrücke ist ein steinernes oder eisernes Bauwerk über einen Fluß oder ein Tal.

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 216

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
216 der Zuchthuser, trgt Sorge fr Geisteskranke und Verwahrloste und gibt durch das statistische Bureau die bersichten der Volkszahl, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft usw. 3. Das Ministerium fr die auswrtigen Auge-legenheiten. Seit Errichtung des Deutschen Reiches ist dieses Ministerium mit dem Auswrtigen Amte des Deutschen Reiches der-einigt worden, und der Reichskanzler ist zugleich Minister des Aus-wartigen. Der Minister des Auswrtigen hat die Interessen des Reiches anderen Staaten gegenber zu vertreten, auch regelt er die Beziehungen Preuens zu den brigen deutschen Staaten. 4. Das Ministerium der geistlich en, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. Ihm unterstehen die geistlichen Angelegenheiten, das hhere und niedere Schulwesen; es bt die Oberaufsicht der die Institute fr Kunst und Wissenschaft und ordnet alle Medizinalangelegenheiten, d. h. es trifft die Maregeln, die der Staat fr die Gesundheit seiner Brger sr erforderlich hlt, lt die Krankenhuser beaufsichtigen, leitet das Prfungswesen fr Arzte und Apotheker und berwacht deren Praxis. 5. Das Ministerium fr Handel und Gewerbe hat alle Manahmen zu treffen, um Handel und Gewerbe zu frdern. Es bt die Gewerbepolizei, leitet das Fortbildungs-, und Fachschul-Wesen und zhlt zu feinem Geschftskreise auerdem noch die Schiff-fahrt, das Berg-, Htten- und Salinenwesen. Ihm unterstehen die Knigliche Porzellanmanufaktur in Berlin, die Bergbauschulen und die Bergakademien in Berlin und Klausthal, sowie das Knigliche Institut fr Glasmalerei. 6. Das Ministerium fr ffentliche Arbeiten. Es verwaltet die Angelegenheiten des ffentlichen Verkehrs, d. h. des Eisenbahn- und Bauwesens. Die Eisenbahnen haben sich dank der staatlichen Frsorge in Preußen ungemein entwickelt. Die Lnge der preuischen Bahnen betrgt rund 29 000 km, davon find 27 000 km im Staatsbesitz. Dank der trefflichen Verwaltung der Bahnen sind dieselben eine Haupteinnahmequelle fr den Staat geworden. Der Staat sieht aber bei Neubauten nicht blo auf die Rentabilitt der Bahnen, fondern sucht durch Anlage von Neben- und Klein-bahnen auch die weniger bevorzugten Gegenden an den groen Ver-kehr anzuschlieen und dadurch zu heben. Ebenso beaufsichtigt dieses Ministerium den Straen- und Kanalbau und die Fluregulierungen. Ihm ist die Akademie des Bauwesens untergeordnet, die die Kosten-anschlge und Bauplne fr grere Staatsbauten prft und die Ausfhrung berwacht, auch die weitere Ausbildung des Baufaches zu frdern fucht. Die Bezirkseisenbahnrte und der Landeseifenbahn-rat stehen als sachkundiger Beirat der Eisenbahnverwaltung zur Seite. 7. Das Ministerium fr Landwirtschaft, Domnen und Forsten. Es verwaltet die Domnen und Forsten des Staates, ist die Oberinstanz fr das Gestts- und Jagdwesen und die Fischerei, leitet die Separationen und sucht durch Errichtung landwirtschast-licher Kreditanstalten, durch Befrderung von Entwsserungen und Eindeichungen, durch Einfhrung edler Viehrassen u. a. die Land-Wirtschaft zu heben. Als sachkundiger Beirat dienen ihm die Land-Wirtschaftskammer und das Landes-Okonomiekollegium. Ihm unterstehen auch die landwirtschaftlichen Lehranstalten, die Forstakademien und die Tierarzneischule in Berlin.

9. Deutsches Lesebuch für Prima - S. uncounted

1887 - Berlin : Springer
Die Schatzgräber. Lin Winzer, der am Tode lag, Rief seine Kinder an und sprach: „s)n unserm Weinberg liegt ein Schatz; „Grabt nur danach!" — „An welchem stllatz?" Schrie alles laut den Vater an. — „Grabt nur!" — O weh, da starb der Wann. Kanin war der Alte beigeschafft, So grub man nach aus Leibeskraft. 2xut Gaeke, Karst und Spaten ward Der Weinberg um und um gescharrt. Da war kein Kloß, der ruhig blieb; Wail wars die Erde gar durchs Sieb, Und zog die charken kreuz und quer Nach jedem Steincheu hin und her. Allein da ward kein Schatz verspürt, Und jeder hielt sich angeführt. Doch kaum erschien das nächste Jahr, So nahm man mit Erstaunen wahr, Daß jede Nebe dreifach trug. Da wurden erst die Söhne klug, And gruben nun jahrein, jahraus Des Schatzes immer inehr heraus. Bürger. Druck von E. Buchbinder in Neu-Ruppin.

10. Dichtung des Mittelalters - S. 247

1903 - Freiburg im Breisgau : Herder
Wörterbuch. 247 sitzen stv. sitzen, wohnen, sich setzen (praet. saz). slac stm. Schlag, Unglück, Beschlag, staben stv. schlagen, erschlagen (praet. slnoe). stabte stf. Mord, Gattung, Art. siebt adj. gerade, schlicht, glatt, stieben stv. langsam, würdevoll gehen, slneken swv. schlingen, schlucken, smiegen stv. schmiegen (pari gesmogen). smit stm. Metallarbeiter, Goldschmied, snö stm. Schnee. sniäen stv. schneiden, verwunden; ze samene s. zuschneiden, snien schneien. so adv. so, so sehr, ebenso (oft ver- stärkend); conj. wenn, sobald als. soldenasre stm. Soldkrieger, Söldner, sobl, solob pron. solch, so beschaffen, solt stm. Sold, Belohnung, sorge stsavf. Besorgnis, Furcht, Not. soumaere, soumer stm. Saumroß. spaehe stf. Weisheit, Kunst, spsebe adj. klug, kunstreich, späte adv. spät. spileman, spilman stm. Spielmann, fahrender Sänger. spitn swv. ein Spiel treiben; funkeln, spise stf. Speise, Kost. spot stm. Spott, Schmach, springen stv. springen, schnell laufen, stän, sten stehen, ausstehen, anstehen, sich geziemen (stau [sten], stäst, stät, stän, stät, stänt; Conj. stä [sten]; praet. stuont; Conj. stüende; part. gestanden). stat stf. Stadt, Stätte, staete stf. Beständigkeit, Treue, staete adj. fest, beständig, sten — stän. stic stm. Steig, Steg, Weg. stierrnoder stn. Steuerruder, stiuren savv. unterstützen, fördern, stoubin adj. von Staub, staubig, strafen savv. schelten, tadeln, züchtigen, strafen. strit stm. Streit; einem den st. län, läzen das Feld räumen. striten stv. streiten, kämpfen, stritllcben adv. streitlustig, ströcben savv. straucheln, zu Boden fallen. stunde, stund stf. Zeit, Stunde; nnder stunden zuweilen, süeze adj. lieblich, angenehm. Stürmen, Stormarn. suln, süln, soln schuldig sein, sollen (sol, solt, sol, suln [süln], sult [sült], suln [süln]; Conj. sül; praet. soldé [solté]). sumelicb irgend einer, manch, pl. einige, sümen savv. säumen, snmer stm. Sommer, sumenvise stf. Sommerweise, sun stm. Sohn. sündebaere adj. sündlich. sunder adj. u. adv. abgesondert, ein- zeln, im geheimen, praep. ohne. sunne savc savm. Sonne, sunnevar adj. sonnenfarbig, suone stf. Versöhnung, Friede, suonetac stm. Tag der Vergeltung, jüngster Tag. sns adv. so, auf diese Weise, sonst. savä conj. wo immer, überall wo. Savacben savv. schwach machen oder achten, erniedrigen. savanc stm. Schwung, Streich. Savar conj. wohin auch immer. Savaere stf. Schwere, Beschwerde, Not. Savaere adj. schwer, beschwerlich. Saveher stm. Schwäher, Schwiegervater. Savelcb pron. welcher nur immer (aus só welch). swelbez pron. welches von beiden, swenne conj. wann immer, so oft als. swer, savaz pron. wer immer, was immer, swern stv. schwören (praet. swuor). swert stn. Schwert. swertleite stf. Ritterschlag (leite Ein- führung). swie conj. wie auch. wenn auch. Saaúgen stv. (c. gen.) schweigen von etwas. savinde adj. kräftig, furchtbar, swingen stv. schwingen, fliegen.
   bis 10 von 10
10 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 10 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 1
5 3
6 0
7 5
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 1
19 2
20 0
21 1
22 0
23 0
24 2
25 0
26 1
27 0
28 0
29 1
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 0
3 1
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 6
13 0
14 0
15 1
16 2
17 2
18 0
19 0
20 0
21 2
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 1
46 2
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 0
75 0
76 1
77 3
78 0
79 0
80 0
81 2
82 4
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 3
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 11
1 7
2 0
3 30
4 2
5 17
6 22
7 23
8 9
9 11
10 19
11 15
12 10
13 8
14 17
15 4
16 7
17 1
18 7
19 40
20 0
21 4
22 7
23 3
24 10
25 4
26 11
27 5
28 20
29 152
30 23
31 5
32 20
33 70
34 9
35 8
36 0
37 6
38 5
39 44
40 18
41 10
42 2
43 7
44 9
45 3
46 7
47 107
48 4
49 6
50 7
51 23
52 32
53 8
54 42
55 19
56 6
57 1
58 16
59 30
60 7
61 9
62 18
63 4
64 3
65 29
66 5
67 5
68 3
69 12
70 23
71 11
72 25
73 5
74 10
75 5
76 7
77 9
78 19
79 5
80 9
81 75
82 4
83 11
84 4
85 11
86 7
87 1
88 2
89 6
90 5
91 78
92 10
93 6
94 1
95 21
96 1
97 14
98 4
99 11
100 48
101 6
102 11
103 11
104 12
105 20
106 11
107 4
108 7
109 43
110 19
111 12
112 10
113 7
114 7
115 26
116 5
117 0
118 25
119 19
120 5
121 6
122 14
123 8
124 12
125 2
126 10
127 28
128 3
129 8
130 5
131 13
132 19
133 5
134 8
135 1
136 70
137 3
138 14
139 26
140 3
141 9
142 9
143 5
144 12
145 10
146 4
147 15
148 8
149 8
150 11
151 9
152 13
153 2
154 14
155 2
156 7
157 37
158 3
159 7
160 7
161 13
162 2
163 2
164 15
165 16
166 20
167 3
168 4
169 7
170 14
171 14
172 38
173 79
174 8
175 35
176 9
177 17
178 9
179 32
180 23
181 3
182 9
183 247
184 3
185 1
186 5
187 5
188 11
189 9
190 1
191 28
192 12
193 36
194 11
195 4
196 8
197 4
198 7
199 54